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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Teil 3 - S. 101

1895 - Leipzig : Wunderlich
Endlich besitzt Dresden auch eine herrliche Umgebung. In der nächsten Nähe der Stadt befindet sich der „große Garten". Er hat Ähnlichkeit mit dem Tiergarten Berlins, denn er hat wie jener schattige Alleen, kleine Seen, schöne Bildsäulen und prächtige Grasplätze aufzuweisen. Schön ist auch die weitere Umgebung der Stadt. Wer das nicht glauben will, der mag nur einal eine Fahrt in das nahe Elbsandsteingebirge oder nach dem Städtchen Meißen antreten. Dresden wird jährlich von Tausenden von Fremden besucht. Könnte doch auch ich einmal die schöne Stadt in Augenschein nehmen! 3. Rechnen. Der Rechenunterricht nimmt — vielleicht als Wiederholung der Division im unbegrenzten Zahlenraume — Gelegenheit, festzustellen, wie viel Einwohner in den einzelnen Staaten auf 1 qkm*) kommen, und klärt so den Schüler über die Dichtigkeit der Bevölkerung auf. — Auf Grund der Ergebnisse der Berechnung ordnen dann die Schüler die Staaten selbst nach der Dichtigkeit der Bevölkerung. (Hausaufgabe.) *) Unterlagen dazu im Anhange.

2. Teil 3 - S. 79

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 79 aus dem der italienische Maler Raphael die Mutter Maria dargestellt hat, wie sie das Christkind im Arme hält, von Engeln umgeben und von Heiligen verehrt. 3. Dresden hat eine schöne Umgebung. Ganz in der Nähe der Stadt liegt der „Große Garten". Er hat Ähnlichkeit mit dem Tiergarten in Berlin (Schattige Alleen — Reit- und Fahrwege — weite Grasplätze — Blumenbeete — kiesbestreute Fußwege — Teiche mit Schwänen und Gondeln — Ruhebänke unter alten Bäumen — Mar- in orbild er — Gastwirtschaften, in denen öfters Konzerte stattfinden.) Tausende suchen hier an schönen Frühlings- und Sommertagen im Schatten der alten Bäume Erholung und Erheiterung. Nicht weit von Dresden liegt ja auch das Elbsandsteing ebirge. In wenigen Stunden trägt das Dampfschiff den fröhlichen Wanderer in diese Herr- liche Gegend. (Schildern nach S. 70.) Auch eine Fahrt nach dem altertümlichen Städtchen Meißen bietet viel des Schönen. Vorbei an Weinbergen und Obsthainen, an freundlichen Dörfern mit roten Ziegel- dächern, au Schlössern und Landhäusern trägt uns das Schiff, bis end- lich die alte Stadt auftaucht, in deren Mauern das berühmte Meißuer Porzellan bereitet wird. Zusammenfassung und Einprägung an der Hand der Ubersicht. Die Stadt Dresden. 1. Tie Lage der Stadt. 2. Die Bauwerke der Stadt. 3. Die Kunstschätze der Stadt. 4. Tie Umgebung der Stadt. 4. Thüringische Staatengruppe. a 3ifl: Wir verschaffen nns einen Überblick über diestaaten, die noch den Namen Sachsen führen. Die Kinder weisen zunächst darauf hin, daß der Name Sachsen schon mehrfach iu Geschichte und Geographie aufgetreten ist. Sie nennen und zeigen das alte Sachsenland zwischen Nordsee, Harz, Elbe und Ems, dessen Heide-, Moor- und Marschlandschaften wir im vorigen Jahre besprochen haben. Sie erinnern weiter an das Königreich Sachsen, dessen Naturschönheiten, Fruchtbarkeit, Bodenschätze und betrieb- same Bevölkerung wir erst kürzlich kennen lernten, und an die Provinz Sachsen, die einstmals einen Teil des Königreiches bildete, seit 1815 aber zum preußischen Staate gehört. — Hierauf werdeu von den Kindern im Hinblick auf das Ziel und die bis jetzt stattgefnndene Besprechung,

3. Teil 3 - S. 100

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 100 — 12. Erkläre: Hansastadt, freie Stadt, Reuß ältere Linie, Brühlsche Terrasse, Raphaels Madonna, Grünes Gewölbe, Gothaer Servelatwurst, Leipziger Messe, Meißner Porzellan. 13. Was bedeutet die Abkürzung Reuß j. L.? Wie kürzt man demnach wohl den Namen des anderen Fürstentums ab? (Reuß ä. L.) 14. Wie erklärst du den alten Spruch: „Lübeck, aller Steden schone, von riken Ehren tregest du de Krone"? 15. Was will wohl das Wort sagen: „Das Herzogtum Bremen gleicht einem abgeschabten Mantel (Geest!) mit goldner Verbrämung?" (Marsch!) 16. Deute: „Brunsewick, du leiwe Stadt, vor veel tuseud Städten, de san gude Mumme (Bier) hat, da ick Wust kann eten." Zur Konzentration des Unterrichts. 1. Lesen und Besprechen: a. Muttersprache: Dresden und Pillnitz — Die sächsische Schweiz — Der pirnaische Sandstein — Das sächsische Erzgebirge — Freiberg — Die sächsische Spielwarenfabrikation — Das Vogtland — Thüringen. b. Jüting it. Weber (Vaterland): Hamburg — In Leipzig — Das Handelshaus Gruit von Steen. 2. Aufsahbildnng: Die Stadt Dresden. Die Hauptstadt des Königreichs Sachsen heißt Dresden. Sie breitet sich zu beiden Seiten der Elbe in einem fruchtbaren Thalkessel aus. Dresden ist eine sehr schöne Stadt. Wir finden hier Herr- liche Bauwerke. Am bekanntesten ist die Brühlsche Terrasse. Sie erhebt sich am linken Ufer der Elbe und gewährt einen herrlichen Blick auf den von Dampfern, Flößen, Segelschiffen und Gondeln belebten Fluß und auf die Höhenzüge, die ober- halb und unterhalb Dresdens an den Strom herantreten. Dresden hat weiter wertvolle Kunstschätze. Im grünen Ge- wölbe werden kostbare Elfenbeinschnitzereien, schöne Gold- und Silbergefäße, reich verzierte Waffen, teure Perleu und Edel- steine aufbewahrt. In der Nähe des grünen Gewölbes befindet sich eine berühmte Bildergallerie. Diese enthält mehrere tausend wertvolle Gemälde. Unter ihnen befindet sich ein von Raphael gemaltes Bild der Mutter Jesu.

4. Außereuropäische Erdteile - S. 57

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 57 — 5. Nach Cincmnati, der Königin des Westens. Zitll Wir reisen heute nach der deutschen Hauptstadt Amerikas, nach Cincinnati, der Königin des Westens. I. Wo liegt Cincmnati? (sp. cirtcinetti). Die Stadt liegt südlich vom Westende des Eriesees am Ohio, einem Nebenflüsse des Mississippi. Von unserem letzten Aufenthaltsorte aus (Bnssalo) erreichen wir unser neues Ziel auf folgende Weise. Wir be- steigen eines der großen Dampfschiffe, die den Eriesee beleben und lassen uns von ihm quer über die weite, schimmernde Wasserfläche tragen bis nach Detroit am Westende des Sees. Hier besteigen wir die Bahn. Sie führt sie uns in zwölfstündiger Fahrt über fruchtbare Fluren und durch schöne Thäler an das Ziel unserer Wünsche. Ii. Warnm nennt man Cincmnati „die deutsche Hanpt- stadt Amerikas? 1. Sie zählt mehr als 100000 Deutsche zu ihren Be- wohnern. Die englische Sprache, die fast überall in Amerika die vorherrschende ist, tritt hier hinter die deutsche Sprache zurück. Die Amerikaner, Eng- länder und Jrländer, die in der Stadt wohnen, lernen deutsch, um mit den Deutschen deutsch reden zu können, und befestigen dann an ihren Läden die Inschrift: „Hier spricht man deutsch". Überall begegnet man deutschen Zeitungen, und deutschen Firmenschildern. Überall hört man deutsche Namen und deutsche Lieder. 2. Die Umgegend der Stadt erinnert an die Landschaften am deutscheu Rhein, Der Ohio fließt in einem Thale dahin, das von schönen Hügeln eingefaßt ist, die zum Teil mit Wald, zun: Teil aber auch mit Gärten, Rebenpflanzungen und Landhäusern geschmückt sind. Flöße und Segel- boote gleiten langsam auf dem breiten, rauschenden Strom dahin und prächtige Dampfer, die ihre Rauchwolken hoch in die Lüfte senden, tragen Güter, Waren und Reisende zu dem geräumigen Landeplatz der Stadt, wo es wie ain Hafen zu Köln wimmelt von Karren und Wagen, von Kaufleuten und Schiffern, von Lastträgern und gehenden oder kommenden Reisenden. Iii. Verdient Cincinnati anch die Bezeichnung „Königin des Westens?" Sie verdient diese Bezeichnung. 1. Cincinnati ist der Stapelpatz für alle Waren und Pro- dukte, die nach dem Westen gehen oder aus dem Westen kommen, und ist darnm ein gewaltiger Handelsplatz. Auf Schiffen (Ohio!) und Eisenbahnen kommen hierher die Waren,

5. Europa - S. 177

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 177 — .gelische Kirche der Welt. Von ihrer Höhe aus kann man ganz London überschauen. b. Weiter betrachten wir das Parlamentsgebäude. Es dient einem ähnlichen Zwecke, wie das Reichstagsgebäude in Berlin. (Also?) In ihm halten die Volksvertreter Großbritanniens in zwei Abteilungen ihre Sitzungen ab. Die vornehmsten dieser Herren bilden das sogenannte Oberhaus oder das Haus der Lords, die übrigen das Haus der Ge- meinen oder das Unterhaus. Jede der beiden Abteilungen hat ihren besonderen Sitzungssaal. c. Ferner sehen wir uns die großartigen Hasenanlagen oder Docks au. Diese Docks sind große, ausgegrabene Wasserbecken, die man mit ungeheueren Kosten hergestellt hat, da die Themse nicht ausreicht, um allen einlaufenden Schiffen (Täglich 3—400!) Raum zum Anlegen, Ans- und Einladen zu bieten. Manche dieser Becken sind so groß, daß in ihnen 2—300 Schiffe Platz haben. Da liegen dänische, belgische, französische, deutsche, amerikanische Schiffe nebeneinander. Die dänischen Fahrzeuge bringen Hornvieh, die belgischen und französischen laden Glas Leder, Obst und Gemüse aus, die russischen und deutschen Schiffe sind mit Getreide befrachtet, die amerikanischen Dampfer haben Baumwolle und Tabak au Bord u. f. w. Die meisten der Docks sind von großartigen Warenhäusern um- geben. Diese Speicher sind oft 5—6 Stockwerke hoch und angefüllt mit den Produkten aller Weltteile. Da sind z. B. Häuser, in denen große Vorräte von Elefantenzähnen und Schildkrötenschalen angehäuft sind. Ganze Reihen von Warenhäusern enthalten Thee oder Tabak. Selbst unter der Erde birgt man die Güter. In den großen Dockkellern reiht sich Faß an Faß des köstlichen Weins, der in Spanien oder in Frankreich, im Kaplande oder in Calisornien gekeltert worden ist. d. Sehenswert ist auch das britische Museum. „Es enthält die größte Sammlung der Welt von Büchern und Handschriften aus allen Zeiten, von Kupferstichen und Zeichnungen, Statuen, Münzen und Alter- tümern, Tieren, Pflanzen, Versteinerungen aus allen Erdteilen." e. Auch eine der gewaltigen Brauereien Londons müssen wir uns betrachten, wir könnten uns sonst keine Vorstellung machen von der Größe einer solchen Anlage. Einst fragte der König einen der größten dieser Braueigner, wieviel Fässer er wohl habe. „Die Zahl kann ich nicht angeben", war die Antwort, „wollte ich sie aber der Länge nach dicht aneinander legen, so würden sie wohl von London bis Windsor (4 deutsche Meilen! — Veranschaulichen!) reichen." In diesen großen Brauereien werden besonders zwei Bierarten in ungeheueren Mengen hergestellt und dann in alle Welt geschickt: ein braunes und ein weißes. Das braune Bier heißt Porter, das weiße führt den Namen Ale (spr. ähl.) Zur Ergänzung: Tischendorf, Europa. 3. Aufl. 12

6. Europa - S. 95

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 95 — nehmen schmale Steige, manchmal bloß ein einziger, erhöhter Randstein ein, der sich die Häuser entlang zieht und auf dem zwei sich entgegen- kommende Fußgänger einander nicht ausweichen können. Der Boden ist zu jeder Jahreszeit und bei jedem Wetter feucht und kotig. Die Sonnen- strahlen fallen täglich nur eine ganz kurze Zeit in die engen Gassen und vermögen uicht, den Boden auszutrocknen. Die Häuser, die die Straßen einfassen, sind turmhoch, schmal und häßlich angestrichen. Das Erdgeschoß nehmen niedrige Läden ein, an die sich rückwärts ein dunkles Zimmer anschließt, das in vielen Fällen den Ladenbesitzern als Wohnung dient. Die Luft, ibie mau atmet, scheint aus unterirdischen Gefängnissen herge- holt zu sein, und das Tageslicht verirrt sich nur selten in diese Wohn- räume. (Nach Mauer.) Zusammenfassung und Einprüguug. Die Stadt Paris. 1. Die Größe der Stadt. 2. Die Straßen der Stadt (Boulevards — Vorstadtgassen.) 3. Die bedeutsamsten Bauwerke. 4. Bekannte Vergnügungsplätze. 5. Handel und Kunstgewerbe der Stadt. Vergleich. a. 3ifl: Wir vergleichen heute Deutschland und Frankreich mit einander. Dies kann geschehen in Bezug auf 1. Grenzen. Frankreich hat sicherere Grenzen als Deutschland; denn während Deutschland im Osten und Westen fast völlig offen ist, hat Frankreich nur einen Teil seiner Ostgrenze künstlich zu schützen. (Festungen!) ^ 2. Grüfte^ Frankreich und Deutschland sind ungefähr gleichgroß, doch hat Deutschland viel mehr Einwohner als Frankreich. 3. Bodengestaltung. Hinsichtlich der Bodengestaltung sind beide Länder mehrfach ähnlich. a. Bei beiden Ländern kann ein vorwiegend gebirgifcher und ein in der Hauptsache ebener Teil unterschieden werden, und zwar ist in Deutschland der Südwesten, in Frankreich der Südosten mit Gebirgsland ausgefüllt, während der Nordosten Deutschlands und der Nordwesten Frankreichs Flachland aufweist.

7. Praktisches Lehrbuch der Sächsischen Geschichte - S. 184

1907 - Leipzig : Wunderlich
— 184 — geräumiger Schulhäuser und Lehrzimmer und bestimmte, daß eine Klasse nicht über 60 Kinder zählen solle. Da auch die Schulstundenzahl erhöht ward, mußte man die Zahl der Seminare steigern (Schneeberg, Auerbach, Rochlitz, Frankenberg, Leipzig). Die Seminare, Realschulen, Realgymnasien und Gymnasien erhielten (1876) neue Lehrordnungen, die später verbessert wurden. Viele neue höhere Schulen wurden gegründet, teils aus Kosten des Staates, teils auf Kosten der Städte, denen aber meist der Staat Beihilfen gewährt. Die Landesuniversität in Leipzig ward fort und fort vervollkommnet und vergrößert, so daß sie jetzt in der Besucherzahl den dritten Platz unter den deutschen Hochschulen einnimmt. Das technische Schulwesen nahm an diesem Aufschwünge teil, begünstigt durch das rasche Emporblühen von Handel und Gewerbe. Es entstanden und erblühten zahlreiche Handels- und Fachschulen, Schiffer- und Baugewerkenschulen , landwirtschaftliche und gewerbliche Schulen, Kunstakademien und Kunstgewerbeschulen, eine Schule für Blecharbeiter in Aue, für Musikinstrumentenmacher in Markneukirchen, für Uhrmacher in Glashütte, eine Tierarzneischule in Dresden, zwei Konservatorien in Dresden und Leipzig, eine Musikakademie in Dresden, eine Musikschule in Klingenthal; dazu die Technische Hochschule in Dresden. Ferner die Kadettenschule in Dresden, die Unteroffizierschule in Marienberg, die Garnisonschulen in Dresden und Königstein, Schulen für Blinde, Taubstumme und Schwachsinnige. Das wirtschaftliche Leben nahm in diesem Zeitraum einen machtvollen Aufschwung. Sachsen zählte 1815 nach der Teilung etwa 11/6 Million Einwohner, 1850 etwa 2 Millionen, 1885 über 3 Millionen, 1900 über 4 Millionen, 1905 aber 4,5 Millionen, so daß jetzt auf den Geviertkilometer rund 300 Menschen kommen. Diese zunehmende Volksdichte hatte einen großen Einfluß auf das Wirtschaftsleben Sachsens, zumal sie Hand in Hand ging mit einem starken Wachstum der Städte. Zählt doch Sachsen vier Großstädte über 100000 Einwohner, von denen zwei infolge zahlreicher Einverleibungen die halbe Million überschritten haben. Die rein landwirtschaftliche Bevölkerung ging in ihrem Anteil an der Gefamt-bevölkerung zurück und umfaßt nur noch etwa 15 v. H. Damit ist schon klar, daß Sachsen in hohem Maße zum Industriestaat geworden ist. Da aber die Erhaltung eines tüchtigen und gesunden Bauernstandes eine Staatsnotwendigkeit ist, sucht die Regierung die Landwirtschaft zu fördern. Diesem Zwecke dienen die Landwirtschaftskammern, der Landeskulturrat, die Körordnung, die Viehversicherung, Hengststationen und andere Einrichtungen, sowie Verordnungen über Bekämpfung der Reblaus, Blutlaus, des Ringelfpinners, der Nonne usw. Um den Fischreich tum unserer Gewässer zu erhalten, erließ die Regierung Verordnungen über Fischfang und künstliche Fischzucht.

8. Praktisches Lehrbuch der Sächsischen Geschichte - S. 185

1907 - Leipzig : Wunderlich
— 185 — Dazu kommen Talsperren und das geplante wasserwirtschaftliche Gesetz. Das Forstwesen erhalten die Forstverwaltungen auf hoher Stufe. Dem Handel und Gewerbe dienen die Handels- und Gewerbekammern, sowie die zahlreichen Handels- und Gewerbeschulen. Unter allen Gewerben ragt das Webgewerbe mit seinen 300 000 Arbeitern hervor. Das Bekleidungs- und das Metallgewerbe erfreuen sich gleicher Höhe der Ausdehnung. 1877 ward der 3 m hohe und 2,5 m breite Rothschönberger Stollen vollendet, dessen Bau 1844 begonnen wurde und im ganzen 36 Millionen Mark gekostet hatte. Er ist 13 km lang, mit seinen Seitenarmen aber 34 km lang und ist überall gangbar und fahrbar und leitet die Freiberger Schachtwässer ab. Der Freiberger Silberbergbau geht unaufhaltsam seinem Ende entgegen. Um schwere Übelstände zu verhüten, kaufte der Staat 1886 die Erzgruben und läßt sie seit einiger Zeit langsam, allmählich eingehen. Dem Verkehrswesen hat Sachsen stets größte Aufmerksamkeit geschenkt. Es kaufte die Privatbahnen an und schuf ein einheitliches Staatsbahnnetz. Das befaß 1871 nur 1060 km Schienenlänge, wuchs aber fort und fort und erreicht jetzt beinahe 3200 km. Um selbst den weniger zugänglichen und ergiebigen Gegenden und Gebirgstälern die Wohltaten des Eisenbahnverkehrs zu erschließen, baute man auch Sekundär- und Schmalspurbahnen. So hat Sachsen nächst Belgien das dichteste Bahnnetz, aber seine Eisenbahnrente ist verhältnismäßig niedrig. Das Anlagekapital hat die Milliarde bereits überschritten. Gegen 1400 Dampfrosse, 4000 Personen- und 32000 Gepäck- und Güterwagen befördern jährlich beinahe 30 Millionen Tonnen Güter und über 72 Millionen Personen. Die reinen Einnahmen beliefen sich 1905 auf 48,5 Millionen und ergaben eine Verzinsung von 4,7 v. H. Den Straßen und Chausseen ward die gleiche Fürsorge zumteil und (14) Straßen- und Wasserbauinspektionen sehen darauf, daß die Verkehrswege in gutem Zustande erhalten bleiben. Die Erhebung von Brücken- und Chausseegeld ward eingestellt. Die Elb-schiffaljrt nahm gleichfalls einen außerordentlichen Aufschwung. In Dresden verkehren jährlich über 11000 Personenschiffe. Zu Schiffe erhält es etwa 800 000 Tonnen an Gütern und versendet über 100000 Tonnen. Infolge des großartigen Aufschwunges des Erwerbslebens stieg natürlich auch der Wohlstand Sachsens nicht unbeträchtlich. In 50 Jahren erhöhten sich die Sparkasseneinlagen von 11 Millionen niif beinahe eine Milliarde und das Volksvermögen hat seit 1870 um mindestens vier bis fünf Milliarden zugenommen. So konnte Sachsen auch große Opfer für Wohltätigkeitsanstalten bringen, Gemeinde-und Bezirkskrankenhänser, Heil- und Pflegeanstalten für Krämpsige < Königswartha) und für Irrsinnige (in Hohenweitzschen), Versorgungs-

9. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 295

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
295 ßen zu unterhandeln. Als Ergebniß dieser Verhandlun- gen ist seit dem Januar 1834 das preußische Zollsystem unter Genehmigung der Stande im Königreich eingeführt. Um den sächsischen Fabrikaten einen neuen Markt zu ver, schaffen, trat Sachsen dem von den Hansestädten am 29. November 1827 mit den vereinigten Staaten von Nord- america geschlossenen Handelsverträge bei. Einen Beweis, wie wenig sich die Sachsen durch ungünstige Zeitver- haltnisse entmuthigen lassen, gab die Stiftung einer Han- delslehranstalt zu Leipzig, die am 23. Januar 1831 eröffnet wurde, und. bald ungetheilten Beifall im In- und Auslande erhielt. Rühmenswerth ist es, daß diese nützliche Anstalt ganz allein das Werk von Privatpersonen, der Kramer-Innung war. Nicht ohne manchen glücklichen Erfolg wurde auch dem Verfall des vaterländischen Gewerbfleißes entgegengearbeitet. Es bildeten sich mehrere neue polytechnische und Gewerbuer- eine, wovon der zu Chemnitz seine Wirksamkeit beinah durch ganz Sachsen erstreckte, auch durch ein königliches Rescript eine öffentliche Stellung erhielt. Er sendete Rei- sende aus, verschrieb kostbare Maschinen und gab die Ko- sten zu neuen Versuchen her. Um mit England einiger- maßen Schritt zu halten wurden immer mehr neue Maschi- nen gebaut. In Dresden wurde eine eigene Fabrik für Maschinen, besonders Dampfmaschinen begründet, und in Chemnitz eine ähnliche für Baumwollenspinn - und Kattunvruckmaschinen. Auch einige neue Fabriken und Manufacturen wurden errichtet. So in An nab erg eine Seidenmanufactur, in Chemnitz eine Argentanfabrik, in Leipzig eine Baumwollenspinnerei. Wie groß der Vor- theil der Maschinen für den Gewerbfleiß im Ganzen aber auch sein mochte, so ist nicht zu läugnen, daß dadurch meh- reren tausend Menschen durch Herabdrückung des Spinn- und Webelohns ihr ohnehin spärlicher Unterhalt verkümmert wurde. Der Mangel und Armuth nahm bei den Arbei- tern besonders im Erzgebirge überhand, wie sehr auch ein- zelne Fabrikhcrrn durch große Aufopferungen das Elend zu mindern strebten, und das hungernde Volk sah in den Maschinen, wiewohl mit Unrecht, die Verderber seiner Nah» rungsquelle.

10. Das Deutsche Reich - S. 136

1912 - Leipzig : Wunderlich
— 136 — b. 3tcl: Wir stellen die Hauptstädte bcr betrachteten Staaten zusammen nnb vergleichen s i e nach Lage und Größe. 1. Lage. a. In der Nähe des Meeres: Lübeck, Hamburg, Bremen. b. An Seen: Schwerin, Neu-Strelitz. c. Au größeren Flüssen: Dresden (Elbe), Oldenburg (Hunte), Brannschweig (Oker), Meiningen (Werra), Dessau (Mulde), Alteuburg (Pleiße), Rudolstadt (Saale), Gera (Elster), Greiz (Elster), Weimar (Ilm). 2. Größe. Mit Hilfe der Städtezeicheu der Handkarte ordnen die Kinder selbst zu Hause die Hauptstädte nach ihrer Größe. Die Übersicht wird sodann in der Schule vorgelesen und beleuchtet, so z. B. besonders hervorgehoben, daß Hamburg fast eine Million Einwohner besitzt, also die zweitgrößte Stadt ist, die wir bis jetzt kennen gelernt haben, daß die 5 Städte Gotha, Gera, Altenburg, Dessau, Schwerin un- gefähr gleich groß sind usw. c. Ziel: Wir denken darüber nach, ob es sich besser in einer Großstadt (Berlin, Leipzig, Hamburg!) oder in einer Klein- stadt (Vaterstadt!) wohnt.*) Zunächst wird festgestellt, daß man die Städte in Großstädte (niehr als 100000 Einwohner), Mittelstädte (mehr als 20000 Einwohner) und Kleinstädte (weniger als 20000 Einwohner) einteilt, und dann ge- meinsam gefunden: 1. Die Großstadt hat eine ganze Reihe Vorzüge. a. Sie bietet mancherlei Bequemlichkeit. (Eisenbahnlinien nach allen Richtungen, Straßenbahnlinien, gut gepflasterte Straßen, breites Trottoir, Gasbeleuchtung oder elektrisches Licht, Wasser- leitnng, große Geschäfte, in denen alles zu haben ist, was ge- braucht wird usw.) b. Sie bietet viel Gelegenheit zur Unterhaltung. (Theater und Opernhaus, Panorama, Konzerte, allerlei Sehenswürdigkeiten, wie Denkmäler, Schlösser usw.) i) Hierbei wird natürlich auch das Material herangezogen, welches in früheren Jahren Heimatkunde und Baterlandskunde geboten haben.
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