Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Praktisches Lehrbuch der Sächsischen Geschichte - S. 133

1907 - Leipzig : Wunderlich
— 133 — später der Bedrückung ausgesetzt wäre. Trotzdem konnte er sich nicht entschließen, mit Waffengewalt seine Rechte zu verteidigen und sich an die Spitze der Protestanten zu stellen, sondern suchte immer noch bloß mit ernstlichen Vorstellungen den Kaiser zur Zurücknahme des Wiederherstellungsgesetzes zu bewegen. 3. Johann Georgs I. Verhalten im Schwedischen Kriege. a) Das Bündnis mit Gustav Adols. Als Gustav Adols am 24. Juni 1630 auf Deutschlands Grund und Boden erschien, um die bedrohte Glaubensfreiheit der Evangelischen zu retten, hoffte er, daß die protestantischen Kursürsten von Brandenburg und Sachsen sich zum Kampfe gegen den Kaiser aufraffen würden. Doch davon wollte Johann Georg nichts wissen und riet sogar den Magdeburgern, die sich an Gustav Adolf anschließen wollten, sich der „untertänigsten gehorsamsten Devotion (Unterordnung) gegen Kaiser und Reich gebührlich zu erinnern." Da jedoch der Kaiser allen seinen Mahnungen gegenüber taub blieb, so berief endlich Johann Georg 1631 die evangelischen Reichsstände nach Leipzig, um zu beraten, wie man der Bedrückung der Protestanten abhelfen könne. Doch zeigte sich auch auf dem Leipziger Konvente Johann Georg noch sehr zaghaft und unentschlossen. Es siel ihm ungeheuer schwer, sich zu einem entscheidenden Schritte auszuraffen und die schwebenden Fragen mit Blut und Eisen zu lösen, was ja der einzig mögliche Weg war. Statt dessen ließ er sich nur dazu bewegen, ein Heer zum Schutze der protestantischen Lehre aufzustellen. Aber auch schon dieser schwache Versuch, seine Rechte zu wahren, erregte des Kaisers Zorn im höchsten Maße. Kurz und bündig verlangte man in Wien von dem Kurfürsten, den Leipziger Bund sofort aufzugeben und seine angeworbenen Scharen dem Kaiser zu übergeben. Selbst Magdeburgs Fall brachte ihn noch nicht dazu, sich offen an Gustav Adolf anzuschließen. Es empörte sein deutsches Herz, sich an einen Fremden zu wenden, von einem Ausländer Hilfe zu verlangen; leider übersah er aber, daß das Habsburgische Kaiserhaus trotz seiner deutschen Abstammung doch ganz und gar undeutsch dachte und handelte, nicht der Hort und Hüter deutscher Macht und Größe, sondern nur auf seinen eigenen Vorteil bedacht war. Gustav Adolf gab sich alle erdenkliche Mühe, den zaghaften Kurfürsten zu sich herüberzuziehen, doch beharrte dieser streng auf den Beschlüssen des Leipziger Konvents und vermied jede Verbindung mit dem Auslande. Da führte Tilly eine Wendung herbei. Gern Hütte er sich nach Magdeburgs Fall auf Sachsen geworfen, um dem Kurfürsten dasselbe Schicksal zu bereiten wie Friedrich von der Pfalz und das Land durch die Jesuiten katholisch zu machen. Aber auf des Kaisers Befehl mußte er sich gegen Gustav Adolf wenden. Da jedoch Tillys Sturm auf das feste Lager der

2. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 176

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
m nachdrücklich dagegen, richtete aber weiter nichts ans, als daß seine sächsisch en Stifte noch für eine gewisse Zeit von dieser Restitution frei sein sollten. Da nun der Kaiser sich wegen dieses Edikts viele Gewaltschritte gegen die Protestanten erlaubte, und seine Kriegsheere uner- hörte Ausschweifungen begingen, so konnte Kurfürst Jo- hann Georg nicht langer dazu schweigen, er berief des- halb als Haupt der deutschen Protestanten die evangelischen Stände zu einer Zusammenkunft nach Leip- zig, die im Februar 1631 eröffnet wurde. Es erschienen daselbst viele Fürsten und Reichsstände, und wurde beschlos- sen, dem Kaiser Vorstellungen wegen des Edicts und der vielen Kriegsbeschwerden zu machen, und wenn er die Be- schwerden nicht abstellen würde, ein Heer zur Aufrechthal- tung der deutschen Freiheit zusammenzubringen. Wirk- lich brachte der Kurfürst auch 90,000 Mann Fußvolk und 2000 Mann Reiterei in's Feld und die übrigen Stände stellten gleichfalls Mannschaft nach der Größe ihrer Län- der. Allein es wurde damit nichts ausgerichtet, weil es an einem kriegserfahrenen Haupt fehlte und der Kurfürst auch nicht gesonnen war, ohne die höchste Noth mit dem Kaiser zu brechen. Noch vor der Leipziger Zusammenkunft war der König Gustav Adolph von Schweden am 25. Juni 1630 mit einem Heere von 4,000 Mann an der pom- merschen Küste gelandet um die deutschen Prote- stanten gegen den Kaiser zu unterstützen. Er hatte ge- hofft, daß die protestantischen Fürsten sich mit ihm verbinden würden, allein die mächtigsten davon, Kurbran- denburg und Kursachsen wollten sich mit ihm in keiner Art vereinigen und riethen auch den andern ab, es zu thun. Johann Georg wollte seinen Rang als Haupt der Protestanten nicht an den König von Schweden abtreten, auch hoffte er durch den L e i pziger Bund als dritte Person auftreten und die Vermittelung zwischen dem Kaiser und dem Könige von Schweden übernehmen zu können. Dazu war aber der Kaiser durchaus nicht ge- neigt, er versuchte es vielmehr, durch Drohungen den Kur- fürsten von dem Leipziger Wunde abzuziehen und zur Einstellung der Kriegsrüstungen zu zwingen. Der Kurfürst

3. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 190

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
190 nachdem der Kaiser am 24. Februar 1645 bei Jankowitz in Mähren aufs Haupt geschlagen, Stadt und Schloß Meißen von Königsmark erobert worden, Hoe am 4. März gestorben war, und Dänemark mit Schweden am 13. August den Frieden zu Brömsebrod geschlossen hatte, da ließ sich der Kurfürst durch seinen Bruder, seine Söhne und seine jammernden Unterthanen erbitten, am 27. August zu Kötzschenbroda einen Waffenstillstand auf 6 Monate mit den Schweden abzuschließen, und dieser siel denn nun hart genug aus, denn die Schweden hatten ja alle Ge- walt, allein das gequälte Land erhielt doch einige Ruhe endlich. - Der Kurfürst erhielt das Recht, 3 Regimenter beim kaiserlichen Heere zu lassen und erlaubte keiner Partei Werbungen in seinem Lande. Den Schweden zahlte er monatlich 11,000 Thlr., lieferte ihnen einige Lebensmittel und gestattete ihnen freien Durchzug durch sein Land. Querfurt und Leipzig behielten die Schweden besetzt, in Torgau erhielten sie die Mitbesetzung. Trotz den großen Verheißun- gen des Kaisers, wenn der Kurfürst wieder am Kampfe Theil nehmen würde, wurde der Waffenstillstand doch bis zum allgemeinen Frieden verlängert, denn bei vielem guten Willen dazu, fehlten dem Kurfürsten doch alle Mittel, den Krieg als Bundesgenosse Oestreich's länger fortzusetzen. Bei den Friedensverhandlungen zu Münster und Osnabrück wurde es recht offenbar, wie sehr der Kurfürst sich und seinem Hause durch seine Anhänglichkeit an O eftreich geschadet hatte, und wie wenig der Kaiser gesonnen sei, ihm die schweren Opfer zu vergelten, die er dem Kaiserhause gebracht. Die kursächsischen Gesand- ten, die Hofräthe Pistoris und La über, hatten Mühe, zu den Verhandlungen zugelassen zu werden und die pro- testantischen Reichsstände zeigten ihnen ihr Mißtrauen und ihre Abneigung unverholen. Wie tief war Kursach- sen gesunken, welches sonst immer im Reichsrathe die^ wich- tigste Stimme geführt, dessen Freundschaft sonst die mächtig- sten Könige so eifrig gesucht hatten. Wo war das Ver- trauen geblieben, welches einst die Reichsstände in Kur- sachsen, als auf den Vorkämpfer und eifrigsten Vertheidi- ger ihrer Rechte setzten! Statt der Wortführer der pro- testantischen Partei war Kursachsen ihr Widersacher,

4. Neuzeit - S. 129

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 129 — seine ruhmvollen Siege. Insbesondere waren es die katholischen Fürsten, welche der Liga angehörten, die deswegen den Friedländer bitter haßten. Tilly hatte zu Nutz und Ehre der Liga gesiegt, Wallenstein dagegen nur für deu Kaiser. Dadurch wurde die Liga aus ihrer frühereu Machtstellung gedrängt, dadurch vorlor sie ihren herrschenden Einfluß auf den Kaiser, dadurch wurde sie für diesen entbehrlich gemacht. Hätte Wallenstein nur die Protestanten bedrückt und geschädigt, so wären die katholischen Fürsten nicht dagegen eingeschritten, denn Tilly machte es nicht besser. Wallensteins Heer aber bildete in der Hand des Kaisers eine furchtbare Waffe, die ebenso gut gegen die katholischen, wie gegen die protestantischen Fürsten gerichtet werden konnte. Der siegreiche Kaiser wollte seine Macht erhöhen und dafür die Macht der Fürsten einschränken. Ohne Wallenstein konnte er jedoch diesen Plan nicht ausführen. Diese Furcht vor der unbeschränkten Herrschergewalt des Kaisers machte insbesondere den Kurfürsten Maximilian zum unversöhnlichsten Gegner Wallensteins. Im Grunde genommen war demnach Wallensteins Absetzung ein Schlag gegen den Kaiser, wie schon Wallenstein den kaiserlichen Gesandten gegenüber behauptete. Es waren somit teils lobenswerte und gerechtfertigte, teils unlautere, selbstsüchtige Gründe, denen die Feindschaft der Fürsten gegen Wallenstein entsprang. 4. Die Lage der deutschen Protestanten nach dem Ende des dänischen Krieges. 3. Rückblick auf die Kämpfe zwischen Katholiken und Protestanten. Die Reformation war ein Kind des Kampfes. Im Kampfe wider die Irrlehren der Kirche und wider die Gewaltherrschaft des Papstes hatte sich Luther von einem schlichten Mönche zum unerschrockenen Reformator emporgeschwungen. Obgleich es sein sehnlichster Wunsch war, daß nicht um seiner Lehre willen ein Krieg entbrenne, so war doch das Erbe, das er seinen Anhängern hinterließ, Kampf und Krieg, da die Feinde der Reformation nicht gutwillig die Reformation anerkennen wollten. Schon im Jahre 1529 begann auf dem Reichstage zu Speier dieser Kampf um deu Glauben, nämlich mit der Protestation der evangelischen Fürsten gegen den Beschluß der katholischen. Im nächsten Jahre loderte der Kampf auf dem Reichstage zu Augsburg von neuem auf. Die Überreichung der Augsburger Konfession war gleichsam die Kriegserklärung der Evangelischen an den katholischen Kaiser, während das schmalkaldische Bündnis als die Rüstung und Vorbereitung zu diesem Glaubenskriege gelten muß, der schmalkaldische Krieg war nur das Vorspiel zu weiteren Kämpfen, und der Pasfauer Vertrag sowie der Augsburger Religionsfriede konnten nur als Waffenstillstand, nicht als endgültige Friedensschlüsse gelten, da erstens die Reformierten ausgeschlossen waren und da zweilens der geistliche Vorbehalt stets neuen Streit hervorrufen mußte. Der Abschluß der Union ward daher auch sogleich von Th. Franke, Prakl. Lehrbuch der Deutschen Geschichte. 2. Teil. 0

5. Neuzeit - S. 133

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 133 — verknüpft sei. Je näher aber der Katholozismus und der päpstliche wie jesuitische Einfluß an Schweden heranrückte, desto unsicherer wurde sein Thron. Wenn nun der katholische Polenkönig, der trotz des Waffenstillstandes begierig die Hände nach der Schwedenkrone ausstreckte, sich mit dem katholischen, von Jesuiten geleiteten deutschen Kaiser, der in Deutschland den Protestantismus auszurotten strebte und sein Ziel durch den Erlaß des Restitutionsediktes der Verwirklichung ein bedeutendes Stück näher gebracht hatte, verband, so konnte man sicher sein, daß auch der schon öfter unternommene Versuch, Schweden wieder in den Schoß der alleinseligmachenden katholischen Kirche zurückzuführen, erneuert werden würde, und ob dann Schweden mächtig genug gewesen wäre, dem vereinigten Anpralle dauernd Widerstand zu leisten, das mußte billigerweise bezweifelt werden. Gegenwärtig schien der Kamps gegen den Kaiser noch aussichtsvoll Zu sein. Er hatte sich durch das harte Restitutionsedikt den Haß der gesamten nichtkatholischen Bevölkerung zugezogen. Gustav Adolf konnte daher sich der Hoffnung hingeben, daß, wenn nur ein Bahnbrecher und Führer an die Spitze der protestantischen deutschen Bevölkerung träte, diese sich wie ein Mann gegen den Zertreter und Vernichter der Religionsfreiheit erheben würde. Leider sollte er bald erfahren, daß er sich hierin getäuscht hatte. Was seine Teilnahme am Schicksale des deutschen Protestantismus, seine Ruhmbegierde, der Retter desselben zu werden und die weitausgreifende Für- und Vorsorge für seinen Thron nicht bewirkten, das vollbrachte — wenn es überhaupt noch nötig war, Richelieu durch seine Ermunterungen und Versprechungen. Dieser überaus kluge Staatsmann bewog den nordischen Helden, den erprobten Kriegsmann, den Ruhm seiner Waffen nach Süden zu tragen, und als Gustav Adolf noch zauderte, verhieß er ihm die regelmäßige Zahlung von Hilfsgeldern, deren Gustav Adolf so dringend bedurfte, weil Schweden durch die fortwährenden Kriege erschöpft war, und er erklärte ihm noch, daß die deutschen Protestanten ihn wie einen Messias erwarteten. Auch England arbeitete in diesem Sinne in Stockholm und zahlte auch später beträchtliche Summen an Gustav Adolf, ehe Richelieu seine Kassen öffnete. 3. Wie Gustav Adolf iit Pommern landete. Nachdem Gustav Adolf mit den Polen den Waffenstillstand geschlossen hatte, verhandelte er sogleich mit seinen Ständen wegen des deutschen Feldzuges. Diese bewilligten ihm auch die allerunentbehrlichsten Mannschaften und Mittel. Hierauf rüstete er sich zur Abfahrt. Feierlich nahm er von seinen Ständen Abschied, setzte sein Töchterchen im Falle seines Todes als Thronfolgerin ein und übergab die Regierung seinem treuen und klugen Kanzler Axel Oxenstjerna. Bei günstigem Winde segelte er nach Süden. Am 24. Juni 1630, 100 Jahre nach der Übergabe der Augsburger Konfession, landete er während eines

6. Neuzeit - S. 116

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 116 — Jahre 1618 das Flammenzeichen zum Beginn des dreißigjährigen Krieges, des größten deutschen Glaubenskrieges. 3. Wie sich die Böhmen einen neuen König wählten. Um sich der Strafe für diese ungerechte That zu entziehen, vertrieben die Protestanten die königlichen Statthalter samt den verhaßten Jesuiten aus dem Lande und setzten eine eigene Regierung ein. An die Spitze ihres Kriegsheeres stellten sie den kriegskuudigeu Grafen Thurn. Da unterdessen nach dem Tode des Matthias Ferdinand den Kaiserthron bestiegen hatte, so mußte der Streit mit dem Schwerte entschieden werden. Mit dem Grafen Ernst von Mausfeld, der ihm ein Hilfsheer zuführte, schlug Thurn die kaiserlichen Truppen zurück und drang bis vor Wien vor. Ferdinand geriet in die größte Bedrängnis, denn die Aufständischen stürmten sogar in seine Hofburg und riefen trotzig: „Nandel, gieb dich, du mußt unterschreiben!" Hierbei zeigten sie ihm eine Urkunde, worin den Protestanten unbedingte Religionsfreiheit gewährt wurde. Ehe jedoch Ferdinand unterzeichnete, erscholl plötzlich Trompetenschall, österreichische Reiter erschienen und befreiten den Kaiser aus seiner Not. Die Böhmen zogen sich zurück, erklärten Ferdinand für den Erbfeind des evangelischen Glaubens und Sklaven der Jesuiten und sagten sich von ihm los. Hierauf wählten sie den Kurfürsten Friedrich von der Pfalz, das Haupt der protestantischen Union. Aber diese Wahl war höchst unglücklich' denn Friedrich war noch ebenso jung als unerfahren. Weder als Staatsmann noch als Kriegsmann zeichnete er sich aus. Lange schwankte er denn auch, die böhmische Königskrone anzunehmen, da er wußte, daß er sich damit in große Gefahr begeben würde. Aber seine hosfärtige Gemahlin, eine englische Königstochter, soll ihn dazu gedrängt haben mit den Worten: „Ich will lieber an der königlichen Tafel Brot essen, als an dem kurfürstlichen Tische schwelgen". Als Friedrich V. nach Böhmen aufbrach, rief feine Mutter mit Thränen in den Augen aus: „Jetzt geht die Pfalz nach Böhmen." Statt dort nach der Krönung sich um Bundesgenossen zu bemühen und das Heerwesen zu verbessern und sich eifrig zum unvermeidlichen Kampfe mit dem unversöhnlichen Kaiser Ferdinand Ii. zu rüsten, hielt er während des Winters allerlei prunkvolle Gastmähler, Auszüge, Schlittenfahrten, Tanzbelustigungen und andere Vergnügungen ab, als ob nicht das geringste zu befürchten sei. So mußte also auch der böhmische Krieg gleich dem schmalkaldischen schon von Anfang an für die Protestanten eine ungünstige Wendung nehmen. 4. Die Schlacht am weiften Berge. So unthätig Friedrich war, so rührig zeigte sich Ferdinand, der alles daran setzte, seine böhmische Königskrone wieder zu erlangen. Er verband sich mit seinem Jugendfreunde, dem klugen Herzoge Maximilian

7. Neuzeit - S. 146

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 146 — für uns geleistet hat. Durch den Eingriff in die deutschen Angelegenheiten hat sich der nordische Held eine wahrhaft weltgeschichtliche Bedeutung errungen. Er brachte der Welt das Bewußtsein von der Einigkeit aller Protestanten; er zeigte ihnen die Notwendigkeit, im Kampfe gegen die unduldsamen Katholiken wie ein Mann fest zusammen zu stehen und Gut und Blut für die Erhaltung der Glaubensfreiheit einzusetzen. Den Wert dieses Bewußtseins kann man nur dann richtig ermessen, wenn man an die Uneinigkeit und Unentschlossenheit, an die Verzagtheit und Selbstsucht der deutschen evangelischen Fürsten und Stünde denkt. Allerdings hat dies Gefühl und Bewußtsein der Zusammengehörigkeit und des Zusammenstehens den frühen Tod des nordischen Glaubenshelden nicht lange überdauert. Trotzdem aber hat er nicht umsonst gestritten und gelitten. Wenn es ihm auch nicht beschieden war, die Früchte seiner Kämpfe zu pflücken, das, was er siegreich begonnen hatte, auch glücklich zu gutem Ende zu führen, so blieb doch sein erster glänzender Sieg bei Breitenfeld ein wichtiger Wendepunkt in der Geschichte des großen Glaubenskrieges. Der gesunkene Mut der Protestanten ward neu belebt, die Begeisterung für den evangelischen Glauben wieder entflammt, die protestantischen Fürsten und Stände aus ihrer Unthätigst herausgerissen und zum weiteren Kampfe für ihr Recht und ihre Freiheit begeistert, den katholischen Heerführern der Ruhm der Unbesiegbarkeit geraubt und die Übermacht des Kaisers gebrochen. Von da an konnte Ferdinand Ii. nicht mehr daran denken, das Luthertum in Deutschland auszurotten, von da an war für die Evangelischen die freie Religionsübung vollzogene Thatsache und der westfälische Friede hat schließlich nur das, was Gustav Adolf thatsächlich errungen hatte, rechtlich anerkannt. Was der 17. (7.) September 1631 ausgebaut hatte, das vermochte der 16. (6.) November 1632 nicht wieder auszutilgen, wenn auch die Katholiken ihn zu einem Jubel- und Freudentage umzuwandeln suchten. Gustav Adolf hat somit das unsagbar große Verdienst, für Deutschland die evangelische Freiheit gerettet zu haben und damit ist er der eigentliche Stifter der neuzeitlichen Religionsfreiheit geworden, denn diese baut sich auf der Freiheit auf, die den Evangelischen und Reformierten zuerkannt wurde. So kennzeichnet mit Recht die Inschrift auf seinem Grabmale seine Bedeutung: „In schweren Zeiten trat er die Herrschaft an, Die Gottesfurcht hat er geliebt, Die Feinde warf er nieder, Das Reich erweiterte er, Die Schweden begeisterte er, Die Unterdrückten befreite er, Sterbend triumphierte er."
   bis 7 von 7
7 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 7 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 1
1 7
2 96
3 4
4 14
5 8
6 1
7 3
8 5
9 2
10 57
11 1
12 1
13 22
14 0
15 1
16 3
17 0
18 0
19 5
20 0
21 0
22 1
23 0
24 2
25 7
26 14
27 15
28 8
29 6
30 0
31 5
32 0
33 3
34 14
35 1
36 50
37 81
38 3
39 16
40 3
41 0
42 5
43 0
44 1
45 18
46 94
47 68
48 23
49 2

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 3
2 0
3 0
4 0
5 0
6 0
7 1
8 0
9 3
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 1
17 2
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 4
35 0
36 0
37 0
38 0
39 0
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 0
46 0
47 0
48 0
49 0
50 0
51 0
52 1
53 0
54 0
55 0
56 0
57 0
58 0
59 1
60 0
61 1
62 0
63 0
64 0
65 0
66 0
67 0
68 0
69 0
70 0
71 0
72 0
73 0
74 0
75 0
76 0
77 0
78 0
79 0
80 0
81 0
82 0
83 0
84 0
85 2
86 7
87 1
88 0
89 0
90 0
91 0
92 2
93 0
94 0
95 0
96 0
97 0
98 2
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 4
1 1
2 0
3 9
4 1
5 20
6 1
7 142
8 1
9 8
10 0
11 0
12 1
13 0
14 2
15 0
16 2
17 2
18 0
19 23
20 0
21 1
22 0
23 0
24 1
25 1
26 19
27 0
28 0
29 4
30 7
31 1
32 0
33 44
34 0
35 38
36 0
37 0
38 0
39 33
40 66
41 1
42 0
43 1
44 5
45 0
46 2
47 3
48 0
49 2
50 3
51 0
52 24
53 0
54 28
55 32
56 0
57 1
58 3
59 28
60 7
61 8
62 23
63 1
64 1
65 11
66 0
67 87
68 2
69 0
70 0
71 21
72 0
73 20
74 0
75 6
76 3
77 0
78 12
79 3
80 20
81 27
82 0
83 0
84 0
85 0
86 1
87 0
88 6
89 0
90 0
91 7
92 0
93 3
94 7
95 0
96 0
97 1
98 29
99 12
100 15
101 0
102 10
103 6
104 0
105 0
106 0
107 0
108 0
109 1
110 2
111 3
112 0
113 1
114 1
115 0
116 1
117 3
118 0
119 0
120 0
121 3
122 4
123 1
124 3
125 0
126 0
127 2
128 0
129 0
130 2
131 6
132 0
133 0
134 0
135 0
136 61
137 1
138 0
139 2
140 4
141 3
142 1
143 3
144 3
145 11
146 0
147 2
148 15
149 0
150 6
151 46
152 2
153 1
154 2
155 1
156 4
157 7
158 4
159 1
160 0
161 6
162 2
163 0
164 0
165 2
166 5
167 0
168 1
169 4
170 4
171 0
172 5
173 5
174 15
175 10
176 10
177 29
178 0
179 13
180 0
181 0
182 60
183 70
184 0
185 0
186 0
187 0
188 4
189 0
190 0
191 3
192 0
193 1
194 11
195 0
196 2
197 0
198 1
199 10