Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Königreich Sachsen - S. 130

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 130 — Weizen werden abgemäht, ausgedroschen und dann zur Mühle geschafft. (Zahlreiche Windmühlen in der Ebene. — Berühmte Dampfmühlen in Würzen.) Tas Mehl wird dann an die Bäcker der Städte verkauft. (Tie Tampfmühle in Würzen versendet ihre Produkte in alle Welt.) — Das erbaute Obst und Gemüse wird ebenfalls in die größeren Städte, besonders nach Leipzig, zum Verkauf geschickt. Von Borna ans werden jährlich große Wagenladungen Zwiebeln nach Leipzig gesandt. Die Zucker- rübeu fährt man in die Zuckerfabriken. (Markranstädt!) Dort gewinnt man aus ihnen den Zucker, mit dem wir unseren Kaffee versüßen. Ii. Die Leipziger Ebene ist reich an Bodenschätzen. Wohl birgt hier der Boden nicht Silber und Blei, Eisen und Zinn, aber er bietet doch große Lehmlager, reiche Brauukohleulager und eine heilsame Quelle. a. Werfen wir zunächst einen Blick auf die Lehmlager. Ter Lehm ist, wie wir wissen, eine seste, zähe Erde, die man abgräbt, um aus ihr Ziegel zu formen. Auf einer Wanderung durch die Leipziger Ebene führt der Weg gar oft an Lehmgruben vorbei. Daneben erheben sich in der Regel Ziegelfabriken. (Abgraben des Lehms, Formen der Ziegel, Trocknen der Ziegel in luftigen Schuppen, Breunen im Ziegelofen, Versand.) b. Brannkohlenwerke finden sich in der Nähe von Borna, Grimma und Oschatz. c. Die heilsame Quelle sprudelt bei dem Städtchen Lausigk. (Lage!) Iii. Die Leipziger Ebene hat auch landschaftliche Tchön- heiten. Schöu sind die Hügel, die sich aus der Ebene erheben. Vom Kolmbergs (Lage!) aus bietet sich dem Wanderer ein herrliches Bild. Stattliche Dörfer, von Bäumen behaglich beschattet, von Kirchtürmen überragt, breiten sich vor uns aus inmitten lachender Fluren. Nach Osten hin liegt die alte, blühende Stadt Oschatz. Aus Westen herüber grüßen die Türme von Leipzig. Im Süden erblicken wir die Höhen des Erzgebirges, unter ihnen besonders den Rochlitzer Berg (Vergl. S 109.) Auch die Hohbnrger Berge (Lage!) sind des Besuches wert. Zwar bieten sie keine bedentsamen Fernsichten, dafür aber haben sie herrliche Waldungen aufzuweisen, in denen Troffeln und Finken ihr Lied ertönen laffen und Rehe friedlich auf stillen Waldwiesen äsen. Schön sind weiter die Thäler, die in die Ebene eingebettet sind, am schönsten das Thal der vereinigten Mulde in der Nähe der alten Schulstadt Grimma. (Lage!) Auf schattigen Waldwegen kann man hier entlang gehen am rauschenden Flusse, oder von ragenden Felsen hin- schauen über Wald und Wiese, Thal und Ebeue. Zur sachlichen Besprechung: a. Warum habe ich wohl Grimma „Schulstadt" genannt? (Fürsten- schule, Seminar, Realschule!)

2. Das Deutsche Reich - S. 150

1912 - Leipzig : Wunderlich
— 150 — c. Augsburg war — wie wir aus der Geschichte wissen — bereits im Mittelalter als reiche Handels- und Industriestadt weit und breit bekannt. swelser und Fugger!) Noch jetzt lebt mehr als die Hälfte aller Einwohner von Industrie. Die meisten davon arbeiten in den großen Baumwollspinnereien, Kattun- und Woll- druckereien und Maschinenfabriken, von denen viele die Wasser- kraft des Lech benutzen. Mit welchen sächsischen Städten könnten wir demnach Augsburg vergleichen? (Glauchau, Reichenbach!) d. An vierter Stelle wollen wir uns Kaiserslautern merken. Hier gibt es nämlich nicht nur wie in Augsburg bedeutende Baumwollspinnereien, sondern auch Maschinenbauanstalten (Näh- Maschinen, Fahrräder!) und große Zigarrenfabriken, in denen man Tabak verarbeitet, der in der Oberrheinischen Tiefebene erbaut wird. (Pfälzer Tabak.) Wichtiger freilich als die Verarbeitung des Tabaks ist für Bayern die Verwendung des Hopfens. Wozu? (Bierbrauerei!) Fast in jeder Stadt befindet sich eine große Bierbrauerei. Am bekanntesten sind die Brauereien von München, *) Kulmbach, Hof und Erlangen. Zeige diese Bierstädte und bestimme ihre Lage! Zur sachlichen Besprechung. a. Wie erklärt es sich, daß Bayerns Industrie gering ist? (Das Vorland der Alpen, die Süddeutsche Hochebene, ist arm an Bodenschätzen, insbesondere arm an denjenigen Mineralien, welche am Rhein und in Sachsen eine vielgestaltige Industrie ins Leben gernsen haben: Kohlen und Eisen.) d. Wodurch wird Bayerns Handel gefördert? (Reichtum an Produkten, insbesondere an Getreide, Hopfen, Wein, Obst, Vieh, Salz. — Günstige Lage an schiffbaren Flüssen. — Zahl- reiche Eisenbahnen und Straßen.) c. Nenne und zeige die beiden wichtigsten Bahnlinien Bayerns! (Leipzig—hof—münchen—innsbruck usw., Stutt- gart — Ulm—augsburg—münchen—wien.) d. Stelle die Städte zusammen, die wir bis jetzt ge- naunt haben, zeige sie und gib an, warum wir sie merken! 3. Kefreiungshalle und iüaujalln. Ziel' Wir besuchen heute zwei Orte an der Donau, welche die Erinnerung an große Männer und große Taten wach- halten sollen, die Besreiuugshalle und die Walhalla. i) München braut jährlich gegen 3 Millionen Hektoliter Bier,

3. Das deutsche Vaterland - S. 303

1912 - Leipzig : Wunderlich
— 303 — 2. Brenzen: Steinkohlen bei Zwickau, am Rhein und an der Saar — Torf au der Ems und auf der Süddeutschen Hochebene — Bernstein an der Ostseeküste. 3. Steine: Schieferbrüche in Thüringen und am Rhein — Sandsteinbrüche im Elbsandsteingebirge — Buntsandstein- brüche am Rhein und Main — Granitbrüche im Fichtel- gebirge — Achatgruben im Hunsrück. 4. Erden: Tonlager im Westerwald. V. Handel und Gewerbe. A. Handel. 1. Handel im Lande selbst. Meinhandel überall — Getreide- märkte in Magdeburg usw.) 2. Ausfuhrhandel. (Baumwollwaren, Wollwaren, Gardinen, Seidenwaren, Spielzeug, Musikinstrumente, Uhren — Zucker, Kohlen.) 3. Einfuhrhandel. (Getreide, Kaffee, Reis, Tee, Tabak usw.) B. Gewerbe. Die wichtigsten Industriezweige sind: 1. Die Metallindustrie. (Solingen und Remscheid, Essen, Chemnitz.) 2. Die Gewebe(Textil)industrie. a) Verarbeitung von Wolle. (Chemnitz/Glauchau, Meerane, Aachen usw.) b) Verarbeitung von Baumwolle. (Barmen, Elberfeld, Limbach.) c) Verarbeitung von Flachs. (Lausitz, Riesengebirge.) ä) Verarbeitung von Seide. (Krefeld.) 3. Die Holzverwertuug. (Bauholz, Herstellung von Möbeln und Hausgeräten, Musikinstrumenten, Uhren, Spielwaren, Schnitzarbeiten.) 4. Die Zuckeriudustrie. (Magdeburg.) 5. Die Bierbrauerei und Branntweingewinnung. 6. Die Glasfabrikation. (Riesengebirge, Thüringen, Schwarz- Wald.) 7. Die Ton-, Steingut- und Porzellanwarenfabrikation. (Westerwald, Thüringen, Meißen.) Vi. Siedelungen. 1. Hauptstädte: Berlin, München, Stuttgart, Dresden. 2. Durch Bergbau bekannte Städte: Freiberg, Zwickau, Saarbrücken usw. 3. Landhandelsstädte: Leipzig, Magdeburg, Frankfurt a. M., Mainz usw. 4. Seehandelsstädte: 'Bremen, Hamburg, Lübeck, Stettin, Danzig.

4. Theorie und Praxis der Heimatkunde - S. 39

1905 - Leipzig : Wunderlich
39 Thema Stoff Begriffliches Verknüpfung es gehämmert. Nun wird es ab- gekühlt. Es wird auf den Huf gelegt. Die Nägel werden hineingeschlagen. Bilde Vergangenheit und Zu- kunft! 48. Bei dem Kaufmanne. Ladentisch, Wage, Regal, Waren (But- ter, Käse, Heringe, Bücklinge, Reis, Gräupchen, Linsen, Bohnen, Kaffee, Zucker, Schokolade, Zusatz, Zuckerplätz- chen, Branntwein, Bier, Wein, Spiri- tus, Petroleum, Seife,Soda,Stärke), Verkäufer, Käufer. Kunde, Kundschaft, Gemüse. Deutsch: Sprechübungen auf die Frage wo? Was ich im Kauf- laden sehe. In dem (im) Laden steht der Ladentisch. Auf dem Tische sehe ich eine Wage. Daneben (neben der Wage) befinden sich Büchsen mit Zuckerplätzchen. Am (an dem) Tische (neben dem Tische) liegen große Fässer. In diesen,, (darin) sind Heringe enthalten. Uber dem Tische (darüber, oben) hängt ein Regal. Dort (auf diesem, darauf) befinden sich viele Schachteln. Hinter dem Tische (dahinter) steht die Verkäuferin. 49. Unter- richtsgang Nm die Königin Marienhütte. Orientierun- gen vom Wege des Guts- besitzers Cl. ans. Norden, halb so lang wie das Dorf, Wege, Mauer, Pforten, Ziegelei, Hochofen, Gießerei, Röhren- gießerei, Walzwerk, Maschinenbau, Brückenbau, Hütten- bahn,Hüttengasthof. Hütte, Techniker, Arbeiter, Maschine. Deutsch: Sprechübungen auf die Frage wohin? Unser Unter- richtsgang. Wir treten auf die Straße (den Weg, den Pfad, den Steg). Wir wandern in das Unter- dorf (in die Hütte, in den Wald). Wir kommen an die Hüttenmauer (das Tor, den Bergabhang). Wir gehen durch die Pforte (den Eingang, das Haus). Wir treten vor den Hoch- ofen (die Gießerei, das Walzwerk). Wir gelangen hinter den Schmelzofen (die Walzenstraße, das Kraftwerk). 50. Was mit dem Eisenstein gemacht wird. Aus der Erde gegra- den, im Hochofen geschmolzen, man- ches Eisen gegossen. (Form, Sand, Röh- re), manches durch die Walzen gescho- den, Maschinen und Brücken daraus ge- macht. Bergwerk, Erz, Metall. Lesen: M. Spr. Iii 86: Das Berg- werk. Deutsch: Aufsatz. In der Köni- gin Marienhütte. Heute war ich (waren wir, besuchten wir) in der (die) Königin Marienhütte(das Eisen- werk). Da (dort, daselbst) habe ich viel gesehen (angesehen, angestaunt, angeschaut, betrachtet). In großen (nrächtigen, langen, hohen) Ofen wurde der Eisenstein (Erz, Metall) geschmolzen (flüssig gemacht). Im Walzwerke zischten feurige (glühende, rote) Eisenschlangen. An einem anderen Platze (Orte, in einem anderen Hause, Raume) wurden

5. Das deutsche Vaterland - S. 358

1917 - Leipzig : Wunderlich
— 358 — 2. Brenzen: Steinkohlen bei Zwickau, am Rhein und an der Saar — Torf an der Ems und auf der Süddeutschen Hochebene — Bernstein an der Ostseeküste. 3. Steine: Schieserbrüche in Thüringen und am Rhein — Sandsteinbrüche im Elbsandsteingebirge — Buntsandstein- brüche am Rhein und Main — Granitbrüche im Fichtel- gebirge — Achatgruben im Hunsrück. 4. Erden: Tonlager im Westerwald. V. Handel und Gewerbe. A. Handel. 1. Handel im Lande selbst. (Kleinhandel überall — Getreide- märkte in Magdeburg usw.) 2. Ausfuhrhandel. (Baumwollwaren, Wollwaren, Gardinen, Seidenwaren, Spielzeug, Musikinstrumente, Uhren — Zucker, Kohlen.) 3. Einfuhrhandel. (Getreide, Kaffee, Reis, Tee, Tabak usw.) B. Gewerbe. Die wichtigsten Industriezweige sind: 1. Die Metallindustrie. (Solingen und Remscheid, Essen, Chemnitz.) 2. Die Gewebe(Textil)industrie. a) Verarbeitung von Wolle. (Chemnitz, Glauchau, Meerane, Aachen usw.) d) Verarbeitung von Baumwolle. (Barmen, Elberfeld, Limbach.) c) Verarbeitung von Flachs. (Lausitz, Riesengebirge.) ä) Verarbeitung von Seide. (Krefeld.) 3. Die Holzverwertung. (Bauholz, Herstellung von Möbeln und Hausgeräten, Musikinstrumenten, Uhren, Spielwaren, Schnitzarbeiten.) 4. Die Zuckerindustrie. (Magdeburg.) 5. Die Bierbrauerei und Branntweingewinnung. 6. Die Glasfabrikation. (Riesengebirge, Thüringen, Schwarz- wald.) 7. Die Ton-, Steingut- und Porzellanwarenfabrikation. (Westerwald, Thüringen, Meißen.) Monarchen und auf der anderen das Bild des Vaters Rhein. Auch der rhein- pfälzische Kurfürst Karl Theodor ließ um das Jahr 1770 Rheingolddukaten mit seinem Bild prägen, die auf der Reversseite das von der Sonne beschienene Mann- heim mit dem Rhein zeigen, an dessen Ufer man Goldwäscher bei der Arbeit er- blickt. Die Umschrift lautet verdeutscht: „So glänzen die Ufer des Rheins." Die Goldwäscherei hat aber völlig aufgehört. Die hellgelben Dukaten aus Rheingold und die aus dem Golde thüringischer Bäche geschmiedeten Brautringe deutscher Fürstenkinder gehören schon der Geschichte an.

6. Das Deutsche Reich - S. 85

1918 - Leipzig : Wunderlich
— 85 — wichtigsten Häsen der Nordseefischerei, Emden und Geestemünde (Lage!). Hierher bringen die Fischer, die entweder in Segelsahrzeugen oder in kleinen Dampfern hinaus anss offene Meer fahren (Also Hochseefischerei, nicht Küstenfischerei!), Heringe, Schellfische, Seehechte, Seelachse, Anchovis auf den Markt. Die Fische werden entweder in Eis verpackt sofort in die großen Städte des Binnenlandes (Berlin, Leipzig!) versandt oder vor dem Versand gesalzen, mariniert oder geräuchert, also als Dauer- wäre in den Handel gebracht. V. Daß die Provinz Hannover auch eine Reihe bedeu- tuugsvoller Städte hat, ist schon im Laufe uusrer Be- sprechung hervorgetreten. Nenne und zeige noch einmal die bereits erwähnten Ortschaften! (Lüneburg, Osnabrück, Goslar, Zellerfeld, Klausthal und Andreasberg, Emden.) Außer diesen Städten weist aber die Karte noch eine Anzahl andrer auf, deren Namen wir uns ebenfalls einprägen wollen. 1. Zu diesen gehört zuerst die Hauptstadt der Provinz. Zeige die Stadt Hannover und bestimme ihre Lage! sjm östlichen Teile — Leine.) Hannover1) ist die schönste Stadt der Provinz. Außerdem aber ist sie Auch als Fabrikstadt wichtig. In ihren Mauern befinden sich zahl- reiche Spinnereien, Webereien und Maschinenbananstalten. Was stellt man also her? 2. Weiter merken wir uns die Stadt Göttingen. Zeige sie und bestimme ihre Lage! (Im südlichen Teile — Leine.) Göttingen hat eine berühmte Universität, ähnlich wie Leipzig. Zu den Schülern dieser Hochschule gehörte einst auch der große Reichskanzler Bismarck. 3. An dritter Stelle nennen wir die Stadt Hildesheim. Zeige sie! Dieser Ort wird vielfach „das Nürnberg Norddeutfchlauds" genannt. Warum wohl? (Altertümliche Bauart!) Besonders berühmt ist der Dom zu Hildesheim. An der Mauer dieses Domes wächst ein Rosen- stock, dessen Wnrzelstock tausend Jahre alt ist. Er ist an der Wand 18 m hoch wie ein Weinstock emporgewachsen und prangt alljährlich im vollsten Blütenschmucke. Die Fremden, die nach Hildesheim kommen, versäumen nicht, sich den berühmten Rosenstock, der in der ganzen Welt nicht seines- gleichen findet, zeigen zu lassen. 4. Dann sei Emden erwähnt. Bestimme die Lage! (In der Nähe des Dollart — am Ems-Jadekanal und Dortmund-Emskanal.) Emden hat einen regen Handel. Es führt Kolonialwaren, Wein, Tee, Getreide Eisen und Steinkohle ein und Fische, Pferde, Rinder, Butter, Käse und Jndustrieerzeugnisse (Dortmund) aus. Woher stammen diese Waren? ') Hannover vom niederdeutschen höhen over — hohes Ufer. Die älteren Stadtteile auf dem rechten Ufer der Leine liegen 6 m über dem Flusse.

7. Bilder aus der Kulturgeschichte unseres sächsischen Vaterlandes - S. 105

1913 - Leipzig : Dieterich
und Plauen gesellten sich solche in Penig, Hainichen, Öderan, Burgstädt und Schneeberg. Chemnitz wurde der Hauptort. Dort fertigte man so feine Druckwaren, daß sie für englische Fabrikate gehalten wurden. Die Druckereien hatten als Farbstoffe fast durchgängig Kolonialprodukte gebraucht (s. S. 70), deren Preise gewaltig in die Höhe gegangen waren. Indigo und Curayao kosteten das 3—5 fache, Cochenille und Blauholz das 2—21/2 fache, Rotholz und Gallus Aleppo das Dopelte, Gummi Senegal das 11/2 fache gegen früher. Querzitron war von 10—12 Talern auf 90 Taler für den Zentner gestiegen. Infolge dieser Preissteigerungen griff man zu Ersatzmitteln. Für Indigo nahm man Waid, der im Gothaischen und Weimarischen in geringen Mengen erbaut wurde. Jetzt vermehrte man die Waidkulturen, machte auch bei Dresden und Leipzig Anbauversuche. Ehe aber nennenswerte Erfolge erzielt wurden, war die Sperre vorüber. Für den viel gebrauchten Querzitron fand sich kein Ersatzmittel. Der Aufschwung der Kattunweberei kam auch der Haud-spinnerei zugute, da jetzt wieder gröbere Sorten von Garn verwendet werden konnten. Die Häusler und Tagelöhner auf dem Lande verspannen Baumwolle aus Mazedonien, Kleinasien, Brasilien und Nordamerika, deren Preise ebenfalls höher geworden waren. Bis Michaelis 1808 stiegen sie auf das Doppelte, sanken aber bis Ostern 1811 wieder, worauf sie bis zum Ende der Sperre wieder anzogen. 1813 gab es im Vogtlande noch über 1100 Handspinner. Die feineren Garnsorten lieferten die Jennymaschinen (s. S. 69), die immer weitere Verbreitung in Sachsen fanden. In und um Chemnitz setzte man Tausende dieser Maschinen in Betrieb. Michaelis 1810 waren über 200000 Spindeln im Gange. Viele Handspinner wurden Maschinenspinner. Die Jennymaschine wurde seit 1811 von der Mulemaschine (sieh S. 66) verdrängt, die mehr und feineres Garn erzeugte. In Chemnitz waren Michaelis 1814 über 80000, in Oderan über 10000, in Mülsen und Burgstädt je 8000, in Lichtenstein Georg-Eckart-Institut ^05 für interr.ationaid Schulbuchfcrschunfl Eraunschvvaig •Sofcilbuchbioliothek -

8. Bilder aus der Kulturgeschichte unseres sächsischen Vaterlandes - S. 61

1913 - Leipzig : Dieterich
Ebene brachte besonders Weizen und Korn, das Gebirge Hafer hervor. Fast in allen Gegenden baute man Erbsen, Wicken, Linsen und Hirse an, Erdäpfel besonders im Erzgebirge, Vogtlande und Neustädter Kreise. Der Kleebau war noch unbedeutend; der Anbau von Runkelrüben, die man häufig an Stelle des Kafsees brannte und sogar zur Zuckerbereitung zu benutzen anfing, wurde immer umfänglicher. Im Erzgebirge, besonders bei Falkenberg, Wildenau, Arnsfeld, Lauterstein, Frauenstein, Schwarzenberg, Altenberg, Freiberg und Grünhain, zog man viel Lein, bei Dresden, Oschatz, Leipzig, Zwickau, Hoyerswerda, Ruhland und Königsbrück Tabak, bei Bockau, Jöhstadt, Eibenstock Medizinalkräuter, wie Alant, Baldrian, Arnika und Rhabarber, bei Naunhof auch Fenchel und Anis. Bei Langensalza und Sorau pflanzte man Farbkräuter, wie Waid, Saflor und Färberröte, bei Würchwitz und Dahlen Krapp. Edelobst, Hopfen und Wein gediehen in den warmen Flußtälern Sachsens, Garten- und Küchengemüse fast überall, Holz in weiten Wäldern, die fast 1/3 des Landes bedeckten. Besonders große Wälder gab es bei Schwarzenberg, Auerbach i. V., Schöneck, Colditz, Mutzschen, Torgau, Annaburg, Düben, Liebenwerda, Gräsenhain und in Thüringen. Heidel-, Prei-ßel-, Brombeeren, Schwämme und Morcheln wuchsen reichlich in den Forsten des Erzgebirges und des Kurkreises. Die Wälder waren von mancherlei Wild belebt. Auch Rot- und Schwarzwild war noch vorhanden. Sogar gefährliche Raubtiere sollen noch gesehen worden sein: Wölfe dann und wann bei Zittau und in der Heide bei Görlitz und Muskau, Luchse in den großen Waldungen des Gebirges. An Haustieren mangelte es ebenfalls nicht. Der Kurfürst unterhielt Stutereien in Annaburg, Torgau, Döhlen, Graditz, Repitz, Merseburg, Altzella, Kalkreuth, Wendelstein und Veßra, die in Gemeinschaft mit den in Privathänden befindlichen Pferdezüchtereien zu Döbern, Elßnig, Drebliger, Pistel, Torgau, Wehret, Heufchieben und Donndorf bei Eckartsberga die Militärpferde lieferten. In Thüringen, dm Elb- 61

9. Bilder aus der Kulturgeschichte unseres sächsischen Vaterlandes - S. 65

1913 - Leipzig : Dieterich
terial zu feinen Stroharbeiten, wie Hüten, Körben, Blumen, Tafelaufsätzen (Dresden, Dippoldiswalde, Königstein, Poffendorf, Kreischa, Lockwitz, Burkhardtswalde, Meusegast, Dohna). Aus Lein, Rübsen und Raps schlug man Ö l (Sorau). Runkelrüben und Zichorienwurzeln benutzte man zur Herstellung eines Kaffeefurrogates. Die Dresdener Zichorienkaffeefabrik versorgte fast das ganze Land mit ihrem Erzeugnis. In der Freiberger Gegend versuchte man schon, aus Runkelrüben Zucker zu gewinnen. Tabak wurde in Dresden, Leipzig, Chemnitz, Bautzen, Herrnhut und Klein-welka verarbeitet. Aus medizinischen Kräutern und Wurzeln erzeugte man Pulver, Pslaster, Tee und Schnupftabak (Eibenstock, Schneeberg, Bockau, Jöhstadt). Ju Dahlen gab es eine Krappmühle, in Langensalza eine Roßmühle zum Zermalmen der Farbhölzer. Hopsen und Gerste wurden in zahlreichen Brauereien gebraucht. Die besten Biere waren das Dresdener, Wurzener und Merseburger Bier, die Leipziger Gose, der Nerchauer Pumpernickel und der Wittenberger Kuckuck. In vielen Orten wurde auch Branntwein und Essig gemacht. In ländlichen Gemeinden spann man Flachs, am meisten in der Oberlausitz. Den besten Zwirn lieferte Grimma. Leinenwaren kamen aus Marienberg, Lengefeld,Olbernhau, Frauenstein, Dippoldiswalde, Chemnitz, Waldenburg, Lichtenstein, Glauchau, Hohenstein, Ernsttal, Callnberg, Hartenstein, Lößnitz, Wildenfels, Stolpert, Sebnitz, Bischofswerda, Radeberg, Neusalza, Ortrand, Dahlen, Wurzen, Mügeln, Mntzschen, Leisnig, Döbeln, Colditz, Rochlitz, Geithain, Hartha, Gerings-walde, Mittweida, Grimma, am häufigsten und besten aber aus der Oberlausitz, nämlich aus Bautzen, Görlitz, Zittau, Lauban, Löbau, Kamenz, Wittichenau, Pulsnitz, Elstra, Bernstadt, Herrnhut und aus den meisten Dörfern dieser Gegenden. Die Damastweberei hatte ihren Hauptsitz in Großschönau, Neuschönau und Waltersdorf, die Leinwanddruckerei besonders in Lauban und Löbau. Leinwandbleichen sah man am häufigsten in der Oberlausitz (Zittau, Görlitz, Lauban, 5 Petermaiin, Kulturgeschichte. 65

10. Bilder aus der Kulturgeschichte unseres sächsischen Vaterlandes - S. 70

1913 - Leipzig : Dieterich
Chemnitzer Gegend Verwendung. Sie wurden viel von Webern und Wirkern gekauft, die nun ihren Bedarf an Garn von ihren Familiengliedern Herstellen ließen oder sich selbst auf die Maschinenspinnerei legten. Eine Jennymaschine erzeugte durchschnittlich das Achtzehnfache des Spinnrades. Im Jahre 1798 gelang es dem Chemnitzer Großkaufmann Wühler, den englischen Mechaniker Whitefield, und 1799 dem Kaufmann Bernhard in Chemnitz, den englischen Spinnmeister Evans für ihre Dienste zu gewinnen. Sie schritten alsbald zur Herstellung der englischen Mule- und Watermaschinen, die durch Wasserkraft getrieben wurden. Jetzt war man in die Lage gekommen, feine Garne spinnen zu können, die sofort im Erzgebirge und Vogtlande großen Absatz fanden. Auch Web-uud Strumpfwirkerstuhl wurden verbessert. Die Baumwollenartikel wurden vielfach gebleicht. Solche Bleichen gab es besonders in Chemnitz und Plauen i. V. Die Kattundrucker brauchten Farbstoffe. Sie benutzten besonders Indigo (blau), Cochenille (rot), rotes und gelbes Fernambukholz, Blauholz, Quercitron (Rinde der amerikanischen Färbereiche, gelb), Gallus Aleppo (schwarz), Curcume (Ingwer, gelb) und Krapp (rot). Der Krapp wurde, da die Ernte in Würchwitz und Dahlen unzureichend war, aus Holland geholt. Die anderen Farbstoffe, überseeische Produkte, bezog man durch Leipziger Händler. Außer Baumwolle und Farbstoffen bezog man auch Seide vom Auslande. Zwar hatte August der Starke in Hosterwitz Maulbeerbäume anpflanzen lassen, um Seidenraupenzucht treiben zu können, aber die Bäume waren verkümmert. Die Seidenmanufakturen lieferten vorzüglich Sammet (Leipzig), Strümpfe und Handschuhe (Dresden, Leipzig, Limbach, Görlitz), Tücher (Leipzig, Langensalza), Halbatlasse (Sebnitz und Umgebung, Meerane, Hohenstein, Burgstädt, Guadau), Spitzen (Freiberg, Schneeberg, Annaberg, Auerbach, Klingental), Bänder und Posamentierarbeiten (Annaberg, Buchholz, Schneeberg, Oberwiesental, Wolkenstein, Thum, Dohna, Radeburg, Radeberg, Herrnhut) und Damast 70
   bis 10 von 27 weiter»  »»
27 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 27 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 1
4 0
5 4
6 0
7 0
8 2
9 0
10 0
11 0
12 0
13 12
14 0
15 11
16 1
17 0
18 2
19 4
20 0
21 0
22 0
23 0
24 1
25 0
26 0
27 0
28 0
29 21
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 4
37 1
38 2
39 1
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 0
46 0
47 1
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 4
2 0
3 55
4 62
5 23
6 97
7 3
8 4
9 7
10 48
11 25
12 22
13 13
14 0
15 0
16 70
17 86
18 256
19 11
20 2
21 47
22 0
23 17
24 12
25 4
26 3
27 4
28 21
29 5
30 3
31 0
32 5
33 0
34 1
35 0
36 38
37 63
38 9
39 23
40 229
41 10
42 14
43 3
44 13
45 116
46 21
47 0
48 7
49 86
50 0
51 1
52 2
53 1
54 66
55 0
56 0
57 19
58 5
59 8
60 2
61 4
62 2
63 0
64 0
65 0
66 8
67 1
68 13
69 16
70 27
71 6
72 42
73 5
74 0
75 6
76 101
77 97
78 0
79 27
80 9
81 4
82 15
83 6
84 5
85 18
86 5
87 30
88 0
89 0
90 10
91 40
92 61
93 3
94 48
95 3
96 0
97 0
98 21
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 19
1 73
2 2
3 7
4 0
5 3
6 13
7 3
8 1
9 0
10 0
11 20
12 11
13 14
14 4
15 0
16 0
17 0
18 0
19 2
20 13
21 0
22 1
23 1
24 7
25 14
26 0
27 0
28 39
29 3
30 1
31 0
32 19
33 6
34 14
35 0
36 11
37 0
38 1
39 22
40 0
41 0
42 16
43 14
44 3
45 4
46 7
47 17
48 1
49 0
50 12
51 8
52 26
53 6
54 4
55 1
56 0
57 0
58 0
59 7
60 1
61 2
62 0
63 0
64 0
65 1
66 2
67 0
68 2
69 0
70 3
71 1
72 3
73 0
74 1
75 3
76 12
77 0
78 27
79 0
80 0
81 20
82 3
83 20
84 17
85 0
86 13
87 16
88 0
89 14
90 4
91 5
92 5
93 3
94 27
95 11
96 4
97 1
98 1
99 2
100 2
101 109
102 1
103 6
104 16
105 2
106 0
107 24
108 0
109 26
110 4
111 1
112 0
113 107
114 72
115 0
116 2
117 0
118 0
119 10
120 0
121 4
122 29
123 13
124 31
125 13
126 14
127 9
128 0
129 22
130 22
131 15
132 0
133 30
134 4
135 6
136 4
137 50
138 4
139 11
140 1
141 0
142 9
143 2
144 0
145 6
146 0
147 0
148 0
149 1
150 0
151 0
152 16
153 3
154 13
155 6
156 1
157 0
158 0
159 3
160 8
161 1
162 0
163 0
164 0
165 2
166 0
167 2
168 39
169 2
170 5
171 0
172 0
173 4
174 1
175 45
176 6
177 8
178 10
179 3
180 0
181 0
182 3
183 52
184 19
185 10
186 5
187 0
188 79
189 2
190 0
191 0
192 0
193 18
194 1
195 25
196 8
197 2
198 0
199 8