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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

631. Lektüre zur Erdkunde - S. 222

1912 - Leipzig : Wunderlich
— 222 — felde, durch welches die Donau aus Deutschland der südosteuropäischen Halbinsel zustrebt, angezogen werden, also der den Nordrand der Halb- insel begleitenden Donau zustreben, Nischawa-Morawa, auf der andern Seite von den thrakischen, einer Fortsetzung des ägäischen Bruchgebiets, Maritza und Ergene. Diese wichtigste Verkehrslinie der ganzen südost- europäischen Halbinsel, die Konstantinopel mit Belgrad, dem Hydro- graphischen Mittelpunkte der ganzen mittleren Donau, verbindet, hat ungefähr in der Mitte zwischen beiden, um das in die rumelische Scholle eingesenkte, durch die Jskerschlucht quer durch den Balkan zur Donau entwässerte Becken von Sofia zu erreichen, zwei Gebirgsschwellen zu übersteigen, die eine zwischen Nischawa und Isker, die im letzten Kriege zwischen Serben und Bulgaren umkämpften Höhen von Dragoman und Sliwnitza, 726 m, die andere zwischen Isker und Maritza, der Paß von Vakarel 845 m hoch. Die alte römische Heerstraße, deren Pflaster, wenn auch von den Türken wiederhergestellt, man noch im 16. Jahr- hundert benutzte, war hier durch Mauer und Tor geschlossen. Der Pascha von Sofia hat dieses geschichtlich merkwürdige Denkmal, das von allen abendländischen Gesandtschaften erwähnt wird, 1835 ab- getragen. Nur ein kleines Tor mit einem Turme ist noch in dichtem Buchenwalde erhalten. Hier lag die Grenze zwischen Osten und Westen, zwischen Jlliricum und dem Orient. Auf dieser Diagonallinie haben sich die römischen Heere, die Heere der Kreuzfahrer und die türkischen Heere bewegt, welche gegen Ungarn und Mitteleuropa vorrückten. Wie schon die Römer sie durch Militärstationen gesichert hatten, so hatten die Türken an ihr Militärkolonien angelegt, mohamme- danische Inseln im unterworfenen christlichen Lande. Ihr folgt heute die große internationale Eisenbahnlinie Paris—konstantinopel, eine Linie, welcher heute aus dem Herzen Europas noch Südosten vor- dringend, deutsche Gesittung und deutscher Handel unaufhaltsam folgt, wie sich schon, abgesehen von den mindestens 21/2 Millionen Deutschen in Ungarn, in den starken, stetig wachsenden deutschen Kolonien in den Endpunkten Belgrad und Konstantinopel, wie in dem Zwischenpunkte Sofia ausgeprägt. Wie so auf diesem Landwege aller Verkehr, der aus dem Donaugebiete und Mitteleuropa nach dem Orient geht, Kon- stantinopel erreicht, so auch der Verkehr, der sich der Donau als Wasserstraße bedient. In Kleinasien setzt sich diese Südostlinie in gleicher Richtung über das allenthalben wegsame innere Hochland nach der Oasenstadt Konia und den kilikischen Toren fort, dem Über- bzw. Durchgänge durch den kilikischen Taurus nach Syrien und Mesopo- tamien: die Linie der durch deutschen Unternehmungsgeist gebauten sogenannten Bagdadbahn, die Ende 1904 bereits bis an den Gebirgs- wall des Taurus eröffnet ist, künftig der kürzeste Weg nach Indien. Konstantinopel wird so in nicht ferner Zukunft der wichtigste Punkt an einer der wichtigsten Linien des Schnellverkehrs werden.

632. Lektüre zur Erdkunde - S. 131

1912 - Leipzig : Wunderlich
— 131 — der Niederlande, ferner die Mainfranken samt den wesentlich fränkischen Pfälzern, die Schwaben und die Bayern. Aber es ist eine bisher zu wenig beachtete Tatsache, daß die ftaat- liche Weiterentwicklung sich nicht im Rahmen dieser Stammesgebiete vollzogen hat, sondern je länger je mehr hierbei Leitmotive zutage traten, die dem Zusammenwohnen in physisch geschlossenen Verkehrsprovinzen erwuchsen. Das geographische Moment erwies sich mithin machtvoller als die Stämmegliederung. Das Stammland der Sachsen blieb zwar bis zum territorialen Zerfall des spätmittelalterlichen Deutschlands über- Haupt noch längere Zeit eine politische Einheit, befaßte es doch bis auf den ins Rheinische Schiefergebirge reichenden Südzipfel, den heutigen Regierungsbezirk Arnsberg, das gut geeinte Stück Tiefebene von Hol- stein bis gegen den Niederrhein. Ihm schlössen sich die wahlverwandten ostelbischen Slawenlande zum guten Teil an, die durch ihr Plattdeutsch noch zur Stunde die Macht der niedersächsischen Kolonisation verkünden. Auch Hessen und Thüringen gaben in der so ungeographischen, meist rein dynastisch bedingten Herausschälung kleiner und kleinster Sonder- gebiete ihre Landeseinheit noch einigermaßen zu erkennen. Indessen der im Bodenbau gar nicht wurzelnde Grenzzug des lothringischen Herzog- tums verschwand gar bald, auch die Pfalz schied sich von Mainfranken, das Schwabenland zertrennte sich in seine geographischen Elemente, die fast ausschließlich von den Bayern besiedelten deutsch-österreichischen Lande, die dämm ursprünglich nur Marken unter der Oberhoheit des bayrischen Stammesherzogtums ausmachten, verselbständigten sich als alpine Wohnräume dieses Stammes, nur durch den Donaustrom ver- knüpft mit dem nunmehr auf das Alpenvorland nebst den ihm durch Isar und Itter angeschlossenen Randgliedern der nördlichen Kalkalpen beschränkten Herzogtum, dem fortan allein der Bayernname verblieb. Die Entfaltung des mitteleuropäischen Staatensystems unserer Tage hat gar nichts gemein mit der Grenzabsonderung der Teilstämme unserer Nation. Bruchstückweise sind letztere an die fünf Staaten auf- geteilt. In den Niederlanden, Flämisch-Belgien und Luxemburg wohnen außer den friesischen Strandleuten Niedersachsen und Franken, in der Schweiz mit Romanen unter einem Dach Schwaben, in Österreich mit Slawen in friedloser Ehe Bayern. Nur die innerdeutschen Stämme der Thüringer und Hessen sind dem im neuen Deutschland zusammen- gefaßten Hauptrest Mitteleuropas ganz treu geblieben. Unser heutiges Deutsches Reich ist der Inbegriff sämtlicher Stämme unserer Nation, soweit sie nicht ausgerankt sind in die peripherisch abgegliederten mittel- europäischen Staaten oder hinausgezogen nach Großbritannien, Sieben- bürgen, Rußland und in transozeanische Fernen. Wohl haben einstmals Stammesinteressen der politischen Einung unseres Volkes widerstrebt, als es noch keine mitteleuropäische Pentarchie gab. Der Sachsenstamm trägt noch immer seinen Widukind im Herzen, 9*

633. Lektüre zur Erdkunde - S. 132

1912 - Leipzig : Wunderlich
— 132 — der ihm Freiheit und Glauben gegen den mächtigen Frankenkönig verteidigen half. Im Süden waren e6 die Bayern, die besonders gern der Zentralgewalt des Reichs Widerpart leisteten, ja bis ins achtzehnte Jahrhundert traten bayrische Sympathien mit dem stammes- und glaubensverwandten Habsburgischen Nachbarstaat so stark hervor, daß ein Anfall Bayerns an Osterreich nicht ganz ausgeschlossen schien. In letzter Stunde siegten aber doch die realen Interessen, wie sie schon vor der Gründung des neuen Reichs im preußischen Zollverein, 1866 in der Zollvereinigung des Norddeutschen Bundes mit den süddeutschen Staaten zum Ausdruck kam. Ganz deutlich verrät sich die Bedeutung von natür- lich gegebenen Verkehrsbezirken für Vereinheitlichung der gesamten Lebensziele ihrer Bewohner, folglich für die allergesundeste Anbahnung staatlichen Zusammenschlusses darin, daß die beiden großen Verkehrs- Hälften Mitteleuropas, die wir im antiquierten großdeutschen Sinn die norddeutsche und die süddeutsche nennen mögen, sich abspiegeln in der Staatengeschichte durch alle Jahrhunderte von Armins und Marbods Tagen her. Die für die Staatenkarte der Gegenwart entscheidende Los- gliederung der Niederlande und Belgiens einerseits, der Schweiz und Deutsch-Österreichs andererseits vollzog, sich eben deshalb als eine rein norddeutsche, bezüglich rein süddeutsche, weil es überhaupt bei Aus- bildung der Teilstaaten Mitteleuropas nie eine dauernde Überschreitung der nord-süddeutschen Wende gegeben hat, die sich längs der Sudeten und des Erzgebirges zur Mainquelle hinzieht, um dann auf der Wasser- scheide zwischen Main- und Wesergebiet sich dem Rhein zu nähern, die Pfalz Süddeutschland zuzuweisen. Auch der in unserem Reich am meisten fühlbare Gegensatz ist der zwischen der nord- und süddeutschen Staatengruppe. Zum Glück ist er nicht so wesentlich verursacht durch die leise an Rassenhaß gemahnende wechselseitige Abneigung verschieden begabter Stämme, wie fast allgemein geglaubt wird. Zwar sind Schwaben und Bayern fast ausnahmslos nur in Süddeutschland heimisch, Franken dagegen wohnen vom preußischen Rheinland bis in die Pfalz, ja sie siedeln seit mehr als tausend Jahren sowohl an der lothringischen Mosel wie im gesegneten Mainland. Nein, der Abstand unseres Deutsch- tums in Süd und Nord wurzelt wahrlich nicht in Blutsfeindschaft. Sind doch die Germanen der Südhälfte Mitteleuropas allesamt erst aus Norddeutschland als echte Brüder der blondhaarigen Norddeutschen eingewandert! Mit einer Menge kleiner Absonderlichkeiten in Mundart und Gebräuchen hat sich allerdings auch ein gewisser Antagonismus gegen norddeutsches Wesen dort im Süden allmählich festgewurzelt; im näheren Verkehr mit Schwaben und Bayern als mit Norddeutschen sind auch die Mainfranken, so zweifellos sie ihrer Herkunft nach dem nord- deutschen Frankenstamm angehören, zu Süddeutschen geworden. Aber ist es nicht ein bedeutungsvoller Zug im Leben unserer Nation, daß am

634. Lektüre zur Erdkunde - S. 138

1912 - Leipzig : Wunderlich
— 138 — fortschritt dieses Raumes vor allem, gar nicht bloß der politischen Vorrangstellung Preußens ist es beizumessen, daß das Schwergewicht des neudeutschen Reiches im Nordosten liegt. Bis tief ins Mittelalter konzentrierte sich das geistige Leben, das Aufblühen größerer Gemein- wesen hauptsächlich auf dm Südwesten Deutschlands. Nunmehr ist die Pflege von Kunst und Wissenschaft bis in unsere östlichsten Grenz- marken vorgedrungen, und große wie mittlere Städte sind über unser ganzes Tiefland verteilt. Sie ordnen sich namentlich in drei Reihen. Eine verfolgen wir von Aachen über Leipzig bis ins Vorland der Sudeten; sie hält sich in der Nähe des Gebirgsfußes, wo der Boden der Niederung tonhaltiger, deshalb fruchtbarer ist, und nutzt den Markt- vorteil aus, wie er sich überall darbietet durch den Erzeugungsgegen- satz zwischen Gebirge und Ebene. Eine zweite fällt in die große mittlere Verkehrsachse, die zugleich ein Stück der gesamteuropäischen von Paris über Moskau ausmacht: sie besteht vorzugsweise aus Brückenorten wie das steinalte, doch ewig jugendfrische Köln, Hannover, Magdeburg, das natürliche Hauptzentrum des Verkehrs der Nordostniederung Berlin, ferner Frankfurt a. O., Posen. Die dritte befaßt die Küstenstädte, die erst durch den Kaiser-Wilhelm-Kanal an einen einheitlichen, rein deut- schen Schiffahrtsweg gelangten. Sie waren zum guten Teil schon zur Hansezeit Deutschlands Stolz als Organe seines Überseehandels nach England, Skandinavien, Rußland. Bei vorzugsweiser Richtung dieses Seeverkehrs über das Baltische Meer mußte Lübeck das Venedig des Hansebundes werden. Nun schaut unser weltumspannend gewordener Handel naturgemäß zumeist gen Nordwest, wo in der innersten Nische des einzigen Weltmeergolfes mit deutschem Küstenanteil das deutsche London durch seine tatkräftige Bürgerschaft zum ersten Handelshafen des europäischen Festlandes entwickelt ward. Was wäre Deutschland ohne Hamburg! Aber wir dürfen hinzufügen: Was wäre Hamburg ohne Deutschland mit seiner riesenhaften Arbeitsleistung, mit seinem machtvollen Reichsschutz! Wir Deutsche im Reich gehören eben zusammen nicht bloß durch uralte oder erst auf diesem Boden geknüpfte Verwandtschaftsbande und eine mehr denn tausendjährige gemeinsame Geschichte, nein vor allem durch unser Vaterland. Das haben wir zu Nutz und Frommen friedlichen Schaffens gemeinsam zu schirmen durch unser starkes Heer, und an der allertreusten unserer Grenzen, an der Küste, durch unsere endlich erlangte, der Kauffahrerflotte unter schwarzweißroter Flagge auf allen Meeren der Welt als Schild dienende herrliche Kriegsflotte. Aber dies Vaterland fordert nicht bloß unser einmütiges Zusammen- halten als die nötige Schutzfeste unseres Daseins. Es heischt auch unsere Dankbarkeit. Ihm danken wir über alle kleinen Stammes- sonderungen hinaus die ernste Zucht zu Arbeit, Sparsamkeit und guter Sitte, den gemeinsamen Pulsschlag eines treuen Herzens.

635. Lektüre zur Erdkunde - S. 141

1912 - Leipzig : Wunderlich
— 141 — sind das Ergebnis einer langen geschichtlichen Entwicklung, auch der deutsche Boden ist es. Als die Römer Deutschland kennen lernten, waren die Werke der Menschen auf deutschem Boden klein und gering. Gerade das bestimmt die bekannten römischen Schilderungen, in denen Deutsch- land als ein Barbarenland von dünner Bevölkerung, wenig Äckern und noch weniger Gärten, gar keinen Weinbergen erscheint. Die natür- liche Landschaft herrschte, weil die Natur noch ungebrochen war; den Boden bedeckten Wald, Heide und Sumpfwiese. Es war die Landschaft, die man heute in den abgelegensten Teilen von Osteuropa und Nord- amerika findet. Die Kultur übte nun ihre Wirkungen in zwei großen Richtungen. Einmal lichtete sie den Wald und engte das Wasser in allen seinen Formen ein, vervielfältigte und vergrößerte die Wohnstätten der Menschen und machte sie dauerhafter, brachte neue Pflanzen und Tiere ins Land. Dann aber bahnte sie unbeabsichtigte Veränderungen an, die von selbst aus den Kulturarbeiten hervorgingen. Mit der Aus- trocknung des Bodens änderte sich das Klima; mit der Einführung neuer Pflanzen und Tiere wurden die Lebensbedingungen der vor- handenen umgestaltet. Wo früher nur Streifen Heideland, Moor oder Sumpfwiese natürliche Lichtungen im überwiegenden Wald bildeten, entstanden durch die Arbeit der Menschen immer weitere waldlose Ge- biete, aus denen die schattenliebenden Pflanzen und Tiere verschwanden, denen das Waldesdunkel Schutz gewährte, und in die „Kultursteppe" wanderten neue Bewohner ein. Wo weite Wälder einst Schutz und Schranken gebildet hatten, klafften nun die Breschen zusammenhängen- der Lichtungen. Ein paar Bären in einem Gebirge wie dem Wetterstein, wo der letzte Bär 1835 erlegt worden ist, ändern kaum das Bild der Landschaft, in der sie ihrer ganzen Weise nach als Staffage nicht stark hervortreten können. Aber es schwebt doch ein ganz anderer Hauch über einem Lande, das noch große Raubtiere birgt. Eine solche Ver- Wandlung der Hochgebirgstäler in Parke voll geputzter Städter, unter denen hilflose Greise und Kinder am stärksten vertreten sind, wie sie etwa im Berchtesgadener Land jährlich weiter schreitet, wäre doch schon im Mühlbachtal der siebenbürgischen Karpathen undenkbar, in dessen oberen Teilen die walachischen Hirten noch heute mit der Flinte ihre Herden gegen Bären und Wölfe schützen. Im Laufe dieser Entwicklung haben sich zu den natürlichen Unter- schieden des deutschen Bodens und des Himmels über deutschen Landen Schattierungen geschichtlicher Art gelegt. Wenn über keinem Teil eines Landes von zweiundneunzig Einwohnern auf einen Quadratkilometer mehr die tiefe Einsamkeit einer nordamerikanischen Landschaft schweben kann, die den fünften oder zehnten Teil dieser Bevölkerung auf gleicher Fläche trägt, so bleiben doch noch Unterschiede übrig. So allein, wie man mit Himmel, Wald und Wasser jetzt noch in manchen Teilen der Alleghanies eine Viertelstunde von einem Riesenhotel ist, kann man bei

636. Lektüre zur Erdkunde - S. 176

1912 - Leipzig : Wunderlich
— 176 — haben die Länder Westeuropas immer weitere Fortschritte in ihrer Individualisierung gemacht. Ihr politischer und religiöser Zustand, ihre ganze Kultur waren am Ende des Mittelalters einförmiger als heute. Bei Rußland trifft gerade das Gegenteil zu. Die Russen haben mit Erfolg die Russifizierung der anderen Völker Osteuropas, ihre Ver- einigung in einer Sprache, einer Sitte, einer Religion in Angriff ge- nommen. Wer heute die Grenzen Rußlands überschreitet, tritt in eine fremde Welt, er fühlt sich nicht mehr in Europa, sondern in Halb-Asien. Er verläßt ein Ländergebiet, dessen Geschichte seit mehr als zwei Jahr- taufenden die Geschichte der menschlichen Gesittung ist und tritt in ein neues ein, das an diese Kulturentwickelung sich noch jetzt erst teilweise angeschlossen hat. Rußland gehört erst seit weniger als zwei Jahr- Hunderten zur europäischen Staatenfamilie und nimmt in ihr noch heute eine sehr abgesonderte Stellung ein. Mit Asien, dessen Herrschaft es erstrebt, steht es entschieden in innigerem Zusammenhange als mit Europa, von welchem es sich durch eine unserem Wirtschaftsleben feind- liche Zollgrenze abschließt. Überschauen wir endlich — um wenigstens den wichtigsten Punkt des Gegensatzes im Kulturstand herauszuheben — die Arbeitsleistung des Menschen im Osten und im Westen dieser Zollgrenze, so finden wir im Westen die Arbeit des Menschen intensiver und fruchtbarer als die der Natur, während an den Erzeugnissen des russischen Reiches die Naturkraft in weit höherem Grade beteiligt ist als die des Menschen. Im Westen Europas ist der Mensch schon ziemlich vollkommen Herr des Bodens, dm er in dichter Zahl bevölkert. Im Osten ist die Natur noch mächtiger. Die spärlicher verteilte Bevölkerung hat noch lange nicht alle die jungfräulichen Schätze des Bodens in Ausbeute genommen. Westeuropa scheint bereits dem Höhepunkt der Leistungskraft, deren es fähig ist, nahe zu sein. Die Entwicklung des jugendlichen Osten dagegen gehört zum großen Teil erst der Zukunft an. So zerfällt unser Erdteil in den verschiedensten Beziehungen in eine reich entwickelte westliche und eine viel einförmigere, noch unvollkommen entwickelte östliche Hälfte. Die Grenzlinie, welche beide scheidet, ist die bedeutungsvollste, welche man innerhalb unseres Kontinentes ziehen kann. An dieser Grenzlinie liegt Schlesien, eine Ostmark des echten Europas gegen Halb-Asien. Es ist Schlesiens welthistorischer Beruf, bald der friedliche Vermittler, bald der Kampfplatz und Kampfpreis der großen Gegen- sätze zu sein, welche in ihm sich berühren. Doch wie Einschlag und Kette in einem Gewebe, so kreuzt sich in Schlesiens Entwickelung mit diesem Berufe ein zweiter. Schlesien liegt an einer besonders wichtigen Stelle der Grenzlinie zwischen Ost- und Westeuropa, an dem Schnittpunkt dieser Grenzlinie mit einer anderen, welche die nördliche und südliche Hälfte Deutschlands scheidet. Eine Reihenfolge ansehnlicher Gebirge, die man häufig unter

637. Lektüre zur Erdkunde - S. 181

1912 - Leipzig : Wunderlich
—. 181 — der Eroberung Schlesiens an dem Nachteil einer Verteilung auf einzelne Striche einer^lang von Westen nach Osten gestreckten Zone. Die Mark mit Pommern und den sächsischen Besitzungen bildet den Kern zwischen den weit abliegenden Gebieten im äußersten Westen und Osten Nord- deutschlands. Es war ein Staatsganzes, entschieden befähigt, unter einer energischen Erweiterungspolitik groß und mächtig zu werden. Aber selbst wenn durch Annexion Westpreußens die Verbindung Ostpreußens mit Pommern gelang, blieb der Hauptteil des Staates, weit längs der Ostsee ausgedehnt, schwer Zu verteidigen. Durch die Eroberung Schle- siens bekam Preußen erst den Ansatz zu einer größeren binnenländischen Ausbreitung und besonders den Antrieb zu weiterer Abrundung im Osten. Der Besitz Posens ward nun für Preußen eine politische Not- wendigkeit. Schlesiens Eroberung trug sicher viel dazu bei, die preußische Politik auf die Bahn der Teilungen Polens zu drängen. In diesem Streben nach dem Gewinn einer geschlossenen Ländermasse hat Preußen unter dem Nachfolger des großen Königs die verständigen Grenzen überschritten. Dazu mochte wohl vor allem der Wunsch treiben, auch die Verbindung Oberschlesiens mit Ostpreußen durch Eroberung des mittleren Weichselgebietes herzustellen. Schlesien hat für diese Ver- irrung der preußischen Politik mit büßen müssen. Aber gerade die härteste Prüfungszeit bewies, wie fest in einem halben Jahrhundert Schlesien schon verwachsen war mit dem Staatsganzen. Unter den wenigen Festungen, die beim Zusammenbruch der alten Heeresmacht heldenmütig aushielten, stehen neben Kolberg und Graudenz mit Ehren auch die Namen dreier schlesischer Plätze: Glatz, Silberberg und Kosel. So fest hing damals die Provinz schon an dem Herrscherhause, daß in ihr der Versuch gemacht werden konnte, nach der völligen Niederlage der geschulten Heeresmacht einen Volkskrieg wider den Eroberer zu organisieren. Von den Resten, welche der Tilsiter Friede von der Monarchie noch übrig ließ, war Schlesien der Volkszahl nach der dritte Teil, dem Wohlstande nach vertrat es einen noch höheren Teil der preußischen Volkskraft, da die anderen Provinzen, namentlich Preußen, weit schwerer durch den Krieg gelitten hatten. So kommt denn auch den Schlesiern ein rühmlicher Anteil zu an der Wiedergeburt des preußi- schen Staates. Schon 1809 regten sich hier ungeduldig feurige Patrioten. Und als die Vernichtung der großen Armee alle Hoffnungen wachrief, ward Schlesien zu dem Herde, auf dem die schon dem Erlöschen nahe Lebensflamme des Staates wieder lebendig aufzulodern begann. Von Breslau aus erging des Königs zündender Ruf an sein Volk. Hier sammelte sich die aus allen Teilen der Monarchie zusammenströmende todesfreudige Jugend. Hier erst fand der gebeugte Herrscher das Ver-- trauen zu seinem Volke völlig wieder. Nach zwei heißen Schlachten, besiegt und doch ungebrochenen Mutes sammelten dann die Heere Preußens und Rußlands auf Schlesiens Boden in der Waffenruhe

638. Lektüre zur Erdkunde - S. 189

1912 - Leipzig : Wunderlich
— 189 — Solche Kapellen, christliche oder mohammedanische, fehlen insbesondere auf fast keinem höheren Berggipfel. — Die Zeltlager der Nomaden umfassen meist nur wenige Familien. Zu den ländlichen Siedelungen in weiterem Sinne gehören auch die kleineren Landstädte und Marktflecken, die Mittelpunkte des Marktverkehrs und des Handwerks, die sich im Zentrum der einzelnen natürlichen Gaue oder an besonders gesicherten Stellen entwickelt haben. Ihre Bauart und Lage entspricht gewöhnlich der in der betreffenden Gegend in den Dörfern herrschenden, nur daß sie einen Marktplatz oder ein Geschäftsviertel — im Orient Basar oder Tscharschü genannt — in ihrer Mitte haben. Die im Westen noch vielfach erhaltenen Ring- mauern der Städte findet man auf der Balkanhalbinsel und in Klein- asien nur sehr selten, und fast nur bei ehemals venezianischen oder genuesischen Festungen, da die Türken die Ummauerung der Städte nicht liebten, die antiken und mittelalterlichen Ringmauern zumeist niederrissm und sich dagegen auf die Befestigung von Zitadellen be- beschränkten. Diese thronen noch heute, mehr oder weniger verfallen, über allen größeren und älteren Städten. Dazu sind Burgruinen überall verbreitet, wo das abendländische Feudalwesen des Mittel- alters Eingang gefunden hatte. Manche wilde Bergvölker, wie die Albanesen, Mainoten u. a., haben ebenfalls turmartige Familien- bürgen errichtet, oft zu Dutzenden in Dörfern vereint; sie werden zum Teil noch jetzt bewohnt und erfüllen in den Familienfehden auch heute noch ihren Zweck. Das ganze Mittelmeergebiet beläuft sich auf 5 312 900 qkm mit 107 200 000 Einwohnern, ohne die in die Wüste übergreifenden Gebiete der nordafrikanischen Staaten auf rund 3 765 000 qkm und 106 000 000 Einwohner (28 auf 1 qkm). Es ist also weniger als halb so groß als das nichtmediterrane Europa und hat etwa ein Drittel so viel Einwohner. Seine Volksdichte steht demnach hinter derjenigen ganz Europas zurück, übertrifft aber bedeutend die der anderen Erdteile. Jedoch birgt das Mittelmeergebiet in sich nicht geringere Gegensätze als Europa. Während es der Fläche nach in die drei fast gleichen europäischen, asiatischen und afrikanischen Anteile zerfällt, beträgt die Bevölkerung des ersteren weit mehr als die der beiden anderen zu- sammen. Seine Volksdichte ist viermal so groß (58) als die jener (14) und übertrifft die durchschnittliche Volksdichte ganz Europas (40). Aber auch innerhalb des mediterranen Europa ragt an Volksdichte Italien über alle anderen hervor (113); es steht sogar allen Groß- staaten Europas, außer Großbritannien, voran. Italien hat den frucht- barsten Boden von allen Mittelmeerländern. Im ganzen weiter nord- wärts gerückt als die anderen, gehört es zum größten Teil der nörd- liehen Ubergangszone des Mediterranklimas an, erfreut sich also gleich- mäßigerer Bewässerung. Dazu kommt die alte Kultur, die seit der

639. Lektüre zur Erdkunde - S. 190

1912 - Leipzig : Wunderlich
— 190 — Römerzeit niemals ganz unterbrochen worden ist und die Bevölkerung zur arbeitsamsten, geschicktesten und gebildetsten des Mittelmeeres er- zogen hat. Wenn auch der Getreidebau viel zu wünschen übrig läßt, die Besitzverhältnisse zum Teil sehr unglückliche sind, so ist doch der Gartenbau — wozu auch die Seidenkultur Oberitaliens zu rechnen ist — zu einer solchen Stufe der Intensität entwickelt, wie in keinem andern Mittelmeerlande. Dazu kommt die günstige Verkehrslage und die ansehnliche Industrie, die von keinem Lande unseres Gebietes er- reicht wird. Italien nimmt daher, als Glied der modernen europäischen Vollkultur, eine Ausnahmestellung im Mittelmeer ein. An seiner hohen Volksdichte beteiligen sich sowohl Ober- als Unteritalien und Sizilien; Mittelitalien steht etwas zurück (88), übertrifft aber auch noch alle übrigen Mediterranländer. Demnächst folgt das mediterrane Frankreich (71), unter ähnlichen Bedingungen wie Italien stehend, dann Portugal (56), das überwiegend aus Ebenen und Hügelland besteht, und die stark seefahrende Bevölke- rung der österreichischen Küste (56). Alle übrigen Länder: Spanien, die Tyrrhenischen Inseln und die Länder der Balkanhalbinsel haben mit auffallender Übereinstimmung eine Volksdichte von nur 20—40 Ein- wohnern auf den Quadratkilometer, etwa derjenigen Mittelrußlands entsprechend. Wenn diese Zahl sehr weit hinter der Mitteleuropas zurücksteht, so muß man bedenken, daß die hohe Volksdichte des letzteren wesentlich erst das Ergebnis der industriellen Entwicklung des letzten Jahrhunderts ist, welche die Mittelmeerländer, außer Italien, nur wenig berührt hat. Würden wir z.b. nur die heutige landwirtschaft- liche Bevölkerung Deutschlands oder die Gesamtbevölkerung Deutsch- lands vor zweihundert Iahren zum Vergleich heranziehen, so kämen wir zu ähnlichen Zahlen, wie sie uns die letztgenannten Mediterran- länder darbieten. Da nun aber der angebaute Boden der letzteren viel geringer ist, zeigt sich darin die größere relative Ertragsfähigkeit des Kulturbodens am Mittelmeer, sowie die Bedürfnislosigkeit der Be- völkerung. Die noch weit geringere Volksdichte der asiatischen und afrikanischen Mediterranländer — mit Ausnahme Unterägyptens, das, wenn man nur das Kulturland in Betracht zieht, eine Volksdichte von 244 be- sitzt — ist die Folge der Steppen, die hier das Kulturland noch mehr einschränken. So zeigt sich auch in der Volksdichte die Mittelstellung des Mediterrangebietes zwischen Mitteleuropa und der Wüstenregion. — Wenn wir uns nun zu einer kurzen Besprechung des Gewerb- fleißes wenden, so lassen wir das überall verbreitete kleine Hand- werk beiseite, obwohl es manche interessante Eigentümlichkeiten auf- weist, und betrachten nur die für die Weltbedeutung der Länder einfluß- reichen Betätigungen. An mineralischen Schätzen ist das Mittelmeergebiet keines-

640. Lektüre zur Erdkunde - S. 198

1912 - Leipzig : Wunderlich
— 198 — der Rinderreichtum Adamauas, der jetzt nur etwas Vieh über die Binnengrenzen abgibt, auch unserer Küste Vorteil gewähren. Eine wichtige wirtschaftliche Frage, die heute die Industriestaaten der ganzen Welt beschäftigt, ist die Baumwollfrage, und auch hierfür kommt Kamerun nicht unwesentlich in Betracht. Das regenreiche Nr- waldstiefland ist allerdings dem Gedeihen jener hochgeschätzten Ge- spinstpflanze nicht günstig und schließt den Baumwollbau im großen aus. Dafür betreiben jedoch im gesamten Graslande bis zum Tsadsee, wo die klimatischen Verhältnisse viel zusagender sind, die Eingeborenen einen nicht unerheblichen Baumwollbau, dessen Erzeugnisse an Ort und Stelle für den eigenen Gebrauch verarbeitet werden. Weite Flächen von Deutsch-Bornu sind ein einziges großes Baumwollfeld. Diese Baumwolle ist allerdings für den europäischen Gebrauch nicht geeignet. Kulturversuche, die seit einiger Zeit an mehreren Stellen des Hoch- landes ausgeführt werden, haben jedoch den Nachweis erbracht, daß dort auch bessere Sorten gedeihen. Von dem erfolgreichen Ausgang dieser Versuche wird die Ausbreitung des Baumwollbaues im Hinter- lande abhängen, der freilich in dem weiträumigen Gebiete ohne die Voraussetzung geeigneter Transportmittel ebenfalls nicht denkbar ist. Die Einbürgerung hätte nach dem Vorbilde von Togo am besten in der Form der sogenannten Volks- oder Eingeborenenkultur zu erfolgen, deren Förderung um so mehr geboten ist, als Kamerun als echte Tropenkolonie niemals für eine stärkere Besiedelung durch europäische Ackerbauer in Frage kommen dürfte. Zwar scheint das Klima einiger Hochlandsgebiete die Einwanderung weißer Kolonisten nicht auszu- schließen. Eine Ackerbaukolonisation ist indes aus verschiedenen Gründen nicht denkbar. Vor allem beginnt die einheimische Bevölkerung sich seit dem Beginne friedlicherer Zeiten rascher zu vermehren und hat auch schon die besten Ländereien, die man ihr nicht ohne weiteres wegnehmen könnte, in eine sehr ausgedehnte Feldkultur genommen. Entscheidend für eine Besiedelung mit weißen Farmern ist ferner die Frage des Absatzes der gewonnenen landwirtschaftlichen Erzeugnisse, und hierfür ist die unerläßliche Vorbedingung wiederum das Vorhandensein einer Eisenbahn. Doch muß, wie in allen Tropenländern, so auch in Kamerun der Eingeborene selbst Eigentümer und Bewirtschafte seines Bodens bleiben und durch entsprechende Maßnahmen in die Lage gesetzt werden, größere Ausfuhrwerte zu schaffen, die ihrerseits wieder eine Steigerung der Einfuhr und damit ein allgemeines Wachsen des Handels unserer Kolonie nach sich ziehen würden. Jedenfalls muß für Kamerun eben- falls der Grundsatz gelten: Afrika den Afrikanern, die Afrikaner aber für uns! Neben der Urproduktion der Eingeborenen treten die Erzeugnisse der europäischen Pflanzungen heute noch weit zurück, wenngleich sie einen unverkennbaren Fortschritt zeigen und von Jahr zu Jahr wach-
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TM Hauptwörter (200)200

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