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1. Praktisches Lehrbuch der Sächsischen Geschichte - S. 94

1907 - Leipzig : Wunderlich
— 94 — der höhern Würde. So traten die Namen Markgraf von Meißen und Landgraf von Thüringen bei den regierenden Kurfürsten mehr und mehr zurück. Zwar waren Meißen und Thüringen bedeutend größer als das Kurfürstentum Sachsen; aber dennoch bildete es das Hauptland, während Meißen zu einem Nebenlande herabsank. Infolgedessen trat auch der Name Mark Meißen mehr und mehr zurück, während man sich daran gewöhnte, mit dem Namen Sachsen alle wettmachen Länder zu bezeichnen, obwohl deren Bewohner überwiegend aus thüringisch-fränkisch-bayrisch-slawischer Bevölkerung bestanden. So wanderte der Name Sachsen von Norden nach Süden und er ward die Bezeichnung sür einen nichtsächsischen Volksstamm. Daher kommt es, daß diese Länder, welche nachmals geteilt wurden, noch heute den Namen Sachsen tragen, wie das Königreich Sachsen, die Provinz Sachsen und die sächsisch-thüringischen Herzogtümer. c) Ihre Bedeutung für die Wettiner. Die Wettiner nahmen zu dem meißnischen schwarzen Löwen im goldenen Felde auch das Wappen der Askanier an. Da diese zugleich Herren von Ballenstedt, d. h. Balkenstadt, am Harze waren, so zeigte ihr Wappen fünf schwarze Querbalken im goldenen Felde und einen Schrägbalken mit einer grünen Raute schräg darüber, dazu die gekreuzten roten Schwerter des Reichsmarschallamtes im schwarz-weißen Felde. Das neue kurfürstliche Wappen verdrängte nun die alten wettmachen Hausfarben, die blauen Pfähle im goldnen Felde. Seitdem grünt der Rautenkranz ununterbrochen in dem Wappen der Wettiner, obschon so manches Unwetter darüber hingebraust ist. Möge es fernerhin frisch bleiben, dieses teure und unzerstörbare Sinnbild und Kleinod Sachsens. Mit dieser neuen Würde traten die Wettiner in den höchsten Adel des Reiches ein, erhoben sich zu Kurfürsten und übernahmen bei der Erledigung der Kaiserkrone die Reichsverweserschaft in Norddeutschland, in den Ländern, in denen das sächsische Recht galt. 4. Die Schlacht bei Autzig (1426). Durch die neue Belehnung verpflichtete Kaiser Sigismund den Kurfürsten Friedrich den Streitbaren zu neuem Kampfe wider die Hussiten, gegen welche er allein nichts ausrichten konnte. Nachdem die Hussiten ihren Feldherrn Ziska an der Pest verloren hatten, drangen sie unter dem neuen Anführer Prokop vor und suchten Außig, welches die Sachsen besetzt hatten, zu erobern. Leider befand sich Friedrich der Streitbare gerade auf dem Fürstentage zu Nürnberg, um die saumseligen Fürsten zu kräftigern Widerstände gegen die Hussiten aufzufordern. Da große Gefahr im Verzüge war, so entbot die Kurfürstin die Grafen, Mannen, Städte und Bauern zum Zuge nach Außig und rückte selbst an der Spitze der gesammelten 15000

2. Neuzeit - S. 188

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 188 — 7. Die schnelle Rückkehr des Kurfürsten. Die Kunde von diesen Vorgängen ward schnell nach Westen getragen. Der tiefbetrübte Kurfürst war sogleich entschlossen, seinem bedrängten Lande zu Hilfe zu eilen, obwohl ihn die Gicht sehr quälte. Mit seinem Heere brach er im Jahre 1675 aus dem Winterlager in Franken auf und eilte binnen wenigen Wochen nach Magdeburg. Hier ließ er alle Thore schließen und Wachen ausstellen, damit niemand die Schweden, welche im Havellande sorglos zerstreut lagen, von seinem Anrücken benachrichtigen konnte. Rasch drang der alte Derfflinger mit seiner Reiterei vor und nahm Rathenow ein. Dadurch war das schwedische Heer in zwei Haufen zerspalten, und so konnte der Kurfürst, der mit seinem Fußvolke so rasch als möglich nachrückte, zunächst sich gegen einen Teil wenden. 8. Der tapfere Sieger bei Fehrbellin. Die Schweden hatten bei Fehrbellin eine feste Stellung eingenommen. Ter Kurfürst schickte ihnen zunächst den Prinzen von Homburg mit 1600 Reitern entgegen. Inzwischen hielt er einen Kriegsrat aus freiem Felde ab. Alle Generale waren gegen einen Angriff, da das Fußvolk noch zu weit zurück sei. Aber der Kurfürst und Derfflinger stimmten für einen sofortigen Angriff. Unterdessen hatte der Prinz von Homburg die Schweden angegriffen. Als Derfflinger dies erfuhr, rief er: „Wir müssen ihm beistehen, sonst kriegen wir keinen Mann wieder." Sogleich brach der Kurfürst mit seinen Truppen auf. Auf einem Zandhügel, welchen die Schweden nicht besetzt hatten, nahm er mit seinen Geschützen eine feste gesicherte Stellung ein und ließ daun die Kanonen unter die Schweden blitzen. Um diesen Hügel entbrannte der heftigste Kampf, da die Schweden ihren Fehler erkannten und ihn fortwährend bestürmten. Der Kurfürst geriet in die größte Gefahr. Er ritt einen Schimmel, auf den die Schweden zielten. Kurz hintereinander trafen zwei Kugeln seinen Brustharnisch. Da bot ihm der Stallmeister Froben sein Roß an zum Tausche; aber in diesem Augenblicke zerriß diesen eine Stückkugel und bespritzte den Kurfürsten mit seinem Blute. Jetzt tauschte der Kurfürst seinen Eci;imn.vl mit dem Pferde des Leibjägers. Kaum war das geschehen, als auch der Schimmel getroffen niederstürzte und der Leibjäger verwundet wurde. So verdankte der Kurfürst diesen beiden opferungsfreudigen Männern sein Leben. Wie ein echter Herzog stellte er sich kühn an die Spitze seiner Truppen. Einigen Schwadronen, die alle Offiziere verloren hatten, rief er zu: „Getrost, tapfere Soldaten, ich. euer Fürst und nun euer Hauptmann, will mit euch siegen oder ritterlich sterben." Mitten im dichtesten Kugelregen hielt er standhaft ans. Einmal war er ganz von Feinden umringt, bis ihn feine treuen Reiter glücklich heraushieben. Der tapferen Zähigkeit der Brandenburger der-

3. Neuzeit - S. 158

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 158 — ihre Stärke und ihren Ruhm. So prahlte ein schwedischer General damit, daß er allein gegen 800 böhmische Dörfer in Brand gesteckt habe, gewiß ein grausiger Ruhm! Nach einem Verzeichnisse zu Stockholm haben die Schweden im ganzen 1976 Schlösser, 1629 Städte und 18310 Dörfer in Schutt und Asche gelegt und zerstört. Ebenso groß war ihre Mord Wut und Quälsucht. Man mordete aus Genuß und zum Zeitvertreib; man suchte alle Arten schrecklicher und unerhörter Martern hervor, um das arme Volk zu quälen. Man mißhandelte Frauen und Kinder und peinigte die Erwachsenen. Man briet Menschen in Backösen, schlug ihnen Pflöcke zwischen Nägel und Fleisch an Händen und Füßen, schnitt ihnen die Fußsohlen auf und streute Salz hinein. Man sägte ihnen die Kniescheiben an und hieb ihnen wohl gar die Gliedmaßen ab. Man durchbohrte ihnen die Zunge mit einer Ahle und zog ein Roßhaar durch, um die Zunge auf- und abzubewegen. Man band ein Seil mit Knoten um die Stirn und drehte es mit einer Kurbel zusammen, daß das Blut aus Mund und Nase strömte, und vieles andere ersann sich der verirrte Verstand der rohen Scharen. Noch lange nachher schüchterte man die Kinder ein, indem man sie an die Schweden erinnerte: „Bet, Kindlein, bet', Morgen kommt der Schwed', Morgen kommt der Oxenstern, Wart, der wird dich schon beten lehr'n!" Ein anderer Spruch erinnerte zugleich an die grenzenlose Raubgier der Schweden: „Die Schweden sind kommen, haben alles mitgenommen, Haben die Fenster eingeschlagen und 's Blei davon genommen, Haben Kugeln draus gegossen und den Bauer damit erschossen." Mit den Schweden wetteiferten die Kaiserlichen. An ihre Schandthaten erinnert uns noch folgendes Berschen: „Maikäfer, flieg, Der Vater ist im Krieg, Die Mutter ist im Pommerland, Pommerland ist abgebrannt." Im Vogtlande gedenkt man noch heute der Greuel, welche die Kroaten verübten: „Mutter, thutt die Hühner nei, 's kümmt a Herd Soldaten,
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