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1. Außereuropäische Erdteile - S. 188

1896 - Leipzig : Wunderlich
r — 188 — Steinwürfe fliegen auf den Baum, und er gewährt dem, welcher ihn geworfen hat, Fruchtladungen; zerschlagen wird der Muschel Leib, sie aber schenkt dem, welcher sie zerschlagen hat, ihr Perlenherz. Was willst du, Mensch, unedler als der Erde Leib, unedler als der Baum und als die Muschel sein? 3. Aussatz. Fremdlinge in der Wohnstube. In unserer Wohnstube findet sich gar mancherlei aus fernen Landen zusammen. Vielen dieser Dinge sieht man es gar nicht an, daß sie die halbe Welt durchreist haben. So blüht am Fenster eine purpurne Kamelie. Vom Tische her duftet uns der Thee entgegen, der soeben eingeschenkt wird. Vor uns spielt im hellen Glasgefäß ein schmuckes Goldfischchen; aus dem Schreibtische des Vaters steht ein Kästchen mit schwarzer Tusche. Das alles, Kamelie, Thee, Goldfisch und Tusche siud Chinesen, alle vier stammen aus jenem wunderbaren Lande, wo die Man- ner lange Zöpfe tragen, von rechts nach links schreiben und Gebetsmühlen bauen. Auch unser Klavier kann mancherlei erzählen aus fernen Erdteilen. Sein Gehäuse ist mit Mahagoniholz fouruiert. Dieses kam aus Mittelamerika zu uns. Seine weißen Tasten sind aus Elfenbein hergestellt, stammen also von den Zähnen eines Elefanten, der einst durch Indiens Urwälder stampfte. Die schwarzen Tasten hat man aus Ebenholz gefertigt, also aus dem Holze eines Baumes, der in den Gebirgswäldern Hinter-- indiens wächst. Die Perle, die den Ring des Vaters ziert, stammt eben- falls aus Indien. Dort hat sie lange in einer Muschel auf dem Grunde des Ozeans geruht, bis ein Taucher sie aus Tages- licht brachte. Den Meerschaum, aus dem des Vaters Eigarren- spitze hergestellt ist, lieferte Kleinasien, und die Eigarre, die in die Spitze gehört, sandte die Insel Euba zu uns. Das Gummi arabicum, mit dem der Vater zerbrochene Spielsachen und zerrissene Bilderbücher wieder zu heilen versucht, ist ein Produkt Arabiens. Dort hat es ein Beduine von der Rinde eines Akazienbaumes abgekratzt. So könnten wir noch vielerlei aufzählen, was fremde Erd- teile in unsere Wohnstube senden. Wir würden eine ganze Naturgeschichte erhalten, wollten wir jeden dieser Gegenstände eingehender besprechen. _____——

2. Teil 2 - S. 34

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 34 — Ferne erhalten. In nächster Stunde werdet ihr mehr darüber erfahren! Heute wandern wir mit der Elbe noch weiter. (Was lehrt die Karte?) Nachdem die Elbe Hamburg verlassen hat, fließt sie noch ein Stück nach Nordwesten. Dann wendet sie sich völlig nach Westen und mündet in eines der Meere, die unser deutsches Vaterland im Norden bespülen, in die Nordsee. So stehen wir am Ende unserer Betrachtung. Blicke zurück! Wir wollten heute hören, was der Elbstrom zu sehen bekommt, nachdem er unser engeres Vaterland Sachsen verlassen hat. Wir wissen es nun. Die Elbe fließt vorüber an Torgau, vorbei an Wittenberg, wo einst . . . ., vorbei an Magdeburg, wo . . . ., und an Hamburg, wo ... . Sie nimmt auch wieder große Flüsse in ihren Schoß auf, so die Mulde, die Saale und die Havel. Endlich ergießt sie sich in die Nordsee. Eintragen der neu aufgetretenen Objekte in die Karte. (Vergl. S. 18.) Herumzeigen einer Abbildung. (Lntherhaus in Wittenberg.) 2. Die Stadt Hamburg. 3tfl: Wir besuchen heute die Stadt Hamburg, von der aus Waren hinausgehen in alle Welt. Nachdem nochmals festgestellt ist, wo die in Rede stehende Stadt liegt und wie wir von unserer Heimat aus zu ihr gelangen können, wird in gemeinsamer Besprechung festgesetzt, daß bei denkender Betrachtung unserer Aufgabe 3 Hauptfragen in uns aussteigen (Vergl. S. 26), deren Beantwortung wir wünschen: 1. Welche Waren gehen von hier ans in alle Welt? 2. Woher kommen sie? 3. Wohin gehen sie? Nachdem diese Fragen mit Bezug auf das Ziel mehrmals wieder- holt und auch angeschrieben worden sind, werden sie in regem Wechsel- gespräch zwischen Lehrer und Schüler beantwortet und zwar so: I. Welche Waren gehen von Hamburg aus in alle Welt? * Einige, beginnt der Lehrer, sind uns schon bekannt von unserer Reise nach Magdeburg her? (Tabak und Baumwolle.)*) Es sind dies aber nicht die einzigen Dinge, die Hamburg versendet. Auch der Thee (den die Mutter öfters im Winter zu Abend kocht), der Kaffee (der unser erstes Frühstück bildet), der Reis (den wir als Suppe oder Ge- müse essen), das Petroleum (das unsere Stube erleuchtet und den Petrolenmosen heizt), Kohlen (Feuerungsmaterial), Glas und Maschinen- teile (Räder, Kolben, Schrauben aus Eisen) wandern von hier in die Ferne. — Wiedergabe.

3. Europa - S. 112

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 112 — Schwertfisch oder ein Katzenhai x) an einer Säule, und in den großen Körben, die auf der Erde stehen, führen riesige Hummern und spinnen- artige Taschenkrebse2) erbitterte Kämpfe. In großen, flachen Gefäßen werden Muscheln 3) und Meerschnecken aufbewahrt, neben den köstlichen Austern auch die winzigen Müschelchen, von denen tausend auf ein Liter gehen. Was das Meer bietet, wird eben in Venedig gegessen. Auch die Hauptnahrung des gewöhnlichen Volkes, der Tintenfisch,4) ist in großen Mengen vorhanden. Ruhig und in regelmäßigen Zügen atmend, liegen die porzellanartigen Tiere in den Körben der Händler, nur die langen Fangarme (Bild) tasten in schlangenartigen Windungen unruhig umher. Die Händler aber schneiden erbarmungslos die zähen Fangarme in Stücke und verkaufen sie so. In Öl gesotten oder gebacken, bilden diese Fang- arme ein Lieblingsgericht der Venezianer. — Wenn wir die Fische oder Muscheln, die wir auf dem Fischmarkte gesehen haben, einmal kosten wollen, so brauchen wir nur eine der Fischerkneipen aufzusuchen, die sich zahlreich am Markte befinden. Wir betreten die erste beste, nehmen uus aber hübsch in acht, daß wir uns nicht an der niedrigen Thüre stoßen und setzen uus dauu an einen der roh gezimmerten Tische. Der Wirt erscheint und fragt uus höflich — aber ohne die Pfeife aus dem Munde zu nehmen — nach unseren Wünschen. Wir bestellen das Gericht, das der Kellner soeben den Gästen am Nachbartische bringt: »Aragusta ripiena!« Bald bringt uns der dienstbare Geist unser Mahl. Es ist ein roh gesottenes Schaltier, stachlich wie ein Igel und mit einer Masse ans gehackten Fischen, Krabben, Muscheln und Kräutern gefüllt. Das ganze ist mit einer dicken, gelbbraunen Brühe Übergossen, deren Gernch trotz des vielen Pfeffers an den Geruch des Schlammes erinnert. Ob uns das Gericht munden wird? Ich glaube es kaum! c. Es besitzt großartige Bauwerke. — Zu diesen gehört in erster Reihe die Markuskirche auf dem Markusplatze. Ihre Säulen sind stark vergoldet. Herrliche Malereien auf Goldgrund, von berühmten Malern hergestellt, zieren die Wände. Der Fußboden ist mit Marmor belegt. In der Markuskirche ruhen die Gebeine des Evangelisten Markus; auch bewahrt man hier das Evangelium aus, das er einst mit eigener Hand geschrieben haben soll. Der Kirche gegenüber, also völlig getrennt von ihr, steht der Glockenturm von St. Markus, der Eampauile. Er ist bedeutend höher, als der Turm unserer Stadtkirche, nämlich ziemlich 100 m hoch, und gewährt eine herrliche Aussicht. Ringsum und unter Ans liegen Paläste und Kirchen, Häuserreihen und kleine Plätze, Türme und Kuppeln, Kanäle und enge Gassen. Allerwärts leuchten weiße Segel. *) Lehmann, Zoologifcher Atlas, Bild 28. 2) Lehmann, Zoologischer Atlas, Bild 33. 3) Lehmann, Zoologischer Atlas, Bild 36. [Auster.] Dybdahl, Wandtafeln, No. 61. 4) Lehmann, Bild 35.

4. Außereuropäische Erdteile - S. 312

1914 - Leipzig : Wunderlich
— 312 - Mehrere Frauen kauern bei ihren oft sehr geringfügigen Vorräten, während andere Neger mit breiten Schüsseln auf dem Kopfe von hinten vorkommen, um entweder das Gefäß selbst oder seinen Inhalt feilzubieten. Born links stehen zwei Körbe mit Maismehl. Hinter dem Maismehlhändler bietet eben ein Neger eine prächtige Ananas vergeblich an. Unter seinem Vorrate erblicken wir auch einen der großen Kürbisse, aus deren Schalen eine besondere Art von Gefäßen, die sogenannten Kalebassen, gefertigt werden. Links an der Lagune spielt sich der Engroshandel ab. Zahl- reiche gefüllte Säcke und Fässer liegen am Strande, und drei stämmige Neger sind eben beschäftigt, sie in das mit einem Sonnendache versehene Europäerboot zu verladen. Die beiden Europäer sind aus einer Fak- torei (Erkläre!) am Meere. Den Inhalt der Säcke und Tonnen haben sie nicht etwa selbst auf dem Markte zusammengekauft^ das Geschäft des Ankaufens der angebotenen kleinen Mengen und des Zusammenschüttens in Säcke und Tonnen besorgen vielmehr die schwarzen Zwischenhändler, wie wir einen in der Gestalt des mit einem blauen Gewände angetanen Negers vor uns sehen, oder die von den Faktoreien beauftragten An- käufer, von denen wir zwei bei dem Ananashändler erblicken. Die Säcke und Tonnen sind mit den beiden Hauptansfnhrprodnkten Togos erfüllt, mit Palmkernen und Palmöl." 3. Die Ebene, welche wir soeben kennen lernten, wird im Nordeil von einem von Nordwest nach Nordost ziehenden Gebirge abgeschlossen, welches sich in seinen höchsten Gipfeln bis zu einer Höhe von ungefähr" 1000 m erhebt. Das Gebirge ist infolge des reichlich fallenden Regens reich an Quellen und hat daher auf den Höhen üppigen Graswuchs, an den Abhängen und in den Tälern tropischen Urwald aufzuweisen, in dem eine zahlreiche Tierwelt (Affen, Nashornvögel!) sich tummelt, das Ebenholz, die Ölpalme, die Gummiliane und die Kolanuß gedeihen und der riesige Affenbrotbaum, „der Elefant unter den Bäumen", wächst. Der Affenbrotbaum gilt bei den Negern als verehrungswürdig, daher bauen sie in seiner Nähe gern ihre Hütten auf und halten in seinem Schatten ihre Versammlungen ab. Unser Bild (S. 313) zeigt uns eine solche Ver- sammlung. Laßt uns das Bild einmal sorgfältig betrachten! Auf ihm fällt uns zunächst der riesige Affenbrotbaum auf mit seinen sich weit- ausbreitenden Wurzelstämmen, zwischen denen wir in den hohlen Stamm hineinschauen können. Der Baum steht am Rande des Urwaldes, der die Ufer des Flusses begleitet, den wir im Vordergrunde sehen. Ein Stamm des Waldes führt als Brücke über diesen Fluß. Als Geländer dienen Lianen, die vom Affenbrotbaum aus zu einem anderen Baume am jenseitigen Ufer geschlungen wurden. — Unter dem Affenbrotbaume haben sich die Bewohner des Dorfes versammelt, dessen rundgebaute, mit Gras oder Schilf gedeckte Hütten wir auf der linken Seite des Bildes wahrnehmen: „Der Häuptling sitzt iu der Mitte, gerade am Eingange der Baumhöhle. Er trägt auf dem Kopfe eine Art Fez, das Kennzeichen dafür, daß er Mohammedaner ist. Bekleidet ist er mit einem bunt-

5. Das deutsche Vaterland - S. 263

1912 - Leipzig : Wunderlich
— 263 — Hainen und Rebenpflanzungen, eine Menge altertümlicher Städte, wo fast jede Mauer und fast jedes Haus mit Weinlaub umrankt ist, breiten sich aus am Strome, so z. B. Rüdesheim, wo besonders guter Wein ge- deiht, und Bingen, wo die Nahe sich in den Rhein ergießt, der sich hier nach Nordwesten wendet. Unser Bild zeigt uns das freundliche Bingen, überragt von der Burg Klopp, umgeben von sonnigen Weinbergen, in denen soeben die Weinlese stattfindet. „Der Wein steht im Mittelpunkte des Binger Lebens. Fast jeder etwas bemittelte Mann hat hier auch Ruine Ehrenfels __ Weinlese Insel mit Mäuseturm Burg Klopp Niederwald- denkmal 22. Der Rhein und Nahe bei Bingen. Verkleinerung des Lehmannschen Anschauungsbildes. (Verlag von F. E. Wachsmuth.) seineu „Wingert". Aus den Straßen tönt das Klopfen der Küfer, und im Herbste rollen allenthalben die Wagen vorüber, auf denen in großen Bottichen die zerstampften Beeren heim zur Kelter gefahren werden. Und wie in vielen mittel- und süddeutschen Städten der sogenannte Reiheschank, so hat sich hier der Ausschank von Wein in den sogenann- ten Straußwirtschaften erhalten, die ihren Namen dadurch erhalten haben, daß man sie durch ein ausgestecktes Tannen- oder Kiesernbänmchen kenntlich macht. In ihnen verzapft der Besitzer, der sonst durchaus nicht Wirt, sondern vielleicht Handwerker ist, zeitweise einen selbstgekel- terten Wein, und es ist gewissermaßen eine Freundschaftspflicht der Nachbarn und Bekannten, daß sie hingehen und ihren Schoppen bei ihm trinken." — Bingen gegenüber liegt am linken Ufer der Nahe das Dorf

6. Bilder aus der Kulturgeschichte unseres sächsischen Vaterlandes - S. 33

1913 - Leipzig : Dieterich
Bürde dem Sohne und dem Enkel; von ihr ist keine Erlösung. Sie leistet der Dürftige dem Reichen, der Unglückliche dem seiner Meinung nach ganz Beglückten, der Neidische dem Angesehenen, nicht selten Aufgeblasenen, zuweilen der Gläubiger dem Schuldner, leider manchmal der Mißmutige dem übermütigen, der Fleißige dem indolenten Prasser, der Gekränkte dem Beleidiger und Unterdrücker, der Rechtschaffene dem Buben, der gehöhnte Gatte dem Störer seines Hausfriedens, der Vater dem Verführer seiner Tochter 1).// Der Frondienst, den der Bauer dem Grundherrn leistete, wurde meist nur durch eine der Arbeit entsprechende Beköstigung vergütet. Über die Beschaffenheit der Frönerkost erhoben sich mannigfach Klagen, so daß häufig zwischen Herrschaft und Frönern Festsetzungen über das Essen getroffen wurden. Auf dem Rittergute Leubnitz im Amte Plauen i. V. erhielt jeder Acker- und Handfröner nach einem Vertrage vom Ende des 17. Jahrhunderts die Woche über folgendes: „Montags Sauerkraut, auf 2 Tische (wahrscheinlich jeder Tisch zu 10 Personen) eine Wasserstütze voll; dienstags Klöße, jede Person 2, wozu auf einen Tisch ein Kübel voll Gerstenmehl gegeben wird; zu den Klößen ist ein absonderliches Maß; mittwochs Erbsen, auf 10 Personen 2i/2 Kannen; donnerstags wieder Klöße; freitags Linsen, aus 10 Personen 2i/2 Kannen; oder in Ermangelung derer große Graupen, 10 Personen 1 Kanne; sonnabends Rändelbrei (vermutlich eine Art Hirse, Grieß ober Grütze, vielleicht aus Heidekorn oder Buchweizen); und wird jeden Tag eine Kosentsnppe und Kofentmärte (Kofent ist Dünn- oder Halbbier, also Biersuppe, die warm war, während die Kofentmärte wohl kalt gegessen und hierein das Brot gebrockt wurde). Wenn die Handfröner einen ganzen Tag arbeiten, bekommen sie die an oben erwähnten Tagen gesetzten Speisen und jeder dazu 2 Stück Brot und einen Käse; wenn sie aber nur einen halben Tag arbeiten, wird ihnen nur ein Stück Brot und ein Käse gegeben2)." Der Vertrag enthält x) P. A. F. von Münchhausen, Seite 42. a) C. v. Raab, Seite 42. 3 Petermann, Kulturgeschichte. 33

7. Die Länder Europas - S. 150

1908 - Leipzig : Wunderlich
— 150 — Meeres. Wer den unglaublichen Schmutz nicht scheut, der hier das Pflaster, die Tische und die Menschen bedeckt, der kann die wunderbarsten Tiere kennen lernen. Ungefähr hundert verschiedene Arten *) sind hier ver- treten. Stachliche Seeteufel, schillernde Plattfische, Knurrhähne mit fingerartigen Kiemenansätzen, stahlblaue Seenadeln, dunkelbraune Rochen und grüngraue Store**) liegen in Bergen aufgeschichtet; die meisten leben noch und sind bestrebt, durch Kriechen oder Springen sich aus dem Staube zu machen. Hier und da hängt ein Schwertfisch oder ein Katzenhai***) an der Säule, und in den großen Körben, die auf der Erde stehen, führen riesige Hummern und spinnenartige Taschenkrebse-j-) er- bitterte Kämpfe. In großen, flachen Gefäßen werden Muscheln-j-j-) und Meerschnecken aufbewahrt, neben den köstlichen Austern auch die winzigen Müschelchen, von denen tausend auf ein Liter gehen. Was das Meer bietet, wird eben in Venedig gegessen. Auch die Haupt- nahrung des gewöhnlichen Volkes, der Tintenfisch,-j-j-j-) ist in großen Mengen vorhanden. Ruhig und in regelmäßigen Zügen atmend, liegen die porzellanartigen Tiere in den Körben der Händler, nur die langen Fangarme sbild) tasten in schlangenartigen Windungen unruhig umher. Die Händler aber schneiden erbarmungslos die zähen Fangarme in Stücke und verkaufen sie so. In Öl gesotten oder gebacken, bilden die Fang- arme ein Lieblingsgericht der Venetianer. — Wenn wir die Fische oder Muscheln, die wir auf dem Fischmarkte gesehen haben, einmal kosten wollen, so brauchen wir nur eine der Fischerkneipen aufzusuchen, die sich zahlreich am Markte befinden. Wir betreten die erste beste, nehmen uns aber hübsch in acht, daß wir uus nicht an der niedrigen Tür stoßen, und setzen uns dann an einen der roh gezimmerten Tische. Der Wirt erscheint und fragt uns höflich — aber ohne die Pfeife aus dem Munde zu nehmen — nach unseren Wünschen. Wir bestellen das Gericht, das der Kellner soeben den Gästen am Nachbartische bringt: „Aragusta ripiena!" Bald bringt uns ein dienstbarer Geist unser Mahl. Es ist ein roh gesottenes Schaltier, stachlig wie ein Igel und mit einer Masse aus gehackten Fischen, Krabben, Muscheln und Kräutern gefüllt. Das Ganze ist mit einer dicken, gelbbraunen Brühe Übergossen, deren Geruch trotz des vielen Pfeffers an den Geruch des Schlammes erinnert. Ob uns das Gericht munden wird? Ich glaube es kaum! 3. Venedig besitzt großartige Bauwerke. — Zu diesen gehört in erster Reihe die Markuskirche auf dem Markusplatze. Ihre Säulen sind *) Natürlich werden nur die Arten zu nennen sein, die den Kindern durch Abbildung oder dergl. nahe gebracht werden formen. **) Lehmann, Zoologischer Atlas, Bild 27. Farbige Wandtafeln 88/66 cm.) ***) Lehmann, Zoologischer Atlas, Bild 28. f) Lehmann, Zoologischer Atlas, Bild 33. +i) Lehmann, Zoologischer Atlas, Bild 36. (Auster.) Dybdahl, Wandtafeln Nr. 61. +++) Lehmann, Bild 35.

8. Von der Französischen Revolution bis zur Gegenwart - S. 4

1912 - Leipzig : Wunderlich
4 Die französische Revolution. manns, kostete oft vier, fünf und mehr Karolinen. Die Leute schienen es ganz darauf anzulegen, brav Geld zu zersplittern, sie zahlten geradehin, was man verlangte. Ich sagte einmal zu einem, daß er etwas zu teuer bezahle: le Frangais ne rabat pas, erwiderte er und gab sein Geld. Das schöne Roggenbrot, das in Koblenz gebacken wird, wollte den edlen Herren nicht behagen, sie aßen daher lauter Weizenbrot und nur dessen Rinde, die Krume kneteten sie in Kügelchen und benutzten sie zu Neckwürfen bei Tische. Andere warfen die Krume geradezu aus dem Fenster. Dies Benehmen hat jedoch selbst die Koblenzer geärgert, und ich dachte mehrmals: Nur Geduld, es wird schon eine Zeit kommen, wo ihr weder Krume noch Rinde haben werdet. Das ist auch bald hernach eingetroffen; denn schon auf der Retirade im Oktober 1792 haben die sauberen Herren mehr Not gelitten als wir Preußen, wenngleich auch wir rohen Weizen damals abbrühten und vor lauter Hunger aßen. Die Emigranten waren alle lustige Brüder und Windbeutel von der ersten Klasse. Den ganzen Tag schäkerten sie auf der Straße herum, sangen, hüpften und tanzten. Sie gingen alle prächtig gekleidet und trugen schreckliche Säbel. Diese wurden größtenteils in Koblenz verfertigt, und so hatten die dortigen Schwertfeger Arbeit und Verdienst genug. Es ist überhaupt keine läppischere Kreatur auf Gottes Erdboden als ein französischer Emigrant. Stolz und aufgeblasen wie der Frosch in der Fabel, verachtet er alles, was nicht so wie er Franzos und von Adel ist. Die preußischen Offiziere hatten gar nicht Ursache, den Emigranten gewogen zu sein, denn diese haben sehr oft erklärt, daß der preußische Adel wie überhaupt der deutsche Adel eine noblesse de roture, eine noblesse bätarde sei, daß ein preußischer Oberst noch lange nicht nobel genug wäre, um Mousquetaire (die Mousquetaires waren alle von Adel) in dem Hause des Königs zu sein. So sprachen die Emigranten von unseren Offizieren, und doch waren viele von diesen stolz darauf, mit solchen Messieurs umzugehen. Überhaupt hätten unsre Deutschen sich schämen sollen, daß sie den französischen Windbeuteln so nachliefen. Es war lächerlich anzusehen, wie mancher sonst braver, ehrwürdiger deutscher Mann diesen verächtlichen Possenkindern hofierte und sich alle Mühe gab, ihre Gebärden und Manieren nachzumachen. Von dem traurigen Sittenverderben, das die Emigranten in Deutschland angerichtet haben, bin ich auch Zeuge geworden. Der ganze Rheinstrom von Basel bis Cöln ist von diesem Auswurf des Menschengeschlechts vergiftet und verpestet, und die Spuren der greulichen Zerrüttung in den Sitten werden in jenen unglücklichen Gegenden noch lange erschrecken. Alle Landesherren, die französische Emigranten in ihren Ländern begünstigten, haben sich an ihren Untertanen jämmer-
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