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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Teil 3 - S. 104

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 104 — a. Der östliche Teil breitet sich zu beiden Seiten der Donau aus und wird begrenzt von Österreich, Württemberg, Baden, Hessen, Preußen, Thüringen und Sachsen. b. Der westliche Teil liegt auf dem linken Rheinufer und ist umschlossen von Baden, Hessen, Preußen und Elsaß-Lothringen. 2. Über die Bodenbeschafsenheit dieser Gebiete kannst du dich auf Grund des früheren Unterrichts (Bergl. 1. Abt. S. 120 ff., 142 ff.) und mit Hilfe der Karte selbständig aussprechen. Sprich zunächst über das Hauptland! Das Hauptland hat drei Hauptbodenformen aufzuweisen. a. Im Süden finden wir Teile der Alpen, also Teile eines Hochgebirges. Hier liegt ja der höchste Berg des deutschen Vaterlandes, die Zugspitze, die sich 3000 in hoch erhebt. Hier ragt auch der finstere Watzmann empor. (Vergl. 1. Abt. S. 120 und 124.) b. Der mittlere Teil Bayerns gehört der süddeutschen Hoch- ebene an, die von den Alpen im Süden, von dem deutschen Jura im Nordwesten und von dem Böhmer- und Bayer- wald im Nordosten begrenzt wird. e. Der nördliche Teil Bayerns endlich ist ein Teil des schwäbisch-sränkischen Stufenlandes, das sich zwischen Jura, Fichtelgebirge, Thüringerwald, Rhön, Spessart, Odenwald und Schwarzwald ausdehnt.) Welche deutscheu Mittelgebirge kommen demnach für den Hauptteil Bayerns in Betracht? (Böhmerwald, Bayerwald, Fichtelgebirge, Thüringerwald, Rhön, Spessart, Jura.) Sprich nun weiter über die Bodenbeschaffenheit Rheinbayerns! — Hier können wir zwei Teile unterscheiden. a. Der westliche Teil gehört dem Hardtgebirge und seinen Ausläufern an. b. Der östlichere Teil gehört zur oberrheinischen Tiefebene. Fasse zusammen, was wir bis jetzt über Bayerns Bodenbeschaffenheit gesagt haben! (Wir finden in Bayern die verschiedensten Bodenformen. Zu Bayern gehören Teile eines Hochgebirges, einer Hochebene, eines Stufenlandes und einer Tiefebene, ferner ganz oder teilweise mehrere der deutschen Mittelgebirge.) Schildere diese Bodeusormeu! (Die Schüler wiederholen in zusammenhängender Rede, was sie im Vorjahre gelernt haben. Sie erzählen von den aussichtsreichen Bergen, von den blauen Seen, grünen Matten und wildreichen Wäldern, von den Lawinen und Wetterwassern, von den Dörfern und von den Sennhütten der Alpen.*) Sie berichten von den rauschenden Wäldern des Böhmerwaldes, Fichtel- gebirges und Spessarts, von den Sumpf- und Moorflächen des Rhön- *) 1. Abt. S. 127.

2. Teil 3 - S. 83

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 83 — Dann wird unter Benutzung der Karte und Heranziehung des im vorigen Jahre behandelten Stoffes (Thüringerwald u. f. w. — Vergl. 1. Abt. S. 107—111) gemeinsam fortgesetzt: Auch die Staaten Thüringens sind reich an Vorzügen, denn 1. Sie sind reich bewässert. Außer der Pleiße, Elster, Saale, Werra und Unstrut durchströmen noch zahlreiche kleinere Flüsse das Land. Fast jede größere Stadt liegt an einem Gewässer. (Nachweis: <$era, Greiz, Jena, Weimar, Rudolstadt, Gotha, Koburg, Meiningen, Eisenach :c.) Zur sachlichen Besprechung: Woher rührt dieser Wasserreichtum? (Waldreichtum Thüringens! — Vergl. 1. Abt. S. 89) und welchen Wert hat er? 2. Sie sind reich an landschaftlichen Schönheiten. Wir wissen, daß Thüringen herrliche Wälder hat. Eichen- und Buchen-, Fichten und Tannenwald schmückt Thal und Höhe und moosbewachsene Pfade führen hin unter den rauschenden Wipfeln, wo Finken und Drosseln schlagen und muntere Eichhörnchen sich von Zweig zu Zweig schwingen. Uns ist weiter bekannt, daß Thüringen schöne Thäler besitzt. Das Saalethal (Zeigen!) haben wir voriges Jahr im Geiste durchwandert und uns da gefreut über die Weingelände und die waldgeschmückten Höhen, von denen Ruinen mit bröckelnden Mauern und hochaufragenden Warttürmen hinab ins grüne Land schauen. Auch altertümliche Burgen hat das Land aufzuweisen. Erhebt sich doch bei Eisenach aus waldiger Höhe die Wartburg, wo einst Luther die Bibelübersetzung begann. End- {ich finden wir in Thüringen auch aussichtsreiche Berge, so z. B. den Jnselsberg. (Vergl. 1. Abt. S. 109.) Zur sachlichen Besprechung: a. Welche Staaten werden wohl besonders waldreich sein? {Dte auf der Höhe und am Abhänge des Thüringerwaldes gelegenen, also besonders Sachsen - Koburg - Gotha, Sachsen - Meiningen, Schwarzburg- Rudolstadt.) b. Welche Staaten haben Anteil an dem schönen Saale- thal? (Reuß, Schwarzburg-Rudolstadt, Sachsen-Meiningen, Sachsen- Altenburg, Sachsen-Weimar.) c. In welchem Lande finden wir die Wartburg? (Sachsen- Weimar-Eisenach.) ä. Zu welchem Staate gehört der Jnselsberg? (Teils zu Sachsen-Koburg-Gotha, teils zu Preußen. Die Grenze zwischen beiden Ländern geht über den Jnselsberg hinweg.) 3. Sie sind fruchtbar. Wir haben bis jetzt zwar nur gehört, daß im Saalethale an sonnigen Geländen der Wein reift und daß im Gebirge schöne Waldwiesen sich ausbreiten, aber wir vermuten, daß ein Land, das so gut bewässert ist, auch fruchtbare Felder und wohlgepflegte Gärten besitzt. So ist es, fügt der Lehrer hinzu. Besonders fruchtbar 6*

3. Außereuropäische Erdteile - S. 75

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 75 — einer nach Westen führenden geraden Linie, die am großen Ozean, gegenüber von der Insel Vanconver endet. — Jenseits dieser Linie liegt das britische Nordamerika mit der Herrschast Canada. Was kannst du aus der Zahl der Wohnplätze schließen? (Geringe Bevölkerung!) Wie erklärst du das? (Lage!) 2. im Westen vom großen Ozean; 3. im Süden vom Rio Grande bei Norte (Republik Mexiko!) und vom Busen von Mexiko, 4. im Osten vom atlantischen Ozean. Dieses gewaltige Gebiet, dessen Grenzen wir soeben bestimmten, um- faßt 9 y2 Millionen Quadratkilometer, ist also fast so groß wie ganz Europa. Freilich wohnen auf dieser riesigen Fläche nur 63 Millionen Menschen (7 aus 1 qkm!) Wie erklärst du das? B. Weiter belehrt uns die Karte darüber, an welchen Boden- formen der Staat Anteil hat. Wir finden, daß di: Bodengestaltung eine sehr mannigfaltige ist, denn die Union hat Hochgebirge, Mittel- gebirge, Hochebenen und Tiefebenen auszuweisen. Bei einer Wanderung von Osten nach Westen berühren wir 1. die atlantische Küstenebene, die wir bereits als wohlbe- wässert (Hudson!) und fruchtbar kennen gelernt haben. In ihr liegen zahl- reiche bedeutsame Städte. — Im Westen dieser Ebene erhebt sich ein Mittelgebirge, 2. die Alleghanies. Sie bestehen aus mehreren Parallelketten und begleiten die Ostküste in der Richtung von Südwest nach Nordost. (Vergl. S. 47.) Sie sind reich an Kohlen, Eisen und Petroleum. — Von den Alleghanies steigen wir nieder in 3. das Bicken des Mississippi, also in jenes Gebiet, das von Riesenströmen bewässert (Wiederhole!), sich wie eine große nach Süden zu geneigte Schale zwischen dem Felsengebirge und den Alleghanies aus- breitet. Der Osten dieses Beckens ist vorzugsweise Ackerbauland (Denke an Cütcinnati! S. 57), den Westen füllen die mit weiten, von Büffel- Herden und Indianern belebten Prairien. — Aus dem Prairiengebiete steigt im Westen 4. das Felsengebirge empor mit seinen schneeglänzenden Gipfeln, finsteren Schluchten, stolzen Wasserfällen und dunklen Wäldern. (Wieder- holung nach S. 47.) Wir überscheiten es und gelangen nun in 5. das östliche Hochland, das sich öde und wafferarm im Westen des Felsengebirges ausdehnt. Auf diesem Hochland liegt der abflußlose Salzsee. — Das nnwirtsame Gebiet wird im Westen durch 6. das Kaskadengebirge und die Sierra Nevada begrenzt. (Vergl. S. 47.) C. An dritter Stelle wenden wir uns der Bewässerung zu. Was lehrt hierüber die Karte? >

4. Außereuropäische Erdteile - S. 144

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 144 — klein. In Wirklichkeit aber ist es größer und auch stärker bevölkert als Preußen (380 000 qkm) — 40 Mill. Einwohner.) C. Nun prüfen wir, was die Karte über die Bodenbeschaffen- heit des Inselstaates lehrt, und setzen fest: Das Innere der Inseln ist gebirgig. Die Gebirge treten an manchen Stellen bis an das Meer heran, an anderen lassen sie Platz für Küstenebenen. Die höchste Erhebung Japans ist der ans Nippon gelegene Fnsijama, der sich bis zu einer Höhe von 3800 in erhebr. — Er steigt, fügt der Lehrer hinzu, von einer gewaltigen, breiten Unter- läge jäh empor und bildet einen Kegel, der oben etwas abgestumpft ist. Zehn Monate des Jahres erscheint sein Gipfel mit Schnee bedeckt, wie ein riesiger Zuckerhut, der ein Wahr- und Wetterzeichen für Schiffer und Landvolk ist, weit und breit. Alljährlich im schneefreien Juli und August besteigen ihn gegen 20 000 Pilger in weißen Kleidern, um vou ihm aus den Sonnenaufgang und die Natur zu bewundern. *) Auf dem Gipfel öffnet sich ein mächtiger Krater von 120 in Tiefe, denn der Fnfijama ist eiu Vulkan. Allerdings ist seit fast 200 Jahren kein Aus- bruch mehr erfolgt. Andere Vulkane Japans sind aber noch in Thätigkeit. D. Und was können wir von der Karte über die Bewässerung ablesen? Japan besitzt keinen einzigen großen Strom. Da die Inseln eine gerings Breite besitzen und außerdem die Gebirge nahe an die Küsten herantreten, können sich nur kurze Küstenflüsse entwickeln. — Trotzdem, fügt der Lehrer hinzu, ist Japan gnt bewässert, denn die Gebirge sind waldreich und erheben sich teilweise in die Region des ewigen Schnees. Wir finden zahlreiche klare, tiefe Gebirgsseen und viele in tiefer Schlucht dahinranfchende wasserreiche Gebirgsbäche. E. Können wir aus der Lage Japans nicht einen Schluß auf sein Klima machen? ivt- Da Japan ein Jnselteich ist, wird es z..,B, wie England See- . ^'.'^klima besitzen, also kühle Sommer und milde Winter aufzuweisen haben. * '' r * — Besonders mild, ergänzt der Lehrer, ist das Klima der Südostküsten, 59 - da sie von einer warmen Meeresströmung (Knro Siwo) im Winter i J. . " . gleichsam geheizt werden. Die Insel Jeso, deren Küsten diese Strömung nicht mehr berührt, hat schon bedeutend kältere und längere Winter als Nippon, Sikok und Kinsiu. Ii. Inwiefern kann man Japan das asiatische Eng- land nennen? Gemeinsam wird festgesetzt; Großbritannien und Japan sind sich in vieler Hinsicht ähnlich. Solche Ähnlichkeiten zeigen 1. Die Lage und Begrenzung. Japan ist wie Großbritannien ein Jnselreich, wird wie Groß- *) Hirts Geogr. Bildertafeln Iii, 2 Nr. 104 f.

5. Außereuropäische Erdteile - S. 216

1896 - Leipzig : Wunderlich
Deutschlands Kolonieen. Jbtri: Wir lernen hente die Gebiete Afrikas kennen, die znm deutschen Reiche gehören. I. Welche Gebiete besitzt Deutschland iu Afrika, und was lehrt die Karte über sie? Die Karte zeigt uns, daß Dentschland in Afrika vier Besitzungen hat, nämlich Tagoland, Kamerun, Südwest-Afrika und Dentsch-Ostafrika. — Werfen wir zunächst einen Blick auf 1. Togoland liegt in Ober-Guinea und wird also im Süden vom atlantischen Ozean bespült. Im Westen stößt es an englisches, im Osten an französisches Gebiet. Seine Nordgrenze ist noch nicht genau bestimmt. — Uber seine Bodenbeschassenheit giebt uns sein Name etwas Ansschlnß. Togo heißt „hinter der Lagune." Wenn man nämlich vom Meere ans sich dem Inneren znwendet, so hat man zunächst einen schmalen Küstenstrich zu passieren, hinter dem sich (Erinnere an die Hasfbildnng der Ostsee!) eine seichte Lagnne ausdehnt. Jenseits der Lagnne finden wir dann eine sanft aufsteigende Ebene, die nach Norden zu von einem der von Südwest nach Nordost ziehendem Gebirge abge- schlössen ist, welches sich in seinen höchsten Gipfeln bis 1600 in (Schnee- koppe!) erhebt. 2. Kamerun liegt an der Westküste Afrikas und zwar am Meer- buseu von Guiuea. Im Westen grenzt es an den atlantischen Ozean, im Nordwesten an englisches, im Süden an französisches Gebiet. Nach dem Innern zu find anch hier die Grenzen noch nicht bestimmt. Nicht weit von der Küste erhebt sich das Kamerungebirge. Es steigt von Nord nach Süd allmählich ans und fällt dann, nachdem es eine Höhe von 4000 in erreicht hat, steil ab. — Dieses Gebirge, fügt der Lehrer hinzu, hat manche Schönheiten. An feinen Abhängen rauschen mächtige Palmen-, Akazien-, Eichen- und Bananenwälder, weiter hinaus breiten sich schöne Grasflächen aus! Die höchsten Gipfel sind zuweilen mit einer leichten Schneedecke belegt und bieten, wenn der Schnee im Abendrot blitzt und funkelt, während die Thäler schon im tiefsten Dunkel liegen, einen wundersamen Anblick. — Über die Bewässerung lehrt unsere Karte nichts. Doch können wir ans Lage und Bodenbeschassen- heit schließen, daß Kamerun gnt bewässert ist. (Nähe des Meeres — hohes Gebirge, an dem die Seewinde ihre Feuchtigkeit niederschlagen!) Und so ist es auch. Kamerun wird von zahlreichen Flüssen bewässert, die besonders zur Regenzeit mächtige, gelbe Fluten dem Ozean zuwälzen. 3. Sttdweft-Asrika liegt wie schon sein Name sagt, an der Südwestküste des Erdteils. Seine natürliche Westküste bildet der at- lantische Ozean. Im Norden stößt es an portugiesische Besitzungen im Süden und Osten an englisches Gebiet. (Oranjefluß!) Wenn wir das Land von West nach Ost durchwandern wollten, so haben wir erst einen

6. Europa - S. 5

1897 - Leipzig : Wunderlich
Zweite methodische Einheit. 1. Die Alpen im allgemeinen. Ziel: Wir stellen heute fest, was die neue Karte über das größte Gebirge Europas, über die Alpen, lehrt. Schon im vorigen Jahre haben wir von diesem Gebirge gesprochen.*) Wir haben sogar im Geiste eine Reise in die Alpen gemacht. Wie ge- langten wir damals von unserer Heimat aus an unser Ziel? (Vergl. Deutschland I., S. 112.) Und was haben wir auf unserer Wandernng kennen gelernt? (Die Schüler erzählen von den aussichtsreichen Bergen, von den blauen Seen, grünen Matten und wildreichen Wäldern, von den Lawinen und Wetterwassern, von den Dörfern und Sennhütten i der deutschen Alpen.) Das war gewiß viel! Und doch haben wir damals nur einen Teil des gewaltigen Gebirgszuges betrachtet, nämlich den, der innerhalb der deutscheu Grenzen liegt. (Zeige!) Heute gilt es nun, mit Hilfe der Karte einen Überblick über das gesamte Gebirge zu ge- Winnen. Auf welche Punkte wäre dabei wohl die Aufmerksamkeit zu richten? (Ausdehnung, Höhe, Abfall, Bewässerung u. s. w.) I. Was lehrt denn nun die Karte über die Ausdehnung des Ge- birges? Gemeinsam wird festgesetzt: Unsere Karte lehrt: Die Alpen beginnen am Mittelmeer. Sie ziehen erst ein Stück nach Norden hin bis zum Montblanc. Dann wenden sie sich nach Nordosten. Bei der Dreiherrenspitz?**) teilen sie sich in zwei Arme. Der nördliche reicht bis zur Donau bei Wien, der süd- liche bis zum adriatischen Meere bei Trieft. Zur sachlichen Besprechung: a. Sonach könnten wir den Alpenzug in Hinblick auf seine Haupt- richtuug in zwei Arme teilen. Wieso? (Wir könnten einen kürzeren, von Süden nach Norden sich erstreckenden und einen längeren, sich von Westen nach Osten hinziehenden Arm unterscheiden.) Und wo *) Vergl. Deutschland 1., S. 125—141. **) Dieser Name stammt daher, daß hier im Mittelalter die Gebiete der Grafschaft Tirol, des Erzbistums Salzburg und des Bistums Brixen zusammen- stießen.

7. Europa - S. 207

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 207 — 9 Einwohner auf 1 qkm. Wie viel hat also die Halbinsel nur Be- wohner? (Nur ungefähr 7 Millionen.) D. Und wem gehört das Gebiet, das wir soeben abgrenzten und seiner Größe nach bestimmten? Die Karte lehrt, daß sich hier zwei Reiche befinden: Das Königreich Schweden und das Königreich Nor- wegen. Das Königreich Schweden umfaßt den größeren östlichen, das Königreich Norwegen den kleineren westlichen Teil der Halbinsel. Beide Reiche sind aber gegenwärtig unter dem Scepter des Königs von Schweden vereinigt. E. Auch über die Bodengestaltung der Halbinsel giebt uns unsere Karte genügend Aufklärung. Wir finden: Der ganze Westen der Halbinsel ist von einer mächtigen Gebirgs- masse, von den skandinavischen Alpen, ausgefüllt. Dieses Gebirge ist, wie die Färbung der Karte lehrt, im Süden am höchsten (Galdhöpig 2600 in) und nimmt nach Norden zu immer mehr an Höhe ab. Auch die Breite des Gebirges wird von Süden nach Norden zu immer ge- ringer. Das Gebirge fällt nach Westen zu steil zum Meere hin ab,*) nach Osten zu geht es allmählich in das Tiesland über, das sich als breiter Streifen längs der Ostsee hinzieht. „Das Gebirge ist ein nn- geheuerer Felsenkörper mit weiten, öden Hochflächen, Diese sind bäum- los, mit Steinwüsten oder Sümpfen, oft weithin mit Schnee bedeckt und meist unbewohnt. Tagereisen weit liegen die Höse auseinander. Nur wenige Straßen ziehen ostwärts nach Schweden hinab oder westwärts zu den Fjorden ans Meer. Meist führen die Wege durch schwer zu gehende Bergpässe, oft geht der einsame Pfad an schwindelnden Ab- gründen vorüber, in deren tiefen Schluchten Gebirgsströme dahinbrausen. Manchmal thun sich plötzlich auch tiefe, schroffe Spalten auf. Die finstere Tiefe ist oft mit einem schmalen, dunklen See ausgefüllt, zu dem Pracht- volle, gewaltige Wasserfälle niedertosen. Ihr dumpfes Rauschen unter- bricht allein die Stille der einsamen Gebirgswelt. Zur sachlichen Besprechung. 1. Warum mag man dem Gebirge den Namen „skandinavische Alpen" gegeben haben? Es besitzt manche Ähnlichkeir mit den Alpen. (Große Ausdehnung — Gletscher und Schneefelder — enge Thäler — hochaufrageude, mit ewigem Schnee bedeckte Gipfel — Wasserreichtum.) 2. Einzelne Teile des Gebirgs führen besondere Namen. Welche weist unsere Handkarte auf? (Dovre-Fjeld, Hardauger Fjeld u. s. w.) Fjeld heißt Hochgebirge. *) Die Fjorde sind die mit Meerwasser angefüllten Schluchten und Thäler des Gebirges.

8. Außereuropäische Erdteile - S. 102

1914 - Leipzig : Wunderlich
— 102 — regierung hat ihren Sitz in Washington. An ihrer Spitze steht ein auf vier Jahre gewählter Präsident. Die Bedeutung der Union beruht auf den Nordstaaten. Sie sind der Hauptsitz der amerikanischen Industrie (Kohlen und Eisen der Alleghanys!) und das Hauptgebiet der Landwirtschaft und der Vieh- zucht (Chicago und Cincinnatih. An ihrer Küste liegen die wichtigsten Handelsstädte (New-I)ork, Boston, Philadelphia, Baltimore). — Die Bewohner sind fast durchweg Weiße. Die Südstaaten, die sich bereits zum Anbau von Tabak, Zucker und Baumwolle eignen, treiben vorzugsweise Plautageubau, Sie sind daher nickt stark bevölkert und haben nur eine Großstadt auszuweisen, New-Orleans, den Ausfuhrhafen des Mississippistromgebiets. In den Südstaaten wohnen viele Farbige. (Plantagenwirtschaft!) Die Weststaaten haben durch ihren Reichtum an Edelmetallen die Aufmerksamkeit auf sich gezogen und sind noch heute das Ziel vieler Auswanderer aus Osten (Paciftcbahn!) und Westen (China!). Seitdem man aber das Gold nicht mehr mühelos auflesen kann, hat man auch große Strecken für den Ackerbau gewonnen. Kalifornien ist jetzt wichtiger durch seine reichen Weizenernten als dnrch sein Gold. 20. Grönland. Ziel: Wir lernen heute eins der ödesten und unwirksamsten Länder der Erde kennen. Wir besuchen Grönland. I. Wo liegt dieses öde Land? Grönland ist eine riesige Insel (—4 X Deutschland), die sich dem Norden Nordamerikas nähert. Es wird begrenzt: 1. Im Osten durch das Nördliche Eismeer und das Grönländische Meer. Letzteres trennt Grönland von Island. (Miß die Ent- sernung mit dem Zirkel!) 2. Im Süden vom Atlantischen Ozean. 3. Im Westen von der Davisstraße und der Baffinsbai. 4. Im Norden vom Nördlichen Eismeer. Ii. Wie zeigt sich Grönlands Öde und Unwirtsamkeit? 1. Schon deranblick, den daslandvommeereaus gewährt, ist öde und traurig. Hart an der Küste erheben sich steile Felsen und unzählige Klippen, die mit ewigem Eis und Schnee bedeckt sind. Hinter ihnen ragen hohe, schroffe Berge empor, die auf ihrem Rücken ausgedehnte Gletscher tragen. Wie sie, so ist das gesamte Innere Grönlands mit Gletschereis*) bedeckt. Dasselbe reicht an vielen Stellen bis ans Meer heran, und die gewaltigen Eismassen, die sich von den vorgestreckten Eiszungen ablösen und ins Meer stürzen/) treten als „Eisberge" ihre Reise nach süd- ') Dieses Inlandeis ist an manchen Stellen über 1000 m dick. Wahr- scheinlich ist es ein Rest der diluvialen Vergletscherung. 2) Man sagt: die Gletscher „kalben".

9. Außereuropäische Erdteile - S. 189

1914 - Leipzig : Wunderlich
— 189 — 41/2 Mill. Stück Zigaretten her, vier Jahre später, 1902, bereits über 700 Millionen! b. Japan hat einen aufblühenden Bergbau. Sind doch seine Gebirge reich an Steinkohlen, Kupfer und Porzellanerde. Eisen freilich wird nur in geringer Menge gefunden und mnß daher eingefahren werden. c. Japan treibt wie Großbritannien einen regen Handel. Dieser Handel wird im Innern durch gute Straßen und Eisenbahnen, nach außeu durch eine stattliche Handelsflotte unterstützt.') Die Ausfuhr erstreckt sich besonders auf Rohseide, Seiden- und Baumwollwaren, Reis und Tee, Porzellanwaren, Lackwaren, Strohgefleäite, Kohle und Kupfer. Die wichtigsten Einfuhrartikel fiud Eisen und Eisenwaren, Maschinen, Zucker, Getreide, Petroleum. Deutschland bezieht aus Japan Haupt- sächlich Seide, Kupfer und Reis und Strohbänder zur Hutfabrikatiou. — Die wichtigsten Handelsstädte sind Jokohama und Nagasaki. d. Japan' hat wie Großbritannien einen sorgfältig geregelten Ackerbau. Es ist infolge seines wertvollen Bodens und seines milden, feuchten Klimas eins der fruchtbarsten und Wohlangebautesten Länder der Welt. Jedes nutzbare Fleckchen Erde wird angebaut. Niedrige Berge siud vom Fuße bis zu ihrer Spitze, Felsen wenigstens auf dem Scheitel urbar gemacht. Die wichtigsten Erzeugnisse sind Reis, Tee, Baumwolle und Tabak. Außerdem zieht man Maulbeerbäume zum Zwecke der Seidenraupeuzucht und der Bastgewinnung. Unser Bild (S. 190) zeigt uns eine japanische Landschaft. Jm'schutze einer mächtigen Eiche stehen leicht gebaute Bauerhütten,' deren Bewohner auf den umliegenden Feldern beschäftigt sind. Jenseits des fischreichen Flusses, der auf einer geschwungenen Brücke überschritten wird, liegt auf einer Anhöhe, halb von Pinien verdeckt, ein Tempel, und dahinter erhebt sich das schneebedeckte Haupt des Fuschijama. Auf Grund der angestellten Betrachtungen gelangen wir zu einer dritten Hauptfrage: Iii. Worauf ist es zurückzuführen, daß Japan ein so blühender Staat ist? Die Gründe hierfür sind folgende: 1. Die Japaner sind ein sehr gut beaulagter Volks- stamm. Körperlich ähneln sie zwar in vielen Dingen den Chinesen (Gesichtsfarbe, hervorstehende Backenknochen, scheinbar schiefliegende Augen, schwarzes, straffes Haar!), aber sie zeichnen sich vor ihren Nach- barn durch Ordnungsliebe, Tatkraft, Kunstsinn und durch das Strebeu *) 1912 zählte Japans Handelsflo tte 21735 Seeschiffe einheimischer und 10767 Seeschiffe europäischer Bauart, darunter 2789 Dampfer. Die Leistungs- fähigkeit der jungen Kriegsflotte zeigte sich in überraschender Weise im Russisch- japanischen Kriege (1904 05).

10. Das Deutsche Reich - S. 113

1912 - Leipzig : Wunderlich
— 113 — Sachsen-Weimar, der größte der Thüringischen Staaten, umfaßt nur den vierten Teil, Reuß ä. L. gar nur den 47. Teil des Flächenraums, den das Königreich Sachsen einnimmt. B. Und welche Vorzüge haben diese Staaten anfzn- weisen? I. Thüringen ist reich an landschaftlichen Schön- heiten. 1. Wir wissen, daß Thüringen herrliche Walder hat. Eichen- und Buchen-, Fichten- und Tannenwälder schmücken Tal und Höhe, und moosbewachsene Pfade führen hin unter den rauschenden Wipfeln, wo Finken und Drosseln schlagen und muntere Eichhörnchen sich von Zweig zu Zweig schwingen. Wer diese Wälder recht kennen und genießen will, braucht uur die uralte Straße zu wandern, die ans dem Rücken des Thüringer Waldes hinführt, den Reunsteig. Er trennt Thüringen und Franken, Nord- und Süddeutschland. Von ihm singt der Dichter (Scheffel): „Auf Bergesscheiteln läuft ein alt Geleise, oft ganz verdeckt von Farnkrautüberschwang, der Rennsteig ists, die alte Landesscheide, die von der Werra bis zur Saale rennt, und Recht und Sitte, Wildbann und Gejaide der Thüringer von dem der Franken trennt. Du sprichst mit Fug, steigst du auf jenem Rainer Hie rechts, hie links! Hie Deutschland Süd, dort Nord! Wenn hier der Schnee schmilzt, rinnt sein Guß zum Maine, was dort zu Tal traust, rinnt zur Elbe fort." 2. Uns ist weiter bekannt, daß Thüringen schöne Taler besitzt. Das Saaletal (Zeigen!) haben wir voriges Jahr im Geiste durchwandert und uns da gefreut über die Weingelände und die waldgeschmückten Höhen, von denen Ruinen mit bröckelnden Mauern und hochaufragenden Warttürmen hinab ins grüne Land schanen und uns zurückversetzen in längst vergangene Zeiten. 3. Auch altertümliche Burgen hat das Land aufzuweisen. a. Am Süd ende des Thüringer Waldes bei der Stadt Koburg er- hebt sich die Feste Koburg, wo der Reformator während des Reichs- tags zu Augsburg (1530) weilte, au dem er als Geächteter nicht teil- nehmen durfte. b. Am Nordende des Thüringer Waldes ragt bei Eisenach auf waldiger Höhe die Wartburg empor, auf der einst Luther Schutz vor seinen Feinden sand.i) „Hier saß er über der Stadt, wo er als Knabe in die Schule gegangen und als Kurrende vor den Türen gesungen, in Ritterkleidung als Junker Görg in einem im oberen Stock des Ritter- i) Vom 5. Mai 1521 bis 6. März 1522. Tisch endorf, Das Deutsche Reich. 20. Aufl.
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