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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Teil 3 - S. 119

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 119 — 4. Beschäftigung der Bewohner. 5. Sitten und Gebräuche. 6. Ortschaften. 7. Geschichtliche Erinnerungen. B. Vergleich. a. Ziel: Wir vergleichen heute die fünf süddeutschen Staaten untereinander und mit unserem Vaterlande. Es geschieht dies in Bezug auf 1. Titel. (2 Königreiche, 2 Großherzogtümer und ein Reichsland. — Bayern und Württemberg führen also denselben Titel wie unser Vaterland Sachsen.) 2. Größe. a. Vergleich der süddeutschen Staaten untereinander. (Reihenfolge: Bayern, Württemberg, Baden, Elsaß-Lothringen, Hessen — Bayern ist größer als die übrigen süddeutschen Staaten zusammen.) b. Vergleich mit dem Vaterlande. Bayern ist ungefähr fünf- mal so groß wie Sachsen. — Baden und Elsaß-Lothringen haben un- gefähr dieselbe Größe wie das Vaterland. — Württemberg ist ungefähr um 1/3 größer als Sachsen. 3. Eimvohneyahl.*) a. Vergleich der Staaten untereinander. (Reihenfolge.) b. Vergleich mit dem Vaterlande. 4. Dichtigkeit der Seoölkerung. Der Lehrer giebt zu diesem Zwecke zunächst genauer die Quadrat- kilometer und die Einwohnerzahl an, läßt weiter ausrechnen, wieviel Einwohner in den einzelnen Staaten auf 1 qkm kommen (Hausaufgabe!) und veranlaßt sodann in der nächsten Stunde die Kinder, die gewonnenen Zahlen untereinander in Beziehung zu setzen. Es werden da 1. die Staaten nach der Dichtigkeit geordnet. Es kommen auf 1 qkm in Hessen 134 Einwohner im Reichslande 114 „ in Baden 114 „ in Württemberg 107 „ in Bayern 76 „ 2. die einzelnen Staaten in Bezug auf Dichtigkeit *) Vergl. Übersicht am Schlüsse des Buches.

2. Teil 3 - S. 158

1895 - Leipzig : Wunderlich
—Ü158 — mir, Herr Kaiser, daß ich Euch ein besseres Mittel vorschlage, den Schimpf zu tilgen, ihn ungeschehen zu machen." „Nun, sag an!" rief, noch immer zornig, der Kaiser. „Tas Allereinfachste von der Welt", sprach lächelnd der Übelthäter, zieht Euer Schwert und schlagt mich zum Ritter. Tann bin ich so edel wie irgend einer in dieser Versammlung und werfe meinen Handschuh jedem hin, der es wagt, unehrerbietig von meiner Königin zu sprechen." Während er diese Worte sprach, schoß wieder ein Blitz so wild- freudigen Kampsesmntes aus seinen Augen, daß keiner, am wenigsten der Kaiser und die Kaiserin, an der Aufrichtigkeit seiner Rede zweifelte. Cb der Kaiser diesen Vorschlag erwartet hatte? Wohl kann?, denn er schien sichtlich überrascht von der Kühnheit desselben. Aber nur einen Augenblick schwankte er, denn er sah schnell ein, daß der Vorschlag unter den gegebenen Umständen der weiseste war, daß aller Schimpf nur durch die Verwirklichung dieser Worte getilgt werden konnte. „Tu bist eil? Schelm", sagte der Kaiser lächelnd, „aber dein Rat ist gut und da du durch die Verwegenheit deines Vergehens gezeigt hast, daß du die vornehmste Rittertugend, Mnt, besitzest, wohlan — und dabei gab er ihm den Ritterschlag — so erhebe ich dich hiermit in den Stand der Edlen: der du deines Frevels wegen als Bittender vor mir auf den Knien liegst, stehe ans als Ritter! Und weil du als Schelm gehandelt hast, so sollst du vou nun an Schelm von Bergen heißen!" Ta brauste durch den großen Saal ein dreifaches freudiges Hoch dem Kaiser und dem neuen Ritter zu Ehren, der sich so schnell erhoben hatte, um nochmals vor der Kaiserin sich bittend auf ein Knie niederzu- zulassen, und lauter Jubel erscholl, als beide wieder und immer wieder leichten, zierlichen Schwunges die langen Reihen des Saales tanzend hinauf- und hinabflogen. Das ist die Sage vom Ritter, vom Schelm, Erhoben zum Schelm von Bergen — Lang blühte am Rhein das edle Geschlecht, Jetzt ruht es in steinerneu Särgen. Pfeil. 7. Die Entstehung der westfälischen Pforte. Einst in uralten Zeiten quälte der Teufel die Bewohner des Weser- tbales, ihm zu dienen, aber sie wollten nicht. Ta dämmte er die Wall- lüde, eine Schlucht im Gebirge unweit Bergkirchen, durch welche die Weser ihre Wasser in die Ebene nach Norden ergoß, und nun schwoll der Strom im Thale an und stieg fast bis zur Krone des Gebirges. Die Leute retteten sich auf die Berge, aber immer höher wurde das Gewässer und immer größer die Not der armen Menschen. Plötzlich kam ein Gewitter und ein gewaltiger Sturm. Ein Blitzstrahl spaltete

3. Teil 3 - S. 163

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 163 — Stadtwappen, und mt dem Unterteile seines Rückens sieht man ein lachendes Narrenbild oder, wie die Leute sagen, den Eulenspiegel. Von diesem Roland gehen mancherlei artige Sagen im Munde des Volkes. Einst kam des Abends spät ein Bürger der Stadt Stendal aus einem Weinhanse zurück und wollte sich in seine Wohnung verfügen. Sein Weg führte ihn über den Markt. Er hatte des Guten ziemlich viel gethan, sodaß er zwar nicht betrunken war, aber doch, wie man zu sagen Pflegt, einen Spitz hatte. Er war deshalb auch in einer recht fröhlichen Laune, und als er beim Rolande augekommen war, stieg ihm auf einmal der Uebermut. Er stellte sich vor ihn hin und höhnte ihn und sprach: „He, du alter trockener Mann da! Du steinerner Narr! Du tränkest wohl auch gern ein Gläschen Wein auf deinem kalten hohen Gerüste!" Also sprach er viel, und dabei machte er Bockssprünge und schnitt dem Roland Gesichter zu, in seiner Weinlaune bei sich denkend: „Der Alte ist ja von Stein, der sieht das nicht; und wenn er auch überhaupt sehen könnte, so ist es doch jetzt stockduukle Nacht." Der alte Roland hatte diese Narrheiten lange mit seinem ernsten, strengen Gesichte angesehen. Aber auf einmal drehte der steinerne Riese sich auf seinem Gerüste rund herum, dem Narren den Rücken zu, als wenn er die Thorheiten nun nicht mehr ansehen könne. Da wurde der arme Bürgersmann vor Schreck urplötzlich uüchtern, und es überkam ihn eine solche Angst, daß er nicht von der Stelle weichen konnte. Er rief laut um Hilfe: „He deit mi wat! he deit ini wat!" und man mußte ihn fast krank nach Hause trageu. Der Rolaud stand am andern Morgen wieder wie früher, sein großes steinernes Gesicht überschaute wieder den Marktplatz, als weuu nichts passiert wäre. Der Mann aber betrank sich in seinein Leben nicht mehr, und es besteht seitdem in Stendal ein Sprichwort, womit niau vor dem Übermut des Trunkes warnt: „He deit mi wat, he deit mi wat! Js doch, als hätt' ich dat Drinken satt!" Temme. 15 Das Lügenfeld. Nicht weit vou dem Städtchen Thann (bei Colmar) liegt das Lügen- feld. Da sprießen keine Saaten, da erklingt kein Vogellied, nur Farren- kräuter wuchern aus schwarzem Ried hervor, und wenn der Bauersmann diese Stätte betreten muß, so bekreuzt er sich und eilt schnell vorüber. Hier in dieser öden Wüstenei wurde eilist der fromme, gutmütige Kaiser Ludwig von seinen Söhnen gefangen genommen. Es wird erzählt, daß sich einstmals ein müder Wanderer zur Nacht- zeit auf diesem Totenfeld verirrt habe. Als die Glocke vom nahen Städtchen die Mitternachtsstunde anschlug, da hörte er plötzlich rings um sich her ein Rauschen, ein Rasseln wie von Waffen und ein Getümmel 11*

4. Europa in natürlichen Landschaftsgebieten - S. 1

1898 - Leipzig : Wunderlich
Aatkanhalöwset. Ziel: Das Land der alten Griechen und Mazedonier. I. Anknüpfungspunkte. A. Geschichtliches: 1. aus dem trojan. Kriege? Viele griech. Könige fuhren vom Hafen Anlis ab, durchs ägäische Meer, an die Westküste von Kleinasien nach Troja. Odysseus war König von Jthaka. 2. aus dem Leben der alten Griechen? Die isthmischen Spiele wurden auf der Landenge von Korinth, die olympischen am Fuße des Götterberges Olymp abgehalten; 3. aus den persischen Kriegen? Der pers. König Xerxes ließ eine Brücke über den Hellespont schlagen und das Vorgebirge Athos durch- stechen. Themistokles befragte das Orakel zu Delphi, und Leonidas stellte sich am Engpaß von Thermopylä am Ötageb. aus. Die Athener flohen auf die Insel Salamis; 4. aus den mazedonischen Kriegen? Philipp war König von Maze- donien, dieses Land lag nördlich von Griechenland. Er drang immer weiter nach Süden und gründete Philippopel. Sein Sohn Alexander eroberte ganz Griechenland; in Korinth sah er Diogenes, in Theben den Dichter Pindar; 5. aus der Geschichte v. d. christl. Kirche? Paulus predigte in Philippi, Thessalonich (Saloniki), Athen, Korinth, wo er viele Griechen und Juden zum Christentums bekehrte; 6. aus der römischen Herrschaft? Konstantin dem Großen zu Ehren wurde das alte Byzauz Konstantinopel, d. i. Konstantinsstadt genannt. Die Westgoten schlugen den römischen Kaiser Valens bei Adrianopel. Barbarossa 1189. 1453 bemächtigten sich die Türken der Balkanhalb- infel. (Die gen. Orte aufsuchen!) B. Naturkundliches und Gewerbliches: Griechische Weine und Korinthen — der Ölbaum — Türkischer Tabak, Mais, türkische Shawls und Teppiche. Diese Lehrstoffe sind be- reits in Geschichte, bez. Naturkunde besprochen, die Orte auf der Karte Prüll, Europa. 1

5. Europa in natürlichen Landschaftsgebieten - S. 4

1898 - Leipzig : Wunderlich
— 4 — von Kreta!), benannt. Der Name bedeutet auch die Wasserwogen, das wellende Meer, Aegina (gr.) — Jnselland, Seeland, Wellen- fand; verwandt mit aqua — Wasser. Aegaeopelago, Arcipelago, Archipelagus, Archipel —inselreiches Meer, später Inselwelt. Straße von Konstantinopel — die Stadt Konstantins. K. d. Gr. erhob das alte Byzanz zu seiner Residenz, die später von den Tür- ken Stantinopel, gek. Stambul genannt wurde. Die Straße hieß früher Bosporus — Rinderfurt. (Jo soll als Kuh die Straße durch- schwömmen haben.) Marmara-Meer. In der Mitte desselben die Insel Marmara, welche den weißen, schwärzlich gestreiften, schon im Altertum zu Bauten gesuchten Marmor besitzt. Propontis — Vormeer des Pontus (des Schwarzen Meeres). Dardanellen-Straße. Dardania hießen die alten Schlösser an beiden Ufern der 1300 in br. Meerenge, die Sultan Muhamed Ii. zum Schuh der Hauptstadt erbauen ließ. Dardanellia ist gegen- würtig der Gesamtname für alle Ortschaften an der Wasserstraße. Hellespont — Brücke der Helle, die Tochter eines boöt. Königs, die ihrer Stiefmutter durch die Flucht nach Kolchis entgehen wollte und im Meere ertrank. Salonichi (lat. Thessalonica), früher Therme — Warmbrunn nach den heißen Quellen, die 71/2 km füdl. von der Stadt liegen, 315 durch Alexander des Großen Schwager Kassander erneuert und nach dessen Gemahlin Thessalonika umgetauft. Thermopylä v. Therme = Warmbrutm und Sylai = Thor, Engpaß — also Paß der warmen Quellen, die in gerader Linie von W nach 0, vom (kontinente nach Euböa ziehen und deren mittlere Gruppe hier zu Tage tritt. Es sind Salzquellen, die aus der steilen östlichen Felswand treten und als Heilquellen benützt werden. Heutigen Tages ist die Wegenge verschwunden und durch Anschwem- mungen der Küstenflüsse mindestens 1 Stunde breite, stellenweis sumpfige Ebene entstanden. In dieser einförmigen Küstenebene und hafenlosen Gegend liegt am Fuße eiuer gebietenden Burghöhe eine große, durch eine vorgelagerte Insel geschützte Bucht. Die Burg- höhe mit den steil abfallenden Felswänden ist der beherrschende Punkt der ganzen Küste; sie wird so zum Thor, Schlüssel, des rückliegenden Hafens, weshalb sie die alten Griechen Pylos = Thor nannten. Chaleidike, verwandt mit Eh al c is ^ Knpfergrnben. Chalcis ist eine Stadt Enböas. Die Halbinsel Chaleidike besaß einst Bergwerke in Kupfer. Euböa — Land guter Rinderzucht (Bullheim), jetzt Negroponte v. niger = schwarz (Neger) und pontus = Brücke, so genannt nach der über den Sund führenden, fünfbogigen, 66 m langen Steinbrücke,

6. Europa in natürlichen Landschaftsgebieten - S. 23

1898 - Leipzig : Wunderlich
— 23 — Gebirgsaufbaus erleichterte die Aufrichtung der Türkenherrschaft in Europa und erschwerte die Abschüttelung des Türkenjoches — b. Worin sie besteht? — Aussaugung durch großen Steuerdruck — Vernachlässigung der staatlichen Ausgabe zum Wohle des Volkes. c. Welche Folgen sie hatte? aa. fürs Land: Waldverwüstung, Versumpfung, Verödung großer Strecken — bb. fürs Volk: Gleichgiltigkeit und Abneigung gegen Groß- industrie. Iii, 2. 2. Vergleiche die West- und Ostküste und das Innere der Halb- iufel nach Bodengestalt, Klima, Bewässerung u. s. w.! Resultate: Randgebirge (Dinar. Alpen, Gebirge von Morea und Kreta) erheben sich unweit des Strandes; ihr Abhang ist steil, das an- grenzende Meer tief und günstig für Hafenbildnng (Steilküste, Siehe Deutschland, S. 88!) Diesen Steilküsten sind schmale Tiefebenen, Küsten- ebenen vorgelagert, durch das Geröll und den Schlamm der Flüsse an- geschwemmt (Deutschland, S. 42). Die Busen (S. 46, 88) schneiden Inseln und Halbinseln, das sind die Glieder des Festlandes, ans. Die Wasserstraße ist ein schmaler Streifen Wassers, welcher 2 Meere ver- bindet und zwei Länder trennt; die Landenge verbindet zwei Länder und scheidet 2 Meere. Der Kanal ist eine künstliche Wasserstraße, die Flüsse oder Meere verbindet (Deutschland, S. 81). Die Balkanhalbinsel ist reich gegliedert, der 6 und O mehr als der W und N. Die Bal- kanhalbinsel ist von vielen Inselgruppen (Archipel) umgeben. Eine stark hervortretende Gliederung hat auf Pflanzen-, Tier- und Menschenleben einen günstigen Einfluß; sie fördert die Kultur. An felsigen Küsten sprengt die rastlos arbeitende Gewalt des bewegten Meeres Bruchstücke inselartig ab. Die Inseln sind auch als die höher gelegenen Überreste ge- snnkener Länder anzusehen. Die Randgebirge halten die Niederschläge auf, so daß das Klima im Innern, auf den Hochebenen, rauh und trocken ist. Das ozeanische Klima ist gleichmäßig, das kontinentale nach den Jahreszeiten sehr verschieden. Kammgebirge (Deutschland, S. 6) bilden Wasserscheiden (S. 97) Völkerscheiden (Querriegel, Tieslandsbecken). Vergleiche den Karst, die dinarischen Alpen, schwäbische und srän- tische Jura nach Bodenbeschaffenheit, Produkten n. s. w.! Resultate: Sie bestehen aus Kalk. Der Kalkboden sangt das Wasser gierig ein; daher ist die dünne Ackerkrume trocken und wenig zum Acker- bau geeignet. Im Innern bilden sich Tropfsteinhöhlen und Flüsse mit unsichtbarem Abfluß, Einsturztrichter (Dolmen).

7. Europa in natürlichen Landschaftsgebieten - S. 41

1898 - Leipzig : Wunderlich
— 41 — a. im Innern: aa. durch Roms geschützte Lage (zwischen Sümpfen und Gebirgen), bb. durch günstige Verbindungen von Rom aus nach N und W (Tiberthal), nach S (Längsthal), nach 0 (Querthäler und niedrige Pässe), cc. durch fruchtbare Ebenen (Welche?), Bodenschätze (Welche?), d.d. durch die vorzüglichen Charaktereigenschaften der alten Römer (Verständnis für Ackerbau, Krieg und Recht — Vaterlands- liebe, Tapferkeit, Rechtschaffenheit u. s. w.). b. nach außen: aa. durch Mittellage im Mittelmeer (gleichweit von Gibraltar und Suez, zwischen Frankreich und Griechenland). — Diese Lage war weltbeherrschend, so lange sich die civilisierte Welt nur auf die Mittelmeerländer erstreckte, bb. durch Brückenlage zwischen Europa und Afrika (Sizilien und Pantellaria) infolge der langen, schmalen Gestalt — durch Busen (Welche?) und Häfen (Welche?), cc. durch Querthäler und Pässe der Alpen (A. nur ein scheinbares Hindernis). 2. Verfall des Römerreiches a. durch Verweichlichung der zur Macht und Reichtum gelangten Be- wohner, b. durch die infolge schädlicher Einflüsse (Sirocco, thätige Vulkane, Überschwemmung und Abschwemmung des guten Bodens, schlechter Wasserabfluß, Versumpfung, giftige Dünste, Verwilderung des Bo- dens) eingetretene Erschlaffung und Gleichgültigkeit der Bewohner, c. durch Untergang des freien Bauernstandes (oberflächliche Bebauung durch gemietete Arbeiter) und Anwachsen des Großgrundbesitzes (kleinere Güter werden besser bearbeitet), d. durch Einfall der Germanen (Abdachung der Alpen nach S für das Römerreich damals ungünstig). 3. Erbschaft des Römerreiches a. an Venedig und Genua nach den Kreuzzügen (Fischfang, Schiffahrt, Handel zwischen Orient und Oceideut) — Bedeutung als Handels- metropole verloren nach Entdeckung des Seewegs nach Indien und Amerika. (Warum?), b. an das Papsttum durch Ausbreitung des Christentums von Rom aus nach Gallien, England, Deutschland u. s. w. B. Sehnsucht aller germanischen Völker (Römerzüge, Reisen) infolge vieler Vorzüge. 1. Herrliches Klima: a. an der Riviera ozeanisches Klima, das, geschützt vor den rauhen No-wmden, Lungenkranken Heilung bietet,

8. Europa in natürlichen Landschaftsgebieten - S. 120

1898 - Leipzig : Wunderlich
— 120 — Kirgis von kir — Steppe, Wüste und von gis = durchziehend, also Wüstenbewohner. Ukraine von krai —Rand, Grenze und von u —an, also Land an der Grenze. Politisches? Das Kaiserreich Rußland ist seiner Staatsverfassung nach eine unbeschränkte Monarchie. Der Zar ist Gesetzgeber und Richter in weltlichen wie in geistlichen Dingen; denn er ist auch Oberhaupt der griechisch-katholischen Kirche. Reichsrat, Synode, Senat sind vom Kaiser selbstgewählte Korporationen, die ihn in seinen Regierungsgeschäften unterstützen. Die russischen Be- amten sind größtenteils bestechlich, weshalb die segensreichen Neuer- uugen dem Volke wenig zustatten kommen. Die Leibeigenschaft ist zwar aufgehoben, aber das Landvolk wird von den Großgrund- besitzen! noch hart bedrückt. Hinterlist, Treulosigkeit, Habsucht, feige Rachsucht, Völlerei sind Charaktereigenschaften des Volkes. Völkerschaften? — Slaven (Polen, Lithauer, Kosaken), Mongolen Finnen, Esthen, Lappen, Samojeden, Kirgisen, Kalmücken) und Juden. Iii, 1. Rußland. Trotz seiner gewaltigen Grüfte zur staatlichen Einheit bestimmt. A. Gewaltige Größe. 1. Gewaltig a. nach Lage (zwischen 46.—70.0 nördlicher Breite und 42.—78.° östlicher Läuge), b. nach Größe (90000 [J Ml. oder 5,4 Millionen qkm, also über die Hälfte von Europas Gesamtgröße), c. nach Grenzen (an 4 Meeren mit vielen Meerbusen — aber Binnenmeeren, die am Ausgange nach den Weltmeeren von fremden Völkern besetzt sind — nur 1 Hase« im N, der 7 Monate zuge- froren ist). 2. Bedeutung dieser gewaltigen Ausdehnung a. für das Klima (Kontinentalklima, d. h. im Sommer große Hitze, Regenarmut, zeitige Winter, starke Nachtfröste. Gegensatz: Küste am Nördlichen Eismeer (Eiskeller) in der kalten Zone, Südküste sehr warm, im N viel Niederschläge), b. für die Bewohner (verschiedene Natnrreichtümer im N und S und im Innern — Verkehr erschwert, besonders im N und in den Tundren und Steppen), c. für die Geschichte (das beste Verteidigungsmittel in der großen Ausdehnung des Landes — Napoleons Kriegszug nach Rußland). B. Zur staatlichen Einheit bestimmt. I. Die staatliche Einheit begünstigt

9. Außereuropäische Erdteile - S. 33

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 33 — noch heute in Spaniens Geschichte „die Nacht des Trübsals". Es war ein gräßliches Gemetzel. Unter dem Gewoge der Angreifer und Vertei- diger erbebte der Boden. Ein Blick auf den See ließ zahllose, noch immer herannahende Nachen mit neuen Kämpfern erkennen, während auf allen Straßen tausend und abertausend Speere im Mondlicht blitzten. Die Massen der braunen und weißen Kämpfer waren in der Hitze des Gefechts so aneinander geraten, daß sich kaum Freund und Feind unter- scheiden ließ. Als Cortez nach dem Rückzüge sein Heer musterte, sah er, daß er kaum die Hälfte seiner Mannschaft gerettet hatte. Aber Cortez wollte von der Eroberung Mexikos nicht abstehen. Neue Truppen stießen von Euba und Jamaica aus zu ihm. Von neuem rückte er auf die Hauptstadt los und eroberte sie auch nach 75 tägtger Belagerung zurück. Nun wurde eine Provinz nach der anderen unter- worfen und endlich, nachdem Hunderttausende von Einwohnern ihr Leben verloren hatten, das ganze Land für Spanien in Besitz genommen und Neuspanien genannt. Zur sachlichen Besprechung. a. Welcher Lohn ward dem kühnen Eroberer zu teil? Zunächst überhäufte man auch ihn so wie den Columbus mit Wür- den und Ehren. So wurde er z. B. Statthalter im neuspanischen Reiche. Später aber hatte auch er uuter Neid und Undank zu leiden. Verdäch- tignngen und Anklagen verbitterten sein Leben. Seine Feinde nannten ihn nur den „Aztekenwürger". Die vielen Enttäuschungen zehrten an seinem Leben und bereiteten ihm einen frühen Tod. 1547 starb er auf einem Landgute bei Sevilla in Spanien. — Undank ist der Welt Lohn. b. Wie war es möglich, daß ein so kleines Häuflein Men- schen ein so gewaltiges Reich zu stürzen vermochte? Cortez war ein gewaltiger Feldherr. Ihn zierten ritterlicher Mut, eiserne Festigkeit des Willens, rastlose Thätigkeit. — Seine Truppen kämpften mit dem Mute der Verzweiflung. Jeder wußte, daß er sein Vaterland nie wieder sehen würde, wenn die Bewohner Mexikos die Oberhand behielten. Die Mexikaner waren uneinig und unentschlossen und zu zaghaft. Sie wurden entmutigt durch eine alte, von ihnen ge- glaubte Weiffaguug, daß von Osten kommende bärtige Männer ihr Reich zerstören würden. Iii Wie kommt es, daß Mexiko heute nicht mehr den Spaniern gehört? Bis zum Anfang unseres Jahrhunderts blieb Mexiko mit Spanien vereinigt. Nachdem aber im Jahre 1808 Napoleon I. das alte spanische Königstum stürzte und seinen Bruder Josef zum König von Spanien und Indien ernannte, machte sich Mexiko selbständig, und nach langen, blutigen Kämpfen und nachdem auch auf kurze Zeit einmal unter dem Tisch endorf, Fremde Erdteile. 3

10. Außereuropäische Erdteile - S. 34

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 34 — Schutze Napoleons Iii. ein Kaiserreich aufgerichtet worden war, wurde es das, was es heute ist, eine aus 27 Staaten bestehende Bundesrepublik. Aber zur Ruhe ist es immer noch nicht gelangt. Immer wieder ent- stehen Empörungen und Ausstände und blutige Bürgerkriege. Iv. Ist Mexiko noch heute so reich an Schätzen und Produkten wie einst? 1. Noch heute birgt sein Boden wertvolle Mineralien. Viele dunkle Schächte führen hinab ins Dunkle der Erde und för- dern Gold und Silber zu Tage. Außerdem lagern noch ungeheure Mengen reinen Schwefels an den Vulkanen der Hochebene, insbesondere am Popocatepetl. 2. Noch heute bringt das Land die verschiedenartigsten Produkte hervor: a. Sehen wir uns zunächst den Küstenstrich an, wo Cortez einst landete. Er gehört zu den heißesten und ungesundesten Amerikas. Hier gedeihen Zuckerrohr, Kakao, Indigo und Baumwolle. Eine Zuckerplan- tage haben wir bereits im benachbarten Westindien kennen gelernt. (Vergl. S. —.) Kakao und Baumwolle aber sind uns noch unbekannt. 1. Der Kakaobaum*) ist im Wuchs und in der Blattsorm dem Kirschbaum ähnlich, wird aber 10—15 Meter hoch. Er trägt gurkenähnliche Früchte. Diese hängen meist an den starken Ästen, häusig auch unmittelbar am Stamme selbst. (Bild!) Sind diese Früchte reif geworden, so werden die erreichbaren abge- pflückt, die höher hängenden mit Stangen abgestoßen. Hierauf öffnet man sie mit stumpfen Messern und entfernt den Frucht- brei samt dem Samen. (Erinnere an die Gurke!) Hierauf scheidet man in einem engmaschigen Siebe den Brei von den Samen. Diese Samen haben in der Form Ähnlichkeit mit den Kürbiskernen und heißen Kakaobohnen. Sie sind mandelartig und schmecken sehr bitter. Nachdem die Kakaobohnen genügend getrocknet worden sind, werden sie ähnlich wie Getreide in die unteren Schiffsräume verladen und in alle Welt versandt. Beim Ausladen verpackt man sie in Säcke und läßt sie so ihre Reise in die Schokoladenfabriken antreten. Hier werden sie zunächst in großen eisernen Trommeln geröstet, (Ähnlich wie der Kaffee!) damit sie einen Teil ihrer Bitterkeit verlieren und leichter zer- kleinert werden können. Die gerösteten Bohnen werden in Mörsern oder mit Hilfe eisernen Walzen oder dnrch besondere Maschinen (Kakaomühlen) in Mehl verwandelt. Aus diesem *) Benutze Goering-Schmidt, Ausländische Kulturpflanzen, Bild Nr. 3 (Kakao) — 6 Tafeln in Farbendruck, Größe 88/66 ein. Preis pro Tafel 2 Mark.
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