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1. Außereuropäische Erdteile - S. 242

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 242 — den Bismark-Archipel die Salomons-Jnfeln, die neuen Hebriden, Neu- Kaledonien und Nen-Seeland. 2. Der äußere Jnselgürtel. Er bildet einen nach Nordosten ge- öffneten Bogen und umfaßt die Mariannen, Karolinen, Marschall-Inseln, Gilbert-Inseln, Fidschi-Juseln, Freundschafts-Jnfeln, Samoa-Jnfeln, Gesell- schafts-Jnseln, Parmotn-Jnseln und Marqueses-Juselu. 3. Die zerstreuten Inseln. Sie liegen außerhalb dieser beiden Gürtel. Zu ihnen rechnen wir z. B. die Saudwich-Jnseln und die ent- legene Osterinsel. Die meisten dieser Inseln liegen südlich vom Äquator. Die südlichste Lage hat Neu-Seeland, die nördlichste der Sandwich- Archipel. Sämtliche Inseln werden von dem großen Ozean, der hier Südsee heißt, umflutet. B. Weiter befragen wir die Karte über die Größe der Inseln. Wir sehen, daß sich unter den unzähligen Inseln nur zwei größere be- sinden: Neu Guinea (So groß wie Skandinavien — die größte Insel der Welt!) und Neu-Seeland. (So groß wie Großbritannien!) Daher hat die gesamte Inselwelt trotz ihrer riesigen Ausdehnung (Miß die Ent- fernung zwischen den Marianen und den Marquesas-Inseln!) noch nicht ganz 1 i/2 Million qkm. Flächenraum und weniger Einwohner als das Königreich Sachsen. C. Nun prüfen wir, was die Karte über die Bodenbeschaffen- heit lehrt und setzen fest: Die größeren Inseln sind alle gebirgig. Neu-Guinea, Neu-Seeland und die Sandwich-Jnseln tragen sogar Berge, die, wie die auf der Karte stehenden Zahlen beweisen, bedeutend höher sind als der höchste Berg Deutschlands, als die Zugspitze. — Über die kleineren Inseln können wir von der Karte, da sie auf ihr nur als Punkte angegeben sind, nichts er- fahren. Ter größte Teil, fügt der Lehrer hinzu, ist ebenfalls gebirgig, manche besitzen sogar Vulkane, die sich bis zur Alpeuhöhe erheben. Viele sind aber auch korallischen Ursprungs und als solche meist „niedere Inseln". Sie ragen als länglichrunde, ja kreisförmige Riffe über dem Meeres- spiegel empor und umschließen im Inneren eine stille, hellgrüne Lagune, die gewöhnlich von einem Kranze hochstämmiger Kokospalmen umgeben ist. Sie sind meist von geringem Umfange.*) Diese Inseln, auch Atolle ge- nannt sind von den Korallentierchen gebaut die zu Millionen in der Südsee wohnen und in engen Kalkröhren leben, die aus der Absonderung ihrer fadenförmigen, schleimigen Körperchen entstehen und im Laufe der Zeit mehr und mehr versteinern. Tausend und abertausend Jahre mögen vergangen seiu, ehe aus solch winzigen Kalkabsonderungen ganze Inseln vom Grunde des Meeres bis zum Sonnenlichte emporwuchsen.**) Jahr- *) Hirts Bilderschatz 13 h. **) Ein Korallenriff nimmt erst in 800 Jahren um 1 Meter durch eigenes Wachstum an Höhe zu!

2. Außereuropäische Erdteile - S. 144

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 144 — klein. In Wirklichkeit aber ist es größer und auch stärker bevölkert als Preußen (380 000 qkm) — 40 Mill. Einwohner.) C. Nun prüfen wir, was die Karte über die Bodenbeschaffen- heit des Inselstaates lehrt, und setzen fest: Das Innere der Inseln ist gebirgig. Die Gebirge treten an manchen Stellen bis an das Meer heran, an anderen lassen sie Platz für Küstenebenen. Die höchste Erhebung Japans ist der ans Nippon gelegene Fnsijama, der sich bis zu einer Höhe von 3800 in erhebr. — Er steigt, fügt der Lehrer hinzu, von einer gewaltigen, breiten Unter- läge jäh empor und bildet einen Kegel, der oben etwas abgestumpft ist. Zehn Monate des Jahres erscheint sein Gipfel mit Schnee bedeckt, wie ein riesiger Zuckerhut, der ein Wahr- und Wetterzeichen für Schiffer und Landvolk ist, weit und breit. Alljährlich im schneefreien Juli und August besteigen ihn gegen 20 000 Pilger in weißen Kleidern, um vou ihm aus den Sonnenaufgang und die Natur zu bewundern. *) Auf dem Gipfel öffnet sich ein mächtiger Krater von 120 in Tiefe, denn der Fnfijama ist eiu Vulkan. Allerdings ist seit fast 200 Jahren kein Aus- bruch mehr erfolgt. Andere Vulkane Japans sind aber noch in Thätigkeit. D. Und was können wir von der Karte über die Bewässerung ablesen? Japan besitzt keinen einzigen großen Strom. Da die Inseln eine gerings Breite besitzen und außerdem die Gebirge nahe an die Küsten herantreten, können sich nur kurze Küstenflüsse entwickeln. — Trotzdem, fügt der Lehrer hinzu, ist Japan gnt bewässert, denn die Gebirge sind waldreich und erheben sich teilweise in die Region des ewigen Schnees. Wir finden zahlreiche klare, tiefe Gebirgsseen und viele in tiefer Schlucht dahinranfchende wasserreiche Gebirgsbäche. E. Können wir aus der Lage Japans nicht einen Schluß auf sein Klima machen? ivt- Da Japan ein Jnselteich ist, wird es z..,B, wie England See- . ^'.'^klima besitzen, also kühle Sommer und milde Winter aufzuweisen haben. * '' r * — Besonders mild, ergänzt der Lehrer, ist das Klima der Südostküsten, 59 - da sie von einer warmen Meeresströmung (Knro Siwo) im Winter i J. . " . gleichsam geheizt werden. Die Insel Jeso, deren Küsten diese Strömung nicht mehr berührt, hat schon bedeutend kältere und längere Winter als Nippon, Sikok und Kinsiu. Ii. Inwiefern kann man Japan das asiatische Eng- land nennen? Gemeinsam wird festgesetzt; Großbritannien und Japan sind sich in vieler Hinsicht ähnlich. Solche Ähnlichkeiten zeigen 1. Die Lage und Begrenzung. Japan ist wie Großbritannien ein Jnselreich, wird wie Groß- *) Hirts Geogr. Bildertafeln Iii, 2 Nr. 104 f.

3. Außereuropäische Erdteile - S. 216

1896 - Leipzig : Wunderlich
Deutschlands Kolonieen. Jbtri: Wir lernen hente die Gebiete Afrikas kennen, die znm deutschen Reiche gehören. I. Welche Gebiete besitzt Deutschland iu Afrika, und was lehrt die Karte über sie? Die Karte zeigt uns, daß Dentschland in Afrika vier Besitzungen hat, nämlich Tagoland, Kamerun, Südwest-Afrika und Dentsch-Ostafrika. — Werfen wir zunächst einen Blick auf 1. Togoland liegt in Ober-Guinea und wird also im Süden vom atlantischen Ozean bespült. Im Westen stößt es an englisches, im Osten an französisches Gebiet. Seine Nordgrenze ist noch nicht genau bestimmt. — Uber seine Bodenbeschassenheit giebt uns sein Name etwas Ansschlnß. Togo heißt „hinter der Lagune." Wenn man nämlich vom Meere ans sich dem Inneren znwendet, so hat man zunächst einen schmalen Küstenstrich zu passieren, hinter dem sich (Erinnere an die Hasfbildnng der Ostsee!) eine seichte Lagnne ausdehnt. Jenseits der Lagnne finden wir dann eine sanft aufsteigende Ebene, die nach Norden zu von einem der von Südwest nach Nordost ziehendem Gebirge abge- schlössen ist, welches sich in seinen höchsten Gipfeln bis 1600 in (Schnee- koppe!) erhebt. 2. Kamerun liegt an der Westküste Afrikas und zwar am Meer- buseu von Guiuea. Im Westen grenzt es an den atlantischen Ozean, im Nordwesten an englisches, im Süden an französisches Gebiet. Nach dem Innern zu find anch hier die Grenzen noch nicht bestimmt. Nicht weit von der Küste erhebt sich das Kamerungebirge. Es steigt von Nord nach Süd allmählich ans und fällt dann, nachdem es eine Höhe von 4000 in erreicht hat, steil ab. — Dieses Gebirge, fügt der Lehrer hinzu, hat manche Schönheiten. An feinen Abhängen rauschen mächtige Palmen-, Akazien-, Eichen- und Bananenwälder, weiter hinaus breiten sich schöne Grasflächen aus! Die höchsten Gipfel sind zuweilen mit einer leichten Schneedecke belegt und bieten, wenn der Schnee im Abendrot blitzt und funkelt, während die Thäler schon im tiefsten Dunkel liegen, einen wundersamen Anblick. — Über die Bewässerung lehrt unsere Karte nichts. Doch können wir ans Lage und Bodenbeschassen- heit schließen, daß Kamerun gnt bewässert ist. (Nähe des Meeres — hohes Gebirge, an dem die Seewinde ihre Feuchtigkeit niederschlagen!) Und so ist es auch. Kamerun wird von zahlreichen Flüssen bewässert, die besonders zur Regenzeit mächtige, gelbe Fluten dem Ozean zuwälzen. 3. Sttdweft-Asrika liegt wie schon sein Name sagt, an der Südwestküste des Erdteils. Seine natürliche Westküste bildet der at- lantische Ozean. Im Norden stößt es an portugiesische Besitzungen im Süden und Osten an englisches Gebiet. (Oranjefluß!) Wenn wir das Land von West nach Ost durchwandern wollten, so haben wir erst einen

4. Das deutsche Vaterland - S. 5

1912 - Leipzig : Wunderlich
— 5 — Nachdem der Schüler im 3. Schuljahre seine engere Heimat kennen gelernt hat, also das Stück Erde, das er vom heimatlichen Hügel aus mit den Augen überschaute und unter Führung seines Lehrers durch- streifte, nachdem er weiter im 4. Schuljahre ausführliche Kunde erhielt von seinem engeren Vaterland, indem er in Gedanken den Wellen des Flusses folgte, in denen sich sein Wohnort spiegelt, oder im Geiste den Bahnzug bestieg, der durch die heimatlichen Fluren saust und uns hinausträgt in die winkende Ferne, zeigen wir ihm im 5. und 6. Schul- jähre das Deutsche Neich. Zwei Schuljahre will ich sür seine Behandlung in Ansatz gebracht wissen, denn es genügt für unsere Zwecke, für die einer nationalen Erdkunde, keineswegs, daß der Schüler eine sogenannte „Übersicht" über das Reich gewinnt, vielleicht in schematicher Weise die Grenzen, Gebirge, Flüsse, Staaten, Hauptstädte, Beschästigungs- weisen usw. kennen lernt. Nein! Er soll ausführlich und in lebens- vollen Bildern Kunde erhalten von Land und Leuten, er soll im Geiste das Reich mit offenen Augen und lernbegierigem Sinn durchwandern von Nord nach Süd, vom Gestade der Weichsel bis hin zum grünen Rhein bei Straßburgs alter Schanze. Und was soll er auf dieser Wanderung gewinnen? Möglichst wenig Namen und schattenhafte All- gemeinvorstellnngen, möglichst viele lebenskräftige, farbenreiche Anschau- ungen, möglichst wenig für die enge Schulstube, möglichst viel für das vielgestaltige, bewegte Leben da draußen. Er soll erfahren: 1. Deutschland ist groß. Nicht, daß wir ihm nur sagen: Es hat 540 000 qkm, ist also 36 mal so groß wie Sachsen. Dabei denkt und sühlt man doch nichts! Nein! Wir durchmessen mit ihm im Geiste das Reichsgebiet in 26 stündiger, rasender Fahrt im Schnell- znge auf der längsten Strecke, die wir in Deutschland in einer Rich- tuug zurücklegen können, auf der Strecke Eydtkuhnen-Bafel. *) Wir besteigen früh 11 Uhr an der Grenze des großen Russischen Reiches den Nordexpreßzug, der 6 Uhr Petersburg verlassen hat, und betrachten vom Wagensenster aus die Landschaft, die wir durcheilen. Zunächst liegt das weite, ebene Preußen vor uns ausgebreitet. An blitzenden Seen, über träge dahinrinnende Flüsse trägt uns der Zug. Königsberg, die alte Krönungsstadt, zieht an uns vorüber, dann Elbing, die aufblühende Fabrik- und Handelsstadt, dann, nach siebenstündiger eilender Fahrt, das gewerbtätige Schneidemühl. Nachdem die Sonne gesunken ist und die Dämmerung die Landschaft in ihren Schleier ge- hüllt hat, suchen wir den Speisewagen auf, fetzen uns mit Reisenden aller Herren Länder zu Tisch und plaudern beim Scheine der Lampen, während der Zug in sich gleichbleibender Eile der Reichshauptstadt zu- braust. Gegen 11 Uhr, also nach sast zwölsstündiger Fahrt, ist Berlin erreicht. Hier verlassen wir den Zug, pflegen im Hotel einige Stunden *) Benutzt: Wauer, Soziale Erdkunde.

5. Das deutsche Vaterland - S. 81

1912 - Leipzig : Wunderlich
— 81 — b) In unserer Vaterstadt finden wir dieselben zwei Arten des Handels, die Hamburg aufzuweisen hat: Einfuhr- und Ausfuhr- Handel. (Ausführlicher Nachweis?) c) Auch unserer Vaterstadt ist der Handel erleichtert. Wir besitzen gute Straßen und auch eine Eisenbahn. Das Resultat der Vergleichung wird in die unten angeführten Sätze (f. Merksätze) zusammengezogen. Ergebnisse. A. Charakterbild. Ziel: Wir stellen zusammen, was wir bis jetzt von der Nordsee gelernt haben. Die Kinder stellen zunächst die Gesichtspunkte auf, nach denen die Zusammenstellung erfolgen soll, und erarbeiten dann gemeinsam folgendes Charakterbild: Die Nordsee. 1. Die Nordsee hilft die Nordgrenze unseres deutschen Vaterlandes bilden. Sie ist ein Teil des Atlantischen Ozeans und breitet sich zwischen Norwegen, Dänemark, Deutschland, Belgien und Euglaud aus. Sie hat ungenießbares, bitter-salzig schmeckendes Wasser von grünlicher Färbung. 2. Die gewaltige Wassermasse wird nicht nur durch die Stürme bewegt, welche besonders im Frühling und im Herbste oft haus- hohe Wellen auftürmen, sondern auch durch die aller sechs Stunden wechselnden Gezeiten. a) Zur Ebbezeit wird ein großes Stück Meeresboden, Watten genannt, dem Auge sichtbar, so daß die Küstenbewohner nicht nur einige nahe gelegene Inseln zu Fuß oder zu Wagen erreichen können, sondern auch in den Lachen und Tümpeln Fische, Krebse und Muscheln zu sammeln vermögen. b) Erhebt sich zur Flutzeit ein heftiger Sturm, so wälzen sich die Wellen mit Donnergetöse zur Küste. Solche Sturm- fluten haben in alter Zeit unsägliches Unglück angerichtet. Sie haben große Stücken Landes mit Dörfern, Kirchen, Menschen und Vieh weggespült und dort, wo einst Wiesen, Äcker und menschliche Niederlassungen sich ausbreiteten, Meer- bnsen entstehen lassen. (Dollart, Jadebnsen.) Heute schützt man sich vor der Wut des Meeres durch Dämme oder Deiche, die man an der Küste mit großer Mühe und großen Kosten errichtet hat und sorgfältig in stand hält. 3. Hinter diesen schützenden Deichen breitet sich das durch Kanäle (Schleusen!) entwässerte Marschland aus. Der Boden besteht aus feinem Tonschlamm (Schlick) und ist überaus fruchtbar. Tischendorf, Das deutsche Vaterland. 22. Aufl. Q

6. Das deutsche Vaterland - S. 5

1917 - Leipzig : Wunderlich
Nachdem der Schüler im 3. Schuljahre seine engere Heimat kennen gelernt hat, also das Stück Erde, das er vom heimatlichen Hügel aus mit den Augen überschaute und unter Führung seines Lehrers durch- streifte, nachdem er weiter im 4. Schuljahre ausführliche Kunde erhielt von seinem engeren Vaterland, indem er in Gedanken den Wellen des Flusses folgte, in denen sich sein Wohnort spiegelt, oder im Geiste den Bahnzug bestieg, der durch die heimatlichen Fluren saust und uns hinausträgt in die winkende Ferne, zeigen wir ihm im 5. und 6. Schul- jahre das Deutsche Reich. Zwei Schuljahre will ich für feine Behandlung in Ansatz gebracht wissen, denn es genügt für unsere Zwecke, für die einer nationalen Erdkunde, keineswegs, daß der Schüler eine sogenannte „Übersicht" über das Reich gewinnt, vielleicht in schematischer Weise die Grenzen, Gebirge, Flüsse, Staaten, Hauptstädte, Beschästiguugs- weisen usw. kennen lernt. Nein! Er soll ausführlich und in lebens- vollen Bildern Kunde erhalten von Land und Leuten, er soll im Geiste das Reich mit offenen Augen und lernbegierigem Sinn durchwandern von Nord nach Süd, vom Gestade der Weichsel bis hin zum grünen Rhein bei Straßburgs alter Schanze. Und was soll er auf dieser Wanderung gewinnen? Möglichst wenig Namen und schattenhafte All- gemeinvorstellungen, möglichst viele lebenskräftige, farbenreiche Anschau- ungen, möglichst wenig für die enge Schulstube, möglichst viel für das vielgestaltige, bewegte Leben da draußen. Er foll erfahren: 1. Deutschland ist groß. Nicht, daß wir ihm nur sagen: Es hat 540 000 qkm, ist also 36 mal so groß wie Sachsen. Dabei denkt und fühlt man doch nichts! Nein! Wir durchmessen mit ihm im Geiste das Reichsgebiet in 26 stündiger, rasender Fahrt im Schnell- zuge auf der längsten Strecke, die wir in Deutschland in einer Rich- tung zurücklegen können, auf der Strecke Eydtkuhnen-Bafel. l) Wir besteigen früh 11 Uhr an der Grenze des großen Russischen Reiches den Nordexpreßzug, der 6 Uhr Petersburg verlassen hat, und betrachten vom Wagenfenster aus die Landschaft, die wir durcheilen. Zunächst liegt das weite, ebene Preußen vor uns ausgebreitet. An blitzenden Seen, über träge dahinrinnende Flüsse trägt uns der Zug. Königsberg, die alte Krönuugsstadt, zieht an uns vorüber, dann Elbing, die aufblühende Fabrik- und Handelsstadt, dann, nach siebenstündiger eilender Fahrt, das gewerbtätige Schneidemühl. Nachdem die Sonne gesunken ist und die Dämmerung die Landschaft in ihren Schleier ge- hüllt hat, suchen wir den Speisewagen auf, setzen uns mit Reisenden aller Herren Länder zu Tisch und plaudern beim Scheine der Lampen, während der Zug in sich gleichbleibender Eile der Reichshauptstadt zu- braust. Gegen 11 Uhr, also nach fast zwölsstündiger Fahrt, ist Berlin erreicht. Hier verlassen wir den Zug, pflegen im Hotel einige Stunden J) Benutzt: Wauer, Soziale Erdkunde.

7. Das deutsche Vaterland - S. 280

1917 - Leipzig : Wunderlich
— 280 — sich so in fruchtbare, lockere Erde verwandelt hat, oder dort, wo Sumpf- flächen entwässert und trocken gelegt worden sind, finden wir herrliche Wiesen mit saftigen Gräsern und Kräutern und schöne Felder, auf denen langhalmiges Getreide mit schweren Ähren rauscht. Eine solche fruchtbare Gegend liegt an der Donau zwischen Regensburg und Passau. (Zeigen!) Sie führt den Namen „die Kornkammer Bayerns". Warum? — Wiedergabe. 2. Aber noch aus einem anderen Grunde ist der größte Teil der Hochebene so wenig fruchtbar. Die Hochebene hat eine sehr ungünstige Witterung. Auf ihr regnet es viel mehr als bei uns. Nicht selten bedecken auch dichte, feuchtkalte Nebel das Land. Sogar im Sommer fegen oft kalte Winde über die weite Ebene. Da ist es kein Wunder, daß Wein, Obst und zartes Gemüse nicht gedeihen. — Wiedergabe. Zur sachlichen Besprechung. a) Woher mag es kommen, daß die Süddeutsche Hochebene eine so ungünstige Witterung hat? (An dieser schlechten Witterung tragen die Alpen die Schuld. Sie halten die milden Südwinde auf und senden dafür von ihren Höhen herab oft noch im April und Mai eisige Luft. Sie versperren weiter den regen- bringenden West- und Nordwinden den Weg und zwingen diese Winde, ihre Feuchtigkeit abzusetzen. — (Erinnere an die kalte Fensterscheibe, an der sich die Feuchtigkeit, welche die warme, vom Ofen herströmende Luft mit sich führt, niederschlägt!) b) Wie ist es um die Besiedelung der Hochebene bestellt? Die Karte zeigt nur wenige große Städte. Wir haben sie schon genannt. (München, Augsburg, Regensburg, Passau.) Der größte Teil der Siedelungen besteht aus Dörfern und kleineren Städten. ilv. Welche Staaten haben Anteil an der Hochebene? Die Karte lehrt, daß sich in ihren Besitz drei Königreiche (Bayern, Württemberg und Preußen) und ein Großherzogtum (Baden) teilen. Preußen (Hohenzollern!) und Baden haben den geringsten Anteil. Zusammenfassung des behandelten Stoffes nach folgenden Gesichts- punkten: Die Süddeutsche Hochebene. 1. Die Grenzen der Hochebene. 2. Die Bewässerung der Hochebene. 3. Die Bodenbeschaffenheit. (Moore — steiniger Boden — Korn- kammer.) 4. Die Witterung. (Einfluß der Alpen.) 5. Die Staatszugehörigkeit.

8. Das Deutsche Reich - S. 243

1918 - Leipzig : Wunderlich
— 243 — lands geheiligte Küste anzugreifen, glaubte niemand. Und es war doch so! Draußen waren im Grauen des kommenden Morgens die Umrisse eines großen Schiffes zu sehen, aus dessen Feuerschlünden gelbe Flammen- bündel Hervorschossen. Die Deutschen waren da! Zum ersten Male waren deutsche Geschosse auf englischen Boden gefallen! — Die deut- schen Schiffe fingen den Funkenspruch der Stadt Jarmouth auf, durch welchen Hilfe herbeigerufen wurde. Sie zogen sich zurück, nachdem sie noch einen Kreuzer und ein Unterseeboot der Engländer vernichtet hatten. 3. Und wie hat unsere wackere deutsche Flotte unter den Schiffen Englands und seiner Verbündeten aufgeräumt! a) Wir erinnern uns da zunächst an den Kreuzerkrieg. Denkt an die „Emden" und ihren tapferen Kapitän von Müller. Allein, nur auf sich selbst angewiesen, zog sie nach Kriegs- ansbruch von Tsingtau aus durch das weite Weltmeer und war überall dort, wo man sie am wenigsten vermutete. Immer ge- sucht und immer verfolgt, immer gehetzt und nirgends sicher, ward das Schiff der Schrecken der Feinde. 38 Schiffe hat die „Emden" gekapert. Die meisten wurden hinabgeschickt auf den Grund des Meeres. Vorher nahm man natürlich, was man brauchte. Und man brauchte immer sehr viel: Kohle und immer wieder Kohle und Proviant. Dann tat das Spreng- kommando seine Arbeit und — wieder schwamm ein englisches Schiff weniger aus den Wellen. So ist die „Emden" der Schrecken aller englischen Schiffe geworden. Ohne einen be- freundeten Hafen anlaufen zu können, hat sie nach Kriegsaus- bruch noch vier Monate das Weltmeer gepflügt und dem eng- tischen Handel ungeheuren Schaden zugefügt. Ihre Kessel wurden von englischer Kohle geheizt, und ihre Matrosen ver- zehrten englischen Proviant. Deutsch aber war der Geist und deutsch die Munition. — Aber auf die Dauer konnte dies herrliche Schiff seinem Schicksal nicht entgehen. Als im November 1914 die „Emden" die Kokosinseln (100 km östlich von Sumatra!) besuchte, um dort das englische Kabel und die Station für drahtlose Telegraphie zu zerstören, gelang es einem englischen Beamten noch vor der Zerstörung die Ankunft der „Emden" sunkentelegraphisch dem australischen Kreuzer „Sid- ney" zu melden. Er kam rasch herbei und zwang die „Emden" zum Kampfe. Der Kampf war ungleich. „Sidney" war der „Emden" an Größe, Geschwindigkeit, Zahl der Besatzung und Größe der Geschütze überlegen. Als die Munition zu Ende ging und sechs Offiziere und 125 Mann gefallen waren, blieb dem Kommandanten nichts übrig, als das Schiff auf ein Riff laufen zu lassen und sich mit dem Reste der Mannschaft zu ergeben. Der Teil der Mannschaft der „Emden", der ans

9. Das Deutsche Reich - S. 322

1918 - Leipzig : Wunderlich
Deutschland in Sage und Lied. I. Deutschland üöer alles. I. Deutschland. Ob drohend die Wolken auch hangen, Die Zeiten sich wandeln mit Macht, ob Kronen und Reiche vergangen, noch stehest du fest auf der Wacht! Dich konnte kein Wetter verderben, stark hieltest den Stürmen du stand, — für dich will ich leben und sterben, du altes, deutsches Land. Noch schleudern zur Düne die Wellen mit leuchtenden Kämmen den Schaum, noch rieseln und raunen die Quellen, noch rauschen die Wälder im Traum; die Trauben noch goldig sich färben an sonniger Bergeswand, — für dich will ich leben und sterben, du schönes, deutsches Land! Noch blühen germanische Frauen mit herzigem, frommem Gemüt, noch lebet in unseren Gauen die Treue in Wort und in Lied; noch eint uns mit Locken und Werben der Sprache vertrauliches Band, — für dich will ich leben und sterben, du liebes, deutsches Land! Noch wiegen die nordischen Meere viel Männer, trotzig und stark, noch schützet in schimmernder Wehre der Deutsche die heimische Mark,

10. Die Länder Europas - S. 198

1908 - Leipzig : Wunderlich
— 198 — d. An der Küste einer der Hebrideninseln, an der Küste der Insel Staffa, befindet sich eine der größten und schönsten Natur- Merkwürdigkeiten Europas, die Fingalhöhle (Bild!) Sie gleicht dem Innern eines großen Münsters. Der Boden der 113 m langen Höhle ist vom Meere ausgefüllt. Die Wände bestehen aus Reihen von prächtigen, meist sechseckigen 17 m hohen Basaltpfeilern. Auf ihnen ruht ein 70 m langes Ge- wölbe, das aus oberen Säulenenden besteht, deren Schäfte wahrscheinlich vom Meere weggerissen worden sind. Die Breite der Höhle beträgt am Eingange 16 m, ihre Höhe am Ein- gange 36, im Hintergrunde 21 m. Den gemütsvollen Menschen ergreift eine andachtsvolle, feierliche Stimmung, wenn der Kahn zwischen den mächtigen Säulen, die den Eingang bilden, hinein- gleitet in diesen Tempel der Natur. — Die lichtgrüne, leicht bewegte Flut, das Rosenrot der zarten Seegewächse, mit denen das vom Meere bespülte Gestein bewachsen ist, das dunkle Braun der Säulenschäfte: alles zusammengenommen gewährt einen unvergleichlichen Anblick. — Der Sage nach wurde die Höhle von Riesen für den schottischen Helden Fingal erbaut. L. Weiter befragen wir die Karte über die Größe Großbritanniens und Irlands. Wir fehen, daß dieses Reich bedeutend kleiner als unser Vaterland ist sea. 315 000 qkm besitzt es!), und schließen daraus, daß es auch weniger Einwohner zählt als Deutschland. (42 Millionen.) Wenn wir freilich die Besitzungen in Betracht ziehen, die England in fremden Erdteilen besitzt, so müssen wir es geradezu als Riesen reich bezeichnen. Diese Besitzungen umfassen neunzigmal soviel Flächenraum als das Mutterland, also ungefähr soviel, als der Erdteil Afrika. Wir werden darauf noch zu sprechen kommen. C. Nun prüfen wir, was die Karte über die Bodenbeschaffenheit lehrt. Im allgemeinen erscheint uns Schottland als ein Gebirgsland, England als ein Hügelland, Irland als ein Tiefland. Eine genauere Betrachtung lehrt: 1. Das eigentliche England ist teils Hügelland, teils Ebene. Die Erhebungen liegen alle nahe an der Westküste und erreichen keine bedeutende Höhe. (Färbung der Karte!) Wir können unter- scheiden: a. Das Gebirge von Cornwall (kornnal). Es füllt die südlich vom Bristol-Kanal liegende Halbinsel und endet im Kap Landsend. b. Das Gebirge von Wales (uels) mit dem Berg Snowdon (ßnodn), der ungefähr so hoch ist wie der Brocken im Harz. Dieses Gebirge füllt die Halbinsel Wales, die durch die Bucht von Liverpool und durch den Bristol-Kanal gebildet wird.
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