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1. Teil 3 - S. 16

1895 - Leipzig : Wunderlich
J Zweite metkodische Einheit. klarheitsstuft. 1. Die Provinz Pommern. Jit!: Wir betrachten nun diejenigen Provinzen des Hohenzollern- staates, die sich an der Ostsee ausbreiten, und redeu da zuerst von der Landschaft, die sich einstmals in den Händen der Schweden befand, von Pommern. (Zeigen!) Die Kinder geben nun zunächst wieder möglichst selbständig an, wie sich nach ihrer Meinung der Gang der Unterredung — im Hinblick auf das gestellte Ziel — zu gestalten hat. Sie kommen, vom Lehrer mir im Notfalle unterstützt, zu dem Resultate: Wollen wir unserer Aufgabe gerecht werden, so müssen wir unsere Aufmerksamkeit aus vier Punkte richten. Wir fragen daher: 1. Wo liegt diese Landschaft? 2. Wie gelangte diese Landschaft in die Hände der Schweden? 3. Auf welche Weise wurde Pommern von den Hohenzollern erworben? 4. Hat denn Pommern einen Wert für Preußen? Die Schüler stellen darauf hin fest, daß sie aus Grund des voraus- gegangenen Unterrichts (Geschichte!) und mit Hilfe der Karte die drei ersten Fragen allein beantworten können. Sie legen — vom Lehrer nur durch kurze Hinweise unterstützt — dar: 1. Wo liegt Pommern? Pommern wird begrenzt von der Ostsee, von Mecklenburg, Bran- denburg und Preußen. Es wird von der Oder in zwei Flügel, einen westlichen und einen östlichen, zerlegt und von einem Teile des baltischen Landrückens, von der pommerschen Seenplatte, durchzogen. Zu Pommern gehört auch die Insel Rügen, die wir im vorigen Jahre kennen lernten. (Vergl. Deutschland I, S. 53.)j 2. Wie kam Pommer»? in die Hand der Schweden? Ans dem Geschichtsunterrichte wissen wir, daß Gustav Adolf, der den bedrängten Protestanten zu Hilse eilen wollte, im Jahre 1639 an Pommerns Küste landete und sich in kurzer Zeit und ohne viele Mühe in den Besitz ganz Pommerns setzte, denn die kaiserlichen Truppen, die

2. Geschichtstabellen zum Auswendiglernen - S. 40

1880 - Leipzig : Arnoldi
40 Zweiter Kursus. Iii. Die neuere Geschichte. 1629 kaiserliches Restitutionsedikt gegen die Protestanten. Lübecker Friede des Kaisers mit König Christian 4. 1630.Reichstag zu Regensburg: Wallenstein wird entlassen. — Letzter Hansetag: Verfall der deutschtitstaster^” 16^0 16;tö,gch wedisch-deutscher Krieg. Guatg.y Adolf Königv. Schweden^Schutzher7det?iilfehen Protestasfenl 1631 Brand Magdeburgs. Tilly. Pappenheim. — ßmcgtohd^T von -Brandenburg mid Jphaailjreorg von Sachsen ver-Qjind^n sich mit Gustav Adolf. ^ r Segt. 7/17_Schlacht bei Breitenfeld. Tilly geschlagen. äs1 -Lech. Vgallflnstpiin und Gustay Adolf"lagern bei Nürnberg. 1 —^-= Schlacht beplützen: Gustav Adolf f. Pappenheim Wallensteins "tüickzug nach^Böhmen. 1634 Wlüastßins Tod zueger.~^- Sieg~der Kai^lichen bei .^oidlingen über Bernhard von Sachsen-Weimar und den Schwede^ Horn. ^” "* -*■ ----- 1635 Prager Friede des Kaisers mit Kursachsen; die Lausitzen sächsisch. Brandenburg u. a. Reichsstände treten dem Frieden bei. 1635 1648 schwedisch-französischereroberungskrie0'. Axel Oxenstjerna. Richelieu. 1637 f Ferdinand 2. Kaiser Ferdinand 3 ( — Iit.:)T). — Da^ herzogliche Haus von Pommern stirbt aus. ' 1639 Bernhard von Weimar f am Oberrhein. Conde. Turenne. __________ Baner, schwedischer Oberfeldherr (f 1641). :l640 Friedrich Wilhelm v.brandenburg, der grofsekurfürst (—1688). — Portugal reifst sich von Spanien los. Das lange Parlament; englische Revolution. 1642 f Richelieu. — Piccolomini -wird bei Leipzig von dem Schweden Torstenson geschlagen. 1643 1715 Ludwig 14 (fünfjährig) König von Frankreich. Kardinal Mazarin. 1645 Sieg Torstensons bei Jankau in Böhmen. Karl 1 von England wird bei Naseby von dem Parlaments-■ heere besiegt. 1648 wes11 ä 1 ischer Friede zu Münster und Osnabrück. Lutheranern und Reformierten wird freie Religionsübun0, im ganzen Reiche zugesichert (1624 Normaljahr. Säkularisationen). Die Schweiz und die Niederlande werden als unabhängige Freistaaten anerkannt. Frankreich erhält den österreichischen Eisass, Schweden Vorpommern und Rügen, Wismar, Herzogtum Bremen und Verden.

3. Geschichtstabellen zum Auswendiglernen - S. 5

1880 - Leipzig : Arnoldi
Erster Kursus. Iii. Die neuere Zeit 1517—1871. 5 Iii. Die neuere Zeit 1517—1871. 1517 Oct. 31. D. Martin Luthers Thesen gegen den Ablafshandel._ Anfang der Reformation. Papst Leo 10. 1519 Karl 5 von Spanien wird als Kaiser erwählt. König Franz 1 von Frankreich. Suleiman, Sultan der Osmanen. Ulrich Zwingli, Reformator in Zürich. 1521 Luther vor dem_reichstage zu Worms. Kurfürst Friedrich der Weise von Sachsen. 1530 Augsburgische Konfession der Protestanten. Philipp Me-lanchthon. Kurfürst Johann der Beständige von Sachsen. 1540 Ignatius Loyola stiftet den Jesuitenorden. — Jo. Calvin, Reformator zu Genf. 1546 f Luther. Schmalkaldischer Krieg. Moriz wird Kurfürst von Sachsen. 1555 Augsburger Religionsfriede. 1558 f Kaiser Karl 5 im Kloster. Sein Sohn Philipp 2 folgt ihm in Spanien und den Niederlanden, sein Bruder Ferdinand 1 von Österreich als Kaiser. Königin Elisabeth von England. 1563 Schlufs des katholischen Konzils zu Trient. 1572 die Pariser Bluthochzeit. — Aufstand der Vereinigten Niederlande. Wilhelm von Oranien. 1588 die ‘unbesiegliche* spanische Armada geht an den britischen Küsten zu Grunde. 1589 Heinrich 4 Bourbon, König von Frankreich. 1618 der dreifsigj äh ri g^ Krjeg. — Kaiser Ferdinand 2. Kurfürst Maximilian von Baiern. 1631 Gustav Adolf, König von Schweden, schlägt den Tilly bei * ~Breitenfeld. 1632 Gustav Adolf.fällt in der Schlacht bei Lützen. Wallenstein. 1634 Wallensteins Tod za Eger. 1648 westfälischer Friede. Lutheraner und Reformierte erhalten freie Religionsübung. Franzosen und Schweden werden mit deutschen Reichslanden entschädigt. 1661—1715 Ludwig 14, regierender König von Frankreich. 1675 der große Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg schlägt die Schweden bei Fehrbellin. 1683 Niederlage der Türken vor Wien. Karl von Lothringen. Johann Sobieski, König von Polen. — Prinz Eugen.

4. Europa - S. 205

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 205 — b. Nichtminder merkwürdig sind auf Island der „Große Geiser" und der „Kleine Geiser," zwei vulkanische Springbrunnen heißen Wassers. In bestimmten, fast regelmäßigen Zwischenräumen wirft der „Große Geiser" einen ungefähr 2 m dicken, mit Steinen vermischten Wasserstrahl zu einer Höhe von 25—30 m empor. Siedend steigt das Wasser in die Höhe, und siedend stürzt es zurück in deu von ihm selbst gebildeten Raum eines kleinen Kraters oder Kessels, aus dem es in einem kleinen Bache abstießt. Nach einigen Minuten hört der Strahl auf zu steigen, das Wasser aus dem kleinen See tritt wieder in die Röhre, und man erblickt einen schwarzen, stnsteren Spalt, bodenlos scheinend, aus dem nun bloß Tamps hervorquillt. Ist einige Zeit*) vergangen, so vernimmt man ein fernes, unterirdisches, donnerähnliches Geräusch. Es rückt näher und näher, stärker quillt der Dampf hervor. Es ist, als ob es in dem mächtigen Kessel siede, und zischend erhebt sich das Wasser in dem tiefen Schachte. Jetzt ist es Zeit, sich zu entfernen; denn plötzlich steigt wieder in aller Mächtigkeit die schwarze Waffersänle aus der Tiefe, bis sie nach einiger Zeit wie vorher zusammensinkt. Zusamniensassung und Einprägung an der Hand der Übersicht: Die Insel Island. 1. Ihre Lage und Größe. 2. Ihre Bodenbeschaffenheit. (Vulkane!) 3. Ihre Bewohner. (Winterleben — Erwerb.) 4. Ihre Ortschaften. (Reykjavik.) A. Die skandinavische Halbinsel. Iiel: Wir lernen hente die Heimat des großen Schweden- königs Gustav Adols näher kennen. Wir betrachten die skan- dinavische Halbinsel. Die Kinder geben zunächst an, was ihnen über Gustav Adolf aus dem Geschichtsunterrichte her bekannt ist. Sie erzählen von der Not der Evangelischen im dreißigjährigen Kriege, von der Landung Gustav Adolfs in Pommern, von der Schlacht bei Breitenfeld, wo Tillys Kriegsglück in Scherben ging, und von dem Heldentode des großen Königs bei Lützen. Sie geben weiter an, wodurch noch heute die Erinnerung an den Schwedenkönig und seine Thaten wachgehalten wird und sprechen da vom Denkmal, das bei Lützen an der Straße steht, und vom Gustav- Adolf-Verein, der uoch heute die bedrängten evangelischen Brüder unter-- *) Die Zwischenräume zwischen den einzelnen Ausbrüchen sind verschieden, sie betragen gewöhnlich 24—30 Stunden.

5. Praktisches Lehrbuch der Sächsischen Geschichte - S. 95

1907 - Leipzig : Wunderlich
— 95 — Streiter nach Böhmen. Bei Außig stieß man auf den Feind, der sich in einer durch Ketten befestigten Wagenburg aufgestellt hatte. Ohne sich nach dem anstrengenden Marsche in der Junihitze die erforderliche Ruhe zu gönnen, begannen die Sachsen voreilig den Sturm auf die Wagenburg, um eine Gasse durchzubrechen. Aber trotz ihrer Tapferkeit gelang ihnen dies nicht; ja, sie wurden von den wilden Hussiteu aufs Haupt geschlagen und völlig vernichtet. Etwa 3000 tote Sachsen bedeckten das Schlachtfeld. Selbst auf der Flucht starben noch viele vor Staub und Hitze. Die Blüte der sächsischen Ritterschaft war vernichtet. Ein einziges Adelsgeschlecht verlor 21 Mitglieder. Große Schrecken verbreitete die Kunde von der Niederlage in Sachsen, wo viele Eltern sich nicht trösten lassen wollten. Außig aber fiel den schrecklichen Hussiteu in die Hände, welche alles, was darin lebte, schonungslos ermordeten. Die unglückliche Schlacht bei Außig, sowie die klägliche Niederlage des Reichsheeres bei Mies (1427), zu dem Friedrich 20000 Mann gesandt hatte, erfüllten den Kurfürsten Friedrich mit tiefem Kummer. Seine Gesundheit war erschüttert. Mit großem Herzeleid und in bangen Sorgen um sein Land verschied er in den ersten Tagen des Jahres 1428 und ward als der erste Wettiner in der neuen Grabkapelle des Domes von Meißen beigesetzt. Ii. Friedrich Y. der Sanftmütige (1428—1464). 1. Der ernste Regierungsantritt. Kurz vor seinem Tode hatte Friedrich der Streitbare seine beiden noch jugendlichen Söhne zu Eintracht, Gerechtigkeit und Friedensliebe ermahnt: „Lasset Ihr nur dieses Eure Sorge sein, daß Ihr das Vaterland bei Frieden erhaltet. Das wird leicht geschehen können, wenn Ihr in der Furcht Gottes, sowie in brüderlicher Liebe und Eintracht lebet, die Menschen treulich schützet und ihr Bestes fördert. Keine Übeltat laßt ungerochen und ungestraft hingehen. Zu den Waffen greift nicht eher, als wenn es die höchste Not erfordert. Wo Hoffnung der Besserung ist, da lasset die Nachsicht und Verzeihung Platz finden. Lasset Euch ja durch nichts trennen und streitig machen. Dies werdet Ihr mir jetzt in die Hand versprechen." So geschah es auch, und darum führten beide die Regierung in Meißen und Thüringen gemeinschaftlich, denn das Kurland erbte stets der älteste Sohn allein. 2. Die Leiden Sachsens in den Hussitenkriegen. Es währte nicht lange, da erschienen die wilden Hnssiten, um an den Söhnen des heldenmütigen Kurfürsten grausame Rache zu nehmen. Unter Prokops Führung drangen sie 1429 in die Gegend

6. Praktisches Lehrbuch der Sächsischen Geschichte - S. 133

1907 - Leipzig : Wunderlich
— 133 — später der Bedrückung ausgesetzt wäre. Trotzdem konnte er sich nicht entschließen, mit Waffengewalt seine Rechte zu verteidigen und sich an die Spitze der Protestanten zu stellen, sondern suchte immer noch bloß mit ernstlichen Vorstellungen den Kaiser zur Zurücknahme des Wiederherstellungsgesetzes zu bewegen. 3. Johann Georgs I. Verhalten im Schwedischen Kriege. a) Das Bündnis mit Gustav Adols. Als Gustav Adols am 24. Juni 1630 auf Deutschlands Grund und Boden erschien, um die bedrohte Glaubensfreiheit der Evangelischen zu retten, hoffte er, daß die protestantischen Kursürsten von Brandenburg und Sachsen sich zum Kampfe gegen den Kaiser aufraffen würden. Doch davon wollte Johann Georg nichts wissen und riet sogar den Magdeburgern, die sich an Gustav Adolf anschließen wollten, sich der „untertänigsten gehorsamsten Devotion (Unterordnung) gegen Kaiser und Reich gebührlich zu erinnern." Da jedoch der Kaiser allen seinen Mahnungen gegenüber taub blieb, so berief endlich Johann Georg 1631 die evangelischen Reichsstände nach Leipzig, um zu beraten, wie man der Bedrückung der Protestanten abhelfen könne. Doch zeigte sich auch auf dem Leipziger Konvente Johann Georg noch sehr zaghaft und unentschlossen. Es siel ihm ungeheuer schwer, sich zu einem entscheidenden Schritte auszuraffen und die schwebenden Fragen mit Blut und Eisen zu lösen, was ja der einzig mögliche Weg war. Statt dessen ließ er sich nur dazu bewegen, ein Heer zum Schutze der protestantischen Lehre aufzustellen. Aber auch schon dieser schwache Versuch, seine Rechte zu wahren, erregte des Kaisers Zorn im höchsten Maße. Kurz und bündig verlangte man in Wien von dem Kurfürsten, den Leipziger Bund sofort aufzugeben und seine angeworbenen Scharen dem Kaiser zu übergeben. Selbst Magdeburgs Fall brachte ihn noch nicht dazu, sich offen an Gustav Adolf anzuschließen. Es empörte sein deutsches Herz, sich an einen Fremden zu wenden, von einem Ausländer Hilfe zu verlangen; leider übersah er aber, daß das Habsburgische Kaiserhaus trotz seiner deutschen Abstammung doch ganz und gar undeutsch dachte und handelte, nicht der Hort und Hüter deutscher Macht und Größe, sondern nur auf seinen eigenen Vorteil bedacht war. Gustav Adolf gab sich alle erdenkliche Mühe, den zaghaften Kurfürsten zu sich herüberzuziehen, doch beharrte dieser streng auf den Beschlüssen des Leipziger Konvents und vermied jede Verbindung mit dem Auslande. Da führte Tilly eine Wendung herbei. Gern Hütte er sich nach Magdeburgs Fall auf Sachsen geworfen, um dem Kurfürsten dasselbe Schicksal zu bereiten wie Friedrich von der Pfalz und das Land durch die Jesuiten katholisch zu machen. Aber auf des Kaisers Befehl mußte er sich gegen Gustav Adolf wenden. Da jedoch Tillys Sturm auf das feste Lager der

7. Praktisches Lehrbuch der Sächsischen Geschichte - S. 193

1907 - Leipzig : Wunderlich
— 193 — ein und bahnten damit ein engeres Verhältnis zu den Wet-tinern an. Mit den Habsburgern gerieten die Wettiner gleich von Anfang an in ein feindliches Verhältnis. Rudolf I. von Habsburg nahm ihnen 1290 Brehna und das Pleißnerland, ja, Albrecht I. zog sämtliche Länder der Wettiner ein und belegte die Wettiner mit der Reichsacht. In der Schlacht bei Lucka (1307) siegte zwar Friedrich der Freidige über Albrechts Heer, dennoch wäre seine Herrschaft in Frage gestellt gewesen, wenn nicht 1308 Albrecht I. ermordet worden wäre. Von nun an zeigten sich die Wettiner streng kaiserlich und unterstützten namentlich die Habsburger in ihren Kämpfen gegen die Türken und die Franzosen. Je mehr aber die Hohenzollern sich emporschwangen, je mehr sie den Neid der Habsburger, welche keine andere deutsche Macht emporkommen lassen "wollten, erregten, desto unausbleiblicher war es, daß die Wettiner in diese Kämpfe zwischen Preußen und Österreich verwickelt wurden. Zunächst überflügelten die Hohenzollern ihre mächtigen Nachbarn, die Wettiner, je mehr und mehr. Ter jülich-klevische Erbfolgestreit (1609) entzweite die beiden lutherischen Kurfürsten von Sachsen und Brandenburg und hätte jedenfalls einen Krieg zwischen ihnen heraufbeschworen, wenn gerade kampflustige und tatkräftige Wettiner am Ruder gestanden Hütten. Infolge von deren Nachgiebigkeit erwarb Johann Sigismund von Brandenburg Jülich - Kleve-Mark und Ravensberg und legte so den Grund zu den rheinischen Besitzungen der Hohenzollern. Da diese 1613 noch zur kalvi-nischen Lehre übertraten, so ward die Verstimmung zwischen ihnen und den Wettinern, welche in ihrer streng lutherischen Gesinnung den Kalvinismus haßten, dauernd. Unterdessen erwarb Brandenburg Preußen, und im Westfälischen Frieden setzte der große Kurfürst durch, daß ihm Magdeburg und Halberstadt, worauf Sachsen schon lange Erbanfprüche besaß, zusielen. So ist es leicht erklärlich, daß sich Johann Georg Ii. mit dem Kaiser gegen den Kurfürsten Friedrich Wilhelm verband, um ihn zur Herausgabe des eroberten schwedischen Vorpommern zu zwingen. Johann Georg Iii. hingegen vereinigte sich kurz danach (1681) mit demselben Fürsten, um Frankreichs Raubgelüste zu zügeln. Durch den Übertritt Friedrich Augusts I. zur katholischen Kirche erlangte Preußen die Führerschaft der deutschen Protestanten und überflügelte somit auch auf diesem Gebiete Sachsen. Im nordischen Kriege gingen Sachsen und Preußen wieder zusammen und eroberten gemeinsam Stettin und Stralsund. Ebenso stand es im ersten schlesischen Kriege auf der Seite Preußens, doch schon 1743 schloß Brühl ein Verteidigungsbündnis mit Österreich, dessen Spitze sich gegen Preußen richtete. So ward Sachsen in den 2. und 3. schleichen Krieg hineingezogen und bildete leider den Haupt- Franke, Sächsische Geschichte. 2. Aufl. 13

8. Praktisches Lehrbuch der Sächsischen Geschichte - S. 42

1907 - Leipzig : Wunderlich
— 42 — das Geld dazu. Darum gab er ihm einstweilen die Lausitzen als Pfand, bis er ihm die Kriegskosten bezahlen würde. So' erhielt Johann Georg I. im Jahre 1623 die beiden Lausitzen. 2. Wie Johann Georg I. gegen den Kaiser kämpfte. Aus dem Kriege in Böhmen entstand ein langer Krieg, der 30 Jahre lang dauerte; deshalb heißt dieser Krieg der Dreißigjährige Krieg. Der Kaiser Ferdinand Ii. wollte nicht bloß die Protestanten in Böhmen, sondern alle Protestanten in ganz Deutschland besiegen und wieder zu Katholiken machen. Da er zwei tapfere Feldherren: Tilly und Wallen- stein, hatte, so gewann er auch alle Schlachten, und im Jahre 1630 waren fast alle Protestanten Deutschlands besiegt. Bis dahin war Johann Georg I. noch immer des Kaisers Freund geblieben und hatte seinen bedrängten Glaubensgenossen, den Evangelisch-Lutherischen, nicht beigestanden. Da kam ein fremder Kriegsheld, Gustav Adolf, der König von Schweden, mit einem Heere herbei, um den deutschen Protestanten zu helfen. Aber niemand schloß sich ihm an. Nur die starke Festung Magdeburg vertraute auf ihn. Da belagerte sie Tilly und eroberte sie; dann ließ er sie völlig zerstören. Nach dieser Schreckenstat zog Tilly nach Sachsen und ließ es entsetzlich verwüsten. Der Kurfürst wollte nämlich dem Kaiser nicht mehr in allen Dingen gehorchen. Deshalb wollte Tilly zur Strafe sein Land brandschatzen. In dieser Not wandte sich nun Johann Georg an den Schwedenkönig Gustav Adolf, welcher unterdessen sein Heer vergrößert hatte. Beide schlossen einen Bund und versprachen, einander gegen den Kaiser zu helfen. Nun kam Gustav Adolf herbei und griff bei Breitenfeld 1631 das Heer Tillys an. Zum ersten Male ward Tilly völlig besiegt. Sachsen aber war gerettet. Gustav Adolf wurde von allen als Retter hochgepriesen und geehrt. Nun zog Gustav Adolf nach Bayern, wo er den Tilly noch einmal schlug. Als Tilly gestorben war, sandte der Kaiser den Wallenstein mit einem neuen Heere gegen den Schwedenkönig. Wallenstein ließ sogleich Sachsen, namentlich das Erzgebirge und das Vogtland, schrecklich verheeren. Alles brannten diese wilden Horden nieder und raubten, was ihnen wertvoll dünkte. Da rief Johann Georg I. abermals den Schwedenkönig zu Hilfe. Wallenstein war unterdessen selbst nach Sachsen gezogen und lagerte bei Leipzig. Der edle König Gustav Adolf kam auch schnell herbei und griff bei Lützen im November 1632 das Heer Wallenfteins an. Wirklich ward auch Wallenstein gleich Tilly geschlagen und mußte Sachsen verlassen. Unser Vaterland und sein Kurfürst war abermals gerettet von der Not der Feinde. Aber Gustav Adolf war leider in der blutigen Schlacht gefallen. Dies war ein großer Verlust. Den Protestanten und Schweden fehlte es nun an einem tüchtigen Feldherrn, so daß der Kaiser wieder gewann.

9. Praktisches Lehrbuch der Sächsischen Geschichte - S. 44

1907 - Leipzig : Wunderlich
— 44 — .b) Johann Georg I. haßte die Böhmen, da sie sich gegen ihren König und Kaiser empört hatten. Diese Empörung erschien ihm als ein schweres Unrecht, das er nicht unterstützen wollte. Gewiß war auch die Empörung ein schweres Unrecht, und die Böhmen haben es schwer büßen müssen, denn der Kaiser hat sie dafür streng bestraft und sie mit Gewalt gezwungen, in die katholische Kirche zurückzukehren. . c) Johann Georg I. glaubte dem Kaiser, was ihm dieser versprach. Der Kaiser sagte, er wolle nicht den evangelischen Glauben ausrotten, sondern nur den Ungehorsam bestrasen. Freilich hielt der Kaiser später sein Wort nicht. Johann Georg hatte sich also im Kaiser getauscht, er hatte ihm zu sehr getraut. Das war ein Irrtum; aber irrert ist menschlich. d) Johann Georg glaubte zuerst nicht, daß der Kaiser sich gegen die übrigen Protestanten wenden würde. Darin hatte er sich allerdings wieder geirrt, wie er selbst später erkannte. Wenn Johann Georg gleich von Ansang an alles richtig erkannt hätte, dann hätte er jedenfalls dem Kaiser nicht geholfen, denn dieser verdiente die Unterstützung nicht, da er falsch, wort- und treubrüchig war. 2. Warum schloß sich Johann Georg I. nicht gleich an Gustav Adolf an? Schon lange war Johann Georg mit dem harten und ungerechten^ Kaiser unzufrieden, schon oft hatte er diesen gebeten, die Evangelischen nicht zu bedrücken; trotzdem schloß er sich nicht gleich an Gustav Adolf an; denn: a) Johann Georg I. liebte den Frieden und hoffte noch immer, daß sich der Kaiser durch gütliches Zureden bewegen lasse, seine harten Gesetze gegen die Evangelischen zurückzunehmen. b) Johann Georg I. glaubte, daß der Kaiser ihn verschonen würde, da er ihm ja stets in allen Stücken gehorsam gewesen war. In diesen beiden Dingen hatte er sich freilich ebenfalls geirrt. Er war gegen den Kaiser zu vertrauensselig. _ c) Dem Schwedenkönige Gustav Adolf traute er jedoch zu wenig zu. Er glaubte nicht, daß dieser mit feinem kleinen Heere gegen den Kaiser etwas ausrichten könne. Da Gustav Adolf ein Fremder war, fürchtete Johann Georg, dieser wollte sich nur deshalb in die deutschen Angelegenheiten einmischen, um ein Stück von Deutschland an sich zu reißen. Er hielt also den König von Schweden einesteils für eigennützig, anderenteils für zu schwach. d) Er wollte dem Kaiser keinen Grund geben, ihn in den Krieg zu verwickeln. Als aber Tilly Sachsen verwüstete, da erschien ihm Gustav Adolf als Retter gegen den Kaiser, weshalb er fofort einen Bund mit biefem Kriegshelden schloß. Diesmal hatte er sich nicht

10. Praktisches Lehrbuch der Sächsischen Geschichte - S. 45

1907 - Leipzig : Wunderlich
— 45 — getäuscht, denn Gustav Adolf rettete Sachsen zweimal vor den kaiserlichen Heeren. 3. Warum schloß sich Johann Georg I. später wieder an den Kaiser an? Trotzdem Johann Georg I. vom Kaiser hintergangen und bekriegt war, schloß er sich doch wieder an diesen an; dies hatte folgende Gründe: a) Nach dem Tode des Schwedenkönigs Gustav Adolf fehlte den Schweden und Protestanten ein tüchtiger Feldherr, weswegen die kaiserlichen Feldherren gewannen. Die Schweden konnten Sachsen nicht mehr gegen den Kaiser schützen. b) Johann Georg war stets im Herzen gut kaiserlich gesinnt geblieben und hatte sich nur aus Not an den fremden König angeschlossen. Als nun Gustav Adolf tot war, zog er sich von den Schweden zurück. Das Bündnis hatte er ja nur mit ihrem Könige, nicht mit ihnen selbst geschlossen. c) Der Kaiser suchte den Kurfürsten zu gewinnen und machte ihm allerhand Anerbieten; fo versprach er ihm die Lausitz erblich zu überlassen. d) Der Kurfürst sehnte sich nach Frieden; denn der schlimme Krieg währte ihm schon zu lange. Er dachte, wenn er mit dem Kaiser Frieden schlösse, würde der Krieg überhaupt bald zu Ende sein. Leider hatte er sich darin wieder sehr geirrt; benn von da an wurde erst recht ungeheures Elend über unser Vaterland verhängt. 4. Inwiefern hat Sachsen durch den Dreißigjährigen Krieg sehr gelitten? In dem Dreißigjährigen Kriege wurde Sachsen zwar zuerst verschont; um so mehr aber litt es in der zweiten Hälfte des Krieges. Es wurde sowohl von den Kaiserlichen als auch von den Schweden furchtbar geplünbert und verwüstet: Viele Dörfer und Städte würden ganz ober teilweise nieber-gebrannt. Viele Bewohner würden erschlagen; viele anbete gräßlich miß-honbelt; viele starben aus Hunger ober an ansterfenben Krankheiten. Die Felber würden verwüstet. Die Bauern konnten den Acker nicht bestellen. Das Zugvieh warb ihnen geraubt. Die Haubwerker konnten nicht arbeiten; all ihr Vermögen warb ihnen weggenommen. Dazu mußten sie viel Gelb an die Feinde bezahlen. Der Handel stockte ganz; benn kein Kaufmann konnte reisen. So verarmte und verödete das Land; so nahmen die Wälder
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