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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Teil 3 - S. 2

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 2 — stächen, sondern auch Gegenden, wo der Boden entweder ganz steinigt oder mit grauem und gelbem Flugsande bedeckt war, in dem höchstens Kiefernwälder und dürres Heidekraut genügende Nahrung sanden. Den Wanderer faßte ein Schrecken, wenn ihn der Weg durch diese Landschaft führte, wo der Fuß bei jedem Schritte tief einsank in den feinen, vom Winde leicht hin und her gewehten Sand, wo der Wagen sich mühsam fortschleppte und nur struppige Kiefern hier und da etwas Schatten ge- währten. 3. Wie sieht es jetzt hier aus? Jetzt ist der größte Teil der Provinz Brandenburg ein sorgfältig angebautes und fruchtbares Land*) mit volkreichen Städten, schmucken Dörfern und schönen Schlössern. a. Der größte Teil des Sumpf- und Moorlandes ist ver- schwnnden. So hat man z. B. einen an der Oder gelegenen Landstrich (Oderbruch genannt — Zeigen!) durch mühsame Arbeit in eine frucht- bare Gegeud umgewandelt. Wo früher nur undurchdringlicher Wald, Schlamm, Schilf, Binsen und trübes Wasser zu fiudeu waren, da breiten sich jetzt schöne Getreidefelder aus und Wiesen, in deren fettem Grase schmücke Viehherden weiden. In der Nähe der Stadt freilich, wo einst der große Kurfürst die Schweden besiegte (Fehrbellin), giebt es noch heute ausgedehnte Moorflächen. Aber auch diese liegen nicht unbenutzt da. Man sticht sleißig Torf und versendet jährlich viele Millionen Torsziegel als billiges Brennmaterial in die umliegenden Städte, insbesondere nach Berlin. b. Ein großer Teil der öden Sandflächen ist in frucht- bares Ackerland verwandelt worden, in dem Roggen, Weizen und zarte, überaus wohlschmeckende Rüben gedeihen.**) Es giebt nur noch wenige bewohnte Orte, wo das Auge keinen Wald, kein Flüßchen, keine grüne Wiese erblickt, wo auf der die Sonnenstrahlen blendend zurück- strahlenden Saudfläche uur armselige, zerstreut aufsprossende Getreidehalme und in den Gärten nur spärliche Pslaumeu und Sauerkirschen zu finden sind. e. Viele der kleinen Orte der Mark sind jetzt zu großen und gewerbreichen Städten herangewachsen. Dies gilt zunächst von der Stadt, die der gesamten Provinz den Namen gegeben hat. Nenne und zeige sie! < Brandenburg an der Havel.) Diese Stadt ist uns aus der Geschichte her wohlbekannt! Inwiefern? (Hier lag einst die Burg der räuberischen Wenden, die oft zur Zeit Heinrichs die Elbe überschritten, im alten Sachsenlande einfielen, um zu plündern und zu morden, bis Heinrich I. sie aus dem Eise besiegte und ihre Burg eroberte und ver- brannte.) Auch die Stadt, die östlich von Brandenburg liegt, war einst *) 46% Ackerland, 32% Wald, 14% Wiese, 8% Seen und unbebautes Land. (Schreyer.) **) „Die Teltower Rübe, die Ananas im Rübengeschlecht."

2. Teil 3 - S. 8

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 8 — 3 Der Spreewald» Ziell Ehe wir von der Provinz Brandenburg Abschied nehmen, wollen wir noch eine Gegend besuchen, in der der Kahn das wichtigste Verkehrsmittel ist. Wir reisen in den Spreewald. Die Kinder nennen zunächst die wichtigsten Verkehrsmittel der Heimat (Wagen, Schlitten, Pferd, Zwei- und Dreirad, Eisenbahn) und weisen darauf hin, warum zu diesen bei uns der Kahn nicht gehört. Sie geben sodann ihrer Verwunderung darüber Ausdruck, daß man in einer Gegend, die als „Wald" bezeichnet wird, mit dem Kahne fährt und stellen Ver- mutungen über die Beschaffenheit der zu besuchenden Landschaft an. Am Schlüsse der Vorbereitung werden wie gewöhnlich die Fragen, die im Hinblick aufs Ziel entstehen, klar hervorgehoben und angeschrieben. Diese Fragen lauten: 1. Wo liegt die Gegend, die den Namen Spreewald führt? 2. Wie kommt es, daß man dort nicht zu Fuß geht oder mit dem Wagen fährt, fondern den Kahn benutzt? 3. Was bekommen wir auf einer Fahrt durch deu Spreewald zu sehen? I. Wo liegt der Spreewald? Wir gelangen in diese eigenartige Landschaft, wenn wir von Berlin ans aus der Spree stromaufwärts fahren. (Zeige!) Tort, wo der Fluß den großen nach Osten zu offenen Bogen macht, liegt der Spreewald. Die Stadt Lübben liegt ungefähr in der Mitte des Spreewaldes. Ii. Wie kommt es, das; man im Spreewalde Haupt- sächlich den Kahn benutzt? Die Spree, die überaus langsam dahinfließt, teilt sich hier in un- zählige Arme, die netzartig die ganze Landschaft durchschneiden. (Anzeichnen!) Zu diesen Flußarmen kommen noch viele hundert Gräben, die man einst mühsam mit dem Spaten gegraben hat, um das Sumpfland, das zwischen den Spreearmen lag, zu entwässern und Wiesen und Gartenland zu ge- Winnen, Diese tausend Wasserarme ersetzen Wege und Straßen, machen aber den Gebrauch von Pferd und Wagen in den meisten Gegenden des Spreewaldes unmöglich. Inwiefern? (Geringe Ausdehnung der dazwischen liegenden Landstrecken.) — Manche Inseln sind so klein, daß nur ein Hans und ein kleiner Gemüsegarten darauf Platz finden.) Iii. Was bekommen wir ans einer Fahrt durch den Spreewald zu sehen?^) Wir besteigen im Geiste einen der langen, schmalen und flach ge- bauten Spreewaldkähne. Ein kräftiger Bursche steht im Hinteren Teile des Fahrzeuges und schiebt es durch eine lange Stange geschickt weiter. Schnell und lautlos gleitet unser Kahn hin über die blinkende Wasser- *) Benutzt: Kutzen, Wallner u. a.

3. Teil 3 - S. 11

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 11 — ist, daß ein Einbrechen nicht zu befürchten steht, fährt alle Welt auf Schlittschuhen, das alte Mütterchen, das sich Leseholz zur Feuerung sammelt, nicht minder, wie der Briefträger oder der rüstige Bursche, der auf Arbeit in die entfernte Stadt eilt. Die Minder fahren auf Schlittschuhen zur Schule, der Arzt zu seinem Kranken, Männer und Weiber zur Kirche, zu Nachbarsleuten auf Besuch oder in die Schenke zum Tanze. Zusammenfassung und Einpräguug. Der Spreewald. 1. Lage des Spreewaldes. 2. Wohnungen im Spreewalde. (Lage und Einrichtung.) 3. Wiese und Wald im Spreewalde. 4. Verkehr im Spreewalde. (Sommer — Winter.) 5. Bewohner des Spreewaldes. (Abstammung — Kleidung — Sitten und Gebräuche — Beschäftigung.) A. vergleich.*) a. 1. Stelle die Bodenarten, die die Mark Brandenburg aufweist, zusammen und vergleiche sie in Bezng auf ihren Wert. a. Ackerland. (Roggen, Weizen, Rüben.) b. Wiese. (Oderbruch und Spreewald besonders — Viehzucht, Heuhandel.) c. Wald. (Kiefern, Eichen, Buchen — Jagd, Holzhandel.) d. Moor. (Fehrbellins Umgegend — Torsstechereien.) e. Sandslächen. 2. Vergleiche den Oderbruch und den Spreewald! a. Beide sind entstanden infolge mangelnden Gefälles des Flusses. Das Wasser ist gleichsam in Verlegenheit, welchen Weg es wählen soll, und verbreitet sich daher netzartig nach allen Richtungen. d. Beide Gegenden waren einst nnwirtsame Gegenden, teilweise be- wachsen von undurchdringlichem Walde, teilweise bedeckt mit Binsen, Schilf und Schlamm. c. Beide Gegenden sind durch den Fleiß und das Geschick der Menschen zu bewohnbaren und fruchtbaren Landstrichen umgewandelt worden. (Kanalisierung.) *) Es kommen hier beide Seiten der Assoziation zur Geltung, nämlich 1. unter a. diejenige, die durch Herstellung vielfacher Verknüpfung, Reihenbildung ?c. den Gebrauch des Wissens sichern will, und 2. unter b. die, welche das Absondern des Begrifflichen zum Zielpunkt hat.

4. Teil 3 - S. 24

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 24 — Hierher bringen die Landleute ihr Getreide, die Viehzüchter ihre Rinder, Schweine und Pferde zum Verkauf. Hier wird auch die Wolle der zahl- reichen Schafherden*) verhandelt. Endlich ist auch die Bildung der Bewohner vielfach besser geworden. Seitdem alle Kinder zur Schule gehen müssen, trifft man nur selten noch Leute, die vom Lesen und Schreiben gar nichts verstehen. — Wiedergabe. Zur sachlichen Besprechung. 1. Woher kam es, daß Posen sich früher in einem so traurigen Zustande befand? In Polen hat es lange, lange Jahre an Ordnung und Gerechtigkeit gefehlt. Die Könige lebten meist, wie z. B. der uns bekannte August der Starke, herrlich und in Freuden, veranstalteten kost- spielige Feste, große Jagden, bauten prächtige Paläste u. s. w., aber be- kümmerten sich nicht um das Wohl des Landes. Auch der Adel lebte in Saus und Braus. Er machte sich kein Gewissen daraus, die Staats- kassen zu bestehlen, die Bauern mit schweren Abgaben zu bedrücken, bei den Juden hohe Summen auf Wucherzinsen zu borgen und das gestohlene, erpreßte oder geborgte Geld dann im Spiel oder bei großen Festen sinn- los zu verthun. Die Bauern mußten für die Adeligen umsonst arbeiten und wurden fast wie Vieh behandelt. Niemand kümmerte sich darum, ob ihre Kinder lesen und schreiben lernten, ob sie nach der Arbeit, die sie für den Gutsherrn leisten mußten, noch Zeit hatten, ihr eigenes Feld zu bestellen, oder ihre baufällige Hütte auszubessern. Der Reichstag, der des Landes Wohlfahrt beraten und förderu sollte, war völlig zweck- los. Seine Glieder wurden sast niemals untereinander einig. Jeder wollte etwas anderes. Gar oft kam es vor, daß sich die vornehmen Herren, die den Reichstag bildeten, gegenseitig die Köpse zerschlugen. In 110 Jahren fanden 55 Reichstage statt. 48 davon endeten mit Prügelei oder argem Tumult. Recht und Gesetz gab es nirgends im Lande. Die Richter beugten das Recht und nahmen Geschenke an. Die Edelleute konnten höchstens Geldstrafen erhalten. Es kam vor, daß ein Edelmann, der einen Bauer erschlagen hatte, mit 10 Mk. bestraft wurde. 2. Woher kommt es, daß die Provinz Posen sich in den letzten hundert Jahren so zu ihrem Vorteil verändert hat? Der bedeutende Umschwung, den wir kennen gelernt haben, erklärt sich a. aus der Fürsorge der preußischen Fürsten. Besonders hat Friedrich Ii. viel für Posen gethan. Er ließ nicht allein die sumpfigen Niederungen an der Warthe und Netze austrocknen und in fruchtbares Ackerland ver- wandeln, sondern sorgte auch in wirklich väterlicher Weise sür die Städte. So ließ er z. B. den Bromberger Kanal (Zeige!) graben und verband so die Weichsel und die Oder. — Weise nach, inwiefern der Kanal wirk- lich diesen Zweck erfüllt! (Weichsel — Brahe — Kanal — Oder.) Weise nach, inwiefern der Kanal für Bromberg große Vorteile bietet! — Die *) Die Provinz Posen hat über zwei Millionen Schafe aufzuweisen.

5. Teil 3 - S. 26

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 26 — 1. Sie ist reich an Naturschönheiten. Ist doch das Riesen- gebirge, wie wir im vorigen Jahre hörten, (1. Abt. S. 91 ff.) reich an prächtigen Matten, auf denen saftiges Gras und fette Kräuter stehen und schmucke Ziegen und Kühe weiden. Jedes Tier hat eine kleine Glocke am Halse. Der Hirt liegt im hohen Grase und bläst auf einer hölzernen Schalmei. Besitzt doch das Riesengebirge weiter aussichtsreiche Berge, so z. B. die Schneekoppe, von der aus man weithin sehen kann über Städte und Dörfer, Felder und Wälder, hinein in zweier Herren Länder. Finden wir doch auch herrliche Wälder an den Abhängen der Berge. Schäumende Bäche brausen über mächtige Felsblöcke hin durch die grünen Hallen, vorbei an einsamen, aus Holz gebauten und mit Schindeln gedeckten Berghütten; wo die Hirten daheim sind, die wir milchreiche Kühe und flinke Ziegen auf grasreicher Matte weiden sahen. 2. Sie ist reich an Bodenschätzen. Auf fchlefischem Boden finden wir nicht allein heilsame Quellen (Denke an das uns bekannte Warm- brunn!), sondern auch zahlreiche Bergwerke, wo Kohlen und Eisen, Blei und Zink (Vorzeigen!) in großen Mengen dem dunkeln Schloß der Erde entnommen und ans Tageslicht gebracht werden. Schildre Einrichtungen, Arbeiten und Gefahren im Bergwerke! (Vergl. 1. Abteilung S. 67—70.) Schildre, wie aus dem Gestein, das der Bergmann gewinnt, das Eisen gewonnen wird! (Vergl. 1. Abt. S. 70.) Die bedeutendsten Kohlen- und Eisenschächte sind im Südosten der Provinz gelegen, bei Königs- Hütte. Zeige! Königshütte war noch vor 56 Jahren ein Dorf. Heute ist es eine große, volkreiche Stadt. Wie erklärst du dir dies? 3. Die Provinz Schlesien besitzt größtenteils sehr frucht- baren Boden. Hier bringt die Erde hervor, was des Menschen Herz erfreut: laughalmiges Getreide mit schweren Ähren, süßes Obst, Zucker- rüben, zartes Gemüse und Flachs. Ja selbst der Weinstock gedeiht an einigen Orten und trägt reiche Frucht. In besonders fruchtbarer Gegend liegt z. Liegnitz. Bestimme seine Lage! (Katzbach!) 4. Die Provinz ist reich an blühenden Gewerbszweigen. Wie erklärst du dies? Das, was der Boden bietet, wird in verständiger Weise von einer fleißigen Bevölkerung verarbeitet. Das Eisen, das die Bergwerke liefern, wird zu Eisenblech und Eisendraht, zu Messern und Nadeln, zu Eisenschienen und Maschinen verarbeitet. Aus den erbauten Zuckerrüben gewinnt man in großen Fabriken den Zncker. Die Wolle der Schafe wird zu Tuch, der Flachs zu Leinwand gesponnen. Die Glas- macherei haben wir schon bei der Betrachtung des Riesengebirges erwähnt. Gieb das Nötige an! (Glashütten, in denen viele tausend weiße, grüne, blaue, rote oder vergoldete Teller, Gläser und Blumenvasen, viele tausend Glastafeln und Spiegel jährlich hergestellt werden.) 5. Die Provinz Schlesien treibt regen Handel. Besonders sind es zwei Städte, die sich nach dieser Seite hin auszeichnen, Görlitz und Breslau. Zeige sie und bestimme ihre Lage! (Görlitz liegt an

6. Teil 3 - S. 64

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 64 — 2. Der Süden hat zahlreiche Gebirge aufzuweisen. (Das Riesengebirge mit Schneekoppe — ein Teil des Thüringer- waldes — ein Teil des Harzes mit dem Brocken — der Hundsrück, das Eiselgebirge, das hohe Veen, der Taunus, der Westerwald, der Teutoburgerwald. Iii. Bewässerung: 1. Die Hauptströme Preußens sind Rhein, Ems, Weser, Elbe, Oder und Weichsel mit zahlreichen Nebenflüssen. 2. Bedeutende Seen finden wir in Pommern und in West- und Ostpreußen. (Beispiele.) Iv. Beschäftigung der Bewohner: 1. Ackerbau treiben alle Provinzen, am meisten Posen, Sachsen, (Magdeburg — Güldne Aue), Schleswig - Holstein und Hannover (Marschen!) 2. Wein- und Obstbau. (Rheinprovinz.) 3. Viehzucht. a. Pferdezucht: Hannover, Schleswig-Holstein, Preußen. b. Rindviehzucht: Schleswig-Holstein, Hannover. c. Schafzucht: Pommern, Posen, Schlesien, Hannover. 6. Schweinezucht: Westfalen, Posen. e. Bienenzucht: Schleswig-Holstein, Hannover (Heide!) 4. Bergbau: a. Steinkohlen: Rheinprovinz, Westfalen. d. Eisen: Rheinprovinz, Westfalen. c. Zink: Schlesien. d. Blei: Schlesien und Harz. e. Silber: Harz. f. Salz: Provinz Sachsen (Halle, Schönebeck, Staßfurt) — Hannover (Lüueburg.) g. Mineralquellen: Hessen-Nassau (Taunus!) und Rhein- Provinz (Aachen!) h. Bernstein: West- und Ostpreußen. 5. Gewerbe: a. Eisenwarenfabrikation: Rheinprovinz und Westfalen (Solingen, Remscheid, Essen!) b. Herstellung von Wollwaren und Baumwoll- waren: Rheinprovinz (Elberfeld und Barmen.) c. Herstellung von Leinenwaren: Westfalen (Bielefeld) und Schlesien. 6. Herstellung von Rübenzucker: Provinz Sachsen (Magdeburg!) und Schlesien, e. Herstellung von Glaswaren: Schlesien.

7. Teil 3 - S. 76

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 76 — Theater, dem Museum — hinter dem Theater der Schwanenteich, umgeben von schattigen Promenaden (Linden!) mit Ruhebänken, b. Sie ist umgeben von grünem Laubwalde (Rosenthal!), von fruchtbaren Feldern, (Weizen, Roggen, Gerste, Hafer, Rübsen u. f. w.), von grünen Wiesen (Schlüsselblumen im Frühlinge in großer Menge) und wohlgepflegten Gärten (Kohlgärten!). 2. Leipzig ist eine große Handelsstadt. Viele Leute be- suchen sie, um zu kaufen oder zu verkaufen. Besonders wird mit Ranchwaren (Leder, Pelzwaren) und Büchern gehandelt. Diese Bücher werden meist in Leipzig selbst hergestellt: Ver- fasser, Setzer, Buchbiuder, Buchhändler. — Unser Lesebuch stammt aus Leipzig!) Ausführlich werde geschildert: a. Das tägliche Leben in Leipzig. (Kausläden mit großen Niederlagen. — Droschken, Pferdebahn, Schubkarren und Rollwagen mit Kisten und Ballen. — Güterzüge.) b. Das Leben zur Zeit der Messe. In Leipzig finden alljährlich zu Ostern und zu Michaelis (Also?) große Messen (Jahrmärkten ähnlich!) statt. Schon wochenlang vorher rasseln die schweren Rollwagen von den Bahnhöfen zur inneren Stadt, hochbeladen mit Kisten, Ballen und Fässern. Giebt es doch mehr als 209000 Centner Meß- guter, die aus allen Ländern der Welt, zum großen Teile aber auch aus Sachsen selbst, anlangen, an Ort und Stelle zu bringen. Da haben die Rollknechte, Aufläder Packer und Markthelser tüchtg zu thun. Alles, was der Gewerbfleiß des Menschen schafft, ist aus der Messe zu finden, das feinste Seidenzeug wie der geringste Kattun, die zarteste Spitze wie die gröbste Leinwand, außerdem Spielwaren, Porzellan, Gläser, Geschirre — kurz alles, was das Menschenherz begehrt. Tie größte Rolle spielen aber die Tuche, die Rauchwaren und das Leder. Dazu haben unzählige Tiere ihre Wolle, ihren Pelz und ihre Haare hergeben müssen, vom heimischen Schafe bis zum fernen Kamele, vom heimischen Kaninchen bis zum russischen Zobel, vom heimischen Zicklein bis zum amerikanischen Büffel. Wer noch nie eine Messe sah, kann sich keine Vorstellung von der Menge der Waren machen. Die erste Woche ist dem Großhandel gewidmet. Da füllen sich die Straßen, Höse und Durchgänge der Häuser mit Menschen; jeder Winkel wird mit Waren besetzt; überall hängen fremde Firmen. Mancher Leipziger Kauf-

8. Teil 3 - S. 80

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 80 — die Fragen aufgeworfen, an deren Hand der Unterricht fortschreiten soll. Wir werden uns zuerst darüber klar I. Welche Staaten fuhren noch den Namen Sachsen und wo liegen sie? Die Namen der Staaten haben wir schon erwähnt, als wir uns einen Überblick über die Staaten verschafften, die einstmals den nord- deutschen Bund bildeten. Nenne die Namen! (Sachsen-Weimar-Eisenach, Sachsen-Koburg Gotha, Sachsen-Meiningen, Sachsen-Altenburg.) Auch die Lage der Staateu haben wir damals schon — wenn auch nur ganz allgemein — bestimmt. (Diese Staaten gehören alle zu Thüringen, also zu der Landschaft, die sich zwischen Harz und Thüringerwald aus- breitet.) Nun gilt es aber, die einzelnen Staaten ins Auge zu fassen. Wir wenden uns zunächst dem größten Staate zu. Welcher ist das? 1. Sachsen-Weimar-Eisenach. Zeige ihn und bestimme seine Lage! (Sachsen-Weimar-Eisenach ist mehrfach zerstückelt. Wir können drei Hauptteile unterscheiden. Den einen Teil treffen wir ganz im Westen des Thüringerwaldes an, an der Werra und Hörsel. Hier liegt Eiseuach mit der Wartburg, auf der eiust Luther die Bibelüber- setzuug begann. Der zweite Teil des Großherzogtums liegt im Osten. Er teilt die reußischen Lande in zwei Stücke und reicht bis an die Grenze des Königreichs Sachsen. Der dritte Teil endlich, der größte, liegt in der Mitte Thüringens und wird von Saale und Ilm durchflössen. Hier finden wir die Städte Weimar und Jena. 2. Wir wenden uns weiter zu dem Herzogtums Sachsen-Koburg- Gotha. Was lehrt die Karte über die Lage des Staates? (Dieser Staat zerfällt in zwei Hauptteile. Der eine liegt am Nordabhange, der andere am Südabhange des Thüringerwaldes. Im nördlichen Teile liegt die Stadt Gotha, im südlichen die Stadt Koburg, auf deren Feste Luther während des Reichstages zu Augsburg weilte und das herrliche Lied: „Ein feste Burg ist unser Gott" gedichtet haben soll.) 3. An dritter Stelle suchen wir das Herzogtum Sachseu-Mei- ningen auf. Zeige und bestimme seine Lage! (Meiningen erstreckt sich sichelförmig am Südfuße des Thüringerwaldes hin und wird vom Ober- lauf der Werra durchströmt. An der Werra liegt auch die Hauptstadt des Landes, Meiningen.) 4. Endlich werfen wir noch einen Blick aus das Herzogtum Sachfeu-Alteuburg. Zeige es und bestimme seine Lage! (Es zer- fällt in zwei Teile, einen westlichen und einen östlichen Teil. Der öst- liche Teil wird von der Pleiße durchströmt und liegt dort, wo die Grenze des Königreichs Sachsen den noch Westen offenen Bogen macht. In diesem Teile befindet sich auch die Hauptstadt des Laudes, Altenburg. Der westliche Teil des Herzogtums wird von der Saale durchflössen. Beide Teile sind durch das Fürstentum Reuß j. Liuie von einander getrennt.

9. Teil 3 - S. 87

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 87 — 2. Was kannst du weiter über die Bodenbeschaffenheit Mecklen- burgs von deiner Karte ablesen? Mecklenburg wird von einem Teile des baltischen Landrückens, von der Mecklenburger Seenplatte, durchzogen. Dieser Höhenzug steigt allmählich aus der Ostseeebene aus, bildet sodann einen breiten, flachen Rücken und fällt dann wieder nach und nach zur Ebene ab. Der Südwestabhang des Höhenzuges ist unfruchtbares Heidegebiet. Schildre es! (Sandflächen — Heidekraut — Kiefern — einsame Gehöfte.) Der größte Teil des Rückens dagegen ist fruchtbares Ackerland. Am Nordostabhange und in der Ebene am Meere finden wir ausgedehnte Wiesen. 3. Woher mag es kommen, daß Rücken und Nordostabhang des Höhenzuges so fruchtbar sind? (Sicherlich gut bewässert.) Prüft, ob eure Vermutung richtig ist! (Aus dem Rücken des Höhenzuges finden wir zahlreiche Seen, z. B. den Schweriner See, an dem die Hauptstadt des größeren Großherzogtums liegt. Aus vielen dieser Seen entwickeln sich ferner kleine Flüsse, die den Nordostabhang und die Ebene am Meere bewässern.) Wie wird es um das Gefälle dieser Flüsse bestellt sein? (Geringes Gefälle, denn allmählicher Abfall des Landrückens!) 4. Schließe aus Bodeubeschaffenheit und Lage auf die Beschäftigung der Bewohner Mecklenburgs! (Diejenigen, die auf dem Rücken des Höhenzuges wohueu, werden sich vorzugsweise mit Ackerbau beschäftigen. Diejenigen, die am Nordostabhange und in der grasreichen Ebene ihren Sitz haben, werden Viehzucht treiben. Die Küstenbewohner aber werden sich von Fischfang, Schiffahrt und Handel nähren.) Richtig! Die be- dentendste Handelsstadt heißt Rostock. Zeige und bestimme ihre Lage! Von hier aus «geht ein großer Teil des Getreides, welches auf den fruchtbaren Gefilden Mecklenburgs reift, hinaus in andere Länder, z. B. nach England. Gieb den Weg an, den die Schiffe nehmen, um nach England zu gelangen! (Kanal!) Wie mußten sie vor Vollendung des Nordostseekanals fahren? (Skager Rack!) Welche Vorteile bringt der Kanal der Stadt? Rostock ist die größte Stadt in Mecklenburg. Selbst die beideu Hauptstädte (Nenne und zeige sie!) sind kleiner. Wie erklärst du das! (Lage!) Fasse zusammen, was wir über Lage, Bodenbeschaffenheit und Bewässerung der beiden Staaten und über die Beschäftigung ihrer Bewohner gewonnen haben. Nenne und zeige die erwähnten Städte! (Rostock, Schwerin, Strelitz!) 7. Das Groftherzogtum Oldenburg. Ziel: Wir betrachten heute das Großherzogtum, dessen Hauptland au der Nordseeküste gelegen ist. (Zeigen!) A. Das Großherzogtum Oldenburg besteht, wie unser Ziel sagt, aus mehreren Teilen. Wir wollen aber zunächst nur das Hauptland

10. Teil 3 - S. 95

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 95 — 2. Größe. Mit Hilfe der Städtezeichen der Handkarte ordnen die Kinder selbst zu Hause die Hauptstädte nach ihrer Größe. Die Übersicht wird sodann in der Schule vorgelesen und beleuchtet, so z. B. besonders hervorgehoben, daß Hamburg ungefähr l/2 Million Einwohner besitzt, also die zweitgrößte Stadt ist, die wir bis jetzt kennen gelernt haben, daß Gotha, Gera, Altenburg, Dessau, Schwerin ungefähr gleich groß sind u. s. w. C. Ergebnisse. Wir haben kennen gelernt: Die Staaten Norddeutschlands, I. Das Königreich Preußen. (Vergl. S. 63—65.) Ii. Das Königreich Sachsen. (Dresden.) 1. Lage: Es grenzt an Böhmen, Bayern, Thüringen, Preußen, 2. Gestalt und Größe: Dreieck — 15000 qkm. 3. Bodenbeschaffenheit: Gebirge (Erzgebirge,Lausitzergebirge, Elbsandsteingebirge) Tiefland (Fruchtebene bei Leipzig!) 4. Bewässerung: Weiße Elster mit Pleiße, Elbe, Mulde (Freiberger und Zwickauer Mulde) — Heilsame Quellen (Elster!) 5. Ortschaften: Pirna, Dresden, Potschappel — Freiberg, Zwickau — Elster, Plauen, Leipzig — Chemnitz — Mark- neukirchen — Olbernhan. 3. Beschäftigung der Bewohner, Ackerbau, Obst- und Weinbau, Bergbau (Erzgebirge!) und Steinbrecherei (Pirna!), Gewerbe (Baumwollen- und Wollenverarbeitung, Leinweberei, Klöppelei, Herstellung von Musikinstrumenten und Spielwaren, Maschinenbau,Porzellanfabrikation), Handel (Leipzig!). 7. Geschichtliche Erinnerungen: Schlachten bei Leipzig 1632 und 1813 — Überfall bei Hochkirch — Schlachten bei Bautzen und Dresden. Iii. Das Groszherzogtnm Mecklenburg - Schwerin. (Schwerin.) 1. Lage. Ostsee. 2. Gestalt und Größe: Abgerundet — fast so groß wie das Königreich Sachsen. 3. Bodenbeschaffenheit: Landrücken (Seen, Waldungen, Ackerland).
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