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1. Teil 3 - S. 74

1895 - Leipzig : Wunderlich
-- 74 — wärmen, zündete er ein Feuer an. Da aber ein heftiger Wind es immer wieder auslöschte, so trug er eine Menge Steine zusammen und baute damit eine Art Mauer gegen den Blasaus. Aber wie erstaunte er. als auch seine Mauer in Brand geriet und fast gänzlich vom Feuer verzehrt wurde! Doch merkwürdigerweise verbrannten nur die schwarzen Steine, die das mutige Pferd mit deu Hufen aus der Erde herausgescharrt hatte, und die auf dem Felde zerstreut umher- lagen. Der Hirt, der sich dieses Wunder nicht erklären konnte, erzählte das Erlebte sogleich seinem Herrn. Allein dieser, dem so etwas noch nicht vorgekommen, lachte ihn aus. Am andern Tage wiederholte der Hirt den Versuch und warf abermals schwarze Steine in das Feuer, und siehe, sie verbrannten ebenso gut, wie die am Tage vorher. Nun nahm er einige solcher Steine mit nach Hanse und zündete sie in Gegenwart seines Herrn an. Jetzt wußte anch dieser, daß es schwarze Steine gäbe, die eben so gut wie Holz brennen. Doch es vergingen noch viele, viele Jahre, ehe man den großen Wert der Steinkohle erkannte, c. Sachsen hat endlich auch heilsame Quellen aufzuweisen. Tie wichtigsten befinden sich in der Nähe von Elster. Zeige und bestimme die Lage! (In der Südwestecke des König- reichs. — Elstersluß.) Hier sprudeln elf Quellen aus der Erde. Jede Quelle ist ähnlich wie ein Schöpfbrunnen ein- gemauert und mit einem Eisengitter versehen. Mädchen in hübscher, sauberer Kleidung stehen dabei und füllen die Gläser der Leute, welche von dem heilsamen Wasser trinken wollen. Das Quellwasser wird durch Röhren auch iu Badestuben geleitet, damit man es dort in Wannen lassen und in ihm baden kann. Wer getrunken oder gebadet hat. kann schöne Spaziergänge machen, hinaus in den duftenden Nadelwald oder hinauf auf die Höhen, die den Badeort umgeben. — Woraus erklärt sich die Heilwirkung dieser Quellen? (Iu ihrem Wasser sind Mineralien oder Gase aufgelöst, z. B. Schwefel, Eisen, Kohlensäure u. s. w.) Zur sachlichen Besprechung. Inwiefern sind diese Bodenschätze wirklich ein Segen für das Land? Tausende erhalten in Bergwerken. Pochmühlen und Schmelzhütten Arbeit. — Durch die Erträge der Staatsbergwerke werden die Staatseinnahmen vermehrt. (Weniger Steuern! — Vergl. 1. Band S. 105). — Fremden- verkehr (Bäder.) 5. Sachsen hat eine überaus betriebsame Bevölkerung. Während im Niederlande (Zeige!) oder in den fruchtbaren Thälern in den Gärten und Weinbergen gegraben und gehackt und auf den Feldern

2. Teil 3 - S. 92

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 92 — sehr vornehme Personen oder Kranke zu trinken. Hat man doch berechnet, daß ein Glas dieses alten Rheinweins mit Zins und Zinseszins über tausend Mark wert ist. — Auch im Dom ist ein merkwürdiger Raum. Es ist dies der Bleikeller. In ihm herrscht eine so austrocknende Lust, daß Leichen, die man in ihm unterbringt, sich Jahrhunderte lang gut erhalten.*) Zur sachlichen Besprechung. a. Wie gelangen denn nun die Waren von Bremerhafen nach Bremen? (Umladen in kleinere Schiffe!) Würden nicht die Waren mit der Eisenbahn, die Bremen und Breinerhafen verbindet, schneller an Ort und Stelle kommen? (Schneller schon, aber es würden größere Kosten entstehen, denn die Wasserfracht ist billiger als die Eisenbahnfracht.) Woraus erklärt sich dies? (Bau- und Unterhaltungskosten der Eisenbahn!) b. Wie gelangen die Waren von Bremen bis in unsere Vaterstadt? (Großhandel — Kleinhandel!) B. Vergleich. a. 3irl: Wir vergleichen heute die zuletzt betrachteten Staaten Norddeutschlands nach verschiedenen Gesichtspunkten. Es geschieht dies in Bezug aus 1. Lage. a. Im Stromgebiet der Weser liegen: Das Fürstentum Waldeck ^Oberlauf), — das Herzogtum Braunschweig, das Fürstentum Lippe- Detmold, das Fürstentum Schaumburg-Lippe (Mittellauf), — das Groß- herzogtum Oldenburg und die freie Stadt Bremen (Unterlauf). d. Im Stromgebiet der Elbe liegen: Das Königreich Sachsen, das Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach, das Herzogtum Meiningen, das Herzogtum Altenburg, das Herzogtum Sachsen-Koburg-Gotha, das Herzogtum Anhalt, die schwarzburgischen Fürstentümer und die reußischen Fürstentümer (Mittellauf) — die freie Stadt Hamburg (Unterlauf). c. Im Gebiet der Küstenflüsse zwischen Elbe und Oder liegen: Die Großherzogtümer Mecklenburg und die sreie Stadt Lübeck. 2. Gliederung. a. In der Hauptsache abgerundet: Königreich Sachsen, Groß- Herzogtum Mecklenburg-Schwerin, Sachsen-Meiningen, Lippe-Detmold, Lippe-Schaumburg, Lübeck. b. Mehrfach zerrissen: Oldenburg (3 Hauptteile), Sachsen-Weimar- Eisenach (3 Hauptteile), Braunschweig (3 Hauptteile), Altenburg (2 Haupt- *) Z. B. die Leichen zweier schwedischen Offiziere de? dreißigjährigen Krieges

3. Außereuropäische Erdteile - S. 6

1896 - Leipzig : Wunderlich
sie einige Tage liegen, bis das süßliche, schleimige Fleisch der Beeren durch die Einwirkung der Sonne in Fäulnis übergegangen ist und sich nun leicht von den Samen loslösen läßt. Sind die Kaffeebohnen vom Fleische befreit und genügend getrocknet so sortiert man sie mit Hilfe großer Siebe. (Auslesen der zerbrochenen, der schwarzen Kerne n. s. w.) Zuletzt füllt man sie in große Säcke und verschickt sie so in alle Welt. — Manche Kaffeeplantagen umfassen 2—3000 Kaffeebäumchen und haben einen Umfang von 1—2 Meilen. (Veranschauliche!) Die wich- tigsten Pflanzungen finden sich auf Porto Rico und Haiti. Zur sachlichen Besprechung: a) Wie ist denn der Kaffeebaum nach Westindien gekommen? Die Entdecker sanden doch keine Kaffeebüume vor! — Der erste Kaffeebaum, der in Westindien seine Zweige ausbreitete, stammte aus Ostindien. Dort besaßen die Holländer große Kaffepflanzun- gen und wachten sorgfältig darüber, daß niemand^ eine Kaffeepflanze entwendete, denn sie wollten den kostbaren Handelsartikel gern allein behalten. Trotz aller Vorsicht wußte sich aber ein Fran- zose ein Kaffeebäumchen zu verschaffen. Er eilte mit seinem Schatze auf ein Schiff und fuhr mit ihm nach Westindien, um dort eine Kaffeepflanzung anzulegen. Fast wäre sein Plan nicht geglückt, denn auf dem Schiffe, das ihn und seinen Schatz trug, trat Wassermangel ein, und das Bäumchen wäre verdorrt, wenn der Franzose nicht täglich seine kleine Portion Wasser mit seinem Zöglinge, dem kleinen Kassebaume, geteilt hätte. So brachte er ihn glücklich nach der Insel Martinique, wo das Bäumchen sich so vermehrte, daß schon nach wenigen Jahren nicht nur auf Mar- tiniqne sondern auch auf den übrigen westindischen Inseln große Kasfeepslanzungen zu finden waren. b) Welchen Wert hat der Kaffee? — Er ist eines der besten Ge- nußmittel. Er unterstützt die Verdauung (Kaffee nach dem Essen!) und vertreibt die Ermüdung. (Der deutsche Soldat führt auf Märschen schwarzen Kaffee mit sich!) Zu starker Kaffee schadet. c) Wie bereitet man aus den Bohnen das Getränk? (Rösten, Mahlen, Übergießen, Zusatz von Milch und Zucker.) b. Besuchen wir nun eine westindische Zuckerpflmtzuttg. Ein Zuckerfeld ist oft über eine Meile lang und ist durch Bewässerungsgräben in große Beete geteilt. Auf jedem dieser Beete stehen 8—10 Reihen Zuckerpstanzen. Diese haben Ähnlichkeit mit hohem Schilfe (Fingerstarker Halm, durch Knoten gegliedert, schmale, den Stengel umfassende Blätter, lange Rispe, lockeres Mark.) und erreichen eine Höhe von 3—4 Metern. Ist das Zuckerrohr reif, so werden die Stengel zunächst ihrer Blätter beraubt und dann durch wuchtige Messerschläge dicht an der Wurzel abgehauen. Hierauf befreit man die umgehauenen Halme von der unreifen

4. Europa in natürlichen Landschaftsgebieten - S. 1

1898 - Leipzig : Wunderlich
Aatkanhalöwset. Ziel: Das Land der alten Griechen und Mazedonier. I. Anknüpfungspunkte. A. Geschichtliches: 1. aus dem trojan. Kriege? Viele griech. Könige fuhren vom Hafen Anlis ab, durchs ägäische Meer, an die Westküste von Kleinasien nach Troja. Odysseus war König von Jthaka. 2. aus dem Leben der alten Griechen? Die isthmischen Spiele wurden auf der Landenge von Korinth, die olympischen am Fuße des Götterberges Olymp abgehalten; 3. aus den persischen Kriegen? Der pers. König Xerxes ließ eine Brücke über den Hellespont schlagen und das Vorgebirge Athos durch- stechen. Themistokles befragte das Orakel zu Delphi, und Leonidas stellte sich am Engpaß von Thermopylä am Ötageb. aus. Die Athener flohen auf die Insel Salamis; 4. aus den mazedonischen Kriegen? Philipp war König von Maze- donien, dieses Land lag nördlich von Griechenland. Er drang immer weiter nach Süden und gründete Philippopel. Sein Sohn Alexander eroberte ganz Griechenland; in Korinth sah er Diogenes, in Theben den Dichter Pindar; 5. aus der Geschichte v. d. christl. Kirche? Paulus predigte in Philippi, Thessalonich (Saloniki), Athen, Korinth, wo er viele Griechen und Juden zum Christentums bekehrte; 6. aus der römischen Herrschaft? Konstantin dem Großen zu Ehren wurde das alte Byzauz Konstantinopel, d. i. Konstantinsstadt genannt. Die Westgoten schlugen den römischen Kaiser Valens bei Adrianopel. Barbarossa 1189. 1453 bemächtigten sich die Türken der Balkanhalb- infel. (Die gen. Orte aufsuchen!) B. Naturkundliches und Gewerbliches: Griechische Weine und Korinthen — der Ölbaum — Türkischer Tabak, Mais, türkische Shawls und Teppiche. Diese Lehrstoffe sind be- reits in Geschichte, bez. Naturkunde besprochen, die Orte auf der Karte Prüll, Europa. 1

5. Europa in natürlichen Landschaftsgebieten - S. 4

1898 - Leipzig : Wunderlich
— 4 — von Kreta!), benannt. Der Name bedeutet auch die Wasserwogen, das wellende Meer, Aegina (gr.) — Jnselland, Seeland, Wellen- fand; verwandt mit aqua — Wasser. Aegaeopelago, Arcipelago, Archipelagus, Archipel —inselreiches Meer, später Inselwelt. Straße von Konstantinopel — die Stadt Konstantins. K. d. Gr. erhob das alte Byzanz zu seiner Residenz, die später von den Tür- ken Stantinopel, gek. Stambul genannt wurde. Die Straße hieß früher Bosporus — Rinderfurt. (Jo soll als Kuh die Straße durch- schwömmen haben.) Marmara-Meer. In der Mitte desselben die Insel Marmara, welche den weißen, schwärzlich gestreiften, schon im Altertum zu Bauten gesuchten Marmor besitzt. Propontis — Vormeer des Pontus (des Schwarzen Meeres). Dardanellen-Straße. Dardania hießen die alten Schlösser an beiden Ufern der 1300 in br. Meerenge, die Sultan Muhamed Ii. zum Schuh der Hauptstadt erbauen ließ. Dardanellia ist gegen- würtig der Gesamtname für alle Ortschaften an der Wasserstraße. Hellespont — Brücke der Helle, die Tochter eines boöt. Königs, die ihrer Stiefmutter durch die Flucht nach Kolchis entgehen wollte und im Meere ertrank. Salonichi (lat. Thessalonica), früher Therme — Warmbrunn nach den heißen Quellen, die 71/2 km füdl. von der Stadt liegen, 315 durch Alexander des Großen Schwager Kassander erneuert und nach dessen Gemahlin Thessalonika umgetauft. Thermopylä v. Therme = Warmbrutm und Sylai = Thor, Engpaß — also Paß der warmen Quellen, die in gerader Linie von W nach 0, vom (kontinente nach Euböa ziehen und deren mittlere Gruppe hier zu Tage tritt. Es sind Salzquellen, die aus der steilen östlichen Felswand treten und als Heilquellen benützt werden. Heutigen Tages ist die Wegenge verschwunden und durch Anschwem- mungen der Küstenflüsse mindestens 1 Stunde breite, stellenweis sumpfige Ebene entstanden. In dieser einförmigen Küstenebene und hafenlosen Gegend liegt am Fuße eiuer gebietenden Burghöhe eine große, durch eine vorgelagerte Insel geschützte Bucht. Die Burg- höhe mit den steil abfallenden Felswänden ist der beherrschende Punkt der ganzen Küste; sie wird so zum Thor, Schlüssel, des rückliegenden Hafens, weshalb sie die alten Griechen Pylos = Thor nannten. Chaleidike, verwandt mit Eh al c is ^ Knpfergrnben. Chalcis ist eine Stadt Enböas. Die Halbinsel Chaleidike besaß einst Bergwerke in Kupfer. Euböa — Land guter Rinderzucht (Bullheim), jetzt Negroponte v. niger = schwarz (Neger) und pontus = Brücke, so genannt nach der über den Sund führenden, fünfbogigen, 66 m langen Steinbrücke,

6. Europa in natürlichen Landschaftsgebieten - S. 25

1898 - Leipzig : Wunderlich
— 25 — Die Südfrüchte Italiens werden auf den Alpenstraßen und Eisen- bahnen nach Deutschland befördert. Ii. Darbietung: 1. Kartenlesen. (Die physikalische Karte von Europa hängt vor uns, die Schüler- Haben das betr. Kartenbild im Atlas von R. Schmidt aufgeschlagen). A. Wo liegt die Apenninenhalbinsel? Als die mittlere der 3 südeuropäischen Halbinseln ragt sie mitten ins Mittelmeer hinaus, das Nordwestbecken vom Süstostbecken trennend. Annäherung an Afrika? — durch Sizilien und Pantellaria. Ent- fernung zwischen letzterer und Cap Bon? — 150 km. Wieviel Stunden? Annäherung an die Balkanhalbinsel? — Wasserstraße von Otranto = 2/3 Grad oder 74 km breit. Wieviel Stunden? Suche die Verkehrs- wege zu Lande von Italien nach Frankreich, nach der Schweiz, nach Deutschland und Österreich! Gieb die angrenzenden Meere, Meeresteile (Busen, Wasserstraßen) und die zugehörigen Inseln und Halbinseln an! Zwischen welchen Breitengraden? In welcher Zone? Welcher Zone mehr zugeneigt? — der heißen. Folge? — warmes Klima. 2. Uertiefnng. Was folgt daraus fürs Klima, daß Italien auf 3 Seiten vom Meere umgeben ist? — ozeanisches, d. i. gleichmäßiges Klima, d. h. es ist im Sommer nicht zu heiß und im Winter nicht zu kalt (Siehe Deutschland, S. 86!). Entstehung? Im Sommer wird das Land früher warm als das Wasser; von der Küste steigen warme Lüfte auf und ziehen oben über das Meer hin; die so entstandene Luftlücke des Landes wird von den kühleren Lüften des Meeres ausgefüllt, und die heiße Temperatur in den Sommermonaten wird gemildert. Im Winter bleibt das Meerwasfer länger warm, während das Land sich schneller abkühlt; daher ziehen vom Meere wärmere Lüste oben über das Land hin und von diesem kühlere unten nach dem Meere hin, so daß das Klima des Landes in den Wintermonaten erwärmt wird. Nutzen des ozeanischen Klimas am Mittelmeere? — immergrüne Landschaften — Heilung vieler Lungenkranker. Woraus erklärt sich die einstige Machtstellung Roms über alle Mittelmeergestade? Die günstigen Verkehrslinien und Verbindungen nach Frankreich, Spanien, Afrika, Griechenland und Asien. Weise sie nach! Gleichweit von Gibraltar und vom Suezkanale, die Annäherung an Afrika, Griechen- land und Frankreich. Berechne die Entfernungen dieser Schiffahrts-

7. Europa in natürlichen Landschaftsgebieten - S. 66

1898 - Leipzig : Wunderlich
— 66 — Verminderung der Stromgeschwindigkeit leicht geschehen kann, so sinkt das überschüssige Material. Ebenso geschieht es bei ganz schwachem Gefälle in der Mündnngsgegend. An der Mündung kommt noch die wider- strebende Kraft der Meereswogen dazu, so daß hier Sandkörnchen usw. zu Boden sinken. Das Land bant sich auf diese Weise immer weiter ins Meer hinaus, und das Flußbett wird vou den Ufern her immer seichter und verhindert den Zugang größerer Schiffe. Pflicht? Reinigung durch Baggermaschine. Die Seinemündung ist nicht so sehr versandet, weil dieser Fluß schon während seines langen, trägen Laufes viel Sedi- meute abgelagert hat und die Kraft der Meeresfluten an den vorge- lagerten Landzungen gebrochen werden. Warum erheben sich die Dünenhügel nicht über 90 m? — weil die Kraft des Windes nicht so stark ist, die Sandkörner höher zu tragen. Warum gedeiht in der Champagne so guter Wein? Der Kreide- und Kalkboden sangt die Sonnenstrahlen weniger ein wie der schwarze Humusboden, sondern reflektiert sie vielmehr. Die Wärme kommt besonders den Trauben zu statten, und der Saft verwandelt sich leicht in süßen Most. Verfassung und Verwaltung: Frankreich ist seit dem 4. September 1870 eine Republik. Die Deputierten kämm er und der Senat fertigen die Gesetze, und die 16 Ministerien mit dem Präsidenten an der Spitze führen sie aus. Die Deputierten sind die durch allgemeine Wahl ernannten Vertreter des Volkes. Die Senatoren werden größtenteils von den Departements, znm kleineren Teile von der Nationalversammlung gewählt. Tie einzelnen Departements werden von den Präsekten verwaltet. Was hat die französische Regierung zur Verteidigung des Landes gethau? Zum Schutze der Ostgrenze sind in den Alpen die wichtigsten Pässe gesperrt. Von Vesancon bis Verdun ziehen sich mehrere Reihen Sperrforts hin, welche bei Ausbruch eines Krieges mit Deutsch- land das rasche Vordringen des Feindes verhindern sollen. Paris, von Natur durch die hügeligen Ränder des Beckens geschützt, ist in groß- artigster Weise mit Verteidigungsanlagen, den alten und neuen Forts iu konzentrischen Kreisen, versehen. Snche die Festungen an der bel- gischen Grenze! Welche Vorteile gewährt die zentrale Lage von Paris für die Kunst und Wissenschaft? In Paris laufen die Fäden der Staatswaltung zusammen. Die Ministerien stehen mit den Präfektureu der Departements durch Telegraphen, Telephons, Eisenbahnen, Wasserstraßen in Verbindung; dadurch wird ein einheitliches Zusammengehen und eiue rasche Verständigung ermöglicht. Parktikularistische Bestrebuugeu konnten

8. Europa in natürlichen Landschaftsgebieten - S. 73

1898 - Leipzig : Wunderlich
— 73 — vorzeigen). Schwierigkeit einer Gemsjagd schildern. (Übergang über Gletscher und Schluchten. Gemsen sind vorsichtig, scheu, leicht- füßig, haben feinen Geruch, scharfes Gehör). In den Mittel- alpen? (Siehe Bild) Laub- und Nadelbäume — Beschäftigung? — Forstwirtschaft — Waldarbeiter — Holzindustrie. Auf den Alpenwiesen (Sennen) wachsen Gräser, Kräuter, Alpenrosen. Be- schästignng? — Heuwirtschaft. Wildheuer mähen und trocknen die Gräser und Kräuter an Felsenrändern, die von Kühen und Ziegen nicht abgeweidet werden können. — Alpenwirtschaft: Käfebereituug — der Sennhirt weidet hier die Kühe, der Geisbub weiter oben zwischen Steinblöcken und Geröll die Ziegen. Wohnung? Sennhütte (nach Bild schildern). Einkehr der Alpenreisenden — Nahrung? Käse, Schwarzbrot und Milch. Bäder — Luftkurorte — Reichen Gewinn bringt der Fremdenverkehr. Auf der Hoch- ebene? In den wasserreichen Thälern und in den von vielen Seen unterbrochenen Gefilden saftige Wiesen, fruchtbare Felder (der Aargau ist die Kornkammer der Schweiz) und Obsthaine, an den nach 8 gerichteten Abhängen des Jura sogar Weingelände — auf den die Hochebene durchziehenden und begleitenden Hügeln und Bergrücken Nadel- und Laubwälder. Woher diese Fruchtbar- keit? — geschützte Lage — Wasserreichtum — Kalk- und Thon- erde. Folge? — Viehzucht und Ackerbau — Ausfuhr von lebendem Vieh, von Milch, Butter und Käse (Appenzell) — nette Dörfer, betriebsthätige Städte besonders an den romantischen und gut an- gebauten Ufern der Seen und Flüsse — Jnterlaken (zwischen den Seen) beherbergt in palastähnlichen Hotels viele Reisende, die von hier aus die Berner Alpen besuchen und in der reinen, milden Luft Erholung finden. In Bern und Umgegend wird Uhren- sabrikation und Holzschnitzerei betrieben, Bern (48009 Einw.) ist der Sitz der Bundesregierung, wegen der centralen Lage (Nachweis!) und wegen ihrer verhältnismäßig leichten Zugänglichkeit für alle Teile der Schweiz. Sie bildet einen republikanischen Bundesstaat von 22 Kantonen, die in ihren innern Angelegenheiten vollkommen unabhängig und selbständig sind. Die Bnndesver- sammlung unter Vorsitz des Bundespräsidenten erörtert die allge- meinen Angelegenheiten. Basel (80000 Einw.) ist durch seine geo- graphisch begünstigte Lage am Rheine und nahe der bnrguudischen Pforte, und an der Grenze dreier Staaten zu einer bedeutenden Handelsstadt emporgeblüht. Zürich (135000 Einw), die größte Stadt der Schweiz, ist der Mittelpunkt einer großartigen Baum- woll- und Seidenindustrie, Knotenpunkt der Handelsstraßen nach den Städten am Bodensee, am Rhein, über den Splügen- und Gotthardpaß nach Italien. Das Kloster St. Gallen war z. Zt. der Karolinger ein bedeutender Kulturmittelpunkt (Sitz

9. Außereuropäische Erdteile - S. 64

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 64 — 2. Die Indianer vernachlässigen ihre Kranken. Wird ein Indianer van einer ansteckenden Krankheit befallen, so läßt man ihn ohne jede Hilfe. Seine gesunden Nachbarn brechen ihre Zelte ab und schlagen sie aus Furcht vor Ansteckuug erst in weiter Ent- sernung vom Kranken wieder auf. Der arme Mensch ist dann in seinem elenden Wigwam mutterseelenallein der Kälte, dem Hunger und dein Durste, ja auch den wilden Tieren preisgegeben und geht gewöhnlich elend zu Grunde. 3. Die Indianer huldigen dem Branntweingenuß und be- rauschen sich oft bis zur Bewußtlosigkeit. Für „Feuerwasser" giebt der Indianer das Wertvollste und Uneut- behrlichste hin. Ist er dann betrunken, so wird er in widerlicher Weise zärtlich. Ein Reisender war z. B. Zeuge, wie ein Indianer einige Schlucke Branntwein in den Mnnd nahm, dann einen Stammesgenossen umarmte und ihm aus seinem Munde den Schnaps einflößte. Hierdurch wollte er zeigen, wie sehr er seinen Freund schätze. 4. Die Indianer führeu blutige Kämpfe untereinander. Geringer Ursachen wegen geraten benachbarte Stämme in Zwist und bekriegen sich dann manchmal jahrelang. Mit entsetzlichem Geheul stürzen sich die Kämpfer aufeinander und suchen sich mit dem Tomahawk, dem langstieligen Schlachtbeile, niederzuschlagen. Sobald ein Kämpfer stürzt, zieht sein Widersacher blitzschnell ein scharf geschliffenes Messer aus dem Gürtel und zieht dem Gefallenen die Kopfhaut samt den Haaren herunter. Diese Kopfhaut, Skalp genannt, dient dann als Siegeszeichen. Auch die Gefangenen werden nicht geschont. Man bindet sie an Baum- pfähle und peinigt sie langsam zu Tode. 5. Die Indianer vermindern durch sinnlose Jagden die Zahl der Büffel immer mehr. Zu dieseu sinnlosen Jagden werden hauptsächlich die tiefen Schluchten benutzt, deren es im westlichen Teile der Prairie viele Hunderte giebt. So oft sie nämlich an einer solchen Schlucht eiue Büsfelherde antreffen, so können sie der Versuchung nicht widerstehen, eine Jagd anzustellen, wie sie von alters her bei ihrem Volke üblich war. Sie treiben die Herde, wenn sie auch noch so groß ist, mit wildem Geschrei der Schlucht zu, und nun stürzen sich die von wahnsinnigem Schrecken er- grisfenen Tiere zu Taufenden in den Abgrund, wo die ungeheuren Körper, von einer Klippe zur andern hinabrollend, bald eine ungeheure Masse schwarzer, blutiger Leichen bilden. Ein anderes Versahren mutwilliger und massenhafter Vernichtung, dessen sich die Indianer bei der Büsfeljagd bedienen, ist folgendes. Eine lange Reihe berittener Jäger wird, wenn sie eine weidende Herde um- zingelt hat, fchuell geschlossen, man drängt die erschrockenen Tiere nach einen Mittelpunkt zusammen und macht von allen Seiten einen ungestümen

10. Außereuropäische Erdteile - S. 71

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 71 — bricht und endlich zwischen Weiden sich hinwindet. Das obere Thal ist von ungeheuren Felsblöcken bedeckt, welche in wilder Verwirrung durch- einander liegen; Gebirgswasser wälzen sich herab und gruben sich Löcher zwischen und unter ihnen durch. 2. Ganz dürftig ist die Pflanzenwelt des Landes. Wald giebt es nicht. Vereinzelt stehende Fichten, Birken und Erlen bleiben kümmerlich klein. Selten erreicht ein Baum Manneshöhe. Dagegen giebt es zahlreiche Moose. Die wichtigste Pflanze Grönlands ist das Löffel- kraut. Dieses unserem Meerettig ähnliche Gewächs besitzt langgestielte, eiförmige Wurzelblätter und kleine weiße Blüten, aus denen kugelige Schötchen entstehen. Es ist eßbar und bildet ein wirksames Mittel gegen eine in den nördlichen Ländern häufige Krankheit, gegen die Zahnfleisch- faule (Skorbut)*). Freilich ist es sehr erklärlich, daß sich hier kein Pflanzenleben findet. 9 Monate lang herrscht der Winter, und der kurze Sommer, der von Juni bis August währt, vermag kaum den Boden an der Oberfläche aus- zutaueu. Im uördlichsteu Teile des Laudes geht die Sonne zwei Monate lang gar nicht auf und im südlichsten giebt es Tage, wo sie nur 3 Stunden sichtbar ist. 4. Dürftig ist auch die Tierwelt dieses Landes. Land- säugetiere giebt es nur fünf. Es sind dies der Eishase, der ein Fell von schneeweißer Farbe aber schwarze Ohrenspitzen besitzt, der Polar- fuchs, der sich durch seinen dicken Pelz auszeichnet, der Eisbär, das Renntier und der Hund. Die hier lebenden Hunde sind freilich anders geartet als die uufrigeu. Sie sind träge und ungelehrig und können nicht einmal zur Jagd verwendet werden. Sie bellen auch nicht, sondern mucksen und heulen nur. Zahlreicher ist die Vogelwelt vertreten. Am häufigsten ist die Eidergans. Es giebt kleine Felseninseln, die vom Gipfel bis zum Fuße ganz mit den Nestern dieser Tiere, die wir schon aus Island kennen lernten, bedeckt sind. Am zahlreichsten sind die Be- wohner des Meeres. Walfische, Seehunde zahlreiche Fischarten beleben die Fluten der Meere, die das einsanie Land bespülen. Iii. Wohnen auch Menschen in diesem unwirksamen Lande? Die Zahl der Bewohner wird auf 20—25000 Personen geschätzt. Es sind Eskimos. Hier seht ihr sie im Bilde**). Beschreibt sie! (Die Eskimos haben schwarzes, straffes Haar und eine braungelbe Hautfarbe. Ihr Kopf *) Nässe, Kälte, der Genuß schlechter Nahrungsmittel und Mangel an Bewegung find die Hauptursachen dieser Krankheit. Sie äußert sich zuerst in einer verdrieß- lichen Gemütsstimmung und durch Trägheit und Mattigkeit in allen Gliedern. Dann entstehen Geschwüre am Zahnfleische, die sich bei der geringsten Berührung öffnen und heftig bluten. Die Zähne fallen dabei nach und nach aus. *) Vergl. Teschendorf, Europa 2. Aufl. S. 198 und 208. **) Lehmann-Leutemann, Völkertypen, Bild 1.
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