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1. Teil 3 - S. 16

1895 - Leipzig : Wunderlich
J Zweite metkodische Einheit. klarheitsstuft. 1. Die Provinz Pommern. Jit!: Wir betrachten nun diejenigen Provinzen des Hohenzollern- staates, die sich an der Ostsee ausbreiten, und redeu da zuerst von der Landschaft, die sich einstmals in den Händen der Schweden befand, von Pommern. (Zeigen!) Die Kinder geben nun zunächst wieder möglichst selbständig an, wie sich nach ihrer Meinung der Gang der Unterredung — im Hinblick auf das gestellte Ziel — zu gestalten hat. Sie kommen, vom Lehrer mir im Notfalle unterstützt, zu dem Resultate: Wollen wir unserer Aufgabe gerecht werden, so müssen wir unsere Aufmerksamkeit aus vier Punkte richten. Wir fragen daher: 1. Wo liegt diese Landschaft? 2. Wie gelangte diese Landschaft in die Hände der Schweden? 3. Auf welche Weise wurde Pommern von den Hohenzollern erworben? 4. Hat denn Pommern einen Wert für Preußen? Die Schüler stellen darauf hin fest, daß sie aus Grund des voraus- gegangenen Unterrichts (Geschichte!) und mit Hilfe der Karte die drei ersten Fragen allein beantworten können. Sie legen — vom Lehrer nur durch kurze Hinweise unterstützt — dar: 1. Wo liegt Pommern? Pommern wird begrenzt von der Ostsee, von Mecklenburg, Bran- denburg und Preußen. Es wird von der Oder in zwei Flügel, einen westlichen und einen östlichen, zerlegt und von einem Teile des baltischen Landrückens, von der pommerschen Seenplatte, durchzogen. Zu Pommern gehört auch die Insel Rügen, die wir im vorigen Jahre kennen lernten. (Vergl. Deutschland I, S. 53.)j 2. Wie kam Pommer»? in die Hand der Schweden? Ans dem Geschichtsunterrichte wissen wir, daß Gustav Adolf, der den bedrängten Protestanten zu Hilse eilen wollte, im Jahre 1639 an Pommerns Küste landete und sich in kurzer Zeit und ohne viele Mühe in den Besitz ganz Pommerns setzte, denn die kaiserlichen Truppen, die

2. Teil 3 - S. 1

1895 - Leipzig : Wunderlich
Srste methodische Einheit. A. klarheitsstuft. 1 Die Provinz Brandenburg. Anschauungsmittel: Schwefel, Holzkohle, Salpeter, Schießpulver. 3tcl: Wir werfen heute einen Blick auf das Stammland der Hohenzollern. Wir sprechen von der Provinz Brandenburg, die man früher des deutschen Reiches Streusandbüchse nannte. Nachdem die Kinder noch einmal alles das angegeben haben, was sie auf Grund des Geschichtsunterrichts*) von Brandenburg gelernt haben, werden gemeinsam die Fragen festgestellt, nach denen die Besprechung fortzuschreiten hat. 1. Wo liegt die Landschaft? In der Geschichtsstunde haben wir ihre Lage nur im allgemeine« festgestellt. (Nördlich von uns — Havel, Spree, Oder). Heute wollen wir genauer Verfahren. Was lehrt die Karte über die Lage der Provinz? (Sie zeigt, daß die Provinz Brandenburg sich ungefähr in der Mitte des preußischen Staates befindet und sich ausbreitet zwischen dem Großherzog- tume Mecklenburg, und den Provinzen Pommern, Posen, Schlesien und Sachsen. 2. Warum hiefz die Provinz Brandenburg, früher des deutschen Reiches Streusandbüchse? In früherer Zeit war die Provinz Brandenburg zum größten Teile ein sehr unfruchtbares Gebiet. Sie enthielt nicht allein weite öde Moor- *) In der Geschichte haben wir uns kurz vorher mit dem Manne beschäftigt, der den Franzosen am Rheine so entschieden entgegentrat und sodann die Schweden besiegte, die — von Ludwig Xiv. aufgehetzt — von Pommern aus in Deutschland eingefallen waren. Wir haben sodann, nachdem wir die Thaten dieses Mannes kennen gelernt hatten (Zurückweisung der Bewerbung Ludwigs Xiv. — Kämpfe am Rhein — Sieg bei Fehrbellin), die Frage aufgeworfen: Woher stammte denn Friedrich Wilhelm, der große Kurfürst? Diese Frage führte uns u. a, auf den Burggrafen von Nürnberg (Friedrich von Hohenzollern), der einst vom Kaiser Sigismund die Markgraffchaft Brandenburg erhielt, zu der Heinrich I. den Grund gelegt hatte. (Nordmark zum Schutze gegen die Sklaven!) Tischendorf, Deutschland. 2. Abt. 2. Aufl. 1

3. Teil 3 - S. 14

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 14 — b. Spandau (Festung — Pulverfabrik — Waffenfabrik.) c. Potsdam (Schöne Lage!). d. Brandenburg (Geschichte!). e. Frankfurt (Meßstadt!). f. Küstrin (Festung). g. Lübben (Hauptort des Spreewaldes). h. Fehrbellin (Moore — 1675). 5. Geschichtliche Erinnerungen. Außerdem merken wir den Satz: Die Großstadt hat ihre Vor- züge, aber auch ihre Nachteile. D. Anwendung. 1. Weise die Richtigkeit des Satzes nach: Die Großstadt hat ihre Vorzüge, aber auch ihre Nachteile! 2. Wende auf die Provinz Brandenburg die früher gewonnenen Sätze an: a. Fleiß und Ausdauer bleiben nirgends unbelohnt. b. Wasferüberflnß und Wassermangel machen den Boden unfruchtbar. 3. Was wirst du dir ansehen, wenn du einmal nach Berlin kommen solltest? 4. Woran erinnert die steinerne Schale vor dem Museum zu Berlin? 5. Welche Vorteile hat der Ausenthalt in einer kleinen Stadt? 6. Warum ueuut man die Provinz Brandenburg manchmal „das Herz Deutschlands"? 7. Warum reisen jährlich so viele Leute in den Spreewald? 8. Welche eigentümlichen Gebräuche der Wenden im Spreewalde sind dir bekannt? 9. Erkläre: des deutschen Reiches Streusandbüchse, Oderbruch, Spree- Wald, Meßstadt, Tiergarten, Opernhaus, Unter den Linden, Branden- burger Thor. 10. Wo liegen die Städte Spandau, Potsdam, Lübben, Küstrin^ Frankfurt, Brandenburg? 11. Erkläre: Frankfurt a. O Zur Konzentration des Unterrichts. 1. Lesen und Besprechen: a. Aus Jütting und Weber (Vaterland): Im Spreewalde — Berlin, die deutsche Kaiserstadt. b. Muttersprache Iv. Ausgabe B.: Der Spreewald — Berlin. 2. Aufsatz:

4. Außereuropäische Erdteile - S. 62

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 62 — gesicht. „Herab von den Pferden! Zwei mögen sie festhalten! Die an- dern streifen ihre Hemden ab! Schnell!" Unwillkürlich gehorchten alle. Gabriel zündete ein Stück Zunder auf der Pfanne seines Gewehres an, und bald loderte aus Hemden und Tüchern, verdorrtem Prairiegras und Büffeldünger ein mächtiges Feuer empor, emsig geschürt und verstärkt durch neu hinzngetragene Haufen dürren Grases. Ein Beben der Erde, als ob sie in ihren Grundvesten wanke, ein Angstgeheul, ein Gebrüll der Wut und des Schmerzes verkündet das Anrücken der schrecklichen Tiermassen. Schon konnten wir ihre Hörner, ihre Füße unterscheiden — das Feuer war im Erlöschen, die Flammen sanken zusammen. Ta schleuderte Gabriel im Augenblicke der höchsten Gefahr eine Flasche mit Branntwein in die Glut. Sie zerplatzte, und zurück prallten die zottigen Teufel vor den aufschießenden Blitzen der scharfen, blauen Feuersäule, und Hunderten derselben brachten die Stockung des Zurückprallens den Tod. Ringsum sahen wir nichts als die zottigen Nuhnen der plumpen Ungeheuer. Kein Spalt war in den fliehenden Abasien bemerklich, außer der schmalen Linie, die sich geöffnet hatte, das Feuer zu meiden. Die Sekunden, während welcher die Tierhaufen rechts und links vor- überflogen, wurden zu martervollen Stunden, bis endlich die Massen dünner und dünner sich gestalteten. Zuletzt waren wir nur noch von den schwereren und erschöpfteren Tieren des Nachtrabs umgeben. Die erste Gefahr war vorüber, aber eine andere, ebenso große nahte heran. Die ganze Prairie stand in Flammen, und die zischenden Fluten des Feners rückten mit furchtbarer Schnelligkeit auf uns los. Die Pferde hatten wie- der einigen Atem gewonnen, darum stiegen wir frisch in die Sättel! Und gejagt von der Todesangst, rasten Rosse und Reiter den Büffeln nach, denn Eile war Leben. Da bemerkten wir vor uns eine Schlucht, in welcher die Tiere zu Tausenden sich stürzten. Der Abgrund mußte uns retten oder begraben. Wir sprangen hinab und erreichten turmtief den Boden, zur Besinnung gekommen, fühlten wir nns unverletzt. — Wir waren gerettet. Unser Fall brach sich an der ungeheuren Masse von Tieren, auf den Tausenden von Leichnamen, die eine Sekunde vorher den Sprung über den Abgrund aus Furcht vor dem Feuer oder gedrängt von den nachstürzenden Masfen gemacht und dabei Hals und Beine gebrochen hatten, so daß ihre Leiber wie Kissen uns aufnahmen. Wir wanden uns aus der Unmasse tierischer Leichname heraus, ge- wannen eine Strecke weiter unten einen freien Platz, auf dem wir aus- rühren und Gott dankten für die wunderbare Rettung. Roch so manches erzählt uns unser Führer von dem Leben und den Gefahren in der Prairie, bis endlich sein gastliches Haus uns wiede- rum aufgenommen hat. Ermüdet von den Anstrengungen des Tages legen wie uns zu erquickendem Schlafe nieder und träumen von der weiten Prairie und ihren Bewohnern.

5. Außereuropäische Erdteile - S. 220

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 220 — und schließlich das Schutzgebiet zu der oben bezeichneten Ausdehnung erweiterten. Der Sultan von Sansibar behauptete zwar zunächst, Eigentums- reckt auf jene Länder zu haben, schließlich erkannte er aber doch die deutsche Hoheit an, und 1886 kam ein Vertrag zustande, in welchem dem Sultan längs des deutschen Schutzgebietes ein 10 km breiter Küsten- strich zugesprochen wurde, den dieser jedoch im Jahre 1888 an die oft- afrikanische Gesellschaft Perpachtete. Die Gesellschaft legte nun überall Stationen mit Anpflanzungen und Handelsfaktoreien an, sie erhob für ein- und ausgeführte Wareu, be- sonders für Waffen und Munition, Zölle und war auf dem besten Wege, den Arabern den Handel aus den Händen zu ringen. Besonders fürchteten die Letzteren, daß die Lebensader ihres Reichtums, der blühende Haudel mit Menschensleisch, uuterbnuden würde, wenn das deutsche Unternehmen Fortschritte mache. Die Araber hetzten deshalb die zum Teil unwissen- den und harmlosen, zum Teil aber nach Blut und Raub dürstenden Stämme der Eingebornen auf, und es brach ein Aufstand los, der all die schönen Anfänge der Kultur im Sturm hinwegfegte. Fast alle Stationen fielen in die Hände der Rebellen; wo früher blühende Ort- schaften waren, rauchten jetzt wüste Trümmerhaufen; die Missionäre wurden gefangen, gemißhandelt und getötet und die deutschen Beamten verjagt. Unter den Empörern that sich besonders der Araber Bnschiri herpor, um welchen sich schließlich alles aufständische Gesindel sammelte. Das Reich konnte die deutschen Reichsangehörigen nicht schutzlos lassen. Im Januar 1889 bewilligte es zwei Millionen „zur Unter- drückung des Sklavenhandels und zum Schutz der deutschen Interessen in Deutsch-Ostasrika" und beauftragte den Hauptmann Wißmann mit der Unterdrückung des Anfstaudes. Dieser eilte sofort mit einer Anzahl deutscher Offiziere und Unteroffiziere nach Ostafrika, warb Sudanesen, Zulus und Neger zu einer Schutztruppe an und schlug mit Hilfe dieser und mit Unterstützung von sechs deutschen Kriegsschissen in kurzer Zeit den Aufstand nieder. Bnschiri wurde nach mehreren Niederlagen gefangen genommen und in Pangam gehängt. Freilich fiel mancher treue Soldat der afrikanischen Truppe, und mancher tapfere Offizier starb den Heldentod. Im deutsch-englischen Vertrage vom 1. Juli 1890 wurden die Grenzen des deutschen Schutzgebietes endgültig festgesetzt. Der oben- bezeichnete Küstenstrich wurde der ostafrikanischen Gesellschaft gegen eine Entschädigung überlasten. An Deutschland fiel damals bekanntlich auch die Felseninsel Helgoland." Iii. Wie ist es um den Wert unserer Kolonien bestellt? 1. Die wertvollste deutsche Kolonie ist Deutsch-Ostafrika. Denn a. Sie ist die größte Kolonie. Sie ist noch einmal so groß wie das gesamte Deutsche Reich, hat also über 1 Mill. qkm.

6. Außereuropäische Erdteile - S. 203

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 203 — gestaden, wasserumflossene Häuser, Flüsse mit Schiften, und alles so deut- lich, daß man es für Wahrheit halten möchte. Aber Lichtbrechung und Phantasie spiegeln diese Truggestalten dem Auge vor, um den Dnrsten- den noch mehr zu martern. Der Zag schleppt sich weiter; einzelne Ka- mele erheben ein Angstgebrüll und wollen sich auf deu Sand niederlassen, doch der kräftige Ruck der Treiber reißt sie immer wieder sort. Endlich neigt sich die Sonne zum Sinken. Die Schatten der Ziehenden werden länger und länger und gleiten seltsam hin über die gelbe Fläche. Da plötzlich wirft das Leitkamel den Hals hoch auf und stößt ein wiehern- des Geschrei aus. Es wittert Wasser. Und bald taucht auch wirklich hiuter schützenden Felsenwünden ein liebliches Thal auf, durchrieselt von einein klaren Wässerchen und beschattet von hochaufragenden Dattelbäumen. Zunächst werden die Kamele getränkt, dann werden sie entlastet. Ihrer Bürde ledig, erheben sie sich, um zu weiden. Unterdessen taucht die Sonne am Horizonte hinab und übergießt die weite Wüste einen Angen- blick mit Purpur, um im nächsten Augenblicke zu verschwinden und alles in Dämmerung zu hüllen. Nun werden Zelte ausgeschlagen. Man lagert sich um prasselnde Feuer. Hier neben den Kamelen ruhen die Treiber. Dort kauern Beduiuen. Sie spielen oder plaudern und rauchen dabei aus langen Pfeifen. Vor jenem Zelte aber versammelt sich in buntem Gemisch der Trachten der große Kreis der Reisenden. Araber, Türken, Juden, Europäer. Sie hören einem Derwisch (d. i.?) zu, der aus „Tausend und eine Nacht" erzählt, und die Zuhörer werden nicht müde, den Erzähler zu immer neuen Geschichten anzuregen^) Allmählich nahet Mitternacht. Mächtige Feuer lodern empor. Sie wehren dem Schakal, der heiser bellend das Lager umschleicht. Sonst herrscht tiefe Stille. Alles schläft. Wenn aber die Sterne bleichen, dann erhebt sich die Karawane mit neuer Kraft, um ihre Reise fortzusetzen. Und so geht es Tag für Tag von Oase zu Oase, bis endlich nach monate- langer beschwerlicher Fahrt das ersehnte Ziel, das grüne Thal des Nigers mit dem volkreichen Timbuktu, erreicht ist. (Zeige!) Freilich verläuft nicht jede Wüstensahrt so glücklich. Schon manche Karawane ist von dem entsetz- lichen Glntwinde, vom Samum, überrascht worden und durch ihn zu Gruude gegangen. Über diesen snrchtbaren Feind der Wüstenwanderer erzählt ein Reisender: „Schon mehrere Tage vorher ahnt und weissagt der Wüstensohn diesen Wind von tätlicher Wirkung, denn die Temperatur der Lust wird schwül und anspannend, der Horizont mit einen? leichten rötlich oder blau erscheinenden Dufte überhaucht, da bereits der Wüstensand in der Luft kreist; aber noch bemerkt man keinen Windhauch. Die Tiere werden unruhig und ängstlich, wollen nicht in gewohnter Weise gehen, sondern drängen sich aus dem Zuge heraus, ermatten in kurzer Zeit, stürzen mit *) Hirts Bilderschatz, Bild 35a.

7. Außereuropäische Erdteile - S. 25

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 25 — Zur sachlichen Besprechung. a. Sind die Llanos auch bewohnt? Nur wenig Menschen haben in der Ebene ihren Wohnsitz aufgeschlagen. Außer verstreut wohnenden Indianern leben hier nur Hirten, denen die zahllosen Scharen verwil- derter Rinder und die Pflanzen der Steppe Nahrung bieten. Ihre mit Rindssellen gedeckten, aus Schils und Riemen geflochtenen Hütten liegen Tagereisen weit von einander. b. Die Indianer stellen den Zitteraalen nach, um sie zu verspeisen. Wie fangen sie es an, um sie unschädlich zu machen? Man jagt Maultiere und Pferde in einen Sumpf, welchen die Indianer eng umzingeln, bis der ungewohnte Lärm die mutigen Fische zum An- griff reizt. Schlangenartig fieht man sie auf dem Waffer schwimmen und sich, verschlagen unter den Banch der Pferde drängen. Von diesen erliegen viele der Stärke unsichtbarer Schläge; mit gesträubter Mähne, schnaubend, wilde Angst im funkelnden Auge, fliehen andere das tobende Ungewitter. Aber die Indianer, mit langen Bambusstäben bewaffnet, treiben sie in die Mitte der Lache zurück. Allmählich läßt die Wut des ungleichen Kampfes nach. Wie ent- ladene Wolken zerstreuen sich die ermüdeten Fische. Sie bedürfen einer langen Ruhe und einer reichlichen Nahrung, um zu sammeln, was sie au galvanischer Kraft verschwendet haben. Schwächer und schwächer erschüttern nun allmählich ihre Schläge. Vom Geräusch der stampfenden Pferde erschreckt, nahen sie sich fnrchtsam dem Ufer, wo sie durch Harpunen ver- wundet und mit dürrem, nicht leitenden Holze auf die Steppe gezogen werden. 7. Die Pampas. Jitl: Wir lernen heute die Ebenen am Parana näher kennen; Wir besuchen die Pampas. Die Kinder bestimmen zunächst noch einmal die Lage des Pampas und stellen dann hinsichtlich ihrer Beschaffenheit Vermutungen auf, ver- anlaßt durch den Hinweis des Lehrers: „Die Pampas haben in vielen Stücken Ähnlichkeit mit den Llanos". Der zur Aneignung gelangende Stoff ist folgender: Die weiten Ebenen im Stromgebiet des Parana sind meilenweit mit mannshohem Grase be- wachsen, das jedoch keinen Rasen, sondern nur einzelne Büschel bildet. Bäume und Gesträuche sieht man fast gar nicht; dagegen bedeckt die mannshohe, stachelige Kardendistel oft meilenweite Strecken und bildet oft eine so dichte Mauer, daß weder Roß uoch Reiter hindurch dringen kann. Die trockne, heiße Jahreszeit beginnt im Oktober und dauert 3—4 Mo- nate. Dann verdorrt wie in den Llanos alles Gras, der Boden wird glühend heiß und bekommt breite Risse. In dem Schlamm der aus- getrockneten Lachen begraben sich auch hier Kaimans und Riesenschlangen und kommen erst wieder hervor, wenn im Februar die Regenzeit beginnt.

8. Außereuropäische Erdteile - S. 61

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 61 — die Sonne bereits nach Westen sich neigte. Gemütlich plauderten wir von der Jagd auf den Prairien und den Gefahren, die sie bringt; sieh, da wurden die Pferde auf einmal unruhig, toll, und suchten mit aller Gewalt sich loszureißen von dem Lasso*) und zu entfliehen. „Auf! auf!" rief unser Führer, der erfahrene Gabriel, „auf, ihr Freunde! Schnell die Pferde gesattelt! Rettet euer Leben! Die Prairie steht in Flammen, und die Büffel jagen gegen nns heran!" Da waren keine Worte zu verlieren; alle sprangen auf, es galt das Leben! Nur die schnellste Eile konnte retten. In einer Minute waren die Pferde gesattelt, in der zweiten jagten wir schon über die Prairie hin. Es bedurfte nicht des Antreibens der Pferde; der Naturtrieb lehrte diese Tiere die drohende Gefahr, und von selbst thaten sie das Äußerste, sich durch die Flucht zu retten. Eine Stunde lang jagten wir mit unverminderter Schnelligkeit fort, da fühlten wir plötzlich, daß die Erde hinter uns zitterte, und bald schlug das entfernte Gebrüll und Geheul und todesängstliche Geschrei zahlloser Tiere aus der Ferne an das erschreckte Ohr. Immer schwerer und drückender wurde die Lust, und eine Flamme, ein Flammenmeer, rascher, als der Wind, stieg auf am Horizonte und kam von Sekunde zu Sekunde näher. Flüchtiges Rothwild aller Arten schoß pfeilschnell vorüber; Hirsche in Gesellschaft von Löwen und Panthern sprangen über die Gründe; wie ein Traumbild flogen Heerden von Elentieren und Antilopen vorbei, und dann raste wieder die gestreckte Gestalt wilder Pferde oder die plumpe Masse eines Büffels über die Prairie. Unsere Pferde strengten sich aufs äußerste an. Mit der Schnelle des Sturmwindes flogen wir dahin und doch dünckte es uns, als ob wir stille ständen. Die Luft verdichtete sich noch mehr. Die Hitze drückte ent- schlich. Lauter und lauter ertönte das Geheul und Geschrei der heran- stürmenden, vor dem Feuer fliehenden Tiere an unser Ohr. Ein edler Hirsch kam vorüber. Seine Kraft war gebrochen und in wenigen Minuten lag er tot am Boden. Aber bald wälzte sich mit dem rauschenden Getöse des Wirbelwindes die ungeheure Masse schwerer und nnbehülslicher Tiere nach. Büffel und Pferde, alles vermengt, ein ungeheurer dunkler Körper, ein unermeßlicher Klumpen wälzte sich mit der Schnelligkeit einer rollenden Kugel heran, jedes Hinderniß nieder- tretend. Noch etwa eine halbe Stunde war dieser walzende Fleischberg hinter uns; die Pferde waren fast erschöpft; wir schienen verloren. — In diesem fürchterlichen Augenblicke ertönte fest und gebieterisch des Führers Gabriel helle Stimme. Gewohnt an die Gefahren der Wildnis, schaute ihnen der erfahrene Jäger ungebeugt und entschlossen ins An- * Das Lasso ist ein Fangriemen zum Einfangen der Büssel und wilden Pferde. An ihm waren hier die Pferde befestigt, damit sie sich nicht vom Lager- platz entfernen konnten.

9. Geschichtstabellen zum Auswendiglernen - S. 29

1880 - Leipzig : Arnoldi
Zweiter Kursus. Ii. Geschichte des Mittelalters. 29 875 das Kaiserhaus der Lothringer stirbt aus (P. Nicolaus 1). 876 f Ludwig der Deutsche. Seine Söhne Karlmann (f 880), Ludwig der Jüngere (f 882), Karl der Dicke. 877 f Kaiser Karl der Kahle. 884 Kaiser Karl der Dicke vereinigt das ganze Frankenreich; wird 887 abgesetzt (f 888). — Die Königreiche Hoch- und Niederburgund. 887—899 Kaiser Arnulf (von Kärnthen), schlägt die Normannen bei Löwen (891). Kriege mit Suatopluk von Mähren; Hilfe der Magyaren. 899—911 Ludwig das Kind, der letzte'karolinger in Deutschland. Die Babenberger Fehde; Erzbischof Hatto von Mainz. Raubzüge der Magyaren. —Karl der Einfältige, König der Westfranken. Herzogtum Normandie. 911 918 Konrad 1 von Franken. Lothringen tritt zu den Westfranken über. Macht der Sachsenherzoge. 919'—1024 die sächsischen Kaiser. 919—936 König Heinrich 1 der Sachse, begründet die Einheit des deutschen Reiches. Lothringen, die Mark Schleswig, die wendischen Marken (Meissen 929) und Böhmen. Städtebau. Rittertum. ^933 Heinrich schlägt die Ungarn bei Merseburg. 936—973 Otto 1 der Große. Seine Mutter Mathilde. Blutige Kriege mit den Wenden; Hermann (Herzog der Sachsen) und Markgraf Gero. Ausbreitung des Christentums. Züge nach Jütland gegen die heidnischen Dänen. 939 Eberhard von Franken, Giselbert von Lothringen und des Königs Bruder Heinrich (später Herzog der Baiern) empören sich. — Züge in das karolingische Frankreich. 951 Otto 1 wird König von Italien und heiratet die verwitwete Königin Adelheid. Ottos Sohn Ludolf von Schwaben und Schwiegersohn Konrad der Rothe von Franken, Herzog von Lothringen, empören sich. Ottos Bruder Brun, Erzbischof von Köln. 955 die Ungarnschlacht auf dem Lechfelde bei Augsburg. Herzog Konrad f. Die Mark Österreich wird hergestellt. 962 Otto 1 wird zu Rom als Kaiser gekrönt: das heilige römische Reich deutscher Nation. 965 f Markgraf Gero. Teilung der Marken: Meissen, die Ostmark (Lausitz) und die Nordmark. Erzbistum Magdeburg. Miesco von Polen wird Christ und Lehnsmann des Reichs.

10. Geschichtstabellen zum Auswendiglernen - S. 35

1880 - Leipzig : Arnoldi
Zweiter Kursus. Ii. Geschichte des Mittelalters. 35 1347 -j- Kaiser Ludwig-. Karl 4 von Böhmen —1378. 1348 Stiftung der Universität Prag, der ersten in Deutschland. 1349 Günther von Schwarzburg Gegenkönig. Der schwarze Tod. 1356 die goldene Bulle ordnet das Wahlrecht der Kurfürsten. 1361 Adrianopel wird von den osmanischen Türken erobert. 1378—1415 die Kirchenspaltung: Päpste zu Rom und zu Avignon. 1378—1400 Wenzel von Böhmen. — Sein Bruder Sigismund, Markgraf von Brandenburg, König von Ungarn. Unfug des Faustrechts: Fürsten- und Herrenvereine, Städtebünde. Die heilige Feme. Herrschaft der deutschen Hanse auf der ‘Oster- und Westersee*. 1386 Sieg der Schweizer Eidgenossen bei Sempach über Herzog Leopold von Österreich und die Ritterschaft. Leopold *{-. Wladislav Jagiello von Litthauen wird König von Polen. Die Jagellonen —1572. 1388 Schlacht bei Döffingen. Graf Eberhard der Greiner von Württemberg siegt über den oberdeutschen Städtebund. 1397 die kalmarische Union der drei skandinavischen Reiche. 1400 Wenzel von den Kurfürsten der deutschen Krone entsetzt. König Ruprecht Clem (von der Pfalz) —1410. 1402 Schlacht bei Angora: Sultan Bajazet 1 (der Blitz) Gefangener des Tataren Timur (Tamerlan). 1409 Konzil zu Pisa: drei Päpste. — Universität Leipzig. 1410 drei Könige: Wenzel, Sigismund, Jost von Mähren (f 1411). 1410—1437 Kaiser Sigismund, König von Ungarn. 1414—1418 Konzil zu Constanz (Papst Johann 23). Ende der Kirchenspaltung. 1415 Jo. H^jss wird verbrannt. — Sigismund überläl'st die Mark Brandenburg an Friedrich, Burggrafen von Nürnberg. Heinrich 5 von England schlägt die Franzosen bei Azincourt. Entdeckungsfahrten der Portugiesen an der Küste von Afrika. Prinz Heinrich der Seefahrer. 1419 j König Wenzel. Der Hussitenkrieg—1434. Derblinde Johann Zizka f 1424. Prokop der Große und der Kleine. 1423 Markgraf Friedrich der Streitbare von Meissen (aus dem Hause Wettin) empfängt die sächsische Kurwürde. 1429 Johanna d’Arc, die Jungfrau von Orleans (f 1431). 1431—1443 (1449) Konzil zu Basel. 1433 Baseler Kompaktaten mit den Hussiten. 1437 f Sigismund, der letzte Luxemburger.
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