J
Zweite metkodische Einheit.
klarheitsstuft.
1. Die Provinz Pommern.
Jit!: Wir betrachten nun diejenigen Provinzen des Hohenzollern-
staates, die sich an der Ostsee ausbreiten, und redeu da zuerst von der
Landschaft, die sich einstmals in den Händen der Schweden
befand, von Pommern. (Zeigen!)
Die Kinder geben nun zunächst wieder möglichst selbständig an, wie
sich nach ihrer Meinung der Gang der Unterredung — im Hinblick auf
das gestellte Ziel — zu gestalten hat. Sie kommen, vom Lehrer mir
im Notfalle unterstützt, zu dem Resultate: Wollen wir unserer Aufgabe
gerecht werden, so müssen wir unsere Aufmerksamkeit aus vier Punkte
richten. Wir fragen daher:
1. Wo liegt diese Landschaft?
2. Wie gelangte diese Landschaft in die Hände der Schweden?
3. Auf welche Weise wurde Pommern von den Hohenzollern erworben?
4. Hat denn Pommern einen Wert für Preußen?
Die Schüler stellen darauf hin fest, daß sie aus Grund des voraus-
gegangenen Unterrichts (Geschichte!) und mit Hilfe der Karte die drei
ersten Fragen allein beantworten können. Sie legen — vom Lehrer nur
durch kurze Hinweise unterstützt — dar:
1. Wo liegt Pommern?
Pommern wird begrenzt von der Ostsee, von Mecklenburg, Bran-
denburg und Preußen. Es wird von der Oder in zwei Flügel, einen
westlichen und einen östlichen, zerlegt und von einem Teile des baltischen
Landrückens, von der pommerschen Seenplatte, durchzogen. Zu Pommern
gehört auch die Insel Rügen, die wir im vorigen Jahre kennen lernten.
(Vergl. Deutschland I, S. 53.)j
2. Wie kam Pommer»? in die Hand der Schweden?
Ans dem Geschichtsunterrichte wissen wir, daß Gustav Adolf, der
den bedrängten Protestanten zu Hilse eilen wollte, im Jahre 1639 an
Pommerns Küste landete und sich in kurzer Zeit und ohne viele Mühe
in den Besitz ganz Pommerns setzte, denn die kaiserlichen Truppen, die
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig]]
Extrahierte Personennamen: Gustav_Adolf Gustav Adolf
Srste methodische Einheit.
A. klarheitsstuft.
1 Die Provinz Brandenburg.
Anschauungsmittel: Schwefel, Holzkohle, Salpeter, Schießpulver.
3tcl: Wir werfen heute einen Blick auf das Stammland
der Hohenzollern. Wir sprechen von der Provinz Brandenburg,
die man früher des deutschen Reiches Streusandbüchse nannte.
Nachdem die Kinder noch einmal alles das angegeben haben, was
sie auf Grund des Geschichtsunterrichts*) von Brandenburg gelernt haben,
werden gemeinsam die Fragen festgestellt, nach denen die Besprechung
fortzuschreiten hat.
1. Wo liegt die Landschaft?
In der Geschichtsstunde haben wir ihre Lage nur im allgemeine«
festgestellt. (Nördlich von uns — Havel, Spree, Oder). Heute wollen
wir genauer Verfahren. Was lehrt die Karte über die Lage der Provinz?
(Sie zeigt, daß die Provinz Brandenburg sich ungefähr in der Mitte des
preußischen Staates befindet und sich ausbreitet zwischen dem Großherzog-
tume Mecklenburg, und den Provinzen Pommern, Posen, Schlesien und
Sachsen.
2. Warum hiefz die Provinz Brandenburg, früher des
deutschen Reiches Streusandbüchse?
In früherer Zeit war die Provinz Brandenburg zum größten Teile
ein sehr unfruchtbares Gebiet. Sie enthielt nicht allein weite öde Moor-
*) In der Geschichte haben wir uns kurz vorher mit dem Manne beschäftigt,
der den Franzosen am Rheine so entschieden entgegentrat und sodann die Schweden
besiegte, die — von Ludwig Xiv. aufgehetzt — von Pommern aus in Deutschland
eingefallen waren. Wir haben sodann, nachdem wir die Thaten dieses Mannes
kennen gelernt hatten (Zurückweisung der Bewerbung Ludwigs Xiv. — Kämpfe
am Rhein — Sieg bei Fehrbellin), die Frage aufgeworfen: Woher stammte
denn Friedrich Wilhelm, der große Kurfürst? Diese Frage führte uns
u. a, auf den Burggrafen von Nürnberg (Friedrich von Hohenzollern), der einst
vom Kaiser Sigismund die Markgraffchaft Brandenburg erhielt, zu der Heinrich I.
den Grund gelegt hatte. (Nordmark zum Schutze gegen die Sklaven!)
Tischendorf, Deutschland. 2. Abt. 2. Aufl. 1
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral]]
Extrahierte Personennamen: Anschauungsmittel Ludwig_Xiv Ludwig Ludwigs Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Friedrich_von_Hohenzollern Friedrich Sigismund Heinrich_I. Tischendorf
Extrahierte Ortsnamen: Brandenburg Spree Mecklenburg Pommern Posen Sachsen Rheine Schweden Pommern Deutschland Ludwigs_Xiv Rhein Fehrbellin Nürnberg Deutschland
— 14 —
b. Spandau (Festung — Pulverfabrik — Waffenfabrik.)
c. Potsdam (Schöne Lage!).
d. Brandenburg (Geschichte!).
e. Frankfurt (Meßstadt!).
f. Küstrin (Festung).
g. Lübben (Hauptort des Spreewaldes).
h. Fehrbellin (Moore — 1675).
5. Geschichtliche Erinnerungen.
Außerdem merken wir den Satz: Die Großstadt hat ihre Vor-
züge, aber auch ihre Nachteile.
D. Anwendung.
1. Weise die Richtigkeit des Satzes nach: Die Großstadt hat ihre
Vorzüge, aber auch ihre Nachteile!
2. Wende auf die Provinz Brandenburg die früher gewonnenen
Sätze an:
a. Fleiß und Ausdauer bleiben nirgends unbelohnt.
b. Wasferüberflnß und Wassermangel machen den Boden unfruchtbar.
3. Was wirst du dir ansehen, wenn du einmal nach Berlin kommen
solltest?
4. Woran erinnert die steinerne Schale vor dem Museum zu Berlin?
5. Welche Vorteile hat der Ausenthalt in einer kleinen Stadt?
6. Warum ueuut man die Provinz Brandenburg manchmal „das
Herz Deutschlands"?
7. Warum reisen jährlich so viele Leute in den Spreewald?
8. Welche eigentümlichen Gebräuche der Wenden im Spreewalde
sind dir bekannt?
9. Erkläre: des deutschen Reiches Streusandbüchse, Oderbruch, Spree-
Wald, Meßstadt, Tiergarten, Opernhaus, Unter den Linden, Branden-
burger Thor.
10. Wo liegen die Städte Spandau, Potsdam, Lübben, Küstrin^
Frankfurt, Brandenburg?
11. Erkläre: Frankfurt a. O
Zur Konzentration des Unterrichts.
1. Lesen und Besprechen:
a. Aus Jütting und Weber (Vaterland): Im Spreewalde —
Berlin, die deutsche Kaiserstadt.
b. Muttersprache Iv. Ausgabe B.: Der Spreewald — Berlin.
2. Aufsatz:
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus]]
Extrahierte Personennamen: Weber
Extrahierte Ortsnamen: Spandau Potsdam Brandenburg Frankfurt Berlin Berlin Spreewald Oderbruch Meßstadt Potsdam Frankfurt Brandenburg Frankfurt Spreewalde_—
Berlin Berlin
— 108 —
hat sichere Hoffnung, sofort mit dem Urgeiste vereinigt zu werden.
Darum reisen jährlich viele nach Benares, um dort zu sterben. Aus
Brim, dem Urgeiste, sind drei Hauptgötter hervorgegangen: Brahma,
der Schöpfer, Wischnn, der Erhalter und Schiwa der Zerstörer der
Welt. Tiefe oberen Götter sollen vielfach auf die Erde hinabgestiegen
sein. Wischnu soll in elf, Schiwa in sieben verschiedenen Gestalten aus
der Erde erschienen sein. Die erste Verwandlung Wischnns war die in
einen Fisch. (Er soll auch als Eber, Schildkröte, Löwe und Zwerg aufge-
treten sein.) — Außer den drei oberen Göttern soll es noch 333 Millionen
andere Gottheiten, gute und böse, geben.
2. Hier in Indien giebt es Menschen, die sich zu Ehren der Götter
schreckliche Büßungen auferlegen und sich gegenseitig in Selbst-
Peinigung zu übertreffen suchen. — Wenn man durch die indischen
Städte, besonders durch Benares, geht, so kann man zahlreiche „Büßer"
sehen. Tort steht einer, der seinen Körper mit Kreide und Kuhmist be-
schmiert hat. Hier sitzt einer, der die Hände solange krampfhaft geballt
hat, bis ihm die Fingernägel durch die Hand gewachsen sind. Dort
sitzt einer im heißen Sonnenbrande noch zwischen 5 Feuern, ein anderer
steht tagelang auf deu Zehenspitzen; dieser macht weite Reisen in Schuhen
mit spitzen Nägeln; jener hängt sich so lange an einen Baum, bis ihm
die Arme absterben.
3. In Indien giebt es Wallfahrten und Götzenfeste, an denen
ungeheuere Volksmassen teilnehmen. Das Ziel der meisten Wallfahrten
ist das schon genannte heilige Benares am Ganges. Tausende kommen
jährlich hierher, um sich in den Fluten des Stromes, zu dem breite
steinerne Treppen hinabführen, zu baden und so zu entsündigen. Zahl-
reich sind auch die Sterbenden, die sich hierher tragen lassen, um am
heiligen Strome ihre Seele auszuhauchen und dann den Leib von den
Wogen forttragen zu lassen. Ja, es giebt Leute, die hundert Meilen
weit hergepilgert kommen, um ihrem Leben freiwillig im Ganges ein
Ziel zu setzen, in der Hoffonnng, dadurch die Seele zu retten.
Über ein indisches schreibt ein Reisender: Das dem
Schiwa geweihte Fes? nahm schon früh 6 Uhr seinen Anfang. Als wir
uns gegen 8 Uhr dem Tempel nahten, in desfen Nähe das Fest abge-
halten wurde, hörten wir schon von weitem das Gebranse der Stimmen
und das unaufhörliche Ertönen der Tamtam. (Erkläre!) Je näher wir
kamen, desto stärker wurde das Gedränge. Viele Taufende waren ver-
sammelt, Männer und Frauen, alle in weißem Festgewand. Die jungen
Burschen trugen außerdem noch rote Schärpen und Kränze von stark
dustenden gelben Blnnien in den Haaren oder um Hals und Brust.
Die Frauen waren mit Ringen in Ohren und Nase und mit Geschmeide
um die nackten Arme und Knöchel der Füße reich geschmückt. Buden
waren aufgeschlagen, in denen man Lebensinittel und Zuckerzeug ver-
kaufte, sowie Schmuck und Tücher für Weiber. Tamtam, Flöten und
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T22: [Gott Zeus Sohn Tempel Göttin König Held Mensch Opfer Erde], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T123: [Haar Mann Kopf Frau Hand Fuß Kleidung Mantel Hut Schuh], T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr]]
Ich glaube, daß Jesus Christus zu jedem heidnischen Jndier, der diese
Vorschriften zu befolgen sich abmühte, die Worte, die einst so tröstend
ins Herz des jüdischen Schriftgelehrten *) sielen, sagen würde: „Du bist
nicht ferne von dem Reiche Gottes."
V. Wem gehört Indien?
1. Bewohnt wird es in der Hauptsache von den Hindu
(199 Millionen). Auf diesem 93tlbe **) seht ihr im Vordergründe eine
Hindufamilie der ärmeren Volksklasse. Beschreibt! (Ter Mann ist
schlank und wohlgebildet vou bräunlicher Hautfarbe. Sein Gesicht ist
schön und hat milde Züge. Die Backen treten nicht stark hervor, die
Augen sind groß. Der Kopf ist rund, der Mund klein, Kopf- und
Barthaar sind schwarz und fein. Hände und Füße sind klein und zart
gebaut. Seine Kleidung besteht nur in einem um die Hüften gewundenen
Tuche und einer turbanähnlichen Kopfbedeckung. — Die Frau auf der
Bank vor der Bambushütte ist noch zierlicher gebaut als der Mann.
Sie trägt ein weites Gewand, das von den Hüften heruntergeht, ein
leichtgewebtes Tuch, das Kopf und Oberkörper bedeckt, und als Schmuck
Riuge an Nase, Hand und Fuß.) — Auch vornehmere Hindus zeigt
unser Bild! (Leichte Jacke, leichte Beiukleider aus Leinwand oder Seide,
Sandalen).
2. Die Besatzer des alten Wunderlandes sind gegenwärtig
die Engländer. Die Königin von England ist gleichzeitig Kaiserin
von Indien und läßt das Land durch einen Vicekönig verwalten. Dieser
Vicekönig hat seinen Wohnsitz in Calcntta (Lage!) Calcntta war noch
vor huudertsüuszig Jahren ein ganz unbedeutender Ort. Seitdem es
aber Sitz der englischen Regierung ist, ist es großartig emporgeblüht.
Es zählt ungefähr eine Million Einwohner und hat 50 km im Um-
fange. Der Handel ist jetzt von der größten Bedeutung. Ausgeführt
werden besonders Zucker, Baumwolle, Indigo, Opinm***), rohe Seide
und Seidenwaren. Man unterscheidet eiue^weiße" und eine „schwarze"
Stadt. Erstere besteht aus den prachtvollen Palästen reicher Engländer
und ist vielleicht die schönste von allen außereuropäischen Städten. Hier
erhebt sich auch der Gouvernementspalast, welchen der Vicekönig Indiens
bewohnt. Im Norden liegt die schwarze Stadt mit ihren engen und
krummen Gassen, in denen der Unrat sich häuft. Die kleinen Holz- und
Lehmhütten sind znm Teil mit Stroh oder Bambus gedeckt und machen
einen recht kläglichen Eindruck. Hier ist die Wohustätte der armen
Hindu; hier auch rafft die Cholera au einem heißen Sommertage nicht
selten an 1000 Menschen hinweg, denn die Unreinlichkeit der Stadt
*) Marc. 12, 34.
**) Völkertypen von Lehmann-Leutemann. — 6 Tafeln ä 3 Mk. 20 Pfg.
Bild Nr. 4 Hindufamilie mit Hütte, Hausgerät und Waffen.
***) Mohnsaft. — Genauer bei China.
TM Hauptwörter (50): [T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T123: [Haar Mann Kopf Frau Hand Fuß Kleidung Mantel Hut Schuh], T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast]]
Extrahierte Personennamen: Jesus_Christus Calcntta Marc Lehmann-Leutemann
Extrahierte Ortsnamen: Gottes Indien England Indien Calcntta Indiens China
— 114 —
7. Die Herren Indiens.
8. Die wichtigsten Ortschaften.
2. Hinterindien.
Ziel: Wir lernen heute die andere asiatische Halbinsel
kennen, die den Namen Indien führt. Wir betrachten Hinter-
indien.
Nachdem die Kinder noch einmal angegeben haben, wie sich dieser
Name erklärt, werfen wir die erste Hauptfrage auf:
I. Was lehrt die Karte über Hinterindien?
A. Sie belehrt uns in gewohnter Weise über Gestalt und Lage
der Halbinsel. Sie gleicht einer Hand mit allein ausgestrecktem Zeige-
singer (Halbinsel Malaka.) Im Norden hängt sie mit dem Rumpfe des
Erdteils zusammen, im Westen wird sie vom bengalischen Meerbusen und
im Osten vom südchinesischen Meere bespült. Im Süden wird sie durch
die Malakastraße von der Insel Sumatra getrennt.
B. Sodann Wersen wir einen Blick auf die Grösse der Halbinsel
und finden, daß sie bedeutend kleiner als Vorderindien ist. Trotzdem,
fügt der Lehrer hinzu, ist sie viermal so groß wie ganz Deutschland,
hat also mehr als 2 Millionen Quadratkilometer. Miß mit Hilfe des
Zirkels und des Maßstabes die Länge der Halbinsel Malaka! Miß die
Entfernung zwischen der Gangesmündung und dem Busen von Tonking!
(Noch größer wie die Entfernung zwischen Berlin und Moskau!)
C. Nun prüfen wir, was die Karte über die Bodenbeschassen-
heit der Halbinsel lehrt. Wir finden: Fünf Gebirgszüge*) durchziehen,
fächerförmig ausgebreitet die Halbinsel und lassen außer Flußthäleru nur
schmale Küstenebenen übrig. Der mittlere Gebirgszug setzt sich bis zur
Südspitze der Halbinsel Malaka fort.
D. Hinsichtlich der Bewässerung finden wir: Die Halbinsel
wird von vier Strömen bewässert. Diese heißen:
1. Der Jrawadi, er durchströmt den Westteil der Halbinsel in
südlicher Richtung und mündet in einen Teil des Busens von Bengalen
in den Busen von Msrtapan.
2. Der Salnen. Seine Quelle liegt in Intasien (Hochland von
Tibet). Er strömt erst nach Südost, dann nach Süden und ergießt sich
ebenfalls in den Busen von Martapau.
*) Für den Lehrer:
1. Gebirge von Assam westlich vom Jrawadi.
2 Das Gebirgssystem zwischen Jrawadi und Saluen.
3. Das Gebirgssystem zwischen Saluen und Mekong, mit Fortsetzung auf
der Halbinsel Malaka.
4. Das Gebirgssystem zwischen Mekong und der Ostküste.
5. Das Gebirgssystem südlich vom Sikiaug.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Extrahierte Ortsnamen: Indiens Hinterindien Indien Hinterindien Malaka Sumatra Deutschland Berlin Moskau Malaka Bengalen Tibet Assam Malaka
— 116 —
europäischen Schiffen nach Westen, von chinesischen Fahrzeugen nach Osten
getragen.
2. Der mittlere Teil bildet ein unabhängiges Königreich,
das Königreich Siam. Die Hauptstadt dieses Reiches heißt Bangkok.
Bangkok liegt an beiden Seiten des Meuam und wird von zahllosen
von Gondeln belebten Kanälen durchschnitten. Mit Ausnahme der Königs-
Paläste, der öffentlichen Gebäude, der mit vergoldeten Türmen geschmückten
Tempel und der Wohnungen der fremden Kaufleute sind alle Häuser
auf Pfählen gebaut oder auf Bambusflößen aufgerichtet. Ein großer
Teil des Landes ist noch völlige Wildnis, nur ein Fünftel des Reiches,
welches so groß ist wie Deutschland und Italien zusammen, ist angebaut.
Dieser angebaute Teil ist aber sehr fruchtbar. Er liefert Reis, Zucker,
Baumwolle und Pfeffer in Hülle und Fülle. — Der König nennt sich:
„Herr des Lebens, Beherrscher der Erde, Herr des weißen Elefanten".
Wie kommt er dazu, den zuletzt genannten Titel zu führen?
3. Der östliche Teil steht unter der Herrschaft der Fran-
zofen. Die Hauptstadt dieses Gebietes heißt Saigon (spr. saigong) und
liegt im Melkongdelta.
Zusammenfassung und Einprägung an der Hand der Übersicht:
Hinterindien.
1. Lage und Größe.
2. Bodenbeschaffenheit (Gebirgssystem — Ebenen).
3. Bewässerung.
4. Tier- und Pflanzenwelt.
5. Besitzer (Engländer, Franzosen, Eingeborene).
6. Ortschaften (Singapurs, Bangkok, Saigon).
3. Die indische Jnselflnr.
Iit!: Wir werfen heute einen Blick auf die durch ihre
Naturschätze ausgezeichneten hinterindischen Inseln.
Nachdem die Schüler darauf hingewiesen haben, daß ihnen aus der
Geschichte her bekannt ist, daß die hinterindischen Inseln seit Entdeckung
des neuen Seewegs besonders ihrer seltenen Gewürze wegen das Ziel
der Seefahrer geworden sind, werfen wir in gewohnter Weise die Frage
auf:
I. Was lehrt die Karte über die durch Naturschätze
ausgezeichnete Jnselflur?
Sie belehrt uns zunächst über die Lage, Ausdehnung und
Gliederung der Jnselflur.
Die hinterindischen Inseln breiten sich zu beiden Seiten des
Äquators aus, bilden gleichsam die Brücke zwischen Ostasien und Australien.
Man kann vier Hauptgruppen unterscheiden.
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert]]
— 124 —
Jitl: Welche Bedeutung haben die Pflanzen für den
Men schen?
Gemeinsam wird gesunden:
A. Die Pflanzen dienen zur Nahrung und znm Gennft.
Die wichtigsten Nährpflanzen find
a. Das Getreide. (Die größten Kornkammern sind das obere
Mississippibecken und das südliche Rußland.)
b. Der Reis. (Ihn erzeugt Hinterindien in gewaltigen Massen.)
c. Der Brotfruchtbaum aus den hinterindischen Inseln und die
Kokospalme.
6. Die Banane in Vorder- und Hinterindien und Südamerika,
e. Die Kartoffel.
2. Die wichtigsten Genußmittel.
a. Der Kaffee (Brasilien, Westindien, Hinterindien.)
b. Der Thee. (China.)
c. Der Kakao. (Mittelamerika.)
6. Der Wein. (Frankreich, Italien, Spanien u. s. w.)
e. Der Tabak. (Nordamerika, Westindien, Philippinen.)
3. Die wichtigsten Gewürze.
a. Der Zucker. (Westindien, Indien.)
b. Der Zimmet. (Ceylon.)
c. Der Pfeffer. (Hinterindien.)
d. Die Muskatnnß. (Hinterindien.)
e. Die Vanille. (Mittelamerika und Mexiko.)
B. Manche Pflanzen liefern Kleidung und Wohnung.
1. Kleidung: Baumwolle und Flachs.
2. Wohnung: Unsere Laub- und Nadelbäume — das Bambusrohr.
C. Manche Pflanzen bilden wichtige Handelsartikel.
Zucker, Zimmet, Pfeffer, Muskatnuß, Vanille, Kaffee, Thee, Kakao,
Tabak, Reis, Getreide.
v. Die Pflanzen beeinflussen die Bewohnbarkeit eines
Gebietes.
1. Übermäßiger Reichtum an Pflanzen macht ein Gebiet
unbewohnbar. (Urwälder!)
2. Armut an Pflanzen macht ein Gebiet ebenfalls unbe-
wohnbar. (Prairien, Pampas, Llanos, Heiden, Moore, Tundren.)
E. Manche Pflanzen sind direkt Feinde des Menschen.
(Unsere Giftpflanzen!)
C. Ergebnisse.
A. Vorderindien.
I. Grösze und Gestalt. Etwa siebenmal so groß wie das
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom]]
— 97 —
c. im Süden vom indischen Ozean
d. im Osten vom bengalischen Meerbusen.
B. Die Karte giebt nns an zweiter Stelle Aufklärung über die
Bodengestalt der Halbinsel: Wir finden:
Wenn wir im Geiste Indien von Nord nach Süd durchwandern
wollen, so stoßen wir zunächst auf ein gewaltiges Hochgebirge, auf das
Himalaya. Dieses Gebirge zieht sich in einem flachen Bogen vom
Indus bis zum Brahmaputra und fällt (Färbung!) nach Süden zu steil
ab. — Himalaya d. i. „Sitz des Schnees" nennen, so sügt der Lehrer
hinzu, die Eingeborenen dieses Gebirge. Heilige Ehrfurcht erfüllt ihr
Herz beim Anblick der schneeglänzenden Riesenberge, auf deuen ihrer
Meinung nach die Götter wohnen. Der höchste Berg des Himalaya,
es ist zugleich der höchste des ganzen Erdballs, gilt ihnen als der Sitz
einer ihrer höchsten Gottheiten, des Gottes Schiwa. Gaurisaukar, d. i.
„Höhe des Schiwa" ist der Name des Berges. Wohl noch niemals hat
ein Mensch seinen Rücken zu erklettern versucht. — Um nns einen Be-
griff von der Ausdehnung des Himalayagebirges zu verschaffen, wollen
wir seine Breite und Länge mit Hilfe des Zirkels und des Maßstabes
messen. Was finden wir? (Die Ausdehnung von West nach Ost beträgt
ungefähr 2100 km, also ungefähr soviel wie die Entfernung von Köln
bis Moskau. Die Ausdehnung von Nord nach Süd beträgt gegen
350 km, ist also fast so groß wie die Strecke zwischen Erzgebirge und
Ostsee.
2. Vom schneeglänzenden Himalayagebirge steigen wir nieder in das
Tiefland von Hindostan, das von zwei Riesenströmen, dem Indus
und dem Ganges, und ihren zahlreichen Nebenflüssen bewässert wird.
Wir überschreiten einen der Hauptströme, den Ganges, und steigen dann
aus der Ebene
3. wieder empor, und zwar zu dem Plateau von Dekan. Dieses
Platean ist eine nach Osten zu geneigte Hochebene (Flnßläufe!) beginnt im
Westen mit dem Ghätsgebirge und fällt allmählich zu der Küstenebene
ab, die den bengalischen Meerbusen einfaßt.
4. Aber noch einmal müssen wir bergab und bergauf, deuu das
Plateau von Dekan reicht nicht bis zur Südspitze. Wir steigen von ihm
ans wieder zu einem tiefen Einschnitt und aus diesem Einschnitt wieder
hinauf zu dem Gebirge von Travaneore, welches die Südspitze füllt'
Von der Höhe dieses Gebirges aus schauen wir den indischen Ozean'
Wie groß ist die Entfernung, die wir zurückgelegt haben? (Vom
Himalayagebirge bis zur Südspitze 2500 km. So groß ist ungefähr
die Entfernung zwischen Ehristiania und Palermo!)
Iii. Und was können wir von der Karte über die Bewässerung
Indiens ablesen?
Die Karte lehrt, daß Indien sehr gut bewässert ist. (Es zählt
Tischendorf, Fremde Erdteile. 7
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
Extrahierte Ortsnamen: Indien Nord Ost Moskau Nord Ostsee Ehristiania Palermo Indiens Indien
— 133 —
rauh und mit großen Steinblöcken bedeckt. Von den Randgebirgen
strömen wohl Flüsse hernieder, aber sie verlieren sich bald im trockenen
Boden oder enden nach kurzem Lause in kleinen Salzseen. Höhenrücken
und Sanddünen durchziehen das Laud, das im Winter eisigkalt, im
Sommer glühend heiß ist. (Grund!) Im Norden geht die Wüste nach
und nach in ein weidereiches Bergland über. Dort lebt das Wander-
Volk der „Mongolen" unter seinen Filzhütten und ernährt sich von den
Erträgnissen der Herden (Kamele, Pserde und Rinder.)
Der östlichste Teil China ist Ebene und sührt den Namen
2. Das chinesische Tiefland. Es breitet sich aus zwischen dem
Ostrand des großen Hochlandes und dem großen Ozean und ist das
Mündungsgebiet des Jaug-tse-kiaug und das Hoang-ho.
D. Nun befragen wir die Karte über die Bewässerung Chinas
und erhalten als Antwort:
China besitzt außer einer Anzahl Küstenslüsseu drei Hauptströme.
1. Der Amur. Er entspringt auf dem Südabhange eines der
sibirischen Grenzgebirge, wendet sich dann erst nach Nordost, dann nach
Südost, dann wieder nach Nordost und mündet endlich in das ochotskische
Meer. Er bildet eine große Strecke lang die Grenze zwischen China
und Sibirien.
2. Der Hoang-ho. Er entspringt in Tibet und fließt zuerst uach
Nordosten, dann nach Osten (1. Knie), dann nach Süden (2. Knie), dann
wieder nach Osten (3. Knie), dann wieder nach Nordosten (4. Knie) und
mündet endlich in das gelbe Meer.
3. Der Jang-tse-kiang. Seine Quelle liegt auf dem Südab-
hange des Kuenlin. Er strömt erst nach Südost, dann nach Norden und
endlich in Zickzacklinien nach Osten und mündet in das ostchinesische
Meer. — Er ist mit dem Hoang-ho dnrch den Kaiserkanal verbunden.
Zur sachlichen Befprechuug.
a. Der Name „Hoang-ho" bedeutet „gelber Fluß". Wie
erklärst du dir diesen Namen? (Er gräbt sein Bett tief in die
lehmige gelbe Erde, in den Löß, ein und ist daher gelb ge-
färbt. Er führt den gelben Schlamm mit ins ostchinesische Meer
und färbt es dadurch weit hinaus gelblich. (Gelbes Meer!)
b. Der Hoang-ho führt auch den Namen „das Unglück
Chinas" — Wie ist das zu erklären? — Er ist reißend
und wird im Tieflande durch verheerende Überschwemmungen,
bei denen er leicht seinen Lauf ändert, gefährlich. 1887 brach
er z. B. oberhalb seiues 4. Knies aus und ergoß sich zunächst
in den Wei-ho und aus diesem sogar in das letzte Knie des
Jang-tse-kiangs. Bei dieser Überschwemmung sind mehrere
Millionen Menschen ertrunken. 1888 gelang es, den Durch-
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Extrahierte Ortsnamen: China Chinas China Nordost Nordost China Sibirien Tibet