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1. Teil 3 - S. 1

1895 - Leipzig : Wunderlich
Srste methodische Einheit. A. klarheitsstuft. 1 Die Provinz Brandenburg. Anschauungsmittel: Schwefel, Holzkohle, Salpeter, Schießpulver. 3tcl: Wir werfen heute einen Blick auf das Stammland der Hohenzollern. Wir sprechen von der Provinz Brandenburg, die man früher des deutschen Reiches Streusandbüchse nannte. Nachdem die Kinder noch einmal alles das angegeben haben, was sie auf Grund des Geschichtsunterrichts*) von Brandenburg gelernt haben, werden gemeinsam die Fragen festgestellt, nach denen die Besprechung fortzuschreiten hat. 1. Wo liegt die Landschaft? In der Geschichtsstunde haben wir ihre Lage nur im allgemeine« festgestellt. (Nördlich von uns — Havel, Spree, Oder). Heute wollen wir genauer Verfahren. Was lehrt die Karte über die Lage der Provinz? (Sie zeigt, daß die Provinz Brandenburg sich ungefähr in der Mitte des preußischen Staates befindet und sich ausbreitet zwischen dem Großherzog- tume Mecklenburg, und den Provinzen Pommern, Posen, Schlesien und Sachsen. 2. Warum hiefz die Provinz Brandenburg, früher des deutschen Reiches Streusandbüchse? In früherer Zeit war die Provinz Brandenburg zum größten Teile ein sehr unfruchtbares Gebiet. Sie enthielt nicht allein weite öde Moor- *) In der Geschichte haben wir uns kurz vorher mit dem Manne beschäftigt, der den Franzosen am Rheine so entschieden entgegentrat und sodann die Schweden besiegte, die — von Ludwig Xiv. aufgehetzt — von Pommern aus in Deutschland eingefallen waren. Wir haben sodann, nachdem wir die Thaten dieses Mannes kennen gelernt hatten (Zurückweisung der Bewerbung Ludwigs Xiv. — Kämpfe am Rhein — Sieg bei Fehrbellin), die Frage aufgeworfen: Woher stammte denn Friedrich Wilhelm, der große Kurfürst? Diese Frage führte uns u. a, auf den Burggrafen von Nürnberg (Friedrich von Hohenzollern), der einst vom Kaiser Sigismund die Markgraffchaft Brandenburg erhielt, zu der Heinrich I. den Grund gelegt hatte. (Nordmark zum Schutze gegen die Sklaven!) Tischendorf, Deutschland. 2. Abt. 2. Aufl. 1

2. Vom Westfälischen Frieden bis auf unsere Zeit - S. 53

1906 - Leipzig : Dürr
Vorgeschichte des brandenburgisch-preuischen Staates von 11341640 53 solche Herrscher sehr begehrenswert war, die kein persnliches Interesse an dem Lande hatten und ihre Stellung nur dazu benutzten, sich zu be-reichern. So mute die Mark unter den Bayern und namentlich unter den Luxemburgern in tiefen Verfall geraten. Indem des Fürsten Rechte ver-geben wurden und die einzelnen Stnde sich von allen Verpflichtungen gegen die frstliche Gewalt losmachten, muten jene Zustnde heilloser Ver-wirrung entstehen, die zur Selbsthilfe und zum eigenmchtigen Auf-treten der Stnde, besonders der Adelsgeschlechter und der Städte, fhrten, so da schlielich eine Regierungsgewalt im Lande nicht mehr anerkannt wurde. In einem solchen Zustande bernahmen die Hohenzollern die Re-gierung des brandenburgischen Kurfrstentums. 2. Tas Aufblhen der Mark unter den Hohenzollern 14151619 ist in langsamer, stetiger Entwicklung vor sich gegangen. Ein eigenartiges Streben hat die Hohenzollernfrsten erfllt, ihr Kur-frstentum nach auen zu erweitern und im Innern zu festigen. Fast alt-herkmmlich scheint sich in der Herrscherfamilie der Grundsatz fortzupflanzen, da jeder Kurfürst die Pflicht habe, das Land zum greren Wachstum und Wohlstande zu führen und die kurfrstliche Macht zu erhhen. a) Die Vergrerung des Staatsgebietes zeigt schon dieses gleichmige Vorwrtsstreben. Wenn das Staatsgebiet im Jahre 1415 ungefhr 370 Quadratmeilen mit etwa 170 000 Einwohnern umfate, so war es bei dem Tode Johann Sigismunds 1619 auf 1472 Quadratmeilen mit ungefhr 900 000 Einwohnern angewachsen. Denn nachdem Friedrich I. (1420) und Friedrich Ii. (1440) Teile der Uckermark er-worben hatten, brachte der letztere Wernigerode (1450), die Neumark (1455) und Kottbus, Peitz, Teupitz und Brwalde (1462) an Brandenburg. Albrecht Achilles hat das Kurfrstentum (1482) durch Krossen, Zllichan, Sommerfeld und Bobersberg erweitert, Johann Cicero (1490) durch Zossen, Joachim I. (1524) durch Ruppin. Unter Joachim It. und Johann von Kstrin kamen (1555) Beeskow und Storkow, unter Johann Sigis-mund (1614) Kleve, Mark, Ravensberg und (1618) das Herzogtum Preußen an Brandenburg. Mehrfach suchten die Kurfrsten auch fr die fernere Zukunft die Vergrerung und das Wachtstum ihres Staates sicher zu stellen und so auch ihre Nachfolger und Nachkommen zu einer stetig fortschreitenden Machtentwicklung zu verpflichten. So erwarb Joachim I. die Erbanwartschaft auf Schleswig-Holstein (1517) und erlangte im Grim-nitzer Vertrage (1529) die Anerkennung der brandenburgischen Erbschafts-ansprche auf Pommern. Welche Bedeutung ferner der Erbvertrag

3. Aus dem Altertum, dem Mittelalter und der Reformationszeit bis zum Dreißigjährigen Kriege - S. 231

1903 - Leipzig : Dürr
Deutschland im späteren Mittelalter 1273—1517 231 vielfache Teilungen zerfielen die Territorien dann wieder in kleinere Staaten. Von den fünf großen Herzogtümern zur Zeit Ottos des Großen bestand keins mehr in seinem alten Umfang. Im allgemeinen kann man von der Zerstückelung großer Gebiete in kleinere Territorien sagen, daß im Westen Deutschlands die Zerschlagung und Zerteilung bedeutend größer war, als im Osten. Beim Tode Karls Iv., also am Ende des 14. Jahrhunderts, ist die Zahl der Territorien folgende: I. weltliche Gebiete: 1 Königreich (Böhmen, anerkannt von Friedrich Ii.), 1 Erzherzogtum (Österreich), 19 Herzogtümer, 3 Pfalzgrafschaften, 6 Landgrafschaften, 10 Markgrafschaften, 4 Burggrafschaften, 2 Fürstentümer, 1 Freigrafschaft (Burgund), 94 Grafschaften, 48 Herrschaften, 59 Reichsstädte. Dazu die Bauernverbände Friesland und die Schweizer Eidgenossenschaft. Ii. geistliche Gebiete und zwar: 7 Erzbistümer, 41 Bistümer, 16 Abteien, 2 Propsteien, 1 Ordensland. Das Königreich Böhmen, das Herzogtum Sachsen-Wittenberg, die Pfalzgrafschaft am Rhein (Rheinpfalz) und die Markgrafschaft Brandenburg, dazu die drei Erzbistümer Köln, Mainz und Trier bildeten die sieben Kurfürstentümer nach dem Gesetz der goldenen Bulle. Die weltlichen Gebiete sind später durch Erbteilungen vermehrt worden, wie Sachsen, Mecklenburg, Pommern, Anhalt und viele andere. b) Die Schwäche der Ientralgewalt hängt mit jener Zerstückelung des Reiches eng zusammen. Es fehlt dem ganzen Zeitalter das Bewußtsein, daß zum besten des einzelnen wie des Ganzen die individuellen Interessen mit denen der Gesamtheit notwendig daß die Ritterschaft und die Städte unter sich Einigungen abschlössen zur Wahrung gemeinsamer Interessen gegen Anforderungen der Fürsten. Sie bilden bald mit, bald ohne die Geistlichkeit die „gemeine Landschaft" und benutzen etwaige Verlegenheiten der Fürsten, um sich gemeinsame Rechte zu verschaffen, z. B. in Bayern für eine Steuer, die Münze. Andererseits erscheinen aber die Stände auch oft als die Vertreter der Interessen des gesamten Landes: sie lösen es von Verpfändungen aus, sorgen für seine Unteilbarkeit, erwerben, wie in Brandenburg, Freiheitsbriefe für alle Einwohner, nehmen, wie in Brandenburg seit Mitte des 14. Jahrhunderts das Recht in Anspruch, Verpflichtungen des Fürsten mitzubesiegeln, sie also im Interesse des Landes zu kontrollieren. Das Mittel zur Gewinnung dieser Rechte ist die Steuerbewilligung, die allerdings immer nur für den einzelnen Stand erfolgte und von diesem auf seine Hintersassen umgelegt wurde. (Die Geistlichen und Ritter, persönlich steuerfrei, besteuerten ihre Leute, die Städte, die Bürger.) So wurden durch die Landstände, und das ist ihre Hauptbedeutung, die Landesinteressen gegenüber den privatrechtlichen Interessen der Fürsten zur Geltung gebracht.

4. Praktisches Lehrbuch der Sächsischen Geschichte - S. 24

1907 - Leipzig : Wunderlich
— 24 — Wir verurteilen aber ganz und gar ihre große Grausamkeit und Raubgier. Rauben und morden, plündern und zerstören nichts weiter wollten sie in Sachsen. Sie hausten ebenso schlimm wie ernst die wilden Ungarn und die Raubritter. Durch sie erlitt Sachsen ungeheuren Schaden, denn sie haben viele Tausende von wehrlosen Einwohnern erschlagen, sie haben die Felder, Gärten und Weinberge verwüstet, viele Hunderte von Dörfern und Städten vollständig niedergebrannt und unermeßliche Beute fortgeschleppt. In den Husiiteu kam der Haß der Tschechen gegen die Deutschen zum Ausbruch. Glaubens- und Völkerhaß vereinigten sich mit der Mord-nnd Raubgier zum schrecklichen Bunde. 5. Rückblick auf die Wettiner. Im Jahre 1127 erhielten die Wettiner die Mark Meißen als erbliches Besitztum. Konrad von Wettin ist der Stammvater unseres Fürstenhauses. Heinrich der Erlauchte erwarb Thüringen und das Pleißnerland. Friedrich der Streitbare erhielt das Herzogtum Sachsen und den Kurfürstennamen. Als Kurfürsten konnten die Wettiner den neuen König wühlen. Noch heute heißen die Könige von Sachsen auch Herzog von Sachsen. 6. Rückblick auf Sachsen. Die alten Sachsen bewohnten das Land zwischen Rhein und Elbe und zwischen der Nordsee und dem Harze. Sie wurden von Herzogen beherrscht. Einer von den berühmtesten ist Widukiud, der mit Karl dem Großen viele Kriege führte und sich endlich unterwarf und sich taufen ließ. Herzog Heinrich wurde 919 deutscher König und begann das sächsische Kaiserhaus. Unter dem Hohenstauseu Friedrich Rotbart wurde das Herzogtum Sachsen geteilt. Nur der kleine Teil an der Elbe behielt den Namen Sachsen; der übrige bekam andere Namen, wie z. B. Braunschweig, Westfalen usw. Die Hauptstadt des kleinen Herzogtums war Wittenberg. Die Herzöge von Sachsen waren Kurfürsten, denn sie wählten den deutschen König mit. Unter Kaiser Sigismund bekamen 1423 die Wettiner Sachsen. Seit der Zeit hießen die Länder der Wettiner Sachsen, obwohl sie nicht von den alten Sachsen bewohnt wurden. So wanderte der Name Sachsen von Norden nach Süden. Jetzt gibt es ein Königreich Sachsen, vier sächsische Herzogtümer und die Provinz Sachsen, die zu Preußen gehört.

5. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 159

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
169 Dünn ftudirte er zu Leipzig und erhielt 1544 die Admi- nistratur des Hochftifts Merseburg, die er aber nieder- legte, als er sich 1548 mit Anna, der Tochter Königs Christian Iii. von Dänemark, vermählte. Sein Bru- der verstattete ihm die von dem Vater angeordnete Mitre- gierung nicht, wies ihm aber ein kleines Gebiet mit lan- desherrlichen Rechten zu seinem Einkommen an, und ernannte ihn zu seinem Stellvertreter bei den inländischen Regierungs- geschäften, wenn er selbst in auswärtigen Kriegen abwesend wäre. Unter diesen Umständen, so wie schon bei seinem früheren Aufenthalte zu Prag, hatte der Prinz hinlänglich Gelegenheit, sich Kenntnisse von Staatsgeschäften zu erwer- den , die er auf das Beste benutzte und dadurch einer der einsichtsvollsten Regenten wurde. Der Zustand Kursachsens war eben kein erfreulicher, als August die Regierung übernahm. Von Außen her wurde der Staat durch einen Ueberfall vom Markgrafen Albrecht bedroht, und zugleich forderte die Ernesti- nische Linie die i. Jahre 1547 abgetretenen Länder, Rechte und Würden zurück. Im Innern war die Verwaltung noch ungeordnet und manches in Verwirrung. Das Land wurde von einer Schuldenlast von i,ooo,ooy Gulden gedrückt, die Verarmung und Entvölkerung nahm überhand und unter den Geistlichen erhoben sich so heftige Streitigkeiten, daß dadurch die Ruhe des Landes gestört werden konnte. Nur ein weiser und kraftvoller Fürst, der mit Muth und Stand- haftigkeit auch Mäßigung und Vorsicht vereinigte, vermochte die mannigfachen Wirrnisse im Staate zu enden und die Gefahren, die ihn bedrohten, abzuwenden, und als ein sol- cher erwies sich August. Gleich nach dem er die Huldi- gung von den Ständen empfangen, bewog er sie, eine Ver- mehrung der Kriegsmacht zu bewilligen, um einem Angriffe Markgraf Alb rechts widerstehen zu können, dann aber schloß er durch dänische und kurbrandenburgische Vermittelung am 11. September 1553 Frieden mit diesem streitlustigen Fürsten. Die Forderungen der Ernestini- schen Linie brachte er am 24. Februar 1554 durch den Vertrag zu Naumburg zum Schweigen, durch welchen er die vier Aemter, Altenburg, Eisenverg, Sachsen- burg und Herbiöleben an die ältere Linie abtrat und

6. Volksschulenfreund - S. 351

1860 - Leipzig : Dürr
Kurze Geographie. 351 §• 19. V. Das Königreich Sachsen. 309 Die Ahnherren- des jetzigen königlichen Hauses und der herzoglichen Häuser von Sachsen sind die Grafen von Wettin im Saalkreise von Magdeburg. Ein Nachkomme, Konrad, erhielt 1127 die, gegen den von Osten hervorgedrungenen Völkerstamm der Slaven, die Zwickau, Chemnitz, auch wol Dresden erbaut haben und nicht ganz roh waren, errichtete Markgrafschaft Meißen vom Kaiser in Lehn; sein Sohn hieß von den ergiebigen Silber- bergwerken in Freiberg' Otto der Reiche, und sein Urenkel Friedrich der Streitbare bekam von dem Kaiser Sigismund das Herzogthum Sachsen, das nach vielen Veränderungen und Vcrthei- lungen sich nur noch auf den Wittenbergischen Kreis beschränkte. Aber auf diesen wurde die Kurwürde gelegt, er wurde daher der Kurkreis genannt; Friedrich der Streitbare wurde Kurfürst von Sachsen. (Das Weitere ist in der Geschichte schon vorgekommen und in Nr. 210 enthalten.) Das Königreich Sachsen gränzt an Böhmen, Baiern, an herzoglich sächsische, reußische und preu- ßische Länder; enthält auf 272 Ihm. 2,700,000 E., darunter 50,000 Katholiken, wozu das königliche Haus gehört. König: Johann, geb. 1801. Das Land ist jetzt in 4 Kreisdirectionen, diese sind in Amtshauptmannschaften und Aemter eingetheilt. In den Thälern mildes Klima, schöne Felder, Wiesen und Obst- gärten; nach Süden hin bergig, rauher, unfruchtbarer, doch ergiebig durch Waldungen, Mineralien, besonders Metalle, so wie durch Kunst- und Gewerbfleiß. Die Elbe, der Hauptfluß, die mehrere Nebenflüsse, wie die Mulde, Zschopau, aufnimmt, fließt 16 Meilen in Sachsen, ist jedoch bei trockener Witterung nicht immer schiffbar. Bei ihrem Austritt aus Böhmen geht sie bis Pirna an Sandfteingcbirgen hin, welche die durch schauerliche, übereinander gethürmte Felsenmassen und liebliche Thäler so berühmte sächsische Schweiz bilden. — Sachsen hat auf 600,000 Schafe, viele mit veredelter Wolle. — Für Wissenschaften und Künste geschieht viel. 1. Die Dresdener Kreisdirection. Dresden an der Elbe, die Residenz, über 104,000 E., ausgezeichnet durch Natur, Kunst und Kunstsamnilungen, wie die Bildergallerie, Rüstkammer, das grüne Gewölbe mit 7 Zimmern voll Kostbarkeiten an Edelsteinen, goldnen und silbernen Gefäßen; ein Diamant, 200,000 Thlr. an Werth; die Porzellansammlung, Bibliothek über 30,000 Bücher, gute Schulen, schöne Kirchen, besonders die katholische, die

7. Das Deutsche Reich - S. 1

1912 - Leipzig : Wunderlich
Erste methodische Einheit. 1. Die Provinz ürandentmrg. (Größe: 40000 qkm, also über 21/2 X das Königreich Sachsen.) Ziel: Wir werfen heute einen Blick auf das Stammlaud der Hohenzollern. Wir sprechen von der Provinz Branden- bürg, die man früher „des Deutschen Reiches Streusaud- büchfe" nannte. Nachdem die Kinder noch einmal alles das angegeben haben, was sie auf Grund des Geschichtsunterrichts^) von Brandenburg gelernt haben, werden gemeinsam die Fragen festgestellt, nach denen die Be- sprechung fortzuschreiten hat: I. Wo liegt die Landschaft? In der Geschichtsstunde haben wir ihre Lage nur im allgemeinen festgestellt. (Nördlich von uns — Havel, Spree, Oder.) Heute wollen wir genauer verfahren. Was lehrt die Karte über die Lage der Provinz? (Sie zeigt, daß die Provinz Brandenburg ein Teil der großen Nord- deutschen Tiefebene ist, ungefähr in der Mitte des Preußischen Staates liegt und sich zwischen dem Großherzogtnme Mecklenburg und den Pro- vinzen Pommern, Westpreußen, Posen, Schlesien und Sachsen ausbreitet.) Ii. Warum hieß die Provinz früher „des Deutschen Reiches Streusandbüchse"? In früherer Zeit war die Provinz Brandenburg zum größten Teile ein sehr unfruchtbares Gebiet. Sie enthielt nicht allein weite Moor- flächen, sondern auch Gegenden, wo der Boden entweder ganz steinig i) In der Geschichte haben wir uns kurz vorher mit dem Manne beschäftigt, der den Franzosen am Rheine so entschieden entgegentrat und sodann die Schweden besiegte, die — von Ludwig Xiv. aufgehetzt — von Pommern aus in Deutschland eingefallen waren. Wir haben sodann, nachdem wir die Taten dieses Mannes kennen gelernt hatten Zurückweisung der Bewerbung Ludwigs Xiv. um die deutsche Kaiserkrone — Kämpfe am Rhein — Sieg bei Fehrbellin), die Frage aufgeworfen: Woher stammt denn Friedrich Wilhelm, der Große Kurfürst? Diese Frage führte uns u. a. auf den Burggrafen von Nürnberg (Friedrich von Hohen- zollern), der einst vom Kaiser Sigismund die Markgrafschaft Brandenburg erhielt, zu der Heinrich I. den Grund gelegt hatte. (Nordmark zum Schutze gegen die Slaven!) Tischendorf, Das Deutsche Reich. 20. Aufl. 1

8. Vorläufige Einführung in die Allgemeine Erdkunde, Deutschland - S. 43

1906 - Leipzig : Dürr
Die Territorialentwicklung Süddeutschlands. 43 3. Hohenzollern. [Das Land gehörte den Grasen von Zollern, die zuerst unter Kaiser Heinrich Iv. genannt werden. Während ein Zweig 1192 das Burg- grasenamt von Nürnberg erhielt, zu dem dann später noch die Gebiete von Ansbach und Bayreuth als Reichslehen kamen, blieb der andere Zweig des Grasengeschlechtes auf seiner Stammburg. Zur Zeit des 30jährigen Krieges wurde er gefürstet; 1859 trat er Land und Leute an den Bruderzweig, das Königshaus Preußen, ab, nachdem ihm hohe Ehren und Würden gewährleistet worden waren.] Hohenzollern bildet nun einen eigenen preußischen Regierungs- bezirk, der dem Oberpräsideuten der Rheinprovinz unterstellt ist; er ist über 1100 qkm, also einen östlichen Landkreis, groß und zählt gegen 70 000 Einw., so daß die Dichte der Bevölkerung 60 aufs qkm beträgt. Aufgaben wie unter Nr. 1. 4. Das Großherzogtum Baden. [Baden ist aus der Markgrafschaft Baden hervorgegangen, über welche das Geschlecht der Zähringer regierte. In der Reformationszeit trennte sich der Staat in die evangelische Markgrafschaft Baden-Durlach und in die katholische Baden-Baden. Nach Erlöschen der evangelischen Linie wurde die Markgrafschaft um 1770 wieder vereinigt, aber der Bekenntnis- unterschied blieb. Da das Land auch zu Napoleon I. hielt und dem Rheinbünde beitrat, wurde es 1806 zum Großherzogtum erhoben und sein Umfang auf Kosten geistlicher Gebiete auf das Fünffache erweitert, weshalb noch heute 2/3 der Bewohner katholisch find.] Das Großherzogtum Baden ist gegenwärtig über 15 000 qkm, also 3/8 so groß als die Provinz Brandenburg, und zählt fast 2 Mill. Einwohner, so daß die Dichte der Bevölkerung 125 aufs qkm beträgt. Aufgaben wie unter Nr. 1. .5. Das Großherzogtum Hessen. [Den Kern dieses Staates bildet die Grafschaft Katzenelnbogen um Darmstadt, die um das Jahr 1400 beim Aussterben des Mannesstammes des dort regierenden Grasengeschlechtes durch Heirat an die Landgraf- schaft Heffen fiel. Nach dem Tode des Landgrafen Philipp des Groß- mütigen wurde das Gebiet unter seine 4 Söhne geteilt; dabei entstand als eine Teilherrschaft 1567 die Linie Hessen-Darmstadt, der bald (1604)

9. Vorläufige Einführung in die Allgemeine Erdkunde, Deutschland - S. 122

1906 - Leipzig : Dürr
122 Deutschland. von der Elbe bis zur Oder, verlegte seinen Sitz nach der Stadt Branden- bnrg und nannte seinen Staat jetzt Mark Brandenburg. Seine Nach- folger fügten die Neumark hinzu, die aber unter den Luxemburgern wieder verloren ging, wie überhaupt unter diesem Herrscherhause die Mark sich in einem beklagenswerten Zustande befand. In diesem Zustande über- nahmen den Staat die Höhenzollern, die ihn neubegründeten, be- festigten und ausbauten. Friedrich I. bekam 1415 die Mark mit der Kurwürde. Sein Land umfaßte die Altmark, die Priegnitz, Teile der Uckermark und die Mittelmark. Sein Sohn Friedrich Ii. fügte die Neu- mark, Kottbus und Peitz hinzu, Albrecht Achilles Krofsen und Züllichau, Joachim I. die Herrschaft Ruppin, Johann Georg Beeskow und Storkow. Johann Sigismund erwarb 1614 Kleve (um den Rhein an der niederländischen Grenze), Mark (um die Ruhr) und Ravensberg (um Bielefeld); auch erhielt er 1618 das Herzogtum Preußen als Lehen von Polen. Der Staat bestand nun aus fünf unverbundenen Gebieten. Der Große Kurfürst erhielt im Westfälischen Frieden Hinterpommern, die Stifter Magdeburg, Halberstadt, Minden und Kammin; außerdem befreite er sich 1657 von der polnischen Lehnshoheit über Preußen, so daß er auch über dieses Land souveräner Herzog wurde. Die Zusammenhangs- losen Gebieten machte er dadurch, daß er ihnen eine Gesamtverfafsnng gab, wenigstens innerlich zu einem Ganzen. Friedrich I. erhob den Staat 1701 zum Königreich Preußen. Sein Sohn Friedrich Wilhelm I. erwarb 1720 Vorpommern bis zur Peene mit der wichtigen Seehandelsstadr Stettin. Friedrich der Große gewann 1744 Ostfries- land, durch die Schleichen Kriege Schlesien mit Glatz, durch die erste Teilung Polens 1772 Westpreußen (ohne Danzig und Thorn) mit dem Netzedistrikt. Friedrich brachte durch seine Erwerbungen Preußen zu der Höhe, daß es in Deutschland nun gleichberechtigt neben Österreich dastand. Friedrich Wilhelm Ii. erlangte in der zweiten Teilung Polens 1793 Südpreußen (die heutige Provinz Posen), ferner Danzig und Thorn, so daß nun wenigstens das östliche Hauptland ein abgeschlossenes Ganzes bildete. Nach den Befreiungskriegen erhielt Preußen unter Friedrich Wilhelm Iii. die Niederlausitz, Vorpommern mit Rügen, die Rhein- Provinz, Westfalen, ferner Merseburg, Naumburg, Stolberg, Barby, Maus- seld, Erfurt, das Eichsfeld, alles kleine Gebiete, die mit einigen älteren zur Provinz Sachsen zusammengefügt wurden. Friedrich Wilhelm Iv.

10. Vorläufige Einführung in die Allgemeine Erdkunde, Deutschland - S. 124

1906 - Leipzig : Dürr
124 Deutschland. Wendenfürst Pribislaw (Stammvater des heutigen Fürstenhauses), unter dem das Land mit Hilfe eingewanderter Niedersachsen germanisiert wurde, ward durch Kaiser Friedrich Barbarossa zum Reichsfürsteu erhoben. Kaiser Karl Iv. machte das Land 1348 zum Herzogtum. Durch Teilung entstanden mehrere Linien, von denen einige ausstarben. 1701 wurde die heutige Verteilung der beiden Staaten geschaffen. Nach Beitritt der beiden Herzogtümer zum Deutscheu Bunde wurden sie 1815 zu Groß- Herzogtümern erhoben. Oldenburg ist aus einer Grafschaft hervorgegangen, die 1180, nachdem Heinrichs des Löwen Herzogtum aufgelöst worden, reichsunmittel- bar wurde. Von der oldenburgischen Linie stammt auch das Holsteinische Fürstengeschlecht mit der dänischen Königsfamilie und dem russischen Kaiserhause ab. Kaiser Joseph Ii. erhob das Land (1774) zum Herzog- tum. 1803 erhielt es das Fürstentum Eutin, 1815 auf dem Wiener Kongreß das Fürstentum Birkenfeld und wurde Großherzogtum.^ [§ 30. Deutschland im allgemeinen. Deutschland als Ganzes erscheint (wie sich schon aus der Kennt- nis der einzelnen Landschaften ergibt) als ein wichtiger Landwirt- schasts-, Industrie- und Handelsstaat. Dies wird bedingt 1. durch seine Lage. Das Land bildet keine einheitliche Figur. An den Kern des Ganzen, der einem Viereck gleicht, schließt sich im Süd- Westen Süddeutschland in Gestalt eines Fünfecks, im Südosten Schlesien, östlich von der Weichsel Preußen, zwischen Nord- und Ostsee Schleswig- Holstein an. Dieses ganze Gebiet liegt zwischen dem 47. und 56. Grad nördlicher Breite, in einer Ausdehnung von ziemlich 9x111—rund 1000 km. In westöstlicher Richtung erstreckt es sich vom 6. bis 23. Grad östlicher Länge 17x70 = rund 1200 km; da das Land sich nach Osten zu sehr verschmälert, so nimmt es nur einen Raum von 540000 qkm ein. In der Mitte zwischen Äquator und Pol, letzterem etwas näher gelegen, ist die Lage zunächst in klimatischer Beziehung günstig, da in der gemäßigten Zone sowohl die erschlaffende Hitze der tropischen als auch die erstarrende Kälte der kalten Zone fehlt, der Mensch vielmehr unter Aufbietung und Entwicklung seiner körperlichen und geistigen Kräfte dem Boden die Schätze abgewinnen kann. Sodann wird das Land im Norden vom Meere begrenzt, und zwar beträgt die Länge der Küste fast !/4 der Landgrenze. Dadurch wird es Deutschland möglich, am Welthandel teil-
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