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1. Teil 3 - S. 16

1895 - Leipzig : Wunderlich
J Zweite metkodische Einheit. klarheitsstuft. 1. Die Provinz Pommern. Jit!: Wir betrachten nun diejenigen Provinzen des Hohenzollern- staates, die sich an der Ostsee ausbreiten, und redeu da zuerst von der Landschaft, die sich einstmals in den Händen der Schweden befand, von Pommern. (Zeigen!) Die Kinder geben nun zunächst wieder möglichst selbständig an, wie sich nach ihrer Meinung der Gang der Unterredung — im Hinblick auf das gestellte Ziel — zu gestalten hat. Sie kommen, vom Lehrer mir im Notfalle unterstützt, zu dem Resultate: Wollen wir unserer Aufgabe gerecht werden, so müssen wir unsere Aufmerksamkeit aus vier Punkte richten. Wir fragen daher: 1. Wo liegt diese Landschaft? 2. Wie gelangte diese Landschaft in die Hände der Schweden? 3. Auf welche Weise wurde Pommern von den Hohenzollern erworben? 4. Hat denn Pommern einen Wert für Preußen? Die Schüler stellen darauf hin fest, daß sie aus Grund des voraus- gegangenen Unterrichts (Geschichte!) und mit Hilfe der Karte die drei ersten Fragen allein beantworten können. Sie legen — vom Lehrer nur durch kurze Hinweise unterstützt — dar: 1. Wo liegt Pommern? Pommern wird begrenzt von der Ostsee, von Mecklenburg, Bran- denburg und Preußen. Es wird von der Oder in zwei Flügel, einen westlichen und einen östlichen, zerlegt und von einem Teile des baltischen Landrückens, von der pommerschen Seenplatte, durchzogen. Zu Pommern gehört auch die Insel Rügen, die wir im vorigen Jahre kennen lernten. (Vergl. Deutschland I, S. 53.)j 2. Wie kam Pommer»? in die Hand der Schweden? Ans dem Geschichtsunterrichte wissen wir, daß Gustav Adolf, der den bedrängten Protestanten zu Hilse eilen wollte, im Jahre 1639 an Pommerns Küste landete und sich in kurzer Zeit und ohne viele Mühe in den Besitz ganz Pommerns setzte, denn die kaiserlichen Truppen, die

2. Teil 3 - S. 1

1895 - Leipzig : Wunderlich
Srste methodische Einheit. A. klarheitsstuft. 1 Die Provinz Brandenburg. Anschauungsmittel: Schwefel, Holzkohle, Salpeter, Schießpulver. 3tcl: Wir werfen heute einen Blick auf das Stammland der Hohenzollern. Wir sprechen von der Provinz Brandenburg, die man früher des deutschen Reiches Streusandbüchse nannte. Nachdem die Kinder noch einmal alles das angegeben haben, was sie auf Grund des Geschichtsunterrichts*) von Brandenburg gelernt haben, werden gemeinsam die Fragen festgestellt, nach denen die Besprechung fortzuschreiten hat. 1. Wo liegt die Landschaft? In der Geschichtsstunde haben wir ihre Lage nur im allgemeine« festgestellt. (Nördlich von uns — Havel, Spree, Oder). Heute wollen wir genauer Verfahren. Was lehrt die Karte über die Lage der Provinz? (Sie zeigt, daß die Provinz Brandenburg sich ungefähr in der Mitte des preußischen Staates befindet und sich ausbreitet zwischen dem Großherzog- tume Mecklenburg, und den Provinzen Pommern, Posen, Schlesien und Sachsen. 2. Warum hiefz die Provinz Brandenburg, früher des deutschen Reiches Streusandbüchse? In früherer Zeit war die Provinz Brandenburg zum größten Teile ein sehr unfruchtbares Gebiet. Sie enthielt nicht allein weite öde Moor- *) In der Geschichte haben wir uns kurz vorher mit dem Manne beschäftigt, der den Franzosen am Rheine so entschieden entgegentrat und sodann die Schweden besiegte, die — von Ludwig Xiv. aufgehetzt — von Pommern aus in Deutschland eingefallen waren. Wir haben sodann, nachdem wir die Thaten dieses Mannes kennen gelernt hatten (Zurückweisung der Bewerbung Ludwigs Xiv. — Kämpfe am Rhein — Sieg bei Fehrbellin), die Frage aufgeworfen: Woher stammte denn Friedrich Wilhelm, der große Kurfürst? Diese Frage führte uns u. a, auf den Burggrafen von Nürnberg (Friedrich von Hohenzollern), der einst vom Kaiser Sigismund die Markgraffchaft Brandenburg erhielt, zu der Heinrich I. den Grund gelegt hatte. (Nordmark zum Schutze gegen die Sklaven!) Tischendorf, Deutschland. 2. Abt. 2. Aufl. 1

3. Teil 3 - S. 14

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 14 — b. Spandau (Festung — Pulverfabrik — Waffenfabrik.) c. Potsdam (Schöne Lage!). d. Brandenburg (Geschichte!). e. Frankfurt (Meßstadt!). f. Küstrin (Festung). g. Lübben (Hauptort des Spreewaldes). h. Fehrbellin (Moore — 1675). 5. Geschichtliche Erinnerungen. Außerdem merken wir den Satz: Die Großstadt hat ihre Vor- züge, aber auch ihre Nachteile. D. Anwendung. 1. Weise die Richtigkeit des Satzes nach: Die Großstadt hat ihre Vorzüge, aber auch ihre Nachteile! 2. Wende auf die Provinz Brandenburg die früher gewonnenen Sätze an: a. Fleiß und Ausdauer bleiben nirgends unbelohnt. b. Wasferüberflnß und Wassermangel machen den Boden unfruchtbar. 3. Was wirst du dir ansehen, wenn du einmal nach Berlin kommen solltest? 4. Woran erinnert die steinerne Schale vor dem Museum zu Berlin? 5. Welche Vorteile hat der Ausenthalt in einer kleinen Stadt? 6. Warum ueuut man die Provinz Brandenburg manchmal „das Herz Deutschlands"? 7. Warum reisen jährlich so viele Leute in den Spreewald? 8. Welche eigentümlichen Gebräuche der Wenden im Spreewalde sind dir bekannt? 9. Erkläre: des deutschen Reiches Streusandbüchse, Oderbruch, Spree- Wald, Meßstadt, Tiergarten, Opernhaus, Unter den Linden, Branden- burger Thor. 10. Wo liegen die Städte Spandau, Potsdam, Lübben, Küstrin^ Frankfurt, Brandenburg? 11. Erkläre: Frankfurt a. O Zur Konzentration des Unterrichts. 1. Lesen und Besprechen: a. Aus Jütting und Weber (Vaterland): Im Spreewalde — Berlin, die deutsche Kaiserstadt. b. Muttersprache Iv. Ausgabe B.: Der Spreewald — Berlin. 2. Aufsatz:

4. Europa in natürlichen Landschaftsgebieten - S. 44

1898 - Leipzig : Wunderlich
— 44 — Cordoba, ihre Hauptstadt, zählte 1 Mill. Seelen und enthielt 600 Moscheen, 2 prachtvolle Schlösser, 17 große Universitäten, mehrere Aka- demien und 70 große Bibliotheken. In Andalusien, Granada und Mur- cia hielten sich die Mauren bis 1492; daher sind hier die Spanier stark mit arabischem Blute gemischt und viele Wörter ihrer Sprache maurischen Ursprungs. Im Mittelalter entdeckten die Portugiesen viele Inseln an der Westküste Afrikas, und sie kamen bis ans Kap der guten Hoffnung. Sie waren ihrem Ziele der Auffindung des Seeweges nach Indien, immer näher gekommen. Diese Entdeckungen drängten das spanische Königshaus, endlich auf die Ideen des Columbus einzugehen, und am 3. Aug. 1492 segelte er vom Hafen Palos ab. Warum gingen von hier die Entdeckungen des Mittelalters aus? Lage u. s. w. Warum von so vielen Völkern besucht? — ge- segnete Landschaften. Wovon werden wir also zu sprechen haben? 1. Lage, Grenzen, Gliederung u. s. w. 2. Einzelne Landschaften wie Ebrogebiet, Andalusien und Kastilien. Ii. 1. A. Lage, Grenzen und Gestalt. Lage in Europa? Weltlage? — 36.—431//. Zone? Welcher Zone näher? Temperatur? Grenzen? Gliederung? — gering (Nachweis). Inseln? Gestalt? — Wir ziehen gerade Linien vom Kap de Ereus bis Finisterre (1000 km), von hier bis Vincent (660 km), von hier bis Car- thagena (750 km) und von hier bis Kap de Ereus (650 km). — So entsteht ein rechtwinkliges Trapez. Flächeninhalt? — ungefähr 600000 qkm (nämlich 750.660 km und 250.660:2) und 26 Millionen Einwohner. Wieviel Bewohner auf einen qkm? 32. Nach obigen Hilfslinien werden die charakteristischen Umrisse der Halbinsel auf die Wandtafel gezeichnet. Inwiefern ist die Lage der Pyrenäenhalbinsel günstig? Sie liegt am Altantischen Ozean und am Mittelmeer; beide Meere sind durch die Straße von Gibraltar verbunden — Annäherung an Afrika. Folge? Schiffahrt — überseeische Entdeckungen im 15. und 16. Jahr- hundert. — Industrie und Handel kamen durch den Fleiß und die In- telligenz der Mauren zur Blüte. Warum ist die Industrie und der Handel auf der Halb- iusel in der Gegenwart unbedeutend? Mauren vertrieben — gegenwärtigen Einwohner ohne Unternehmungsgeist — Bewässerungs- anlagen der Mauren zerfallen — Beherrschung des Weltmarktes durch die Engländer (Gibraltar — Malta — Rhodus u. s. w). Die Küsten sind wenig gegliedert, die geringe Anzahl der schützenden Buchten, Strom- schnellen, die Versaudung und Wasserarmut der Flüsse im Sommer sind ungünstig für die Schiffahrt. Auch gegen Frankreich ist die Halbinsel ziemlich abgeschlossen durch die Pyrenäen.

5. Europa in natürlichen Landschaftsgebieten - S. 47

1898 - Leipzig : Wunderlich
— 47 — Das kantabrisch-asturisch-galizische Gebirge. Gestalt? — ein Kettengebirge, das sich in Galizien zu einem ver- worrenen Gebirgslande auflöst. Höhe? Mittelgebirge — in Galizien und den bask. Provinzen niedriger — die vielverzweigten Fluß- thäler bilden hier Pässe zwischen den Pyrenäen und dem kanta- brischen Gebirge. Abhänge? — nach der kastilischen Hochebene allmählich, nach dem Meere steil. Gestalt der Küste? — schwach ausgezackt, überall felsig — viele schmale Einschnitte, die sich zu guteu Naturhäfen ausweiten. Folge? — Hafenstädte Sebastian, Santander, Bilboa — im Nw die Kriegs- häfen Ferrol und Coruua. Bodenbeschaffenheit der Küste? — einzelne Dünen und Marschen — guter Boden. Bewässerung? — reiche Niederschläge (Warum?) Folge? — Mitteleuropäischer Pflanzenwuchs — iu den Thälern zwischen Erlen und Weiden saftige Wiesen, in den Ebenen inmitten gelber Weizenslnren freundliche Dörfer — auf den Höhen kräuterreiche Sennen —- die Thalwände mit Kastanien, Eschen, Ulmen, Ahorn und Buchen und die Gipfel mit Nadelbäumen dicht bewaldet — das Bergland im W mit dem Becken des Minho ist vortrefflich bewaldet und gut angebaut. Hier giebt es zahlreiche Obstbäume, dazu Weinberge und reiche Getreidefluren; außerdem gedeihen hier Oliven und Orangen. In Galizien findet 'der Reisende zer- klüftete und gebirgige Gegenden, die den mittelhohen Partien der Schweizer Kalkalpen entsprechen. Die inneren Bodenschätze? — Kohlen und Erze, besonders das baskische Bergland eisenreich. Folge? Bergbau, Eisenindustrie. Ausfuhr? — von Obst. Wein, Kastanien, Wallnüssen, Vieh. Verkehrslinien? — von Madrid über Bnrgos nach Bilboa, über Valla- dolid nach Ferrol Eisenbahnen — von den Hafenstädten direkte Dampfschisfskurse nach England, Frankreich. Ii, 2. Warum ist die Hochebene von Alt- und Neukastilien un- fruchtbar? Infolge der wenigen Niederschläge herrscht hier Wasser- armut und große Dürre. Die Sommer sind sehr heiß und die Winter sehr kalt. Die Flüsse haben sich in den leicht zerstörbaren Boden tiefe Rinnen gegraben und trocknen im Sommer öfters aus. Der Boden besteht aus unfruchtbarem Thon und ist teilweise mit Steingeröll bedeckt. Rauhe Winde und häufige Nachtfröste verhindern aus der Hochebene den Pflanzenwuchs. In tieferen und geschützteren Gegenden hatten die Mauren durch künstliche Bewässerung (Schöpfräder) den Boden an- gebaut, aber die Spanier haben diese Anlagen vernachlässigt, so daß die 1500 Ortschaften, die hier ehemals blühten, größtenteils öde und ver- lassen sind. Pflicht der Regierung und Bewohner?

6. Europa in natürlichen Landschaftsgebieten - S. 49

1898 - Leipzig : Wunderlich
— 49 — Warum entwickelte sich Madrid trotz der öden Umgebung zur Groß- und Hauptstadt? — wegen seiner günstigen Lage in- mitten des Landes. Von hier führen Straßen und Eisenbahnen nach Bilboa, Santander, Ferrol, Saragossa, Toledo, Lissabon, Sevilla u. s. w^ Welches sind die Charaktereigentümlichkeiten des Kasti^ liers? (Gedenke der Lust an den Stiergefechten, an Abenteueru, der Unlust zu Ackerbau u. s. w.) In seinen Adern fließt heißes Blut; er ist leicht erregbar und stößt seinen Feind mit dem Dolche ohne Bedenken nieder. Ein Räuber mit blutigen Thaten behaftet, gilt in seinen Augen als Held. Die Spanier zeigen wenig Mitgefühl, ihr Stolz ist sprich- wörtlich geworden. C. Das ßörogeöiet und die Pyrenäen. ii, i. Ebroquelle? — Kantabrifches Gebirge. Lauf? — nach 80. Warum? — im N das kautabr. Geb. und das baskische Bergland — im No die Pyrenäen, im Sw das iberische Scheidegeb. Das Basken- land ist ein anmutiges Hügelland, in denen saftige Wiesen und wogende Getreidefelder abwechseln; freundliche Bauernhäuser blickeu aus srucht- bareu Obst- und Gemüsegärten. Uferlandschaften des Ebro? — Navara — Aragonien. Bodengestalt Navaras? — Parallelketten der Pyrenäen. Höhe? — bis 1600 m (Mittelgebirge). Abhänge nach dem Ebro? — steil. Produkte? — Nadelholz und Bnchenwaldnngen. Bodengestalt Aragouieus? Hocharagouien gebirgig (Parallelketten der Pyrenäen) — zu beiden Seiten des Ebro-Tiesland. (Ebrobeckeu). Bodenbeschaffenheit des Ebrobeckens? — Ablagerungen von san- digem Mergel, Porphyr, Gips. Folge? — das Bett versandet — Fluß hier unschiffbar — daher dem Fluß parallel der Kaiserkanal. Die Mergel-, Thon- und Gipsschichten sind so bedeutend mit Salz untermengt, daß sich nach Regengüssen bei heißem Sonnenscheine die Oberfläche des nackten Erdreichs mit einem weißen Überzuge krystallisier- teu Koch- und Glaubersalzes bedeckt und die durch solches Terrain flie- ßenden Bäche gesalzenes Wasser führen. Folge? — Salzsteppen an beiden Ufern — meilenweit kein Trinkwasser — kein einziger Baum schützt gegen die versengende Glut der Sonne — statt des grüuen Rasens und der bunten Blumen mißfarbige, büschelige Steppenpflanzen — zum Ackerbau ungeeignet und daher unbewohnt. Hauptstadt? Sara- gossa — Warum hier erbaut? — weil an der Straße nach Madrid und weil ihre unmittelbare Umgebung und ein durch den Kaiserkanal bewässerter Raum etwas anbaufähig und mit Öl- und Fruchtbäumen be- wachsen ist — sonst sind die Ufer hier zu beiden Seiten kahl, reizlos und unbebaut. Pflicht? — die wasserreichen Bäche und Flüsse, die von Prüll, Europa. a

7. Europa in natürlichen Landschaftsgebieten - S. 51

1898 - Leipzig : Wunderlich
— 51 — triebenen Seidenraupenzucht. Folge? Seidenindustrie in Valencia. Die wohlangebauten Gefilde sind von durch Tunnel und ans Brücken gelei- teten Kanälen durchzogen, von welchen das Wasser durch ein Netz von Gräben mittelst Schleusen auf alle Felder und Terrassen verteilt wird. Diese kunstvoll angelegten Gärten und Gefilde heißen „Huerta." Nach Murcia und Karthagena zu sind die schön geformten Fels- gebirge wegen der allgemeinen Regenarmut meist kahl und die Küsten- ebene gleicht einer Steppe. Eine Ausnahme bildet der Palmenwald von Elche. Ii, 2. Warum ist der Ebro wenig zur Schiffahrt geeignet? Im Oberläufe reißend, im Mittellauf Stromschnellen wegen der steilen Ufer, im Ebrobecken ist der Fluß voll Saudbänke und Untiefen — daher Kanäle — im Sommer niedriger Wasserstand — Seeschiffe nur bei hohem Wasserstande im Delta sichtbar. Warum das Ebrobeckeu und stellenweise auch die Mittel- meerprovinzen unfruchtbar? Hier in der Ebene hat der Ebro den Sand aus dem kantabrischen Gebirge infolge des ruhigeren Laufes ab- gelagert. Dem Sand ist viel Salz beigemengt, das durch Regengüsse nach und nach ausgewaschen worden ist. Die vielen Salzteiche und Salz- steppen sind jedenfalls Reste eines Binnensees — Regenarmut. Die Fruchtbarkeit zeigt sich besonders in den Thalern und im Marschland der Küsten, aber in den Gebirgen und Ebenen nur da, wo sie künstlich bewässert werden, da sie meist Kalkboden haben, der alle Feuchtigkeit gierig einsaugt. Auf dem unbewaldeten Boden fließt anch das Regen- Wasser schnell ab. Was thuu die Spanier zur Hebung der Fruchtbarkeit? — Auffangen des Regenwassers in Cisternen — Zuleitung des Wassers auf die Fluren, wie es die Mauren aus Arabien und Palästina eingeführt hatten. Woher rührt der tiefblaue Himmel und die Regenarmut au der spanischen Südküste trotz der Meeresnähe? Das Klima der Südküste und der augreuzeudeu Tiefländer ist afrikanisch, d. h. im Sommer heiß und trocken, im Winter mild. Die Luft besitzt hier den nur der spanischen Südküste eigentümlichen Hitzeduust, der die Wolkenbildung verhindert. Je weniger Wasserbläschen die Luft erfüllen, desto klarer und reiner erscheint uns das Blau des Himmels. In dem Maße, als die Feuchtigkeit der Luft wächst, uehmeu die vorhandenen Bläschen an Dicke zu, so daß das Blau allmählich iu Weiß übergehen muß. Je ge- ringer die relative Lustfeuchtigkeit, um so reiner und tieser ist das Blau des Himmels, weil in diesem Falle die Dampfbläschen am kleinsten find. Der Feuchtigkeitsgehalt der Luft nimmt von den Polen nach dem Äquator zu ab und ist in den Binnenländern geringer als am Meere. 4*

8. Europa in natürlichen Landschaftsgebieten - S. 53

1898 - Leipzig : Wunderlich
— 53 — Sevilla (150 T.) mit gotischem Dom — Gebäude mit platten Dächern — Mittelhöfe mit Säulengängen, Blumenbeeten und Spring- brnnnen — Verkehrsmittelpunkt — Königl. Cigarrenfabriken, in welchen der Tabak aus Habaua, Manila und Pnertorico verarbeitet wird. Tabakbau im Laude des Tabakmonopols wegen verboten. Jerez = Weinort (Sherry der Engländer) — Cadiz — befestigter Hafen — Palos (Columbus) — Ausfuhrort der Mineralschätze (Kupfer, Blei, Quecksilber) der S.a Moreua. Schiffahrt von Sevillu, von Cordoba aus. 2. Hochandalusien: Gestalt? — aus Bergterrassen und Hochebenen. Abdachung? — in Terrassen zum Guadalquivir, mit eiuer steileu, schroffen Gebirgskette zum Hügellande der Provinz Cadiz, steil und in wild zerklüfteten Felsen- mauern zum Mittelmeer abstürzend. Höchste Erhebung der Sa. Nevada? Mnlahacen 3638 in — Aussicht übers Meer bis nach Nordafrika (ausmalen). Pflanzenwuchs vom Meeresspiegel bis zum Gipfel? — verschie- dene Regionen: in der warmen Region (1300 in) Kastanienwäldchen, Eichenhaine, dazwischen gedeihen Wein, Feigen, Mandeln, Maulbeerbäume, Obst, Getreide, Oliven, Gemüse — in der mittelhohen Region (2300 m) Weizen und Roggen, Laubhölzer — in der alpinen Region ausgedehnte Bergwiesen — Schueeregioueu von 3000 m mit Alpenseen und ganz wenigen Gletschern. Städte? Malaga—ausfuhrort sür Wein, Seide und Südfrüchte. Granada: — guter Boden, reiche Bewässerung, südliche und geschützte Lage. Folge? — große Fruchtbarkeit (Ausmaluug) — Reichtum — Prachtgebäude (die Alhambra, den ehemaligen Königspalast der Manren nach Bild schildern). In der Umgegend von Carthagena werden Silber-, Blei- und Eisenerze gegraben und Salze ge- Wonnen. Gibraltar — britische Besitzung, die Meerenge mittels Festung und Flotte beherrschend. Ii, 2. Welche Vorzüge hat Andalusien nach mathematischer, geo- graphischer Lage, nach Bodenform und Bewässerung vor andern Provinzen Spaniens? — südliche, tiefe und geschützte Lage, (kein Winter) — die Hitze gemildert durch Seelüfte — häufige Gewitter im April und Mai, reiche Bewässerung, da von allen den im Umkreise lie- genden Höhen Bäche und Flüsse dem in der Mitte der Tiefebene sich hinschlängelnden Hauptfluffe zufließen — die glühenden Sonnenstrahlen reifen den feurigen Wein und die süßen Südfrüchte.

9. Europa in natürlichen Landschaftsgebieten - S. 55

1898 - Leipzig : Wunderlich
— 55 — bastian und die Kriegshäfen Cornna, Ferrol) — Schiffahrt, Fischfang, Handel — Dampfschiffahrtslinien und Eisenbahn- linien — b. Südrand und Ebene aa. auf der Erde Südfrüchte (Orangen, Oliven, Feigen, Datteln, Mandeln), der Weinstock, der Maulbeerbaum, der Baum- Wollenstrauch, die Korkeiche. Beschäftigung: Seiden- und Banmwollenindnstrie (Bareellona), Weinbereitnng (Jerez, Ma- laga, Valencia), Tabakmonopol (Sevilla), Büffelzucht (Sa. Morena), Lederfabrikation (Eordoba) — bb. in der Erde Quecksilber, Kupfer, Blei, Salz, Mineralwasser Bäder, Bergwerke, Schmiederei, Salinen — Ausfuhr: Wein, Salz, Südfrüchte, Cigarren. B. Das Innere ist ärmlich ausgestattet. 1. Beschaffenheit: a. Randgebirge (Welche?): Abhänge nach dem Innern waldarm und kohlenarm — b. Hochebene aus unfruchtbarem, leicht zersetzbarem Thonboden, steinig, regenlos, trocken. 2. Folgen dieser Beschaffenheit a. für Klima: Festlandsklima, d. h. im Sommer heiß und trocken, im Winter rauh und kalt, heiße Tage, kalte Nächte (in Madrid wird Feuer und Wasser verkauft) — heftige Winde wirbeln Staub- Wolken auf — b. für die Bewässerung: Flüsse laug, mit kurzem Unterlaufe, wenigen Nebenflüssen, Stromschnellen, Wasserfällen, tiefen Flußbetten — ver- sandet, wasserarm, ungeeignet zur Schiffahrt (Ausnahme bildet der Guadalquivir, gespeist durch Schneewasser aus der Sa. Nevada — c. für die Pflanzen: kein Wald, keine Wiese, kein Feld — nur Expar- togras in Büscheln — d. für Beschäftigung, Verkehr und Bevölkerung: Viehzucht (Merino, Büffel), Wollhandel, Espartoflechterei, Seilerei — Verkehr erschwert — Bevölkerung gering. Iii, 2. Kaps oder Vorgebirge sind einzelne ins Meer vorspringende hohe Felsen (K. Spaniens, Portugals, Griechenlands). Die Hochebene ist ein Hochland mit geringen Höhenunterschieden, das von Randgebirgen umgeben wird. Das Tafelland oder Plateau hat keine Randgebirge. Hochebenen mit Randgebirgen ringsum sind Wasser- arm. Warum? (Kastilische und oberdeutsche Hochebene — Rauhe Alp, Karst und Gipfel des Sonnenbergs). Hochgebirge, Pässe, Schneelinien. Die Regionen der Hochgebirge vom Fuße bis zum Gipfel gleichen den

10. Europa in natürlichen Landschaftsgebieten - S. 45

1898 - Leipzig : Wunderlich
— 45 — B. Kastilien. Bodengestalt? — Hochebene. Name? Größe? — die Hälfte der Halbinsel. Teile? Alt- und Neukastilien. Wodurch getrennt? Ka- stilisches Scheidegebirge. Grenzen der Hochebene? Kantabr. Ge- birge u. s. w. Höhe? Altkastilien durchschnittlich 800 m und Neukastilien 650 m. Klima? Niederschläge fallen an den Randgebirgen auf, so daß wenig Wolken und Regen in die Hochebene dringen. Folge? — wolken- loser Himmel, heiße Tage und kalte Nächte — große Dürre — nur im Frühlinge und Herbste wenig Regen — der heftige Wind wirbelt im Sommer große Staubwolken auf. Flüsse der Hochebene? Quellen? — am iberischen Scheidegebirge. Warum? Westwinde führen vom Atlantischen Ozean Wolken dahin. Die Waldungen ziehen die Feuchtigkeiten der Luft an. Lauf? — nach W. Warum? im N, O und S find Randgebirge, Hochebene dacht sich nach W ab — den schmalen portugiesischen Terrassen sind Niederungen vorgelagert. Folge? — Flüsse im Unterlaufe abstürzend — Stromschnellen ^ Duero nur wenige Stunden vor der Mün- dnng, Tajo auf der Hochebene uur stellenweise schiffbar — Gnadiana bildet in der Ebene von Mancha Sümpfe und Seen, weil hier das Wasser stagniert. Klima an der Westküste Portugals? — sommer- liche Hitze und Trockenheit, gemildert durch die atlantischen See- winde —- nördlich viel Regen. Warum? Folge? Weinberge, Obst- Haine u. s. w. — viele Ortschaften — Lissabon 400 000 Einw. Hauptstadt Portugals, an einer seeartigen Erweiterung der Tajo- mündung — iu herrlicher Umgebung —■ Prachtgärten — freund- liche Landhäuser. Schiffahrt und Handel. Warum? Warum trotz der 3 großen Flüsse aus der Hochebene Dürre? — wenig Neben- flüsse (wegen der Randgebirge im N u. S und Abholzung) — das Bett der Hauptflüsse tief (leicht zerstörbarer Boden) — im Sommer vielfach ausgetrocknet (weil nur im Frühling und Herbste wenig Regen — Steppenflüsse). Bodenbeschaffenheit? Steingeröll, unfruchtbarer Thon, der leicht verwittert. Produkte: Folge der Dürre und des unfruchtbaren Bodens? — kein Wald, keine Wiese (wie bei uns) — unermeßliche, baumlose Steppen mit Disteln, Thymian, Lawendel und harten Gräsern (Espartogras), die nicht einen zusammenhängenden Rasen bilden, sondern in einzelnen, fußweit auseinanderliegenden, 1 m hohen Büfcheu auf kleinen Erd- hügeln wachsen — in der Sonnenglut wirbeln dicke Staubwolken auf — Erschlaffung der Pflanzen — Produkte in bewässerten Gegenden? Getreide (Kornkammer), Erbsen, Oliven, — am Ausfluß des Duery
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