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1. Teil 3 - S. 45

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 45 — die Erde Zink und Eisen, in der Nähe von Dortmund, wo einst unter der Femlinde heimliches Gericht gehalten wurde, findet sich Eisen und Steinkohle. Bestimme die Lage Dortmunds! Zur sachlichen Besprechung. a. Wie mögen Westfalens Erze verarbeitet werden? Ein großer Teil des Eisens und Zinks wird in Iserlohn verarbeitet. Aus dem Eisen fertigt man hauptsächlich Nadeln. Das Zink verwendet man besonders zur Herstellung von Messingwaren. (Messing besteht aus 7 Teilen Kupfer und § Teilen Zink.) b. Erzähle, welche Erinnerungen die Dortmunder Fem- linde in uns wachruft! (Aus dem Geschichtsunterricht ist bekannt, wie die Femgerichte in der ersten Zeit ihres Bestehens viel Gutes be- wirkten, wie sie Schrecken unter den Bösen verbreiteten, wie sie den vornehmen Schuldigen, der dem gewöhnlichen Gericht zu mächtig erschien, ebenso verhaftete und bestrafte, wie den gemeinen Räuber und Mörder. — Freistuhl, Freigraf, Freischöffen, Wissende — Verfall der Feme.) Zusammenfassung und Einprägung des Stoffes, der über Westfalen dagewesen ist, an der Hand der Übersicht. Die Provinz Westfalen. 1. Lage und Grenzen. (Flüsse — Nachbarlandschaften!) 2. Bodenbeschaffenheit (Teutoburger Wald, Sauerland — Ebene.) 3. Bewässerung. (Ems, Ruhr, Lippe.) 4. Ortschaften. Münster, Minden, Bielefeld, Dortmund, Siegen. —' Das westfälische Bauernhaus. 5. Beschäftigung der Bewohner. Ackerbau und Viehzucht (Schweine.) Flachsbau und Leinweberei (Bielefeld!) Kohlen- und Eisenbergbau — Herstellung von Metallwaren. 6. Geschichtliche Erinnerungen: Dortmund (Femlinde!) — Münster (Wiedertäufer und westfälischer Friede.) — Königreich Westfalen. 4. Die Weser. Jitl: Ehe wir zur Betrachtung der Provinzen übergehen, die Preußen durch den Krieg im Jahre 1866 sich erworben hat, werfen wir einen Blick aus den Hauptstrom dieses Gebietes. Wir lernen die Weser näher kennen, an deren Ufer sich manches bedeutsame Ereignis abgespielt hat*). *) Doch hat sie in der Zeiten Flug gar manche große Mär erfahren, und ihre stille Woge trug viel Herrliches in fernen Jahren. - Sie sah in ihrer Wälder Schoß des Adlers Siegerflügel wanken und von der deutschen Arme Stoß der ew'gen Roma Säulen schwanken.

2. Teil 3 - S. 157

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 157 — „Nein, nein", antwortete lächelnd die Kaiserin, „ich lässe dich nicht fort, bevor ich dein Antlitz gesehen habe." Noch einmal bat er flehend: „Majestät, gebt mir Urlanb, mein längeres Weilen bringt Schrecken in diesen Saal." „Ich fürchte mich nicht — ich muß dein Antlitz schauen", befahl die Kaiserin. Der Unbekannte öffnete das Visier. Niemand erkannte das stolze, edle Gesicht mit den geistreichen Zügen und den ernstblickenden, seelenvollen Augen. Keiner hatte ihn jemals im Gefolge des Königs gesehen oder war ihm begegnet bei festlichen Turnieren oder auf sonstiger Ritterfahrt: nur daß er ein stattlicher, zu ernstestem Kampfe befähigter und anch bereiter Ritter sei, das sahen alle; denn wie die Augen aller auf ihn gerichtet waren, schien seine Gestalt zu wachsen und aus seinen Augen schoß plötzlich ein so scharfer Blitz von Mut und Mannhaftigkeit, daß keiner von allen an seiner Ritterbürtigkeit zu zweifeln wagte. Aber was war denn das? Plötzlich ging dnrch die Versammlung Schrecken und Entsetzen! Die Damen flohen mit leisem Schrei aus- einander, die Herren standen starr und sahen, keines Wortes mächtig, auf den schwarzen Tänzer der Königin, der sich jetzt zu erkennen gab als — der Scharfrichter von Bergen! Der letzte Mann aus dem Volke, derjenige, dem sein Gewerbe das Brandmal der Unehrlichkeit aufdrückte, er hatte es gewagt, sich in die Versammlung von Fürsten und Herren zu drängen; mehr noch, er hatte die Frechheit begangen, unter der schützenden Maske die verehrte Person der Königin zu entwürdigen, er hatte die Krone beschimpft — er mußte sterben! Vor Zorn glühend, befahl der Kaiser, den frevlerischen Majestätsbeleidiger zu ergreifen und zum Tode zu führen. Aber wunderbarer Weise erschrak der Sünder nicht vor dem Zorngebote des Gewaltigen. Bereits schickten sich einige an, die Verhaftung auszuführen, da ließ sich der Verurteilte in edlem Anstände vor dem Kaiser aus ein Knie nieder und sprach: „Großmächtiger Herr! Es ist war, ich habe schwer gefrevelt an all den Edlen, die hier versammelt sind, 4m schwersten an Euch selber und Eurer liebreizenden Frau Gemahlin, die durch meinen frechen Übermut beschimpft und tief beleidigt worden ist. Ich bekenne mich schuldig, durch mein Eindringen in Eure und Eurer Edlen Gesellschaft, mehr noch da- durch, daß ich es wagte, die edle Königin zum Tanze zu führen, ein Majestätsverbrechen begangen zu haben. Aber kann selbst durch mein Blut gesühnt, die Schande abgewaschen, getilgt werden, die ich Euch an- gethan habe? Nimmermehr! Laßt Ihr mich töten, wird es heißen: Der Scharstichter von Bergen hat beim Krönungsmaskenballe zu Frank- furt mit der Gemahlin Kaiser Karls des Großen getanzt, und der Schimpf wird für alle Zeiten an Eurem glorreichen Andenken haften. Erlaubt

3. Europa in natürlichen Landschaftsgebieten - S. 1

1898 - Leipzig : Wunderlich
Aatkanhalöwset. Ziel: Das Land der alten Griechen und Mazedonier. I. Anknüpfungspunkte. A. Geschichtliches: 1. aus dem trojan. Kriege? Viele griech. Könige fuhren vom Hafen Anlis ab, durchs ägäische Meer, an die Westküste von Kleinasien nach Troja. Odysseus war König von Jthaka. 2. aus dem Leben der alten Griechen? Die isthmischen Spiele wurden auf der Landenge von Korinth, die olympischen am Fuße des Götterberges Olymp abgehalten; 3. aus den persischen Kriegen? Der pers. König Xerxes ließ eine Brücke über den Hellespont schlagen und das Vorgebirge Athos durch- stechen. Themistokles befragte das Orakel zu Delphi, und Leonidas stellte sich am Engpaß von Thermopylä am Ötageb. aus. Die Athener flohen auf die Insel Salamis; 4. aus den mazedonischen Kriegen? Philipp war König von Maze- donien, dieses Land lag nördlich von Griechenland. Er drang immer weiter nach Süden und gründete Philippopel. Sein Sohn Alexander eroberte ganz Griechenland; in Korinth sah er Diogenes, in Theben den Dichter Pindar; 5. aus der Geschichte v. d. christl. Kirche? Paulus predigte in Philippi, Thessalonich (Saloniki), Athen, Korinth, wo er viele Griechen und Juden zum Christentums bekehrte; 6. aus der römischen Herrschaft? Konstantin dem Großen zu Ehren wurde das alte Byzauz Konstantinopel, d. i. Konstantinsstadt genannt. Die Westgoten schlugen den römischen Kaiser Valens bei Adrianopel. Barbarossa 1189. 1453 bemächtigten sich die Türken der Balkanhalb- infel. (Die gen. Orte aufsuchen!) B. Naturkundliches und Gewerbliches: Griechische Weine und Korinthen — der Ölbaum — Türkischer Tabak, Mais, türkische Shawls und Teppiche. Diese Lehrstoffe sind be- reits in Geschichte, bez. Naturkunde besprochen, die Orte auf der Karte Prüll, Europa. 1

4. Europa in natürlichen Landschaftsgebieten - S. 4

1898 - Leipzig : Wunderlich
— 4 — von Kreta!), benannt. Der Name bedeutet auch die Wasserwogen, das wellende Meer, Aegina (gr.) — Jnselland, Seeland, Wellen- fand; verwandt mit aqua — Wasser. Aegaeopelago, Arcipelago, Archipelagus, Archipel —inselreiches Meer, später Inselwelt. Straße von Konstantinopel — die Stadt Konstantins. K. d. Gr. erhob das alte Byzanz zu seiner Residenz, die später von den Tür- ken Stantinopel, gek. Stambul genannt wurde. Die Straße hieß früher Bosporus — Rinderfurt. (Jo soll als Kuh die Straße durch- schwömmen haben.) Marmara-Meer. In der Mitte desselben die Insel Marmara, welche den weißen, schwärzlich gestreiften, schon im Altertum zu Bauten gesuchten Marmor besitzt. Propontis — Vormeer des Pontus (des Schwarzen Meeres). Dardanellen-Straße. Dardania hießen die alten Schlösser an beiden Ufern der 1300 in br. Meerenge, die Sultan Muhamed Ii. zum Schuh der Hauptstadt erbauen ließ. Dardanellia ist gegen- würtig der Gesamtname für alle Ortschaften an der Wasserstraße. Hellespont — Brücke der Helle, die Tochter eines boöt. Königs, die ihrer Stiefmutter durch die Flucht nach Kolchis entgehen wollte und im Meere ertrank. Salonichi (lat. Thessalonica), früher Therme — Warmbrunn nach den heißen Quellen, die 71/2 km füdl. von der Stadt liegen, 315 durch Alexander des Großen Schwager Kassander erneuert und nach dessen Gemahlin Thessalonika umgetauft. Thermopylä v. Therme = Warmbrutm und Sylai = Thor, Engpaß — also Paß der warmen Quellen, die in gerader Linie von W nach 0, vom (kontinente nach Euböa ziehen und deren mittlere Gruppe hier zu Tage tritt. Es sind Salzquellen, die aus der steilen östlichen Felswand treten und als Heilquellen benützt werden. Heutigen Tages ist die Wegenge verschwunden und durch Anschwem- mungen der Küstenflüsse mindestens 1 Stunde breite, stellenweis sumpfige Ebene entstanden. In dieser einförmigen Küstenebene und hafenlosen Gegend liegt am Fuße eiuer gebietenden Burghöhe eine große, durch eine vorgelagerte Insel geschützte Bucht. Die Burg- höhe mit den steil abfallenden Felswänden ist der beherrschende Punkt der ganzen Küste; sie wird so zum Thor, Schlüssel, des rückliegenden Hafens, weshalb sie die alten Griechen Pylos = Thor nannten. Chaleidike, verwandt mit Eh al c is ^ Knpfergrnben. Chalcis ist eine Stadt Enböas. Die Halbinsel Chaleidike besaß einst Bergwerke in Kupfer. Euböa — Land guter Rinderzucht (Bullheim), jetzt Negroponte v. niger = schwarz (Neger) und pontus = Brücke, so genannt nach der über den Sund führenden, fünfbogigen, 66 m langen Steinbrücke,

5. Außereuropäische Erdteile - S. 160

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 160 — 1. Hier blühten im Altertums die uns aus der heiligen Geschichte her bekannten Weltreiche Assyrien und Babylon. Damals waren die Euphrat- und Tigrisländer vorzüglich angebaut. Durch Rieseudämme hatte man die beiden Ströme, die häufig über ihre Ufer traten, gezähmt und durch ein verzweigtes Kanalnetz das Land so fruchtbar gemacht, daß der Weizen 200—300 fältig trug und handbreite Blätter hatte. Das Land war dichtbevölkert und reich an großen Städten. Die wichtigsten waren Ninive und Babylon. Ninive lag am Tigris und Zwar dort, wo heute die Stadt Mosul liegt. a. Ninive war viele Jahrhunderte hindurch die große, zahlreich bevöl- kerte Hauptstadt des assyrischen Reiches. Die Mauern waren etwa 30 Meter hoch und hatten einen Umfang von zwölf deutschen Meilen (90 km). Fünfhundert Türme erhoben sich auf ihnen, und jeder derselben war 65 Meter hoch. Ihren Untergang fand diese stolze Stadt durch die Meder, welche drei Jahre sie belagerten. Endlich wurde ihnen der Eingang in die Stadt durch eine Überschwemmung des Tigris geöffnet, durch welche ein Teil der Mauer niedergeworfen wurde. Während eines Festes, an welchem sich in der Stadt alles der Freude hingegeben hatte, überfielen sie das affyrifche Heer und hieben den größten Teil desselben nieder. Der König ließ, als er sich verloren sah, einen ungeheuren Scheiterhaufen errichten und auf demselben sich samt seinem ganzen Hause, allen seinen Schätzen und Gütern verbrennen. So ging das Wort der Weissagung des Propheten Nahum in Erfüllung: „Mit Überströmeuder Flut macht er ihrem Ort ein Ende." „Ninive ist wie ein Teich voll Wassers von jeher." „Diethore deines Landes sollen deinen Feinden geöffnet werden; Feuer soll deiue Riegel verzehren." „Und die fröhliche Stadt, die so sicher wohnte und sprach: Ich biu's, und keine mehr! wie ist sie so wüste geworden, daß Herden darin lagern und allerlei Tiere, auch Käuze und Igel in ihren Schutthaufen übernachten!" (Zeph. 2, 13—15.) Ninive war von der Erde verschwunden; man kannte nicht einmal die Stätte mehr, wo es gestanden; erst in der jüngsten Zeit hat man die Trümmer der Stadt entdeckt und von den ehemaligen königlichen Prachtgebäudeu das untere Stockwerk ausgegraben. b. Babylon lag am Euphrat. Sein Umfang betrug etwa 60 Kilo- meter. Es war von einer 10—13 Meter starken und 60 Meter hohen Stadtmauer umgeben, die mit 250 Türmen und 100 ehernen Thoren versehen und durch eiueu tiefen Wassergraben geschützt war. Mitten durch die Stadt floß der Euphrat, und eine mächtige Brücke verband die beiden Stadtteile miteinander. In jedem Stadtteile lagen Tausende von drei- und vierstöckigen Häusern in rechtwinklig sich durch- kreuzenden Straßeu. Es wohnte eine halbe Million Menschen in der Stadt. Es hätten noch viel mehr in ihr wohnen können, allein sie um-

6. Außereuropäische Erdteile - S. 161

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 161 — schloß zur Zierde und auch der Verteidigung wegen (Belagerung!) eine Menge der schönsten Gärten, lustige Obstwälder, grünende Wiesen und fruchttragende Felder. Auch Gewerbe, Kunstfleiß und Handel blühten zu der damaligen Zeit in Mesopotamien. Man hatte schon 1000 Jahre vor Christi Ge-- burt Tische und andere Möbel von Holz oder Metall, oft mit Elfenbein verziert. Schmuck von Gold und Silber wurde zierlich gearbeitet. Be- souders schön pflegte man die Waffen, insbesondere die Schilde und die Dolch- und Schwertgriffe zu verzieren. Auch die Weberei blühte. Man fertigte kostbare, vielfarbige Teppiche, Gewänder und Decken. Babylonische Mäntel waren ihrer Schönheit wegen weit und breit berühmt. (Achans Diebstahl — Josna 7, 21.) Jetzt liegt Babylon so wie Ninive in Trümmern. Cyrns belagerte mit Medern und Persern die „herrliche Pracht der Chaldäer," „die schönste unter den Königreichen," und bemächtigte sich ihrer dadurch, daß er den Euphrat, der mitten durch die Stadt floß, in ein anderes Bett leitete und durch das trockene Flußbett bei Nacht durch die wenig ver- wahrten Thore eindrang. Er überrumpelte die Bewohner an einem großen Jahresfeste, wo die Fürsten, Herren, Hauptleute und Helden sämt- lich betrunken waren. Mitten in ihrem Taumel wurden sie niederge- macht, zu schlafen den ewigen Schlaf. Schon war der Feind mitten in der Stadt, als der Köuig noch nicht das geringste davon ahnte. Er saß mit den Großen ebenfalls bei einem Gelage, als eine unsichtbare Hand ihm das hereinbrechende Strafgericht an die Wand schrieb. (Dan. Kap. 5.) 2. Hier bestand im Mittelalter das Reich der Kalifen. Seine höchste Blüte erreichte es unter der Regierung des Kalifen*) Harun al Radfchid, der uns allen aus den „Märchen aus 1001 Nacht" und aus dem Geschichtsunterricht (Gesandtschaft an Karl den Großen!) bekannt ist. Die glänzende Hauptstadt des Kalifenreiches war Bagdad am Tigris. (Lage!) Es soll damals 100000 Paläste mit Gärten und Springbrunnen, 10000 Moscheen, 10000 öffentliche Bäde, 105 Brücken und 2 Millionen Einwohner gehabt haben. Dabei war es der Sitz eines großartigen Handels und einer hochentwickelten Industrie. Seine Bazare bargen Hermelin-, Zobel-, Biberfelle und kostbare Seiden- stoffe, die Perlen und Edelsteine Indiens, die Elefantenzähne, Löwen- und Leopardenfelle und das Gold Afrikas. Eine große Poststraße ver- band Bagdad mit dem gewerbreichen Damaskus. (Zeigen.) An dieser Handelsstraße fehlte es zu der Zeit, da Karl der Große iu Deutschland regierte, nicht an Herbergen, Meilenzeigern und Sicherheitswachen. — Aber auch diese Herrlichkeit ist versunken und zerstoben, und wir könnten *) „Kalifen" war der Titel der Nachfolger Muhameds. Tischendorf, Fremde Erdteile.

7. Außereuropäische Erdteile - S. 174

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 174 — 2. Beide Halbinseln haben eine vielgestaltige Pflanzenwelt. a. Auf der Pyrenäenhalbinsel finden wir vorzüglichen Wein; (Malaga, Jerez, Porto!) verschiedene Südfrüchte (Oliven, Mandeln, Feigen, Orangen) und Korkeichen. b. Auf Kleinasien erzengt man ebenfalls feurigen Wein und, Südfrüchte und außerdem noch Tabak, Baumwolle und Opium. 3. Beide Halbinseln haben eigenartige Tiere aufzuweisen. a. Auf der Pyrenäenhalbinsel finden wir Merinoschafe Maultiere und ausgezeichnete Pferde. (Andalusien!) b. Kleinasien besitzt Tiere mit seidenartiger Beharung. (Angoraziege!) Vii. Geschichtliche Erinnerungen. 1. Jede der beiden Halbinseln hat eine große Vergangenheit. a. Auf der Pyrenäenhalbinsel bestand einst das Mauren- reich mit seinen durch künstliche Bewässerung fruchtreichen Gefilden und feinen glänzenden Städten. (Granada und die Alhambra) — Sie gelangte weiter im Mittelalter zu hohem Glänze und großer Macht. Von ihr gingen ja die großen Entdeckungen aus. b. Auf Kleinasien stand einst das mächtige Troja, um das zehn Jahre lang gestritten wnrde. Hier bestand das mächtige Reich der Lydier, dessen König Krösus sich für den Glück- lichsten der Sterblichen hielt. Hier lagen weiter die blühenden griechischen Kolonien mit ihren volkreichen Städten. (Milet, Ephefus!) 2. Beide Halbinseln sind noch heute reich an Ruinen und Denk- mälern. a. Auf der Pyrenäenhalbinsel finden wir noch heute die Reste der herrlichen Paläste (Alhambra!) und großartigen Kanalanlagen. b. Auf Kleinasien hat man die Ruinen von Troja sreige- legt. Außerdem finden sich noch an der Nord- und West- küste zahlreiche Spuren einstiger Herrlichkeit. 3. Beide Halbinseln sind vielfach ein Zankapfel zwischen den ver- schiedensten Völkern gewesen. a. Auf der Pyrenäenhalbinsel haben Deutsche und Mauren Reiche gegründet und eine Zeit lang behauptet. b. Kleinasien. Um die Kolonien an der Westküste entbrannte de? Streit zwischen Persern und Griechen. — — Später kämpften die Römer um die Halbinsel. — Im Mittelalter stritten hier Türken und Kreuzfahrer.

8. Außereuropäische Erdteile - S. 192

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 192 — von Gebirgen begleitet." Warum? (Die Höhen, die vom Nilthale aus als Gebirgszüge erscheinen, sind nur die Abfallränder der angrenzenden Hochflächen!) 2. Der nördliche Teil Ägyptens ist Ebene. Dieser Teil, fügt der Lehrer hinzu, hat ungefähr die Größe des Königreichs Württemberg und ist ein ganz ebener, völlig steinloser Landstrich. Er ist früher ohne Zweifel Meeresboden gewesen und nur durch deu vom Nil abgelagerten Schlamm und durch den vom Winde herbeigeführten Sand in Festland umgewandelt worden. 0. Und was lehrt die Karte über d.ie Bewässerung Ägyptens? Der Hauptfluß Ägyptens ist der nns bekannte Nil. Dieser gewal- tige Strom tritt als weißer Nil aus dem Nordostende des Ukerewe-Sees (Äquator!) und durchfließt dauu den nördlichsten Teil des Albert-Njanfa. In nördlich gerichtetem Laufe strömt er sodann dnrch den östlichen Sudsn. Bei ©Hartum vereinigt er sich mit dem blauen Nil, der aus dem Alpen- lande von Habesch entspringt. Hieraus fließt der Nil, erst einen nach Westen, dann einen nach Osten offenen Bogen bildend, durch die nubifche Wüste. Zuletzt durchströmt er, ohne einen einzigen Nebenfluß weiter aufzunehmen, das eigentliche Ägypten und bildet dort bei seiner Mündung ins Mittel- meer ein großes Delta. Zur sachlichen Besprechung. a. Wie lang ist wohl der Nil? Mit Hilfe des Zirkels und des auf der Karte angegebenen Maßstabes stellen wir fest, daß er über 5000 km lang ist, also zu den größten Strömen der Erde gehört. d. Welche Größe haben die Seen, die im Quellgebiet des Nils liegen? — Miß ihre Länge und Breite mit dem Zirkel! — Der Ukerewe-See ist ungefähr so groß wie das Königreich Bayern. Der Albert-Njanfa hat fast die Größe des Groß- Herzogtums Oldenburg. Ii. Welches Bild gewährte Ägypten einst? 1. Schon vor 3 Jahrtausenden herrschten hier Fürsten, (Pharaonen) die über ein Weltreich geboten. Zu diesen gehört Sesostris der Große (Ramses ll.), der 1300 Jahre vor Christi Gebnrt lebte. Gleich nach seinem Regierungsantritte bereitete er sich zu einem großen Kriegszuge vor, um die Welt zu erobern. Mit einem Heere von 600000 Fußsoldaten, 24000 Reitern und 27 000 Kriegswagen, drang er bis zur Straße Bab-el-Mandeb vor. Hier er- kannte er, daß sein Landheer nicht ausreichen würde, die geplanten Er- oberungen auszuführen. Darum erbaute er eiue Flotte. Eiu Teil der- selben befuhr das Mittelmeer, eroberte die Insel Eypern und Phönizien. Vierhundert Schiffe schlugen den Weg nach Indien ein. Das größte dieser Schiffe soll über 150 Meter lang, ganz aus Eedernholz gebaut

9. Außereuropäische Erdteile - S. V

1896 - Leipzig : Wunderlich
Zum Schluß erlaube ich mir noch, um der großen Zahl der Herren gerecht zu werden, die den vorliegenden fünften Band seit Monaten bestellt hatten, und von der Verlagsbuchhandlung von Ter- min zu Termin vertröstet werden mußten, darauf hinzuweisen, warum „die Erdteile" bedeutend später erschienen sind, als ich beabsichtigt und der Herr Verleger angekündigt hatte. Die Ursachen hierfür liegen in dem Umstände, daß die Borarbeiten sich viel zeitraubender gestal- teten, als angenommen worden war. Mußte doch der Stoff zu nach- stehenden Entwürfen nicht nur aus den verschiedensten geographischen, statistischen, geschichtlichen, naturwissenschaftlichen u. a. Werken und aus zahlreichen Reiseberichten und Zeitschriften usw. zusammenge- tragen, sondern vielfach auch durch besondere Studien auf seine Richtigkeit geprüft werden, wenn die über ein- und dasselbe Ge- biet von verschiedener Seite gelieferten Berichte oder Urteile nicht mit einander in Einklang zu bringen waren. Allen Denen, die mir im Interesse der weiteren Ausgestaltung des Werkes Berichtigungen, Verbesserungsvorschläge oder Wünsche mitteilen werden, sage ich voraus herzlichsten Dank. Dohna, Ostern 1897. Tischendorf.

10. Außereuropäische Erdteile - S. 142

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 142 — Die chinesischen Richter zerbrechen sich nicht lange darüber den Kopf, ob in einem Falle, wo ein leichteres Vergehen vorliegt, Geld- oder Gesängnisstrafe am Platze ist. Ist der Angeklagte, der auf dem Bauche zu liegen und die Nase auf den Fußboden zu drücken hat, schuldig er- klärt, so ergreift der Vorsitzende des Gerichtshofes unverzüglich einen vor ihm stehenden Becher mit Schicksalsstäbchen, wirft durch eine rasche Schwenkung eine Anzahl zu Boden, läßt sie zählen und dem Verur- teilten dann die entsprechende Zahl von Hieben mit einem Bambusrohr verabreichen. Der Abgestrafte hat dem Richter für den richtigen Empfang feinen Dank abzustatten. Mit Schlägen wird auch der bestraft, der an der gesetzlich festgesetzten Nationaltracht etwas ändert. Wenn sich z. B. ein chinesisches Mädchen erlaubt, sich mehr oder anders zu putzen als das Gesetz es gestattet, (Vielleicht nach europäischer Mode!) so wird sie vor den Polizeiobristen geladen und von ihm geohrfeigt. — Gemeine Verbrecher werden noch anders bestrast. Man spannt sie in einen schweren hölzernen Halskragen, steckt sie in einen Käfig, in dem sie weder sitzen noch ausgestreckt liegen können, und hängt sie so an einem leicht- gezimmerten Gestell auf. Schwere Verbrecher, (Mörder, rückfällige Diebe, Räuber u. f. w,) werden hingerichtet. Jährlich finden in Kanton allein gegen tausend Hinrichtungen statt. Die gebräuchlichste Hinrichtungsform ist die Enthauptung. Doch kommen auch andere, bei weitem grausamere Formen der Todesstrafe vor. Eine derselben ist die Verurteilung zum Hungertode. Der Verbrecher wird mit einem schweren, tonnenähnlichen Holzgefäß umgeben, aus dem nur sein Kopf hervorragt, und vor ein vielbesuchtes Wirtshaus aufgestellt. Bei Todesstrafe ist es allen Vorüber- gehenden verboten, ihm Speise oder Trank zu reichen. Durch deu Duft der Speisen, der aus dem Wirtshause herausdringt, wird die Qual des Verurteilten bedeutend erhöht. 5. Die Religion der Chinesen ist ein roher, vielfach ge- dankenloser Götzendienst. In zahlreichen Tempeln verehrt das Volk fratzenhafte Götzen, deren Gunst es durch Opfer zu erlangen sucht; doch verzehrt es das Opfertisr felbst. Am liebsten bringt man den Götzen Huldigungen, die nicht viel kosten: Verbeugungen, Räucherungen, goldne Papierschnitzel, Paukenschläge u. s. w. In jedem Hause befindet sich ein Götze, dem die Hausgenossen täglich ihr Anliegen im Gebete vortragen, den sie aber auch züchtigen, wenn er ihren Wunsch nicht erfüllt. Um durch das Beten nicht zuviel Zeit zu versäumen und doch den Götzen zufrieden zu stellen, besitzen viele Chinesen „Gebetsmühlen". Ein solcher Apparat besteht gewöhnlich aus einer vergoldeten Stange, an deren Ende ein Rädchen befestigt ist, welches durch den Wind in Bewegung gesetzt wird und dann eine mit Gebeten beklebte Walze dreht.
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