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1. Außereuropäische Erdteile - S. 80

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 80 — (spr. massatfchussetts) mit der Handelsstadt Boston, wo einst Franklin, der Erfinder des Blitzableiters, das Licht der Welt erblickte. 2. Die fünf mittelatlantischen Staaten. Zu ihnen gehört der Staat New-Aork, mit den uns bekannten Städten New-Aork, Broklyn, Albany, Buffalo, und der erdölreiche Staat Pennsylvanien. Unter den Bewohnern Pennsylvaniens befinden sich soviele Deutsche, daß man Pennsylvanien vielfach auch „das amerikanische Deutschland" nennt. 3. Die fünf südatlantischen Staaten. Zu ihuen gehört der Staat Virginien, der durch seinen blühenden Plantagenbau (Tabak, Baumwolle, Zucker) bekannt ist, und der fruchtbare aber menschenarme Staat Florida. *) — Man muß sich eigentlich wundern, warum gerade Florida so arm au Bewohnern ist. Warum? (Es hat eine ausgezeichnete Lage und soll, wie vorhin gesagt wurde, auch sehr fruchtbar seiu.) Worauf mag uun die geringe Bevölkerung zurückzuführen fein? (Vermutungen der Schüler!) Ich will es ench mitteilen. Der Süden Floridas, der bald durch den Ozean, bald durch die Winterregen überschwemmt wird, hat zahlreiche ausgedehnte Sümpfe aufzuweisen. Diese laffeu tötliche Fieber entstehen und machen den Aufenthalt fast zur Un- Möglichkeit. Außerdem giebt es in Florida auch zahlreiche schädliche Tiere. Die Sümpfe find umschwärmt von Millionen lästiger und schäd- licher Insekten. Die Wälder sind reich an Bären, Wölfen und Geiern. — Auf welche Weise könnte in Florida Wandel geschafft werden? (Denke an Holland!) 4. Die vier Golf-Staaten. Erkläre ihren Namen! Die beiden wichtigsten dieser Staaten sind Louisiana und Texas. Louisiana liegt am Mississippidelta und hat daher (Sümpfe!) ein sehr ungesundes Klima. Seiue Hauptstadt ist New-Orleans. (Am An- fange des Deltas). Sie ist durch hohe Dämme vor Überschwemmuugen geschützt und trotz ihrer ungesunden Lage**) die volkreichste Stadt des Südens. (Fast so groß wie Dresden!) Wie ist das zu erklären? (New- Orleans bilden die Ausfuhrhafen des Mississippistromgebietes, welches, wie wir wissen, reich ist an Getreide, Baumwolle, Holz, Steinkohlen und Metallen. Texas, der Staat zwischen Rio Grande del Norte, Red River und Golf von Mexiko, hat gegenwärtig noch zahlreiche unbebaute Flächen (Prairien im Norden), besitzt aber unstreitig eine große Zukunft. Er ist ja nicht allein durch eine sehr günstige Lage, sondern auch durch Frucht- barkeit (Zucker, Reis, Baumwolle!) und Bodenschätze (Kohlen, Eisen) ausgezeichnet. *) Florida hat auf 160000 qkm nur 405000 Einwohner. **) 1853 starben 8000 Personen am Sumpffieber.

2. Außereuropäische Erdteile - S. 146

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 146 — schmücken damit ihre Häuser und ihre Tempel. — Auch die Porzellan- fabrikation und die Herstellung lackierter Waren ist bemerkenswert. Die Japaner verstehen Möbel und Gerätschaften aufs herrlichste zu lackieren. Sie überziehen nämlich diese Sachen nicht allein mit einem Lack, dem an Feinheit und Dauerhaftigkeit keiu auderer gleichkommt, sondern verstehen es auch, in diesen Lack Vögel, Blumen, Bäumchen oder Blätter aus dünnem Elfenbein, Schildkrot oder Perlmutter einzulegen. (Vorzeigen eines solchen Gegenstandes!) d. Japan treibt wie Großbritannien einen regen Handel. Dieser Handel wird im Innern durch gute Straßen und Eisenbahnen, nach Außen durch eine stattliche Handelsflotte unterstützt. *) Die Ausfuhr er- streckt sich hauptsächlich auf Reis und Thee, Seiden- und Baumwollen- waren, Porzellanwaren, Papier und Kupfer. Wie sehr sich Japans Handel in den letzten Jahren gehoben hat, lehrt ein Beispiel: 18a4 führte Japan nach China für 800 090 Doli, 1894 für 19 1/2 Mill. Dollar Baumwollengewebe ans. In 10 Jahren war die Ausfuhr auf das Vieruudzwanzigfache gestiegen. Aus Grund der angestellten Betrachtungen gelangen wir zu eiuer dritten Hauptfrage: Iii. Worauf ist es zurückzuführen, das? Japan ein so blühender Staat ist? Die Gründe hierfür find folgende: 1. Die Japaner sind ein sehr gut beanlagter Volksstamm. Körperlich ähneln sie zwar in vielen Dingen den Chinesen. (Gesichts- färbe, hervorstehende Backenknochen, schiefliegende Augen, schwarzes, straffes Haar, das sie zu einem Zopfe vereinigen) aber sie zeichnen sich vor ihren Nachbarn dnrch Reinlichkeit, Kunstsinn und durch das Streben aus, fremde Vorzüge bei sich einzubürgern. 2. Die japanische Regierung sorgt unermüdlich dafür, daß europäische Bildung und europäische Erfindungen und Einrichtungen im Lande Eingang finden. Sie sorgt für den Bau von Eisenbahnen lind Dampfern und für die Anlage von Telegraphenlinien. Sie läßt das Heer nach europäischem Muster ausbilden. Sie schickt begabte Japaner nach Europa, läßt sie dort ausbildeu und überträgt ihnen nach ihrer Rückkehr solche Staats- ämter, in denen sie ihre erworbenen Kenntnisse zum Nutzen des Landes verwenden können. So wird z. B. solchen, die ans der Bergakademie in Freiberg studiert haben, die Leitung von Staatsbergwerken übertragen. Sie hat weiter mit großen europäischen Staaten Handelsverträge abge- schlössen und so nicht nur den Produkten und Erzeugnissen des eigenen Landes neue Absatzgebiete erschlossen, sondern mich die Einfuhr europäischer Wareu und Stoffe erleichtert. Welcher Umschwung sich in Japan in *) 1893 zählte Japans Handelsflotte 18193 Seeschiffe einheimischer und 1492 Seeschiffe europäischer Banart, darunter 643 Dampfer.

3. Außereuropäische Erdteile - S. 113

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 113 — Die Anstalt, welche eine Menge Diener und der Tierarznei kundige Wärter unterhält, hat sogar Nebenanstalten auf dem Lande für Tiere, welche Luftkuren gebrauchen müssen. Die durch Privatwohlthätigkeit be- strittenen Kosten dieser Spitäler betragen jährlich fast 200 000 Mk. Dieses manchem lächerlich erscheinende Institut ist jedenfalls ein beredtes Zeugnis für die Herzensgüte und Menschlichkeit des Hinduvolkes, welches in seiner mildthätigen Liebe keines der von der höchsten Gottheit er- schaffenen Wesen hilflos leiden lasten will, und nicht nur Krankenhäuser jeder Art fürstlich ausgestattet, sondern auch für arme Reisende überall Gast- Häuser (Dharamsalas) errichtet hat, worin sie unentgeltlich verpflegt werden. Zur sachlichen Besprechung. a. Wie ist es zu erklären, daß ein Volk, das körperlich und geistig so gut beanlagt ist, unter fremder Herr- schast steht und nicht sein eigenes Staatswesen hat? (Die Jndier haben einen sehr sanften Charakter und eine große Neigung zur Ruhe. Sie sehen sich als zum Dulden und Ge- horchen geschaffen an und sügen sich mit Gleichgültigkeit dem Gebote fremder Eroberer. Sie haben den Spruch eines alten indischen Schriftstellers zur Lebensregel gemacht: „Es ist besser ? zu sitzen als zu stehen, besser zu liegen als zu sitzen, besser zu ' schlafen als zu wachen, aber der Tod ist besser als alles." b. Haben nicht (Durch den Weltverkehr! Indische Perlen und Edelsteine schmücken unsere Ringe, indische Baumwolle ist iu unseren Kleidern, indischer Reis und indischer Pfeffer und indischer Zimmet erscheinen auf unserem Tische, indische Kokosnüsse werden auf unserem Jahr- markte feilgeboten, indisches Opium kann aus ärztliche Vor- schrist hin auch aus unserer Apotheke bezogen werden, indisches Pelzwerk verarbeiten unsere Kürschner, indische Tiere können wir im Tiergarten der nahen Residenz betrachten.) 0. Auf welche Weise suche« wohl die Eng länder das Land immer mehr nutzbar zu machen? (Anlage von Landstraßen, Kanälen und Eisenbahnen und Telegraphenlinien und dergl.) Zusammenfasse" g und Einprägungen an der Hand der Übersicht. Vorderindien. 1. Die Lage und Größe Vorderindiens. 2. Die Bodenbeschaffenheit (Gebirge, Hochland, Ebenen). 3. Die Bewässerung. 4. Die Pflanzen- und Tierwelt. 5. Die Bodenschätze. 6. Die Bewohner (Aussehen und Kleidung, Charakter, Religion, Sprachdenkmäler, Sitten und Gebräuche). Teschendorf, Fremde Erdteile- c>

4. Königreich Sachsen - S. 131

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 131 — b. Warum heißen die Berge, die sich nördlich von Würzen erheben, „Hohburger" Berge? (Dorf Hohburg!) Zusammenfassung und Einpräguug. Vergleich. a. Jit!: Wir vergleichen den Handel Leipzigs mit dem Handel, den unsere Vaterstadt treibt. Gemeinsam wird gefunden und fest- gesetzt: 1. In unserer Vaterstadt werden die meisten Waren nicht ballen- und tonnenweise (Also im Großen!), sondern pfund- und literweise ver- kauft. (Also im Einzelnen oder Kleinen?) 2. In unserer Stadt finden wir dieselben Arten des Handels, die Leipzig aufzuweisen hat: Ausfuhr- und Einfuhrhandel. (Nachweis!) 3. Auch in unserer Stadt ist der Handel erleichtert. Wir besitzen ja gute Straßen und neuerdings auch eine Eisenbahn. Das Resultat der Vergleichuug wird in die unten angeführten Sätze zusammengefaßt. b. Jitl: Wir vergleichen Leipzig und Zittau. Gemeinsam wird gefunden: 1. Leipzig und Zittau siud sich in vieler Hinsicht ähnlich: a. Beide liegen in der Nähe der Landesgrenze. b. Beide besitzen prächtige Bauwerke. (In Leipzig: Theater, Museum, Meudebruunen u. s. w. In Zittau: Kirche, Rathaus.) c. Beide haben eine fruchtbare Umgebung. 6. Beide liegen in der Nähe von Braunkohlenlagern. 2. Leipzig und Zittau sind in vieler Hinsicht verschieden. a. Leipzig liegt in der Nordwestecke, Zittau in der Südostecke unseres Vaterlandes. b. Leipzig ist viel größer als Zittau. c. Leipzig liegt in der Ebene, Zittau im Hügellande. Ergebnisse. Die Leipziger Ebene. 1. Lage und Ausdehnung der Ebene. (Nordwestteil Sachsens — Mulde, Parthe, Pleiße, Elster.) 2. Fruchtbarkeit der Ebene. (Getreide, Obst und Gemüse.) 3. Bodenschätze der Ebene. (Lehm — Braunkohle — Mineral- quelle.) 9*

5. Teil 2 - S. 34

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 34 — Ferne erhalten. In nächster Stunde werdet ihr mehr darüber erfahren! Heute wandern wir mit der Elbe noch weiter. (Was lehrt die Karte?) Nachdem die Elbe Hamburg verlassen hat, fließt sie noch ein Stück nach Nordwesten. Dann wendet sie sich völlig nach Westen und mündet in eines der Meere, die unser deutsches Vaterland im Norden bespülen, in die Nordsee. So stehen wir am Ende unserer Betrachtung. Blicke zurück! Wir wollten heute hören, was der Elbstrom zu sehen bekommt, nachdem er unser engeres Vaterland Sachsen verlassen hat. Wir wissen es nun. Die Elbe fließt vorüber an Torgau, vorbei an Wittenberg, wo einst . . . ., vorbei an Magdeburg, wo . . . ., und an Hamburg, wo ... . Sie nimmt auch wieder große Flüsse in ihren Schoß auf, so die Mulde, die Saale und die Havel. Endlich ergießt sie sich in die Nordsee. Eintragen der neu aufgetretenen Objekte in die Karte. (Vergl. S. 18.) Herumzeigen einer Abbildung. (Lntherhaus in Wittenberg.) 2. Die Stadt Hamburg. 3tfl: Wir besuchen heute die Stadt Hamburg, von der aus Waren hinausgehen in alle Welt. Nachdem nochmals festgestellt ist, wo die in Rede stehende Stadt liegt und wie wir von unserer Heimat aus zu ihr gelangen können, wird in gemeinsamer Besprechung festgesetzt, daß bei denkender Betrachtung unserer Aufgabe 3 Hauptfragen in uns aussteigen (Vergl. S. 26), deren Beantwortung wir wünschen: 1. Welche Waren gehen von hier ans in alle Welt? 2. Woher kommen sie? 3. Wohin gehen sie? Nachdem diese Fragen mit Bezug auf das Ziel mehrmals wieder- holt und auch angeschrieben worden sind, werden sie in regem Wechsel- gespräch zwischen Lehrer und Schüler beantwortet und zwar so: I. Welche Waren gehen von Hamburg aus in alle Welt? * Einige, beginnt der Lehrer, sind uns schon bekannt von unserer Reise nach Magdeburg her? (Tabak und Baumwolle.)*) Es sind dies aber nicht die einzigen Dinge, die Hamburg versendet. Auch der Thee (den die Mutter öfters im Winter zu Abend kocht), der Kaffee (der unser erstes Frühstück bildet), der Reis (den wir als Suppe oder Ge- müse essen), das Petroleum (das unsere Stube erleuchtet und den Petrolenmosen heizt), Kohlen (Feuerungsmaterial), Glas und Maschinen- teile (Räder, Kolben, Schrauben aus Eisen) wandern von hier in die Ferne. — Wiedergabe.

6. Außereuropäische Erdteile - S. 139

1914 - Leipzig : Wunderlich
— 139 — geht die Arbeit vonstatten, so daß bei den schönsten Schals drei Arbeiter nicht mehr als täglich 6 mm vollenden und in einem Jahre kaum einen Schal zu liefern vermögen. Geringere Sorten, an denen auch nur zwei Arbeiter tätig sind, werden dagegen 6—8 in einem Jahre geliefert. Die feineren Schals werden in einzelnen Stücken auf mehreren Stühlen gewebt, wobei die Arbeiter von einem Werkmeister beaufsichtigt werden, der für die geringsten Unregelmäßigkeiten der Arbeit ein scharfes Auge haben und für genaue Ausführung des Musters sowie für die richtige Farbenwahl sorgen muß. Wird ein neues Muster gearbeitet, so sagt der Werkmeister seinen Untergebenen in einem eigentümlich singenden Tone vor, welche Figuren sie zu arbeiten, welche Farben sie zu nehmen haben. Sind die einzelnen Stücke eines Schals vollendet, so kommen sie in die Hände anderer Arbeiter, die sie zu einem harmonischen Ganzen zusammennähen. Auch an diesem schwierigen, langsam fördernden Werke sind stets mehrere, ebenfalls von einem Werkmeister beaufsichtigte Arbeiter zugleich tätig, die beim größten Fleiß jeder täglich kaum 40 Pfennig erwerben. Durch dieses Zusammensetzen aus mehreren Stücken entsteht die dem Kaschmirschal eigentümliche und als Kennzeichen seiner Echtheit dienende Unregelmäßigkeit des Gewebes. Der fertige Schal wird mit einem Aufguß von Reis befeuchtet, der jedoch von den zur Versendung nach Europa bestimmten Schals wieder abgespült wird, dann kommt er nach dem Zollhause, um dort gestempelt und versteuert zu werden, und endlich schreitet man zu dem wichtigen Geschäfte der Verpackung. Zu diesem Zweck wird jeder Schal auf einem am Boden liegenden Teppich sorgfältig zusammengefaltet. Zwischen jede Lage, wie auch außen herum, wird Papier gelegt. Hierauf kommt er unter eine Presse, wird fest mit Schnüren umwunden und endlich mit einer aus Filz, Baumrinde und starker Leinwand bestehenden äußeren Hülle versehen. Diese Ballen werden von Kaschmir nach Jamma geschickt. Hier werden die Schals nochmals einer genauen Besichtigung unterworfen, dann durch Ka- mele nach Lahore und von dort nach Kalkutta und Bombay befördert, wo man sie von ihrer ersten Umhüllung befreit und in eiserne Kisten packt,- denn nur so werden sie von den nach Europa segelnden Schiffen mitgenommen. Ein echter Kaschmirschal von bester Güte kostet 3000—4000 Mk., zuweilen noch mehr, doch hat man sie von geringer Güte zu den ver- schiedensten Preisen von 150 Mk. an. 3. Weiter ist die Herstellung kunstvoller Schnitzereien in Elfenbein und Ebenholz zu erwähnen. E. Indien ist das Land seltsamer Religionslehren, Sitten und Einrichtungen. 1. Indien hat seltsame Religionslehren. Nach der Ansicht der Hindus durchweht ein großer, göttlicher Geist, Brim, das Weltall, und die Seele eines jeden menschlichen Wesens ist ein Tropfen dieses großen Geistes, mit dem sie, wenn sie völlig gereinigt ist, wieder verbunden

7. Außereuropäische Erdteile - S. 297

1914 - Leipzig : Wunderlich
— 297 - im Altertum der Fall war, so könnte es wie einst Getreide, Obst und Wein in Fülle hervorbringen und mehrere Millionen Menschen ernähren. Die Hauptstadt der Kolonie heißt Tripolis (Lage!). Sie ist ein wichtiges Tor nach dem Innern Afrikas, insbesondere nach dem Sudan. Wie in Tunis, so verkehren auch in Tripolis die großen Karawanenzüge, die aus dem Sudan (Zeigen!) Leoparden- und Löwen- seile, Straußenfedern, Elfenbein, Goldstaub u. dgl. herbeibringen und dafür europäische Waren ins Innere tragen. Zusammenfassung: Die Syrten- und Atlasländer. Der Nordrand von Afrika wird durch die Syrten in zwei uualeiche Teile geschieden, in das Hochland von Barka und das Hochland der Berbern mit oem Atlasgebirge. Das Hochland der Berberei ist nicht nur der größere, sondern auch der wichtigere Teil, denn er besitzt nicht nur Landstriche von hoher Fruchtbar- keit (Gemüse, Getreide, Wein, Datteln), sondern auch reiche Bodenschätze (Metalle). Der Landschaft steht daher eine bedeutsame Zukunft bevor. In Marokko, Algerien und Tunesien macht sich der Einfluß der Franzosen geltend, in Tripolitanien der der Italiener, die darnach streben, das Land immer mehr der Kultur zu erschließen. Algier, der fiaupthasen Algeriens, steht bereits mit Marseille in reger Dampserver- indung und liefert den europäischen Märkten Weine und zarte Gemüse, Tunis und Tripolis sind starkbesuchte Märkte. (Karawanenzüge!) 3. Der Sudan. (Der Sudan umfaßt ein Areal von etwa 6 Mill. qkm.) 3icl: Wir lernen heute das Gebiet näher kennen, aus dem die in Tunis verkehrenden Karawanenzüge kommen. Wir besprechen den Sudan. Nachdem die Kinder noch einmal die Produkte genannt haben, die die Karawanen aus dem Süden herbeiführen, werfen wir die Frage auf: I. Was lehrt die Karte über dieses Gebiet? A. Sie belehrt uns über die Lage und Ausdehnung des Sudan, indem sie uns zeigt, daß man unter Sudan die gewaltige Landmasse versteht, die sich südlich von der Sahara und zwischen dem Atlantischen Ozean und dem Abessinischen Alpenland ausbreitet. — Miß mit Hilfe des Zirkels und des Maßstabes die Ausdehnung des Gebietes! B. Sie belehrt uns weiter über die Bodenbeschaffenheit des Su- dan. Wir sehen, daß das gewaltige Gebiet in zwei Teile zerfällt, und zwar wird es durch den Tsadsee in einen westlichen und einen östlichen Teil geschieden.

8. Praktisches Lehrbuch der Alten Geschichte - S. 3

1906 - Leipzig : Wunderlich
— 3 — Hirten, ja Schweinehirten (jedenfalls Urbewohner) waren so verachtet, daß sie nicht einmal einen Tempel betreten dursten. Da nicht alle Bewohner in der Landwirtschaft Beschäftigung fanden, entstanden schon früh allerhand Handwerke. Die Weber verfertigten kostbare Teppiche und prachtvolle Gewänder (die weiße Seide Josephs); auch verstand man, Ton, Glas, Holz, Leder, Elfenbein, Edelsteine, Bronze, Silber und Gold kunstvoll zu bearbeiten. Ans den zähen Fasern der Papierstaude gewann man Papier, Taue und selbst Kleider. Der Ml samt den schiffbaren Kanälen war von Segelschiffen belebt. Selbst vom Nil bis zum Roten Meere gab es lange Zeit eine künstliche schiffbare Wasserstraße, doch ließ mau sie später versanden, weil die Priester behaupteten, sie käme nur den Unreinen, den Fremden zugute. Handel hat man schon seit den ältesten Zeiten getrieben. Karawanen, die sich des Esels (nicht des Kamels), später der Ochsen- und Pferdewagen bedienten, vermittelten den Warenaustausch, bei dem man nur Ware gegen Ware austauschte. Den Außen- und Zwischenhandel besorgten in früher Zeit vorwiegend die Phönizier, denn die Ägypter haßten das offene Meer, das sie für den Wohnsitz des bösen Gottes (Typhon) hielten; auch fehlte es ihnen an Holz zum Bau der Schiffe. Da es an Metallen, Fellen, Elfenbein,Holz,Wein, Ol,Weihrauch, Myrrhen, Sklaven (Joseph) und Sklavinnen fehlte, erhandelte man diese Waren von den Phöniziern, Kanaanäern, Arabern, Indern, Nubiern und andern Völkern. Ihnen lieferte man Waffen, Getreide, Hülsenfrüchte, Gewebe und andere Erzeugnisse. Dolmetscher vermittelten den Verkehr mit den Ausländern. Über den Gliedern des Nährstandes, den Hirten, Viehzüchtern, Ackerbauern und Handwerkern, standen die Krieger und Priester, die den gesamten Grund und Boden besaßen und als Grundherren hohe Abgaben von ihren Pächtern, den Bauern, verlangten. Als vornehmste und mächtigste Klassen bildeten sie die Herrscherkaste und hatten die Verwaltung in den Händen. Die Priester waren nicht bloß Seelsorger, sondern auch Gelehrte, Ärzte, Richter, Räte, hohe Beamte und Baumeister; sie trieben die Sternkunde, um die Zeit einzuteilen, die Mond-und Sonnenfinsternisse im voraus zu berechnen und den Eintritt der Nilüberschwemmungen anzukündigen. Sie widmeten sich auch der Feld-meßkunst, um die Grenzen der Äcker, die durch den ausgeschwemmten Schlamm vielfach ganz verwischt worden waren, wieder bestimmen zu können. Sie allein waren die Schreiber und verstanden allein die heilige Bilderschrift oder Hieroglyphenschrift. Wir bezeichnen die einzelnen Laute der Wörter durch besondere Lautzeichen oder Buchstaben, weshalb wir eine Lautschrift haben. Die alten Ägypter aber hatten eine Wortschrift und bezeichneten das Wort durch das Bild des Dinges, das Wort Löwe also durch ein Bild des Löwen, das Wort Sonne durch eine Sonnenscheibe usw. Natürlich ließen sich dadurch nur wirkliche, sichtbare Dinge schreiben, durch die Bilderschrift bezeichnen. Da sich l*

9. Das deutsche Vaterland - S. 68

1917 - Leipzig : Wunderlich
— 68 — 1. Welche Waren gehen von hier aus in alle Welt? 2. Woher kommen sie? 3. Wohin gehen sie? Nachdem diese Fragen mit Bezug auf das Ziel wiederholt und an- geschrieben worden sind, werden sie in regem Wechselgespräch zwischen Lehrer und Schülern beantwortet und zwar so: I. Welche Waren qehen von Hamburg ans in alle Welt? Einige, beginnt der Lehrer, sind uns schon bekannt von unserer Reise nach Magdeburg her. (Tabak und Baumwolle.) Es siud dies aber nicht die einzigen Dinge, die Hamburg versendet. Auch der Tee, den die Mutter öfters im Winter zu Abend kocht, der Kaffee, der unser erstes Frühstück bildet, der Reis, deu wir als Suppe oder Gemüse essen, das Petroleum, das den Petroleumofen heizt, Kohlen (Fenernngs- Material), Glas und Maschinenteile (Räder, Kolben, Schrauben aus Eisen) wauderu von hier aus in die Ferne. — Wiedergabe. Ii. Woher kommen biefe Waren? Manche Waren, z. B. Glas und Eisenwaren, haben die Eisenbahnen herbeigeschafft, die von Leipzig (Zeigen!), Magdeburg (Zeigen!) und anderen großen Städten nach Hamburg führen. Andere sind in den Elbkähnen den Strom hinabgeschwommen. *) (Richtung zeigen!) Die meisten aber (Tabak, Tee, Kaffee, Petroleum) kommen herüber über das Meer. Zeige es und lies seinen Namen von der Karte ab! (Nord- see.) In Dampfschiffen und Segelschiffen, die viel größer sind als die, welche wir ans der Elbe bei Dresden schwimmen sehen, sind sie nach Hamburg gebracht worden. Den Weg lehrt die Karte! Die Schiffe sind aus der Nordsee in die Elbe hinein und dann stromaufwärts gefahren bis nach Hamburg. In Hamburg halten diese Seeschiffe (Wo- her der Name?) an einem bestimmten Platze an. Dieser Platz heißt Hasen. Der Hasen besteht ans mehreren gewaltigen Wasserbecken, welche von hohen und festen Mauern umgeben sind. Hier seht ihr diese Wasserbecken im Bildet) Ihr bemerkt, wie sich zwischen ihnen breite Landstreifen hinziehen, auf deneu sich große Speicher erheben. Die großen Seeschiffe fahren nun bis an die Ufermauern (Kais) heran. Hier ladet man die fremden Waren, also die Petrolenmsässer, Baum- wollen- und Tabaksballen, Kaffeesäcke usw. aus und bringt sie ent- weder einstweilen in den Speichern unter, oder befördert sie sogleich in die Eisenbahnwagen, die ans den Schienengeleisen bereit stehen, welche dicht an den Usermauern hinführen. (Bild!) Fröhlich wandern dann nach getaner Arbeit die Seeleute (Kapitän, Matrosen, Stener- 1) Der direkte Flußverkehr geht bis Böhmen, teils mit Hilfe der Ketten- schiffahrt, teils mittels der Schleppdampfer. 2) Lehmanns Wandbilds Der Hamburger Hafen.

10. Von der germanischen Urzeit bis zur Französischen Revolution - S. 143

1911 - Leipzig : Wunderlich
Würdigung König Friedrich Wilhelms I. 143 len. Darüber vergaß oder übersah man fein Lebenswerk, die reformierende Tätigkeit, die znr Begründung des absoluten Königtums führte, und die Konstituierung des Fürstenideals, das seitdem die tiefste Rechtfertigung der Monarchie in Europa wurde. Selbst in seinen höchsten Schmerzen hat dieser Herrscher nicht einen Augenblick das Wohl seines Staates aus den Augen gelassen. Nur um so ruheloser ist er dahergestürmt, um die Maschine in Gang zu halten, so daß sie förmlich mit Uberdampf arbeiten mußte und die arbeitslustigen und arbeitsfähigsten seiner Diener unter dem ihnen auferlegten Zwang stöhnten. In mancher Hinsicht ist seine rücksichtslose Härte geradezu aus der Nervenüberreizung zu erklären, die eine natürliche Folge seiner körperlichen Leiden war. Mit schier übermenschlicher Kraft hat er es denn auch noch vermocht, auf dem Totenbette in langer Rede seinen Sohn in die Regierung einzuführen, um dann am 31. Mai 1740 nur 51 Jahre alt aus dem Leben zu scheiden. Ihm sind wenig Denkmäler gesetzt worden. Heute steht wenigstens in der Siegesallee zu Berlin, von Siemerings Meisterhand geschaffen, ein feiner würdiges Standbild, eins der besten Denkmäler jener Reihe, das ihn in der ganzen Wucht seiner Persönlichkeit vorführt.
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