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1. Teil 3 - S. 16

1895 - Leipzig : Wunderlich
J Zweite metkodische Einheit. klarheitsstuft. 1. Die Provinz Pommern. Jit!: Wir betrachten nun diejenigen Provinzen des Hohenzollern- staates, die sich an der Ostsee ausbreiten, und redeu da zuerst von der Landschaft, die sich einstmals in den Händen der Schweden befand, von Pommern. (Zeigen!) Die Kinder geben nun zunächst wieder möglichst selbständig an, wie sich nach ihrer Meinung der Gang der Unterredung — im Hinblick auf das gestellte Ziel — zu gestalten hat. Sie kommen, vom Lehrer mir im Notfalle unterstützt, zu dem Resultate: Wollen wir unserer Aufgabe gerecht werden, so müssen wir unsere Aufmerksamkeit aus vier Punkte richten. Wir fragen daher: 1. Wo liegt diese Landschaft? 2. Wie gelangte diese Landschaft in die Hände der Schweden? 3. Auf welche Weise wurde Pommern von den Hohenzollern erworben? 4. Hat denn Pommern einen Wert für Preußen? Die Schüler stellen darauf hin fest, daß sie aus Grund des voraus- gegangenen Unterrichts (Geschichte!) und mit Hilfe der Karte die drei ersten Fragen allein beantworten können. Sie legen — vom Lehrer nur durch kurze Hinweise unterstützt — dar: 1. Wo liegt Pommern? Pommern wird begrenzt von der Ostsee, von Mecklenburg, Bran- denburg und Preußen. Es wird von der Oder in zwei Flügel, einen westlichen und einen östlichen, zerlegt und von einem Teile des baltischen Landrückens, von der pommerschen Seenplatte, durchzogen. Zu Pommern gehört auch die Insel Rügen, die wir im vorigen Jahre kennen lernten. (Vergl. Deutschland I, S. 53.)j 2. Wie kam Pommer»? in die Hand der Schweden? Ans dem Geschichtsunterrichte wissen wir, daß Gustav Adolf, der den bedrängten Protestanten zu Hilse eilen wollte, im Jahre 1639 an Pommerns Küste landete und sich in kurzer Zeit und ohne viele Mühe in den Besitz ganz Pommerns setzte, denn die kaiserlichen Truppen, die

2. Teil 3 - S. 19

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 19 — Rußland und von Westpreußen. Zwei uns bereits bekannte Flüsse durch- ziehen die Landschaft, die Memel, die sich ins kurische Haff ergießt, und der Pregel, der ins frische Hasf mündet. Im Süden der Provinz zieht sich ein Teil des baltischen Landrückens hin, die preußische Seen- platte. (Zeigen!) B. Westpreußen breitet sich zu beiden Seiten der Weichsel aus und wird im Norden von der Ostsee (Danziger Bucht, frisches Haff), im Westen von Pommern, im Süden von Rußland (Polen!) und im Osten von Ostpreußen begrenzt. Ii. Wie sah es einst in diesen Provinzen aus? Noch zur Zeit des Schwabenkaisers Rotbart war Preußen ein ranhes -und nnwirtsames Land. Dichte Wälder, einsame Heiden und stundenlange Moore und Sümpfe bedeckten die weiten Ebenen und weder Weg noch Steg führte durch die Wildnis. Wer sich in diesem Lande niederlassen wollte, mußte sich erst Pfade bahnen durch die finstern Wälder, in denen Auerochsen und Bären, Wölfe und Elentiere, Hirsche und Rehe in großer Menge hausten. Ein wildes, heidnisches Volk hatte hier seine Wohnsitze aufgeschlagen. Es führte den Namen Preußen. Die Preußen beschäftigten sich hauptsächlich mit Jagd und Fischfang, trieben aber auch etwas Acker- bau und Viehzucht. Für das kostbare Pelzwerk der erlegten Bären und Wolfe und für den Bernstein, den sie am Strande des Meeres sammelten, tauschten sie von andern Völkern metallene Waffen und Gold- und Silbermünzen ein. Aus ihrem Getreide bereiteten sie nicht allein Brot und Kuchen, sondern auch Bier. Iii. Wie sieht es heute in den Provinzen aus? 1. Ein großer Teil der Provinzen ist in fruchtbares Land verwandelt. Besonders fruchtbar ist in Westpreußen jetzt das Thal der Weichsel. Hier breiten sich schöne Felder aus, auf denen Weizen mit schweren Ähren wogt oder Raps mit goldgelben Blüten gedeiht. Hier finden wir fette Wiesen, auf denen stattliche Pferde und Rinder grasen. Hier schauen wir schmucke Dörfer, umgeben von sorgsam gepflegten Ge- müse- und Obstgärten. 2. Auch die Heiden, Wälder und Grasebenen Ostpreußens werden jetzt sorgfältig benutzt. „Auf sandiger Heide schwärmen die Bienen, um köstlichen Honig zu suchen. Schafherden weiden dort, wo muntere Quellen und Bäche frisches Gras aus dem dürren Boden hervorgelockt haben. Auch stattliche Rinder strecken sich auf grasreichen Matten und füllen die Ställe der großen Bauerngüter, die wohlschmeckende Butter bis zu uns versenden. Vor allem aber werden edle Pferde ge- züchtet, die, wenn sie kräftig genug sind, dem Marstalle unseres Kaisers oder den Schwadronen unserer Reiter eingereiht werden. So treffen wir z. B. in dem Orte Trakehnen (Zeige!) ein königliches Gestüt id. i. ?) an, dem feurige, schöngebaute Pferde für den Stall des Kaisers und seine Armee entstammen." (Schreher.) 2*

3. Teil 3 - S. 159

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 159 — das Gebirge und bildete eine Schlucht, durch die das Wasser absloß, so daß die Thäler und Tiefen nach und nach srei wurden. Als der Teufel sah, daß ihm das Spiel verdarben war, geriet er in Wut, erhob sich in die Luft, eilte in die Höhen, packte einen ganzen Berg, nahm ihn auf den Rücken und wollte ihn in die Schlucht stopfen und so die Bergscharte zudämmen. Doch die Last wurde ihm unterwegs zu schwer; an der Grenze des heutigen lippischen Landes fiel er mit seiner Bürde zu Boden, und die Masse begrub ihn. Tie Höhe heißt jetzt Bonstapel oder Boben- stabel, und noch soll der Teufel dort sitzen und von Zeit zu Zeit rumoren. Die Bergschlucht aber ist die westfälische Psorte. Grösse. U 8. jder westfälische Pumpernickel. - Emst reiste ein Franzose durch Westfalen, dem wollte das schwarze^ dort übliche, Pumpernickel genannte Brot nicht munden. Er reichte es seinem Pferde mit den Worten: „Bon pour Nickel!" b. h. gut für Nickel. Nickel war aber der Name seines Pferdes. So soll das westfälische Brot seinen Namen bekommen haben. Andere sagen, es habe denselben von dem Backer Nickel Pumper, der es im 16. Jahrhundert zu Osna- brück zuerst gebacken habe. 9. Der grosze Rosenstock am Dome zu Hildesheim. Der Kaiser Ludwig, der eiu frommer Mann war, trug stets einen Rosenkranz zum Gebete bei sich. Als er einst auf der Jagd war im Walde Hils, von dem die Stadt Hildesheim ihren Namen erhalten haben soll, verlor er denselben. Das verursachte dem Kaiser großes Herzeleid; alle seine Diener mußten das verlorne Kleinod suchen, und er gelobte und sprach: „Wo der Rosenkranz wiedergesunden wird, da will ich eine Kapelle bauen lassen zur Ehre Gottes, meines Herrn." Endlich sand man ihn an dem Zweige eines wilden Rosenstocks, der stand in voller Blüte, obgleich es mitten im Winter war und hoher Schnee die Gegend bedeckte. Der Kaiser hielt sein Gelübde und ließ an der Stelle eine Kapelle bauen, die war das erste Gebäude von Hildesheim; auch verlegte er deu Bischofsplatz, den sein Vater Karl der Große zu Elze errichtet hatte, hierher. Wo der Rosenstock gestanden hatte, war jetzt der Altar des Gotteshauses. Die Wurzeln aber trieben unter dem Mauerwerke einen neuen Schößling hervor, und der wuchs sröhlich und blieb auch verschont, als die spätere Domkirche durch eine Feuersbrunst eingeäschert wurde. An der nördlichen Mauer des nenen Domes ist er wie ein Wein- stock emporgewachsen, seine Krone ist gegen 9 na hoch, während sie sich

4. Teil 3 - S. 1

1895 - Leipzig : Wunderlich
Srste methodische Einheit. A. klarheitsstuft. 1 Die Provinz Brandenburg. Anschauungsmittel: Schwefel, Holzkohle, Salpeter, Schießpulver. 3tcl: Wir werfen heute einen Blick auf das Stammland der Hohenzollern. Wir sprechen von der Provinz Brandenburg, die man früher des deutschen Reiches Streusandbüchse nannte. Nachdem die Kinder noch einmal alles das angegeben haben, was sie auf Grund des Geschichtsunterrichts*) von Brandenburg gelernt haben, werden gemeinsam die Fragen festgestellt, nach denen die Besprechung fortzuschreiten hat. 1. Wo liegt die Landschaft? In der Geschichtsstunde haben wir ihre Lage nur im allgemeine« festgestellt. (Nördlich von uns — Havel, Spree, Oder). Heute wollen wir genauer Verfahren. Was lehrt die Karte über die Lage der Provinz? (Sie zeigt, daß die Provinz Brandenburg sich ungefähr in der Mitte des preußischen Staates befindet und sich ausbreitet zwischen dem Großherzog- tume Mecklenburg, und den Provinzen Pommern, Posen, Schlesien und Sachsen. 2. Warum hiefz die Provinz Brandenburg, früher des deutschen Reiches Streusandbüchse? In früherer Zeit war die Provinz Brandenburg zum größten Teile ein sehr unfruchtbares Gebiet. Sie enthielt nicht allein weite öde Moor- *) In der Geschichte haben wir uns kurz vorher mit dem Manne beschäftigt, der den Franzosen am Rheine so entschieden entgegentrat und sodann die Schweden besiegte, die — von Ludwig Xiv. aufgehetzt — von Pommern aus in Deutschland eingefallen waren. Wir haben sodann, nachdem wir die Thaten dieses Mannes kennen gelernt hatten (Zurückweisung der Bewerbung Ludwigs Xiv. — Kämpfe am Rhein — Sieg bei Fehrbellin), die Frage aufgeworfen: Woher stammte denn Friedrich Wilhelm, der große Kurfürst? Diese Frage führte uns u. a, auf den Burggrafen von Nürnberg (Friedrich von Hohenzollern), der einst vom Kaiser Sigismund die Markgraffchaft Brandenburg erhielt, zu der Heinrich I. den Grund gelegt hatte. (Nordmark zum Schutze gegen die Sklaven!) Tischendorf, Deutschland. 2. Abt. 2. Aufl. 1

5. Teil 3 - S. 14

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 14 — b. Spandau (Festung — Pulverfabrik — Waffenfabrik.) c. Potsdam (Schöne Lage!). d. Brandenburg (Geschichte!). e. Frankfurt (Meßstadt!). f. Küstrin (Festung). g. Lübben (Hauptort des Spreewaldes). h. Fehrbellin (Moore — 1675). 5. Geschichtliche Erinnerungen. Außerdem merken wir den Satz: Die Großstadt hat ihre Vor- züge, aber auch ihre Nachteile. D. Anwendung. 1. Weise die Richtigkeit des Satzes nach: Die Großstadt hat ihre Vorzüge, aber auch ihre Nachteile! 2. Wende auf die Provinz Brandenburg die früher gewonnenen Sätze an: a. Fleiß und Ausdauer bleiben nirgends unbelohnt. b. Wasferüberflnß und Wassermangel machen den Boden unfruchtbar. 3. Was wirst du dir ansehen, wenn du einmal nach Berlin kommen solltest? 4. Woran erinnert die steinerne Schale vor dem Museum zu Berlin? 5. Welche Vorteile hat der Ausenthalt in einer kleinen Stadt? 6. Warum ueuut man die Provinz Brandenburg manchmal „das Herz Deutschlands"? 7. Warum reisen jährlich so viele Leute in den Spreewald? 8. Welche eigentümlichen Gebräuche der Wenden im Spreewalde sind dir bekannt? 9. Erkläre: des deutschen Reiches Streusandbüchse, Oderbruch, Spree- Wald, Meßstadt, Tiergarten, Opernhaus, Unter den Linden, Branden- burger Thor. 10. Wo liegen die Städte Spandau, Potsdam, Lübben, Küstrin^ Frankfurt, Brandenburg? 11. Erkläre: Frankfurt a. O Zur Konzentration des Unterrichts. 1. Lesen und Besprechen: a. Aus Jütting und Weber (Vaterland): Im Spreewalde — Berlin, die deutsche Kaiserstadt. b. Muttersprache Iv. Ausgabe B.: Der Spreewald — Berlin. 2. Aufsatz:

6. Teil 3 - S. 43

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 43 — und Pferde. Diese Ställe sind so angelegt, daß die Tiere mit den Köpfen herein nach der Diele schauen. Im Hinteren Teile des Hauses (Zeichnen!) befinden sich die Wohnräume, nämlich eine große Familien- stube, einige kleine Stuben und eine Anzahl Kammern für die Bauers- leute und das Gesinde. In der Wand, die die Wohnräume von der Diele trennt, sind mehrere Fenster angebracht, damit „Hiusvah" (Hans- Vater) und „Hiusmoime" (Hausmutter) sich von der Stube oder Kammer aus überzeugen können, ob das Vieh hinreichend zu fressen hat, ob die Drescher und das übrige Gesinde fleißig sind u. s. w. Der Bauernhof ist meist umrauscht von Buchen, Linden oder Eichen und umgeben von einem Obstgarten und einem eingefriedigten grasreichen Hofraum, auf dem Vieh weidet und Rosse sich tummeln. Zur sachlichen Besprechung. a. Giebt es in ganz Westfalen solche Bauernhöfe? Nein? Sie finden sich meist im nordwestlichen Teile der Provinz, zwischen Lippe und Ems. (Zeige!) Dort breitet sich — besonders in der Nähe der Stadt Münster (Zeige!) — jenes fruchtbare Getreideland ans, von dem das Gedicht berichtet. b. Wie verwendet der westfälische Bauer sein Getreide? Einen Teil braucht er natürlich für sich. Er bäckt aus ihm ein dunkel- braunes, kräftiges Roggenbrot, Pumpernickel genannt. Den größeren Teil aber fährt er nach Münster zum Verkaufe. In Münster finden große Getreidemärkte statt. e. Gewähren auch die Eichenwälder Westfalens einen Nutzen? Sie spenden nicht allein Holz zum Hausbau und zur Her- stellung von Tischen und Schränken, sondern liefern besonders auch Eicheln als Futter für die Schweine. Die Schweine gedeihen bei dieser Nahrung sehr gut. Westfälischer Schinken ist weit und breit berühmt. ä. Das Gedicht spricht zuletzt noch von fernen blauen Hügeln. Welche meint es? Es meint die bewaldeten Höhen des Teutoburger Waldes im Norden und die des Sanerlandes im Süden. Ii. Wie sind die Leute geartet, die hier ihre Heimat haben? Auch auf diese Frage weiß das Gedicht zu antworten. Lies! „Und wie das Land, so sind die Leute. Wie's gestern war, so ist es heute — in ihren Herzen: offen, g'rad, schnurrstracks so wandeln sie den Pfad; stark, fest in dem, was sie erfaßt, doch ruhig immer, nie in Hast; dann aber zäh und unverdrossen. Der Mensch ist dort so abgeschlossen fast wie sein Haus, das seine Gipfel hinausstreckt in die Wipfel des Hains und aus den Fenstern weit hinsieht auf Wies' und Feldgebreit. Eintönig ist's, doch traumverloren denkt an das Land, wer dort geboren. Ihm zuckt voll Rührung die Gebärde nach Land und Volk der roten Erde." Aus „Die Maikönigin" von Wolfgang Müller.

7. Teil 3 - S. 36

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 36 - In Schönebeck wird die Sole zunächst über hohe Wände von Dornenreisigbündeln (Schwarz- oder Weißdorn!) geleitet, an denen sie unter fortwährender Verdunstung des Wassers herabtropft. Die weitere Behandlung der Sole ist dann dieselbe wie in Halle. Also? In Staßsnrt gewinnt man das Salz auf andere Weise. Hier liegt nämlich das Salz als harte Masse im Schoß der Erde begraben und wird durch Bergwerke ans Tageslicht befördert. Zur sachlichen Besprechung. a. Warum läßt man das Salzwasser über Reisig lausen? (Wenn das Salzwasser langsam über das Reisig tröpfelt, so verdunstet ein großer Teil des Wassers. Die Sole, die unten ankommt, ist dann viel salzreicher und lohnt die Mühe und die Kosten des Siedens besser.) b. Was vertritt in Halle die Stelle der Reisigwände? (Die ge- gewundenen Kanäle! — Nachweis!) c. Warum nennt man das Salz, welches in Schönebeck und Halle gefunden wird, „Quellsalz" und dasiu Staßfurtgefundene „Steinsalz"? d. Wie wird das Salz verwendet? (Würzen der Speisen, Salzen der Butter, Einsalzen von Fleisch und Fischen, Zusatz zum Futter vieler Haustiere, z. B. der Ziegen, Schafe u. s. w., Solbäder, Glasur der Thon- geschirre, Seifenbereitung u. s. w.) In Deutschland werden jährlich 1 Mill. Tonnen Salz gewonnen. 3. Die Provinz Sachsen verarbeitet geschickt, was der Boden bietet. Aus dem Kraut, das auf deu Feldern wächst, die sich in Magdeburgs Umgebung ausbreiten, wird — wie uns schon bekannt ist — das berühmte Magdednrger Sauerkraut gemacht. Aus den Zuckerrüben gewinnt man — ebenfalls meist in Magdeburg — durch Pressen und Wässern, durch Filtrieren, Einkochen und Abdampfen den Rübenzucker (Vergl. S. 26, 2. Teil). Aus einem Teile des Getreides, welches die goldene Aue hervorbringt, stellt man in Nordhausen (Zeige!) eine Branntweinsorte her, die unter dem Namen „Nordhäuser" überall bekannt ist. In Suhl endlich (Zeige!) verarbeitet man das Eisen des Harzes zu mancherlei Waffen, z. B. zu Jagdsliuten, Pistolen, Jagdmessern, Hirschfängern, Säbeln u. f. w. % Iii. Welche geschichtlichen Crinnernngen knüpfen sich an den Boden der Provinz Sachsen? Die Kinder geben die ihnen bereits aus dem übrigen Unterrichte bekannten Orte an, bestimmen ihre Lage und ordnen sie zuletzt zu folgender, vom Lehrer an der Wandtafel fixierten Übersicht: a. Merseburg. (An der Saale — In der Nähe dieses Ortes Sieg Heinrichs. I. über die Ungarn im Jahre 933.) b. Eisleben. (Geburts- und Todesstadt Luthers. 1483—1546.) c. Mansfeld. (Am Abhänge des Harzes. — Luthers Eltern.) d. Wittenberg. (Elbe — Luther als Professor und Prediger.)

8. Europa in natürlichen Landschaftsgebieten - S. 89

1898 - Leipzig : Wunderlich
— 89 — b. saftige Wiesen (in den Thälern der Tiefebenen und Hochebenen des Riesengebirges, des Böhmer Waldes u. s. w., Wiesenbanden, c. üppige Getreide- und Rübenfelder (Mährische Stufenland, ans den sanften Abhängen der Randgebirge) und Flachsfelder (am Riesenge- birge), Landwirtschaft, d. Wein-, Obst- und Gemüsegärten (Böhm. Tiefebene n. f. w.), Wein- und Gemüsebau. e. Hopfenfelder (Saaz, Pilsen). B. Ausgebreitete Industrie: 1. Bodenschätze: a. Eisen- und Kohlenlager am Südsnße des Erzgebirges, in der Um- gegend von Prag, b. Kalk und Qnarze. 2. Arten der Industrie: a. Holz- und Glasindustrie (Gablonz), b. Leinen- und Baumwollenindustrie (Trautenan, Reichenberg), c. Bierbrauerei (Saaz, Pilsen) und Zuckerfabrikation, ä. Eisenindustrie, Kohlenbergwerke, Kalkbrennerei u. s. w. (Egergebiet). C. Handel und Verkehr: 1. Ausfuhr: Holz, Braunkohlen, Bier, Glas, Obst, Gemüse, Wein, 2. Einfuhr: Maschinen, Salz, Kleiderstoffe. 3. Verkehrsstraßen: Elb-, Eger-, Jser- und Marchthal, Pässe (Taus, Waldsassen, Glatzer Neiße, Pässe des Erzgebirges), Eisenbahnen (Prag. Kommotau u. s. w., als Eisenbahnknotenpunkte), Schisfahrts- linien (Moldau, Elbe). Das ungarische Tiefland (Mittellauf der Donau). I- Zur Zeit der Völkerwanderung ließen sich in der ungarischen Tiefebene die Hunnen, ein Hirtenvolk ans Asien, dauernd nieder. Warum? Sie fanden hier reiche Weide für ihre Pferde und Rinder. Wie waren sie hierher gelangt? — dnrch das untere Donauthal. Die Ungarn fielen zur Zeit Heinrich I. durch das obere Donauthal und durch das Marchthal in Deutschland ein. Sie waren sehr gewandte Reiter und hatten flinke Rosse. Heinrich schlug sie 933 bei Merseburg und Otto I. 955 auf dem Lechfelde (Aufsuchen!). Was erhalten wir aus Ungarn? — Getreide, Weine und Pferde. Wie wird» Ungarn demnach fein? — fruchtbar. Warum? — Tiefland, geschützte Lage, reiche Bewässerung. Wodurch wird wohl die Tiefebene geschützt und bewässert? Randgebirge im N und 0. Wovon werden wir demnach zu sprechen haben? — 1. von dem Randgebirge (Name?), 2. von der fruchtbaren Tiefebene und 3. von dem Mittellaufe der Donau und ihren Nebenflüssen.

9. Außereuropäische Erdteile - S. 56

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 56 — Reisenden mit Staunen und Freude. Wir fahren den Hudsou ström- aufwärts bis zur Stadt Albany. Hier verlassen wir den Flußdampfer^ um unsere Reise aus dem Kanäle fortzusetzen, der den Eriesee mit dem Hudson verbindet. *) Zu diesem Zwecke besteigen wir eins der langen,, schmalen, von Pferden gezogenen Kanalboote. Dasselbe trägt uns hin zwischen aufblühenden Ortschaften, fruchtbaren Feldern und buschigen An- höhen. Zahlreiche Boote begegnen uns. Sie sind mit Getreide, Mehl, Branntwein, Öl, Fleisch, Fett, Häuten, Salz u. s. w. beladen; und was sie nicht tragen, das wird auf der au der Seite des Kanals hinführen- den Eisenbahn oder auf der die Kaualliuie begleitenden Landstraße dem Osten zugeführt. So erreichen wir endlich den anderen Endpunkt des Kanals, die volkreiche Stadt Buffalo (fp. böffälo). Sie liegt am Aus- fluffe des Eriesees und nicht weit von unserem Reiseziele, dem Niagarafall. Ii. Welchen Anblick gewährt der Niagarafall? Schon von ferne hören wir ein unheimliches Donnern. Es wird immer stärker und stärker, je näher wir dem Falle kommen. Endlich erreichen wir die Stelle des Falles. Der Erdboden erzittert von der Wucht, mit der sich ungeheuere Waffermaffen ans schwindelnder Höhe (50 m) über den Felsen hinabstürzen. Betrachten wir nun den Fall genaner. Eine bewaldete Insel, die Ziegeninsel genannt, scheidet den Fall in 2 Teile. Der eine heißt der amerikanische, (Warum?) der andere wird nach seiner Gestalt der „Huf- eisensall" genannt. Bei dem Huseisensalle macht der Wasfersturz einen 16 in weiten Bogen (Anzeichnen!), so daß ein Gewölbe entsteht, welches auf der einen Seite von dem Wasserfall, aus der anderen von dem über- hängenden Felsen gebildet wird. Vom Ufer (Also vom linken!) führt hart am Felsen hin ein Weg, aus dem kühne Besucher mitten durch die Wasferschauer und Sprühregen, die den Fall umgeben, in jenes Gewölbe eindringen und so den Fall von hinten beobachten können. Freilich gehört zu dieser Wanderung sehr viel Mut, denn der Sprühregen ist so stark, daß man kaum die Augen öffnen kann und das Donnern des Falles tönt so lant, daß die menschliche Stimme nicht mehr gehört wird. Dicht unterhalb der beiden Fälle sührt eine Hängebrücke überden Strom. Von ihrer Höhe ans hat man einen großartigen Blick hinüber aus die hinabschießenden gewaltigen Wassermassen und hinab in den strudelnden Abgrund. Ungefähr eine Stunde weiter abwärts finden wir eine zweite Brücke. Sie ist zweistöckig. Über das untere Stockwerk be- wegen sich Wagen, Reiter und Fußgänger herüber und hinüber, über das obere sausen die Eisenbahnzüge dahin. *) Die Wandtafelzeichnung, vom Lehrer entworfen, hat zu enthalten: Ostküste, New-Aork, Hudson, Albany, Kanal, 5 Seen, Bussalo, Lorenzstrom.

10. Außereuropäische Erdteile - S. 32

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 32 — Ufer verbanden, durchschnitten war. Prachtvolle Tempel, ansehnliche Paläste, fanden sich überall in großer Zahl. Auf dem See schwammen mächtige Flöße aus Holz, Rohr- oder Binsengeflecht, die mit fruchtbarer Erde bedeckt und dadurch in Gärten umgewandelt waren. Auf ihnen zog man Gemüse und Blumen. Überall herrschte bienenemsiges Treiben. Am lebhaftesten war der Verkehr auf dem großen Marktplatze. Hier boten Goldschmiede und Federhändler, Maler und Töpfer, Bücherhändler und Waffenschmiede, Pelzhändler und Korbflechter ihre Ware aus. Hier waren Lebensmittel in ungeheuren Mengen aufgestapelt: Geflügel, Fische, Wildpret, Brot, Backwerk, Korn, Früchte u. s. w. Hier waren auch Sklaven zum Verkaufe ausgestellt. Sie waren mit Halsketten an einen Pfahl gebunden und mit einem Preiszettel versehen. Mit Grauen und Abscheu erfüllte die Spanier der Tempel des K'riegsgottes Vitzlipntzli. Dem Haupteingange des Tempels gegenüber sah man eine große Pyramide, die aus über 100 000 Menschenschädeln bestand. Der Tempel selbst hatte die Gestalt einer gewaltigen, abge- stumpften Pyramide. Auf der Plattform befanden sich zwei mit Holz- fchnitzerei verzierte Türme, in denen die scheußlich gestalteten Götterbilder aufbewahrt wurden. Mit Schaudern wandten sich die Spanier von den fratzenhaften Bildern ab. Noch größer aber wurde ihr Grauen, als sie die dicke Kruste geronnenen Menschenblutes an den Wänden der Türme bemerkten und dann den gewölbten Opserstein sahen, ans denen man die Kriegsgefangenen hinzuschlachten pflegte. Die Spanier lohnten die ihnen erwiesene Gastfreundschaft mit schnödem Undanke, Cortez wußte den Kaiser in seine Wohnung zu locken, und dort ließ er ihm sogar Fesseln anlegen. Zuletzt zwaug er ihn, auf die Regierung seines Reiches zu Guusten der Eindringlinge zu ver- zichten. Nun walteten die Spanier mit größter Grausamkeit in der Stadt. Einst versammelten sich z. B. 600 vornehme Azteken, in schöne Festkleider gehüllt, zu einem Götterfeste. Kaum aber hatten die Gesänge und Tänze begonnen, so stürzten die Spanier, die als Zuschauer dabei waren, mit gezückten Schwertern auf die Azteken ein und hieben sie ohne Mitleid zu Boden, so daß der Boden mit Strömen von Blut über- schwemmt wurde. Keiner der Verratenen blieb am Leben! Ja, die Spanier beraubten die Toten sogar noch ihres Schmuckes. Kaum aber war die Schlächterei zu Ende, so wurde sie auch schon in der ganzen Stadt bekannt. Wutentbrannt griffen nun die Bewohner zu den Waffen. Vergeblich suchte Cortez sie zu beruhigen. Er ließ den gefangenen Kaiser von der Zinne des Daches herab zum Volke reden, allein ein Hagel von Steinen und Pfeilen folgte als Antwort, so daß Monteznma tätlich verwundet niedersank und einige Tage daraus starb. Da sah Cortez ein, daß er die Hauptstadt nicht behaupten konnte und beschloß, den Rückzug anzutreten. Dieser konnte in der Nacht vom 1. zum 2. Juli 1520 nur mit den größten Schwierigkeiten vollführt werden und heißt
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