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1. Außereuropäische Erdteile - S. 221

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 221 — b. Sie besitzt neben wertlosen Steppen Gebiete, die von großartiger Fruchtbarkeit sind. So gedeihen z. B. an den Ab- hängen der Küstengebirge Kokospalmen, Bananen, Baumwolle, Vanille, Tabak und Kaffee vorzüglich. c. Sie hat eine reiche Tierwelt aufzuweisen, die dem Handel wertvolle Stoffe liefert. Die Steppen wimmeln von den verschiedensten jagdbaren Tieren, insbesondere von Büffeln, Antilopen, Zebras und Giraffen. (Felle!) Die Sümpfe und Flüsse und Seen sind reich an Fischen, Flußpserdeu (Zähue!) und Riesenschildkröten (Schildpatt zu Kämmen, Dosen und allerlei Kunstgegeustäudeu!) und Krokodilen. (Haut!) Im Westen giebt es Strauße (Federn!) und Elefanten. (Elfen- bein!) d. Sie eignet sich vorzüglich als Absatzgebiet für deutsche Waren, da sie nicht allein groß, sondern auch gut bevölkert ist. Schon jetzt rüsten die deutscheu Kaufleute, die an der Küste ihre Niederlassungen haben, große Karawanen nach dem Innern aus, um deutsche Waren, insbesondere Baumwolleuwaren, Eisendraht, Waffen und Munition einzu- führen und Elfenbein, Rhinozeroshörner oder Flußpferdzähne dafür einzu- tauschen. Allerdings ist es nicht so leicht mit dem Hinterlande (D. h.) Handel zu treiben. Sämtliche Waren müssen auf den Köpfen der Neger befördert werden. *) Außer den schmalen, kaum einen Meter breiten viel gewundenen Negerpfaden giebt es in Afrika nämlich keine Verkehrswege, und diese Pfade sind sehr beschwerlich zu begehen. Sie führen durch Flüsse und Bäche, Moräste und Sümpfe, unter Zweigen hin, durch hohes Gras und Dornettgestrüpp bergauf und bergab. Dazu kommt noch, daß die Neger sehr unzuverlässige Träger sind. Streng muß sie darum der Karawanenführer bewachen, denn oft kommt es vor, daß während der Nacht oder zu einer anderen geeigneten Zeit eine An- zahl Neger, nachdem sie ihre Ballen fortgeworfen und leichte Gegenstande entwendet haben; verschwinden und in ihre Heimat zurückeilen. Zur Unterstützung des Handels ist der Bau von Eisenbahnen in Angriff genommen. So soll eine solche die Hasenstadt Tanga mit dem Kilima-Ndscharogebiet verbinden. Eine Strecke dieser Linie ist bereits fertiggestellt. Auch eine Telegraphenleitung ist schon eingerichtet. Sie verbindet die Hafenstädte Tanga und Bagamojo, wird aber leider häusig durch Giraffen zerstört. — Die Verbinduug zwischen Mutterland und Kolonie halten Dampfer aufrecht, die allmonatlich von Hamburg uach Tauga abgehen. 2. Die nächst wertvollste Kolonie ist Kamerun, denn a. Es ist infolge seines Wasserreichtums sehr fruchtbar. Mächtige Wälder von Bananen und Palmen bedecken das Land. Im Lichte der Sonne prangt das Grün des 20 m hohen Guttaperchabaumes, *) Hirts Bilderschatz 85 d.

2. Außereuropäische Erdteile - S. 231

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 231 — In Kamerun wohnen bereits gegen zweihundert Deutsche. Sie haben entweder Faktoreien oder Plantagen angelegt. Jede Faktorei besteht ans einem Wohnhause und mehreren Lager- räumen. Hierher bringen die Eingeborenen die Erzeugnisse ihres Landes, besonders Elfenbein, Palmöl, Palmkern und Kautschuk und tauschen dafür europäische Waren ein. Plan- tagen bat man besonders am Kameruugebirge angelegt. Man baut hier vorzüglichen Kaffee, Kakao, Baumwolle und Tabak. 3. Diktat. Die Sahara. (das und daß.) Die Sahara ist das größte Wüstengebiet der Erde. Man weiß es noch nicht lange, daß in ihr mit ebenen, sand- oder steinbedeckten Gegenden lange Parallelzüge von Dünen und düstere, fast schwarz aussehende Felsengebirge wechseln. Das Klima ist heiß und trocken. In gewissen Teilen steigt das Thermometer an jedem Nachmittage im Schatten auf mehr als 50 o E., und es giebt Gegenden, wo oft Jahre, ja Jahrzehnte vergehen, ohne daß auch nur ein Regentropfen fällt. Daraus erklärt sich, daß der Boden nur spärlich mit Pflanzen be- deckt ist, und daß nur wenige Tiere in der Wüste wohnen. Eine liebliche Abwechselung bieten die Oasen. Das sind beckenartige Vertiefungen, in denen das aus Thonlagern herge- sickerte Grundwasser entweder als lebendiger Quell oder durch künstlichen Aufschluß hervortritt und auf das gewissenhafteste verteilt wird. Dadurch wird ihr Boden so befruchtet, daß das Land einem fruchtbaren Garten gleicht. Unter dem schattigen Laubdache hochstämmiger Dattelpalmen gedeihen die Südfrüchte aller Art und breiten sich oftmals noch Getreidefelder oder Gemüsebeete aus. Das Reisen durch die Wüste ermöglicht das Kamel, das Schiff der Wüste. Mit ihm gelangt man von Oase zu Oase, weil es auch bei größter Hitze tagelang das Wasser entbehren kann. (Aus Hermann, Diktatstoffe.) 4. Zum Besprechen und Lernen. Löwenritt. 1. Wüstenkönig ist der Löwe; will er sein Gebiet durchfliegen, wandelt er nach der Luguue, in dem hohen Schils zu liegen. Wo Gazellen und Giraffen trinken, kauert er im Rohre. Zitternd über dem Gewalt'gen rauscht das Laub der Sykomore*). *) Maulbeerfeigenbaum.

3. Teil 2 - S. 174

1897 - Leipzig : Wunderlich
Zur sachlichen Besprechung: a. Woher mag es kommen, daß der Bodensee im Sommer am wasserreichsten ist? Bei unseren Gewässern ist doch gerade in der heißen Jahreszeit eine Abnahme des Wassers zu beobachten? (Der Bodensee erhält sein Wasser hauptsächlich vom Rhein und seinen Nebenflüssen. Diese aber führen int Sommer die größte Wassermenge, weil in dieser Zeit Eis und Schnee auf den hohen Bergen schmilzt. Im Herbst wo Schnee und Eis nicht mehr so sehr tauen, sind die Zuflüsse nicht mehr so stark und können darum auch dem Bodensee nur wenig Wasser zuführen.) b. Woher kommt es wohl, daß der Südteil des Sees weniger tief ist? (Daran ist der Rhein schuld. Er bringt eine große Menge Geröll und Sand mit und lagert diese Massen auf dem Seegrnnde ab. Ii. Der Bodensee wird aber auch seiner Schönheit wegen der König der deutschen Seen genannt. Obstgärten (Kirschen und Pflaumen am Nordufer, Birnen und Äpfel am Südufer) und Rebenhügel ziehen sich am Rande des Sees hin. Prächtige Personendampfer mit rußigen Schornsteinen, schwer- beladene Segelbote, Fischerkähne mit weißen, vom Winde aufgeblähten Segeln beleben die fischreiche Flut. Ein Kranz schmucker Dörfer, stolzer Schlösser und alter Städte umgiebt das Gestade, darunter Konstanz, das [alte Kostnitz, wo einst — vor nun bald fünfhundert Jahren — Johann Hnß den Tod auf dem Scheiterhaufen erlitten hat. Aus der Ferne aber grüßen die stolzen Bergriesen der Alpen herüber mit ihren schneeglänzenden, weithin schimmernden Gipfeln. Zur sachlichen Besprechung: a. Welchen Fischen mögen die Fischer nachstellen, die anf ihren kleinen Segelboten hinaus auf den blauen See fahren? Sie fangen Blaufelchen*) (Oberleib bläulich, Unter- leib weiß. — „Was der Hering für die nordischen Völker ist, das ist dieser Fisch für die Umwohner des Bodensees), Maränen (Schwärzlicher Rücken, silberfarbener Leib. — Im Herbste und im Anfange des Winters gefangen, weil sie zu dieser Zeit am fettesten sind — frisch gegessen, geräuchert und mariniert), Grundforellen (Bis zu 40 Pfund schwer!), Karpfen und Welse. (Der Wels oder Weller ist der größte Süßwasserfisch Europas, der bis zu 300 Pfund schwer und gegen 2 Meter lang werden kann. — 6 Bartfäden. — Sein Fleisch ist weiß und fett und schmeckt süßlich.) b. Ob der See auch manchmal zugefriert, fodaß man zu *) Natürlich werden die hier aufgeführten Fische nur erwähnt, wenn Ab- bildungen oder dergl. zur Verfügung stehen.

4. Europa - S. 62

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 62 — jene kleinen, blutroten Steine, die man Granaten*) nennt und zu allerlei Schmucksachen verarbeitet, z. B. zu Armbändern, Broschen, Ohrringen und Halsketten. Die meisten dieser Edelsteine findet man bei Bilm. Zeige! 4. Die berühmten Mineralquellen. Heiße Quellen von ab- sonderlichen: Geschmacke strömen in dicken, dampfenden Strahlen aus der Erde. Dem klaren Wasser sieht man es nicht an, daß es wertvolle Salze und andere Bestandteile enthält, die im stände sind, so manchem armen, mit Krankheit geplagten Menschenkinde die verlorene Gesundheit zurück- zugebeu. Die bedeutendsten Quellen sprudeln in der Nähe von Karlsbad und Teplitz aus der Erde. Karlsbad liegt ziemlich an der Eger, Teplitz zwischen dem Erzgebirge und dem Mittelgebirge, westlich von der Elbe. a. In der Nähe von Karlsbad allein springen 17 heilsame Quellen aus dem Boden. Die berühmteste Quelle Karlsbads ist der Sprudel. Der Sprudel wirst sein 60° R heißes Wasser in starken Strahlen hoch in die Luft. Er gleicht einer mächtigen Fontäne. Die herabfallenden Wassermassen fängt ein großes, rundes Becken auf, aus dem die Kur- gäste sich ihre Becher füllen. b. Die Teplitzer Quellen sind nicht so warm wie die von Karlsbad. Ihr Wafser wird auch meist zu Bädern, selten zum Trinken verwendet. Jährlich kommen Tausende nach den Badeorten Böhmens, um dort Gesundheit oder wenigstens Linderung der Leiden zu suchen. Aus allen Teilen Europas, ja von jenseits des Meeres, aus Amerika und aus dem fernen Indien ziehen Kranke zu der großen Heilstätte, die die Natur Zum Segen der Menschheit geschaffen hat. Viele gehen frohen Herzens geheilt von dannen. Zur sachlichen Besprechung: Woher mögen die heißen Quellen stammen, die bei Karlsbad und Teplitz aus der Erde sprudeln? — Man nimmt an, daß sie ver- fchiedene Mündungen eines heißen Stromes sind, dessen Kessel in jenen tiefen Erdräumen liegt, wo der Erdkörper sich noch im glü- henden Zustande befindet. 5. Die betriebsame Bevölkernng. Sorgfältig wird das, was der Boden bietet, verarbeitet. Aus den Zuckerrüben wird in großen Fabriken Zucker gesotten. Ans den grünlichen Blüten des Hopfens, der sich in ausgebreiteten Gärten bei Saaz und Pilsen an langen Stangen in verschlungenen Ranken emporwindet, wird Bier gebraut. Das Pilsener Bier und Saazer Bier z. B. ist weltberühmt. Der erbaute Flachs wird besonders am Fuße des Riesengebirges zu Leinenwaren verarbeitet. Aus dem Eisen, das der Boden in reichem Maße birgt, stellt man unter Mit- Wirkung der böhmischen Kohle tausenderlei Metallwaren her. Im *) Der Name Granat hängt zusammen mit granatum-Grcmatapfel. Die Färbung des Steines hat Ähnlichkeit mit der der Blüten und Samenkörner des Granatapfels.

5. Außereuropäische Erdteile - S. 296

1914 - Leipzig : Wunderlich
- 296 — wandeln.i) — Die Hauptstadt Algeriens ist Algier. Es steigt terrassen- förmig an einem Hügel empor und gewährt vom Meere aus gesehen einen prächtigen Anblick. Algier steht mit Marseille in regem Dampf- schiffverkehr und sendet außer Wein besonders Frühkartoffeln und Blumen- kohl und andere feine Gemüse, die unter der algerischen Sonne sehr früh im Jahre wachsen, auf europäische Märkte. 3. Tunesien, das Gebiet westlich von der Kleinen Shrte, ist ein fruchtbares Küstenland, reich an Getreide, Ölbäumen und Dattelpalmen. Es wird unter französischer Oberleitung von einem Bey (Fürst) regiert. Seine Hauptstadt (Tunis) liegt in der Nähe der Stelle, an der einst das mächtige Karthago stand. Die Stadt Tunis gewährt einen eigen- artigen Eindruck. Die Straßen sind eng, winklig und krumm und überaus schmutzig. Die Häuserfronten erscheinen als hohe, kahle Mauern, da nach orientalischer Sitte fast alle Fenster nach dem Hofe zu liegen. Groß ist die Zahl der Basare, in denen Gemüse, Datteln und Leder- waren feilgeboten werden. Der vornehmste Basar ist der der Rosenöl- Händler, die neben Rosenöl auch allerlei Luxusgegenstände, wie mit Perlmutter ausgelegte Kästchen, Basen, seidene und golddurchwirkte Stoffe u. dgl. verkaufen. Diese Basare sind besonders in den Vormittagsstunden sehr belebt. Auch der Markt ist stark besucht. Hier treffen sich die Karawanen, die aus dem Innern Afrikas Straußen- federn, Elfenbein, Goldstaub und Felle herbeiführen, und die Kaufleute, die die herbeigeführten Waren weiter nach Europa verhandeln. Wirts- Häuser in unserem Sinne gibt es in Tunis nicht. Die einzigen öffent- lichen Orte sind die Kaffeehäuser. Diese werden jedoch nicht der Unterhaltung wegen besucht. In ihnen sitzen die Leute, die — ähnlich wie Opiumraucher — aus kurze Zeit in wundersamen Traumgesichten schwelgen wollen. Um sich zu betäuben, rauchen sie Haschisch, d. s. getrocknete Blätter einer Hanfart. Haben die Blätter, die man ähn- lich wie Tabak aus Pfeifen raucht, ihren Zweck erfüllt, so befindet sich der Raucher in einem Znstande, in dem er die herrlichste Musik zu vernehmen und süße Wohlgerüche zu atmen glaubt, auf seidenen Polstern zu ruhen und Dutzenden von Sklaven zu befehlen meint. Die Folgen des Haschischrauchens sind fast dieselben wie die des Opiumrauchens. (Also?) 4. Tripolitanien war im Altertum ein blühendes Land, reich an Getreide und Obst, Wald und Weide. Unter der Türkenherrschaft ist es verarmt und verödet. Seitdem es aber von den Italienern besetzt worden ist (1912), zeigen sich die Anfänge neuen Lebens. Gelingt es, das Land wieder mit einem Netze von Wasseradern zu überziehen (Aus- Nutzung der Bäche und des reichlich vorhandenen Grundwassers), wie es i) Der erste artesische Brunnen wurde von französischen Ingenieuren 1856 gebohrt. Nach 23tagige? Arbeit traf man in einer Tiefe von 52 ra eine wasserführende Schicht, welche in der Minute 4000 I Wasser lieferte.

6. Außereuropäische Erdteile - S. 312

1914 - Leipzig : Wunderlich
— 312 - Mehrere Frauen kauern bei ihren oft sehr geringfügigen Vorräten, während andere Neger mit breiten Schüsseln auf dem Kopfe von hinten vorkommen, um entweder das Gefäß selbst oder seinen Inhalt feilzubieten. Born links stehen zwei Körbe mit Maismehl. Hinter dem Maismehlhändler bietet eben ein Neger eine prächtige Ananas vergeblich an. Unter seinem Vorrate erblicken wir auch einen der großen Kürbisse, aus deren Schalen eine besondere Art von Gefäßen, die sogenannten Kalebassen, gefertigt werden. Links an der Lagune spielt sich der Engroshandel ab. Zahl- reiche gefüllte Säcke und Fässer liegen am Strande, und drei stämmige Neger sind eben beschäftigt, sie in das mit einem Sonnendache versehene Europäerboot zu verladen. Die beiden Europäer sind aus einer Fak- torei (Erkläre!) am Meere. Den Inhalt der Säcke und Tonnen haben sie nicht etwa selbst auf dem Markte zusammengekauft^ das Geschäft des Ankaufens der angebotenen kleinen Mengen und des Zusammenschüttens in Säcke und Tonnen besorgen vielmehr die schwarzen Zwischenhändler, wie wir einen in der Gestalt des mit einem blauen Gewände angetanen Negers vor uns sehen, oder die von den Faktoreien beauftragten An- käufer, von denen wir zwei bei dem Ananashändler erblicken. Die Säcke und Tonnen sind mit den beiden Hauptansfnhrprodnkten Togos erfüllt, mit Palmkernen und Palmöl." 3. Die Ebene, welche wir soeben kennen lernten, wird im Nordeil von einem von Nordwest nach Nordost ziehenden Gebirge abgeschlossen, welches sich in seinen höchsten Gipfeln bis zu einer Höhe von ungefähr" 1000 m erhebt. Das Gebirge ist infolge des reichlich fallenden Regens reich an Quellen und hat daher auf den Höhen üppigen Graswuchs, an den Abhängen und in den Tälern tropischen Urwald aufzuweisen, in dem eine zahlreiche Tierwelt (Affen, Nashornvögel!) sich tummelt, das Ebenholz, die Ölpalme, die Gummiliane und die Kolanuß gedeihen und der riesige Affenbrotbaum, „der Elefant unter den Bäumen", wächst. Der Affenbrotbaum gilt bei den Negern als verehrungswürdig, daher bauen sie in seiner Nähe gern ihre Hütten auf und halten in seinem Schatten ihre Versammlungen ab. Unser Bild (S. 313) zeigt uns eine solche Ver- sammlung. Laßt uns das Bild einmal sorgfältig betrachten! Auf ihm fällt uns zunächst der riesige Affenbrotbaum auf mit seinen sich weit- ausbreitenden Wurzelstämmen, zwischen denen wir in den hohlen Stamm hineinschauen können. Der Baum steht am Rande des Urwaldes, der die Ufer des Flusses begleitet, den wir im Vordergrunde sehen. Ein Stamm des Waldes führt als Brücke über diesen Fluß. Als Geländer dienen Lianen, die vom Affenbrotbaum aus zu einem anderen Baume am jenseitigen Ufer geschlungen wurden. — Unter dem Affenbrotbaume haben sich die Bewohner des Dorfes versammelt, dessen rundgebaute, mit Gras oder Schilf gedeckte Hütten wir auf der linken Seite des Bildes wahrnehmen: „Der Häuptling sitzt iu der Mitte, gerade am Eingange der Baumhöhle. Er trägt auf dem Kopfe eine Art Fez, das Kennzeichen dafür, daß er Mohammedaner ist. Bekleidet ist er mit einem bunt-

7. Das deutsche Vaterland - S. 280

1912 - Leipzig : Wunderlich
— 280 — Zur sachlichen Besprechung. a) Wie kommt es wohl, daß es bei der Weinlese so sröh- lich zugeht? (Die mühevolle Arbeit, die den ganzen Frühling, Sommer und Herbst hindurch gewährt hat, ist nun zu Ende. Die Sorge, daß Frost und Hagel, Regengüsse oder heftige Stürme die Ernte schmälern könnten, ist vorbei. — Verdienst und Ruhe- zeit in Aussicht.) b) Wie verwendet man die gepflückten Trauben? 1. Tafel- trauben. 2. Zur Bereitung des Weines. (Zerquetschen der Trauben zu Most. Durch Gärung entsteht aus dem Moste unter Absatz der Weinhefe der Wein.) c) Welches sind die bedeutendsten Städte im Moseltale? (Metz, Trier und Koblenz. Metz ist Deutschlands stärkste Festung. Es schützt den Moselübergang, wie Mainz den Rheinübergang, Magdeburg, den Elbübergang schützt *). Trier liegt in einem überaus fruchtbaren wein- und obstreichen Talkessel. Koblenz ist bekannt durch seinen Weinhandel.) ü) Durch das Moseltal führen weder wichtige Bahnen, noch große Landstraßen. Wie erklärst du das? (Die zahlreichen Windungen!) e) Die zahlreichen Krümmungen des Mosellaufs sind für die Schiffahrt in einer Hinsicht vorteilhaft, in anderer wieder nicht. Wieso? (Infolge der vielen Krümmungen fließt das Wasser langsamer ab, der Fluß wird also tiefer und kann so auch größere Schiffe tragen. Andererseits wird der Weg für die Schiffe infolge der zahlreichen Windungen länger, die Fahrt also zeitraubender und kostspieliger.) f) Wir hatten auf unserer Karte gesehen, daß die Mosel auf ihrem Ober- und Mittellaufe durch das Lothringische Stufenland fließt. Wir wollen es uns doch noch einmal auf der Karte ansehen. Was lehrt die Karte? (Das Lothringische Stufenland erstreckt sich vom Fuße des Wasgenwaldes und des Hardtgebirges aus nach Westen. Die Mosel ist der Hauptstrom des Gebietes. Sie teilt es in eine westliche und eine östliche Hälfte. An ihr liegt Metz, die Hauptstadt des Stufenlandes.) 7. Der Nhein von der Quelle bis Basel. 3icl: Wir wollen heute von Basel aus stromaufwärts wandern zur Quelle des Rheins. 1. Zeige unsern Weg! Ein Kind zeigt langsam an der Wandkarte von Basel aus stromaufwärts, ein anderes beschreibt den Weg: Zuerst i) Alle drei Festungen liegen an der großen Heerstraße, die von Paris nach Berlin, also ins Herz Deutschlands, führt.

8. Das deutsche Vaterland - S. 89

1917 - Leipzig : Wunderlich
— 89 — die Küste unseres Vaterlandes. Diese Schiffe bringen wert- volle Waren, z. B. Kaffee, Baumwolle, Petroleum usw. Außer- dem setzt die Nordsee auch fruchtbaren Schlamm ab, Schlamm, in welchem Weizen und Raps für den Menschen und Gras und Kraut für das Vieh herrlich gedeihen. Der Schlamm unseres Teiches hat wenig Wert. Endlich ist auch die Luft am Ufer der Nordsee besser als die Luft an unserem Teiche. Die Seeluft stärkt und erfrischt. Die Lust über und an unserem Teiche aber hat keinen besonderen Wert. 4. Die Nordsee kann denen, die an ihren Ufern wohnen, sehr gefährlich werden. (Dollart, Jadebusen, Deichbruch.) 5. Das Wasser der Nordsee ist bitter-salzig und darum un- genießbar. Es besitzt eine grünliche Farbe. Das Wasser unseres Teiches kann wenigstens von Tieren (Kühe, Pferde usw.) ge- nossen werden. Es sieht trübe aus. 6. Aus der Nordsee heraus ragen Inseln (Helgoland, Norderney z. B.), auf denen — weil Menschen dort ihren Wohnsitz haben — sich Kirchen, Wohngebäude und Gasthöfe befinden. Die Insel unseres Teiches ist klein und unbewohnt. Sie trägt nur einen Baum und eine Ruhebank. b. Ziel: Wir wollen heute die Orte Leipzig, Hamburg und Magdeburg miteinander vergleichen. In gemeinsamer Besprechung wird festgesetzt: Die drei Orte haben mancherlei gemeinsam. a) Alle drei Orte sind große Städte mit breiten Straßen, Märkten, Schulen, Kirchen, Bahnhöfen usw. b) Alle drei Orte sind bedeutende Handelsstädte, wo reges Leben auf den Straßen und Plätzen herrscht und tausenderlei Waren kommen und gehen. (Rollwagen mit Kisten und Ballen — Güterzüge — Speichers c) Alle drei empfangen Waren aus fernen Gegenden (Einfuhr), senden aber selbst auch Güter hinaus in alle Welt (Ausfuhr). — Nachweise? d) Allen drei Orten ist es leicht gemacht, Handel zutreiben. Ham- bürg liegt in der Nähe des Meeres an einem schiffbaren Flusse und an wichtigen Eisenbahnen. Magdeburg hat Eisenbahnen und einen schiffbaren Fluß zur Verfügung. Von Leipzig aus gehen Eisenbahnen und gute Landstraßen nach allen Richtungen. e) Alle drei Orte senden Waren auch nach unserer Vaterstadt. Wir empfangen von Hamburg Kaffee und Tee, Reis und Petroleum, von Magdeburg Zucker und Sauerkraut, von Leipzig Bücher. (Unser Lesebuch stammt aus Leipzig. — Titelblatt?)

9. Das Altertum - S. 86

1913 - Leipzig : Wunderlich
Stadt geleitet, ergossen sich rauschend aus künstlichen Grotten, breiteten sich wie Teiche in weiten, reichverzierten Behältern aus oder stiegen plätschernd in den Strahlen prächtiger Springbrunnen auf, deren kühler Hauch die Sommerluft erfrischte und reinigte. Wolle man die Fülle der Wasser ermessen, sagt Plinins, die zum öffentlichen Gebrauch in Bädern, Teichen, Kanälen, Palästen, Gärten, vorstädtischen Landhäusern fließen, die Entfernungen, die sie zurücklegen, die aufgeführten Bogen, dnrch-grabenen Berge, nivellierten Täler, so werde man gestehen, daß es auf der ganzen Welt nie etwas Staunenswerteres gegeben habe. Auch Galen rechnet zu den Hauptvorzügen Roms die Menge und Schönheit der Quellen, „von denen keine übelriechendes, schädliches, schmutziges oder hartes Wasser hat". Die bis ins 3. Jahrhundert sich noch stetig vermehrende Wassermenge machte nicht allein in wachsendem Maße den Aufenthalt in allen großen, öffentlichen Anlagen zu einer genußreichen Erholung, sondern veranlaßte auch eine stetige Vermehrung der öffentlichen (durch die Niedrigkeit des Preises [iy2 Pfennig] jedermann zugänglichen) Badeanstalten und Brunnen. Eine Stadtbefchreibung des 4. Jahrhunderts gibt856bäder(außer11thermen)an,Wasferbaffinsmitröhren-brunnen 1352. Ein großer Teil dieser Bassins war mit Kunstwerken verziert. Außerdem nennt der zweite Anhang der Stadtbefchreibung 15 Nymphäen, d.h. Quellengebäude, in denen Wasser sprang oder floß. „Wer in der heißen Jahreszeit an diesen künstlichen Kaskadellen das Volk hat ausruhen und abends inmitten der Steinmaffen, welche die eingebogene Sonnenglut wieder ausstrahlten, erfrischende Berglust atmen sehen, wird den Stolz begreifen, mit dem man unter Nerva sich rühmen konnte, die Ursachen beseitigt zu haben, welche in früherer Zeit die römische Luft zu einer bleischweren und verderbenbringenden gemacht hatten." „Die Krone des ganzen Systems aber bildete die Versorgung der Privathäuser mit laufendem Wasser." Seit die Verwaltung der Leitungen im Jahre 11 v. Chr. kaiserlich geworden war, hörte nicht bloß die bis dahin übliche Entrichtung einer Miete für die Wasserbenutzung von Privatpersonen gänzlich auf, sondern es konnte auch jedermann ohne Rücksicht auf den Charakter des Konsums die Erlaubnis erhalten, Wasser in sein Haus abzuleiten, und schon in Strabos Zeit „besaß säst jedes Haus in Rom Reservoirs, Röhrenleitungen und reichlichen Wassersprudel". Fast jeden jener Zeit bekannten Genuß und Luxus ermöglichte der Welthandel, der Kaufhallen, Läden und Magazine Roms mit den köstlichsten und seltensten Erzeugnissen der fernsten Länder, den prächtigsten und mühseligsten Werken der Gewerbtätigkeit und des Kunstfleißes aller Völker füllte. Plinius nennt den Tiber „den milden Kaufherrn aller Dinge, die auf der Erde erzeugt werden". „In Rom konnte man die Güter der ganzen Welt in der Nähe prüfen": spanische Wolle und chinesische Seide, künstliche bunte Gläser und feine Leinwand aus Alexandria, Wein und Austern der griechischen Inseln, den Käse der Alpen und

10. Urzeit und Mittelalter - S. 264

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 264 — 2. (Wittenberg uttb Jyouft. 2(n ©utenberg gefaßt un§: ©ein gletjj und feine 2iu§bauer. ©r Iäfct fid) feine 9ftü§e berbriefeen,. um feine Shinft §u berbeffern. „*8on der ©tirne I)eif5 rinnen mufj der ©cfjmeifj, foil ba3 Sßerf den Sdzeifter loben, bod) der ©egen fontmt von üben." Sßir §aben Üritleib mit ü)m, bafj er fobtet ttnbanf geerntet und ba^ if)n fobiel Ungtücf getroffen f)at. gauft naf)tn i^m die ©rucferei weg; Sei der (Eroberung von 9kain§ marb feine neue Sdrucferei ein ^aub der glommen. Sbenn fic£» nicf)t der erjbifdjof feiner erbarmt fjätte, märe er in 9^ot und (£Ienb geftorben. $n unferer £eit §at man i^m in äftain$ und in ©trapurg ®enfntäler gefegt; in ©trafjburg be^alb, meil er bort aucf) eine 3e^ lang gelebt ^at. 3. 25tt £$auft gefaßt uit$ itid)t: ©eine £jabfucf)t und ©elbgier, ©r martete, bi§ ©utenberg die 23ud)brucferfunft berbeffert fjatte; dann braute er beffen ©igentum mit einem ©cfjeine be3 9ied)t§ an fic|. ©eine ©träfe für biefe ^art^ergig= feit Ijat gauft erhalten, benn aud) feine Sdrucferei berbrannte, als 99?ainj erobert mürbe. „Unrecht ©ut gebeitet nicfjt." 4. (£rfmbmtgeti einft uttb jetjt* 3h§ ©utenberg feine @rfinbung gemacht f>atte, fdjitfcte if)n niemanb; er mufjte ficf) felbft fd)üfcen, inbem er feinen ©etjilfen berbot, bas ©e= I)eimnis ju betraten, !ye|jt ist es anbers. £jat jemanb etraas Sfteues er= funben, fo melbet er die§ dem 9ieid)§berficf)erung§amte. Sdann prüft biefes, ob die angemelbete (£rfinbung mirflicf) eine neue ©rfinbung ist. bas der galt, dann erhält der (Jrftnber bas 9ied?t, die ©rftnbung fo und fobiele ^a^re allein fjerjufteften. 28er in biefer geit die gefd)ü£ten (patentierten) ©egenftänbe nad)tnacf)t, mirb beftraft. ©o fcfjü^t unfere Dbrigfeit die neuen ©rfinbungen und die ©rfinber. Stuf atten biefeit ©acfyen fefjt iljr die S3udt)fiaben. ®. 9m)3.; b. f). ©eutfcfyes D^eic^Spatent ober aucf): ©.=!Dj?.=©d).: b. \ ©ebraucfysmufterfdjut}, ober i§r finbet die Snfcfjrift: ©efefcficf) gefdjüljt. gntbedhwgen. A. jdörbirtmtg. I. Stfe Suitffmbung be£ ^eetoegs tiari) ©ftmbieiu 1- ^ie 3litftd)t der Sitten übet bte ©eftalt bev (grbe, ®ie Sitten glaubten, bafj die Gerbe eine ©djeibe bübe, baf? sie feft
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TM Hauptwörter (200)200

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