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1. Teil 3 - S. 13

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 13 — d. Sie bietet viel Gelegenheit, um auf redliche Weise das tägliche Brot zu erwerben. Mancher, der in der kleinen Stadt der- geblich Arbeit suchte, findet leicht lohnende Beschäftigung in der Großstadt — Große Anzahl der Fabriken, Geschäfte n. s. w.) 2. Die Großstadt hat aber auch eine Reihe Nachteile. a. Das Leben in der Großstadt ist meist teurer als das in der Kleinstadt. (Preis der Wohnungen — Preis vieler Lebensmittel — Höhe der Arbeitslöhne n. s. w.) b. Das Leben in der Großstadt ist unruhig und geräusch- voll. (Das Wagengerassel auf den Straßen.) c. Das Leben in der Großstadt ist weniger gesellig. („Jeder treibt sich an dem andern rasch und fremd vorüber und fraget nicht nach seinem Schmerz." In der Großstadt kennen sich oft nicht einmal die Bewohner eines Hauses. — Beispiele anführen, wie in der kleinen Stadt ein Bewohner den andern kennt, wie sich die Nachbarn unterstützen u. s. w.) ä. Das Leben in der Großstadt ist meist weniger gesund, als das in einer kleinen Stadt. (Staub aus den Straßen — Rauch der Fabriken — Mangel an schönen Spaziergängen. Wer Berg und Thal, Wald und Feld sehen will, muß gewöhnlich stundenweit laufen — In Berlin giebt es Tausende von Kindern, die nie in einem Walde, nie auf einem Berge gewesen find und niemals einen Sonnenaufgang ge- sehen habend) C. Ergebnisse. In gemeinsamer Arbeit wird folgende Übersicht gewonnen; Die Provinz Brandenburg. 1. Lage der Provinz. 2. Bodenbeschaffenheit der Provinz. a. Einst („Des deutschen Reiches Streusandbüchse"). b. Jetzt. (Ackerland — Wiese — Wald — Moor — Sand- flächen.) 3. Bewäfferuug. a. Havel. (Richtung des Laufes — Havelsee.) b. Spree. (Lage des Spreewaldes — Wohnungen im Spree- walde — Wiese und Wald im Spreewalde — Bewohner — Verkehr im Spreewalde.) o. Oder. (Oderbruch.) 4. Städte. a. Berlin (Lage und Größe — Entwicklung — Sehenswürdig- keiten). *) Vergl. Bartholomäi Ausführungen im V. Jahrbuche des Vereins für wissenschaftliche Pädagogik.

2. Teil 3 - S. 116

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 116 — 4. Elsaß-Lothringen hat wichtige Festungen. Eine der stärksten Festungen ist Metz. Metz hat nicht nur einen Gürtel von Erdwällen, Mauern und Gräben aufzuweisen, sondern ist auch in weitem Umkreise mit einer Kette von einzelnen kleinen Festungen oder Forts umgeben. In ganz ähnlicher Weise ist auch Straßburg befestigt. Zur sachlichen Besprechung. a. Welchen Zweck haben die starken Festungen des Reichs- landes? Sie sollen den Franzosen den Einfall ins deutsche Reich wehren, indem sie wichtige Straßen und Eisenbahnen versperren, auf denen die Franzosen leicht ins Innere Deutschlands dringen können. Die Straßen, die Straßburg schützt, kennen wir bereits. Nenne und zeige sie noch einmal! Welche Wege aber schützt Metz? (Die, welche von Frankreich aus durch Lothringen nach Mannheim, Mainz und Koblenz führen! — Moselstraße!) — Welchen Zweck hatten diese Festungen, als sie sich noch in den Händen der Franzosen befanden? (Sie sollten den Deutschen den Einmarsch in Frankreich erschweren und den Franzosen den Einsall in Deutschland erleichtern.) Freilich haben sie im letzten Kriege diesen Zweck nicht erfüllt. Inwiefern? — Wie hat man wohl dafür gesorgt, daß es uns in einem späteren Kriege mit unseren Festungen nicht ähnlich geht, wie es den Franzosen 1870 mit den ihrigen erging? (Verstärkung der Befestigungen.) b. Hatten denn die Deutschen ein Recht, Elsaß-Lothringen den Franzosen wegzunehmen? Gewiß? Die Franzosen hatten es ja erst stückweise von Deutschland losgerissen. Straßburg war von Ludwig Xiv. sogar mitten im Frieden geraubt worden. c. Was erinnert wohl noch hente in den Reichslanden an die französische Herrschaft? Noch heute reden viele Bewohner die französische Sprache. Dies ist besonders in Lothringen der Fall. „Dort erblicken wir auch in Kleidung und Lebensweise der Landbewohner noch viel französische Art. Die Männer tragen mit Vorliebe die blaue Bluse und die gezipfelte Mütze. Die Frauen schmücken sich gern mit der weißen Morgenhaube und einem hellen über die Brust gekreuzten Schultertuche. Die Wohnhäuser sind nicht sehr breit, aber von größerer Tiefe. Grüne Holzklappläden (Jalousien) schließen die kleinen Fenster. In der Haus- flur weitet sich ein Kamin nischensörmig aus, in dem ein kupferner Kessel an einer Kette über dem Feuer hängt. In der Wohnstube aber fehlt vielfach der Ofen, dessen trauliche Nähe der Deutsche so ungern vermißt." (Schreyer.) — Allerdings ist französische Sprache und französische Art in den Reichslanden in Abnahme begriffen. Wie erklärst du dir dies? (Schule, Kirche, Militär, Verwaltung.) b. 3tfl: Wie es am Sonntage, am Johannisfest und bei Hochzeitsfeierlichkeiten in den elsäßifchen Dörfern zugeht.

3. Teil 3 - S. 118

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 118 — über das Paar ausspricht, krachen die Gewehre. Das Schießen bei der Hochzeit soll die bösen Geister, die sonst den Neuvermählten das Leben sauer machen, verscheuchen. Bevor der „Hochzeitimbs" beginnt, müssen an die Männer und Burscheu des Orts Wein und einige Laibe Weißbrot geliefert werden. Auch die Armen und Kranken dürfen nicht leer aus- gehen. Bei einer elsäßischen Hochzeit werden oft 10 bis 16 Tische voll Gäste wenigstens drei Tage lang unterhalten. Kein Wunder, wenn 800 bis 1200 Pfund Fleisch und 12 bis 18 Hektoliter Wein vertilgt werden. Dabei läßt auch die Güte der bereiteten Speisen nichts zu wünschen übrig. Die Geladenen kommen äußerst langsam herbei, deuu das Gegenteil wäre ein Zeichen von Heißhunger und Gier. Das Her- kommen schreibt für alle Gäste bestimmte Plätze vor. Der Bräutigam, welcher sich bei Tafel uicht setzen darf, hat darauf zu sehen, daß jene mit Speise und Trank immer wohlversehen sind. Mit einem Rosmarin- stengel im Munde, mit Flasche und Glas in der Hand, eilt später jeder „Burscht" (Bursche) nach dem Tanzplatze. Hier tanzt erst der Bräutigam mit der Braut allein, alsdann der Brautführer mit jeder der Braut- jungfern. Sind die Ehrentänze vorbei, dann dürfen alle Burschen mit ihren Mädchen tanzen. Nach dem Tanze geht es ins Hochzeitshaus zurück, wo auss ueue gegessen und getrunken wird. Kommt dann der Teller zu Gaben für die Musikanten, deren Instrumente und Kehlen angeblich ganz „verlacht" (vertrocknet) sind, oder geht die Köchin mit ihrem großen Löffel, an welchem ein Band befestigt ist, von Tisch zu Tisch, dann zieht jeder der Gäste seinen Beutel und giebt das übliche Trinkgeld. Was der erste Tag an Freuden und Vergnügen gebracht hat, wiederholt sich an den beiden folgenden. Zur sachlichen Besprechung. a. Warum wird der Hochzeitstag wohl sorgfältig ausgewählt? (Aberglaube! — 16 Tage jedes Monates sind nach der Meinung der Landleute verdächtig, 3 Tage des Jahres entschieden Unglückstage, nämlich der 1. April, der 1. August und der 1. Dezember.) — Wie urteilst du? b. Ob wohl noch andere Festtage so gefeiert werden, wie der Hochzeitstag? Auch bei den „Leichenimbsen", bei Kindtaufen und zur „Meßti" (Kirchweih) geht es hoch her. Sonst aber ist der elsäßische Bauer sehr sparsam. Zusammenfassung des gesamten Stoffes an der Hand der Übersicht: Das Reichsland Elsaß-Lothringen. 1. Lage und Größe des Reichslandes (14 500 qkm und 1 650 000 Einwohner.) 2. Bodenbeschaffenheit. 3. Bewässerung.

4. Teil 3 - S. 142

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 142 — Wetterwasser in den Alpen — Lawinen — Versumpfung — Überschwemmungen der Weichsel.) 2. Treten die Niederschläge zu selten oder zu schwach auf, so erwächst dem Menschen ebenfalls Schaden. (Ackerbau — Störung der Schiffahrt u. f. w.) Vii. Beschäftigung der Menschen. 1. Viele Erwerbszweige knüpfen sich an den Boden. 2. Viele Erwerbszweige hängen von Bodenarten und Witterung ab. (Ackerbau, Obst- und Weinbau z. B. — Wassermangel und Wasserübersluß machen den Boden un- fruchtbar.) 3. Manche Bauschen beschäftigen sich mit der Ge- Wlnnuttg der Naturstoffe (Bergbau z. B.!), andere mit der Verarbeitung dieser Stoffe (Herstellung von Metallwaren z. B.!). noch andere mit dem Austausch des Verarbeiteten. (Handel!) 4. Dort, wo mehr hergestellt als verbraucht wird, entsteht Handel. a. Der Handel wird unterstützt durch die Nähe des Meeres, durch schiffbare Flüffe, Kanäle, Eisenbahnen und gute Straßen. b. Man unterscheidet Groß- und Kleinhandel, Ausfuhr- und Einfuhrhandel, Land-, Fluß- und Seehaudel. 5. Fleiß und Ausdauer werden überall belohnt. (Heide, Moor, Befestigung der Dünen! — Die Provinzen Preußen, Posen u. s. w.) 6. Die Haupterwerbszweige find: Laudbau (Ackerbau, Gemüsebau, Obstbau, Weinbau), Viehzucht, Bergbau, Gewerbe und Handel. 7.* Die Beschäftigung hat vielfach Einfluß aufdiedichtig- keitder Bevölkerung. Ackerbaugegenden sind z. B. weniger dicht bevölkert als Gegenden,, in denen eine rege Fabrik- thätigkeit sich findet. (Rheinprovinz, Sachsen u. s. w.) Viii. Das Zusammenleben der Menschen in Gemeinde und Staat. 1.*Das Leben in der Großstadt hat seine Vorzüge und seine Nachteile. 2.* „Ein sinniger Geist, eine thätige Hand, sie ziehen den Segen ins Vaterland." 3.*Jeder Deutsche hat ein engeres und ein weiteres Vaterland. 4. Ohne Steuern können Gemeinde und Staat nicht bestehen.

5. Teil 3 - S. 151

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 151 — Schnell griff sie nach dem Eimer, um Wasser aus dem Brunnen zu schöpfen, aber — sonderbar! — das Wasser strömte fort und fort aus dem Brunnen, so daß sie bald bis über die Knie im Wasser stand. Sie rief um Hilft, aber niemand hörte den Ruf. Das Wasser stieg immer höher, und immer höher kletterte die Alte in Todesangst, bis sie endlich ans der Spitze ihres Hauses stand. Da ging die Sonne unter und der Bann war gelöst. Aber nun entstand ein See, der immer größer und Zuletzt so groß ward, daß er das Land überschwemmte und von Rügen das Stück Land abtrennte, welches jetzt nach Frau Hidden heißt: Hiddensee. Nach Pfeil. 2. Der Lügenstein in Halberstadt. In Halberstadt aus dem Domplatze befindet sich ein großer runder Fels. Man nennt diesen Stein Lügenstein, und zwar auf Grund einer Sage. Hildegrim, der erste Bischos von Halberstadt, wollte in dieser Stadt einen Dom bauen lassen, und dazu berief er einen tüchtigen Baumeister, der einen Plan zu dem Bauwerke entwerfen mußte. Das ging freilich nicht so schnell, denn der Bischof hatte an dem Plane bald dies bald das auszusetzen. Endlich fand der Plan die Genehmigung des Auftrag- gebers. Nun ließ der Baumeister geschickte Gesellen kommen und ver- sprach diesen einen hohen Lohn, wenn sie es fertig brächten, den Bau in kurzer Zeit zu vollenden. Die Gesellen gingen ans Werk. Bevor der Grundstein gelegt wurde, hielt der Baumeister eine Rede, in welcher er sagte, daß das zu bauende Hans dazu ausersehen sei, dem Herrn zu dienen und den durstenden Seelen aus dem Born der ewigen Wahrheit Labung zu bieten. Als der Meister von den durstenden Seelen sprach, glaubte der fernstehende Teusel es handle sich um den Bau eines Wirtshauses, und da ein solches seinen vollen Beifall fand, weil er da manche Seele zu gewinnen hoffte, so nahm er sich vor, den Bau zu fördern; er legte deshalb selbst Hand ans Werk und trug das Baumaterial mit herbei. Kamen die Gesellen früh zum Bauplatz, waren sie nicht wenig verwundert, denn der Bau hatte während der Nacht ersichtlich zugenommen. So vergingen einige Wochen. Da merkte der Teufel endlich, daß er an der Errichtung eiues Gotteshauses mit gearbeitet habe, und er beschloß, den Bau samt den Arbeitern zu vernichten. Als eines Morgens der Baumeister der Arbeit seiner fleißigen Gesellen zuschaute, erschien hoch oben in der Luft der Teufel mit einem großen, mächtigen Felssteine und rief den Arbeitern zu: „Ich habe euren Bau gefördert, weil ich glaubte, daß ihr ein Wirtshaus schaffen wolltet; jetzt sehe ich, daß meine Arbeit vergebens gewesen ist, nun will ich mich rächen und euch unter den Trümmern eures Baues begraben!"

6. Teil 3 - S. 156

1895 - Leipzig : Wunderlich
lustigen Masken. Natürlich hatten auch die Frauen und Edelfräulein es nicht fehlen lassen, das Fest des Kaisers durch Gold und Geschmeide zu verherrlichen. Und wie es bei einer solchen Veranlassung, bei Musik und Tanz in der Ordnung war. pulsierte in allen Teilnehmern ein freudig bewegtes Leben. Doch nein, nicht in allen! Ein Gast, den niemand kannte, machte eine Ausnahme. Zwar waren sein Benehmen, sein Anstand tadellos, er selbst war ein schön gewachsener, hoher, stattlicher Mann, aber seine Trauerkleidung — er trug ein schwarzes Ritterkleid ohne alle Ab- zeichen, an denen man ihn hätte erkennen können — paßte offenbar nicht in diesen heitern, glänzenden Kreis von Fürsten, Rittern und Edelfrauen, die mit ihrem Herrn und Kaiser ein fröhliches Fest begingen. Natürlich war der fremde Gast für alle, insbesondere für die Damen, ein Stück der Neugierde, und als er gar stolzen Schrittes aus die Königin zugiug, bescheiden ein Knie vor ihr beugte nud sie um die Ehre eines Tanzes bat, da steckten alle die Köpfe zusammen und harreten, was wohl die Fran Königin sagen und thuu werde. Die Königin stieg lächelnd von ihrem erhöhten Sitze, reichte dem Unbekannten freundlich die Hand und flog dann leichten und zierlichen Schwunges mit ihm die langen Reihen im Saale dahin — sie entsann sich nicht, jemals mit einem besseren, gewandteren Tänzer getanzt zu haben. Sie entsann sich aber auch nicht, jemals anmutiger, angenehmer unterhalten worden zu fein, als sie von dem Unbekannteil während und nach dem Tanze unterhalten wurde; er wußte so leicht und ungezwungen und dennoch so achtungsvoll mit ihr zu sprechen, daß sie ganz unwill- kürlich einen Vergleich mit ihm und denen, die bis dahin mit ihr in Be- rührung gekommen waren, in Gedanken anstellte, der offenbar zu seinem Gunsten aussiel. Und darum bewilligte sie ihm huldvoll nicht nur den zweiten Tanz, um den er bat, sondern auch den dritten und vierten. Das erregte natürlich große Verwunderung und viel Neid unter den Fürsten und Rittern, deren keiner einer ähnlichen Gunst sich rühmen konnte; unter den Damen aber steigerte es die Neugierde, wer der glück- liche Unbekannte sein möge, im höchsten Grade, und alle, der Kaiser selbst nicht ausgenommen, sahen mit brennender Ungeduld der Stunde entgegen, wo nach dem Maskengesetze jeder, also auch der Unbekannte, sich werde zu erkennen geben müssen. Ja, diese Ungeduld, diese Neugierde beherrschte alle Anwesenden so sehr, daß sie sogar vergaßen, sich selber dem Vergnügen des Tanzes hinzugeben — ein Opfer, das den Damen und Edelfräulein gewiß nicht leicht wurde. Endlich, endlich kam der Augenblick, wo jeder die verhüllende Maske vom Gesicht nehnien mußte. Alle thaten es, aber der Unbekannte schlug sein Visier nicht zurück und weigerte sich auch, es zu thuu, bis endlich die Königin ihm befahl, das Visier zu öffnen. „Majestät", bat er, „gebt mir Urlaub, ich muß nach Haufe gehen!" —

7. Teil 3 - S. 5

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 5 — 2. Wie gelangen wir in die Reichshanptstadt? Wir fahren natürlich zunächst von unserer Vaterstadt aus nach Dresden. (Zeige!) Von hier aus schlagen wir den Weg ein, den wir benutzten, als wir nach Hamburg fuhren. (Deutschland, 1. Abteilung S. 38.) Zeige und beschreibe ihn! (Wir fahren von Dresden aus zunächst durch das sächsische Paradies mit seinen Weinbergen, Obstgärten und freundlichen Landhäusern, vorüber also an den uns aus der Heimats- künde und Vaterlandskunde her bekannten Dörfern und Flecken Wein- traube, Kötscheubroda, Coswig u. s. w. Der Zug trägt uns sodann weiter durch den Tunnel*) und vorbei an vielen kleinen Ortschaften, bis in die Nähe von Riesa. Kurz vor Riesa aber biegt die Bahnlinie nach Norden um. Wir gelangen nach Röderau und nicht nach Riesa. Von Röderau aus geht unsere Reise fast schnurgerade nach Norden. Die Bahn überschreitet die schwarze Elster und einen niedrigen Gebirgszug — Fläming genannt — führt uns vorbei an der kleinen Stadt Jüterbog!, die uns aus einem Märchen**) bekannt ist, und bringt uns endlich nach Berlin.) 4^ Stunde lang find wir gefahren. 3. Welche Sehenswürdigkeiten bietet Berlin? Die Schüler, die eine Großstadt (Das benachbarte Dresden) aus eigener Anschauung kennen, stellen Vermutungen aus. Wir finden sicher, sagen sie, in Berlin prächtige Plätze mit Denkmälern, breite Straßen mit hohen Häusern und schönen Läden, Kirchen, Schuleu und Kasernen. Gewiß hat Berlin auch eiu herrliches Schloß aufzuweisen, denn es ist ja die Reichshauptstadt und somit der Wohnsitz unseres Kaisers Wilhelm. Alle diese Sehenswürdigkeiten, bemerkt der Lehrer, werden wir am besten auf einem Gange durch die Stadt kennen lernen. Wir begeben uns vom Bahnhofe aus durch lange und breite Straßen, auf denen Tauseude vou Menschen geschäftig dahineilen und Droschken, Omnibusse und Pferdebahnwagen iu solcher Anzahl fahren, daß durch das Rolleu der Räder und das Getrabe der Pferde eiu donnerähnliches Getöse entsteht, in die Mitte der Stadt. Hier bildet die Spree eine große Insel. Auf dieser Insel steht das Königliche Schloß***) mit vielen prächtigen Sälen. Hier befinden sich weiter zwei Museen, in denen kostbare Gemälde, wertvolle Bildsäulen und viele seltene Dinge aus fremden Ländern aufbewahrt und gezeigt werden. Vor dem einen Museum be- findet sich — umgeben von seltenen Blumen und Bäumen — eine 1500 Zentner schwere Steinschale. (Anzeichnen!) Sie ist durch geschickte *) 1. Band S. 19. **) Der Schmied von Jüterbogk. ***) Im Interesse der Klarheit ist es nötig, daß der Lehrer einen einfachen Plan von Berlin cm der Wandtafel entstehen läßt. Dieser Plan braucht nur zu enthalten: Spreeinsel mit Schloß, Museum, Schloßbrücke, die Strahe unter den Linden mit Universität, Opernhaus und Palais des Kaisers, den Pariser Platz mit dem Brandenburger Thor und den Tiergarten.

8. Teil 3 - S. 12

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 12 — 3. Stelle die uns bekannten Städte der Mark zusammen und vergleiche sie untereiander in Bezug ans a. Lage: (Spandau, Potsdam, Brandenburg an der Havel — Berlin und Lübben au der Spree — Küstriu und Frankfurt an der Oder.) b. Beschäftigung der Bewohner. (Frankfurt als Handelsstadt, Spandau als Fabrikstadt!) c. Sehenswürdigkeiten. (Festungswerke in Küstrin und Spandau — Berlin!) 6. Geschichtliche Erinnerungen. (Brandenburg — Fehrbellin — Berlin!) 4. Hat nicht die Mark, die doch im Vergleich zum Alpenlande arm an Natnrschönheiten ist, anch ihre Vorzüge. Die Besprechung ergiebt als Resultat: Weun auch die Mark Brandenburg keine herrlichen Thäler mit schäumenden Gebirgsbächen aufzuweisen hat, feine schneeglänzenden Berge mit großartiger Fernsicht, feine kräuterreichen Matten besitzt, auf denen der Senne seine breitgestirnte Herde weidet — so ist sie doch auch ver- schont vor der zerschmetternden Lawine und vor dem tosenden Wetter- Wasser. (Vergl. 1. Abteilung S. 131 und 133.) Außerdem ist auch die Bebauung des Bodens in den weiten Ebenen der Mark viel leichter, als in dem Hochgebirge, wo die steilen Abhänge nur Gras, aber kein Korn zu tragen vermögen. (Düngung!) d. Iicll Wir deukeu darüber nach, ob es sich besser in einer Großstadt (Berlin, Leipzig, Dresden) oder in einer Kleinstadt (Vaterstadt!) wohnt.*) Das Resultat der gemeinsamen Überlegung lautet: 1. Die Groststadt tjat eine ganze Reihe Vorzüge. a. Sie bietet mancherlei Bequemlichkeit. (Eisenbahnlinien nach allen Richtungen, Pferdebahnen, gut gepflasterte Straßen, breites Trottoir, Gasbeleuchtung, Wasserleitung, große Geschäfte, in denen alles zu haben ist, was gebraucht wird u. s. w.) b. Sie bietet viel Gelegenheit znr Unterhaltung. (Theater und Opernhaus, Panorama, Konzerte, allerlei Sehenswürdigkeiten wie Denkmäler, Schlösser n. s. w.) c. Sie bietet viel Gelegenheit, etwas Tüchtiges zu lernen. (Hochschulen, z. B. Universitäten in Leipzig und Berlin, Musikschule in Dresden, Leipzig u. s. w. — Bibliotheken, Kunstsammlungen, Museen u. s. w. — Auswahl bei Wahl eines Meisters für Knaben, die die Schule verlassen u. s. w.) *) Hierbei wird natürlich auch das Material herangezogen, was in früheren Jahren Heimatskunde und Vaterlandskunde geboten haben.

9. Teil 3 - S. IV

1895 - Leipzig : Wunderlich
- Iv — gleichungspunkte u. s. w. liefernde bekannte Stoff den Schülern völlig geläufig ist und nicht erst in jedem einzelnen Falle wieder neu erzeugt oder zusammengetragen werden muß. Weiter sei darauf hingewiesen, daß die vorliegende Auflage eine Anzahl der Wünsche zu erfüllen sucht, die mir mündlich oder schriftlich nahe gelegt worden sind. So ist dem vorliegenden Bändchen z. B. eine Städtetafel, in der die Ortschaften ihrer Größe nach geordnet sind/ eine Übersicht über die Bevölkerungsdichte in den einzelnen Bundes- staaten, eine Übersicht über die Länge der wichtigsten Ströme, eine Zusammenstellung der bedeutendsten Erhebungen u. ä. beigegeben worden. Weiter sind auch mehrere hinsichtlich der Anzahl und der Auswahl der als Ergänzungsfioffe beigegebenensagen, Gedichte u. dergl. geäußerten Wünsche berücksichtigt worden. Freilich konnte den Sagen nicht der breite Raum eingeräumt werden, der in manchen Zuschriften für dieselben gewünscht wurde. Möchte der vorliegende Band auch in seiner neuen Gestalt eine freundliche Aufnahme finden und neue Freunde zu den alten werben- Dohna, am Johannistage 1895 Michendorf.

10. Teil 3 - S. 20

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 20 — 3. An vielen Orten erheben sich gegenwärtig bedeutende Städte. Wir erwähnen zunächst die Stadt, die wir bereits als Bern- steinstadt kennen lernten, Danzig. Bestimme die Lage! (Westpreußen — Ganz in der Nähe des linken Weichselarmes, aber nicht an demselben selbst — Nähe des offenen Meeres!) Gieb an, was dir von dieser Stadt bereits bekannt ist! (Der meiste Bernstein, der gefunden wird, wandert nach Danzig. Hier giebt es geschickte Bernsteindrechsler, die aus dem Gold der Ostsee Armbänder, Halsketten, Broschen oder Pfeifenspitzen her- stellen. Von Danzig aus gehen Bernsteiustücke und Bernsteingegenstände in alle Welt.) Danzig treibt aber auch Handel mit Getreide und Holz. Diese Waren werden meist aus Flußschiffen, die die Weichsel stromauf- wärts fahren (Zeige!), aus Rußland geholt, dann in Danzig in See- schiffe geladen und versandt. Schließe daraus auf die Bodenbeschaffenheit Rußlands! Außerdem wollen wir uns noch nierken, daß Danzig Festung ist! Woran erkennst du dies aus der Karte? (Festungszeichen!) Woran in Wirklichkeit? Die andere große Stadt, deren Namen wir hier nennen müssen, ist uns aus der Geschichte her schon bekannt. Es ist Königs- borg. Zeige und bestimme die Lage! (Am Pregel, und zwar nicht weit von der Einmündung desselben ins frische Haff. — Ostpreußen.) Was erfuhren wir bereits von Königsberg? Hier setzte sich (am 18. Januar 1701*) der Kurfürst Friedrich Iii. von Brandenburg die Königskrone aufs Haupt.) Königsberg ist wie Danzig Festungs- und Handelsstadt. Auch von Königsberg aus wird das Holz und das Getreide, das aus Rußland herbeigeschafft wird, in die Ferne gesandt. Und welch ein reges Leben entfaltet sich da am Hafen! Da kommt ein Schiff den Pregel herauf. (Woher also?) Es landet. Man befestigt es mit einem ausgeworfenen starken Tau an einem der großen Pfähle am Ufer oder mit einer eisernen Kette an einem der starken Ringe, die in Granitsteinen am Boden angebracht sind. Dort nimmt ein Schiff Ladung auf. Die Sackträger laufen über Bretter, die von den Speichern aus zum Schiffe gelegt sind, und tragen schwere Getreidesäcke herbei. Hier wieder ist ein Schiff segelfertig, und die Matrosen singen zum Abschied eins ihrer Schifferlieder. Zusammenfassung. Zur sachlichen Besprechung. a. Woher kommt es wohl, daß man Danzig nicht ganz an den Strom herangebaut hat? Man hat die Stadt sicher in Rücksicht auf die Hochfluten des Weichselstromes etwas abseits vom Ufer angelegt. Die Weichsel wird nämlich denen, die an ihren Ufern sich niederlasfen, nicht selten sehr gefährlich. Es geschieht dies besonders zur Zeit des Eisganges. (Also?) Wohl sucht man sich durch hohe Dämme vor den Verwüstungen des wilden Stromes zu schützen, wenn aber einmal <un Damm durch die Gewalt des reißenden Wassers und die Wucht der •) Der 18. Januar 1701 und der 18. Januar 1871!
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