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1. Teil 3 - S. 16

1895 - Leipzig : Wunderlich
J Zweite metkodische Einheit. klarheitsstuft. 1. Die Provinz Pommern. Jit!: Wir betrachten nun diejenigen Provinzen des Hohenzollern- staates, die sich an der Ostsee ausbreiten, und redeu da zuerst von der Landschaft, die sich einstmals in den Händen der Schweden befand, von Pommern. (Zeigen!) Die Kinder geben nun zunächst wieder möglichst selbständig an, wie sich nach ihrer Meinung der Gang der Unterredung — im Hinblick auf das gestellte Ziel — zu gestalten hat. Sie kommen, vom Lehrer mir im Notfalle unterstützt, zu dem Resultate: Wollen wir unserer Aufgabe gerecht werden, so müssen wir unsere Aufmerksamkeit aus vier Punkte richten. Wir fragen daher: 1. Wo liegt diese Landschaft? 2. Wie gelangte diese Landschaft in die Hände der Schweden? 3. Auf welche Weise wurde Pommern von den Hohenzollern erworben? 4. Hat denn Pommern einen Wert für Preußen? Die Schüler stellen darauf hin fest, daß sie aus Grund des voraus- gegangenen Unterrichts (Geschichte!) und mit Hilfe der Karte die drei ersten Fragen allein beantworten können. Sie legen — vom Lehrer nur durch kurze Hinweise unterstützt — dar: 1. Wo liegt Pommern? Pommern wird begrenzt von der Ostsee, von Mecklenburg, Bran- denburg und Preußen. Es wird von der Oder in zwei Flügel, einen westlichen und einen östlichen, zerlegt und von einem Teile des baltischen Landrückens, von der pommerschen Seenplatte, durchzogen. Zu Pommern gehört auch die Insel Rügen, die wir im vorigen Jahre kennen lernten. (Vergl. Deutschland I, S. 53.)j 2. Wie kam Pommer»? in die Hand der Schweden? Ans dem Geschichtsunterrichte wissen wir, daß Gustav Adolf, der den bedrängten Protestanten zu Hilse eilen wollte, im Jahre 1639 an Pommerns Küste landete und sich in kurzer Zeit und ohne viele Mühe in den Besitz ganz Pommerns setzte, denn die kaiserlichen Truppen, die

2. Teil 3 - S. 1

1895 - Leipzig : Wunderlich
Srste methodische Einheit. A. klarheitsstuft. 1 Die Provinz Brandenburg. Anschauungsmittel: Schwefel, Holzkohle, Salpeter, Schießpulver. 3tcl: Wir werfen heute einen Blick auf das Stammland der Hohenzollern. Wir sprechen von der Provinz Brandenburg, die man früher des deutschen Reiches Streusandbüchse nannte. Nachdem die Kinder noch einmal alles das angegeben haben, was sie auf Grund des Geschichtsunterrichts*) von Brandenburg gelernt haben, werden gemeinsam die Fragen festgestellt, nach denen die Besprechung fortzuschreiten hat. 1. Wo liegt die Landschaft? In der Geschichtsstunde haben wir ihre Lage nur im allgemeine« festgestellt. (Nördlich von uns — Havel, Spree, Oder). Heute wollen wir genauer Verfahren. Was lehrt die Karte über die Lage der Provinz? (Sie zeigt, daß die Provinz Brandenburg sich ungefähr in der Mitte des preußischen Staates befindet und sich ausbreitet zwischen dem Großherzog- tume Mecklenburg, und den Provinzen Pommern, Posen, Schlesien und Sachsen. 2. Warum hiefz die Provinz Brandenburg, früher des deutschen Reiches Streusandbüchse? In früherer Zeit war die Provinz Brandenburg zum größten Teile ein sehr unfruchtbares Gebiet. Sie enthielt nicht allein weite öde Moor- *) In der Geschichte haben wir uns kurz vorher mit dem Manne beschäftigt, der den Franzosen am Rheine so entschieden entgegentrat und sodann die Schweden besiegte, die — von Ludwig Xiv. aufgehetzt — von Pommern aus in Deutschland eingefallen waren. Wir haben sodann, nachdem wir die Thaten dieses Mannes kennen gelernt hatten (Zurückweisung der Bewerbung Ludwigs Xiv. — Kämpfe am Rhein — Sieg bei Fehrbellin), die Frage aufgeworfen: Woher stammte denn Friedrich Wilhelm, der große Kurfürst? Diese Frage führte uns u. a, auf den Burggrafen von Nürnberg (Friedrich von Hohenzollern), der einst vom Kaiser Sigismund die Markgraffchaft Brandenburg erhielt, zu der Heinrich I. den Grund gelegt hatte. (Nordmark zum Schutze gegen die Sklaven!) Tischendorf, Deutschland. 2. Abt. 2. Aufl. 1

3. Teil 3 - S. 14

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 14 — b. Spandau (Festung — Pulverfabrik — Waffenfabrik.) c. Potsdam (Schöne Lage!). d. Brandenburg (Geschichte!). e. Frankfurt (Meßstadt!). f. Küstrin (Festung). g. Lübben (Hauptort des Spreewaldes). h. Fehrbellin (Moore — 1675). 5. Geschichtliche Erinnerungen. Außerdem merken wir den Satz: Die Großstadt hat ihre Vor- züge, aber auch ihre Nachteile. D. Anwendung. 1. Weise die Richtigkeit des Satzes nach: Die Großstadt hat ihre Vorzüge, aber auch ihre Nachteile! 2. Wende auf die Provinz Brandenburg die früher gewonnenen Sätze an: a. Fleiß und Ausdauer bleiben nirgends unbelohnt. b. Wasferüberflnß und Wassermangel machen den Boden unfruchtbar. 3. Was wirst du dir ansehen, wenn du einmal nach Berlin kommen solltest? 4. Woran erinnert die steinerne Schale vor dem Museum zu Berlin? 5. Welche Vorteile hat der Ausenthalt in einer kleinen Stadt? 6. Warum ueuut man die Provinz Brandenburg manchmal „das Herz Deutschlands"? 7. Warum reisen jährlich so viele Leute in den Spreewald? 8. Welche eigentümlichen Gebräuche der Wenden im Spreewalde sind dir bekannt? 9. Erkläre: des deutschen Reiches Streusandbüchse, Oderbruch, Spree- Wald, Meßstadt, Tiergarten, Opernhaus, Unter den Linden, Branden- burger Thor. 10. Wo liegen die Städte Spandau, Potsdam, Lübben, Küstrin^ Frankfurt, Brandenburg? 11. Erkläre: Frankfurt a. O Zur Konzentration des Unterrichts. 1. Lesen und Besprechen: a. Aus Jütting und Weber (Vaterland): Im Spreewalde — Berlin, die deutsche Kaiserstadt. b. Muttersprache Iv. Ausgabe B.: Der Spreewald — Berlin. 2. Aufsatz:

4. Europa in natürlichen Landschaftsgebieten - S. 99

1898 - Leipzig : Wunderlich
— 99 — Kulturbild: Weite Polder (Fruchtebenen) von Deichen eingeschlossen, belebt von Herden wohlgenährter Rinder, zahllose Kanäle von raschen Dampfern und malerischen Segelschiffen und Kähnen be- fahren — Windmühlen mit den weitausgebreiteten Flügeln, verein- zelte Höfe, grün und rot bemalt — kleine buschige Gehölze. Noch ein Fünftel des Landes ist Ödland. Welche Bodenschätze fehlen hier? — Steine, Eisen und Kohlen. Folge? — keine Eisen- industrie — Hauptindustrie Niederbelgiens (Gent, Brügge) Lein- und Baumwollenweberei, Spitzenfabrikation (Brabanter Spitzen). Künstliche und natürliche Wasserstraßen durchziehen das Niederland und führen an das Meer. Folge? Fischfang, Schiff- fahrt, Schiffsbau — Handel mit Fischen (Heringen) und Ko- lonialwaren (Kaffee, Zucker, Vanille, Cacao, Thee, Reis, Tabak Baumwolle u. f. w. aus Indien, Java). Warum? — weil sie dort Colonien haben. Handelsstädte und Häfen? Amsterdam (500000 Einw.) ruht zum großen Teil auf Pfählen („Das nordische Venedig"), steht durch den Nordseekanal direkt mit der Nordsee in Verbindung — Aus- fuhrort nach Amerika (Auswanderer). Rotterdam (240000 Einw.) am Leck, ist der eigentliche Rheinmündungs- Hafen. Dortrecht ist der Stapelplatz des Holzhandels vom Rheine her. Antwerpen (270000 Einwohner) liegt an jenem Punkt der Schelde, bis wohin die größten Seeschiffe gelangen können und ist der wichtigste Seehafen Belgiens, Festung — Schiffswerft. Ostende ist Hafen und Bad. Universitätsstädte? Lehden, Groningen, Amsterdam in Holland, Gent in Belgien. Hauptstädte? Gravenhag oder Haag (des Grafen Gehege) und Brüssel. Warum ist die Tiefebene ohne kräftige Terrainerhebung und plastische Durchbildung des Bodens? Das vulkanische Gebilde, das anstehende Gestein fehlt hier vollständig. Die weite Ebene ist nur von Geröll, Schotter und Sand bedeckt. Diese Ablagerungen geschahen durch die Überschwemmungen der Flüsse und des Meeres. Diluvium ist das alte Schwemmland aus Lehm und Letten, Löß, Sand, erotischen Blöcken, Resten ausgestorbener Landsäugetiere. Alluvium bedeutet die jüngste Ablagerung hauptsächlich durch Überflutung der Flüsse. Es ent- hält erdige mit Pflanzen- und Tierstoffen vermengte Bestandteile, meist fruchtbaren Schlamm- und Marschboden. Wie sind die Inseln, Watten und Busen an der Küste der Nordsee entstanden? (Siehe Deutschland, S. 40!) Wie entstehen die Gezeiten? Die Gezeiten treten an der Nord- see, weil sie ein Teil des Atlantischen Ozeans ist, besonders bei Sturm- fluten sehr stark auf. Die Flut erfolgt nach gewissen Zeiten (alle 12

5. Europa in natürlichen Landschaftsgebieten - S. 16

1898 - Leipzig : Wunderlich
— 16 — mehreren geschlossenen Höhenzügen, von denen Querriegel (Gitter), wie Olymp (Götterberg), Othrys, Ötagebirge, der Parnaß (Dichterberg- Orakel zu Delphi) sich nach 0 abzweigen. Bodengestalt zwischen den Querriegeln? — tiefe Gebirgskessel von Larissa (wie in Böh- men, Kornkammer Griechenlands), schmale Küsteuebenen (Thermo- pylen). Entfernung vom Hauptkamme nach beiden Küsten im 0 und W? — mehr der Westküste genähert. Folgen dieser Bodengestalt? — Klima verschieden (Nachweis: in den ringsumschlossenen Thalkesseln im Sommer drückende durch keine Seewinde gemilderte Hitze, im Winter große Kälte — auf den Höhen rauh, in den Tiefebenen der Buchten mildes ozeanisches Klima) — größere, schiffbare Flüsse fehlen — im Winter viel, im trockenen Sommer wenig oder gar kein Wasfer — infolge der Ver- gitterung werden die fruchtbaren Landschaften der tiefen Mulden zur Regenzeit (im Winter) überflutet; im Sommer verengt sich der Spiegel der so entstandenen Seen, die Sumpfgegenden sind unge- gesund und nur zum Teil mit Reis und Baumwolle bepflanzt — der Hauptkamm trennt Thessalien von Epirus, und die Querriegel hatten im Altertum die Kleinstaaterei von Griechenland zur Folge — geschützte Lage der Küsten- und Thalebenen, der Buseu und Buchten im 0. Folge? Platanen-, Lorbeer- und Olivenhaine, Weingärten, Weizenfelder, Tabakfelder. Ansfuhr? Korinthen, Wein, Olivenöl, Tabak, Feigen. Einfuhr? — Getreide, Vieh, Fleisch, Holz, Köhlen. Epirns nach einem Küstenbilde: Steile Abhänge mit einem sumpfigen Küstenstreifen — zerrissene Kalkmassen mit tief eingeschnittenen Thä- lern und wilden Felsschluchten — die bis 1500 m hohen Gipfel sind vielfach kahl und nur hier und da mit Kiefern bedeckt. Bewässerung dieses Kalkgebirges? (Siehe Karst, dinar. und alban. Geb.!) Flüsse, aus den Seen und Höhlen im Innern des Gebirges; aus Karstlöchern sehr stark hervorbrechend, fließen sie durch Seen und fruchtbare Thalmulden. Folge? — in den Thälern Wein- gärten, Weizenfelder und entzückende Wiesengründe — auf den Hochebenen weite Strecken unangebaut und der Viehweide preisge- geben (11 % Feld, 22 % Weideland, 2/3 brach) — wenig Ansiedelungen — in den Dörfern und Städten armselige Hütten (30 Einw. auf 1 qkm) — Einfuhr von Getreide, Vieh, Fleisch Holz- und Kohlenausfuhr von Korinthen, Olivenöl, Feigen, Wein Tabak. Athen: Lage? (Siehe Karte!) — in einiger Entfernung vom Meere, — etwas landeinwärts. Warum? — weil die alten griechischen, Ansiedler hier Schutz vor den Seeräubern suchten. Piräus, der Hafen Athens, ist eine Stunde von der Hauptstadt Griechenlands entfernt. Größe? 108 T. — Hauptstadt und Residenz.

6. Europa in natürlichen Landschaftsgebieten - S. 127

1898 - Leipzig : Wunderlich
— 127 — Dorsche genannt, laichen. Folge? — Kabeljaufang — 20000 Fischer verkehren hier zwischen Jannar und April; der getrocknete Kabeljan heißt Stockfisch, der gesalzene und ans Klippen getrocknete Klippfisch oder der nnr gesalzene Laberdan, ans dessen Leber der Leberthran bereitet wird. Im Innern des Skager Nack giebt es viele Hnmmer und Anstern. Bei Hammerfest werden Walfische gefangen. Schiffahrt und Handel: Bergen (47 000 Einw.) wegen seines lebhaften Seehandels das „nordische Hambnrg" genannt. — Ans- fuhr? — jährlich 400000 t eingesalzene Fische, 150000 t Stock- fische ans den nördlichen Häfen kommen hierher znm Verlans. Trontheim (25000 Einw.), die ehemalige Krönnngsstadt der nor- wegischen Könige, fährt Obst und Holz ans — Hanptstapelplatz für den Verkehr mit den nördlichen Provinzen, mit Christiana, der Hanptstadt Norwegens 140000 Einw.) und mit Stockholm dnrch Schienenwege verbnnden. Hammerfest (2300 Einw.) in der Nähe des Nordkaps, nördlichste Stadt der Erde, Handelsplatz für Lappen (Pelztiere) — rnfsische Schiffer holen hier engliche und dentsche Waren nach Kola und Archangel — Ausgangspunkt der Expeditionen nach Spitzbergen und ins Karische Meer — Endstation der enropäischen Telegraphenleitung 21/2 Monate Tag — Mitternachtssonne. Ein wohner? — Die ältesten Einwohner sind die Lappen, die ans Finn- leint) mit dem Renntiere eingewandert sind. Während der Völker- Wanderung kamen die Goten über die Ostsee und siedelten sich hier an. Das kalte Klima, der harte, steinigte Boden stählten den Körper, die Gefahren der Jagd und der Seefahrten weckten den Mnt und das Gottvertrauen. Sie hielten zähe an ihren alten Sitten und Gebräuchen. Angesichts der gewaltigen Naturereignisse, der mächtigen Felswände und der anstürmenden Meereswogen hielten sie lange fest an dem alten germanischen Götterglanben und an dem religiösen Naturdienst unserer Vorfahren. Gegenwärtig bekennen sich Schweden und Norweger zur evangelisch-lutherischen Religion. Die Vorsteher der Landeskirche sind Bischöfe; in Upsala wohnt der Erzbischos, der Primas des Reiches. Staatliches? Schweden und Norwegen sind zwei in eine Personal- union verbundene konstitutionelle Königreiche. Der gesetzgebende Körper ist der Reichstag in zwei Kammern. Provinzen? Gotland Svealand, Norrland, Lappland. Ii, 2. Entstehung und Nutzen der Fjorde, Qnerthäler, Schären und Losoten? Fjorde und Qnerthäler bilden oft eine durchgehende Spalte und führen aus die Vermutung, daß sie ursprünglich dnrch seit- liche Brüche der Erdrinde entstanden sind. Die Gletscher haben die

7. Europa in natürlichen Landschaftsgebieten - S. 135

1898 - Leipzig : Wunderlich
— 135 — Bodenschätze? — zwischen Edinburg und Glasgow reiche Kohlenlager und Eisenflöhe — guter Boden. Folge? — Eisenindustrie — gut angebaut — reich bevölkert (die Hälfte der Einwohnerzahl von ganz Schottland). Städte? Edinburg, Hauptstadt, Sitz des englischen Vicekönigs, in der Nähe des Forth-Bnsens malerisch gelegen, 330 000 Einw. Glasgow, wichtigste Industrie- (Weberei, Eisen- indnstrie und Schiffsbau), Handels- und Hafenstadt Schottlands, am Clyde-Buseu, mit deu Vorstädten 700000 Eiuw. Ii, 2. Wie sind die Busen, Kanäle, Halbinseln und Inseln der West-, Süd- und Nordküste entstanden? — durch eiue Reihe älterer und jüngerer Verwerfung — ältere Bruchspalteu siud zwischen Förth- und Clyde-Buseu und der englische Kanal (als Fortsetzung des Seinebeckens) — jüngere Einbrüche haben den Zusammenhang mit den umliegenden Inseln gelöst — die Flutwellen des freien Ozeans und die heftigen Stürme uageu an einer Stelle los und lagern an einer anderen wieder ab (Hafen von Liverpool) — die trichterförmigen Mündungen der Flüsse sind durch die täglich zweimal einstürmenden Fluten von 10 bis 20 m Höhe ausgefeilt worden. Warum sind die vorherrschenden West- und Südwinde sehr feucht und mild, dagegen die Ostwinde trocken? — Die West- und Südwinde kommen über dem weiten Ozean her, streichen über den warmen Golfstrom und werden daher reichlich mit Wasserdämpfen gesättigt, die Ostwinde streichen über Festländer. Warum wird im britischen Reiche mehr die Viehzucht als der Ackerbau betrieben? — durch die reichen Niederschläge entsteht ein feuchter Boden — weniger kleinere Bauerngüter, Großgrundbesitz vor- herrschend — Auswanderung der Landbewohner nach den Jndustriege- bieten — infolge des Freihandels und der billigen Fahrgelegenheiten billiges Angebot der landwirtschaftlichen Erzeugnisse von den Nachbar- ländern. Warum die Forstwirtschaft von geringer, dagegen die Eisen- und Textilindustrie und der Handel von so hoher Be- dentung? — infolge der Ausbreitung der Industrie starke Abholzung — Abschwemmung des guten Bodens an den Abhängen durch die zahlreichen Regengüsse — die mächtigen Eisenlager und Kohlenflöze förderten die Eisenindustrie, welche wieder die Textilindustrie zur Folge hatte, umso- mehr, da aus deu englischen Kolonien leicht Baumwolle und Wolle her- beigeschafft werden konnte. Die vielen Kolonien gewähren reiche Aus- beute an Rohprodukten (Erzen, Baumwolle, Schafwolle, Tabak, Kaffee, Thee, Zucker, Getreide u. f. w.) und dienen als Absatzgebiete für die in England und Schottland gefertigten Eisen- und Textilwaren.

8. Außereuropäische Erdteile - S. 34

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 34 — Schutze Napoleons Iii. ein Kaiserreich aufgerichtet worden war, wurde es das, was es heute ist, eine aus 27 Staaten bestehende Bundesrepublik. Aber zur Ruhe ist es immer noch nicht gelangt. Immer wieder ent- stehen Empörungen und Ausstände und blutige Bürgerkriege. Iv. Ist Mexiko noch heute so reich an Schätzen und Produkten wie einst? 1. Noch heute birgt sein Boden wertvolle Mineralien. Viele dunkle Schächte führen hinab ins Dunkle der Erde und för- dern Gold und Silber zu Tage. Außerdem lagern noch ungeheure Mengen reinen Schwefels an den Vulkanen der Hochebene, insbesondere am Popocatepetl. 2. Noch heute bringt das Land die verschiedenartigsten Produkte hervor: a. Sehen wir uns zunächst den Küstenstrich an, wo Cortez einst landete. Er gehört zu den heißesten und ungesundesten Amerikas. Hier gedeihen Zuckerrohr, Kakao, Indigo und Baumwolle. Eine Zuckerplan- tage haben wir bereits im benachbarten Westindien kennen gelernt. (Vergl. S. —.) Kakao und Baumwolle aber sind uns noch unbekannt. 1. Der Kakaobaum*) ist im Wuchs und in der Blattsorm dem Kirschbaum ähnlich, wird aber 10—15 Meter hoch. Er trägt gurkenähnliche Früchte. Diese hängen meist an den starken Ästen, häusig auch unmittelbar am Stamme selbst. (Bild!) Sind diese Früchte reif geworden, so werden die erreichbaren abge- pflückt, die höher hängenden mit Stangen abgestoßen. Hierauf öffnet man sie mit stumpfen Messern und entfernt den Frucht- brei samt dem Samen. (Erinnere an die Gurke!) Hierauf scheidet man in einem engmaschigen Siebe den Brei von den Samen. Diese Samen haben in der Form Ähnlichkeit mit den Kürbiskernen und heißen Kakaobohnen. Sie sind mandelartig und schmecken sehr bitter. Nachdem die Kakaobohnen genügend getrocknet worden sind, werden sie ähnlich wie Getreide in die unteren Schiffsräume verladen und in alle Welt versandt. Beim Ausladen verpackt man sie in Säcke und läßt sie so ihre Reise in die Schokoladenfabriken antreten. Hier werden sie zunächst in großen eisernen Trommeln geröstet, (Ähnlich wie der Kaffee!) damit sie einen Teil ihrer Bitterkeit verlieren und leichter zer- kleinert werden können. Die gerösteten Bohnen werden in Mörsern oder mit Hilfe eisernen Walzen oder dnrch besondere Maschinen (Kakaomühlen) in Mehl verwandelt. Aus diesem *) Benutze Goering-Schmidt, Ausländische Kulturpflanzen, Bild Nr. 3 (Kakao) — 6 Tafeln in Farbendruck, Größe 88/66 ein. Preis pro Tafel 2 Mark.

9. Außereuropäische Erdteile - S. 42

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 42 — V. Produkte. (Kaffee, Zucker, Tabak.) Vi. Bewohner. 1. Eingeborene. (Fast völlig ausgestorben.) 2. Eingewanderte. 3. Eingeführte. (Negersklaven — Kulis.) Vii. Besitzer. 1. Selbständige Staaten. (Haiti.) 2. Spanische Besitzungen. (Euba.) 3. Englische Besitzungen. (Jamaica.) 4. Französische Besitzungen. 5. Niederländische Besitzungen. 6. Dänische Besitzungen. Außerdem formulieren wir unter Bezugnahme auf den durchgear- betteten Stoff folgende allgemeine Sätze über b'te Bedeutung der Pflanzenwelt. 1. Die Pflanzen beeinflussen das Klima. (Entwaldung West- indiens — Urwälder.) 2. Auch bei den Pflanzen zeigt sich ein Kampf um das Dasein. (Lianen!) 3. Die Pflanzen haben eine hohe Bedeutung für das Menschenleben. a. Sie beeinflussen die Verbreitung der Menschen. (Urwald, Llanos — Plantagenbau.) b. Sie veranlassen Industrie und Handel (Baumwolle, Tabak u. s. w.) D. Anwendung. 1. Beziehe auf Südamerika folgende uns längst bekannte Sätze: a. Die Gebirge haben Einfluß auf die Flüsse. b. Die Gebirge dienen als natürliche Grenzen. c. Der Wald ist der Ernäher der Quellen. 6. Der Wald hat Eiufluß auf die Witterung. e. Wo Wärme und Feuchtigkeit gemeinsam austreten, entsteht ein üppiges Pflanzenleben. 2. Welche südamerikanischen Staaten haben Anteil an den Anden? Welche Staaten werden von dem Äquator durchschnitten? 3. Welches sind die Binnenstaaten Südamerikas? Welche Staaten werden vom atlantischen Ozean bespült? Welche berühren den großen Ozean? 4. Wie heißt der Hauptstaat a. im Gebiete des Magdaleuenstromes, b. des Orinoco, c. des La Plata, b. des Amazonenstromes? 5. Nenne Städte a. am großen Ozean, b. am atlantischen Ozean!

10. Außereuropäische Erdteile - S. 43

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 43 — 6. In welchen Staaten liegen Veracruz, Quito, Lima, Rio de Ja- neiro, Montevideo? 7. Nenne bekannte Vulkane a. in Europa, b. in Südamerika! 8. Welche Staaten haben den Hauptanteil a. an den Llanos, b. an den Urwäldern, c. an den Pampas Südamerikas? 9. Wie kann man aus dem Oriuoco in den Amazonenstrom ge- langen? 10. Wo gedeihen a. Kakao, b. Tabak, c. Kaffee, d. Zuckerrohr, e. Va- nille, f. Baumwolle? 11. Was verstehst du unter: Guano, Cochenille, Zitteraal, Vampyr, Puma, Orkan, Bifurkation, Kuli, Fleischextrakt, Azteken? 12. Was weißt du von Cortez, Columbus, Montezuma, Hnitziliputzli? 13. Erkläre die Namen Buenos Aires, La Plata, Amazonenstrom, Cordillere, Sierra Nevada, Venezuela, Ecuador! D. Zur Konzentration. 1. Lesen und Besprechen: a. Jütting und Weber, die weite Welt. B.: Das Tierleben in den amerikanischen Steppen. — Die Baumwolle. — Der Kaffeebaum. b. Die Muttersprache: Das Tierleben in den südamerikanischen Steppen. — Die Baumwolle. 2. Aufsatz. In einer Kafseeplantage.*) Es ist Ende Juli, die Zeit der Kaffeeernte. Da statten wir einer Kaffeeplantage einen Besuch ab. Wir machen uns mit Anbruch des Tages, also zwischen sechs und sieben Uhr früh, auf, um uicht allzusehr unter der glühenden Tropenhitze leiden zu müssen. Doch finden wir auch jetzt schon die Hitze uner- träglich, obgleich wir nicht versäumt haben, wie jeder wahre Brasilianer ein erfrischendes Morgenbad zu nehmen. Schon von weitem erblicken wir die hohen Urwaldbäume, in deren Schatten auf frischgerodetem Urwaldboden die Kaffeeplan- tage angelegt ist. In regelmäßigen Abständen und in geraden, etwa 2 m breiten Reihen stehen die nur lxj2 m hohen Kaffee- bäume. Freundlich lauschen vereinzelte weiße, jasminartige Blüten und in Büscheln stehende, kirschenähnliche, grüne, rote und violette Früchte aus dem schönen, dunkelgrünen, glänzenden Laubdache hervor. In langen Reihen hocken unter den Bäumen *) Aus Hermann, Deutsche Aufsätze — Leipzig, Verlag Ernst Wunderlich, 2 Mark.
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