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1. Außereuropäische Erdteile - S. 6

1896 - Leipzig : Wunderlich
sie einige Tage liegen, bis das süßliche, schleimige Fleisch der Beeren durch die Einwirkung der Sonne in Fäulnis übergegangen ist und sich nun leicht von den Samen loslösen läßt. Sind die Kaffeebohnen vom Fleische befreit und genügend getrocknet so sortiert man sie mit Hilfe großer Siebe. (Auslesen der zerbrochenen, der schwarzen Kerne n. s. w.) Zuletzt füllt man sie in große Säcke und verschickt sie so in alle Welt. — Manche Kaffeeplantagen umfassen 2—3000 Kaffeebäumchen und haben einen Umfang von 1—2 Meilen. (Veranschauliche!) Die wich- tigsten Pflanzungen finden sich auf Porto Rico und Haiti. Zur sachlichen Besprechung: a) Wie ist denn der Kaffeebaum nach Westindien gekommen? Die Entdecker sanden doch keine Kaffeebüume vor! — Der erste Kaffeebaum, der in Westindien seine Zweige ausbreitete, stammte aus Ostindien. Dort besaßen die Holländer große Kaffepflanzun- gen und wachten sorgfältig darüber, daß niemand^ eine Kaffeepflanze entwendete, denn sie wollten den kostbaren Handelsartikel gern allein behalten. Trotz aller Vorsicht wußte sich aber ein Fran- zose ein Kaffeebäumchen zu verschaffen. Er eilte mit seinem Schatze auf ein Schiff und fuhr mit ihm nach Westindien, um dort eine Kaffeepflanzung anzulegen. Fast wäre sein Plan nicht geglückt, denn auf dem Schiffe, das ihn und seinen Schatz trug, trat Wassermangel ein, und das Bäumchen wäre verdorrt, wenn der Franzose nicht täglich seine kleine Portion Wasser mit seinem Zöglinge, dem kleinen Kassebaume, geteilt hätte. So brachte er ihn glücklich nach der Insel Martinique, wo das Bäumchen sich so vermehrte, daß schon nach wenigen Jahren nicht nur auf Mar- tiniqne sondern auch auf den übrigen westindischen Inseln große Kasfeepslanzungen zu finden waren. b) Welchen Wert hat der Kaffee? — Er ist eines der besten Ge- nußmittel. Er unterstützt die Verdauung (Kaffee nach dem Essen!) und vertreibt die Ermüdung. (Der deutsche Soldat führt auf Märschen schwarzen Kaffee mit sich!) Zu starker Kaffee schadet. c) Wie bereitet man aus den Bohnen das Getränk? (Rösten, Mahlen, Übergießen, Zusatz von Milch und Zucker.) b. Besuchen wir nun eine westindische Zuckerpflmtzuttg. Ein Zuckerfeld ist oft über eine Meile lang und ist durch Bewässerungsgräben in große Beete geteilt. Auf jedem dieser Beete stehen 8—10 Reihen Zuckerpstanzen. Diese haben Ähnlichkeit mit hohem Schilfe (Fingerstarker Halm, durch Knoten gegliedert, schmale, den Stengel umfassende Blätter, lange Rispe, lockeres Mark.) und erreichen eine Höhe von 3—4 Metern. Ist das Zuckerrohr reif, so werden die Stengel zunächst ihrer Blätter beraubt und dann durch wuchtige Messerschläge dicht an der Wurzel abgehauen. Hierauf befreit man die umgehauenen Halme von der unreifen

2. Außereuropäische Erdteile - S. 35

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 35 — Mehle stellt man dann, nachdem man klaren Zucker und Gewürz (Zimmet t'der Vanille!) zugesetzt hat, die Schokolade her. Wie wohl? (Brei — Formen). — 2. Die Baumwolleustaude*) ist der in unseren Gärten wach- senden Malve ähnlich. Sie wird 1i2—^ Meter hoch, hat fünf- teilige hellgrüne, ahornähnliche Blätter und hellgelbe Blüten. Aus der Blüte entsteht eine wallnußgroße, dreiteilige Kapsel, die zur Zeit der Reife aufspringt und eine Anzahl Samen- körner enthält, die in lange, weiße Wollhaare eingehüllt sind. Ein Baumwollenfeld gewährt daher zur Zeit der Ernte einen eigenartigen Anblick, es sieht aus, als sei das ganze Feld mit Schnee bedeckt. (Bild!) Die Wolle wird aus den Kapseln mit der Hand herausgenommen, von den Samenkörnern besreit und dann in großen Ballen (2—3 Centner!) versandt. Ihr weite- res Schicksal (Vergl. Europa, England) kennen wir. Sie wird gelockert, gereinigt, zu Watte geschlagen, zu Fäden gesponnen (Näh- und Strickgarn!), gewebt (Kattun, Barchent, Tüll, Müsse- lin, Pikee), gefärbt und bedruckt (Kattunschürze!). Wie ge- schieht das? b. Vom heißen und ungesunden Küstenstrich steigen wir bergan, bis wir aus die erste Stufe des Hochlandes gelangen. Hier herrscht das ganze Jahr hindurch eine milde Lust und ein ewiges Grünen und Blühen. Hier reifen Trauben und herrliches Obst. Hier rauschen immergrüne Eichenwälder, au deren Stämmen sich epheuartig die Vanille emporrankt. Hier wird auf fruchtbaren Feldern der Mais 4—5 Meter hoch. c. Zuletzt steigen wir zum kühlen Hochland empor. Hier ist die Luft gesund und belebend und fast immer von ungetrübter Durchsichtigkeit. Hier rauschen Nadelwälder. Hier gedeiht vorzügliches Getreide. Hier wachsen auch jene eigenartigen Pflanzen in großer Menge, die in ihrem fleischigen, stachelgeschützten Innern das Wasser für die trockene Jahres- zeit aufsparen, die Kakteen.**) Eine Kaktusart, die Fackeldistel, (Nopal- pflanze) liefert eiue geschätzte rote Farbe. „Sie ist uämlich die Wohn- und Nährpflanze eines merkwürdigen Infekts, der Cochenille-Schildlaus. Auf jede Pflanze setzt man einige dieser Tierchen. Sie saugen sich bald fest und verlassen ihren Platz nicht wieder. Ihre Vermehrung ist aber eine ungeheuer große, und in kurzer Zeit zeigt sich die Pflanze von der jungen Nachkommenschaft bedeckt. Sie sondern einen weißen Puder ab, welcher die Pflanze überzieht, so daß sie das Aussehen hat, als wäre sie mit Mehltau befallen. Die ausgewachsenen Tierchen werden mit einem feinen Pinsel von ihrer Wohnstätte abgekehrt, gesammelt, durch Hitze ge- *) Goering-Schmidts Bildertafeln Nr. 4. **) Ein Adler, auf einem Kaktus nchend, war das Wappenzeichen des Azte- kenreiches. 3*

3. Außereuropäische Erdteile - S. 103

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 103 — ein Bananenbaum, der 170 Stämme zählt und über 10 000 Menschen Schatten geben kann. Der indische Priester naht dem Feigenbaume mit Ehrfurcht. Er betrachtet ihn als ein Heiligtum, denn er ist ihm ein Sinnbild der ewigen Liebe Gottes, die nie stirbt, ununterbrochen fortwirkt und schafft und da- durch alles Lebendige auf Erden erhält. 4. Aus Indien stammen wertvolle Gewürze, insbesondere der Pfeffer, der Ingwer und der Zimmet. a. Die Pfefferpflanze*) ist ein Kletterstrauch. Ähnlich wie der Epheu reckt sie sich mit Hilfe von Luftwurzeln an anderen Pflanzen empor. Die Blätter sind lederartig, dunkelgrün gefärbt und eiförmig. Die Blüten haben eine grünliche Färbung und bilden lange Ähren. Aus den Blüten entwickeln sich erbsengroße Beeren, welche erst grün, dann rötlich aussehen und Ähnlichkeit mit unseren Johannisbeeren haben. Sobald die Beeren anfangen, sich zu röten, werden sie abgepflückt, auf Matten ausgebreitet und an der Sonne getrocknet. Dabei .erhalten sie eine schwarze Farbe und eine runzelige Schale. Dieser Pfeffer heißt „schwarzer Pfeffer". Der „weiße Pfeffer" stammt von derselben Pflanze, wird aber so gewonnen, daß man die Beeren völlig reifen läßt, dann in Meer- oder Kalkwasser legt und von der Schale befreit. b. Der Ingwer ist die getrocknete handsörmige Wurzel einer schilf- artigen Pflanze. (Vorzeigen einer Jngwerzehe!) Der Ingwer schmeckt angenehm gewürzhaft, wirkt reizend und erwärmend auf die Verdauungs- organe und ist deshalb eines der beliebtesten Heilmittel gegen Verdauungs- schwäche. Die frischen im Wasser erweichten und überzuckerten Knollen sind ein gutes Magenmittel und zugleich eine beliebte Leckerei. c. Der Zimmetbanm stammt von der Insel Ceylon. Er erreicht eine Höhe von 6—9 m und eine Stärke bis zu 50 cm. Seine Blätter sind in der Jugend schön rosenrot gefärbt, später färben sie sich hellgrün. Die Blüten sehen schneeweiß aus. Der wichtigste Teil des Zimmet- baumes ist der Bast und die darüber liegende zarte Rinde. Sie liefern das köstliche Gewürz. Im Mai und Juni ist die Ernte. Die Arbeiter — Zimmetfchäler — schneiden die Zweige, welche Fingersdicke haben ab, schaben mit einem stumpfen Messer die oberste, etwas rauhe Rinde weg und lösen dann sehr geschickt die zarte innere Rinde so vom Holze, daß sie ein ganzes Stück bildet. In luftigen Schuppen erfolgt das Trocknen der Rindenstücke, wobei diese, die anfangs eine weiße Farbe haben, sich hellbraun färben und zusammenrollen. (Nach Twiehausen.) — Verwendung des Zimmets im Haushalte. 5. Indien bringt auch prächtige Blumen hervor. Es hat nicht allein Rosen, die schöner gefärbt sind und herrlicher durften als die nnsrigen, sondern auch wundervolle Wafserblumeu. Zu diesen gehört die Lotns- *) Goering-Schmidt, Kulturpflanzen — Tafel 6 a.

4. Außereuropäische Erdteile - S. 118

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 118 — feit ist. Infolge dessen werden die hinterindischen Inseln häufig von Erdbeben heimgesucht. (Höhere Bauten ähnlich wie in Westindien nn- möglich!) Der letzte große Vulkanausbruch war im Jahre 1883. Bei diesem Ausbruche wurde ein Flächenraum größer als ganz Deutschland mit vulkanischer Asche bedeckt; 14000 Menschen verloren ihr Leben. C. Auch über die Bewässerung der Insel können wir von der Karte wenig erfahren! Wir können aber vermuten, daß die Inseln gut bewässert siud. (Hohe Gebirge — Nähe des Meeres.) Die Entstehung großer Flußsysteme ist aber natürlich ausgeschlossen. (Geringe Breite der Inseln — Herantreten der Gebirge an die Küste.) D. Was können wir aus der Lage der Juseln hinsichtlich des Klimas vermuten? Das Klima muß feucht (Meer!) und warm (Äquator!) sein. *) Ii. Iii«er welche Naturschätze verfügen diese Inseln? 1. Diese Inseln besitzen viele wertvolle Gewächse. Auf Java gedeiht Kaffee, Zucker und Reis. Sumatra liefert Pfeffer. Die Philippinen sind reich an Tabakpflanzungen. Außerdem finden sich aber auf den Inseln noch andere Nutzpflanzen. Zn diesen gehört a. D-«r Brotfruchtbaum. Dieser seltsame Baum hat eine schöne ^--^abgeruudete Kroue, ausgebreitete Äste und große, tief einge- schnittene Blätter. Seine Blüten sind klein und grünlich ge- färbt. Aus ihnen entwickeln sich melonenähnliche mit rauher Rinde versehene Früchte, von der Größe eines Kinderkopfes. Viele dieser Früchte werden unreif abgenommen. Man legt sie dann zwischen heiße Steine oder in heiße Asche und läßt sie wie Kartoffeln etwa zehn Minuten rösten. Hierbei wird die Rinde braun und platzt auf. Aus den Ritzen schimmert dann das milchweiße duftige Fleisch. Nachdem die Frucht er- kältet ist, löst sich die rauhe Schale leicht ab. Das Fleisch fällt heraus und gewährt ein sehr angenemes, süßlich schmeckendes Essen. Die Haupterute der Brotfrüchte findet aber erst statt, wenn die Früchte goldig glänzen, also reif sind. Die reifen Früchte werden geschält und vom Kerngehäuse (Denke an den Apfel!) befreit. In großen hölzernen Gefäßen stampft man sie dann zu einer teigigen Masse. Diese Masse teilt man in einzelne Teile. Jeder Teil wird mit Blättern und Bändern von starkem Bast umhüllt. Der gesainte Vorrat wird im Keller aufbewahrt. Will man von diesem Vorrat genießen, so bäckt man die Masse wie Kucheu zwischen erhitzten Steinen. Es entsteht dann ein gelbliches, dem Weizenbrote sehr ähnliches Gebäck. — Der Brotfruchtbaum trägt neun Monate lang nn- *) Die Mitteltemperatur beträgt 26—27 0 C. (Mit Ausschluß der hohen Gebirgsgegenden.)

5. Außereuropäische Erdteile - S. 101

1896 - Leipzig : Wunderlich
101 Zur sachlichen Besprechung. *) a. Welchen Wert hat der Reis? Wir essen ihn in Suppen als Zuspeise und Gemüse. Weiter stellt man aus seinen Körnern Reisstärke, Reiskleie und Reisbranntwein (Arak) her. b. Wo erbaut man bei uns in Eurapa Reis? (Poebene und Podelta — Warum gerade dort?) 2. Judieu ist weiter die Heimat der Kokospalmen (Bild und Frucht!) Kein Baum unserer Heimat gleicht ihr an Schönheit. Ihr runder Stamm erhebt sich stolz über das niedere Gewächs. Er erreicht eine Höhe von 29—30 m und wird 30—60 cm stark. Schlank und majestätisch ragt er in die blaue Luft hinein. Er ist ungemein zäh und biegsam und vermag den stärksten Orkanen Stand zu halten. An der Spitze ist er gekrönt von einem herrlichen Blätterkranze. Dieser wird von zwanzig und mehr Blättern gebildet. Ein jedes erreicht eine Länge von 5—6 m und eine Breite von 60—90 cm. Sie sind gefiedert und gleichen herrlichen Wedeln. Ihre Farbe ist ein glänzendes, schönes Dunkelgrün. Am schönsten ist die Kokospalme, wenn die milchweißen Blüten hervorbrechen. Die Blüten sind zwar klein und unscheinbar, aber sie haben sich massenweise zusammengefunden und sind gleichsam zu einem Blumenstrauße vereinigt. In der Regel trägt eine Palme ein Dutzend solcher Blumensträuße. Da diese aber nicht gleichzeitig hervor- brechen, so kommt es, daß die Palme fast ununterbrochen Blüten, junge und reife Früchte trägt und so Frühling und Herbst in einer Person vereinigt. Die Frucht (Vorzeigen!) erreicht die Größe eines Kopfes und hat eine längliche, der Melone ähnliche Form. Nicht selten belasten mehrere Hundert zugleich, in Büscheln von zwanzig und dreißig ver- einigt, den Baum. Die Umhüllung der Nuß besteht aus einer glatten Oberhaut. Unter dieser liegt eine 8 cm dicke, faferige Bastschicht. Unter der Bastschicht liegt die eigentliche Steinschale. Diese ist 5—7 mm dick und von schwarzbrauner Farbe. Sie besitzt am Grunde drei für den austretenden Keim bestimmte Löcher. Der Kern felbst enthält zu Anfang einen sänerlich-süßen Milchsaft, der unter dem Namen Kokosmilch bekannt ist. Allmählich verdickt sich dieser Saft zu einer festen weißen strahlig gefaserten Masse, deren Geschmack an süße Mandeln erinnert. Geradezu unübersehbar ist der Segen, den dieser Baum spendet. Er dient, wie ein Sprichwort der Eingeborenen Indiens sagt, neunuud- neunzig Dingen. Der seste Stamm wird zum Hausbau (Balken, Latten) und zum Schiffsbau verwendet. (Mast!) Die hohlen Stämme dienen als Wasserrinnen. Aus den Wnrzeln flicht man Körbe und Wannen. *) Wo es die Zeit erlaubt, kann auch noch der Terrassenfelder gedacht werden. (Herbeileiteu des Wassers in Bambusrohren — Anordnung der Felder auf den einzelnen Stufen des Bergabhanges — Herabträufelu des Wassers von Stufe zu Stufe u. f. w.)

6. Außereuropäische Erdteile - S. 170

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 170 - Zur Ergänzung und sachlichen Besprechung. a. Die wichtigste Pflanze der Terassenländer und Oasen des Hoch- landes ist die Dattelpalme. (Bild!) Sie erreicht eine Höhe von 15—20 m und einen Umfang von 1 y2 nr Ter Stamm ist an allen Seiten fast gleich dick, dabei astlos und mit vielen Schuppen bedeckt. An der Spitze bilden 40—80 Blätter eine schöne Kroue. Jedes Blatt ist 2—3 m laug und gefiedert. (Erinnere an den „Palmenzweig".) Aus den Blattwinkeln heraus ragen Blutenkolben mit goldgelben Blüten. Aus diesen Blüteu entstehen die pflaumenartigen Früchte. Diese besitzen ein zuckerartig schmeckendes, saftiges Fleisch und einen harten, länglichen Kern. (Vorzeigen!) Man ißt die Datteln frisch und getrocknet, roh und eingemacht. Der ausgepreßte Saft giebt eiuen köstlichen Honig. Die jungen, zarten Blätter kocht man als „Palmenkohl". Aus dem Safte des Baumes gewinnt man den Palmwein. Ans den Fasern der Rinde fertigt man Seide, Matten, Packkörbe und Säcke. Das Holz der alten Stämme dient als Breun- oder Bauholz. Auch die Kerne werden verwendet. Man preßt aus ihnen Öl oder mahlt aus ihnen Mehl zum Futter für das Vieh. — Die Dattelpalme ist für Arabien von derselben Wichtigkeit wie für uns das Getreide. Ein Mißraten der Datteln ver- ursacht Hungersnot oder wenigstens teuere Zeit. Bilden doch die Datteln das Hauptnahrungsmittel der Araber. — Schön vergleicht Muhamed in einer der Reden, die von ihm aufgeschrieben find, den tugendhaften und edelmütigen Mann mit einem Dattelbaume. Er sagt: „Er stehet aufrecht vor seinem Herrn. In jeder seiner Thaten folgt er dem An- triebe, den er von oben erhält. Sein ganzes Leben ist dem Wohlthun seiner Mitmenschen gewidmet". b. Von welchen Pflanzen stammen Weihrauch, Balsam und Myrrhe? — Der Weihrauch ist ein Harz. Er stammt von einem unserer Eber- esche ähnlichen Baume, vom Weihrauchbaum. Man macht Einschnitte in die Rinde dieses Baumes und kratzt dann das herausquellende und an der Sonne schnell zu einer blaßgelblichen, undurchsichtigen Masse er- starrende Harz ab. Man benutzt den Weihrauch zum Räuchern, wenn man ihn auf glühende Kohlen streut, riecht er sehr augenehm. (Katholische Kirche!) — Der Balsam, ebenfalls ein Harz, stammt voni Balsam- strauche und wird ähnlich wie der Weihranch gewonnen. Da er nur in geringen Mengen aus der Rinde stießt, ist er sehr teuer und fast immer verfälscht. Auch der Balsam wird seines augenehmen Geruches wegen zun? Räuchern verwendet. Früher benutzte man ihn auch vielfach als Heilniittel. — Ter Myrrhenbaum, ein mit spitzen Dornen und buschig zusammenstehenden Blättern versehenes Gewächs, liefert die Myrrhe. Die Myrrhe ist ein aus der Riude des Baumes von selbst ausfließender, an der Luft leicht erhärtenden Saft, der stark bitter schmeckt und wie Terpentin riecht. Sie wird als Heilmittel verwendet. c. Woher stammt das Gummi arabicum? Es ist der Saft

7. Außereuropäische Erdteile - S. 102

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 102 — Die Fasern der Rinde geben Stricke und Tauwerk. Die großen Blätter verwendet man zum Dachdecken, zu Sonnenschirmen, zu Körben; und an Stelle des Papiers*). Die starken Blattrippen werden zu Fisch- reuseu, Stöcken und Besen verbraucht. Der ueuentsalteten Blüte zapft man durch Einschnitte den Saft ab und gewinnt so den kühlenden Palmenwein. Die beste Gabe der Palme aber ist die Frucht. Die Kokosmilch bietet im frischen Zustande einen wohlschmeckenden, kühlen Trank. Der reife Kern schmeckt süß wie der unserer Haselnüsse. Die harte Schale dient als Trinkgefäß. Die zähe, braunrote Faser der Bast- hülle wird zu den feinsten und kostbarsten Teppichen, ferner zu Schnuren, Stricken und Tauen verarbeitet. (Nach Twiehausen und Grube.) Die größte Kokoswaldung der Erde finden wir aus der Insel Ceylon. Sie erstreckt sich am Südwestgestade Ceylons Wohl 20 Meilen weit und zählt mehr als 10 Millionen fruchttragende Bäume. 3. In Indien gedeiht ein Baum, der Hunderten gleichzeitig Schatten gewährt und gefuude .Kost bietet, der indische Feigenbaum oder die Banane. Dieser Baum weicht in einem Stücke von den meisten Ge- stalten des Pflanzenreichs ab. Ähnlich wie bei der kletternden Epheu- ranke, kommen am Stengel hin zahlreiche Wurzeln zum Vorschein an > ' denen das schwache Gewächs sich an seiner Stütze festhält, so treiben auch die Äste der indischen Feige an vielen Punkten Luftwurzeln, weiß und zart gebaut. Diese brechen büschelig aus der dunklen Astrinde hervor und strecken sich länger und länger herab, so daß sie von dem schräg oder wagrecht ragenden Zweige herunterhängen wie Fransen an einem Borhange. Treffen bei diesem Weiterwachsen zwei oder mehrere solcher Wurzeln in der Lust aneinander, so verschmelzen sie zu einem Büschel. Weiterhin teilt sich dieser aufs neue. Seine einzelnen Arme vereinigen sich vielleicht wieder mit anderen Nachbarwurzeln und es entsteht ein Gewebe, ein durchbrochener Säulenbau ganz eigentümlicher Art, bis der feuchte Grund erreicht ist. Andere Luftwurzeln senken sich sofort einzeln heraus und bilden stützende Stäbe. In dem Grade, wie die Luftwurzeln aus der Erde neue Nahrung aufnehmen, werden sie kräftiger und stärker und treiben oben frische Zweige und Äste. Sie sind zu neuen Stämmen geworden. Ihre Äste wiederholen den Vorgang, behängen sich wieder mit Luftwurzeln und verwandeln diese dann gleicherweise in Stämme. Das erste Stämmchen ist unterdessen zum mächtigen Baume herange- wachsen, und wird nun von jungen Bäumen umgeben, wie eine Mutter, vom Kreise ihrer aufwachsenden Kinder. Aus diese Weise kann ein einziger Baum nach und nach einen ansehnlichen Wald bilden, dessen Blätterdach Hunderten gleichzeitig Schatten, dessen Fruchtmenge Hunderten gleichzeitig Nahrung zu bieten vermag. Im botanischen Garten zu Calcutta steht *) Vasco de Gaina brachte seinem Herrn einen auf ein Palmenblatt ge- fchriebenen Brief des Herrschers von Indien mit!

8. Außereuropäische Erdteile - S. 119

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 119 — unterbrochen Früchte. Er trägt dabei so reichlich, daß 2—3 Bäume völlig genügen, einen Menschen zu ernähren. (Nach Wagner.) b. Der Muskatnußbaum. (Nüsse vorzeigen!) Dieser Baum erreicht eine Höhe von 12—14 m. Seine Blätter sind leder- artig, dunkelgrün gefärbt und schimmern auf der Unterseite grau. Die Blüten haben Ähnlichkeit mit unseren Maiglöckchen. Aus diesen Blüten entstehen pfirsichähnliche Früchte, die bei der Reife eiue rötliche Farbe zeigen und je einen runden mit einer harten Schale versehenen Kern enthalten. Diese Kerne werden als Muskatnüsse in den Handel gebracht. Wozn verwendet man sie? — Die besten Muskatnüsse stammen von den Molukkeu. c. Dxr Ebenholzbaum. Er gehört zum Geschlechte der Dattel- wird aber nicht angepflanzt, sondern von den Holz- fällern draußen im Gebirgswalde aufgesucht. Er wird gewöhn- lich nur 10—15 cm hoch. Das junge Holz ist rem weiß, das innere Kernholz dagegen tiefschwarz, dabei hart und schwer. Junge Stämmchen von etwa einer Spanne im Durchmesser haben immer nnr einen dünnen schwarzen Kern von ungefähr 5 ein Dicke. Bei alten Stämmen dagegen ist das schwarze Holz dicker, und der Weiße Splint bildet nur einen fingerdicken Ring um dasselbe. — Man fällt die Bäume, teilt sie in manneslange Scheite und trennt den wertlosen Splint ab. — Wozu verwendet man Ebenholz? (Klaviertasten z. B.!) Außer diesen Nutzpflanzen müssen wir noch eine seltsame Blnme erwähnen, die auf Sumatra gedeiht. Es ist das die Krubutblume *), die größte Blume der Welt. Diese Blume ist so groß wie eiu Wagen- rad. Ihr Durchmesser beträgt 1 m, ihr Umfang 3 in. (Anzeichnen!) Sie besitzt fünf fleischige, rot und weißgefärbte Blütenblätter und riecht wie faulendes Rindfleisch. Der Aasgeruch lockt zahlreiche Fleischfliegen an, die teils von dem Honigsafte der Blume trinken, teils ihre Eier an der Blume ablegen. 2. Die Inseln sind reich an Metallen. Die kleine Insel Banka ist das ergiebigste Zinnland der Erde. Borneo und Eelebes sind reich an Gold. Auf Borneo werden außerdem auch Diamanten gefunden. 3. Sie besitzt eine Schwalbenart. deren Nester einen ge- suchten Handelsartikel bttten!*^ ^ Diese Schwalbe**) klebt ihre aus gallertartigem Stoffe gebauten Nester an Klippen und Felsenwärde. Man sammelt diese Nester, oft mit Lebensgefahr, ein und verhandelt sie nach China und Europa, wo *) Rafflesia Arnoldi. **) Hirundo esculenta.

9. Außereuropäische Erdteile - S. 129

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 129 — 2. Besprechen und Lernen: Uns der Weisheit des Brahmanen. 1. Der Vater mit dem Sohn ist über Feld gegangen; Sie können, nachtverirrt, die Heimat nicht erlangen. 2. Nach jedem Felsen blickt der Sohn, nach jedem Baum, Wegweiser ihm zu sein im weglos dunkeln Ranm. 3. Der Vater aber blickt indessen nach den Sternen, als ob der Erde Weg er wollt' am Himmel lernen. 4. Die Felsen blieben stumm, die Bäume sagten nichts, Die Sterne deuteten mit einem Streifen Lichts. 5. Zur Heimat deuten sie: wohl dem, der traut den Sternen! Den Weg der Erde kann man nnr am Himmel lernen. (Rückert.) 3. Aufsatzbildung. Der Brotfruchtbaum. Zu den wertvollsten Gaben, die der gütige Schöpfer den Bewohnern der Länder gegeben hat, in denen unsere Getreide- arten der Hitze wegen nicht gedeihen, gehört der Brotsrucht- bäum. Er wächst besonders auf den hinterindischen Inseln und wird ungefähr so groß wie eine mittelmäßige Eiche. Seine Frucht ist länglichrund und wiegt 10—15 Kilogramm. Sie hat Ähnlichkeit mit der Melone und enthält unter ihrer rauhen Rinde ein weißes, schwammiges Fleisch. Vielfach nimmt man die Frucht vor der Reife ab, schneidet sie in 3—4 Teile und röstet sie auf heißen Steinen oder in heißer Asche. Die völlig reifen Früchte werden geschält, vom Kernhause befreit und dann zu einer teigigen Masse eingestampft. Von diesem Teige bildet man kleine Brote, wickelt sie in Blätter oder Bast und bäckt sie auf heißen Steinen. Es entsteht dann ein gelbliches, dem Weizenbrote ähnliches Gebäck. Der Brotfruchtbaum trägt neun Monate ununterbrochen Früchte. Er trägt so reichlich, daß drei Bäume völlig aus- reichen, einen Menschen zu ernähren. Von 10 Bäumen kann sich eine ganze Familie erhalten. 4. Diktat. *) Das Elfenbein. Das meiste echte Elfenbein kommt von den Zähnen des Elefanten, doch haben nur die männlichen Elefanten jene ge- waltigen Stoßzähne, mit denen sie sich gegenseitig Kämpfe *) Aus Herrmann, Diktatstoffe — 1 Mk. 60 Pfg. Tischendorf, Fremde Erdteile. g

10. Außereuropäische Erdteile - S. 137

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 137 - Alle Städte Chinas sind reich an acht bis neun Stockwerke hohen Türme, an Trinmpfbogen und Tempeln, die den Heiligen oder Helden oder verdienstvollen Männern errichtet sind. Längs der Hauptstraßen sind überall Läden mit den schönsten Waren aller Art, mit Elsenbein- schnitzereien, Schmucksachen, Porzellangegenständen, kunstvoll gearbeiteten Fächern u. s. w. 6. Die Produkte ihres Landes. Zu diesem gehört in erster Linie. a. Der Thee*). Er stammt von einem Strauche, der Ähnlichkeit mit der bei uns gezogenen Kamelie hat. Seine Blätter (Lege einige der Kügelchen des schwarzen Thees in heißes Wassers und rolle sie vor- sichtig aus!) sind den Kirschblättern ähnlich. Seine Blüten gleichen den Blüten der wilden Rose. Der Theestrauch wird in kleineren und größereu Anlagen gezogen. Sie stehen gewöhnlich in regelmäßigen Reihen neben- einander. Manchmal pflanzt man sie auch in Heckeu um die Gärten oder längs der Feldgrenzen. — Die Blätter werden jährlich 3—4 Mal gepflückt, zum ersteu Male im April und Mai, wenn sie sich noch gar nicht vollständig entwickelt haben, sondern zum Teil noch in der Knospe stecken. Dann geben sie den feinsten Thee, den Kaiser- oder Blumenthee. Dieser wird nur für den kaiserlichen Hos in China verbraucht. Dieser Kaiserthee kommt selbst dem Hofe sehr teuer zu stehen, denn er wird nur von den besten Sträuchern genommen. Das Pflücken der Blätter und Knospen wird von zahlreichen Beamten überwacht. Die späteren Ernten geben geringere Sorten, die letzte die geringste, weil die Blätter nach und nach hart werden. Die gepflückten Blätter werden in Körbe ans Bambusrohr geschüttet und dann auf Bambusgestellen (Vergl. das Bild!) in der Sonne zum Welken gebracht. Ist das geschehen, so schüttet man sie in flache eiserne Pfannen, die auf einem gemeinsamen Herde stehen (Vergl. Bild!) und röstet sie dort bei einem mäßigen Feuer. Sodann befreit man die Blätter durch Sieben von allen Unreinigkeiten und läßt sie endlich wohl- verpackt in Pappdosen oder Holzkisten die Reife in die Welt antreten, entweder anf Schiffen oder mittels der großen Karawanen, die durch Sibirien nach Rußland ziehen. Gegen 100 Mill. Pfund gehen jährlich ins Ausland. In der Gesundheitslehre werden wir seiner Zeit noch weiter vom Thee zu reden haben. (Wert des Thees, rechte Zubereitung u. s. w.) b. Die Seide. Die Seide stammt vom nützlichsten aller Schmetter- linge, vom Seidenspinner. **) Der Seidenspinner ist ein Nachtschmetterling. Das Weibchen legt *) Benutze Goering-Schmidt, Ausl, Kulturpflanzen, Bild 2. **) Lehmann, Zool. Atlas. 41 Wandtafeln 88/66 cm pro Bild: 1,40. — Nr. 21 der Seidenspinner.
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