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1. Teil 3 - S. 81

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 81 — Ii. Woraus erklärt es sich, das? diese Länder ebenfalls den Namen Sachsen führen? Diese Herzogtümer sind Teile des Länderbesitzes, der einst in der Hand des Kurfürsten Johann Friedrich von Sachsen vereinigt war. Nach der Schlacht bei Mühlberg (1547) mußte — wie uns aus der Geschichte bekannt ist — Johann Friedrich der Großmütige die Kurwürde und den größten Teil seines Landes an den Herzog Moritz, denbnndes- genossen Karls V., abtreten. Er behielt für seine Söhne nur einige Landstriche in Thüringen. Aus diesen Landstrichen sind durch Erbtei- lung u. s. w. die jetzigen Herzogtümer entstanden. b. Ziel: Von den Staaten, die noch zwischen Harz und Thüringerwald liegen. Mit Hilfe der Karte wird gemeinsam festgestellt: Im Thüringer Berglande breiten sich noch aus: 1. Die schwarzbnrgischen Fürstentümer. Der Besitz der schwarzburgischeu Fürsten zerfällt in zwei völlig von einander getrennte Teile. Der eine Teil breitet sich zwischen Harz und Unstrut aus und führt den Namen Unterherrschaft. (Erklärung des Namens!) Der andre Teil liegt südlich von Erfurt auf den Höhen und am Nordabhange des Thüringerwaldes. Es heißt Oberherrschaft. (Grund!) Das Fürsten- tum Schwarzburg-Rudolstadt (Hauptstadt Rudolstadt!) umfaßt nun den größten Teil der Oberherrschaft und ein Stück (das östlichste!) der Unterherrschaft. Zum Fürstentum Schwarzburg-Sondershausen (Hauptstadt (Sondershausen!) gehört dagegen die größere Hälfte der Unterherrschaft und ein Teil (der westlichste!) der Oberherrschaft. — Dies wird — um größere Klarheit zu erzielen — schematisch an der Wandtafel dargestellt. Unterherrschaft. Oberherrschaft. Zi Ichendorf. Deutschland. 2. 9jbt. 2. Aufl.

2. Praktisches Lehrbuch der Sächsischen Geschichte - S. 188

1907 - Leipzig : Wunderlich
— 188 — Herrschaft über Quedlinburg (1477) und über Erfurt (1483) erlangten, ja 1482 Thüringen wieder erbten; aber durch die Teilung von 1485 zerrissen sie die wettinischen Lande für immer in zwei Linien, in die ernestinische und albertinische, zwischen denen sich in der Folge ein tiefer Gegensatz herausbildete. Die albertinische Linie führte 1499 die Erbfolge nach dem Rechte der Erstgeburt ein und machte somit den verderblichen Teilungen ein Ende, wovon allerdings Johann Georg I. noch eine Ausnahme machte. Die Erwerbung von Friesland war nicht bloß von kurzer Dauer (1494—1514), sondern auch für Sachsen kein Vorteil, da dieser Besitz zu entlegen war. Der Schmalkaldische Krieg brachte neue und bleibende Gebietsveränderungen für Sachsen. Infolge der Wittenberger Kapitulation verlor 1547 die ernestinische Linie die Kurwürde und das Kurfürstentum Sachsen, sowie den östlichen Teil vom Pleißnerlande bis an die Weiße Elster samt allen Ansprüchen auf Magdeburg und Halberstadt an das albertinische Herrscherhaus, während das Vogtland als böhmisches Lehen an das Haus Reuß fiel. Hiervon gab zwar Vater August im Vertrage zu Naumburg 1554 Altenburg und den Neustädter Kreis zurück, dafür aber erwarb er von Johann Friedrich dem Mittleren die vier Ämter Weida, Ziegenrück, Arnshaugk und Sachsenburg, sowie 1569 von dem verschuldeten Grasen Reuß-Plauen den vvgtländischen Kreis, ferner die Grafschaft Henneberg, Mansfeld und die drei Bistümer Merseburg (1561), Naumburg (1564) und Meißen (1581), so daß sein Land gegen 550 Geviertmeilen umfaßte. Johann Georg I. vergrößerte fein Gebiet beträchtlich, indem er die beiden Lausitzen 1623 pfandweise und 1635 durch den Prager Sonderfrieden erblich erwarb, allein er teilte das Land und stiftete so die drei selbständigen Fürstentümer Sachsen-Weißenfels (1652—1746), Sachsen-Merseburg (1652—1738) und Sachsen-Zeitz (1652 — 1718). Zum Glück für das albertinische Fürstenhaus fielen diese später wieder an das Stammhaus zurück. Friedrich August I. erlangte zwar Polen, aber dafür veräußerte er das Amt Petersberg und das Schutzrecht über Quedlinburg und Nordhaufen an Preußen, die Ansprüche auf Sachsen-Lauenburg an Hannover. Friedrich August Iii. erlangte 1779 im Frieden zu Teschen, daß Österreich auf die Lehenshoheit der Schönburgifchen Lande verzichtete und diese ihm zuerkannte. Im Frieden zu Posen 1806 erhielt er für einige abgetretene thüringische Ämter den Kreis Kottbus und außerdem im Frieden zu Tilsit 1807 das Herzogtum Warschau, das von Napoleon später durch Galizien vergrößert ward. Im Jahre 1815 hingegen verlor Sachsen durch die Teilung außer Polen noch 368 Geviertmeilen an Preußen und den Neustädter Kreis an Weimar. Es war dies die letzte große und entscheidende Gebietsveränderung. 1845 und 1848 trat Österreich Schirgiswalde nebst mehreren Ortschaften an unser Vaterland ab. So

3. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 246

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
246 derung des sächsischen Heeres, die Überlassung des Kö- nig ft eins auf zwei Jahre, und nun trat Sachsen in Verbindung mit Preußen mit den Waffen auf. Während König Friedrich von Schlesien aus in Böhmen eindrang, "ließ der Kurfürst 22,000 Mann zu dem Heere stoßen, welches Prinz Heinrich durch Sach- sen nach Böhmen führte. Eine im Erzgebirge zurück- gelassene Abtheilung von Sachsen und Preußen sollte die feindlichen Einfälle abwehren. Trotz dem brächen im September 1778 zwei östreichische Regimenter durch, brandschatzten eine Menge Städte und führten, wenn die geforderten großen Summen nicht gleich bezahlt wurden, angesehene Einwohner als Geißeln mit sich fort und sandten sie bis nach Ofen in Ungarn. Diesen Brandschatzungen wurde zwar spater vorgebeugt, doch hatten diese Gegenden durch Einquartirungen viel gelitten. Am 13. Mai 1779 wurde dieser kurze Krieg durch den Frieden zu Teschen geendigt. Kursachsen erhielt für die baiersche Allo- dialerbschaft 6 Millionen Gulden, auch die Lehnsrechte über die schön burgischen drei Receßherrschaften, Glaucha, Waldenburg und Lichten stein. Friedrich Au- gust gab von der erstrittenen Erbschaft jedem seiner Ge- schwister 50,000 Gülden, das Uebrige wies er der Haupt- kasse des Landes zu und es wurden davon die Millio- nen Thlr. Schulden an Hannover abgezahlt und die dafür verpfändeten Aemter und Einkünfte wieder gelöst. Das gute Verhältniß mit Preußen erleichterte auch die Auseinandersetzung wegen der Grafschaft Mansfeld, deren letzter Besitzer 1780 gestorben war. Kursachsen hatte diese Grafschaft lange der Schulden wegen sequestrirt, an Preußen siel ein Theil davon für Magdeburg, und da die Schulden von beiden Theilen übernommen werden mußten, war die Auseinandersetzung sehr verwickelt. Eine andere Erwerbung war das Amt Walternienburg mit 12,000 Thlr. jährlichen Einkünften. f Auf Verwendung Rußlands wurde es jedoch an die Fürsten von Anhalt gegen eine jährliche Abgabe von 4,000 Thlr. überlassen. Kaiser Joseph wollte, was er nicht mit den Waffen in der Hand hatte erkämpfen können, durch friedliche Unter- handlungen erhalten. Er trug dem Kurfürsten Karl

4. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 221

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
221 sich Sachsen an Preußen an, allein Brühl hatte sich durch seine schwankende hinterlistige Politik in solche Verle- genheiten verwickelt, daß er, um sich selbst zu retten, es heimlich mit Oe streich hielt, während doch Kursachsen Preußens Bundesgenosse war. Das sächsische Heer erhielt daher geheimen Befehl, das preußische nichts zu un- terstützen, es nahm also weder Theil an den glänzenden Siegen der Preußen, noch erhielt Sachsen in dem Frieden zu Wien am 23. Juli 1742 irgend einen Vor- theil, und der kostspielige Feldzug war vergebens gethan. Nach diesem Frieden schloß Kursachsen am 20. December 1743 und 13. Mai 1744 zwei Verträge mit O estreich, wodurch beide Staaten ihre Länder einander gewährleisteten. Der Vortheil dieser Verträge war gan^ allein auf Oestreich's Seite, und Sachsen wurde dabei abermals auf eine recht unverantwortliche Art in einen Krieg verwickelt, doch Graf Brühl erhielt dafür von England Geldgeschenke, von Oestreich Güter in Böh- men. Als nun Friedrich Ii. im Herbst 1744 den zwei- ten schlesischen Krieg begann und am 16. September Prag eroberte, da vereinigten sich 22,000 Sachsen unter des Herzogs Johann Adolf von Weißenfels Befehl mit dem östreichischen Heere unter dem Herzog Karl von Lothringen. Darauf schloß König Friedrich am 8. Januar 1745 mit Oestreich, England und den Niederlanden einen Bund und verpflichtete sich, gegen 150,000 Pfund Sterling Hilfsgelder jährlich 30,000 Mann zum Schutz des Königreichs Böhmen zu stellen. Einen zweiten geheimen Vertrag schloß er aber mit Oestreich am 18. Mai 1745 zu Leipzig, wodurch festgesetzt ward, daß beide Mächte nicht eher die Waffen niederlegen wollten, bis dem Könige von Preußen Schlesien und Glaz entrissen, und er in engere Grenzen eingeschlossen worden wäre. Sachsen sollte das Herzogthum Magdeburg nebst Halberstadt und dem Saalkreise, und jenach- dem der Krieg glücklich ausfallen würde, auch das Fürsten- thum Krossen nebst dem züllichauer Kreise, de^ Sch wiebusser Kreis in Schlesien und den kottbnfser Kreis in der Niederlausitz erhalten. Abermals oranacn nun 24,000 Mann Sachsen in Böhmey und Nieder-

5. Das Deutsche Reich - S. 110

1912 - Leipzig : Wunderlich
— 110 — 2. Wir wenden uns weiter zu dem Herzogtums Sachsen-Koburg- G o tha. Was lehrt die Karte über die Lage des Staates? (Dieser Staat zerfällt in zwei Hauptteile. Der eine liegt am Nordabhauge, der andre am Südabhange des Thüringer Waldes. Im nördlichen Teile liegt die Stadt Gotha/) im südlichen die Stadt Kobnrg, auf deren Feste Luther während des Reichstags zu Augsburg weilte und das herrliche Sieb: „Ein' feste Burg ist unser Gott" gedichtet haben soll.) 3. An dritter Stelle suchen wir das Herzogtum Sachsen-Mei- nin gen auf. Zeige und bestimme seine Lage! lmeiningen erstreckt sich sichel- förmig am Südfuße des Thüringer Waldes hin und wird vom Ober- lauf der Werra durchströmt. An der Werra liegt auch die Hauptstadt des Landes, Meiningen.)• 4. Endlich werfen wir noch einen Blick auf das Herzogtum Sachsen-Altenburg, Zeige es und bestimme seine Lage! Es zerfällt in zwei Teile, einen westlichen und einen östlichen Teil. Der östliche Teil wird von der Pleiße durchströmt und liegt dort, wo die Grenze des Königreichs Sachsen den nach Westen offenen Bogen macht. In diesem Teile be- findet sich auch die Hauptstadt des Landes, Altenburg. Der westliche Teil des Herzogtums wird von der Saale durchflössen. Beide Teile sind durch das Fürstentum Reuß j. Linie voneinander getrennt. Ii. Woraus erklärt es sich, daß diese Länder eben- falls den Namen Sachsen sühren? Diese Herzogtümer sind Teile des Länderbesitzes, der einst in der Hand des Kurfürsten Johann Friedrich von Sachsen vereinigt war. Nach der Schlacht bei Mühlberg (1547) mußte — wie uns aus der Geschichte bekannt ist — Johann Friedrich der Großmütige die Kurwürde und den größten Teil seines Landes an den Herzog Moritz, den Bundes- genossen Karls V., abtreten. Er behielt für seine Söhne nur einige Landstriche in Thüringen. Aus diesen Landstrichen sind durch Erb- teilung usw. die jetzigen Herzogtümer entstanden. b. Biel: Von den Staaten, die noch zwischen Harz und Thüringer Wald liegen. Mit Hilfe der Karte wird gemeinsam festgestellt! Im Thüringer Berglande breiten sich noch aus! i) Gotha = Stadt des Abtes Gotthard, der die Stadtmauern erbauen ließ und Schutzheiliger des Ortes wurde.

6. Das Deutsche Reich - S. 138

1918 - Leipzig : Wunderlich
— 138 — Luther während des Reichstags zu Augsburg weilte und das herrliche Lied: „Ein' feste Burg ist unser Gott" gedichtet haben soll.) 3. An dritter Stelle suchen wir das Herzogtum Sachseu-Mei- uingeu auf. Zeige und bestimme seine Lage! smeiningen erstreckt sich sichel- förmig am Südfuße des Thüringer Waldes hin und wird vom Ober- lauf der Werra durchströmt. An der Werra liegt auch die Hauptstadt des Landes, Meiningen.) 4. Endlich werfen wir noch einen Blick auf das Herzogtum Sachfen-Altenbnrg. Was kannst du von der Karte ablesen? Es zerfällt in zwei Teile, einen westlichen und einen östlichen Teil. Der östliche Teil wird von der Pleiße durchströmt und liegt dort, wo die Grenze des Königreichs Sachsen den nach Westen offenen Bogen macht. In diesem Teile be- findet sich auch die Hauptstadt des Landes, Altenbnrg. Der westliche Teil des Herzogtums wird von der Saale durchflössen. Beide Teile sind durch das Fürstentum Renß j. Linie voneinander getrennt. Ii. Woraus erklärt es ftcfc, daß diese Länder eben- falls den Namen Sachsen führen? Diese Herzogtümer gehörten einst zum Kurfürstentum Sachsen. Nach der Schlacht bei Mühlberg (1547) mußte — wie uns aus der Geschichte bekannt ist — Johann Friedrich der Großmütige die Kurwürde und den größten Teil seines Landes an den Herzog Moritz, den Bundes- genossen Karls V., abtreten. Er behielt für seine Söhne nur einige Landstriche in Thüringen. Aus diesen Landstrichen sind durch Erb- teilung usw. die jetzigen Herzogtümer entstanden. d. Ziel: Von den Staaten, die noch zwischen Harz und Thüringer Wald liegen. Mit Hilfe der Karte wird gemeinsam festgestellt: Im Thüringer Berglande breiten sich noch aus: i. Die Schwarzburgischen Fürstentümer. Der Besitz der schwarzburgischen Fürsten zerfällt in zwei völlig von- einander getrennte Teile. Der eine Teil breitet sich zwischen Harz und Unstrnt aus und führt den Namen Unterherrschaft. (Erklärung des Namens!) Der andere Teil liegt südlich von Erfurt auf den Höhen und dem Nordabhange des Thüringer Waldes. Er heißt Oberherrschaft. (Grund!) Das Fürstentum Schwarzburg-Rudolstadt (Hauptstadt Rudolstadt!) umfaßt nun den größten Teil der Oberherrschaft und ein Stück (Das östlichste!) der Unterherrschaft. — Zum Fürstentum Schwarz-

7. Neuzeitliche Weltgeschichte der Weltmächte - S. 137

1908 - Leipzig : Wunderlich
— 137 — so konnte sein Enkel Karl V. (1519—1556) gleichzeitig König von Spanien und Kaiser von Deutschland sein und so die größte europäische Macht iu sich vereinigen. Mit seiner Abdankung erreichte diese Personalunion oder Throuvereinigung ihr Ende. Karl V. hatte gleich nach seinem Regierungsantritte Österreich an seinen Bruder Ferdinands. (1521) abgetreten. Dieser erbte von seinem in der Schlacht bei jmvhacs (1526) gefallenen Schwiegervater die Königreiche Ungarn und Böhmen mit Mähren, Schlesien und der Lausitz. Damit hatte die Habsburgische Hausmacht einen sehr bedeutenden Umfang erreicht, aber schon 1535 entrissen ihm die Türken den mittleren Teil von Ungarn. Zwar teilten die Söhne die Länder unter sich, doch kamen sie bald wieder zusammen (1611). Während des dreißigjährigen Krieges trat Ferdinand Ii. (1619—1637) die Lausitz an Sachsen ab und im westfälischen Frieden Ferdinand Iii. (1637—1657) das platte Land des Elsasses, sowie den Sundgau und Breisach an Frankreich. Trotz dieser Verluste nahm die habsbnrgische Hausmacht gar bald wieder bedeutend an Ausdehnung zu. Nachdem die Türken 1683 vor Wien eine entscheidende Niederlage erlitten hatten, wurden sie von Österreich immer weiter zurückgedrängt; Prinz Eugen von Savoyen, Ludwig von Baden und Monteknkuli, diese tapfern Haudegen, brachten den Osmanen viele Niederlagen bei. Im Frieden zu Karlowitz (1699) mußte die Türkei Siebenbürgen und Slawonien nebst einem Teil von Kroatien an Österreich abtreten. Zugleich ward in, Ungarn die habs-bnrgische Thronfolge für erblich erklärt. So war Österreich plötzlich zur Vormacht im europäischen Südosten geworden. Aber es lenkte seine Blicke sowohl nach Italien wie nach der Rheinmündung. Im spanischen Erbfolgekriege (1701—1714) waren die Waffen der Verbündeten über Frankreich fast ausnahmslos günstig, und weun der kaiserliche Habsburger (Karl Vi., 1711—1740) rechtzeitig mit dem geschwächten und zum Nachgeben und Frieden bereiten Ludwig Xiv. Frieden geschlossen hätte, so konnte er nicht allein für sich viel gewinnen, fondern auch für das deutsche Reich viele geraubte Gebiete wiedererlangen. Doch überwog bei ihm der nackte hansmachtliche Vorteil und Gebietszuwachs. Da die Niederlande seit Karl V. spanisch waren, lag ihm mehr daran, diese zu erwerben, obgleich, sie dem Deutschtum bereits schon sehr stark entfremdet waren. Der Rastatter Frieden brachte den Habsburgern eine reiche Ernte, nämlich die vormals spanischen Niederlande, dann Mailand, Mantua, Neapel und Sardinien. Die Insel Sardinien vertauschte er bald mit Sizilien. Doch war es ihm nicht möglich, diese entlegenen italienischen Besitzungen zu behaupten. Neapel und Sizilien trat er 1735 an Spanien ab. Nach dem spanischen Erbfolgekriege entbrannten die Türkenkriege von neuem. Prinz Eugen, der edle Ritter, siegte bei Peterwardein, eroberte Belgrad und erwarb in dem Frieden von Passarowitz

8. Handbuch für Schüler zum Gebrauche bei dem Unterrichte in den gemeinnützigen Kenntnissen - S. 182

1846 - Dresden : Arnoldi
182 Darbringung ungeheuerer Opfer. 1810 —11 Festungsbau von Tor- gau für 5—6 Mill. Thlr. 1811 von den Landständen auf 6 Jahre 20 Mill. Thlr. bewilligt. — Handel ging zurück, nur Fabriken ge- wannen durch das Continentalsystem. — 1812 (S. 69.) Stellung von 21,400 Mann und 7200 Pferden. Augnst's Behutsamkeit, und Dankbarkeit gegen Napoleon („zwei- mal," sagte er, „lag es in der Hand des mächtigen Mannes, mich zu verderben und er that es nicht") hinderten ihn, sich mit Preußen und Rußland nach Napoleon's Unglücke zu vereinigen. Flucht nach Plauen und Prag, lim sich den Maßregeln Oestreichs anzuschließen. Napoleon's Drohung: „der König von Sachsen werde Alles ver- lieren, wenn er sich gegen ihn erkläre" und das Ausbleiben jeder Erklärung Oestreichs nöthigten ihn endlich, im Mai 1813 nach Dresden zurückzukehren. ■— Ereignisse bis zur Völkerschlacht bei Leipzig (S. 69.). Den 23. Octbr. 1813 August, von Königin und Tochter begleitet, als Gefangener nach Berlin und später nach Fried- richsselde gebracht. — Erlittener Schaden in Sachsen vom 1. Jan. 1813 bis 15. Juli 1814: 67 Mill. Thlr. 1813 bei Dresdens Belagerung fürchterliches Nervenfieber. Durch Ackermann's (einem Sachsen in London) Bemühung schickte England 4- Mill. Thlr. Un- terstützungsgelder. — Russischer Fürstgeneral Repnin bis zum 8. Novembr. 1814 Generalgouverneur von Sachsen; von da bis zu Augnst's Rückkehr preußisches Regiment. Auf dem Wiener Congresse (S. 70.) Entscheidung des Schick- sals Sachsens. Rußland verlangte ganz Warschau und Preußen das Königreich Sachsen. Erste Gegenerklärung durch den Herzog von Koburg und den König von Baiern. Widerspruch gegen Vernichtung dieses Königreichs erhoben hierauf: Oestreich, Frankreich und Eng- land. Dem 3. Jan. 1815 deßhalb Bündniß gegen Rußland und Preußen. Rußland verzichtete auf Posen und Preußen verlangte mi; -f von Sachsen, eine Verfügung, ohne den König von Sachsen dabei z u befragen. Augnst's zweimalige Protesta- tion. Gegenerklärung des Congresseö: „Würde Friedrich August binnen 5 Tagen nicht unterzeichnen, so würden die ihm gemachten Anträge ganz zurückgenommen und über die ihm jetzt verbleibenden Landestheile anderweit verfügt werden". Den 18. Mai 1815 Un- terzeichnung der gewaltsamen und ungerechten Theilung Sachsens: 367 Q.m. mit 850,000 Einw. an Preußen (Wittenberger, Thü- ringer, Neusiädter Kreis [1816 an Weimar abgetreten^ und die Niederlausitz, Theile vom Meißner, Leipziger Kreise und der Ober- lausitz, Antheile von Henneberg und Mansfeld). Xii. Sachsen seit der Theilung. Bestand: 272 Q.m. und 1,200,000 Einw. (jetzt 1,760,000). - Den 22. Mai rührende Abschiedsworte des Königs an seine ihm entrissenen Unterthanen. Den 7. Juni Einzug in seiner Residenz. An demselben Tage Gründung des Civil-Verdienstordens (Großkreuz, Komthur, Ritter. — Civil-Verdienstmedaille). Stellung von 20,000

9. Der sächsische Kinderfreund - S. 171

1868 - Leipzig : Arnoldi
171 Darunter giebt es 30,000 Wenden, welche die wendische Sprache reden. Die Mehrzahl der Sachsen bekennt sich zur lutherischen Lehre; denn Sachsen war ja das Land, wo Luther das heilsame Werk der Reformation begann. Indeß giebt es auch viele Katholiken und Reformirte; unbedeutend ist die Zahl der Griechen und Juden. Man nimmt in Sachsen 310,841 schulfähige Kinder an, welche von 1917 Schullehrern unterrichtet werden; nämlich von 1668 lutherischen, 44 katholischen und 5 israelitischen. Die Zahl der Geist- lichen beläuft sich auf 1160; davon gehören 1086 der evangelisch- lutherischen Kirche, 67 der römisch-katholischen, 4 der evangelisch- reformirten, 1 der griechischen zu Leipzig und 5 der israelitischen Ge- meinde zu Dresden und Leipzig. Ueber das fleißige und biedere Sachsenvolk regiert mit Weisheit und Gerechtigkeit der König Johann, welcher den 10. August 1854 den Thron bestieg, nachdem sein herzlich geliebter Bruder Friedrich August Tages zuvor in Tyrol unerwartet seinen Tod gesunden hatte. 1) Die Barchener Kreisdirertion, mit einem Gebiet von 45x/4 Meilen, grenzt östlich an Preußen, südlich an Böhmen, westlich an Böhmen und die Dresdener Kreis- direction, nördlich an Preußen. Dieser Landestheil kam 1635 an Sachsen, weil Ferdinand Ii., Kaiser von Oesterreich, -die großen Kriegskosten nicht bezahlen konnte, welche der Churfürst von Sachsen, Georg I., als sein Bundesgenosse ihm berechnete. — Im südlichen Theile erhebt sich dah Lausitzer Gebirge, wovon die Lausche und der Oybin in der Gegend von Zittau und der Spitzberg bei Oder- witz die höchsten Berge sind. Man bricht hier den Sandstein, den Granit, den Basalt, den Porphyr; auch gräbt man Eisenstein; eben so findet man Torf und Braunkohlen. Flüsse sind: die Neiße, welche in die Oder geht, die Spree, die schwarze Elster und die Puls- nitz, welche der Elbe zuströmen. Die Quellen der Neiße liegen in Böhmen; sie überschreitet die sächsische Grenze hinter Zittau bei dem Dorfe Harthau, richtet ihren Lauf nach Norden und tritt nach einem Laufe von 3^ Meilen nach Preußen. Die Hauptquelle der Spree auf dem Vorwerke in Ebersbach, das dem Rathe zu Zittau gehört, geht in den preußischen Fluß Havel und diese bei Havelberg in die Elbe. Die schwarze Elster entspringt in der Oberlausitz, berührt die Stadt Camenz und nimmt die Pulsnitz aus, die ihren Ursprung oberhalb der Stadt Pulsnitz hat und großentheils die Grenze zwischen der Dresdener Kreisdirection und der Oberlausitz bildet. Natürlich wächst in den Gebirgsgegenden das Getreide und Obst sparsam, so daß die Lausitzer das fehlende Getreide aus Böhmen, Preußen und

10. Der sächsische Kinderfreund - S. 202

1830 - Dresden Leipzig : Arnoldi
202 Fabriken und Manufakturen, welche Produkte und Kunst- sachen, welche treffliche Anstalten es habe, das werden wir hören, wenn wir uns mit den einzelnen Kreisen genauer bekannt machen werden. Die Zahl der Einwohner beläuft sich auf 1,358,000, welche deutsch sprechen, mit Ausnahme der 30,000 Wen- den, welche vorzüglich in der Oberlausitz sich aufhalten und die wendische Sprache reden. Die Mehrzahl der Sach- sen bekennt sich zur lutherischen Lehre; denn Sach- sen war ja das Land, wo Luther das heilsame Werk der Reformation begann. Indeß giebt es auch viele Katho- liken und Reformirte; unbedeutend ist die Zahl der Griechen und Jude n. Ueber das fleißige und biedere Sachsenvol? regiert mit Weisheit und Gerechtigkeit der König Anton Clemens Theodor seit dem 5. Mai 1827 , als an welchem Tage sein erlauchter Bruder, der unvergeßliche Friedrich Au- gust, zur größten Trauer seiner Unterthanen mit Tode ab- tzing. . 1) Die Oberlau sitz grenzt östlich an Preußen, südlich an Böhmen, westlich an Böhmen und an den Meißner Kreis, nördlich an Preußen. Sie kam 1835 an Sachsen, weil Ferdinand Ii., Kaiser von Oesterreich, die großen Kriegskosten nicht bezahlen konn- te, welche der Churfürst von Sachsen, Georg I.y als sein Bundesgenosse, ihm berechnete. — Jm südlichen Theile erhebt sich, das Lausitzer Gebirge, wovon die Lausche, oder der Spitzberg und der Oy bin in der Gegend von Zittau die höchsten sind. Man bricht hier den Sandstein, den Granit, den Basalt, den Porphyr, den Eisenstein; auch findet man Torf und Braunkohlen. Flüsse sind: die Neiße, welche in die Oder geht; die Spree, die schwarze Elster und Pulsnitz strömen der Elbe zu. -Natürlich wachst in den Gebirggegenden das Getraide und Obst sparsam, so daß die Lausitzer das fehlende Ge- traide aus Böhmen, Preußen und aus dem Meißner Kreise beziehen. Reicher an Getraide ist der nördliche, flächere Theil des Landes. Uebrigens giebt die Lausitz viel Flachs,
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