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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Europa in natürlichen Landschaftsgebieten - S. 127

1898 - Leipzig : Wunderlich
— 127 — Dorsche genannt, laichen. Folge? — Kabeljaufang — 20000 Fischer verkehren hier zwischen Jannar und April; der getrocknete Kabeljan heißt Stockfisch, der gesalzene und ans Klippen getrocknete Klippfisch oder der nnr gesalzene Laberdan, ans dessen Leber der Leberthran bereitet wird. Im Innern des Skager Nack giebt es viele Hnmmer und Anstern. Bei Hammerfest werden Walfische gefangen. Schiffahrt und Handel: Bergen (47 000 Einw.) wegen seines lebhaften Seehandels das „nordische Hambnrg" genannt. — Ans- fuhr? — jährlich 400000 t eingesalzene Fische, 150000 t Stock- fische ans den nördlichen Häfen kommen hierher znm Verlans. Trontheim (25000 Einw.), die ehemalige Krönnngsstadt der nor- wegischen Könige, fährt Obst und Holz ans — Hanptstapelplatz für den Verkehr mit den nördlichen Provinzen, mit Christiana, der Hanptstadt Norwegens 140000 Einw.) und mit Stockholm dnrch Schienenwege verbnnden. Hammerfest (2300 Einw.) in der Nähe des Nordkaps, nördlichste Stadt der Erde, Handelsplatz für Lappen (Pelztiere) — rnfsische Schiffer holen hier engliche und dentsche Waren nach Kola und Archangel — Ausgangspunkt der Expeditionen nach Spitzbergen und ins Karische Meer — Endstation der enropäischen Telegraphenleitung 21/2 Monate Tag — Mitternachtssonne. Ein wohner? — Die ältesten Einwohner sind die Lappen, die ans Finn- leint) mit dem Renntiere eingewandert sind. Während der Völker- Wanderung kamen die Goten über die Ostsee und siedelten sich hier an. Das kalte Klima, der harte, steinigte Boden stählten den Körper, die Gefahren der Jagd und der Seefahrten weckten den Mnt und das Gottvertrauen. Sie hielten zähe an ihren alten Sitten und Gebräuchen. Angesichts der gewaltigen Naturereignisse, der mächtigen Felswände und der anstürmenden Meereswogen hielten sie lange fest an dem alten germanischen Götterglanben und an dem religiösen Naturdienst unserer Vorfahren. Gegenwärtig bekennen sich Schweden und Norweger zur evangelisch-lutherischen Religion. Die Vorsteher der Landeskirche sind Bischöfe; in Upsala wohnt der Erzbischos, der Primas des Reiches. Staatliches? Schweden und Norwegen sind zwei in eine Personal- union verbundene konstitutionelle Königreiche. Der gesetzgebende Körper ist der Reichstag in zwei Kammern. Provinzen? Gotland Svealand, Norrland, Lappland. Ii, 2. Entstehung und Nutzen der Fjorde, Qnerthäler, Schären und Losoten? Fjorde und Qnerthäler bilden oft eine durchgehende Spalte und führen aus die Vermutung, daß sie ursprünglich dnrch seit- liche Brüche der Erdrinde entstanden sind. Die Gletscher haben die

2. Außereuropäische Erdteile - S. 165

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 165 — F. Und wie groß^ mag Kleinasien sein? Es ist ungefähr so groß wie das deutsche Reich und zählt ungefähr 10 Millionen Einwohner. Ii. Welche Umstände machen Kleinasien zum wertvollsten Teile der asiatischen Türkei? 1. Kleinasien hat wertvolle Bodenschätze. Es liefert Kupfer, Blei, Steinkohlen, Schmirgel und Meerschaum. Der Schmirgel, ein hartes, körniges, bläuliches Mineral (Vorzeigen!) wird gepulvert und mit Wasser oder Öl geschlemmt und dann als Po- lier- und Schleifpulver (Edelsteine, Metalle, Glas) verwendet. Der Meerschaum ist eine sich fettig anfühlende Thonart (Kalkthon) von gelb- licher oder grauweißer Farbe. Er wird aus Klüften gegraben und ist anfangs schmierig und weich. An der Luft erhärtet er aber sehr bald. Man streicht ihn in viereckige Formen und bringt ihn so in den Handel. Er wird meist zu Zigarrenspitzen und Pfeifenköpfen verarbeitet. (Vor- zeigen!) 2. Ein Teil Kleinasiens ist sehr fruchtbar. Dies gilt besonders von den schmalen Küstenebenen und den Küsten- terrafsen. Sie erzeuge» außer Getreide auch Tabak, Baumwolle, Opium, Südfrüchte (Feigen, Oliveu) und feurigen Wein. 3. Kleinasien treibt nicht unbedeutende Viehzucht. Auf dem Tafellande züchtet man besonders Schafe und Ziegey. Berühmt sind die durch weißes, seidenes Haar ausgezeichneten Angora- ziegen. Aus diesem Haar wird das berühmte Kämelgarn gesponnen. 4. Kleinasien hat eine Anzahl wichtiger Industrie- und Handelsstädte. Zu diesen gehört in erster Linie das volkreiche Smyrna. (200000 Einwohner.) Es ist die bedeutsamste Hafen- und Handelsstadt Klein- asiens. Vou hier aus gehen die meisten für die Aussuhr bestimmten Er- Zeugnisse Kleinasiens hinaus in die Welt, nicht allein die landwirtschaft- lichen Produkte (Opium, Tabak, Rosinen und Feigen), sondern auch die Seiden- und Baumwollwaren, die Teppiche und Garne, die die Industrie liefert. — Wichtig ist weiter auch Brussa. Diese Stadt liegt in der Nähe des Marmarameeres, ist der Mittelpunkt eines großen Seidenbau- bezirks und besitzt daher auch zahlreiche Seidenwarenfabriken. In der Nähe von Brussa siud auch bedeutende Meerschaumgruben. — Ferner muß Skutari genannt werden. Es liegt am Bosporus und ist eine Vorstadt Konstantinopels. Hier befinden sich der Sommerpalast des Sultans und die Villen der vornehmen Türken. Endlich sei an das schon erwähnte Angora (Lage!) erinnert, deffen Garn in der ganzen Welt bekannt ist. Wenn wir auch Kleinasien als den wertvollsten Teil der asiatischen Türkei bezeichnet haben, so müssen wir doch noch hinzufügen, daß es heute

3. Außereuropäische Erdteile - S. 128

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 128 — 6. Wie erklärt es sich, daß ein echter Kaschmirfhawl 3000 bis 4000 Mk. kostet? 7. Wie erklärst du es, daß die Jndier so rücksichtsvoll gegen die Tiere sind? (Seelenwanderung!) 8. Welches Wort der heiligen Schrift könnte man den Büßern Indiens entgegenhalten? (1 Kor. 13, 3!) 9. Mit welchem Rechte kann man Indien „das Italien des Morgen- landes" nennen? 10. Wie gelangen wir von unserer Heimat aus nach Calcntta? 11. Vergleiche Calcutta und New-Orleans! (Lage, Ausfuhrhafen eines gewaltigen Stromgebietes, Gesundheitszustand!) 12. Mit welcher südeuropäischen Halbinsel könnte man Hinterindien vergleichen und warum? (Lage, Gliederung, Inselwelt, Brücke zwischen 2 Erdteilen n. s. w.) 13. Mit welchem Rechte nennt man Singapur „das asiatische Kon- stantinopel" und Bangkok „das asiatische Venedig"? 14. Mit welchem Buchstaben hat Celebes in der Gestalt Ähnlichkeit? (k) 15. Ist die Bezeichnung „Muskatnuß" richtig. 16. Nenne einige Eigentümlichkeiten: a. Vorderindiens (Felsentempel, heilige Tiere, Büßer.) b. Hinterindiens (Der weiße Elefant.) c. Jnselindiens (Menschenfresser — Brotfruchtbaum — Vulkane — Salangane.) 17. Welches sind die europäischen Völker, die den meisten Anteil haben an a. Vorderindien? (Engländer.) b. Hinterindien? (Engländer und Franzosen.) c. Jnselindien? (Niederländer und Spanier.) 18. Wodurch sind merkwürdig: Ellora, Benares, Delhi, Bangkok, Ceylon, Banka, Kaschmir? 19. Wo suchst du den Ganrisankar, die Städte Manila, Saigun, Lahore, Batavia, Colombo, den Staat Siam, die Inseln Java, Lnzon und Borneo, die Flüsse Kabul, Menam und Satledsch? 20. Erkläre: Paria. Pagode. Ingwer, Wischnu, „Herr des weißen Elefanten", Seelenwanderung, Zimmetschäler, Banane, Großmogul, Philippinen, Malaka und Malaga, Opium, Hindu, Dajak, Brahmane. 21. Woher stammen der Ingwer, der Zimmet, der Pfeffer, das Ebenholz, die eßbaren Schwalbennester,' die Muskatnüsse? Zur Konzentration. 1. Lesen und Besprechen: a. Muttersprache B Y: Der Elefant — Die Baumwolle. b. Jütting und Weber, die weite Welt: Calcutta — Der Elefant — Ein Abenteuer in Indien.

4. Außereuropäische Erdteile - S. 209

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 209 — eine Hauptstadt des Kaiserreichs einer Kopfbedeckung, dem Fez, die andere einem Schuhmaterial dem Maroquinleder, ihren Namen geliehen. 2. Algerien. Dieses Gebiet, es ist größer als das deutsche Reich, ist seit 1830 im Besitz der Franzosen. Es beginnt am Mittelmeer, und erstreckt sich über die Hochflächen und Züge des Atlas hinweg bis hinan in die Sahara. Im Altertums war der Küstensaum überaus fruchtbar. Er verdiente wie Sizilien und Ägypten den Namen „Kornkammer", und noch heute sieht mau an einzelnen sorgfältig angebanten Gegenden, was der Boden zu leisten vermag. Finden wir doch hier Landstriche, wo das Auge sich au Getreidefeldern, Gemüseäckern, Olivenwälder, Wein- gärten und an mit Kaktnshecken eingefaßten Blumengärten weiden kann und in schönem Wechsel Cedern und Cypressen, Mandelbäume, Citronen und Psirsichbäume erblickt. Die Franzosen streben auch darnach, das Land immer mehr der Knltnr zu erschließen. Insbesondere sind sie mit Erfolg bemüht, mit Hilfe artesischer Brunnen (Physikunterricht!) die trostlosen Sandeinöden in fruchtbare Gebiete umzuwandeln. — Die Hauptstadt Algeriens ist Algier. Es steht mit Marseille in regem Dampfschiff- Verkehr und sendet besonders Blumenkohl und andere feine Gemüse, die unter der algerischen Sonne sehr früh im Jahre wachsen, ans europäische Märkte. 3. Tunis, das Gebiet westlich von der kleinen Syrte, ist ein fruchtbares Küstenland, reich an Getreide, Ölbäumen und Dattelpalmen. Es wird von einem Bey (Fürst) regiert. Seine Hauptstadt (Tunis) liegt in der Nähe der Stelle, an der einst das mächtige Karthago stand. Die Stadt Tunis gewährt einen eigenartigen Eindrnck. Die Straßen sind eng, winklig und krumm und überaus schmutzig. Die Häuserfronten erscheinen als hohe, kahle Mauern, da nach orientalischer Sitte fast alle Fenster nach dem Hofe zu liegen. Groß ist die Zahl der Bazare, in denen Gemüse, Datteln, und Lederwaren feilgeboten werden. Der vor- nehmste Bazar ist der der Rosenölhändler, die neben Rosenöl auch allerlei Luxusgegenstände, wie mit Perlmutter ausgelegte Kästcheu, Vasen, seidene und golddurchwirkte Stoffe und dergl. verkaufen. Diese Bazare sind be- sonders in den Vormittagsstunden überaus belebt. Auch der Markt ist stark besucht. Hier treffen sich die Karawanen, die ans dem Innern Afrikas Straußenfedern, Elfenbein, Goldstaub und Felle herbeiführen, und die Kaufleute, die die herbeigeführten Waren weiter nach Europa ver- handeln. Wirtshäuser in unserem Sinne giebt es in Tunis nicht. Die einzigen öffentlichen Orte sind die Kaffeehäuser. Diese werden jedoch nicht der Unterhaltung wegen besucht. In ihnen sitzen die Leute, die — ähnlich wie Opiumraucher — aus kurze Zeit in wundersamen Traum- gesichteu schwelgen wollen. Um sich zu betäuben, rauchen sie Haschisch, d. s. getrocknete Blätter einer Hanfart. Haben die Blätter, die man ähnlich wie Tabak aus Pfeifen raucht, ihren Zweck erfüllt, so befindet sich der Raucher in einem Zustande, in dem er die herrlichste Musik Tischendorf, Fremde Erdteile. i<

5. Europa - S. 138

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 138 — Iv. Mau macht sich das Meer dienstbar und treibt da: 1. Fischfang. Tie Fischerei liefert hauptsächlich Thunfische und Sardellen. (Vergl. S. 122.) Ein wichtiger Fischereiort ist Barcelona. Von hier aus werden anch viele getrocknete Fische ansgesührt. 2. Handel. Ter Einfuhrhandel erstreckt sich meist auf Zucker, Baumwolle, Maschinen und Kohlen. Ter Aussuhrhandel hat es .mit Wein, Öl, Rosinen, Schafwolle, Seide, Seidengeweben, Kork- und Leder- waren zu thun. Die bedeutsamsten Seehandelsplätze sind Barcelona, Valencia, Malaga, Cadiz, Lissabon. Tas Leben am Hafen zu Malaga und Cadiz haben wir bereits kennen gelernt. Werfen wir nun noch einen Blick auf Liffabon. Ter Hafen von Lissabon bietet ebenfalls ein bewegtes Bild. „Tie ganze Wasferfläche ist mit Fahrzeugen aller Art bedeckt. Am Ufer winimelt es von Booten, Barken und kleinen Kähnen, die den Verkehr mit den in der Mitte des Hafens liegenden Dreimastern und den riesigen Dampfern vermitteln. Hier sieht mau Schisse aus allen Weltgegenden: Ostindienfahrer (Erkläre!), die in Lissabon Station gemacht haben, um Wasser und Kohlen einzunehmen, Schiffe aus Hamburg und Bremen, deren Ziel Brasilien ist. auch schwedische, norwegische und hol- ländische Fahrzeuge. Tie meisten dieser Schiffe haben nur auf kurze Zeit den schützenden Hafen Lissabons aufgesucht. Bald steuern sie wieder ihrem fernen Bestimmungsorte zu." Von Lissabon aus werden Haupt- sächlich Wein und Südfrüchte ausgeführt. — Lissabon war einst — zur Zeit der großen Entdeckungen — eine der größten Handelsstädte der Welt und hatte mehr als 590009 Einwohner. Heute besitzt es kaum soviel als die Hauptstadt unseres engeren Vaterlandes. (Tresden.) Woher mag es kommen, daß Lissabon einen großen Teil seiner Bedeutung ver- loren hat? (Portugal ist nicht mehr jenes mächtige Land, das es einst war. Ten größten Teil seiner überseeischen Besitztümer hat es längst verloren.) — Vergl. Geschichte des Entdeckungszeitalters. Zusammenfassung und Einprägung an der Hand der Ubersicht: Erwerbszweige auf der pyrenäifchen Halbinsel. 1. Bodenbau. (Ackerbau, Gemüsebau, Obstbau. Weinbau, Pflege der Maulbeerbäume und Korkeichen.) 2. Viehzucht. (Pferde, Rinder, Schafe, Ziegen.) 3. Bergbau. (Blei, Quecksilber.) 4. Fischerei. (Thunfische, Sardellen.) 5. Industrie. (Seidengewinnung und Seidenverarbeitung — Herstellung von Leder und Lederwaren. — Herstellung von Tuch. — Verarbeitung von Kork. — Herstellung von Olivenöl.) 6. Handel. Ausfuhrhandel und Einfuhrhandel.

6. Außereuropäische Erdteile - S. 53

1914 - Leipzig : Wunderlich
9. Die Republik Paraguay. Sie liegt zum größten Teil in der Gabel von Parana und Paraguay und ist wie Bolivia ein Binnenstaat. 10. Die Republik Brasiliens) Dieser Staat füllt fast die Hälfte Südamerikas aus. Er umfaßt a. ein Gebirgs- und Küstenlands im Südosten, b. ein Waldland, im Nordwesten gelegen. Die Hauptstadt des Landes heißt Rio de Janeiro. Sie hat, fügt der Lehrer hinzu, einen Weltruf, einmal ihrer schönen Lage, zum anderen ihres großartigen Handels wegen. Rio de Janeiro liegt an einer tiefen, mit Inseln geschmückten und vonhochaufrageuden bewaldeten Bergen umgebenen herrlichen Bucht. (Bild vorzeigen!) Von hier aus gehen fast alle Produkte Brasiliens hinaus in die Welt: die Diamanten, die man mühsam aus steinigem Boden gräbt, das edle Mahagoniholz und das nützliche Färb- holz, das man in den unermeßlichen Wäldern schlägt, die Baumwolle, der Tabak, der Zucker und der Kaffees, die man auf sorgfältig gepflegten Plantagen erbaut. In den südöstlichen Staaten Brasiliens sind zahlreiche Deutsche an- sässig.3) Sie beschäftigen sich teils mit Ackerbau und Viehzucht, teils mit Handel (Kaffee, Tabak!) und bewahren auch in der Ferne deutsche Sprache und deutsche Sitte. (Deutsche Kirchen, deutsche Schulen, deutsche Zeitungen, deutsche Vereine.) B. Die Kolonialbesitzungen. Das Küstenland zwischen der Orinocomündnng und der Münduug des Amazonenstromes hat drei Besitzer. Ein Teil gehört den Engländern, ein Teil den Niederländern, ein Teil den Franzosen. Wir unterscheiden daher: 1. Britisch-Gnayana, das ist der westliche Teil. 2. Niederländisch-Guayaua oder Surinam, das ist der mittlere Teil. 3. Französisch-Guayana, das ist der östliche Teil. Guayana ist „das Land, wo der Pfeffer wächst". Wie ist das zu ver- stehen? Nun zunächst wörtlich! Hier gedeiht der Pfefferstrauch, eine Schling- pflanze mit lederartigen Blättern und rötlichen Beeren, der uns die „Pfeffer- körner" (d. f. die getrockneten Beeren) liefert. Weiter erinnert uns dieser 1) Für den Lehrer: Brasilien war bis 1889 ein Kaiserreich. Der letzte Kaiser, Dom Pedro Ii, wurde Vertrieben. Er war ein wohlwollender, uneigennütziger, aber wenig energischer Mann, dem das Gesetz, weiches die Sklaverei in Brasilien sofort und ohne alle Entschädigung abschaffte und somit die Pflanzerpartei aufs empfind- lichste verletzte, den Thron kostete. Das Wesen des vertriebenen Fürsten charakteri- siert am besten ein kleiner Zug: Er verkaufte an die zahlreichen Titel- und Ordens- jäger seines Landes Auszeichnungen in freigebigster Weise und ließ. aus den Erträgnissen des „Geschäfts" ein großartiges Krankenhaus bauen, welches die In- schrift trug: „Die menschliche Eitelkeit dem menschlichen Elend." 2) Über die Hälfte alles Kaffees der Welt stammt aus Brasilien. Im Jahre 1911 wurde für 818 Mill. Mark Kaffee ausgeführt. 3) Gegen 340000, in ganz Brasilien etwa 400000.

7. Außereuropäische Erdteile - S. 152

1914 - Leipzig : Wunderlich
— 152 — Zur sachlichen Besprechung. Welche Bedeutung hat Hinterindien für Deutschland? Es ist sür uns sowohl Bezugsquelle, als auch Absatzgebiet. Wir beziehen Tabaks Gewürze und Zinn aus Niederländisch-Jndien, Reis und Tikholz aus Siam und liefern dafür hauptsächlich Metall-, Glas- und Webwaren. Zusammenfassung. Hinterindien. 1. Lage und Gestalt: Hinterindien ist die östliche der drei großen Halb- inseln Südasiens und breitet sich zwischen dem Bengalischen Meerbusen und dem Südchiuesischen Meere aus. Es hat einen bandförmigen Bau und ist viel reicher gegliedert als Vorderindien. 2. Bodenbeschaffenheit und Bewässerung: Fünf hohe Gebirge durch- ziehen die Halbinsel. Zwischen ihnen fließen in langgestreckten Tälern vier Ströme, die an ihrer Mündung große Flachländer angeschwemmt haben. 3. Produkte: Die Pflanzen- und Tierwelt Hinterindiens erinnert an die Vorderindiens. Es besitzt große Mulden, in denen Palmen, Feigen- bäume, Farbhölzer und das für den Schiffsbau so wichtige Tikholz in üppiger Fülle gedeihen. Es bringt weiter in seinen sumpfigen Ebenen Reis in solchen Mengen hervor, daß es das erste Reisland der Erde genannt werden muß. 4. Erwerbsquellen: Die wichtigste Erwerbsquelle ist der Bodenbau, der außer Reis auch Zucker, Tabak und Baumwolle liefert. Diese Er- Zeugnisse bilden auch die Hauptartikel des Ausfuhrhandels, dessen Haupt- Plätze Bangkok, Hanoi und Singapur sind. Auch Deutschland bezieht Reis aus Hiutertndien. (Siam.) 5. Politische Verhältnisse: Hinterindien umfaßt ein unabhängiges Reich (Siam) und englische und französische Besitzungen. 3. Die Indische Jnselflur. (2 Mill. qkm und ca. 45 Mill. Einwohner.) Ziel: Wir werfen heute einen Blick auf die durch ihre Naturschätze ausgezeichneten Hinterindischen Inseln, die in vielen Stücken Ähnlichkeit mit den West indischen Inseln haben. Nachdem die Schüler darauf hingewiesen haben, daß ihnen aus der Geschichte her bekannt ist, daß die Hinterindischen Inseln seit Entdeckung des neuen Seewegs besonders ihrer seltenen Gewürze wegen das Ziel der Seefahrer geworden sind, werfen wir in gewohnter Weise die Frage auf: I. Was lehrt die Karte über die durch Naturschätze ausgezeich- nete Jnselflur? A. Sie belehrt uns zunächst über die Lage, Ausdehnung und Gliederung der Jnselflur.

8. Außereuropäische Erdteile - S. 145

1914 - Leipzig : Wunderlich
— 145 - leichtgewebtes Tuch, bcts Kopf und Oberkörper bedeckt, und als Schmuck Ringe an Nase, Hand und Fuß.) — Auch vornehmere Hindus zeigt unser Bild! (Leichte Jacke, leichte Beinkleider aus Leinwand oder Seide, Sandalen.) Sie kehren auf ihren Elefanten von der Jagd zurück und lassen den erlegten Tiger durch ihre Diener an einem Bambusrohr nebenher tragen. Jeder Elefant trägt auf reichverziertem Sitze einen Herrn, welcher sich den Sonnenschirm von einem Diener halten läßt, während dev Führer des Tieres auf dessen Halse seinen Platz eingenommen hat. 18. Hindufamilie. *) 2. Die Besitzer des alten Wunderlandes sind gegen- wärtig die Engländer.2) Der König von England ist gleichzeitig Kaiser von Indien und läßt das Land durch einen Vizekönig verwalten. Dieser Vizekönig hat seinen Wohnsitz in Kalkutta. (Lage!) Kalkutta war vor 150 Jahren ein ganz unbedeutender Ort. Seitdem es aber Sitz der englischen Regierung ist, ist es großartig emporgeblüht. Es zählt mit seinen Vorstädten über eine Million Einwohner und hat 50 km im Umfange. Der Handel ist jetzt von der größten Bedeutung. Ausgeführt werden besonders Zucker, Baumwolle, Jute, Indigo, Opium,3) rohe Seide und Seiden- 1) Völkertypen von Lehmann-Leutemann. — 6 Tafeln ä 3 Mk. 20 Pfg. Bild Nr. 4: Hindufamilie mit Hütte, Hausgerät und Waffen. 2) Das Kaiserreich Indien umfaßt an direktem Besitz 2,8 Mill. qkm und 244 Mill. Einwohner. Dazu kommen nun noch die Schutzstaaten (Kaschmir usw.) mit 1,8 Mill. qkm und 70,8 Mill. Einwohnern. 3) Mohnsaft — genauer bei China. Tischendorf, Außereuropäische Erdteile. 19. Aufl. 10

9. Außereuropäische Erdteile - S. 146

1914 - Leipzig : Wunderlich
— 146 — waren. Deutschland bezieht in erster Linie Inte/) Reis, Rohbaumwolle und Indigo und liefert dafür Tuch- und Baumwollwaren. — Man unterscheidet eine „weiße" und eine „schwarze" Stadt. Erstere besteht aus den Pracht- vollen Palästen reicher Engländer und ist vielleicht die schönste von allen außereuropäischen Städten. Hier erhebt sich auch der Gouvernements- palast, welchen der Vizekönig Indiens bewohnt. Im Norden liegt die „schwarze" Stadt mit ihren engen und krummen Gassen, in denen der Unrat sich häuft. Die kleinen Holz- und Lehmhütten sind zum Teil mit Stroh oder Bambus gedeckt und machen einen recht kläglichen Eindruck. Hier ist die Wohnstätte der armen Hindus/ hier auch rafft die Cholera an einem heißen Sommertage Hunderte von Menschen hinweg, denn die Unreinlichkeit in der Stadt selbst, sowie die sumpfige Umgebung sind der Ausbreitung der Seuche durchaus günstig. In der Nähe der Pagoden trifft man überall heilige Stiere des Schiwa, und des Abends dringen zuweilen die heulenden Schakale in die Stadt, um an den Straßen- abfüllen ihren Hunger zu stillen. — Vgl. Kalkutta mit New-Orleans! (Lage, Ausfuhrhafen eines großen Stromgebietes, Gesundheitszustand.) Auch Bombay ist unter der englischen Herrschaft sehr empor- geblüht. Bombay liegt auf einer Insel gleichen Namens, die durch einen schmalen Meeresarm vom Festlande getrennt und durch Eisenbahn- dämme mit ihm verbunden ist. Sie erstreckt sich von Norden nach Süden und spiegelt ihre Weißen Gebäude mit den roten Dächern, ihre zahlreichen Gärten und Parkanlagen in den blauen Wellen des sonnigen Meeres. Innerhalb der Straßen macht Bombay fast durchweg einen europäischen Eindruck. Man sieht die vierstöckigen Gebäude Londons und anderer großer Städte, italienische Villen und deutsche Bürger- Häuser in langen, wohlgeordneten Reihen, allerdings fast alle mit luftigen Veranden von leichtem Holzgitterwerk umgeben. — Bombay ist der Hauptausfuhrort der Baumwolle. Zur sachlichen Besprechung. a. Wie ist es zu erklären, daß ein Volk, das körperlich und geistig so gut beanlagt ist, unter fremder Herrschaft steht und nicht sein eigenes Staatswesen hat? (Die In- dier haben einen sanften Charakter und eine sehr große Neigung zur Ruhe. Sie sehen sich als zum Dulden und Gehorchen ge- schaffen an und fügen sich mit Gleichgültigkeit dem Gebote der Eroberer. Sie haben den Spruch eines alten indischen Schrift- stellers zur Lebensregel gemacht: „Es ist besser, zu sitzen, als zu stehen,- besser, zu liegen, als zu sitzen,- besser, zu schlafen, als zu wachen) aber der Tod ist besser als alles." Dazu kommt, daß die Völker Indiens und ihre Fürsten uneinig sind. Diese i) Jute oder Kalkuttahanf ist die Bastfaser von Corchorus capsularis oder textilis, eines bis 5 m hohen einjährigen Gewächses mit dünnem Stengel, langen, zugespitzten, gesägten Blättern und gelben Blüten.

10. Außereuropäische Erdteile - S. 148

1914 - Leipzig : Wunderlich
— 148 — wird, eine üppige Pflanzenwelt hervor: Palmen undfeigenbäume, baumartige Bambusgräser, Reis, Baumwolle, Judigo, köstliche Ge- würze, herrliche Blumen, d. Diese Pflanzenwelt bietet dann wieder einer vielgestaltigen, groß- artigen Tierwelt Aufenthalt und Nahrung (Dickhäuter, "Raubtiere, gefährliche Reptilien, farbenreiche Vögel usw.). c. Auch der Boden birgt köstliche Schätze: Edelsteine und Perlen, Gold, Eisen und Kohle. 5. Unter den Erwerbsquellen ist die bedeutendste a. der Bodenbau. Die wichtigsten Bodenfrüchte sind Reis, Weizen, Baumwolle. d. Die Industrie, die früher nur Hausindustrie war (Schnitzereien, kostbare Schals!), hat sich neuerdings durch Ausbeutung der großen Eisen- und Kohlenlager Hindostans bedeutend gehoben und mit ihr zugleich und durch den Ausbau des Eisenbahn- und Straßennetzes auch c. der Handel. Die wichtigsten Handelsplätze sind Kalkutta und Bom- bay. Deutschland bezieht aus Borderindien vor allem Reis, Roh- baumwolle und Indigo und liefert ihm Tuch- und Baumwollwaren, 6. Die Bevölkerung besteht größtenteils aus Hindus. (Mittelländische Rasse.) Dieses Volk stand schon vor Jahrtausenden auf einer hohen Kulturstufe und hält noch heute an den seltsamen Religionslehren (Seelenwanderung), Sitten (Wallfahrten) und Einrichtungen (Kasten) der Vorfahren fest. 7. Staatsverhältnisse. Vorderindien ist ein Kaiserreich. Der König von England ist zugleich Kaiser von Indien. Er läßt das gewaltige Gebiet durch einen Vizekönig regieren, der in Kalkutta seinen Sitz hat. 2. Hinterindien. (Gegen 21/4 Mill. qkm und 40 Mill. Einwohner.) Ziel: Wir lernen heute die andere asiatische Halbinsel kennen, die den Namen Indien führt. Wir betrachten Hinterindien. Nachdem die Kinder noch einmal angegeben haben, wie sich dieser Name erklärt, werfen sie die erste Hauptfrage auf: I. Was lehrt die Karte über Hinterindien? A. Sie belehrt uns zunächst über Gestalt und Lage der Halbinsel. Sie gleicht einer geballten Hand mit ausgestrecktem Zeigefinger. (Halb insel Malaka.) Im Norden hängt sie mit dem Rumpfe des Erdteils zusammen, im Westen wird sie vom Bengalischen Meerbusen und im Osten vom Südchinesischen Meere bespült. Im Süden wird sie durch die Malakastraße von der Insel Sumatra getrennt. B. Sodann werfen wir einen Blick auf die Größe der Halbinsel und finden, daß sie bedeutend kleiner als Vorderindien ist. Trotzdem, fügt der Lehrer hinzu, ist sie viermal so groß wie ganz Deutschland,
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