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1. Teil 3 - S. 1

1895 - Leipzig : Wunderlich
Srste methodische Einheit. A. klarheitsstuft. 1 Die Provinz Brandenburg. Anschauungsmittel: Schwefel, Holzkohle, Salpeter, Schießpulver. 3tcl: Wir werfen heute einen Blick auf das Stammland der Hohenzollern. Wir sprechen von der Provinz Brandenburg, die man früher des deutschen Reiches Streusandbüchse nannte. Nachdem die Kinder noch einmal alles das angegeben haben, was sie auf Grund des Geschichtsunterrichts*) von Brandenburg gelernt haben, werden gemeinsam die Fragen festgestellt, nach denen die Besprechung fortzuschreiten hat. 1. Wo liegt die Landschaft? In der Geschichtsstunde haben wir ihre Lage nur im allgemeine« festgestellt. (Nördlich von uns — Havel, Spree, Oder). Heute wollen wir genauer Verfahren. Was lehrt die Karte über die Lage der Provinz? (Sie zeigt, daß die Provinz Brandenburg sich ungefähr in der Mitte des preußischen Staates befindet und sich ausbreitet zwischen dem Großherzog- tume Mecklenburg, und den Provinzen Pommern, Posen, Schlesien und Sachsen. 2. Warum hiefz die Provinz Brandenburg, früher des deutschen Reiches Streusandbüchse? In früherer Zeit war die Provinz Brandenburg zum größten Teile ein sehr unfruchtbares Gebiet. Sie enthielt nicht allein weite öde Moor- *) In der Geschichte haben wir uns kurz vorher mit dem Manne beschäftigt, der den Franzosen am Rheine so entschieden entgegentrat und sodann die Schweden besiegte, die — von Ludwig Xiv. aufgehetzt — von Pommern aus in Deutschland eingefallen waren. Wir haben sodann, nachdem wir die Thaten dieses Mannes kennen gelernt hatten (Zurückweisung der Bewerbung Ludwigs Xiv. — Kämpfe am Rhein — Sieg bei Fehrbellin), die Frage aufgeworfen: Woher stammte denn Friedrich Wilhelm, der große Kurfürst? Diese Frage führte uns u. a, auf den Burggrafen von Nürnberg (Friedrich von Hohenzollern), der einst vom Kaiser Sigismund die Markgraffchaft Brandenburg erhielt, zu der Heinrich I. den Grund gelegt hatte. (Nordmark zum Schutze gegen die Sklaven!) Tischendorf, Deutschland. 2. Abt. 2. Aufl. 1

2. Geschichtstabellen zum Auswendiglernen - S. 29

1880 - Leipzig : Arnoldi
Zweiter Kursus. Ii. Geschichte des Mittelalters. 29 875 das Kaiserhaus der Lothringer stirbt aus (P. Nicolaus 1). 876 f Ludwig der Deutsche. Seine Söhne Karlmann (f 880), Ludwig der Jüngere (f 882), Karl der Dicke. 877 f Kaiser Karl der Kahle. 884 Kaiser Karl der Dicke vereinigt das ganze Frankenreich; wird 887 abgesetzt (f 888). — Die Königreiche Hoch- und Niederburgund. 887—899 Kaiser Arnulf (von Kärnthen), schlägt die Normannen bei Löwen (891). Kriege mit Suatopluk von Mähren; Hilfe der Magyaren. 899—911 Ludwig das Kind, der letzte'karolinger in Deutschland. Die Babenberger Fehde; Erzbischof Hatto von Mainz. Raubzüge der Magyaren. —Karl der Einfältige, König der Westfranken. Herzogtum Normandie. 911 918 Konrad 1 von Franken. Lothringen tritt zu den Westfranken über. Macht der Sachsenherzoge. 919'—1024 die sächsischen Kaiser. 919—936 König Heinrich 1 der Sachse, begründet die Einheit des deutschen Reiches. Lothringen, die Mark Schleswig, die wendischen Marken (Meissen 929) und Böhmen. Städtebau. Rittertum. ^933 Heinrich schlägt die Ungarn bei Merseburg. 936—973 Otto 1 der Große. Seine Mutter Mathilde. Blutige Kriege mit den Wenden; Hermann (Herzog der Sachsen) und Markgraf Gero. Ausbreitung des Christentums. Züge nach Jütland gegen die heidnischen Dänen. 939 Eberhard von Franken, Giselbert von Lothringen und des Königs Bruder Heinrich (später Herzog der Baiern) empören sich. — Züge in das karolingische Frankreich. 951 Otto 1 wird König von Italien und heiratet die verwitwete Königin Adelheid. Ottos Sohn Ludolf von Schwaben und Schwiegersohn Konrad der Rothe von Franken, Herzog von Lothringen, empören sich. Ottos Bruder Brun, Erzbischof von Köln. 955 die Ungarnschlacht auf dem Lechfelde bei Augsburg. Herzog Konrad f. Die Mark Österreich wird hergestellt. 962 Otto 1 wird zu Rom als Kaiser gekrönt: das heilige römische Reich deutscher Nation. 965 f Markgraf Gero. Teilung der Marken: Meissen, die Ostmark (Lausitz) und die Nordmark. Erzbistum Magdeburg. Miesco von Polen wird Christ und Lehnsmann des Reichs.

3. Königreich Sachsen - S. 58

1897 - Leipzig : Wunderlich
Vierte methodische Einheit. Der Silberreichtum des Erzgebirges. (Entdeckung der Silberschähe. — Die ersten Bergwerke. — Freiberg. — Segen des Bergbaues.) a. Iiel: Warum der Sohn des Markgrafen Konrad „der Reiche" genannt worden ist. I. Wer der Sohn Konrads war, wißt ihr schon! (Konrads Sohn heißt Otto. Er war Markgraf von Meißen wie sein Vater, wohnte also in dem festen Schlosse Meißen und hatte aufzupassen, daß die Sorben nicht wieder ins deutsche Land kamen. Er mußte auch — wie jeder rechte Markgras — dafür sorgen, daß das Land immer mehr an- gebaut wurde, d. h. daß immer mehr Städte und Dörfer gebaut und Wiesen und Gärten angelegt wurden.) Und wie kam dieser Otto wohl zu dem Namen „der Reiche?"*) (Er war gewiß der einzige Sohn, so daß er alles be- kommen hat, was sein Vater besaß: Die Burg mit den Schwertern und Lanzen, die Wälder, in denen man Hirsche und Bären schießen konnte, die Felder und Wiesen, welche um die Burg herumlagen. Vielleicht hat er auch vom Könige Burgen und Länder noch geschenkt erhalten, weil er so gut aus die Grenze achtgab. Vielleicht hat er auch den Sorben noch mehr Land abgenommen und so großen Reichtum erworben.) — Zusammenfassung. Ii. Ich will euch jetzt sagen, woher der Reichtum Ottos kam. Er hatte ihn nicht geschenkt erhalten oder den Sorben abgenommen. Ottos Reichtum kam aus der Erde. Im Süden seines Landes, dort, wo die Mulde, die wir bei Würzen, Grimma, bei Leisnig, Döbeln, Roßwein *) Im Deutschunterricht wurde vorher besprochene „Wie ein Graf Hab und Gut unter seine Söhne teilt." (Schwert und Pflug.)

4. Praktisches Lehrbuch der Sächsischen Geschichte - S. 63

1907 - Leipzig : Wunderlich
— 63 — 880 schlug der Babenbergische Sorbenmarkgraf Poppo die empörerischen Sorben und Tschechen so, daß „keiner von solcher Menge übrig blieb." 892 erlitt aber der Bischof Arno von Würzburg auf dem Schloßberg bei Chemnitz im Gau der Chutizer den Märtyrertod von sorbischer Hand. Die westlichsten Sorbenstämme waren der deutschen Oberherrschaft unterworfen und mußten auch schon Zins zahlen. Von Vorteil war, daß die Sachsen und Thüringer dem Christentum gewonnen waren, daß die Sachsen den Drang in sich fühlten, ihre Herrschaft weiter nach Osten auszudehnen. Mit diesem Entwickelungsabschnitt war zunächst dem Vordringen der Slawen Halt geboten und der Anfang zur Zurückeroberung des verlorenen Gebietes gemacht. Die Urgeschichte der Mark Meiszen. 1. Die Unterjochung der Daleminzier. a) Wie Heinrich I. die Festung Gana zerstörte. Die Sorben ertrugen freilich die Oberherrschaft der Deutschen nur widerwillig. Sie suchten das Joch derselben abzuschütteln und ihre eigene Macht wieder bis an die Saale auszudehnen. Daher verbanden sie sich, wie früher mit den Awaren, Tschechen und Mähren, so jetzt mit den wilden Ungarn, die Arnulf von Kärnten 892 gegen den mächtigen Mährenfürsten Swatopluk zu Hilfe gerufen hatte und seit 908 ihre Waffen gegen ihre einstigen Bundesgenossen kehrten. Um diesen Plünderungen ein Ende zu machen, mußte Heinrich I. seine Ostgrenze sichern. Aber im Anfange schlugen ihn die Ungarn bei Püchau an der Mulde und Heinrich mußte sich in diese Burg flüchten. Dann schloß er 924 einen neunjährigen Waffenstillstand. In dieser Zeit erweiterte und befestigte er die Grenzburgen und legte auch neue an und versah sie mit genügender Besatzung. Er scheute sich nicht, selbst Verbrecher hierzu zu verwenden und siedelte z. B. bei Merseburg eine Verbrecherkolonie an, deren Aufgabe darin bestand, Raubzüge ins Sorbengebiet zu machen. Nachdem er sein Reiterheer ausgebildet hatte, unterwarf er die Heweller und nahm ihre Wasserburg Brenna-bor mitten im Winter ein. Hieraus griff er die Daleminzier an und schlug sie überall siegreich zurück. Bald hatte er den ganzen Gau erobert. Nur die Festung Gana an der Jahna widerstand ihm noch. Hier leisteten ihm die Daleminzier die verzweifeltste Gegenwehr und kämpften auf Tod und Leben um ihre Freiheit. Nach zwanzigtägiger Belagerung aber fiel sie den Deutschen in die Hände. Die sorbischen Männer wurden erschlagen, die Frauen und Kinder

5. Praktisches Lehrbuch der Sächsischen Geschichte - S. 74

1907 - Leipzig : Wunderlich
— 74 — trat der mit einer Wettinerin vermählte Herzog Lothar von Sachsen auf und belehnte sogar eigenmächtig Konrad von Wettin int Jahre 1124 mit der Mark Meißen. Da kurz darauf Wiprecht starb, blieb Konrad unangetastet und sein Wunsch erfüllte sich. . Herzog Lothar ward 1125 Kaiser und verlieh 1127 die Mark Meißen seinem treuen Lehensmann Konrad als erb eigen es Besitztum. So waren die Wettiner erbliche Markgrafen von Meißen, und Konrad von Wettin ist der Stammvater des Wettiner Fürstenhauses geworden. Die beiden Jahre 1089 und 1127 find die wichtigsten Wendepunkte in der Geschichte der Wettiner und sie sind für ihre und unsere Zukunft von größter Bedeutung geworden. Den beiden Kaisern Heinrich Iv. und Lothar verdanken sie ihre nachmalige Größe und die sächsischen Länder ihre ruhmreichen und tüchtigen Herrscherhäuser. 4. Konrads gesegnete Regierung (1124—56). Konrad ward während seiner ganzen Regierung sichtlich vom Glücke begünstigt. Es war ihm vergönnt, sein Land teils durch Erbschaft teils durch Schenkung bedeutend zu vermehren. Der Kaiser Lothar, der dem neuen Markgrafen stets wohlgesinnt war, verlieh ihm 1136 die erledigte Mark Niederlausitz und 1144 das Milzenerland mit der Hauptstadt Budissin oder Bautzen. Dazu erwarb er den Gau Zwickau (aus der Zeitzer Mark), den Gau Nisani (bei Pirna) und die Reichsgraffchaft Rochlitz. Hierzu kamen die Eigengüter im Osterlande, nämlich in den alten Marken Zeitz und Merseburg. So erstreckte sich die wettinische Herrschaft von der Neiße bis an die Saale und Unstrut, vom Erzgebirge bis an den Harz. Konrad war so einer der mächtigsten Fürsten Deutschlands und galt darum seinen Zeitgenossen als der Große. Freilich konnte er sich nicht in behaglicher Ruhe seines Besitzes freuen, er durfte das Schwert nicht in der Scheide stecken lassen, sondern mußte sein Ansehen und sein Land mit Waffengewalt verteidigen. So hatte er z. B. mit dem Markgrafen der Nordmark öfter blutige Kämpfe zu bestehen. Auch außerdem fehlte es ihm nicht an Gelegenheiten, feinen Mut und feine Tapferkeit zu beweisen. Den Kaiser Lothar begleitete er (1136—37) mit auf feinem Römerznge und zeichnete sich in den mannigfachen Kämpfen auf Italiens Boden mehrfach rühmlich aus, so namentlich bei der Belagerung von Ankona. Nach Lothars Tod (1137) ward Konrad in die Wirren hineingezogen, die der Wahl Konrads Iii. folgten, und Konrad von Wettin ward sogar vom neuen Kaiser geächtet, dann aber wieder in alle feine Länder eingesetzt. 1146 zog er mit gegen Polen. An dem zweiten Kreuzzuge nahm Konrat) der Große nicht teil, da er schon 1145 eine Pilgerfahrt nach Jerusalem gemacht, für sich und die ©einigen gebetet und den Klosterbrüdern des heiligen Grabes ein jährliches Geschenk gestiftet hatte, damit sie

6. Praktisches Lehrbuch der Sächsischen Geschichte - S. 12

1907 - Leipzig : Wunderlich
— 12 — getrieben hätten. Die Mark Meißen war damals noch klein, sie reichte von Chemnitz bis Pulsnitz, von Lommatzsch bis Stolpen. Heinrichs Vetter Konrad von Wettin erhielt die Mark Meißen vom Kaiser Lothar als erbergenes Besitztum. So ist Konrad von Wettin der erste erbliche Markgraf von Meißen. Im Jahre 1123 wurde er Markgraf von Meißen; im Jahre 1127 verlieh ihm der Kaiser die erbliche Markgrafenwürde. Seitdem hat die Mark Meißen erbliche Markgrafen, seitdem herrschen auch die Wettiner über unser Vaterland. Konrad von Wettin ist somit der ehrwürdige Stammvater unsers erlauchten Fürstenhauses. 2. Wie Konrad sein Land vergrößerte. Konrad von Wettin hat sein Stammland, die Mark Meißen, bedeutend vergrößert. Hierbei war ihm das Glück hold. Konrad stand dem Kaiser immer treu zur Seite. Dafür suchte ihn dieser reichlich zu belohnen. So gab ihm der Kaiser die Grafschaft Rochlitz, welche bis dahin nicht zur Mark Meißen gehört hatte, als erbliches Hans-eigentum für immer, so daß es ihm nicht wieder genommen werden konnte. Konrad erbte auch die große Niederlausitz. Nun reichte sein Land vom Harz bis zum waldreichen Erzgebirge, dem dunkeln Miriqnidi-walde. So gehörte er zu den mächtigsten und angesehensten Fürsten in Deutschland. Man nannte ihn daher Konrad den Großen. 3. Wie Konrad der Grosze ins Kloster ging. Konrad der Große mußte viele Kriege führen. Fast nie konnte er das Schwert in der Scheide ruhen lassen. Am Ende seines Lebens war ihm das rauhe und rohe Kriegsleben zuwider. Er beschloß deshalb, diesem zu entsagen und in einem Kloster ein stilles und frommes Leben zu führen. Schon früher hatte er dem Kloster auf dem Petersberge bei Halle*) viele reiche Geschenke vermacht. Darin hatte er auch ein Erbbegräbnis für sich und die Seinen errichtet. Seine Gemahlin schlummerte schon in der Familiengruft daselbst. Im Jahre 1156 berief Konrad die Fürsten, Bischöfe und andere geistliche und weltliche Herren seines Landes nach dem Peterskloster bei Halle. Es herrschte feierliche Stille unter den versammelten Großen. Da erhob sich Konrad und erklärte, daß er die Krone niederlegen wolle. Hierauf teilte er feine Länder unter feine fünf Söhne. Der älteste Sohn, Ctto, erhielt die Mark Meißen. Dann legte er vor dem Altare des heiligen Petrus feine fürstlichen Gewänder ab und ließ sich mit der Mönchskutte bekleiden. Hierbei sprach er die Worte der Heiligen *) Sein Bruder Dedo hatte es gestiftet. Als der einst nach dem heiligen Lande Palästina zog, brachte er aus Jerusalem ein Stückchen Holz vom Kreuze Jesu mit und schenkte es dem Kloster. Seitdem besuchten viele Leute dieses Kloster und wollten das Kreuzstückchen sehen.

7. Praktisches Lehrbuch der Sächsischen Geschichte - S. 13

1907 - Leipzig : Wunderlich
— 18 — Schrift: „Es ist alles eitel." Gewiß, die Herrlichkeit der Welt vergeht mit ihrer Lust. So trat Konrad in das Kloster ein und ward ein einfacher Mönch. Aber nur zwei Monate noch lebte er. Nach seinem Wunsche ward er in dem Erbbegräbnisse des Petersklosters bestattet. B. Sesprechung. l. Was verdankt Sachsen dem Markgrafen Konrad? Konrad der Große ist für Sachsen einer der wichtigsten Fürsten. Er vergrößerte die Mark Meißen und verschaffte seinem Hause die erbliche Markgrafenwürde. Das war ein großer Vorteil für das Land. Nunmehr wechselten nicht mehr die Herrscher so oft als früher. Nunmehr sorgten alle Markgrafen eifrig für das Wohl des Landes und führten nicht bloß Kriege. Konrad von Wettin ist der Stammvater der Wettiner, welche noch heute über das Königreich Sachsen und die sächsischen Herzogtümer in Thüringen herrschen. Es verdanken also diese Herrscher ihre Länder im Grunde genommen dem Markgrafen Konrad. Otto der Reiche. A. Darbietung. Wie Konrads Sohn Otto die Bergstadt Freiberg gründete. i. Wie man den Silberreichtum des Erzgebirges entdeckte. Das Erzgebirge hieß früher Miriquidi, d. H. Schwarzwald. Dieser große Wald reichte im Norden bis in die Gegend von Colditz. Die Sorben waren früher nur wenig in ihn eingedrungen. Als sie aber von Heinrich I. unterworfen worden waren, da wanderten nun auch viele Wenden und Deutsche nach Süden und fingen an, den dichten Bergwald auszuroden und zu besiedeln. So entstanden namentlich in den Tälern viele neue Ortschaften. Wie Konrads Bruder auf dem Petersberge bei Halle, so gründete auch Otto bei Nossen ein Kloster. Es hieß anfangs Zella und bekam erst später den Namen Altzella. Diesem Kloster schenkte Otto weite Ländereien. Ein großer Teil davon lag in dem unwirtlichen Miriquidiwalde. Die fleißigen Mönche rodeten aber große Strecken von ihren Klosterwäldern aus, machten urbares Land daraus und legten neue Dörfer an. Bei der

8. Praktisches Lehrbuch der Sächsischen Geschichte - S. 81

1907 - Leipzig : Wunderlich
— 81 — wandelten sich in Klöster, die dritte blieb als Pleißenburg landesherrliche Feste. Im Jahre 1221 ereilte ihn der Tod. Seine Feinde hatten ihn von Jugend auf bedrängt, aber doch nicht übermocht. Das wettinische Erbe hatte er in widrigen Zeiten sicher gewahrt und wieder vereinigt. Die Wettiner als Markgrafen von Meitzen und Landgrafen von Thüringen. I. Heinrich der Erlauchte (1221 — 1288). 1. Wie Heinrich der Erlauchte sein Land vergrößerte. a) Die Erwerbung des Pleißnerlandes. Dietrich der Bedrängte hinterließ als Nachfolger nur einen fünfjährigen; Sohn namens Heinrich. Während seiner Minderjährigkeit führte sein Oheim der Landgraf Ludwig der Heilige von Thüringen die Vormundschaft und Regentschaft. Heinrich, der in der Folge der Erlauchte genannt ward, ergriff sehr früh selbst die Zügel der Regierung und erwarb sich auf einem Kreuzzuge gegen die heidnischen Preußen seine ersten Sporen. Er zerstörte mehrere ihrer Burgen und erbaute Elbing. Von Vorteil war für ihn und die Wettiner überhaupt, daß er in enge Beziehung zu Kaiser Friedrich Ii. trat, mit dessen Tochter Margarete er seinen Sohn Albrecht verlobte. Statt der zugesicherten Mitgift überließ der Kaiser aus Geldmangel dem Markgrafen das Pleißner-land, das vordem kaiserlich war und von Reichsvögten verwaltet wurde. Zu diesem schönen Lande gehörte die reiche Altenburger Pflege, außerdem die Städte und Schlösser Frohburg, Colditz, Leis-mg, Werdau, Crimmitschau, Waldenburg, Zwickau und Chemnitz. Von Böhmen erwarb er Sayda und Purscheusteiu. b) Die Erwerbung von Thüringen. Am wichtigsten war jedoch die Erwerbung von Thüringen. Über Thüringen herrschte ein Landgraf mit herzoglicher Gewalt. Er bot die Lehensleute zum Kampfe auf, besaß das Zoll- und Münzrecht und übte auf dem, großen Landding die oberste Gerichtsbarkeit nach sächsischem Rechte ja, er gebot sogar über verschiedene Grafen, welche vom Reiche belehnt waren. So hatte der Landgraf von Thüringen im Laufe der Zeit seine Macht bedeutend erweitert, während die Königsmacht gesunken war. Ursprünglich hatte der König noch einen sächsischen Pfalzgrafen im Lande gehabt, der die königlichen Güter, Zölle usw. verwaltete. Aber auch die Pfalzgrafschaft wurde im Lauf der Zeit Franke, Sächsische Geschichte. 2. Aufl. g

9. Praktisches Lehrbuch der Sächsischen Geschichte - S. 62

1907 - Leipzig : Wunderlich
— 62 — hat. Wo es keine hochragenden Berge gab, da opferte man in heiligen Hainen, zu denen sich nur die Opfernden nahen durften. Solche Haine gab es z. B. bei Radebeul, Radeberg, Lommatzsch, Leipzig usw. Man opferte den Göttern alles, was ihnen angenehm war, besonders Schafe, Rinder und sogar Kriegsgefangene. Einen Priesterstand hatten sie noch nicht. Der Älteste der Sippe oder des Stammes hatte den Opferdienst zu verwalten. Manche Feste feierten sie mit großer Ausgelassenheit und Gelagen. Die Leichen wurden in tiefen Gruben beerdigt, nicht verbrannt, wie man früher irrtümlich angenommen hat. Man gab ihnen Schmucksachen und allerhand Gebrauchsgegenstände fürs Jenseits mit, Riuge, Perlen, Messer, Gefäße usw. 4. Die Kämpfe zwischen Sorben und Deutschen bis 900. Seit ihrer ersten Berührung hat es Kämpfe gegeben, die aber zumeist in Räubereien, Mordbrennereien und Überfällen bestanden. Anfangs hat jedenfalls dem Vordringen der Sorben das thüringische Reich, das sich ostwärts bis an die Elbe erstreckte, Widerstand geleistet. Danach suchten die Franken den Sorben Einhalt zu tun; sie wurden aber 631 besiegt; doch brachten die Thüringer den Sorben schon zwei Jahre nachher eine Niederlage bei. Trotzdem war der sorbische Andrang unaufhaltsam. Seit Karl Martell (dem Hammer) sahen die Karlinger den Kampf gegen die Slawen als eine wichtige nationale Aufgabe an. 805 und 806 stritt Karls des Großen Sohn gegen die Sorben. Um das Land gegen die Einfälle der Sorben zu schützen, legte Karl, dessen Namen sie in der Form kral zur Bezeichnung des ihnen unbekannten Begriffes König benutzten, zwischen Gera, Unstrut und Saale eine Grenzgrafschaft, sowie die sogenannte sorbische Grenzmark an, die von Lorch an der Enns über Regensburg, Bamberg, Forchheim und Hallstadt nach Erfurt, Magdeburg und Bardewiek lies. Die befestigte Saale galt lange als limes So-rabicus, als verschanzte Sorbengrenze und ward auf dem linken Ufer durch die Burgen Saalfeld, Rudolstadt, Orlamünde, Kahla, Dornburg, Goseck und Großjena geschützt. Während diese nur der Abwehr sorbischer Ein- und Überfälle galten, errichtete man später zum Trutz und Angriff auf die Sorben auf dem rechten Ufer die Burgen Ziegenrück, Leuchtenburg, Karnbnrg, Rudelsburg, Saaleck, Naumburg, Weißenfels, Merseburg u. a. Namentlich unter Ludwig dem Deutschen machten die Deutschen wieder erfolgreiche Vorstöße nach Osten und die Daleminzier mußten 852 und 856 Ludwigs Schwert fühlen. Berühmt ist in dieser Zeit der tapfere Sorbenmarkgraf Thaknlf. In der Hauptsache beschränkte man sich auf die Vernichtung der Vorräte und Zerstörung der Saaten und Pflanzungen, um die Sorben zu strafen und zu unterwerfen. Im Jahre

10. Praktisches Lehrbuch der Sächsischen Geschichte - S. 24

1907 - Leipzig : Wunderlich
— 24 — Wir verurteilen aber ganz und gar ihre große Grausamkeit und Raubgier. Rauben und morden, plündern und zerstören nichts weiter wollten sie in Sachsen. Sie hausten ebenso schlimm wie ernst die wilden Ungarn und die Raubritter. Durch sie erlitt Sachsen ungeheuren Schaden, denn sie haben viele Tausende von wehrlosen Einwohnern erschlagen, sie haben die Felder, Gärten und Weinberge verwüstet, viele Hunderte von Dörfern und Städten vollständig niedergebrannt und unermeßliche Beute fortgeschleppt. In den Husiiteu kam der Haß der Tschechen gegen die Deutschen zum Ausbruch. Glaubens- und Völkerhaß vereinigten sich mit der Mord-nnd Raubgier zum schrecklichen Bunde. 5. Rückblick auf die Wettiner. Im Jahre 1127 erhielten die Wettiner die Mark Meißen als erbliches Besitztum. Konrad von Wettin ist der Stammvater unseres Fürstenhauses. Heinrich der Erlauchte erwarb Thüringen und das Pleißnerland. Friedrich der Streitbare erhielt das Herzogtum Sachsen und den Kurfürstennamen. Als Kurfürsten konnten die Wettiner den neuen König wühlen. Noch heute heißen die Könige von Sachsen auch Herzog von Sachsen. 6. Rückblick auf Sachsen. Die alten Sachsen bewohnten das Land zwischen Rhein und Elbe und zwischen der Nordsee und dem Harze. Sie wurden von Herzogen beherrscht. Einer von den berühmtesten ist Widukiud, der mit Karl dem Großen viele Kriege führte und sich endlich unterwarf und sich taufen ließ. Herzog Heinrich wurde 919 deutscher König und begann das sächsische Kaiserhaus. Unter dem Hohenstauseu Friedrich Rotbart wurde das Herzogtum Sachsen geteilt. Nur der kleine Teil an der Elbe behielt den Namen Sachsen; der übrige bekam andere Namen, wie z. B. Braunschweig, Westfalen usw. Die Hauptstadt des kleinen Herzogtums war Wittenberg. Die Herzöge von Sachsen waren Kurfürsten, denn sie wählten den deutschen König mit. Unter Kaiser Sigismund bekamen 1423 die Wettiner Sachsen. Seit der Zeit hießen die Länder der Wettiner Sachsen, obwohl sie nicht von den alten Sachsen bewohnt wurden. So wanderte der Name Sachsen von Norden nach Süden. Jetzt gibt es ein Königreich Sachsen, vier sächsische Herzogtümer und die Provinz Sachsen, die zu Preußen gehört.
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