Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Teil 3 - S. 50

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 50 — kunft der Güterzüge — Ankunft der Meßfremden — Schubkarren und Rollwagen, hochbeladen mit Kisten und Ballen auf allen Straßen — Hausflur und Stockwerke zu Geschäften eingerichtet — Budenreihen auf Plätzen und Straßen — Kunstreiter. Tierbuden, Affentheater — Aus- länder: Franzosen, Engländer, polnische Juden in langen Röcken und mit langen Bärten :e.) Aber nicht nur zur Zeit der Messe, sondern im ganzen Jahre treibt Frankfurt regen Handel. Frankfurt ist ein bedeu- tender Stapelplatz (d. h.?) für Getreide und Wein und für die der- fchiedenartigsten Eisen-, Baumwollen- und Wollwaren. Zur sachlichen Besprechung. a. Wie kommt es, daß gerade Frankfurt sich zu einer so bedeutenden Handelsstadt aufgeschwungen hat? Frankfurt hak eine überaus günstige Lage. Es liegt a. an einem schiffbaren Flusse. Der Main ist so tief und so breit, daß die großen Rheinschisfe, die von Mannheim oder Köln kommen, bis Frankfurt stromaufwärts fahren können. Welche Vorteile hat dies? Bei Frankfurt kreuzen sich b. eine Anzahl alter Handelsstraßen, auf denen schon im Mittelalter große Wagenzüge sich von Frankfurt fort oder nach Frankfurt bewegten. Wir wollen nur zwei der wichtigsten hervorheben. Die eine führt von Frankfurt aus über Gießen (Zeige!) und Marburg (Zeige!) nach Kassel. Die andere leitet von Frankfurt über Eisenach nach Leipzig (Zeige!). Frankfurt ist endlich c. Knotenpunkt für bedeutende Eisenbahnen. Die beiden wichtigsten schlagen denselben Weg ein wie die großen Handelsstraßen. Also? b. Woher kommt es, daß Frankfurt besonders mit Ge- treide, Wein, Eisen- und Wollwaren Handel treibt? Fruchtbar- keit des Rhein- und Maiuthales. (Vergl. 1. Abt. S. 120.) — Gute Verbindung mit den gewerbreichen Gebieten am Niederrhein. (Nachweis!) Zum Schluß fassen wir den behandelten Stoff zusammen, wobei wir das, was die Karte über die Bodenbeschaffenheit der Provinz lehrt (Taunus und Rhön find ja schon früher behandelt worden!), hinzufügen. Wir ordnen das Material wiederum nach folgenden Gesichtspunkten. Die Provinz Heffen-Nafsau. a. Lage. Fulda und Lahn. b. Bodenbeschaffenheit. Hessisches Bergland, Röhn — Taunus und Westerwald — Wälder! c. Bewässerung. Rhein mit Main und Lahn — Fulda und Werra. ä. Ortschaften. Kassel, Fulda, Wiesbaden, Ems, Selters, Frank- furt, Rüdesheim, Johannisberg, Geisenheim. e. Beschäftigung der Bewohner. Ackerbau (Wetteraue!) Obst- bau und Weinbau — Waldbau. f. Geschichtliche Erinnerungen. Fulda — Frankfurt — Wilhelmshöhe. — 1866.

2. Teil 3 - S. 137

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 137 — 3. Steine: Sandstein (Pirna) — Kalkschiefer (Solnhofen) — Schiefer (Rhein). 4. Salz: Halle, Staßfurt, Schönebeck, Schwäbisch-Hall. Viii. Handel und Gewerbe. A. Handel. 1. Landhandel: Berlin, Leipzig, Köln, Frankfurt a. M., Breslau, Nürnberg, Augsburg, Magdeburg. 2. Seehandel: Hamburg, Bremen, Stettin, Danzig, Lübeck, Stralsund. B. Gewerbe. 1. Herstellung von Metallwaren: Rheinprovinz, (Essen, Solingen, Remscheid), Westfalen (Iserlohn), Sachsen (Chemnitz), Württemberg (Eßlingen, Aalen, Pforzheim). 2. Herstellung von Banmwoll- und Wollwaren: Rheinprovinz (Aachen, Elberfeld, Barmen), Sachsen, (Glauchau, Reichenbach, Crimmitschau), Elsaß (Mühlhausen), Bayern (Augsburg). 3. Herstellung von Leinenwaren: Westfalen (Bielefeld), Schlesien. 4. Herstellung von Holzwaren: Baden (Schwarzwald!), Sachsen (Erzgebirge), Thüringen (Sonneberg), Bayern. 5. Herstellung von Rübenzucker: Provinz Sachsen (Magdeburg), Braunschweig, Anhalt, Schlesien. 6. Herstellung von Glaswaren: Schlesien (Riesengebirge) — Baden (Schwarzwald), Thüringen. 7. Herstellung von Porzellan: Sachsen (Meißen) — Thüringen. 8. Verarbeitung von Tabak: Bremen, Hamburg, Kaisers- lautern. 9. Herstellung von Bier: Bayern (München, Kulmbach, Nürnberg, Erlangen). Ix. Verkehrswege. A. Natürliche; Meere, schiffbare Ströme. (Beispiele!) B. Künstliche: Kanäle, Straßen, Eisenbahnen. (Beispiele!) X. Bewohner: Verschieden sind in den einzelnen Gegenden: 1. Sprache: Deutsche (Friesen, Schwaben, Franken, Bayern, Thüringer), Franzosen, Dänen, Polen. 2. Religion: Protestanten, Katholiken. 3. Sitten und Gebräuche: (Alpen, Schwarzwald!) 4. Kleidung: (Alpen, Schwarzwald, Altenburg, Helgoland). 5. Anlage und Einrichtung der Wohngebäude: (Schwarzwald, Alpen, Marsch, Westfalen).

3. Teil 3 - S. 92

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 92 — sehr vornehme Personen oder Kranke zu trinken. Hat man doch berechnet, daß ein Glas dieses alten Rheinweins mit Zins und Zinseszins über tausend Mark wert ist. — Auch im Dom ist ein merkwürdiger Raum. Es ist dies der Bleikeller. In ihm herrscht eine so austrocknende Lust, daß Leichen, die man in ihm unterbringt, sich Jahrhunderte lang gut erhalten.*) Zur sachlichen Besprechung. a. Wie gelangen denn nun die Waren von Bremerhafen nach Bremen? (Umladen in kleinere Schiffe!) Würden nicht die Waren mit der Eisenbahn, die Bremen und Breinerhafen verbindet, schneller an Ort und Stelle kommen? (Schneller schon, aber es würden größere Kosten entstehen, denn die Wasserfracht ist billiger als die Eisenbahnfracht.) Woraus erklärt sich dies? (Bau- und Unterhaltungskosten der Eisenbahn!) b. Wie gelangen die Waren von Bremen bis in unsere Vaterstadt? (Großhandel — Kleinhandel!) B. Vergleich. a. 3irl: Wir vergleichen heute die zuletzt betrachteten Staaten Norddeutschlands nach verschiedenen Gesichtspunkten. Es geschieht dies in Bezug aus 1. Lage. a. Im Stromgebiet der Weser liegen: Das Fürstentum Waldeck ^Oberlauf), — das Herzogtum Braunschweig, das Fürstentum Lippe- Detmold, das Fürstentum Schaumburg-Lippe (Mittellauf), — das Groß- herzogtum Oldenburg und die freie Stadt Bremen (Unterlauf). d. Im Stromgebiet der Elbe liegen: Das Königreich Sachsen, das Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach, das Herzogtum Meiningen, das Herzogtum Altenburg, das Herzogtum Sachsen-Koburg-Gotha, das Herzogtum Anhalt, die schwarzburgischen Fürstentümer und die reußischen Fürstentümer (Mittellauf) — die freie Stadt Hamburg (Unterlauf). c. Im Gebiet der Küstenflüsse zwischen Elbe und Oder liegen: Die Großherzogtümer Mecklenburg und die sreie Stadt Lübeck. 2. Gliederung. a. In der Hauptsache abgerundet: Königreich Sachsen, Groß- Herzogtum Mecklenburg-Schwerin, Sachsen-Meiningen, Lippe-Detmold, Lippe-Schaumburg, Lübeck. b. Mehrfach zerrissen: Oldenburg (3 Hauptteile), Sachsen-Weimar- Eisenach (3 Hauptteile), Braunschweig (3 Hauptteile), Altenburg (2 Haupt- *) Z. B. die Leichen zweier schwedischen Offiziere de? dreißigjährigen Krieges

4. Teil 3 - S. 99

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 99 — Xviii. Das Fürstentum Reust jüngere Linie. (Gera.) 1. Lage: 2 Hauptteile (Elster — Saale) — Sachsen-Weimar! 2. Bewässerung: Elster — Saale. 3. Ortschaften: Gera. 4. Beschäftigung! Waldbau — Industrie. Xix. Die freie Stadt Lübeck. Trade — Bauten, welche an die einstige Größe erinnern — Handelsverkehr mit den Ländern der Ostsee. Xx. Die freie Stadt Hamburg. Elbe und Alster — Leben am Hafen und in den Straßen Vierlande. Xxi. Die freie Stadt Bremen. Weser — Handel mit Amerika — Gewerbsleben — Aus- wanderer — Bremerhafen. D. Anwendung. 1. Nenne und zeige die dir bekannten Königreiche, Großherzogtümer, Herzogtümer und Fürstentümer! 2. Nenne und zeige die Hauptstadt eines jeden dir bekannten Staates! 3. Sprich über die Lage der Staaten Oldenburg, Sachsen, Anhalt, Mecklenburg-Schweriu! 4. Welche Staaten gehören dem Tieflande an, welche dem Mittel- gebirgsland? Welche Staaten liegen am Meere? 5. Nenne Staaten, die an Strömen liegen! Nenne solche, die an größeren Nebenflüssen sich ausbreiten! 6. Nenne a. abgerundete und b. zerrissene Staaten! 7. In welchen Staaten liegen die Städte: Jena, Braunschweig, Sondershausen, Gera, Weimar, Koburg. Bückeburg, Arolsen, Leipzig, Greiz, Detmold, Freiberg, Dessau, Zwickau, Meiningen, Plauen? 8. Welche geschichtlichen Erinnerungen knüpfen sich an Leipzig, Dresden, Bautzen, Hochkirch, Lübeck, Altenburg, Meiningen, Plauen? 9. Über welche Gebirge führt der gerade Weg a. von Braunschweig nach Erfurt, b. von Gotha nach Meiningen? 19. Wie kommt es, das Lübeck an Größe und an Bedeutung hinter Bremen und Hamburg zurücksteht? (Die Lage Lübecks ist weniger günstig, denn es liegt an keinem offenen Meere und au keinem großen Strome.) 11. Wie gelangen wir von unserem Heimatsorte aus am schnellsten nach Hamburg, nach Zwickau, nach Weimar, nach Schwerin? Welche be- kannten Städte berühren wir auf unserer Fahrt? (Karte benutzen!) 7*

5. Teil 3 - S. 100

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 100 — 12. Erkläre: Hansastadt, freie Stadt, Reuß ältere Linie, Brühlsche Terrasse, Raphaels Madonna, Grünes Gewölbe, Gothaer Servelatwurst, Leipziger Messe, Meißner Porzellan. 13. Was bedeutet die Abkürzung Reuß j. L.? Wie kürzt man demnach wohl den Namen des anderen Fürstentums ab? (Reuß ä. L.) 14. Wie erklärst du den alten Spruch: „Lübeck, aller Steden schone, von riken Ehren tregest du de Krone"? 15. Was will wohl das Wort sagen: „Das Herzogtum Bremen gleicht einem abgeschabten Mantel (Geest!) mit goldner Verbrämung?" (Marsch!) 16. Deute: „Brunsewick, du leiwe Stadt, vor veel tuseud Städten, de san gude Mumme (Bier) hat, da ick Wust kann eten." Zur Konzentration des Unterrichts. 1. Lesen und Besprechen: a. Muttersprache: Dresden und Pillnitz — Die sächsische Schweiz — Der pirnaische Sandstein — Das sächsische Erzgebirge — Freiberg — Die sächsische Spielwarenfabrikation — Das Vogtland — Thüringen. b. Jüting it. Weber (Vaterland): Hamburg — In Leipzig — Das Handelshaus Gruit von Steen. 2. Aufsahbildnng: Die Stadt Dresden. Die Hauptstadt des Königreichs Sachsen heißt Dresden. Sie breitet sich zu beiden Seiten der Elbe in einem fruchtbaren Thalkessel aus. Dresden ist eine sehr schöne Stadt. Wir finden hier Herr- liche Bauwerke. Am bekanntesten ist die Brühlsche Terrasse. Sie erhebt sich am linken Ufer der Elbe und gewährt einen herrlichen Blick auf den von Dampfern, Flößen, Segelschiffen und Gondeln belebten Fluß und auf die Höhenzüge, die ober- halb und unterhalb Dresdens an den Strom herantreten. Dresden hat weiter wertvolle Kunstschätze. Im grünen Ge- wölbe werden kostbare Elfenbeinschnitzereien, schöne Gold- und Silbergefäße, reich verzierte Waffen, teure Perleu und Edel- steine aufbewahrt. In der Nähe des grünen Gewölbes befindet sich eine berühmte Bildergallerie. Diese enthält mehrere tausend wertvolle Gemälde. Unter ihnen befindet sich ein von Raphael gemaltes Bild der Mutter Jesu.

6. Teil 3 - S. 62

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 62 — D. Industrie. 1. Metallwaren und Maschinen: Rheinprovinz (Essen, Solingen, Remscheid) und Westfalen. 2. Herstellung von Leinwand: Rheinprovinz, Westfalen (Viele- felb), Schlesien. 3. Herstellung von Wollwaren: Rheinprovinz (Aachen — Elberfeld, Barmen.) 4. Glasfabrikation: Schlesien (Riesengebirge!). 5. Zuckerfabrikation: Provinz Sachsen (Magdeburg) und Schlesien. 6. Bernsteinverarbeitung: West- und Ostpreußen (Danzig und Königsberg.) E Fischfang. West- und Ostpreußen, Pommern und Schleswig-Holstein (Heringe!). F. Handel. 1. Bedeutende Landhandelsplätze. a. Brandenburg: Berlin, Frankfurt a. d. Oder. b. Provinz Sachsen: Magdeburg, e. Schlesien: Breslau. 6. Rheinprovinz: Köln, e. Hessen-Nassau: Frankfurt am Main. 2. Bedeutende Seehandelsplätze. a. West- und Ostpreußen: Danzig und Königsberg. b. Pommern: Stettin. c. Schleswig-Holstein: Kiel und Altona. ä. Ziel: Wir stellen die Hauptstädte der Provinzen zusammen und vergleichen sie nach Lage und Größe. 1. Lage. a. In der Nähe des Meeres: Stettin, Danzig, Königsberg und Schleswig. b. An Flüssen: Köln, Kassel, Hannover, Posen, Breslau, Berlin, Magdeburg — Stettin, Danzig. Königsberg. 2. Größe. Mit Hilfe der Städtezeichen ordnen die Kinder zu Hause selbst die 12 Provinzialhauptstädte nach der Einwohnerzahl. — Die fertiggestellte Übersicht lautet:

7. Königreich Sachsen - S. 127

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 127 — Ruhebänke zum Verweilen einladen. Auf dem Augustusplatze steht auch ein schönes Denkmal, der herrliche Mendebrnnnen. (Abbildung!) Er ist zum Andenken an eine Frau Nnmens Mende errichtet, die der Stadt Leipzig viel Gutes erwiesen hat, (Ver- mächtnisse!) ähnlich wie die Frau R., die, wie ihr wißt, unserem Orte einstmals eine Summe Geldes schenkte mit der Bestimmung, daß davon jährlich zu Weihnachten armen Kinder (Beispiel!) eine Weihnachtsfreude bereitet werden soll. Die Frau Mende hat freilich der Stadt Leipzig viel, viel mehr vermacht, als die Frau R. unserem Orte. b. Leipzig ist umgeben von grünen Laubwäldern, grünen Wiesen und wohlgepflegten Gärten. Berühmt ist das Rosenthal, eine weite Wald- und Wiesenfläche, die in vielen Stücken Ähnlichkeit mit dem „Großen Garten" in Dresden hat. (Schattige Alleen — Reit-, Fahr- und Fnßwege — Ruhebäuke — Marmorbilder — Gastwirtschaften, in denen zuweilen Konzerte stattfinden.) Im Rofenthale suchen an schönen Frühlings- und Sommermonaten Tausende Erholung und Erheiterung. 2. Leipzig ist eine große Handelsstadt. Gehen wir durch die Straßen, so bemerken wir fast in jedem Hause Kaufläden oder Nieder- lagen, oft sogar bis in das zweite Stockwerk hinauf. Vor manchen Ge- bäuden halten große Rollwagen, hochbepackt mit Kisten. Aus anderen sehen wir Leute kommen, die in Handwagen ganze Stöße von Paketen zur Post befördern wollen. Hier werden Fässer, dort Ballen, da Körbe abgeladen. Besonders wichtig ist der Buchhandel. (Verfasser, Seher, Drucker, Buchbinder, Buchhändler.) Am größten aber ist das Leben zur Zeit der Messe. (Vergl. S. 62.) Schon wochenlang vorher rasseln schwere Rollwagen in langen Reihen von den Bahnhöfen zur inneren Stadt, hochbeladen mit Kisten, Ballen und Fässern. Gibt es doch Tausende von „Meßgütern", die nicht nur aus alleu Teilen unseres Vaterlandes, sondern auch aus fremden Ländern (Böhmen!) anlangen, an Ort und Stelle zu bringen. Da haben die Packer, Auflader und Markthelfer tüchtig zu thun. Die erste Woche ist dem Großhandel gewidmet. Da füllen sich die Straßen, Höfe und Durchgänge der Häuser mit Menschen; jeder Winkel wird mit Wareu befetzt; überall hängen fremde Firmen. Mancher Leipziger Kaufmann räumt dann fein „Gewölbe" einem fremden Ver- käufer ein; manche Familie zieht sich auf Küche und Kammer zurück, um die Zimmer zu vermieten. Da die Gasthöfe den Menschenstrom nicht fassen können, so hat jeder Leipziger das Recht, Meßfremde zu beherbergen. Kommen doch durchschnittlich 25 000 Fremde auf Tage und Wochen nach Leipzig. Aber noch größer ist die Zahl derjenigen, welche nur einen Tag bleiben und mit den Abendzügen wieder zur Heimat reisen. Da ist ein Gewühl und Gewimmel, eiu Laufen und Fahren, ein Wandel

8. Praktisches Lehrbuch der Sächsischen Geschichte - S. 149

1907 - Leipzig : Wunderlich
— 149 — bürgerte es sich rasch ein und ließ sich nicht wieder verdrängen. Weniger schädlich als diese beiden Gewohnheiten war das Kaffeetrinken, das sich von Konstantinopel über Wien nach Deutschland verbreitete. Im Jahre 1694 wurde das erste Kaffeehaus in Leipzig eröffnet. Obgleich bald danach der Rat das ungebührliche Tee- und Kaffeeschenken verbot, vermehrte sich die Zahl der Kaffeehäuser doch von Jahr zu Jahr. In Leipzig kam auch ein Gelehrter auf den Gedanken, die Spiellust der Leute für die Stadtkasse zu verwenden, und so entstand der Glückstopf, der erste Anfang der sächsischen Staatslotterie in Leipzig. Die Albertiner als Kurfürsten von Sachsen und Könige von Polen. I. August der Starke. 1. Seine Jugendzeit. Friedrich August I. (1694—1733) war der Bruder Johann Georgs Iv. und zeichnete sich durch große Anlagen des Geistes und des Körpers aus. Wegen seiner außergewöhnlichen Körperkraft, von der er viele wunder- und seltsame Beweise gab, ward er der Starke genannt. Kaum zum Jüngling herangereift, unternahm er seine erste große Reise an die berühmtesten Fürstenhöfe Europas: Paris-Versailles, London, Madrid, Lissabon und Neapel. Auf dieser sogenannten Kavalierstour erregte er überall durch seine jugendliche Kraft und Schönheit, durch feine Gewandtheit und durch fein feines höfisches Benehmen sowie durch seinen sprühenden Witz und feinen schlagfertigen Scharfsinn und durch fein großes Verständnis für Schönheit, Kunst und Geschmack Aussehen und Bewunderung. Bald darauf unternahm er noch eine Reife und besichtigte namentlich Italien mit seinen Kunst-schätzen und Prachtbauten. Sein reger Geist bildete sich dadurch in hohem Maße aus. Was er da sah und hörte, machte auf ihn einen tiefen und nachhaltigen Eindruck. Wie Friedrich Wilhelm in Holland ein Vorbild eines gewerbfleißigen und betriebsamen Volkes kennen und achten lernte, so lernte Friedrich August die Kunstsammlungen, die Bauwerke, überhaupt die großartigen Werke der bildenden und malenden Künste schätzen und nachahmen. Darum war auch alles, was er späterhin sammelte und baute, ebenso großartig als geschmackvoll. Freilich ward auch fein Sinn, namentlich an Ludwigs trunksüchtigem Hofe, für Pracht und Herrlichkeit, für Glanz und Schaugepränge sehr ein-

9. Das Deutsche Reich - S. 62

1912 - Leipzig : Wunderlich
— 62 — vinz. Besonders blühen in ihren Mauern Eisengießerei, Maschinen- und Lokomotivenbau. c. Endlich kennen wir auch Frankfurts) Zeige und bestimme die Lage! (Am Main — in der Mitte des letzten nach Süden zu offnen Bogens.) Woher kennst du diesen Ort? (Aus der Geschichte.) Im Dome zu Frankfurt ist ja so mancher deutscher Kaiser gekrönt worden. Im altertümlichen Saale des großen, dreigiebeligen Rathauses, welches den Namen „Römer" führt, haben oft die deutschen Fürsten beim festlichen Krönungsmahle gesessen, so wie einst in Aachen. 2) Wir wissen auch, daß Frankfurt bis zum Jahre 1866 der Ort war, wo die Vertreter des Deutschen Bundes, der im Jahre 1815 nach Abwerfung des französischen Jochs-geschlossen worden war, zusammenkamen. (Endlich ist uns bekannt, daß hier am 10. Mai 1871 der Friede unterzeichnet wurde, der dem großen dentsch-französischen Kriege ein Ende machte.) — Aber nicht nur die geschichtlichen Erinnerungen, die sich an die alte Stadt knüpfen, sind es, die Frankfurt bekannt gemacht haben in aller Welt. Frankfurt ist auch — ähnlich wie Leipzig — berühmt als Handels- und Meßstadt. Sang doch schon Ulrich von Hutten (Vor ungefähr 400 Jahren!) von ihr: „Weit her suchen die Völker sie auf und wandern die Menschen, Denn für die Waren der Welt ist sie der wimmelnde Markt." 3) Schildere das Leben zur Zeit der Meffe! (Ankunft der Güterzüge — Ankunft der Meßfremden — Schubkarren und Rollwagen, hochbe- laden mit Kisten und Ballen auf allen Straßen — Hausflur und Stockwerke zu Geschäften eingerichtet — Budenreihen auf Plätzen und Straßen, Kunstreiter, Tierbuden — Ausländer: Franzosen, Engländer, polnische Juden in langen Röcken und mit langen Bärten usw.) Aber nicht nur zur Zeit der Messe, sondern im ganzen Jahre treibt Frank- furt regen Handel. Frankfurt ist ein bedeutender Stapelplatz (d. h.?) für Getreide und Wein und für die verschiedenartigsten Eisen-, Baum- wollen- und Wollwaren. Zur sachlichen Besprechung. a. Wie kommt es, daß gerade Frankfurt sich zu einer bedeutenden Handelsstadt aufgeschwungen hat? Frankfurt hat eine überaus günstige Lage. Es liegt 1. in der Mitte zwischen Nord- und Süddeutschland. 2. Es breitet sich an einem schiffbaren Flusse aus. Der Main ist so tief und 1) Frankfurt — Furt der Franken. (Sage — Gedicht von Kopisch.) 2) In diesem Saale finden sich die überlebensgroßen Bilder aller deutschen Kaiser, geschaffen von der Hand namhafter Künstler. (Lessing, Veit, Steinle usw.) Unter jedem Bilde steht ein Sinnspruch. 3) Freilich haben in der Neuzeit die Frankfurter Messen viel an Bedeutung verloren. Auf alter Höhe stehen nur noch die Ledermesse und die Pferdemärkte.

10. Das Deutsche Reich - S. 136

1912 - Leipzig : Wunderlich
— 136 — b. 3tcl: Wir stellen die Hauptstädte bcr betrachteten Staaten zusammen nnb vergleichen s i e nach Lage und Größe. 1. Lage. a. In der Nähe des Meeres: Lübeck, Hamburg, Bremen. b. An Seen: Schwerin, Neu-Strelitz. c. Au größeren Flüssen: Dresden (Elbe), Oldenburg (Hunte), Brannschweig (Oker), Meiningen (Werra), Dessau (Mulde), Alteuburg (Pleiße), Rudolstadt (Saale), Gera (Elster), Greiz (Elster), Weimar (Ilm). 2. Größe. Mit Hilfe der Städtezeicheu der Handkarte ordnen die Kinder selbst zu Hause die Hauptstädte nach ihrer Größe. Die Übersicht wird sodann in der Schule vorgelesen und beleuchtet, so z. B. besonders hervorgehoben, daß Hamburg fast eine Million Einwohner besitzt, also die zweitgrößte Stadt ist, die wir bis jetzt kennen gelernt haben, daß die 5 Städte Gotha, Gera, Altenburg, Dessau, Schwerin un- gefähr gleich groß sind usw. c. Ziel: Wir denken darüber nach, ob es sich besser in einer Großstadt (Berlin, Leipzig, Hamburg!) oder in einer Klein- stadt (Vaterstadt!) wohnt.*) Zunächst wird festgestellt, daß man die Städte in Großstädte (niehr als 100000 Einwohner), Mittelstädte (mehr als 20000 Einwohner) und Kleinstädte (weniger als 20000 Einwohner) einteilt, und dann ge- meinsam gefunden: 1. Die Großstadt hat eine ganze Reihe Vorzüge. a. Sie bietet mancherlei Bequemlichkeit. (Eisenbahnlinien nach allen Richtungen, Straßenbahnlinien, gut gepflasterte Straßen, breites Trottoir, Gasbeleuchtung oder elektrisches Licht, Wasser- leitnng, große Geschäfte, in denen alles zu haben ist, was ge- braucht wird usw.) b. Sie bietet viel Gelegenheit zur Unterhaltung. (Theater und Opernhaus, Panorama, Konzerte, allerlei Sehenswürdigkeiten, wie Denkmäler, Schlösser usw.) i) Hierbei wird natürlich auch das Material herangezogen, welches in früheren Jahren Heimatkunde und Baterlandskunde geboten haben.
   bis 10 von 28 weiter»  »»
28 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 28 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 7
4 0
5 5
6 0
7 0
8 4
9 0
10 0
11 0
12 0
13 14
14 0
15 1
16 1
17 0
18 4
19 0
20 0
21 1
22 0
23 0
24 1
25 3
26 1
27 0
28 0
29 6
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 6
36 0
37 4
38 0
39 3
40 1
41 0
42 0
43 0
44 0
45 3
46 0
47 2
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 5
1 0
2 0
3 35
4 71
5 14
6 7
7 0
8 5
9 3
10 71
11 3
12 4
13 11
14 1
15 4
16 18
17 20
18 7
19 7
20 0
21 1
22 0
23 3
24 2
25 1
26 1
27 6
28 51
29 1
30 0
31 0
32 14
33 2
34 2
35 2
36 16
37 5
38 3
39 3
40 35
41 0
42 1
43 6
44 19
45 51
46 8
47 1
48 17
49 4
50 3
51 0
52 2
53 1
54 12
55 0
56 2
57 1
58 0
59 1
60 6
61 16
62 7
63 0
64 7
65 0
66 4
67 0
68 4
69 2
70 18
71 1
72 1
73 14
74 5
75 7
76 40
77 22
78 1
79 24
80 17
81 3
82 1
83 2
84 1
85 0
86 0
87 9
88 0
89 1
90 0
91 4
92 24
93 2
94 10
95 4
96 0
97 3
98 6
99 2

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 53
1 40
2 4
3 31
4 1
5 11
6 22
7 8
8 2
9 19
10 8
11 6
12 47
13 22
14 27
15 0
16 0
17 4
18 8
19 2
20 3
21 8
22 3
23 0
24 1
25 46
26 11
27 0
28 6
29 17
30 4
31 0
32 8
33 44
34 11
35 13
36 26
37 0
38 12
39 32
40 5
41 4
42 16
43 78
44 68
45 2
46 10
47 69
48 2
49 1
50 59
51 68
52 13
53 0
54 10
55 17
56 0
57 6
58 6
59 76
60 4
61 12
62 9
63 1
64 0
65 34
66 21
67 10
68 0
69 1
70 14
71 8
72 14
73 2
74 2
75 10
76 0
77 1
78 25
79 3
80 8
81 115
82 41
83 3
84 7
85 5
86 0
87 1
88 0
89 12
90 0
91 6
92 13
93 41
94 42
95 1
96 21
97 8
98 4
99 9
100 51
101 0
102 54
103 1
104 3
105 2
106 14
107 20
108 0
109 3
110 18
111 40
112 23
113 14
114 23
115 8
116 11
117 3
118 3
119 19
120 2
121 8
122 28
123 41
124 23
125 32
126 1
127 11
128 1
129 8
130 50
131 26
132 2
133 68
134 3
135 7
136 19
137 15
138 0
139 39
140 4
141 3
142 23
143 27
144 9
145 11
146 0
147 5
148 0
149 1
150 1
151 14
152 24
153 2
154 19
155 15
156 8
157 10
158 0
159 3
160 0
161 17
162 0
163 0
164 2
165 7
166 32
167 16
168 67
169 14
170 11
171 3
172 9
173 25
174 95
175 59
176 4
177 25
178 1
179 15
180 3
181 3
182 14
183 224
184 1
185 2
186 2
187 1
188 40
189 2
190 2
191 3
192 4
193 3
194 6
195 6
196 220
197 1
198 2
199 17