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1. Außereuropäische Erdteile - S. 220

1914 - Leipzig : Wunderlich
— 220 — Griechen vor der Stadt, um Helena zurückzuführen und den Frauen- räuber zu bestrafen, aber sie hätten vielleicht nie bte feindliche Stadt genommen, wenn nicht der listige Odysseus Rat gewußt hätte. Er ließ ein ungeheures Pferd von Holz zimmern, in dessen hohlen Bauch er sich mit einer Schar Krieger versteckte. Dieses Roß stand eines Morgens vor Troja, die Griechen aber waren verschwunden. Sie waren auf ihren Schiffen davongefahren, als ob sie die Belagerung aufgegeben hätten. In Wirklichkeit hatten sie sich nur eine kleine Strecke entfernt. Die Trojaner strömten fröhlich aufs leere Kampffeld heraus, staunten das Roß an und zogen es endlich — die Stadttore waren zu klein — durch eine in die Mauer gebrochene Öffnung in die Stadt herein. Aber mitten in der Nacht öffnete sich das hölzerne Ungetüm, die griechischen Helden stiegen heraus und begannen im Per- ein mit dem wiedergelandeten, durch die Maueröffnung hereinströmenden Heere den Kampf in den Straßen der Stadt. Priamus und seine Söhne, sowie die meisten Trojaner erlitten den Tod. Die Frauen wurden gefangen weggeführt. Die Stadt wurde völlig zerstört. 51 Tage dieser Geschichte hat der große Dichter Homer, der etwa um 900 v. Chr. lebte, in einem herrlichen Heldengedichte besungen. Lange wußte man nicht genau, wo das alte Troja gestanden hatte, bis es der berühmte Altertumsforscher Schliemann 1870 durch Nachgrabungen wieder entdeckte. Bei seinen Nachgrabungen entdeckte Schliemann auch die Ruinen eines großen Gebäudes, das er für die Burg des Priamus aufah. Hier fand er eines Tages einen außerordentlichen Schatz von Goldschmuck, bestehend aus Stirnbinden (Diademen), Halsketten, Arm- bändern, Ohrgehängen, Haarnadeln, Vasen und Krügen. In einer fast ganz erhaltenen Silbervase befanden sich allein 9000 verschiedene kleine Goldsachen, alle unversehrt. Später kam auch noch eine Menge Altertümer aus Stein, Horn, Knochen, Kupfer und Bronze zum Vor- schein. Auch ein Keller mit Ungeheuern Krügen, wahrscheinlich die Niederlage eines Weinhändlers, wurde freigelegt. — Die Kosten der Ausgrabungen — sie betrugen monatlich gegen 7000 Mark — trug Schliemann fast ganz allein. Ehre einem Manne, der seinen Reichtum in so hochherziger Weise im Dienste der Wissenschaft verwendete! 2. In Kleinasien bestand in alten Zeiten das Reich des Krösus, der sich für den reichsten und daher auch für den glück- lichsten Menschen der Welt hielt und später Gelegenheit hatte, die Vergänglichkeit irdischen Glücks an sich selbst kennen zu lernen. (Krösus und Solon — Krösus und Cyrns.) 3. Kleinasien ist reich an Erinnerungen aus der heiligen Ges chichte. Hier liegt am östlichen Teile des Mittelmeeres Tarsus, die Jugendheimat des Apostels Paulus, wo er am Webstuhle gesessen und unter einförmiger Arbeit den Geheimnissen Gottes nachgedacht hat.

2. Das Altertum - S. 205

1913 - Leipzig : Wunderlich
Der Orient. 205 einen berechnenden, auf das Praktische gerichteten Verstand, ermangeln jedoch der Phantasie. Ihre Götter sind in der Natur wirkende freundliche oder feindliche Dämonen, die bekanntesten Baal (Bel, in Phönikien Moloch, in Tyrus Melkart, „Stadtkönig") und Baltis (Belit, Bilit, My-litta, Astarte). Der Kultus war meist blutdürstig und sinnlich. Um so schärfer hebt sich der jüdische Monotheismus ab. 1. Babylonien und Assyrien (Assur). a) Land: Ähnlichkeit mit Ägypten; auch hier Überschwemmungen, aber wilder und regelloser — Flutsage! —Kanäle, „die Wasser Babylons". Assyrien, nach der Stadt Assur benannt, war das nordöstliche Tigrisgebiet; es barg, wie Babylonien, weite Tonlager, aber in seinem gebirgischen Teil auch Alabaster, Marmor, Kupfer, Blei, Silber und Eisen. b) Volk: Als die Babylonier (genannt nach der Stadt Babel, Babylon = Pforte Baals) oder Chaldäer (Chaldäer i. e. S. die babylonische Priesterkaste) um 3000 einwanderten, fanden sie hochentwickelte, nicht-semitische Kulturvölker^) bor. Die älteste Kultur ist also auch hier nicht von den Semiten geschaffen. Die Babylonier sogen die Ureinwohner auf, nahmen aber ihre Kultur (Sternkunde, Keilschrift) an und bildeten sie weiter. Die Assyrer sind den Babyloniern am nächsten berwandte Semiten, bielleicht ausgewanderte Babylonier. Die sumerisch-babylonisch-assyrische Kulturleistung besteht bor allem in der Ausbildung der Sternkunde, der Schaffung einer Maß-, Gewichts- und Geldordnung und des Kalenders. Dem Rechensystem lag die Zahl 60 (12) zugrunde, entsprechend der astronomischen Hauptzahl 360 (Sonnenjahr, mit periodischer Ausgleichung). Peschel: „Noch jetzt berkündet uns der Anblick jedes Zifferblattes chaldäische Weisheit." Weitere Kulturleistungen sind gewaltige Palast- und Tempelbauten in Babylon (Turm des Bel) und Ninibe und die Keilschrift, im wesentlichen eine Silbenschrift, die in weiche Tontäfelchen mittels eines Griffels eingedrückt wurde (Königsbibliothek zu Ninibe, aus dem 7. Jahrhundert, jetzt im Britischen Museum zu Londons. c) Geschichte: Um 2250 der berühmte Hammurabi, dessen Gesetzbuch mit fast 300 Gesetzesparagraphen im Winter 1901/02 aufgefunden worden ist. !) Man bezeichnet jene uralten Völker, die weder indogermanisch, noch semitisch, noch hamitisch sind, mit dem Namen Sumerer. Ihre Sprache erhielt sich bis in die letzten Jahrhunderte vor Christo. Die Völker selbst sind untergegangen. !»!> 2) Carl Bezold, Ninive und Babylon. 18. Bd. der Monographien zur Weltgeschichte. Bielefeld und Leipzig, Velhagen und Klasing.

3. Das Altertum - S. 230

1913 - Leipzig : Wunderlich
230 Griechische Geschichte. volle Kriege zwischen den Vertrauten und Generälen Alexanders. Ergebnis: Drei Hauptreiche und eine Anzahl kleinerer Staaten. Diese sogenannten hellenistischen Reiche sind: a) Makedonien (mit Griechenland) unter den Antigoniden. Bis 146. b) Syrien unter den Seleukiden (Antiochns der Große, Antiochus Epiphanes). Bis 63. c) Ägypten unter den Ptolemäern. Bis 31. Dazu als kleinere Reiche: Ep irus, Rhodos, Pergamonu.a. Alle diese Reiche fielen schließlich an Rom. Ii. Die hellenistische Kultur*). Als hellenistische Kultur bezeichnet man das Bildungsleben zur Zeit der hellenistischen Reiche, also der drei letzten vorchristlichen Jahrhunderte. Hauptsitz war Alexandria mit dem Museum (Stiftung und Gebäude für Gelehrte) und der großen Bibliothek von 500000 Rollen. Daneben blühten Antiochia, Pergamon, Rhodos und Athen. Die Leistungen der hellenistischen Kultur erstreckten sich mehr auf die Wissenschaften als auf die Kunst, zeigten im ganzen weniger schöpferische Originalität als reproduzierende Gelehrsamkeit, a) Die Philosophie. a) Der Stoizismus. Stifter Zenon (aus Cypern), der in der Stoa (d. i. der bunten Halle) zu Athen lehrte, um 300. Lehre: Das einzige wahre Gut und der einzige Zweck des Menschen ist die Tugend, d. i. sittliche Willenskraft, Herrschaft über Lust und Begierde. Der Stoiker ist daher unabhängig von äußeren sog. Gütern oder Übeln, besitzt unerschütterlichen Gleichmut. ß) Der Epikur eis mus, benannt nach Epikur in Athen, um 300. Lehre: Höchstes Gut und Hauptzweck des Lebens ist die Glückseligkeit, die Freiheit von Unruhe und Schmerz, die Lust, freilich die ruhige, veredelte, darum bleibende Lust, die Mäßigung voraussetzt. y) Daneben auch Philosophie des Zweifels an allem (Skepsis). h) Andere Wissenschaften. Eukleides, der „Vater der Mathematik", um 300, in Alexandria. (Seine Antwort auf die Frage des ersten Ptolemäerkönigs nach einem leichteren Weg zum Verständnis der Mathematik: „Es gibt keinen Königsweg zur Mathematik.") Archimedes, in Syrakus, 3. Jahrh., Mathematiker und Mechaniker („Gebt mir einen Standpunkt, und ich hebe die Erde aus den Angeln". Das „Archimedische Prinzip" [„Heureka!"]). 1) ©. „Die hellenistisch-römische Kultur" von Baumgarten, Poland und Wagner. Teubner 1912. Preis 12,50 M.

4. Das Altertum - S. 20

1913 - Leipzig : Wunderlich
20 Zur Geschichte der Perser. gerade so wie an dem anderen. Daher, Krösos, ist der Mensch eitel Zufall. Du bist, wie ich sehe, gewaltig reich und Herr über viele Völker; das aber, wonach du mich fragst, kann ich dir nicht nennen, bevor ich nicht erfahren, daß du dein Leben glücklich geendet. Denn mit Nichten ist der Reiche glückseliger als der, welcher nur sein täglich Brot hat, wenn er nicht das Glück hat, seinen Reichtum zu genießen bis an sein Ende. Viele, die da gewaltig reich sind, leben nicht glücklich; aber vielen, die nur ihre Notdurft besitzen, geht es wohl. Und der überreiche, aber unglückliche Mann hat nur in zwei Dingen Vorzüge vor dem, welchem es wohl geht, dieser aber in vielen Dingen vor dem unglücklichen Reichen. Dieser nämlich kann eher haben, was sein Herz begehrt, und eher ertragen, wenn ein harter Schlag ihn trifft; jener aber hat das vor ihm voraus, obwohl er seine Gelüste nicht also stillen und einen Schlag nicht so leicht ertragen kann, daß sein Wohlergehen ihn davor bewahrt; er ist gesund an seinen Gliedern, weiß von Krankheit und Leiden nichts, hat Freude an seinen Kindern und ist wohlgebildet. Kommt hierzu nun, daß er sein Leben gut beschließt, so kann er glückselig heißen in dem Sinne, wie du meinst. Vor seinem Ende aber muß man sich wohl hüten, zu sagen, er sei glückselig, sondern man kann nur behaupten, daß es ihm wohl gehe . . . Wer das meiste bis an sein Ende hat und dann freudigen Mutes sein Leben beschließt, der, o König, verdient nach meiner Ansicht den Namen eines Glückseligen. Bei jeglichem Dinge muß mau auf das Ende sehen, wie es hinausgeht; denn vielen hat Gott das Glück vor Augen gehalten und sie dann gänzlich zugrunde gerichtet." Also sprach er zu Krösos, und weil er ihm gar nicht zu Willen redete, noch sich an ihn kehrte, ward er entlassen, und Krösos hielt ihn für sehr töricht, weil er die Güter der Gegenwart nicht achtete, sondern sagte, man müsse das Ende eines jeden Dinges abwarten. b) Kyros und Krösos. (Herodot I, 86.) Da Krösos sich durch die wachsende Macht des Kyros bedroht sah, wollte er dem persischen Angriffe zuvorkommen. Er fragte das Orakel in Delphi um Rat; dieses antwortete: „Wenn Krösos über den Halys geht, wird er ein großes Reich zerstören." In der Hoffnung auf Sieg begann er den Krieg, erlitt aber eine vollständige Niederlage. Die Perser aber eroberten Sardes und nahmen Krösos lebendig gefangen, nachdem er vierzehn Jahre König gewesen und vierzehn Tage belagert worden war, und er hatte sein großes Reich zerstört, wie ihm der Götterspruch geweissagt. Und die Perser griffen ihn und führten ihn vor Kyros. Dieser ließ einen Scheiterhaufen errichten und Krösos darauf in Ketten setzen und vierzehn Knaben der Lyder mit ihm. Er hatte dabei im Sinne, entweder einem Gotte sie zum Erstlingsopfer zu

5. Das Altertum - S. 188

1913 - Leipzig : Wunderlich
Proben aus der antiken Dichtung. Gerne stürb' ich für sie hin, Wenn das Schicksal mir sie dafür verschont. Lydia: Mein Herz senkt in Wechselglut Ornyt's schöner Sohn, der in Thnrii wohnt, Doppelt stürb' ich gern für ihn, Wenn das Schicksal mir nur den Jüngling schont. Horaz: Doch wenn alte Liebe kehrt, Die Getrennten neu zwingt ins erzne Joch; Wird Blondchloe abgewehrt — Öffnest du die Tür, einst Verschmähte, doch? Lydia: Schön ist jener wie ein Stern, Du wie Kork so leicht, jäh wie wildes Meer — Dennoch lebt' ich mit dir gern, Mit dir wäre mir auch der Tod nicht schwer. (Stowasser.) Iii. An Augustus. Der Jfter und der wilde Tigris lauschen Auf deinen Wink, der aus noch dunklen Quellen Entsprungne Nil, die walfischreichen Wellen, Die an Britanniens ferner Küste rauschen. Dir, dir gehört Jberiens rauhe Erde, Der Gallier, der kühn den Tod nicht scheut, Selbst der Sigambrer, den nur Mord erfreut, Verehrt dein Walten mit gesenktem Schwerte. (Günther.) Aus den Epoden. Glückselig, wer fern dem Geschäfteführen, Wie in der goldnen Zeit, begnügt Ererbten Grund mit seinen eignen Stieren Und frei von jedem Wucher pflügt, Den nicht zum Krieg Hornstöße trotzig rufen, Dem Meerzorn keinen Schrecken schafft.

6. Das Altertum - S. 207

1913 - Leipzig : Wunderlich
Der Orient. 207 3. Die Hebräer (Juden). Um 1000 König Saul, darauf David, dann Salomo. Um 925 Trennung in das Reich Israel mit der Hauptstadt Samaria und das Reich Juda mit der Hauptstadt Jerusalem. Beide Reiche erlagen der schwierigen Mittelstellung zwischen Ägypten einerseits und Assyrien und Babylonien andererseits. 722. Eroberung des Reiches Israel durch den Assyrerkönig Sargon. 621. Begründung der theokratischen Verfassung in Juda unter König Josia. (Zeit des Propheten Jeremias.) 586. Eroberung Jerusalems durch Nebukadnezar. Babylonische Gefangenschaft der Juden. 539. Rückkehr der Juden. 444. Vollendung der Theokratie durch Esra. Die Juden sind das einzige Volk, das seine Nationalität streng bewahrte; sonst aber verfiel es auch dem Fluche der orientalischen Völker: der Erstarrung. Die Religion wurde ein Gesetzbuch, in dem alles für ewige Zeiten kanonisch feftgelgt ist; ein geisttötender Formalismus zerstörte alles innere Leben. Doch danken wir den Juden das Alte Testament. — Um 600 traten mit den Medern und Persern die Arier (Jndogermanen) in die Weltgeschichte ein.1) Sie zeichnen sich den Semiten gegenüber durch schöpferische Kraft, lebendige Phantasie und tiefe religiöse Gedanken aus. Zu ihnen gehören in Asien die Inder und Immer (Perser und Meder), in Europa die Griechen, Italiker, Kelten, Germanen, Slawen und Litauer. Iii. Das persische Weltreich. a) Land und Volk Iran: Die Perser bewohnten mit den Medern das Land Iran, eine gebirgsnmrandete Plateaulandschaft von der Größe Europas ohne Rußland und Skandinavien. Die Grundzüge der Landesnatur: hier Gartenparadiese infolge natürlicher oder künstlicher Bewässerung, dort Wüstenstrecken mit Hitze und Kälte — spiegeln sich in dem Dualismus der Zendreligion (Parsismus), der Hauptkulturleistung der Iraner, wieder. Nach den Lehren dieser Religion besteht die Welt ans zwei Reichen: dem des Lichtes mit dem obersten Gott Ormuzd und dem 1) Neben den Hamiten, Semiten und Ariern unterscheidet man in der altorientalischen Geschichte noch die kleinasiatische Rasse. Das mächtigste Volk dieser Rasse waren die Hettiter, die um 1500 ein großes Reich gegründet hatten. Ihre Hauptstadt Chatti^ wurde östlich vom Flusse Halys durch Hugo Wiuckler bei dem heutigen Boghazköi erkannt und ausgegraben.

7. Angewandte Geschichte - S. 48

1910 - Leipzig : Dieterich
48 Griechische Geschichte. schtzen. Es begann damals eine neue bedeutende Kulturperiode: Handel und Verkehr nahmen einen ungeahnten Aufschwung; die griechischen Knste und Wissenschaften erlebten, namentlich im 3. Jahrhundert vor Chr., eine herrliche Nachblte; einzelne Teile der Wissen-schast kamen jetzt erst zu ihrer eigentlichen Entfaltung. Pergamum, Rhodos und vor allem Alexandria wurden die Hauptsitze der griechischen Kultur. Aber bei allem ueren Glanz trat bald der Verfall ein; seit dem Anfang des 2. Jahrhunderts zeigte sich in allen Diadochenreichen eine zunehmende Entartung. Weshalb? weil die Griechen ihre Nationalitt verloren. Es war ein verhngnisvoller Fehler, da Alexander der Groe die Griechen mit den orientalischen Vlkern ver-schmelzen und darauf die Einheit des Weltreiches grnden wollte; er selbst heiratete die Roxane und eine Tochter des Darius; er gab 10000 mazedonischen Kriegern persische Frauen. Dem Beispiel Alexanders des Groen folgend, nahmen die Diadochen die Formen des orientalischen Knigtums an. Ihre griechischen Untertanen entarteten durch die Vermischung mit den Asiaten; die Bevlkerung ward von Generation zu Generation mehr eine Mischlingsrasse, ein Bastard-geschlecht; die Griechen wurden allmhlich in die Knechtesgesinnung und in die Erstarrung des Orients hineingerissen; sie wurden zu Byzantinern". Es ist eine erschtternde Tragdie, wie das begabteste Volk, das die Welt gesehen, zugrunde geht. Im Mutterlande und in den Stdten des Westens wurde Jahrhunderte lang alles berragende hingeschlachtet, und nur das Minderwertige pflanzte sich fort; im Osten wurden die Griechen Vlkerdnger", brachten noch einmal frisches Blut in die alternden Lnder, gingen dann aber in dem Vlkerbrei unter.

8. Angewandte Geschichte - S. 6

1910 - Leipzig : Dieterich
6 samtkultur. Verhngnisvoll wurde im 8. und 7. Jahrhundert die Herrschaft der Assyrer: sie zerstrten alles von Grund aus; syste-matisch verpflanzten sie groe Volksmassen aus einem Teil des weiten Reiches in einen anderen. Wenn schon vorher mancherlei Mischungen unter den Vlkern eingetreten waren, so wurde durch die Assyrer vollends alles nivelliert und die Nationalitt in ganz Vorderasien ver-nichtet. Nur ein kleines Vlkchen hat damals seine Nation gerettet und zu einer einzig dastehenden Abschlieung gegen alles Fremde ausgebildet: die Juden. Was wir Judentum" nennen, das ist erst am Ende des 7. Jahrhunderts, als das assyrische Joch abgeschttelt wurde, und 100 Jahre spter nach der babylonischen Gefangenschaft entstanden. Das Volk wurde zu einer Kirche, die Verfassung eine Theokratie, die Religion ein Gesetzbuch, in dem alles sr ewige Zeiten kanonisch fest-gelegt ist. Alles ward von einem geistttenden Formalismus ergriffen. Dadurch, da die Assyrer alle Nationalitt vernichteten, haben sie das persische Weltreich vorbereitet. Die Perser erhoben den Anspruch, der die ganze Welt zu herrschen. Aber in diesem Reich kam alles auf die persnliche Tchtigkeit der Könige an. Als die Perserknige erschlafften, trat ein immer schlimmer werdender, allgemeiner Zersetzungs-proze ein, und im 4. Jahrhundert vor Chr. brachte ein leichter Sto von auen den gewaltigen Kolo zu Fall. Erstarrung, Theokratie, Entnationalisierung, universales Weltreich: das sind die Stationen des Versalls der vorderasiatischen Lnder. Die Griechen des 7., 6. und 5. Jahrhunderts vor Chr. staunten die wunderbaren Bauwerke, die groartigen Bewfferungs- und Entwsserungsanlagen, die hochentwickelte Technik, das alte Wissen an. Aber sie empfanden, da hier keine Freiheit herrschte, da kein Raum war fr selbstndige Regungen des Menschengeistes. Es ist merkwrdig, wie spterhin Vorderasien immer von neuem alles in diese Erstarrung hineingerissen hat, was in seinen Bannkreis kam: die griechischen Diadochenreiche, das rmische Kaiserreich, die christliche Universalkirche, den Mohamedanismus. 1) Dazu wurde im Altertum auch gypten gerechnet.
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