Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Teil 3 - S. 129

1895 - Leipzig : Wunderlich
Siebente methodische Einheit. A. klarhcits stufe. Die Verfassung des deutschen Reichs. 3ifl: Wir reden heute davon, wie Kaiser Wilhelm den Bundesstaat Deutschland ähnlich regiert, wie König Albert unser Vaterland. Dorberntnng: Sie stellt zunächst fest, warum Deutschland die Be- zeichnuug „Bundesstaat" führt, greift dann zurück auf das, was die Vaterlandskunde bot (Vergl die ausführlichen Darlegungen im 1. Bändchen des Präparationswerkes S. 102 ff.), reproduziert, klärt und ordnet unter steter Beziehung auf konkrete Fälle den diesbezüglichen Stoff im Anschluß an drei Fragen. 1. Was hat König Albert zu thuu? (Verkündigung und Voll- zng der Gesetze, Ernennung der Staatsbeamten, Verleihung von Würden und Auszeichnungen, Begnadigungsrecht, Oberbefehl über das sächsische Heer u. s. w.) 2. Wer unterstützt den König Albert bei seiner Arbeit? (Landtag — Minister.) 'S. Woher kommt das Geld, welches nötig ist, um die Be- amten zu bezahlen, Eisenbahnen und Straßen zu unterhalten u. s. w.? (Ertrag der Staatseisenbahnen, Wälder, Bergwerke und Güter — Zölle — Einkommensteuer.) Darbietung: Sie stellt unter steter Beziehung auf die als Grund- läge dienenden vaterländischen Verhältnisse sest: I Was Kaiser Wilhelm Ii. zu thuu hat. 1. Er hat den Oberbefehl über die gesamte Land- und Seemacht (Marine!) des Reiches. 2. Er hat die oberste Leitung der dem ganzen Reiche gemeinsamen Verwaltungsangelegenheiten (Post- und Telegraphenwesen z. B.!) 3. Er ernennt die Reichsbeamten (Reichskanzler — Beamte am Reichsgericht — Postbeamte!) 4. Er verkündet die Reichsgesetze (Arbeiterschutzgesetzgebung z. B.) lmd überwacht deren Vollzug. Tischendorf, Deutschland. 2. Abt. 2. Aufl. 9

2. Teil 3 - S. 131

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 131 — B. Vergleich. Zur weiteren Klärung und Befestigung -des ^Stoffes werden nun noch einmal das engere und das weitere Vaterland verglichen. Es wird festgesetzt: 1. Beide haben ein Oberhaupt. a. Das Oberhaupt des Reiches ^führt den Titel „Kaiser" — Hohenzollern. b. Das Oberhaupt des engeren Vaterlandes führt den Titel „König" — Wettin. 2. In beiden kann das Oberhaupt nicht allein regieren. Z a. Der Kaiser wird unterstützt durch den Bundesrat, den Reichs- tag und die Reichsbeamten. d. Unser König wird unterstützt durch den Landtag und die Staatsbeamten. 3. Beide brauchen Geld, um Beamte zu bezahlen u. s. w, Dieses Geld wird aufgebracht a. beim Reiche durch Zölle, Steuern (Salz, Branntwein!), Überschüsse des Post- und Telegraphenwesens und Beiträge der Einzelstaaten. b. bei unserem Vaterlande durch Besitzungen (Eisenbahnen, Bergwerke, Wälder, Güter) und Steuern (Einkommensteuer!) 4. Beide habeu eine Volksvertretung. a. Der Landtag wird vom sächsischen Volke gewählt, ver- sammelt sich in Dresden und beschäftigt sich nur mit sächsischen Angelegenheiten. d. Der Reichstag wird vom gesamten deutschen Volke gewählt, versammelt sich in Berlin und beschäftigt sich mit Reichs- angelegenheiten. 5. Beide haben ein Wappen. a. Das sächsische Wappen zeigt ein von zwei Löwen ge- haltenes, mit der Krone geschmücktes Schild. b. Das Reichswappen zeigt einen einköpfigen schwarzen Adler mit rotem Schnabel und roten Füßen. Er hat den preußischen Adler im Brustschild. Über dem Haupte des Adlers schwebt die Kaiserkrone. 6. Beide haben eine Flagge. a. Die sächsische Flagge zeigt die Farben weiß und grün. b. Die Reichsflagge zeigt die Farben schwarz, weiß und rot.

3. Europa in natürlichen Landschaftsgebieten - S. 1

1898 - Leipzig : Wunderlich
Aatkanhalöwset. Ziel: Das Land der alten Griechen und Mazedonier. I. Anknüpfungspunkte. A. Geschichtliches: 1. aus dem trojan. Kriege? Viele griech. Könige fuhren vom Hafen Anlis ab, durchs ägäische Meer, an die Westküste von Kleinasien nach Troja. Odysseus war König von Jthaka. 2. aus dem Leben der alten Griechen? Die isthmischen Spiele wurden auf der Landenge von Korinth, die olympischen am Fuße des Götterberges Olymp abgehalten; 3. aus den persischen Kriegen? Der pers. König Xerxes ließ eine Brücke über den Hellespont schlagen und das Vorgebirge Athos durch- stechen. Themistokles befragte das Orakel zu Delphi, und Leonidas stellte sich am Engpaß von Thermopylä am Ötageb. aus. Die Athener flohen auf die Insel Salamis; 4. aus den mazedonischen Kriegen? Philipp war König von Maze- donien, dieses Land lag nördlich von Griechenland. Er drang immer weiter nach Süden und gründete Philippopel. Sein Sohn Alexander eroberte ganz Griechenland; in Korinth sah er Diogenes, in Theben den Dichter Pindar; 5. aus der Geschichte v. d. christl. Kirche? Paulus predigte in Philippi, Thessalonich (Saloniki), Athen, Korinth, wo er viele Griechen und Juden zum Christentums bekehrte; 6. aus der römischen Herrschaft? Konstantin dem Großen zu Ehren wurde das alte Byzauz Konstantinopel, d. i. Konstantinsstadt genannt. Die Westgoten schlugen den römischen Kaiser Valens bei Adrianopel. Barbarossa 1189. 1453 bemächtigten sich die Türken der Balkanhalb- infel. (Die gen. Orte aufsuchen!) B. Naturkundliches und Gewerbliches: Griechische Weine und Korinthen — der Ölbaum — Türkischer Tabak, Mais, türkische Shawls und Teppiche. Diese Lehrstoffe sind be- reits in Geschichte, bez. Naturkunde besprochen, die Orte auf der Karte Prüll, Europa. 1

4. Europa in natürlichen Landschaftsgebieten - S. 36

1898 - Leipzig : Wunderlich
— 36 — verbringen. In der guten Jahreszeit arbeiten die Handwerker vor den Thören ans der Straße bis tief in die Nacht hinein. Hier wird ge- hämmert, gehobelt, geseilt und gesägt — herüber und hinüber geschwatzt und gelacht. Schreiber fertigen für die Leute Briefe, Kontrakte u. f. w. Gärtner fahren frühmorgens mit Salat, Gemüse und Früchten durch die Straßen. Lazzaroni, die Armen, Besitzlosen Neapels, lungern auf den Plätzen am Hafen herum. Ihre Ansprüche ans Leben sind die denkbar mäßigsten und in dem reichgesegneten Lande mit wenig Kosten zu be- friedigen. Macearoni und eine Art Wassermelone befriedigen den leckersten Appetit. Einer Wohnung bedarf es in der lauen Sommerluft nicht; zum Übernachten giebt es Brücken, Thorbogen genug. Harte Arbeit ver- richtet der Lazzaroni nicht; er ist Bote und Bettler. — An der öst- lichen Küstenbahn liegt Bari, die größte Stadt Apuliens, und Brindisi, als Anschlußpunkt ostmittelmeerischer Dampfschiffahrtslinie nach Griechenland. Kosenza liegt an dem nach dem Buchsbaum benannten Bufento in Ca- labrien. Ii, 2. Warum besitzt das Apennineulaud viel Ödland? Im Alter- tum auf das sorgfältigste angebaut, verfielen seit dem Untergange des freien Bauernstandes und zur Zeit der Völkerwanderung die Dämme und Kanäle, so daß die beckenartigen Gebirgsthäler und die Küstenebenen infolge mangelnden Abslnsses der Verwilderung und der Versumpsuug auheim fielen. In der sommerlichen Hitze steigen aus den Morästen und Lachen giftige Dünste auf, die den Bauer zwangen, seinen Wohnsitz aus dem Flachland weg auf deu erhöhten Stellen, an den Thalwänden und auf deu Bergvorsprüngen anzulegen. Trotzdem finden hier immer noch viele Arbeiter einen frühen Tod. Wegen der früheren Unsicherheit (Räuberweseu) und wegen der viel Kapital erfordernden Wasserbauten bildete sich der Riesengüterbesitz aus. Die Grundherren wohnten einst in den Städten, besonders in Uuteritalieu oft stunden-, ja meilenweit von der nur zur Saat- und Erntezeit vorübergehend umwohuten Feldflur entfernt. Durch die gemieteten Arbeiter kommt nur eine oberflächliche Feld- bestelluug zu stände. Fernere Ursachen find die Gegensätze von Regen- Überfluß im Winter und Regenarmut im Sommer infolge des trockenen, heftigen Glutwindes. Die Menschen befällt zu dieser Zeit eine Mattig- keit, Unlust; die Blätter der Bäume rollen sich zusammen und fallen nach wenigen Tagen ab. Im Frühlinge schwemmen die reißenden Ge- Wässer den srnchtbaren Boden fort, so daß viele nackte Felsen zu Tage treten. Wie könnte dieser Übelstand beseitigt werden? Die Ver- ödnng des Landes würde immer mehr eingeschränkt, wenn der Bauer Herr des Bodens wäre, so daß der Grundbesitz in kleinere Bauerngüter

5. Europa in natürlichen Landschaftsgebieten - S. 4

1898 - Leipzig : Wunderlich
— 4 — von Kreta!), benannt. Der Name bedeutet auch die Wasserwogen, das wellende Meer, Aegina (gr.) — Jnselland, Seeland, Wellen- fand; verwandt mit aqua — Wasser. Aegaeopelago, Arcipelago, Archipelagus, Archipel —inselreiches Meer, später Inselwelt. Straße von Konstantinopel — die Stadt Konstantins. K. d. Gr. erhob das alte Byzanz zu seiner Residenz, die später von den Tür- ken Stantinopel, gek. Stambul genannt wurde. Die Straße hieß früher Bosporus — Rinderfurt. (Jo soll als Kuh die Straße durch- schwömmen haben.) Marmara-Meer. In der Mitte desselben die Insel Marmara, welche den weißen, schwärzlich gestreiften, schon im Altertum zu Bauten gesuchten Marmor besitzt. Propontis — Vormeer des Pontus (des Schwarzen Meeres). Dardanellen-Straße. Dardania hießen die alten Schlösser an beiden Ufern der 1300 in br. Meerenge, die Sultan Muhamed Ii. zum Schuh der Hauptstadt erbauen ließ. Dardanellia ist gegen- würtig der Gesamtname für alle Ortschaften an der Wasserstraße. Hellespont — Brücke der Helle, die Tochter eines boöt. Königs, die ihrer Stiefmutter durch die Flucht nach Kolchis entgehen wollte und im Meere ertrank. Salonichi (lat. Thessalonica), früher Therme — Warmbrunn nach den heißen Quellen, die 71/2 km füdl. von der Stadt liegen, 315 durch Alexander des Großen Schwager Kassander erneuert und nach dessen Gemahlin Thessalonika umgetauft. Thermopylä v. Therme = Warmbrutm und Sylai = Thor, Engpaß — also Paß der warmen Quellen, die in gerader Linie von W nach 0, vom (kontinente nach Euböa ziehen und deren mittlere Gruppe hier zu Tage tritt. Es sind Salzquellen, die aus der steilen östlichen Felswand treten und als Heilquellen benützt werden. Heutigen Tages ist die Wegenge verschwunden und durch Anschwem- mungen der Küstenflüsse mindestens 1 Stunde breite, stellenweis sumpfige Ebene entstanden. In dieser einförmigen Küstenebene und hafenlosen Gegend liegt am Fuße eiuer gebietenden Burghöhe eine große, durch eine vorgelagerte Insel geschützte Bucht. Die Burg- höhe mit den steil abfallenden Felswänden ist der beherrschende Punkt der ganzen Küste; sie wird so zum Thor, Schlüssel, des rückliegenden Hafens, weshalb sie die alten Griechen Pylos = Thor nannten. Chaleidike, verwandt mit Eh al c is ^ Knpfergrnben. Chalcis ist eine Stadt Enböas. Die Halbinsel Chaleidike besaß einst Bergwerke in Kupfer. Euböa — Land guter Rinderzucht (Bullheim), jetzt Negroponte v. niger = schwarz (Neger) und pontus = Brücke, so genannt nach der über den Sund führenden, fünfbogigen, 66 m langen Steinbrücke,

6. Außereuropäische Erdteile - S. 160

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 160 — 1. Hier blühten im Altertums die uns aus der heiligen Geschichte her bekannten Weltreiche Assyrien und Babylon. Damals waren die Euphrat- und Tigrisländer vorzüglich angebaut. Durch Rieseudämme hatte man die beiden Ströme, die häufig über ihre Ufer traten, gezähmt und durch ein verzweigtes Kanalnetz das Land so fruchtbar gemacht, daß der Weizen 200—300 fältig trug und handbreite Blätter hatte. Das Land war dichtbevölkert und reich an großen Städten. Die wichtigsten waren Ninive und Babylon. Ninive lag am Tigris und Zwar dort, wo heute die Stadt Mosul liegt. a. Ninive war viele Jahrhunderte hindurch die große, zahlreich bevöl- kerte Hauptstadt des assyrischen Reiches. Die Mauern waren etwa 30 Meter hoch und hatten einen Umfang von zwölf deutschen Meilen (90 km). Fünfhundert Türme erhoben sich auf ihnen, und jeder derselben war 65 Meter hoch. Ihren Untergang fand diese stolze Stadt durch die Meder, welche drei Jahre sie belagerten. Endlich wurde ihnen der Eingang in die Stadt durch eine Überschwemmung des Tigris geöffnet, durch welche ein Teil der Mauer niedergeworfen wurde. Während eines Festes, an welchem sich in der Stadt alles der Freude hingegeben hatte, überfielen sie das affyrifche Heer und hieben den größten Teil desselben nieder. Der König ließ, als er sich verloren sah, einen ungeheuren Scheiterhaufen errichten und auf demselben sich samt seinem ganzen Hause, allen seinen Schätzen und Gütern verbrennen. So ging das Wort der Weissagung des Propheten Nahum in Erfüllung: „Mit Überströmeuder Flut macht er ihrem Ort ein Ende." „Ninive ist wie ein Teich voll Wassers von jeher." „Diethore deines Landes sollen deinen Feinden geöffnet werden; Feuer soll deiue Riegel verzehren." „Und die fröhliche Stadt, die so sicher wohnte und sprach: Ich biu's, und keine mehr! wie ist sie so wüste geworden, daß Herden darin lagern und allerlei Tiere, auch Käuze und Igel in ihren Schutthaufen übernachten!" (Zeph. 2, 13—15.) Ninive war von der Erde verschwunden; man kannte nicht einmal die Stätte mehr, wo es gestanden; erst in der jüngsten Zeit hat man die Trümmer der Stadt entdeckt und von den ehemaligen königlichen Prachtgebäudeu das untere Stockwerk ausgegraben. b. Babylon lag am Euphrat. Sein Umfang betrug etwa 60 Kilo- meter. Es war von einer 10—13 Meter starken und 60 Meter hohen Stadtmauer umgeben, die mit 250 Türmen und 100 ehernen Thoren versehen und durch eiueu tiefen Wassergraben geschützt war. Mitten durch die Stadt floß der Euphrat, und eine mächtige Brücke verband die beiden Stadtteile miteinander. In jedem Stadtteile lagen Tausende von drei- und vierstöckigen Häusern in rechtwinklig sich durch- kreuzenden Straßeu. Es wohnte eine halbe Million Menschen in der Stadt. Es hätten noch viel mehr in ihr wohnen können, allein sie um-

7. Außereuropäische Erdteile - S. 161

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 161 — schloß zur Zierde und auch der Verteidigung wegen (Belagerung!) eine Menge der schönsten Gärten, lustige Obstwälder, grünende Wiesen und fruchttragende Felder. Auch Gewerbe, Kunstfleiß und Handel blühten zu der damaligen Zeit in Mesopotamien. Man hatte schon 1000 Jahre vor Christi Ge-- burt Tische und andere Möbel von Holz oder Metall, oft mit Elfenbein verziert. Schmuck von Gold und Silber wurde zierlich gearbeitet. Be- souders schön pflegte man die Waffen, insbesondere die Schilde und die Dolch- und Schwertgriffe zu verzieren. Auch die Weberei blühte. Man fertigte kostbare, vielfarbige Teppiche, Gewänder und Decken. Babylonische Mäntel waren ihrer Schönheit wegen weit und breit berühmt. (Achans Diebstahl — Josna 7, 21.) Jetzt liegt Babylon so wie Ninive in Trümmern. Cyrns belagerte mit Medern und Persern die „herrliche Pracht der Chaldäer," „die schönste unter den Königreichen," und bemächtigte sich ihrer dadurch, daß er den Euphrat, der mitten durch die Stadt floß, in ein anderes Bett leitete und durch das trockene Flußbett bei Nacht durch die wenig ver- wahrten Thore eindrang. Er überrumpelte die Bewohner an einem großen Jahresfeste, wo die Fürsten, Herren, Hauptleute und Helden sämt- lich betrunken waren. Mitten in ihrem Taumel wurden sie niederge- macht, zu schlafen den ewigen Schlaf. Schon war der Feind mitten in der Stadt, als der Köuig noch nicht das geringste davon ahnte. Er saß mit den Großen ebenfalls bei einem Gelage, als eine unsichtbare Hand ihm das hereinbrechende Strafgericht an die Wand schrieb. (Dan. Kap. 5.) 2. Hier bestand im Mittelalter das Reich der Kalifen. Seine höchste Blüte erreichte es unter der Regierung des Kalifen*) Harun al Radfchid, der uns allen aus den „Märchen aus 1001 Nacht" und aus dem Geschichtsunterricht (Gesandtschaft an Karl den Großen!) bekannt ist. Die glänzende Hauptstadt des Kalifenreiches war Bagdad am Tigris. (Lage!) Es soll damals 100000 Paläste mit Gärten und Springbrunnen, 10000 Moscheen, 10000 öffentliche Bäde, 105 Brücken und 2 Millionen Einwohner gehabt haben. Dabei war es der Sitz eines großartigen Handels und einer hochentwickelten Industrie. Seine Bazare bargen Hermelin-, Zobel-, Biberfelle und kostbare Seiden- stoffe, die Perlen und Edelsteine Indiens, die Elefantenzähne, Löwen- und Leopardenfelle und das Gold Afrikas. Eine große Poststraße ver- band Bagdad mit dem gewerbreichen Damaskus. (Zeigen.) An dieser Handelsstraße fehlte es zu der Zeit, da Karl der Große iu Deutschland regierte, nicht an Herbergen, Meilenzeigern und Sicherheitswachen. — Aber auch diese Herrlichkeit ist versunken und zerstoben, und wir könnten *) „Kalifen" war der Titel der Nachfolger Muhameds. Tischendorf, Fremde Erdteile.

8. Außereuropäische Erdteile - S. 174

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 174 — 2. Beide Halbinseln haben eine vielgestaltige Pflanzenwelt. a. Auf der Pyrenäenhalbinsel finden wir vorzüglichen Wein; (Malaga, Jerez, Porto!) verschiedene Südfrüchte (Oliven, Mandeln, Feigen, Orangen) und Korkeichen. b. Auf Kleinasien erzengt man ebenfalls feurigen Wein und, Südfrüchte und außerdem noch Tabak, Baumwolle und Opium. 3. Beide Halbinseln haben eigenartige Tiere aufzuweisen. a. Auf der Pyrenäenhalbinsel finden wir Merinoschafe Maultiere und ausgezeichnete Pferde. (Andalusien!) b. Kleinasien besitzt Tiere mit seidenartiger Beharung. (Angoraziege!) Vii. Geschichtliche Erinnerungen. 1. Jede der beiden Halbinseln hat eine große Vergangenheit. a. Auf der Pyrenäenhalbinsel bestand einst das Mauren- reich mit seinen durch künstliche Bewässerung fruchtreichen Gefilden und feinen glänzenden Städten. (Granada und die Alhambra) — Sie gelangte weiter im Mittelalter zu hohem Glänze und großer Macht. Von ihr gingen ja die großen Entdeckungen aus. b. Auf Kleinasien stand einst das mächtige Troja, um das zehn Jahre lang gestritten wnrde. Hier bestand das mächtige Reich der Lydier, dessen König Krösus sich für den Glück- lichsten der Sterblichen hielt. Hier lagen weiter die blühenden griechischen Kolonien mit ihren volkreichen Städten. (Milet, Ephefus!) 2. Beide Halbinseln sind noch heute reich an Ruinen und Denk- mälern. a. Auf der Pyrenäenhalbinsel finden wir noch heute die Reste der herrlichen Paläste (Alhambra!) und großartigen Kanalanlagen. b. Auf Kleinasien hat man die Ruinen von Troja sreige- legt. Außerdem finden sich noch an der Nord- und West- küste zahlreiche Spuren einstiger Herrlichkeit. 3. Beide Halbinseln sind vielfach ein Zankapfel zwischen den ver- schiedensten Völkern gewesen. a. Auf der Pyrenäenhalbinsel haben Deutsche und Mauren Reiche gegründet und eine Zeit lang behauptet. b. Kleinasien. Um die Kolonien an der Westküste entbrannte de? Streit zwischen Persern und Griechen. — — Später kämpften die Römer um die Halbinsel. — Im Mittelalter stritten hier Türken und Kreuzfahrer.

9. Außereuropäische Erdteile - S. 192

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 192 — von Gebirgen begleitet." Warum? (Die Höhen, die vom Nilthale aus als Gebirgszüge erscheinen, sind nur die Abfallränder der angrenzenden Hochflächen!) 2. Der nördliche Teil Ägyptens ist Ebene. Dieser Teil, fügt der Lehrer hinzu, hat ungefähr die Größe des Königreichs Württemberg und ist ein ganz ebener, völlig steinloser Landstrich. Er ist früher ohne Zweifel Meeresboden gewesen und nur durch deu vom Nil abgelagerten Schlamm und durch den vom Winde herbeigeführten Sand in Festland umgewandelt worden. 0. Und was lehrt die Karte über d.ie Bewässerung Ägyptens? Der Hauptfluß Ägyptens ist der nns bekannte Nil. Dieser gewal- tige Strom tritt als weißer Nil aus dem Nordostende des Ukerewe-Sees (Äquator!) und durchfließt dauu den nördlichsten Teil des Albert-Njanfa. In nördlich gerichtetem Laufe strömt er sodann dnrch den östlichen Sudsn. Bei ©Hartum vereinigt er sich mit dem blauen Nil, der aus dem Alpen- lande von Habesch entspringt. Hieraus fließt der Nil, erst einen nach Westen, dann einen nach Osten offenen Bogen bildend, durch die nubifche Wüste. Zuletzt durchströmt er, ohne einen einzigen Nebenfluß weiter aufzunehmen, das eigentliche Ägypten und bildet dort bei seiner Mündung ins Mittel- meer ein großes Delta. Zur sachlichen Besprechung. a. Wie lang ist wohl der Nil? Mit Hilfe des Zirkels und des auf der Karte angegebenen Maßstabes stellen wir fest, daß er über 5000 km lang ist, also zu den größten Strömen der Erde gehört. d. Welche Größe haben die Seen, die im Quellgebiet des Nils liegen? — Miß ihre Länge und Breite mit dem Zirkel! — Der Ukerewe-See ist ungefähr so groß wie das Königreich Bayern. Der Albert-Njanfa hat fast die Größe des Groß- Herzogtums Oldenburg. Ii. Welches Bild gewährte Ägypten einst? 1. Schon vor 3 Jahrtausenden herrschten hier Fürsten, (Pharaonen) die über ein Weltreich geboten. Zu diesen gehört Sesostris der Große (Ramses ll.), der 1300 Jahre vor Christi Gebnrt lebte. Gleich nach seinem Regierungsantritte bereitete er sich zu einem großen Kriegszuge vor, um die Welt zu erobern. Mit einem Heere von 600000 Fußsoldaten, 24000 Reitern und 27 000 Kriegswagen, drang er bis zur Straße Bab-el-Mandeb vor. Hier er- kannte er, daß sein Landheer nicht ausreichen würde, die geplanten Er- oberungen auszuführen. Darum erbaute er eiue Flotte. Eiu Teil der- selben befuhr das Mittelmeer, eroberte die Insel Eypern und Phönizien. Vierhundert Schiffe schlugen den Weg nach Indien ein. Das größte dieser Schiffe soll über 150 Meter lang, ganz aus Eedernholz gebaut

10. Außereuropäische Erdteile - S. 120

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 120 — mein ihre Schleimsubstanz für Feinschmecker in Suppe auflöst. — Der Centner dieser Nester kostet 10 000 Mk. Iii. Wer bewohnt diese Inseln? 1. Im Innern der großen Inseln wohnen wilde, dunkel- farbige Stämme. Zn diesen gehören die Dajaks auf Borneo. Sie sind noch Menschenfresser und benutzen Feindesschädel als Brautgeschenk, Feindesschädel als Trinkgeschirr, Feindeszähne als Halsschmuck und zieren das oberste Ende der Schwertgriffe immer mit einem Büschel Feindes- haare, die sie im Kampfe um die Hand wickeln. Zuweilen unternehmen sie Streifzüge, um Köpfe abzuschneiden und Schädel zu bekommen. Un- glücklich ist das Dorf, das von ihnen überfallen wird. Feuer und Schwert wüten gleich furchtbar, feine Hütte bleibt stehen. Die Bewohner werden ohne Unterschied von Alter und Geschlecht ermordet. Wer die meisten Köpfe erbeutet, darf dem Siegeszuge, der von den Daheimge- bliebenen feierlich eingeholt wird, vorangehen. 2. Die Küstenstriche sind von den Malayen bewohnt. Sie haben eine braune Hautfarbe, dichtes, weiches lockiges Haar, weitgeschlitzte Augen, breite Nase und großen Mund (Abbildung!) Sie beschäftigen sich meist mit Fischfang und Schiffahrt und sind gefürchtete Seeräuber. Dabei sind sie geschickte Arbeiter in Holz, Eisen und Gold und wissen insbe- sondere schöne Waffen und prächtige Schmucksachen (Ketten, Ohrringe u. s. w.) herzustellen. 3. Außerdem sind zahlreiche Chinesen eingewandert, die sich hauptsächlich mit Handel beschäftigen. 4. Die Besitzer der meisten Inseln sind Europäer und zwar besitzen a. Die Niederländer: Die großen und kleinen Sundainfeln und die Molukken. (Hauptort ist Batavia auf Java. Hier wohut der Generalgouvernenr). b. Die Spanier: Die Philippinen mit der Hauptstadt Manila. c. Die Engländer: Den Nordostteil von Borneo. Zusammenfassung und Einpräguug. Die indische Jnfelflur. 1. Lage und Gliederung. 2. Bodenbeschaffenheit (Vnlkane!) 3. Bewässernng. 4. Klima. 5. Produkte (Pflanzenwelt Mineralien.) 6. Bewohner (Eingeborene und Eingewanderte.) 7. Besitzer (Niederländer,, Spanier, Engländer, Eingeborene.)
   bis 10 von 546 weiter»  »»
546 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 546 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 4
1 10
2 4
3 19
4 114
5 37
6 4
7 5
8 0
9 8
10 78
11 55
12 12
13 19
14 35
15 16
16 9
17 4
18 2
19 6
20 10
21 1
22 10
23 16
24 8
25 60
26 194
27 9
28 5
29 44
30 4
31 3
32 3
33 16
34 12
35 2
36 26
37 68
38 20
39 262
40 8
41 5
42 0
43 15
44 0
45 78
46 8
47 19
48 2
49 5

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 277
1 520
2 60
3 1047
4 709
5 345
6 408
7 71
8 187
9 703
10 319
11 376
12 334
13 241
14 102
15 178
16 868
17 2282
18 370
19 393
20 82
21 990
22 98
23 554
24 341
25 189
26 145
27 153
28 701
29 178
30 43
31 104
32 128
33 82
34 126
35 130
36 393
37 392
38 300
39 459
40 685
41 504
42 443
43 571
44 263
45 1919
46 216
47 135
48 490
49 535
50 268
51 209
52 314
53 289
54 665
55 121
56 124
57 111
58 68
59 261
60 348
61 449
62 134
63 77
64 239
65 172
66 310
67 71
68 363
69 175
70 788
71 373
72 445
73 90
74 177
75 308
76 719
77 1472
78 230
79 372
80 175
81 131
82 383
83 178
84 274
85 206
86 243
87 465
88 41
89 80
90 341
91 469
92 2071
93 191
94 883
95 142
96 75
97 158
98 736
99 71

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 3
1 11
2 3
3 19
4 0
5 120
6 3
7 75
8 1
9 4
10 2
11 4
12 9
13 7
14 0
15 14
16 1
17 1
18 16
19 18
20 0
21 0
22 12
23 4
24 2
25 3
26 5
27 14
28 1
29 11
30 1
31 0
32 2
33 52
34 4
35 12
36 0
37 7
38 0
39 138
40 7
41 1
42 4
43 20
44 11
45 2
46 2
47 12
48 1
49 0
50 35
51 5
52 114
53 0
54 79
55 9
56 0
57 3
58 6
59 43
60 15
61 6
62 33
63 3
64 6
65 14
66 0
67 8
68 0
69 1
70 0
71 7
72 1
73 7
74 9
75 4
76 2
77 0
78 18
79 1
80 15
81 25
82 4
83 4
84 0
85 42
86 8
87 1
88 2
89 3
90 1
91 18
92 3
93 3
94 42
95 1
96 1
97 4
98 22
99 77
100 23
101 7
102 5
103 7
104 3
105 2
106 14
107 6
108 6
109 0
110 9
111 8
112 6
113 8
114 27
115 9
116 5
117 1
118 0
119 6
120 1
121 7
122 4
123 3
124 8
125 5
126 8
127 25
128 8
129 6
130 17
131 7
132 0
133 22
134 2
135 2
136 39
137 2
138 8
139 0
140 3
141 1
142 25
143 7
144 0
145 142
146 4
147 1
148 8
149 0
150 1
151 16
152 10
153 0
154 45
155 14
156 1
157 8
158 0
159 4
160 0
161 4
162 4
163 3
164 1
165 22
166 9
167 3
168 6
169 7
170 2
171 1
172 4
173 19
174 4
175 35
176 4
177 63
178 0
179 15
180 0
181 2
182 16
183 95
184 1
185 3
186 2
187 5
188 22
189 39
190 3
191 2
192 0
193 1
194 10
195 1
196 8
197 0
198 0
199 15