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1. Außereuropäische Erdteile - S. 146

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 146 — schmücken damit ihre Häuser und ihre Tempel. — Auch die Porzellan- fabrikation und die Herstellung lackierter Waren ist bemerkenswert. Die Japaner verstehen Möbel und Gerätschaften aufs herrlichste zu lackieren. Sie überziehen nämlich diese Sachen nicht allein mit einem Lack, dem an Feinheit und Dauerhaftigkeit keiu auderer gleichkommt, sondern verstehen es auch, in diesen Lack Vögel, Blumen, Bäumchen oder Blätter aus dünnem Elfenbein, Schildkrot oder Perlmutter einzulegen. (Vorzeigen eines solchen Gegenstandes!) d. Japan treibt wie Großbritannien einen regen Handel. Dieser Handel wird im Innern durch gute Straßen und Eisenbahnen, nach Außen durch eine stattliche Handelsflotte unterstützt. *) Die Ausfuhr er- streckt sich hauptsächlich auf Reis und Thee, Seiden- und Baumwollen- waren, Porzellanwaren, Papier und Kupfer. Wie sehr sich Japans Handel in den letzten Jahren gehoben hat, lehrt ein Beispiel: 18a4 führte Japan nach China für 800 090 Doli, 1894 für 19 1/2 Mill. Dollar Baumwollengewebe ans. In 10 Jahren war die Ausfuhr auf das Vieruudzwanzigfache gestiegen. Aus Grund der angestellten Betrachtungen gelangen wir zu eiuer dritten Hauptfrage: Iii. Worauf ist es zurückzuführen, das? Japan ein so blühender Staat ist? Die Gründe hierfür find folgende: 1. Die Japaner sind ein sehr gut beanlagter Volksstamm. Körperlich ähneln sie zwar in vielen Dingen den Chinesen. (Gesichts- färbe, hervorstehende Backenknochen, schiefliegende Augen, schwarzes, straffes Haar, das sie zu einem Zopfe vereinigen) aber sie zeichnen sich vor ihren Nachbarn dnrch Reinlichkeit, Kunstsinn und durch das Streben aus, fremde Vorzüge bei sich einzubürgern. 2. Die japanische Regierung sorgt unermüdlich dafür, daß europäische Bildung und europäische Erfindungen und Einrichtungen im Lande Eingang finden. Sie sorgt für den Bau von Eisenbahnen lind Dampfern und für die Anlage von Telegraphenlinien. Sie läßt das Heer nach europäischem Muster ausbilden. Sie schickt begabte Japaner nach Europa, läßt sie dort ausbildeu und überträgt ihnen nach ihrer Rückkehr solche Staats- ämter, in denen sie ihre erworbenen Kenntnisse zum Nutzen des Landes verwenden können. So wird z. B. solchen, die ans der Bergakademie in Freiberg studiert haben, die Leitung von Staatsbergwerken übertragen. Sie hat weiter mit großen europäischen Staaten Handelsverträge abge- schlössen und so nicht nur den Produkten und Erzeugnissen des eigenen Landes neue Absatzgebiete erschlossen, sondern mich die Einfuhr europäischer Wareu und Stoffe erleichtert. Welcher Umschwung sich in Japan in *) 1893 zählte Japans Handelsflotte 18193 Seeschiffe einheimischer und 1492 Seeschiffe europäischer Banart, darunter 643 Dampfer.

2. Europa - S. 152

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 152 — 3. Industrie. Da auf der Halbinsel der Maulbeerbaum gedeihe so beschäftigt man sich vielfach mit der Gewinnung und Verarbeitung der Seide zu Tüchern, Decken und Shawls. Es geschieht dies besonders in Konstantinopel und Saloniki. Weiter stellt man aus Seide und Wolle prächtige Teppiche her. Berühmte Teppichwebereien befinden sich in Adrianopel und Saloniki. Ferner bereitet man ans den Rosen, die am Südabhange des Balkans*) felderweise gebaut werden, köstliches Rosenöl und duftendes Rosen Wasser. Wichtig ist weiter die Herstellung von Schmucksachen. Sie blüht hauptsächlich in Konstantinopel. Bei unserer Wanderung durch den großen Bazar (Vergl. S. 146) sind wir ja an den Verkaufsständen der Juweliere und Goldschmiede mit vorüber gegangen. 4. Handel. Der Land Handel ist gering. Der bereits erwähnte Mangel an Eisenbahnen und guten Straßen erschwert den Transport der Waren. Wichtiger ist der See Handel. Die wichtigsten Seehandel- städte sind Konstantinopel, Saloniki und Athen (Piräus). Von diesen Häfen werden besonders Tabak, Seide und Seidenwaren, Wolle und Leder, Wein und Korinthen ausgefahren. Korinthen sind kleine, kernlose Weinbeeren. Sie sind in frischem Zustande nicht zu genießen, sondern werden in der Sonnenwärme getrocknet und daun in den Handel gebracht. (Kleine Rosinen!) Wie verwendet man sie? Zusammenfassung und Einprägung. Vergleich. a. Ziel: Wir vergleichen heute die drei großen südlichen Halbinseln untereinander. Dies kann geschehen in Bezug auf: 1. Größe. Wir finden: Die Pyrenäenhalbinsel ist die größte der drei Halbinseln (ca. 600 000 qkm). Ziemlich so groß ist die Balkan- Halbinsel (ca. 570 000 qkm). Den kleinsten Raum nimmt die Apenninen- Halbinsel ein (ca. 290 000 qkm). Sie ist also nur halb so groß als die Pyrenäenhalbinsel. 2. Bevölkerungsdichte. Balkanhalbinsel und Pyrenäenhalb- insel sind nur schwach bevölkert. Dort wohnen im Durchschnitt noch nicht ganz 40 Menschen auf 1 qkm.**) Eine dichte Bevölkerung hat dagegen die Apenninenhalbinsel. Da dort auf 290 000 qkm 30 Millionen Menschen ihren Wohnsitz haben, so wohnen durchschnittlich auf 1 qkm 100 Menschen. (Wie ist es in Deutschland? Wie in Sachsen?) 3. Bodenbeschaffenheit. Alle drei Halbinseln sind gebirgig, doch herrscht *) Kasanlik an der Tuntscha ^Nebenfluß der Maritza) ist das Kaschmir Euro- Pas, das türkische Gulistarn, d. h. das Land der Rosen. **) Die Schüler finden natürlich diese Zahlen selbst.

3. Europa - S. 229

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 229 — 7. Handel. (Ausfuhr von Kaviar, Getreide, Hanf, Wolle, Leder und Häuten, Pelzwaren, Metallen.) Vergleich. a. 3ifl: Wir vergleichen heute Rußland und Spanien mit- einander. Dies kann geschehen in Bezug auf: 1. Lage. a. Beide Länder sind Grenzländer, und zwar bildet Rußland den äußersten Osten, Spanien (und Portugal) den äußersten Westen unseres Erdteils.) b. Beide Länder grenzen im Süden an ein Binnenmeer, dessen Ausgang sie nicht besitzen. Gibraltar befindet sich in den Händen der Engländer, Konstantinopel in dem Besitze der Türken. 2. Bevölkerungsdichte. Beide Länder haben eine geringe Bevölkerungsdichte. In Spanien kommen nur 34, in Rußland sogar nur 18 Einwohner auf 1 qkm. (In Sachsen dagegen!) 3. Bodenbeschaffenheit. a. Beide Länder besitzen Randgebirge. (Ural, Kaukasus, Jailagebirge — cantabrisches Randgebirge, Pyrenäen, Gebirge von Granada.) b. Beide Länder haben im Inneren Erhebungen. (Waldai- höhe, Bergufer der Wolga — Scheidegebirge.) Doch ist das Innere Rußlands Tiefebene, das Innere Spaniens dagegen meist Hochebene. 4. Bewässerung. a. Beide Länder haben große Ströme aufzuweisen, doch haben die Flüsse Spaniens mit Ausnahme des Ebros alle eine entschieden West- liche Richtung, während die Flüsse Rußlauds sich vom Innern aus strahlenförmig über das Land verbreiten. Außerdem ist hervorzuheben, daß die spanischen Flüsse wasserärmer und nicht so zur Schisfahrt geeignet sind, wie die russischen Ströme. b. Rußland ist reich, Spanien arm an großen Seen. 5. Klima. Beide Länder haben Kontinentalklima, doch liegt das bei Spanien daran, daß die Randgebirge den Seewinden den Eingang versperren, während es in Rußland daher kommt, daß das Innere zu weit von dem

4. Außereuropäische Erdteile - S. 53

1914 - Leipzig : Wunderlich
9. Die Republik Paraguay. Sie liegt zum größten Teil in der Gabel von Parana und Paraguay und ist wie Bolivia ein Binnenstaat. 10. Die Republik Brasiliens) Dieser Staat füllt fast die Hälfte Südamerikas aus. Er umfaßt a. ein Gebirgs- und Küstenlands im Südosten, b. ein Waldland, im Nordwesten gelegen. Die Hauptstadt des Landes heißt Rio de Janeiro. Sie hat, fügt der Lehrer hinzu, einen Weltruf, einmal ihrer schönen Lage, zum anderen ihres großartigen Handels wegen. Rio de Janeiro liegt an einer tiefen, mit Inseln geschmückten und vonhochaufrageuden bewaldeten Bergen umgebenen herrlichen Bucht. (Bild vorzeigen!) Von hier aus gehen fast alle Produkte Brasiliens hinaus in die Welt: die Diamanten, die man mühsam aus steinigem Boden gräbt, das edle Mahagoniholz und das nützliche Färb- holz, das man in den unermeßlichen Wäldern schlägt, die Baumwolle, der Tabak, der Zucker und der Kaffees, die man auf sorgfältig gepflegten Plantagen erbaut. In den südöstlichen Staaten Brasiliens sind zahlreiche Deutsche an- sässig.3) Sie beschäftigen sich teils mit Ackerbau und Viehzucht, teils mit Handel (Kaffee, Tabak!) und bewahren auch in der Ferne deutsche Sprache und deutsche Sitte. (Deutsche Kirchen, deutsche Schulen, deutsche Zeitungen, deutsche Vereine.) B. Die Kolonialbesitzungen. Das Küstenland zwischen der Orinocomündnng und der Münduug des Amazonenstromes hat drei Besitzer. Ein Teil gehört den Engländern, ein Teil den Niederländern, ein Teil den Franzosen. Wir unterscheiden daher: 1. Britisch-Gnayana, das ist der westliche Teil. 2. Niederländisch-Guayaua oder Surinam, das ist der mittlere Teil. 3. Französisch-Guayana, das ist der östliche Teil. Guayana ist „das Land, wo der Pfeffer wächst". Wie ist das zu ver- stehen? Nun zunächst wörtlich! Hier gedeiht der Pfefferstrauch, eine Schling- pflanze mit lederartigen Blättern und rötlichen Beeren, der uns die „Pfeffer- körner" (d. f. die getrockneten Beeren) liefert. Weiter erinnert uns dieser 1) Für den Lehrer: Brasilien war bis 1889 ein Kaiserreich. Der letzte Kaiser, Dom Pedro Ii, wurde Vertrieben. Er war ein wohlwollender, uneigennütziger, aber wenig energischer Mann, dem das Gesetz, weiches die Sklaverei in Brasilien sofort und ohne alle Entschädigung abschaffte und somit die Pflanzerpartei aufs empfind- lichste verletzte, den Thron kostete. Das Wesen des vertriebenen Fürsten charakteri- siert am besten ein kleiner Zug: Er verkaufte an die zahlreichen Titel- und Ordens- jäger seines Landes Auszeichnungen in freigebigster Weise und ließ. aus den Erträgnissen des „Geschäfts" ein großartiges Krankenhaus bauen, welches die In- schrift trug: „Die menschliche Eitelkeit dem menschlichen Elend." 2) Über die Hälfte alles Kaffees der Welt stammt aus Brasilien. Im Jahre 1911 wurde für 818 Mill. Mark Kaffee ausgeführt. 3) Gegen 340000, in ganz Brasilien etwa 400000.

5. Außereuropäische Erdteile - S. 57

1914 - Leipzig : Wunderlich
— 57 — Landes, nicht auf seine Hebung bedacht war, wurde vor ungefähr 100 Jahren gestürzt. Es entstanden 10 Republiken, unter denen die Vereinigten Staaten von Brasilien als erstes Kaffeeland der Erde besondere Bedeutung haben. Nur ein kleiner Teil Südamerikas (Guayana) ist noch nicht selbständig. In seinen Besitz teilen sich England, die Niederlande und Frankreich. Ix. Beziehung zum Baterlande. Deutschland steht mit Südamerika in reger Handelsverbindung. 1. Deutschland liefert nach Südamerika hauptsächlich Baum- wollen-, Woll- und Metallwaren. 2. Deutschland bezieht aus Südamerika besonders Kakaobohnen (Ecuador), Kaffee und Tabak (Brasilien), Schafwolle, Häute und Fleischextrakt (Argentinien und Uruguay) und Salpeter (Chile). 3. In den meisten Staaten sind zahlreiche Deutsche ansässig. In ihren Händen befinden sich viele Plantagen, Bergwerke,Handels- Häuser und Fabriken. Viele Ströme werden von deutschen Dampfern befahren, bedeutsame Städte durch deutsche Eisen- bahnen verbunden. Am größten ist die Zahl der Deutschen in Südbrasilien und Chile. B. Iie schematische Abersicht. Südamerika. I. Lage. Südlich vom Äquator. — Zwischen zwei Ozeanen. — Ver- bindung mit Nordamerika durch eine schmale Landbrücke. Ii. Gestalt und Gliederung. Rechtwinkliges Dreieck. — Leib ohne Glieder. — Mangel an Halbinseln, Buchten und Inseln. Iii. Größe. Fast noch einmal so groß wie Europa, aber schwach be- v'ölkert. Iv. Bodenbeschaffenheit. 1. Gebirge. a. Die Anden mit Aconcagua, Chimborazo, Cotopaxi. (Ketten — Vulkane — Metallreichtum.) b. Die Sierra Nevada de Santa Marta. (Magdalenenstrom.) c. Das Hochland von Guayana. d. Das Gebirgsland von Brasilien. 2. Ebenen. a. Am Orinoco. (Llanos.) b. Am Amazonenstrom. (Selvas.) c. Am Rio de la Plata. (Pampas.) V. Bewässerung. 1. Meere. (Atlantischer und Großer Ozean.)

6. Außereuropäische Erdteile - S. 98

1914 - Leipzig : Wunderlich
— 98 — 4. Durch ihre aufblühende Industrie. Sie blüht hauptsächlich im östlichen Teile der Union, weil dort die Alleghanys Kohlen und Eisen in reichem Maße liefern. Sie verarbeitet das Eisen der Alleghanys zu Maschinen, z. B. Nähmaschinen, die Wolle der Tiere zu Garn und Tuch, die Felle der Haustiere zu Leder, die Baumwolle zu Watte, Garn und Kattun, den Tabak zu Zigarren, das Holz der Urwälder zu Schiffen, Hausgeräten und Mufikinstru- menten. (Klaviere!) Sie wird wesentlich dadurch unterstützt, daß der Nordamerikaner fast ausschließlich heimische Waren kauft, also nicht, wie leider so viele Deutsche es tun, ausländischen Erzengnissen den Vorzug gibt. Die Amerikanerin hält die in der Heimat hergestellten Dinge für die besten und fragt in den Läden nicht nach dänischen Handschuhen, fran- zösischen Blusen, russischen Gummischuhen, Wiener Hüten usw. 5. Durch ihren Welthandel. Er wird unterstützt durch die zahlreichen Flüsse und Kanäle, auf denen eine rege Dampfschiffahrt getrieben wird, durch die günstige Lage zu deu beiden Weltmeeren, auf denen eine Flotte schwimmt, die nur durch die englische an Größe übertroffen wird, durch die großen Bahnlinien, die den Riesenstaat durchqueren. (Pacifiebahnen.) Der Ausfuhrhandel erstreckt sich auf alles, was Boden und In- dustrie hervorbringen, hauptsächlich auf Metalle (Gold und Silber), Petroleum, Baumwolle, Getreide und Mehl, Fleisch, Leder/) Wolle, Woll- und Baumwollwaren. Die Haupthandelsplätze sind Boston, New-Aork, Baltimore, New-Orleans und San Francisco, ferner Chicago, Ein- cinnati und St. Louis. (Bestimme die Lage jedes Ortes genau und gib an, warum gerade dieser Ort zum Handelsplatz geworden ist!) Zur sachlichen Besprechung. a. Wie erklärt es sich wohl, daß der Ackerbau in der Union in so hoher Blüte steht? (Zunächst ist der Boden viel fruchtbarer als bei uns. Er ist noch nicht so ausgenutzt wie der unsrige, und z.b. im Westen der Union noch so kräftig, daß er nicht gedüngt zu werden braucht. — Weiter arbeitet man in Amerika viel mehr als bei uns mit landwirtschaftlichen Maschinen. Man benutzt nicht nur zum Säeu und Dreschen Maschinen, sondern auch zum Pflügen des Fel- des und zum Mähen, Einfahren, Reinigen und Verpacken der Ernte.) b. Wie erklärst du es dir, daß unsere Reichsregierung so eifrig bemüht ist, in den deutschen Kolonien Baum- Wollenplantagen entstehen zulassen? (Gegenwärtig sind wir fast ausschließlich auf die Baumwollenzufuhr der Union an- gewiesen. Wenn die amerikanischen Händler die Preise erhöhen, müssen die deutschen Fabrikanten entweder zahlen oder ihre Fabriken still stehen lassen. Ein solcher Zustand ist des mächtigen Deutscheu Reiches nicht würdig. Wir müssen versuchen, auch auf diesem Ge- biete selbständig und nnabhängig zu werden.) i) New-Aork ist der größte Ledermarkt der Erde.

7. Außereuropäische Erdteile - S. 145

1914 - Leipzig : Wunderlich
— 145 - leichtgewebtes Tuch, bcts Kopf und Oberkörper bedeckt, und als Schmuck Ringe an Nase, Hand und Fuß.) — Auch vornehmere Hindus zeigt unser Bild! (Leichte Jacke, leichte Beinkleider aus Leinwand oder Seide, Sandalen.) Sie kehren auf ihren Elefanten von der Jagd zurück und lassen den erlegten Tiger durch ihre Diener an einem Bambusrohr nebenher tragen. Jeder Elefant trägt auf reichverziertem Sitze einen Herrn, welcher sich den Sonnenschirm von einem Diener halten läßt, während dev Führer des Tieres auf dessen Halse seinen Platz eingenommen hat. 18. Hindufamilie. *) 2. Die Besitzer des alten Wunderlandes sind gegen- wärtig die Engländer.2) Der König von England ist gleichzeitig Kaiser von Indien und läßt das Land durch einen Vizekönig verwalten. Dieser Vizekönig hat seinen Wohnsitz in Kalkutta. (Lage!) Kalkutta war vor 150 Jahren ein ganz unbedeutender Ort. Seitdem es aber Sitz der englischen Regierung ist, ist es großartig emporgeblüht. Es zählt mit seinen Vorstädten über eine Million Einwohner und hat 50 km im Umfange. Der Handel ist jetzt von der größten Bedeutung. Ausgeführt werden besonders Zucker, Baumwolle, Jute, Indigo, Opium,3) rohe Seide und Seiden- 1) Völkertypen von Lehmann-Leutemann. — 6 Tafeln ä 3 Mk. 20 Pfg. Bild Nr. 4: Hindufamilie mit Hütte, Hausgerät und Waffen. 2) Das Kaiserreich Indien umfaßt an direktem Besitz 2,8 Mill. qkm und 244 Mill. Einwohner. Dazu kommen nun noch die Schutzstaaten (Kaschmir usw.) mit 1,8 Mill. qkm und 70,8 Mill. Einwohnern. 3) Mohnsaft — genauer bei China. Tischendorf, Außereuropäische Erdteile. 19. Aufl. 10

8. Außereuropäische Erdteile - S. 340

1914 - Leipzig : Wunderlich
— 340 — Auf dem Boden des heutigen Deutschen Reiches wohnten 1860 : 25, 1870:40, 1895 : 52 Millionen Menschen. 1910 zählte das Reich bereits 65 Millionen Einwohner,- 1930 wird es voraussichtlich 80, 1950 aber 100 Millionen Bewohner umschließen. Für eine so große Bevölkerung wird es wohl Raum, aber nicht mehr genügend Gelegenheit zu lohnendem Erwerb bieten. Tausende werden jährlich hinausziehen, um sich in der Ferne eine Heimat zu begründen. Ihnen soll Gelegenheit geboten werden, trotz der Auswanderung indeutschland, im größeren Deutschland wohnen zu können, damit ihr Kapital, ihre tätige Hand, ihr Unternehmnngs- und Erfindungsgeist nicht fremden Völkern zugute kommt, sondern dem Bater- lande erhalten bleibt. 2. Wir brauchen sie als Pflanzuugsgebiet für Kolonial- waren. Gegenwärtig sind wir mit unserem Bedarf an Baumwolle, Kaffee, Tee, Kakao, Kautschuk fast völlig vom Auslande abhängig und müssen jährlich viele, viele Millionen an das Ausland für solche Rohstoffe und Produkte zahlen, die uns unentbehrlich sind und in unserem Vaterlande nicht erzeugt werden können. Beziehen wir doch jährlich allein sür 500 Millionen Mark Baumwolle aus dem Auslande. jö3as sollte aus unserer blühenden Baumwollenindustrie werden, wenn eines Tages — vielleicht infolge eines Krieges — die Zufuhr von amerikanischer Wolle (New- Orleans) ins Stocken käme oder ganz aufhörte? Ein großes mächtiges Reich muß dafür besorgt sein, daß es wenigstens einen Teil der Rohstoffe, die es braucht, selbst erzeugt, um nicht vom Auslande in beschämender und gefährlicher Weise abhängig zu sein. 3. Wir brauchen sie als Absatzgebiet für uufere In- dustrieerzeugnifse. Deutschland erzeugt soviel Eisenwaren, Tuche, Zeuge, Seidenwaren, Kleider, Glas- und Tonwaren, Spielwaren usw., daß es sie bei weitem nicht alle im eigenen Lande verwenden kann. Im Jahre 1900 hat es viel- mehr 2800000 Tonnen Fabrikate in das Ausland geliefert. Wollte man diese Waren alle in einem Eisenbahnzug befördern, so würde er ungefähr von Paris bis Moskau reichen. Um diese ungeheure Warenmenge absetzen zu können, muß der deutsche Kaufmann bis an den Rand der Wüsten und Urwälder fremder Erdteile vordringen und dabei oft sein Leben und seinen Besitz aufs Spiel setzen. Was sollte aus unseren Fabriken und ihren Arbeitern werden, wenn einmal der Absatz dieser Waren ins Stocken gerät, weil fremde Staaten nicht mehr bei uns kaufen wollen und durch hohe Eingangszölle unsere Waren so verteuern, daß sie keine Käufer mehr finden? Es würde bald mancher Kessel kalt und mancher Fabriksaal leer stehen und manches Arbeiterkind vergeblich nach Brot rufen! Nein! das Deutsche Reich muß in der Ferne Gebiete haben, in denen ihm niemand durch hohe Eingangszölle oder andere feindselige Maßregeln den Absatz seiner Er- Zeugnisse erschwert.

9. Außereuropäische Erdteile - S. 52

1914 - Leipzig : Wunderlich
— 52 — der Unbemittelten. Schon seit 1857 besitzt die deutsche Gemeinde eine öffentliche Schnle, an der nur Deutsche als Lehrer angestellt sind." (Dr. Buchholz.) 7. Die Republik Argentinien. Sie umfaßt den größten Teil der Pampas (vgl. S. 47) und reicht im Osten bis zum Uruguay, im Süden bis zum Kap Hoorn. Die Hauptstadt liegt am La Plata, heißt Buenos- Aires und ist die größte Stadt Südamerikas. Zur sachlichen Besprechung. a. Womit mögen sich die Bewohn er von Argentinien Haupt- sächlich beschäftigen? In erster Linie mit Viehzucht. Die Gauchos bilden einen wichtigen Teil der Bevölkerung. Der Vieh- bestand wurde 1910 auf 29 Millionen Rinder, 8y3 Millionen Pferde, 71 Millionen Schafe und Ziegen und 1y2 Million Schweine geschätzt. — Neben der Viehzucht gelangt der Ackerbau von Jahr zu Jahr mehr zur Blüte. Erhält doch Deutschland allein jährlich für ca. 70 Millionen Mark Weizen ans Argentinien? b. Bnenos-Aires bedeutet „gute Lüfte". Wie erklärst du diesen Namen? (Gesundes Klima der Stadt!) c. Wie breit mag wohl der La Plata bei Buenos-Aires sein? Miß mit Hilfe des Zirkels und des Maßstabes! (Ungefähr 70 km, also so breit, wie die Entfernung zwischen Hamburg u.lübeck!) ä. Wie mögen die Ungeheuern Mengen Rindvieh nutzbar ge- macht werden? (Die Hauptnutzung besteht im Verkauf für die Salvaderos, d. f. große Schlachthäuser, in denen jährlich l1^ Mil- lionen Rinder geschlachtet werden, um zum größten Teil als ge- trocknetes Salzfleisch nach Euba und Brasilien oder in gefrorenem Zustande nach Europa, besonders nach England, ausgeführt zu werden. Ein Teil der geschlachteten Tiere wird auch zu Fleisch- extrakt (Vorzeigen einer Büchse!) verarbeitet und in dieser Form nach Europa versandt. Die Häute der geschlachteten Tiere werden ebenfalls nicht nur in die Nachbarstaaten, sondern auch nach Europa ausgeführt. Deutschland z. B. bezieht jährlich für ungefähr 30 Millionen Mark Rindshäute aus Argentinien. 8. Die Republik Uruguay. Das Gebiet dieses Staates liegt nörd- [ich vom Rio de la Plata und ist auf drei Seiten von Wasser umgeben. Wir finden a. im Süden den Rio de la Plata, b. im Osten den Atlantischen Ozean, 0. im Westen den Uruguay. Die Hauptstadt heißt Montevideo. Sie liegt am Ausgange des La Platabeckens. Da auch dieser Staat im Gebiete der Pampas liegt, so findet sich hauptsächlich Viehzucht hier. (9 Mill. Rinder und 26 Mill. Schafe und Ziegen.) Daher führt man auch von hier aus Häute, Wolle, Talg und Fleischextrakt (Erkläre!) in großen Mengen aus.

10. Außereuropäische Erdteile - S. 23

1914 - Leipzig : Wunderlich
— 23 — Ausnutzung der Kohlengruben bei Puebla einen Aufschwung genommen. (Herstellung von Baumwollenzeugen!) 3. Wie groß mag wohl Mexiko sein? Es ist fast viermal so groß wie das Deutsche Reich (2 Millionen qkm), hat aber nur 13y2 Millionen Einwohner. (Also 7 Einwohner auf 1 qkm!) Die Hauptstadt, das prächtig gelegene Mexiko, ist mit ihren Vororten zusammen ungefähr so groß wie Dresden.*) 4. Was erhält Deutschland von Mexiko und was liefert es ihm? Es erhält hauptsächlich Tabakblätter, Farbholz und Kaffee und liefert vorzugsweise Kleiderstoffe, Eisen- und Stahlwaren und Glas. Die Einfuhr deutscher Waren hat von Jahr zu Jahr zugenommen. Zusammenfassung. Mexiko. I. Lage und Größe: Mexiko breitet sich in Gestalt eines nach Norden geöffneten Füllhorns zwischen dem Großen Ozean und dem Busen von Mexiko aus und ist ungefähr viermal so groß wie das Deutsche Reich. Ii. Bodenform: Mexiko bildet ein Tafelland, welches in Terrassen nach Westen und Osten steil zum Meere hin abfällt und einer schmalen Küstenebene Raum gibt. 1. Das Tafelland ist gesund und fruchtbar. In seiner kühlen, trockenen Luft gedeihen Weizen und nützliche Kakteen. (Cochenille!) Sein Boden birgt Gold, Silber und Kupfer in reicher Menge. An seinen Vulkanen lagert Schwefel in ungeheuren Mengen. 2. Auf den regenreichen Terrassen rauschen immergrüne Eichenwälder, an deren Stämmen sich die Vanille emporrankt, wuchern baumartige Farne, reifen köstliche Obstsorten und ausgezeichneter Mais. 3. In der heißen Küstenebene gedeihen Zucker, Reis, Kaffee, Kakao, Tabak und wertvolle Hölzer. (Mahagoni!) Iii. Die wichtigsten Erwerbszweige des Landes sind Plantagenbau, Berg- bau, Industrie und Handel. 1. Der Plantagenbau ist nicht so entwickelt, wie es Boden und Klima erwarten lassen. Mexiko könnte z. B. die ganze Erde mit Zucker versorgen und liefert jährlich doch nur so viel, wie im eigenen Lande verbraucht wird. Die Trägheit der Bewohner und die schlechte Verbindung zwischen dem Innern und der Küste sind die Haupt- Ursachen für diesen Zustand. 2. Der Bergbau liefert in erster Linie Silber. Mexiko hat die größte Silberproduktion unter allen Ländern der Erde. 3. Die Industrie hat sich erst in den letzten Jahren entwickelt. Ihr wichtigster Zweig ist die Baumwollverarbeitung, welche in erster Linie grobe weiße Kattune erzeugt. 4. Der Handel wird durch den Mangel an schiffbaren Flüssen, durch den Mangel an günstigen Häfen und durch die schlechte Verbindung zwischen Hochland und Küste erschwert. Er hat sich aber durch die Anlage von Bahnen neuerdings sehr gehoben. Die Hauptartikel der Ausfuhr sind Metalle, Hölzer, Kaffee, Tabak und Vanille. Deutschland liefert besonders Kleiderstoffe, Eisen- und Stahlwaren und Glas. i) „Wenn einem Fleck der Erde vor anderen der Name eines Paradieses gebührt, so ist es sicherlich Mexiko mit seinen Seen, seinem Pflanzenschmuck, seinem landschaftlichen Hintergrund, den Schneevulkane zieren, seinem ewig heiteren Wetter und seiner erquickenden Höhenluft."
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