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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Teil 3 - S. 2

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 2 — stächen, sondern auch Gegenden, wo der Boden entweder ganz steinigt oder mit grauem und gelbem Flugsande bedeckt war, in dem höchstens Kiefernwälder und dürres Heidekraut genügende Nahrung sanden. Den Wanderer faßte ein Schrecken, wenn ihn der Weg durch diese Landschaft führte, wo der Fuß bei jedem Schritte tief einsank in den feinen, vom Winde leicht hin und her gewehten Sand, wo der Wagen sich mühsam fortschleppte und nur struppige Kiefern hier und da etwas Schatten ge- währten. 3. Wie sieht es jetzt hier aus? Jetzt ist der größte Teil der Provinz Brandenburg ein sorgfältig angebautes und fruchtbares Land*) mit volkreichen Städten, schmucken Dörfern und schönen Schlössern. a. Der größte Teil des Sumpf- und Moorlandes ist ver- schwnnden. So hat man z. B. einen an der Oder gelegenen Landstrich (Oderbruch genannt — Zeigen!) durch mühsame Arbeit in eine frucht- bare Gegeud umgewandelt. Wo früher nur undurchdringlicher Wald, Schlamm, Schilf, Binsen und trübes Wasser zu fiudeu waren, da breiten sich jetzt schöne Getreidefelder aus und Wiesen, in deren fettem Grase schmücke Viehherden weiden. In der Nähe der Stadt freilich, wo einst der große Kurfürst die Schweden besiegte (Fehrbellin), giebt es noch heute ausgedehnte Moorflächen. Aber auch diese liegen nicht unbenutzt da. Man sticht sleißig Torf und versendet jährlich viele Millionen Torsziegel als billiges Brennmaterial in die umliegenden Städte, insbesondere nach Berlin. b. Ein großer Teil der öden Sandflächen ist in frucht- bares Ackerland verwandelt worden, in dem Roggen, Weizen und zarte, überaus wohlschmeckende Rüben gedeihen.**) Es giebt nur noch wenige bewohnte Orte, wo das Auge keinen Wald, kein Flüßchen, keine grüne Wiese erblickt, wo auf der die Sonnenstrahlen blendend zurück- strahlenden Saudfläche uur armselige, zerstreut aufsprossende Getreidehalme und in den Gärten nur spärliche Pslaumeu und Sauerkirschen zu finden sind. e. Viele der kleinen Orte der Mark sind jetzt zu großen und gewerbreichen Städten herangewachsen. Dies gilt zunächst von der Stadt, die der gesamten Provinz den Namen gegeben hat. Nenne und zeige sie! < Brandenburg an der Havel.) Diese Stadt ist uns aus der Geschichte her wohlbekannt! Inwiefern? (Hier lag einst die Burg der räuberischen Wenden, die oft zur Zeit Heinrichs die Elbe überschritten, im alten Sachsenlande einfielen, um zu plündern und zu morden, bis Heinrich I. sie aus dem Eise besiegte und ihre Burg eroberte und ver- brannte.) Auch die Stadt, die östlich von Brandenburg liegt, war einst *) 46% Ackerland, 32% Wald, 14% Wiese, 8% Seen und unbebautes Land. (Schreyer.) **) „Die Teltower Rübe, die Ananas im Rübengeschlecht."

2. Teil 3 - S. 11

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 11 — ist, daß ein Einbrechen nicht zu befürchten steht, fährt alle Welt auf Schlittschuhen, das alte Mütterchen, das sich Leseholz zur Feuerung sammelt, nicht minder, wie der Briefträger oder der rüstige Bursche, der auf Arbeit in die entfernte Stadt eilt. Die Minder fahren auf Schlittschuhen zur Schule, der Arzt zu seinem Kranken, Männer und Weiber zur Kirche, zu Nachbarsleuten auf Besuch oder in die Schenke zum Tanze. Zusammenfassung und Einpräguug. Der Spreewald. 1. Lage des Spreewaldes. 2. Wohnungen im Spreewalde. (Lage und Einrichtung.) 3. Wiese und Wald im Spreewalde. 4. Verkehr im Spreewalde. (Sommer — Winter.) 5. Bewohner des Spreewaldes. (Abstammung — Kleidung — Sitten und Gebräuche — Beschäftigung.) A. vergleich.*) a. 1. Stelle die Bodenarten, die die Mark Brandenburg aufweist, zusammen und vergleiche sie in Bezng auf ihren Wert. a. Ackerland. (Roggen, Weizen, Rüben.) b. Wiese. (Oderbruch und Spreewald besonders — Viehzucht, Heuhandel.) c. Wald. (Kiefern, Eichen, Buchen — Jagd, Holzhandel.) d. Moor. (Fehrbellins Umgegend — Torsstechereien.) e. Sandslächen. 2. Vergleiche den Oderbruch und den Spreewald! a. Beide sind entstanden infolge mangelnden Gefälles des Flusses. Das Wasser ist gleichsam in Verlegenheit, welchen Weg es wählen soll, und verbreitet sich daher netzartig nach allen Richtungen. d. Beide Gegenden waren einst nnwirtsame Gegenden, teilweise be- wachsen von undurchdringlichem Walde, teilweise bedeckt mit Binsen, Schilf und Schlamm. c. Beide Gegenden sind durch den Fleiß und das Geschick der Menschen zu bewohnbaren und fruchtbaren Landstrichen umgewandelt worden. (Kanalisierung.) *) Es kommen hier beide Seiten der Assoziation zur Geltung, nämlich 1. unter a. diejenige, die durch Herstellung vielfacher Verknüpfung, Reihenbildung ?c. den Gebrauch des Wissens sichern will, und 2. unter b. die, welche das Absondern des Begrifflichen zum Zielpunkt hat.

3. Teil 3 - S. 26

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 26 — 1. Sie ist reich an Naturschönheiten. Ist doch das Riesen- gebirge, wie wir im vorigen Jahre hörten, (1. Abt. S. 91 ff.) reich an prächtigen Matten, auf denen saftiges Gras und fette Kräuter stehen und schmucke Ziegen und Kühe weiden. Jedes Tier hat eine kleine Glocke am Halse. Der Hirt liegt im hohen Grase und bläst auf einer hölzernen Schalmei. Besitzt doch das Riesengebirge weiter aussichtsreiche Berge, so z. B. die Schneekoppe, von der aus man weithin sehen kann über Städte und Dörfer, Felder und Wälder, hinein in zweier Herren Länder. Finden wir doch auch herrliche Wälder an den Abhängen der Berge. Schäumende Bäche brausen über mächtige Felsblöcke hin durch die grünen Hallen, vorbei an einsamen, aus Holz gebauten und mit Schindeln gedeckten Berghütten; wo die Hirten daheim sind, die wir milchreiche Kühe und flinke Ziegen auf grasreicher Matte weiden sahen. 2. Sie ist reich an Bodenschätzen. Auf fchlefischem Boden finden wir nicht allein heilsame Quellen (Denke an das uns bekannte Warm- brunn!), sondern auch zahlreiche Bergwerke, wo Kohlen und Eisen, Blei und Zink (Vorzeigen!) in großen Mengen dem dunkeln Schloß der Erde entnommen und ans Tageslicht gebracht werden. Schildre Einrichtungen, Arbeiten und Gefahren im Bergwerke! (Vergl. 1. Abteilung S. 67—70.) Schildre, wie aus dem Gestein, das der Bergmann gewinnt, das Eisen gewonnen wird! (Vergl. 1. Abt. S. 70.) Die bedeutendsten Kohlen- und Eisenschächte sind im Südosten der Provinz gelegen, bei Königs- Hütte. Zeige! Königshütte war noch vor 56 Jahren ein Dorf. Heute ist es eine große, volkreiche Stadt. Wie erklärst du dir dies? 3. Die Provinz Schlesien besitzt größtenteils sehr frucht- baren Boden. Hier bringt die Erde hervor, was des Menschen Herz erfreut: laughalmiges Getreide mit schweren Ähren, süßes Obst, Zucker- rüben, zartes Gemüse und Flachs. Ja selbst der Weinstock gedeiht an einigen Orten und trägt reiche Frucht. In besonders fruchtbarer Gegend liegt z. Liegnitz. Bestimme seine Lage! (Katzbach!) 4. Die Provinz ist reich an blühenden Gewerbszweigen. Wie erklärst du dies? Das, was der Boden bietet, wird in verständiger Weise von einer fleißigen Bevölkerung verarbeitet. Das Eisen, das die Bergwerke liefern, wird zu Eisenblech und Eisendraht, zu Messern und Nadeln, zu Eisenschienen und Maschinen verarbeitet. Aus den erbauten Zuckerrüben gewinnt man in großen Fabriken den Zncker. Die Wolle der Schafe wird zu Tuch, der Flachs zu Leinwand gesponnen. Die Glas- macherei haben wir schon bei der Betrachtung des Riesengebirges erwähnt. Gieb das Nötige an! (Glashütten, in denen viele tausend weiße, grüne, blaue, rote oder vergoldete Teller, Gläser und Blumenvasen, viele tausend Glastafeln und Spiegel jährlich hergestellt werden.) 5. Die Provinz Schlesien treibt regen Handel. Besonders sind es zwei Städte, die sich nach dieser Seite hin auszeichnen, Görlitz und Breslau. Zeige sie und bestimme ihre Lage! (Görlitz liegt an

4. Teil 3 - S. 28

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 28 — Boden, sondern auf österreichischem Gebiete. Die Oder entspringt auf dem Mährischen Gesenke, die Weichsel auf den Karpathen. 2. Beide Flüsse erhalten zahlreiche Nebenflüsse. Der größte Nebenfluß kommt bei beiden Flüssen von rechts (Warthe, Bug). 3. Beide Flüsse sind ungefähr gleich lang. (Die Kinderhaben, um dies festzustellen, auf der Handkarte mit einem Zirkel, in den sie Zuvor nach Maßgabe der Karte 10 Meilen aufgenommen haben, die Länge beider Flüsse ausgemessen!) 4. Beide Flüsse münden in die Ostsee und zwar in der Nähe einer großen Stadt. (Stettin und Danzig.) 5. Beide Flüsse sind wichtige Handelsstraßen. Ii. Beide Flüsse sind vielfach verschieden. 1. Die Oder fließt fast ausschließlich durch deutsches Gebiet, während die Weichsel nur mit ihrem Unterlaufe dem deutschen Vaterlande angehört. 2. Die Laufrichtung beider Flüsse ist verschieden. Die Oder hat die Hauptrichtung von 80 nach Nw, die Weichsel aber macht eine be- deutende Ausbiegung nach Osten. 3. Die Mündungen beider Flüsse sind auch verschieden gestaltet. Die Oder mündet in das Stettiner Haff, aus dem ihre Waffer durch drei Ausgänge, Pene, Swine und Divenow genannt, ins offene Meer ab- fließen.*) Die Weichsel aber bildet ein großes Delta. Der rechte Hauptarm ergießt sich in ein Haff (Frisches Haff), der linke in das offene Meer. (Danziger Bucht.) b. 3icl: Wir vergleichen die Provinzen Posen und Preußen hinsichtlich ihrer Beschaffenheit in Vergangenheit und Gegen- wart. Gemeinsam wird festgesetzt: 1. Beide Provinzen waren früher wenig wert. Preußeu besaß einstmals dichte Wälder, einsame Heiden und stundenlange Sümpfe und Moore. Es war bewohnt von einem wilden, heidnischen Volke. Posen hatte fast durchgängig versumpfte Wiesen, schlecht bestellte Felder, elende Dörfer und träge, schmutzige und ungebildete Bewohner. 2. Beide Provinzen haben sich bedeutend zu ihrem Vor- teile verändert. Beide Provinzen haben jetzt viel fruchtbares und sorgfältig angebautes Gebiet. Beide besitzen große und blühende Städte (Danzig, Königsberg — Posen, Bromberg). In beiden haben Bildung und Christentum ihren Einzug gehalten. *) „Ganz mißbräuchlich nennt man die entstehenden drei Meerlücken Mündungen der Oder." (Daniel.)

5. Teil 3 - S. 87

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 87 — 2. Was kannst du weiter über die Bodenbeschaffenheit Mecklen- burgs von deiner Karte ablesen? Mecklenburg wird von einem Teile des baltischen Landrückens, von der Mecklenburger Seenplatte, durchzogen. Dieser Höhenzug steigt allmählich aus der Ostseeebene aus, bildet sodann einen breiten, flachen Rücken und fällt dann wieder nach und nach zur Ebene ab. Der Südwestabhang des Höhenzuges ist unfruchtbares Heidegebiet. Schildre es! (Sandflächen — Heidekraut — Kiefern — einsame Gehöfte.) Der größte Teil des Rückens dagegen ist fruchtbares Ackerland. Am Nordostabhange und in der Ebene am Meere finden wir ausgedehnte Wiesen. 3. Woher mag es kommen, daß Rücken und Nordostabhang des Höhenzuges so fruchtbar sind? (Sicherlich gut bewässert.) Prüft, ob eure Vermutung richtig ist! (Aus dem Rücken des Höhenzuges finden wir zahlreiche Seen, z. B. den Schweriner See, an dem die Hauptstadt des größeren Großherzogtums liegt. Aus vielen dieser Seen entwickeln sich ferner kleine Flüsse, die den Nordostabhang und die Ebene am Meere bewässern.) Wie wird es um das Gefälle dieser Flüsse bestellt sein? (Geringes Gefälle, denn allmählicher Abfall des Landrückens!) 4. Schließe aus Bodeubeschaffenheit und Lage auf die Beschäftigung der Bewohner Mecklenburgs! (Diejenigen, die auf dem Rücken des Höhenzuges wohueu, werden sich vorzugsweise mit Ackerbau beschäftigen. Diejenigen, die am Nordostabhange und in der grasreichen Ebene ihren Sitz haben, werden Viehzucht treiben. Die Küstenbewohner aber werden sich von Fischfang, Schiffahrt und Handel nähren.) Richtig! Die be- dentendste Handelsstadt heißt Rostock. Zeige und bestimme ihre Lage! Von hier aus «geht ein großer Teil des Getreides, welches auf den fruchtbaren Gefilden Mecklenburgs reift, hinaus in andere Länder, z. B. nach England. Gieb den Weg an, den die Schiffe nehmen, um nach England zu gelangen! (Kanal!) Wie mußten sie vor Vollendung des Nordostseekanals fahren? (Skager Rack!) Welche Vorteile bringt der Kanal der Stadt? Rostock ist die größte Stadt in Mecklenburg. Selbst die beideu Hauptstädte (Nenne und zeige sie!) sind kleiner. Wie erklärst du das! (Lage!) Fasse zusammen, was wir über Lage, Bodenbeschaffenheit und Bewässerung der beiden Staaten und über die Beschäftigung ihrer Bewohner gewonnen haben. Nenne und zeige die erwähnten Städte! (Rostock, Schwerin, Strelitz!) 7. Das Groftherzogtum Oldenburg. Ziel: Wir betrachten heute das Großherzogtum, dessen Hauptland au der Nordseeküste gelegen ist. (Zeigen!) A. Das Großherzogtum Oldenburg besteht, wie unser Ziel sagt, aus mehreren Teilen. Wir wollen aber zunächst nur das Hauptland

6. Teil 3 - S. 13

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 13 — d. Sie bietet viel Gelegenheit, um auf redliche Weise das tägliche Brot zu erwerben. Mancher, der in der kleinen Stadt der- geblich Arbeit suchte, findet leicht lohnende Beschäftigung in der Großstadt — Große Anzahl der Fabriken, Geschäfte n. s. w.) 2. Die Großstadt hat aber auch eine Reihe Nachteile. a. Das Leben in der Großstadt ist meist teurer als das in der Kleinstadt. (Preis der Wohnungen — Preis vieler Lebensmittel — Höhe der Arbeitslöhne n. s. w.) b. Das Leben in der Großstadt ist unruhig und geräusch- voll. (Das Wagengerassel auf den Straßen.) c. Das Leben in der Großstadt ist weniger gesellig. („Jeder treibt sich an dem andern rasch und fremd vorüber und fraget nicht nach seinem Schmerz." In der Großstadt kennen sich oft nicht einmal die Bewohner eines Hauses. — Beispiele anführen, wie in der kleinen Stadt ein Bewohner den andern kennt, wie sich die Nachbarn unterstützen u. s. w.) ä. Das Leben in der Großstadt ist meist weniger gesund, als das in einer kleinen Stadt. (Staub aus den Straßen — Rauch der Fabriken — Mangel an schönen Spaziergängen. Wer Berg und Thal, Wald und Feld sehen will, muß gewöhnlich stundenweit laufen — In Berlin giebt es Tausende von Kindern, die nie in einem Walde, nie auf einem Berge gewesen find und niemals einen Sonnenaufgang ge- sehen habend) C. Ergebnisse. In gemeinsamer Arbeit wird folgende Übersicht gewonnen; Die Provinz Brandenburg. 1. Lage der Provinz. 2. Bodenbeschaffenheit der Provinz. a. Einst („Des deutschen Reiches Streusandbüchse"). b. Jetzt. (Ackerland — Wiese — Wald — Moor — Sand- flächen.) 3. Bewäfferuug. a. Havel. (Richtung des Laufes — Havelsee.) b. Spree. (Lage des Spreewaldes — Wohnungen im Spree- walde — Wiese und Wald im Spreewalde — Bewohner — Verkehr im Spreewalde.) o. Oder. (Oderbruch.) 4. Städte. a. Berlin (Lage und Größe — Entwicklung — Sehenswürdig- keiten). *) Vergl. Bartholomäi Ausführungen im V. Jahrbuche des Vereins für wissenschaftliche Pädagogik.

7. Teil 3 - S. 16

1895 - Leipzig : Wunderlich
J Zweite metkodische Einheit. klarheitsstuft. 1. Die Provinz Pommern. Jit!: Wir betrachten nun diejenigen Provinzen des Hohenzollern- staates, die sich an der Ostsee ausbreiten, und redeu da zuerst von der Landschaft, die sich einstmals in den Händen der Schweden befand, von Pommern. (Zeigen!) Die Kinder geben nun zunächst wieder möglichst selbständig an, wie sich nach ihrer Meinung der Gang der Unterredung — im Hinblick auf das gestellte Ziel — zu gestalten hat. Sie kommen, vom Lehrer mir im Notfalle unterstützt, zu dem Resultate: Wollen wir unserer Aufgabe gerecht werden, so müssen wir unsere Aufmerksamkeit aus vier Punkte richten. Wir fragen daher: 1. Wo liegt diese Landschaft? 2. Wie gelangte diese Landschaft in die Hände der Schweden? 3. Auf welche Weise wurde Pommern von den Hohenzollern erworben? 4. Hat denn Pommern einen Wert für Preußen? Die Schüler stellen darauf hin fest, daß sie aus Grund des voraus- gegangenen Unterrichts (Geschichte!) und mit Hilfe der Karte die drei ersten Fragen allein beantworten können. Sie legen — vom Lehrer nur durch kurze Hinweise unterstützt — dar: 1. Wo liegt Pommern? Pommern wird begrenzt von der Ostsee, von Mecklenburg, Bran- denburg und Preußen. Es wird von der Oder in zwei Flügel, einen westlichen und einen östlichen, zerlegt und von einem Teile des baltischen Landrückens, von der pommerschen Seenplatte, durchzogen. Zu Pommern gehört auch die Insel Rügen, die wir im vorigen Jahre kennen lernten. (Vergl. Deutschland I, S. 53.)j 2. Wie kam Pommer»? in die Hand der Schweden? Ans dem Geschichtsunterrichte wissen wir, daß Gustav Adolf, der den bedrängten Protestanten zu Hilse eilen wollte, im Jahre 1639 an Pommerns Küste landete und sich in kurzer Zeit und ohne viele Mühe in den Besitz ganz Pommerns setzte, denn die kaiserlichen Truppen, die

8. Teil 3 - S. 97

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 97 — Viii. Das Herzogtum Sachsen-Meiningen. (Meiningen.) 1. Lage und Gestalt: Südabhang des Thüringerwaldes — Werra. — Sichelförmig. 2. Bodenbeschaffenheit: Thüringerwald! 3. Bewässerung: Werra. 4. Ortschaften: Meiningen. Sonneberg. 5. Beschäftigung der Bewohner: Lebhafte Industrie (Glas- Hütten, Porzellanfabriken, Eisenwerke, Herstellung von Spiel- waren). Ix. Das Herzogtum Altenburg. (Altenburg.) 1. Lage: 2 Hauptteile. (Ostteil an der Pleiße — Westteil an der Saale). 2. Größe: Das kleinste deutsche Herzogtum. 3. Bodenbeschaffenheit: Hügelig. 4. Bewässerung: Saale, Pleiße. 5. Beschäftigung der Bewohner: Ackerbau und Viehzucht. 6. Ortschaften: Altenburg. 7. Geschichtliche Erinnerungen: Prinzenraub in Altenburg. X. Das Herzogtum Anhalt. (Dessau.) 1. Lage und Gestalt. 2 Hauptteile (Ostteil: Elbe — West- teil: Unterharz). 2. Bodenbeschaffenheit: Hügelland im Westteile, Ebene im Ostteile. 3. Bewässerung: Elbe mit Mulde und Saale. 4. Ortschaften: Dessau, Köthen. 5. Beschäftigung der Bewohner: a. Ostteil: Ackerbau (Rüben!) und Viehzucht. b. Westteil: Bergbau. Xi. Das Herzogtum Braunschweig. (Braunschweig.) 1. Lage und Gestalt: 3 Hauptteile. a. Nördlich vom Harze: Aller und Oker, d. Westlich vom Harze: Weser. c. Im Unterharze: Bode. 2. Bodenbeschassenheit: Der an Oker und Aller gelegene Hauptteil ist Tiesebene, die beiden anderen Teile sind gebirgig. 3. Bewässerung: Aller mit Oker und Leine, Weser, Bode. 4. Ortschaften: Braunschweig. 5. Beschäftigung der Bewohner: Ackerbau und Bergbau. 6. Geschichtliche Erinnerungen: Heinrich der Löwe. Xii. Das Fürstentum Lippe-Detmold. (Detmold.) 1. Lage und Gestalt: Vom Teutoburger Wald bis zur Weser. — Abgerundet. Zaschendorf, Teutschland. 2. Abt. 2. Aufl. 7

9. Teil 3 - S. 18

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 18 — war. Stralsund ist nämlich eine Jnselstadt. Es ist vollständig von Wasser umgeben und hängt nur durch drei Dämme mit dem Festlande zusammen. Von Stralsund aus gelangt man am schnellsten nach Schweden Warum? Endlich finden wir in Pommern auch die Stadt Kolberg. Kolberg ist berühmt als Badeort, und zwar kann man hier nicht allein in den Fluten der Ostsee baden, sondern auch in dem heilsamen Wasser einiger Salzquellen. Man hat dieses Wasser in Röhren gefaßt und in bequem eingerichtete, schöne Baderäume geleitet. 3. Pommern besitzt eine fleißige und kräftige*) Bewohner- schaft, die treu zum Vaterlaude steht. Die Beschäftigung dieser Bewohner hängt in der Hauptsache von der Lage des Wohnsitzes ab. Diejenigen Pommern, die nahe am Strande der Ostsee wohnen, sind meist Fischer und Schiffer. Die, welche ihre Wohnung auf dem thon- reichen, fetten Boden Vorpommerns haben, treiben Landwirtschaft. Diejenigen aber, die auf dem dürftigen, stellenweise mit Kiefernwald be- deckten pommerschen Landrücken, also rechts von der Oder, Hausen, be- schäftigen sich besonders mit Schafzucht und Gänsezucht.**) Daß Pommerns Bewohner treu und fest zum Vaterlande stehen, lehrte uns die Geschichte des siebenjährigen Krieges. Wir wissen z. B., daß Pommern nach der Schlacht bei Kollin, als Friedrich Ii. in große Bedrängnis geraten war, 5000 Mann Soldaten auf seine Kosten stellte, daß Stettin eine kleine Flotte zusammenbrachte u. s. w. (Vergleiche Archenholz, Geschichte des siebenjährigen Krieges. I. S. 59.) Zusammenfassung und Einpräguug. 2. Die Provinzen West- und Ostpreußen. Ziel: Wir lernen heute die Landschaft näher kennen, die dem ganzen Hohenzollernstaate den Namen gegeben hat. Wir reden von den Provinzen Ost- und Westpreußen, die einst zu den nnwirtsamsten Gegenden unseres Vaterlandes gehörten. (Zeigen.) Nachdem die Kinder auf Grund des Geschichtsunterrichts angegeben haben, wann und wie die Provinzen in den Besitz der Hohenzollern ge- kommen sind und wie es kam, daß der Name Preußen auf den ganzen Staat übertragen worden ist, wird der Stoff an der Hand folgender Fragen bearbeitet; I. Wo liegen diese Provinzen? Die Karte lehrt nns: A. Ostpreußen bildet den östlichsten Teil des deutscheu Vaterlandes Es wird begrenzt von der Ostsee (Kurisches lind frisches Haff!) von *) „Je fester die Hand, desto näher nach Pommern." (Sprichwort.) **) Pommern steht in der Schafzucht obenan in Mitteleuropa. Auf seine 11/2 Million Einwohner kommen mehr als doppelt so viel Schafe. (Kirchhoff.)

10. Teil 3 - S. 19

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 19 — Rußland und von Westpreußen. Zwei uns bereits bekannte Flüsse durch- ziehen die Landschaft, die Memel, die sich ins kurische Haff ergießt, und der Pregel, der ins frische Hasf mündet. Im Süden der Provinz zieht sich ein Teil des baltischen Landrückens hin, die preußische Seen- platte. (Zeigen!) B. Westpreußen breitet sich zu beiden Seiten der Weichsel aus und wird im Norden von der Ostsee (Danziger Bucht, frisches Haff), im Westen von Pommern, im Süden von Rußland (Polen!) und im Osten von Ostpreußen begrenzt. Ii. Wie sah es einst in diesen Provinzen aus? Noch zur Zeit des Schwabenkaisers Rotbart war Preußen ein ranhes -und nnwirtsames Land. Dichte Wälder, einsame Heiden und stundenlange Moore und Sümpfe bedeckten die weiten Ebenen und weder Weg noch Steg führte durch die Wildnis. Wer sich in diesem Lande niederlassen wollte, mußte sich erst Pfade bahnen durch die finstern Wälder, in denen Auerochsen und Bären, Wölfe und Elentiere, Hirsche und Rehe in großer Menge hausten. Ein wildes, heidnisches Volk hatte hier seine Wohnsitze aufgeschlagen. Es führte den Namen Preußen. Die Preußen beschäftigten sich hauptsächlich mit Jagd und Fischfang, trieben aber auch etwas Acker- bau und Viehzucht. Für das kostbare Pelzwerk der erlegten Bären und Wolfe und für den Bernstein, den sie am Strande des Meeres sammelten, tauschten sie von andern Völkern metallene Waffen und Gold- und Silbermünzen ein. Aus ihrem Getreide bereiteten sie nicht allein Brot und Kuchen, sondern auch Bier. Iii. Wie sieht es heute in den Provinzen aus? 1. Ein großer Teil der Provinzen ist in fruchtbares Land verwandelt. Besonders fruchtbar ist in Westpreußen jetzt das Thal der Weichsel. Hier breiten sich schöne Felder aus, auf denen Weizen mit schweren Ähren wogt oder Raps mit goldgelben Blüten gedeiht. Hier finden wir fette Wiesen, auf denen stattliche Pferde und Rinder grasen. Hier schauen wir schmucke Dörfer, umgeben von sorgsam gepflegten Ge- müse- und Obstgärten. 2. Auch die Heiden, Wälder und Grasebenen Ostpreußens werden jetzt sorgfältig benutzt. „Auf sandiger Heide schwärmen die Bienen, um köstlichen Honig zu suchen. Schafherden weiden dort, wo muntere Quellen und Bäche frisches Gras aus dem dürren Boden hervorgelockt haben. Auch stattliche Rinder strecken sich auf grasreichen Matten und füllen die Ställe der großen Bauerngüter, die wohlschmeckende Butter bis zu uns versenden. Vor allem aber werden edle Pferde ge- züchtet, die, wenn sie kräftig genug sind, dem Marstalle unseres Kaisers oder den Schwadronen unserer Reiter eingereiht werden. So treffen wir z. B. in dem Orte Trakehnen (Zeige!) ein königliches Gestüt id. i. ?) an, dem feurige, schöngebaute Pferde für den Stall des Kaisers und seine Armee entstammen." (Schreher.) 2*
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