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1. Praktisches Lehrbuch der Alten Geschichte - S. 60

1906 - Leipzig : Wunderlich
— 60 — 1 Die Gleichheit bezog sich nur auf die spartanischen Vollbürger, nicht auf die Umwohner und Leibeignen. 2. Die Gleichheit war nur so lange unter den Vollbürgern zu erhalten, als es gelang, dem überschüssigen Nachwuchs neues Land zu verschaffen! 3. Die Gleichheit konnte nur erhalten bleiben, solange Sparta ein geschlossener Landwirtschaftsstaat blieb, der weder Einfuhr noch Ausfuhr brauchte. 4. Um der Gleichheit willen mußte man die persönliche Freiheit, Neigung und Beanlagung oft bedrücken, ja schwächliche Kinder dem Tode überliefern. Die Erhaltung der Gleichheit und des Gemeineigentums machte es nötig, stets für einen unfreien Arbeiterstand zu sorgen. Ein ganzer Staat kann niemals auf völlige Gleichheit aller seiner Angehörigen und auf Gemeineigentum gegründet werden, da die einzelnen Glieder viel zu ungleich sind in ihren Anlagen, Neigungen, Fähigkeiten und Leistungen. Aber ein Staat darf die Vermögensunterschiede auch nicht zu groß werden und die Verschuldung des Bauernstandes nicht überhandnehmen lassen, sonst gerät er in Gefahr wie Attika zur Zeit Drakons und Solons. In politischer Beziehung herrschte in Attika unter den Freien beinahe völlige Gleichheit, in wirtschaftlicher Hinsicht herrschte Ungleichheit; denn in wirtschaftlicher Beziehung gibt neben Anlage und Erbteil die Tüchtigkeit und Regsamkeit des einzelnen den Ausschlag. Das muß so bleiben, weil sich sonst die Faulen auf die Fleißigen und die Verschwenderischen auf die Sparsamen verlassen. Wo man zu sehr auf Gleichheit hinarbeitet, leidet das Gemeinwesen und es bleibt hinter aufstrebenden Staaten zurück wie Sparta hinter Attika. Iv. Die Perserkriege. A. Darbietung. Wie die Perser Griechenland zu unterjochen suchten. 1. Die Anlässe zu den Perserkriegen. An der Westküste Kleinasiens hatten die Griechen zahlreiche Pslanz-ftäbte gegründet. Sie alle wurden dem lydischen Könige Krösus zinspflichtig und untertänig. Die Griechen ertrugen die lydifche Oberherrschaft willig, weil die früheren endlosen Fehden unter ihnen aufhörten und Handel und Gewerbe mächtig aufblühten. Mit dem griechischen Handel verbreiteten sich auch griechische Sprache und Bildung in Klein-

2. Praktisches Lehrbuch der Alten Geschichte - S. 74

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— 74 — chischen Wissenschaften und Künsten unterrichten. Fleißig übte sich Alexander im Laufen, Springen und Fechten. Als sich viele darüber wunderten, daß er nicht an den griechischen Wettkämpfen teilnahm, erwiderte er stolz: „Ich mag nur mit Königen um die Wette laufen." Einst hatte sein Vater ein ungemein feuriges Pferd. Niemand war imstande, es zu besteigen. Wild schleuderte es jeden Reiter herab. Da erbat sich der jugendliche Alexander die Erlaubnis, den wilden Renner zu zähmen. Mit fester Hand ergriff er die Zügel, führte das Roß gegen die Sonne, streichelte es sanft und schwang sich plötzlich auf seinen Rüden. Blitzschnell sauste das Roß davon. Alle zitterten um das Leben des Prinzen. Wohlgemut aber tummelte dieser das Roß imb lenkte es ganz nach seinem Belieben. Voller Freude rief der beglückte Vater ahnungsvoll aus: „Mein Sohn, suche dir ein anderes Königreich! Mazedonien ist für dich zu klein!" Als Philipp wieder einmal eine Stadt erobert hatte, seufzte Alexander: „Mein Vater wird mir nichts zu erobern übriglassen." Sein Vater ließ aber auch den Geist seines Sohnes vollkommen ausbilden. Der gelehrteste Mann Griechenlands (Aristoteles) unterrichtete den strebsamen, lernbegierigen Knaben und erfüllte ihn mit glühender Begeisterung für die Heldengestalten der griechischen Vorzeit. Die Ilias führte Alexander stets mit sich und verbarg sie nachts unter seinem Kopfkissen. Wie Achill wollte er ein ruhmgekrönter Held werden. Aufs tiefste ergriff ihn der heldenmütige Freiheitskampf der Griechen gegen die Perser, und schon in seiner Jugend faßte er den Plan zu kriegerischen Großtaten gegen den hellenischen Erbfeind. In der Entscheidungsschlacht bei Ehäronea (338) empfing er die Feuertaufe und verdiente sich die ersten Sporen. Seinem feurigen Ungestüm verdankte Philipp vor allem den Sieg. Dankbar war Alexander gegen seinen Lehrer. Er sagte: „Meinem Vater verdanke ich mein Leben, meinem Lehrer ein würdiges Leben." So war Alexander ein gereifter Mann, als er mit 20 Jahren den väterlichen Thron bestieg. 2. Sein entschlossener Regierungsantritt. Als sein Vater meuchlings ermordet ward, jubelte ganz Griechenland auf; man glaubte, das mazedonische Reich ginge unter dem unerfahrenen Herrscher seinem baldigen Ende entgegen. Wie sehr hatte man sich darin geirrt! Rasch drang Alexander mit einem Heere nach Griechenland vor und erzwang seine Anerkennung als Oberfeldherr. Darauf unterwarf er die nördlichen Völker der Balkanhalbinsel. Da verbreitete sich das Gerücht, er wäre im Kampf gefallen. Die Thebaner empörten sich und ermordeten die Besatzung. Alexander aber erschien unvermutet, nahm Theben ein, schleifte es und verkaufte die Bewohner als Sklaven. Durch die schreckliche Zerstörung Thebens erschreckt, beugte sich ganz Griechenland willig unter Alexanders Herrschaft. Dann begehrte er in Delphi ein Orakel über seinen Feldzug gegen die Perser. Die Priesterin weigerte

3. Praktisches Lehrbuch der Alten Geschichte - S. 72

1906 - Leipzig : Wunderlich
— 72 — zu sagen. Nachdem er die Grenzstämme unterworfen hatte mischte er sich m die Streitigkeiten zwischen griechischen Staaten und Städten. xsn kurzer Zeit hatte er Nord- und Mittelgriechenland und viele griechische Städte Kleinasiens unter seine Herrschaft gebracht. Die Athener blieben lange untätig. Eine Partei war für Philipp eme andre gegen ihn. Der berühmte Redner Demosthenes warnte m emdnnglichen Reden vor Philipps List und Herrschsucht. Er stammte aus einer wohlhabenden Familie, war aber durch pflichtvergessene Vormünder um den größten Teil seines Erbes gekommen. 11m diese zur Rechenschaft zu ziehen, bildete er sich zum Redner aus. Aber von Natur eignete er stch gar nicht dazu. Seine Stimme war schwach. Da übte und kräftigte er sie am tosenden Strande des Meeres. Er stotterte. Um sich eine klare und deutliche Aussprache anzugewöhnen, nahm er Kieseliteine unter die Zunge und bemühte sich gut zu sprechen. Er zuckte fortwährend mit den Achseln. Da hing er unmittelbar über den Schultern ern Schwert auf und hielt Reden. Sobald er zuckte, erhielt er einen Stich öo gewöhnte er sich das häßliche Achselzucken ab. Er war kränklich und schwächlich; aber durch fleißige Übung stählte er seinen Leib. So bildete Uch Demosthenes durch eiserne Willenskraft zum größten Redner Griechenlands aus. Lange donnerte er in seinen „Philippiken", d. H. in seinen Philippreden, gegen den mazedonischen Eroberer. Endlich rüsteten die Athener ein Heer aus; es ward aber nach tapfrer Gegenwehr 338 bei Charonea überwunden. Der schlaue Philipp behandelte die Griechen so nnld, daß sie ihn sogar zum Oberfeldherm in dem geplanten Kriege gegen Pechen erwählten. So war die Freiheit Girechenlands vernichtet. Was dem mächtigen Perserreiche nicht gelungen war, hatte das verachtete mazedonische Volk leichtlich vollbracht. B. Besprechung. 1. Woran ging Griechenland zugrunde? 1. Griechenland hatte in unaufhörlichen Bruderkriegen seine beste Kraft erschöpft und seine Hilfsmittel aufgezehrt. Die wehrfähige Mannschaft war in Athen, Sparta, Theben usw. stark zusammengeschmolzen. _ 2- Die unaufhörlichen Parteikämpfe schwächten die einzelnen Staaten noch mehr. 3. Das binnen und Trachten der Griechen richtete sich mehr und mehr auf Erwerb und Genuß, auf Befriedigung persönlichen Ehrgeizes. 4- Die allgemeine Vaterlandsliebe, der glühende Haß gegen Fremdherrschaft, der Opfermut schwanden mehr und mehr. 5. Die Eifersüchteleien unter den einzelnen Staaten erstickten das treue, feste, erfolgreiche Zusammenstehen der gefährlichen Jahre 480 und 479.

4. Praktisches Lehrbuch der Alten Geschichte - S. 73

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— 73 — 6. In manchen Staaten hatten auch der kriegerische Sinn und die kriegerische Tüchtigkeit nachgelassen. Man hatte versäumt, rechtzeitig die Kriegführung zeitgemäß zu verbessern. Vor allem fehlte den Griechen die einheitliche Leitung durch ein machtvolles Königtum. 7. Infolge der griechischen Uneinigkeit konnte Philipp eine Stadt nach der andern niederzwingen. 2. Vergleich zwischen der griechischen und deutschen Geschichte. Die griechische und die deutsche Geschichte haben mehrere hervorstechende Ähnlichkeiten: 1. Griechenland und Deutschland waren in viele Stämme gespalten, die sich oft befehdeten. 2. Griechenland verblutete sich im Peloponnesischen, Deutschland im Dreißigjährigen Kriege. 3. Infolge der Uneinigkeit ward Griechenland die Beute des mazedonischen, Deutschland des korsischen Eroberers. 4. In Griechenland war die Zweiherrschaft zwischen Sparta und Athen, in Deutschland die zwischen Preußen und Österreich verderblich. 5. In den Perserkriegen entfalteten die Griechen, in den Freiheitskriegen die Deutscheu ihre höchste Kraftleistung. Beide Kriege endeten mit der Niederwerfung des fremden Eroberers, machten aber der Zwiespältigkeit kein Ende. Verschieden ist das Ende. Griechenland konnte seine Unabhängigkeit nicht behaupten und ward durch einen fremden Fürsten in der Abhängigkeit geeint. Deutschland einigte sich selbst und verbürgt dadurch seine staatliche Unabhängigkeit am sichersten. Vi. Alexander der Große. A. Darbietung. Wie ein mazedonischer König ein großes Weltreich errichtete. 1. Alexanders Jugend. Der Sohn und Erbe Philipps von Mazedonien hieß Alexander. Ihn hat die Nachwelt den Großen genannt, und zwar mit Recht. Er ward in der Nacht geboren, in der der berüchtigte Herostrat den prachtvollen Dianatempel zu Ephesus anzündete, um sich einen Namen zu machen. Bald zeigte es sich, daß in dem Knaben Alexander ein königlicher, hervorragender Geist waltete. Der Vater ließ seinen Sohn in allen grie-

5. Praktisches Lehrbuch der Alten Geschichte - S. 78

1906 - Leipzig : Wunderlich
zehnte lang wilde Kämpfe unter Alexanders Nachfolgern oder Diadochen. Alexanders Gemahlin, Sohn, Bruder und Mutter wurden getötet und das Reich zerfiel am Ende in mehrere Teile. Die wichtigsten Reiche waren Mazedonien, Syrien und Ägypten. Palästina ward der Zankapfel zwischen Syrien und Ägypten. Zuerst besaß Ägypten die Oberhand Die Ptolemäer behandelten die Inden wohlwollend. Unter ihnen ward in Alexandria das Alte Testament in die griechische Sprache übersetzt (angeblich von 70 ober 72 Übersetzern, die voneinander getrennt es gleichlautend übersetzt hätten). Nach 200 gewann Syrien die Oberhanb. Untiochus (175 163) wollte den Jnben griechische Bilbung und Gottes--verehrung aufzwingen. Die Makkabäer erhoben sich bagegen, vertrieben die Feinde, säuberten den Tempel von den heibnischen Greueln und stellten den Mischen Gottesbienst wieber her. Die Pharisäer gingen aus der gesetzestreuen Richtung hervor, die Sabbuzäer bagegen waren hellenenfreunblich gewesen. B. Besprechung. 1. Worin zeigt sich Alexanders Größe? Der größte Herrscher des Altertums ist unstreitig Alexander. Den Beinamen der Große verdient er in vollem Maße: 1. Groß war er in seiner Kriegführung. Niemand und nichts konnte ihm widerstehen; niemals ist er besiegt worden. 2. Groß war er in der Kunst, sich die Liebe und das Vertrauen semes Heeres zu erwerben. Alle Strapazen ertrug er mit und goß in der Wüste den Helm voll Wasser aus, weil es nicht für alle reichte. Stets war er m der vordersten Reihe und setzte sich mutig jeder Gefahr ans. 3. Groß war er in der Kunst, die besiegten Völker an sich zu fesseln Er behandelte sie mild und paßte sich ihren Sitten an. 4. Groß war er in seinen Erfolgen als Eroberer. In so kurzer Zeit hat niemals wieder ein Herrscher ein so gewaltiges Reich zusammen erobert wie Alexander. 5. Groß war seine Tatkraft. Nie erlahmte sie. In Indien wäre er gern iwch weiter nach Osten vorgedrungen. Bor keiner Gefahr und Schwierigkeit schreckte er zurück. Erst der Tod setzte seinem Tatenbmng ein Ziel. 6. Groß war er in seinen Frennbschastsbew eisen. Leiber übermannte ihn auch zuweilen die Seibenschaft, der Zorn, die Erregung und riß ihn zu unüberlegten Taten hin. 2. Warum zerfiel das mazedonische Weltreich so bald? So rasch das große mazebonifche Weltreich entstauben war, so raset) ging es zugrnnbe. Warum?

6. Das Altertum - S. 54

1913 - Leipzig : Wunderlich
Alexander der Grohe. Von Benediktus Niese. In der kurzen Zeit seiner Regierung hatte Alexander ein ungeheures Werk vollbracht und das Perserreich so unterworfen, wie es den Persern selbst nie gelungen war; eine reiche Zukunft lag noch bor ihm, als er starb und sein Werk verlassen mußte. Es ist begreiflich, daß man einem Manne wie ihm die weitesten Absichten und Entwürfe zugeschrieben hat. Er foll die Umschisfung Afrikas geplant, die Eroberung Karthagos, die Unterwerfung des westlichen Europa und des Skythenlandes sich vorgenommen haben. Das alles ist nicht sicher beglaubigt und war auch seiner Sinnesart nicht angemessen. Alles, was bekannt ist, führt darauf hin, daß Alexander außer der Unterwerfung Arabiens sich zunächst der völligen Aneignung, Verwaltung, Sicherung und Abrundung der eroberten Länder widmen wollte. Sein Sinn ging nicht so sehr in die ungemessene Weite; stets war seine Kühnheit mit Vorsicht gepaart, und er unternahm nichts ohne sorgfältige, wohldurchdachte Vorbereitung. Wie er die von ihm angefangenen Unternehmungen bis ans Ende und vollständig auszuführen bestrebt war, so erkannte er auch die Grenzen seines Könnens. Er war ein großer Kriegsheld; nie hat er eine Schlacht geschlagen, in der er nicht gesiegt, nie eine Stadt angegriffen, die er nicht erobert, kein Land betreten, das er nicht unterworfen hätte. Wie alles, was er unternahm, so führte er den Krieg mit ganzer Kraft, mit Anwendung aller Hilfsmittel, über welche die damalige Kriegskunst verfügte, mit Benützung aller Erfahrungen, die ihm zu Gebote standen; auch hier verband sich die Kühnheit im Angriff mit sorgfältiger Vorbereitung und Berechnung. Der große König war aber nicht nur Feldherr, sondern auch Staatsmann. Er hat sich nicht begnügt, das Perserreich zu stürzen, sondern er hat es auch mit neuem Inhalte zu erfüllen versucht. Während der Eroberung selbst, mitten unter dem Waffenlärm, richtete er eme neue Verwaltung ein. Er führte in die entlegenen Länder des Orients die griechische Kultur und das griechische Städtewesen ein, wie sein Vater es einst in Makedonien getan hatte. Es waren die Keime emer neuen Entwicklung, durch welche diese Gegenden ein ganz anderes Aussehen und eine viel größere Leistungsfähigkeit erhielten. Stets beschäftigten ihn die Angelegenheiten der allgemeinen Wohlfahrt: er suchte die Hilfsquellen der eroberten Länder zu eröffnen, den Verkehr zu erleichtern

7. Das Altertum - S. 17

1913 - Leipzig : Wunderlich
Zur Geschichte der Babylonier und Assyrer. 17 Streitmacht hob ich dort aus ich stellte wieder her und machte es wie früher. Leute aus allen Ländern, meine Gefangenen, siedelte ich dort an. Meine Beamten setzte ich als Statthalter über sie. Tribut und Abgabe wie den assyrischen legte ich ihnen auf. 9. Inschriften zur Geschichte Nebukadnezars. (Winckler, a. a. £)., S. 55 und 56.) a) Steinplatten-Jnschrift. Im hehren Vertrauen auf Marbnk1) habe ich ferne Länder, entfernte Gebirge vom oberen (Mittelländischen) Meere bis zum unteren (Persischen) Meere, steile Pfade, verschlossene Stege, wo der Tritt gehemmt, für den Fuß kein Platz war, schwierige Straßen, Wege des Durstes durchzogen, habe die Unbotmäßigen vernichtet, gefangen die Feinde, das Land regiert, die Untertanen gedeihen lassen, Böse und Schlechte aus der Zahl der Untertanen entfernt. b) Aus den Wadi Brifsa^)-Jnschriften. Was kein früherer König getan hatte: den hohen Berg (Libanon) schnitt ich an, die Gebirgssteine sprengte ich, verschloß Zugänge. Einen Weg für die Zedern bahnte ich hin zu Marduk, dem König. Zedern, mächtige, hohe, deren Güte kostbar, deren dunkle Gestalt riesig war, Erzeugnisse des Libanon am Ufer des Arahtn3) [pflanzte] ich. Inmitten von Babylon zarblti-Stämme (?)...................Die Einwohner im Libanon ließ ich gesichert wohnen, einen, der sie beunruhigte, [duldete] ich nicht. Damit niemand Schaden stifte, habe ich mein königliches Bildnis für ewig am Eingang [zu der Gebirgsstraße4) errichtet], mein Königsbild......... In Bezng auf die Eroberung Jerusalems durch Nebukadnezar hat sich noch keine keilinschriftliche Nachricht gefunden. Für dieses Ereignis sind wir auf den biblischen Bericht (2. Könige, 24 u. 25) angewiesen. *) Gott Babylons. 2) Tal im Libanon, in dem die Inschriften gesunden wurden. 3) Kanal von Babylon. 4) Also im Wadi Brissa. Schmied er, Quellen zur Geschichte des Altertums. 2

8. Das Altertum - S. 93

1913 - Leipzig : Wunderlich
Zur Geschichte der Griechen. 93 ein kaltes und Helles Wasser. Alexander soll deswegen von Krämpfen, gewaltiger Hitze und anhaltender Schlaflosigkeit befallen worden sein. Alle Ärzte hätten ihm das Leben abgesprochen: nur Philippos, ein akarnanischer Arzt im Gefolge Alexanders, ein Mann, der sich in der Heilkunde den größten Rnf erworben und auch sonst nicht ohne Ansehen in dem Heere gewesen, habe sich erboten, ihn wiederherzustellen; habe auch bereits mit Alexanders Genehmigung den Becher in Bereitschaft gesetzt. In demselben Augenblick sei dem Alexander ein Brief von Par-menion übergeben worden, der vor Philipp warnte; denn, wie man sage, habe er sich von Dareios durch Geld bestechen lassen, Alexander mit Gift aus dem Wege zu räumen. Alexander aber habe nach Durchlefung des Briefes, noch während er ihn in den Händen gehabt, den Becher mit dem Trank ergriffen, den Brief dagegen Philipp zu lesen gegeben, so daß zu gleicher Zeit Alexander getrunken und Philipp das Schreiben des Parmenion gelesen habe. Übrigens sei auf der Stelle klar gewesen, daß Philipp bei seinem Trank ein gutes Gewissen habe; denn, durch den Brief nicht im geringsten erschreckt, habe er Alexander nur um so mehr zugesprochen, ihm auch in allem übrigen, was er verordne, zu folgen; folge er, so werde er gerettet werden. Und so sei Alexander von seiner Krankheit genesen; dem Philipp aber habe er bewiesen, daß er sein vertrauender Freund sei, sowie seiner übrigen Umgebung, daß nicht nur sie als seine Freunde von ihm eine jedem Argwohn unzugängliche Festigkeit zu erwarten hätten, sondern daß er auch dem Tode standhaft ins Auge sehe. d) Alexanders Verhalten gegen die Familie des Dareios nach der Schlacht bei Jssos. (H, 11 und 12.) In der Schlacht bei Jssos hatte Alexander auch die Familie des Perserkönigs gefangen genommen. Alexander behandelte sie großmütig. Einige der Geschichtschreiber Alexanders erzählen: in der nämlichen Nacht, in welcher er von der Verfolgung des Dareios zurückgekommen, habe er nach seinem Eintritt in das zu seinem Gebrauch ausersehene Zelt des Dareios ganz in der Nähe ein Wehklagen weiblicher Stimmen und anderes Geräusch derart vernommen. Auf die Frage, was das für Weiber seien und warum sie ihr Zelt so in der Nähe hätten, sei ihm gemeldet worden, die Mutter, die Gemahlin und die Kinder des Darius hätten erfahren, daß sich des Dareios Bogen und das königliche Oberkleid in seinen Händen befänden und daß er auch seinen Schild mit zurückgebracht habe; darum beweinten sie jenen wehklagend als einen Toten. Dies hörend, habe Alexander den Leonnatos, einen seiner Vertrauten, mit dem Aufträge abgeschickt, ihnen zu melden, daß Dareios lebe, daß er aber Waffen und Oberkleid auf der Flucht im Wagen zurückgelassen habe und daß nur diese in seinen Hände seien. So sei denn

9. Das Altertum - S. 95

1913 - Leipzig : Wunderlich
Zur Geschichte der Griechen. 95 auch Dich und die Streitkräfte unter Deinem Befehle in einer Schlacht besiegt habe, so ist das Land mein durch der Götter Gnade. Wer von denen, die unter Deinen Fahnen mir gegenüberstanden, nicht im Kampfe gefallen ist, sondern sich zu mir geflüchtet hat, für den trage ich Sorge; keiner ist ungern bei mir, sondern freiwillig haben sie alle in meinem Heere Dienste genommen. Da ich mm Herr von ganz Asien bin, so ist's an Dir, zu mir zu kommen. Fürchtest Du aber bei persönlichem Erscheinen eine üble Begegnung von mir zu erfahren, so sende einige Deiner Vertrauten, um die erforderlichen Bürgschaften entgegenzunehmen; kommst Du aber selbst, so erbitte Dir Mutter, Weib und Kinder und was Du sonst noch willst, und Du sollst alles erhalten. Denn was Du Dir von mir erbittest, das soll Dir gewährt werden, was es auch immer sei. Wenn Du übrigens künftighin Gesandte an mich schickst, so sei dessen eingedenk, daß Du sie an den Beherrscher Asiens schickst, und hast Du einen Wunsch, so schreibe nicht an mich, als wärest Du meinesgleichen, vielmehr trage mir, als dem Herrn über all das Deinige, Dein Verlangen vor: wo nicht, so werde ich gegen Dich als absichtlichen Beleidiger verfügen. Bestreitest Du aber meine königliche Oberherrlichkeit, so halte stand, wage noch einen Kampf um sie und fliehe nicht, wie denn auch ich wider Dich ausziehen werde, wo Du auch sein mögest! f) Alexander tötet Kleitos. (Iv, 8 und 9.) Nach der gewaltigen Schlacht bei Gaugamela, die über den Besitz Asiens entschied, drang Alexander bis zum Jaxartes vor. Die unvergleichlichen Erfolge steigerten sem Selbstgefühl krankhaft; wurde es verletzt, so wallte sein Zorn unbändig auf. «Änem solchen Zornesausbruche fiel auch Kleitos zum Opfer. Arrian berichtet darüber: Bei einemtrinkgelage hätten einige der Anwesenden aus (Schmeichelei gegen Alexander wie bekanntlich dergleichen Leute von jeher die Könige verdorben haben und nie aufhören werden, ihrer Sache zu schaden — nicht nur den Polydeukes und Castor für durchaus unwürdig erklärt, mit Alexander und Alexanders Taten eine Vergleichung auszuhalten; sondern verrn Trunke hätten sie nicht einmal den Herkules verschont, vielmehr gesagt: es stehe eben die Mißgunst den Lebenden im Wege, so daß ihnen von ihren Zeitgenossen die verdienten Ehrenbezeigungen nicht erwiesen wurden. Kleitos aber, unverkennbar längst schon gegen die immer mehr der Barbarenweise sich zuneigende Umwandlung Alexanders und die J^den leinet Schmeichler aufgebracht und jetzt gleichfalls vom Weine Hobe es nicht dulden wollen, daß man die Gottheit beschimpfe die ^aten der alten Heroen verkleinere und so Alexander eine Gefälligkeit erweise die keine sei: denn es seien ja Alexanders Taten nicht so groß und wunderbar, als jene sie darstellten; wenigstens habe er sie nicht allein vollbracht, vielmehr seien sie größtenteils das Werk der Makedonier. Liese Worte, sobald sie ausgestoßen waren, verdrossen Alexander nicht

10. Das Altertum - S. 96

1913 - Leipzig : Wunderlich
96 Zur Geschichte der Griechen. wenig. Auch ich kann solche Äußerungen nicht billigen: vielmehr erachte ich für geeignet, bei derlei Zechhändeln für feine Person sich still zu verhalten und nicht durch Teilnahme an fremder Schmeichelei in den gleichen Fehler zu verfallen. Als nun einige auch auf Philipps Taten zu sprechen kamen und gegen alles Recht und Billigkeit, um sich gleichfalls Alexander gefällig zu machen, behaupteten, Philipp habe nichts Großes und Bewundernswürdiges getan, da fei Kleitos vollends außer sich geraten und habe Philipps Taten erhoben und Alexander und feine Taten herabgesetzt. Unter anderen Schmähungen, die er jetzt in der Trunkenheit gegen Alexander ausstieß, habe er ihm insbesondere mit vielen Worten vorgehalten, daß er ihm ja feine Rettung in dem Reitertreffen zu verdanken habe, das am Granikos gegen die Perser vorfiel, wobei er sogar feine Rechte prahlerisch ausgestreckt und ausgerufen haben soll: „Diese Hand ist% Alexander, welche dich damals gerettet hat." Jetzt habe Alexander den trunkenen Übermut des Kleitos nicht länger ausgehalten, fei vielmehr voll Zorn gegen ihn aufgesprungen, jedoch von sämtlichen Zechgenossen noch zurückgehalten worden. Allein Kleitos habe mit seinen Schmähungen nicht nachgelassen und Alexander jetzt unter lautem Geschrei seine Schildträger herbeigerufen. Wie aber keiner gehorchen wollte, habe er geäußert: er fei jetzt in gleicher Lage mit Dareios, als dieser von Beffos und feinen Genoffen gefangen fortgefchleppt worden fei und nichts mehr als den Namen eines Königs übrig gehabt habe. Deshalb feien feine Bertrauten |nicht länger imstande gewesen, ihn zurückzuhalten: vielmehr habe er aufspringend nach einigen einem feiner Leibwächter die Lanze, nach anderen einer der Wachen den Spieß entrissen und damit den Kleitos niedergestoßen. Ariftobul1) hingegen gibt zwar nicht an, woraus die Zechhändel sich entsponnen haben, mißt aber dem Kleitos allein die ganze Schuld bei: denn wie Alexander voll Zorn gegen ihn aufgesprungen, um ihm den Garaus zu machen, sei er zwar von dem Leibwächter zu den Toren hinaus über Wall und Graben der Burg, wo die Sache vorfiel, fortgeführt worden, habe sich aber nicht halten können, sondern sei wieder umgekehrt und auf Alexander, wie dieser eben seinen Namen ausrief, mit den Worten getroffen: „Hier ist ja Kleitos, Alexander!" und in demselben Augenblick fei er mit einem Stoße des Spießes entseelt niedergestreckt worden. Auch ich tadle den Kleitos höchlich wegen des übermütigen Benehmens gegen seinen König; Alexander aber bedanre ich wegen seines Mißgeschicks, daß er sich bei diesem Vorfall von zwei Übeln überwältigt zeigte, da doch ein besonnener Mann sich auch nur von dem einen derselben nicht sollte überwältigen lassen, vom Zorn und von der Zanksucht *) Die Züge Alexanders sind von mehreren seiner Begleiter beschrieben worden: von Aristobulos, Kalli sitzen es, einem Neffen des Aristoteles und dem Feldherrn Ptolemäos. Nearchos berichtet über seine im Aufträge Alexanders unternommene Flottenexpedition.
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