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1. Europa in natürlichen Landschaftsgebieten - S. 31

1898 - Leipzig : Wunderlich
— 31 — Anlegung von Dämmen und Reisfeldern); besonders sind die Hügel- gelände der oberitalienischen Seen, die ja viel Geröll und unfruchtbaren Boden abgelagert haben, durch die Kunst in blühende Landschaften um- gewandelt worden. Wie werden die Rohprodukte verwendet? Aus dem Mehle des Maiskornes, der Maisgrütze, wird die Polenta, die Nationalspeise der Italiener, bereitet. Das Maisstroh wird besonders in der Um- gegend von Mailand zu Strohslechtereien benützt. Mit den Blättern des Maulbeerbaumes füttern die Bewohner die Seidenraupe; ihr Ge- spiust verweben sie zu seidenen Stoffen. Die Kalk- und Quarzsteine brauchen sie zur Glasbereitung. Woher kommt das viele Wasser der Poebene? Die Alpen bilden eine Wetter- und Wasserscheide. Die warmen Strahlen der Sonne verwandeln das Wasser des Mittelmeeres in Nebel (die Sonne zieht Wasser), der warme Südwind, Sirocco genannt, treibt sie an die Alpen; hier verdichten sie sich zu Tropfen, und in den höhern Regionen gefrieren sie zu Firnschnee. Vom Föhn in die Schluchten geweht, bildet er die Gletscher, die auch im Sommer ausdauernden Wasserreservoirs der Flüsse. Hieraus werden die fließenden Gewässer jahraus und jahrein gespeist. Infolge ihres starken Gefälles im Oberlaufe reißeu sie viel Geröll und Schlamm mit sich fort, was sie in den und um die Seen ablagern. So bilden dieselben Läuterungsbecken. Warum trotz des Hochgebirges zwischen Italien einer- seits und Frankreich, Schweiz und Österreich andrerseits ein reger Verkehr? — viele Querthäler und Pässe in den Alpen (Suche sie!) — Sie erleichterten die Anlegung von Kunst- (Gebirgs-)straßen (im Zickzack), Eisenbahnen mit Tunnel (Aussuchen!) Warum ließen sich in der Poebene leicht Kanäle und Eisenbahnen anlegen? Inwiefern ist der steile Abfall der Alpen nach der Poebene für Italien ungünstig? Von Frankreich, von der Schweiz und Österreich erheben sich die Alpen allmählich, so daß die Nachbarvölker (Karthager- unter Hannibal, Cimbern, Westgoten, Franzosen unter Napoleon I.) die Kämme beqnemer übersteigen konnten als die Bewohner Italiens, denen die Alpenzüge mit ihren steilen Abhängen wie unübersteigliche Riesen- mauern erscheinen. 3. Po — an, bei (Pommern) —an der Ebene (Poreber —am Berge, poree = am Flusse). Dora Baltea v. Dor —Fluß und Laltea — umgürtend. Lombardia v. Langobardia od. Longobardia (Langbärte?) — kriegerische Männer, welche mit langen Hellebarden (Streitäxten) v. barda — Beil, bewaffnet waren.

2. Europa in natürlichen Landschaftsgebieten - S. 75

1898 - Leipzig : Wunderlich
— 75 — Woher kommen die Moränen? Das Eis sprengt die Felsen, und die Gletscher tragen die Felsblöcke und Gesteinssplitter abwärts und überschütteu fruchtbare Gefilde, so daß sie iu unfruchtbare Steinhalden verwandelt werden. Warum Abholzuugeu au deu Abhängen gefährlich? Ge- witterregen, der schmelzende Schnee schwemmen von den kahlen Abhängen den fruchtbaren Erdboden weg, so daß die nackten Felsen hervorstehen und die Anpflanzung von Bäumen unmöglich wird. Welchen Nutzen haben die Gletscher im Haushalte der Natur? Unter diesen Gletschern ist das ganze Jahr hindurch Wasser aufgespeichert, so daß die Flüsse und Ströme auch in der trockensten Sommerzeit von hier aus gespeist werden. Entstehung, Nutzen und Schaden des Föhn? Der Föhn kommt von S und ist daher heiß und trocken (Fortsetzung des Sirocco). Er schmilzt die Schnee- und Eismassen sehr rasch, so daß die Matten bald vom Eise und Schnee befreit und die Pflanzen hervorgelockt werden. Der Lenz beginnt dann in den Alpen zeitiger, und die Sennhirten können flüher mit ihren Herden auf die Alm ziehen. Der Schnee würde ohne diesen Wind in den schattigen Hochthälern noch sehr lange, vielleicht für immer liegen bleiben. Warum ist in den Hochalpen große Kälte und weder Abend- und Morgenrot noch Morgen- und Abenddämmerung? Es ist nur solange heller, klarer Tag, als die Sonne am tiesblanen, eher schwarz- blauen Himmel steht; sinkt sie aber hinter dem Horizont, so tritt in kurzer Zeit tiefe Nacht ein, weil die dünne Luft iu diesen Höheu die Strahlen nicht einsaugt (absorbiert) und reflektiert, als im Tieflande. Aus diesem Gruude ist es dort obeu auch viel kälter, als im Thale. Durch die dünne Luft scheine« auch die Sterue und der Mond viel klarer. In- folge der Wärmeabnahme nach oben nehmen auch die Pflanzen immer mehr ab- denn sie brauchen zu ihrer Eutwickelung immer eine gewisse Wärme. Tropische Gewächse werden in Treibhäusern gezogen. Im Winter und am Nordpool wachsen wegen der Kälte keine Pflanzen. Wert der Pässe und Verkehrswege in den Alpen? Hier- durch wird der Güter- und Personenverkehr zwischen der Schweiz und Italien viel billiger. Die Südfrüchte, Rohseide, der Marmor und Mac- caroni Italiens gelangen schnell und verhältnismäßig billig nach der Schweiz und Deutschland, und die Ergebnisse des deutschen Reiches, Metall-, Baumwollwareu, werden ebenso nach Italien ausgeführt. Warum werden die Gemsen mit Lebensgefahr gejagt? Sie liefern gutes Fleisch, vorzügliches Leder zu Handschuhen, das Gemshorn wird zu Stockgrisfeu, der Gemsbart als Hutschmuck verwendet. Einfluß des Gebirges auf seine Bewohner? Durch die reine Luft, einfache Kost und harte Arbeit wird der Körper gestählt, durch die

3. Außereuropäische Erdteile - S. 34

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 34 — Schutze Napoleons Iii. ein Kaiserreich aufgerichtet worden war, wurde es das, was es heute ist, eine aus 27 Staaten bestehende Bundesrepublik. Aber zur Ruhe ist es immer noch nicht gelangt. Immer wieder ent- stehen Empörungen und Ausstände und blutige Bürgerkriege. Iv. Ist Mexiko noch heute so reich an Schätzen und Produkten wie einst? 1. Noch heute birgt sein Boden wertvolle Mineralien. Viele dunkle Schächte führen hinab ins Dunkle der Erde und för- dern Gold und Silber zu Tage. Außerdem lagern noch ungeheure Mengen reinen Schwefels an den Vulkanen der Hochebene, insbesondere am Popocatepetl. 2. Noch heute bringt das Land die verschiedenartigsten Produkte hervor: a. Sehen wir uns zunächst den Küstenstrich an, wo Cortez einst landete. Er gehört zu den heißesten und ungesundesten Amerikas. Hier gedeihen Zuckerrohr, Kakao, Indigo und Baumwolle. Eine Zuckerplan- tage haben wir bereits im benachbarten Westindien kennen gelernt. (Vergl. S. —.) Kakao und Baumwolle aber sind uns noch unbekannt. 1. Der Kakaobaum*) ist im Wuchs und in der Blattsorm dem Kirschbaum ähnlich, wird aber 10—15 Meter hoch. Er trägt gurkenähnliche Früchte. Diese hängen meist an den starken Ästen, häusig auch unmittelbar am Stamme selbst. (Bild!) Sind diese Früchte reif geworden, so werden die erreichbaren abge- pflückt, die höher hängenden mit Stangen abgestoßen. Hierauf öffnet man sie mit stumpfen Messern und entfernt den Frucht- brei samt dem Samen. (Erinnere an die Gurke!) Hierauf scheidet man in einem engmaschigen Siebe den Brei von den Samen. Diese Samen haben in der Form Ähnlichkeit mit den Kürbiskernen und heißen Kakaobohnen. Sie sind mandelartig und schmecken sehr bitter. Nachdem die Kakaobohnen genügend getrocknet worden sind, werden sie ähnlich wie Getreide in die unteren Schiffsräume verladen und in alle Welt versandt. Beim Ausladen verpackt man sie in Säcke und läßt sie so ihre Reise in die Schokoladenfabriken antreten. Hier werden sie zunächst in großen eisernen Trommeln geröstet, (Ähnlich wie der Kaffee!) damit sie einen Teil ihrer Bitterkeit verlieren und leichter zer- kleinert werden können. Die gerösteten Bohnen werden in Mörsern oder mit Hilfe eisernen Walzen oder dnrch besondere Maschinen (Kakaomühlen) in Mehl verwandelt. Aus diesem *) Benutze Goering-Schmidt, Ausländische Kulturpflanzen, Bild Nr. 3 (Kakao) — 6 Tafeln in Farbendruck, Größe 88/66 ein. Preis pro Tafel 2 Mark.

4. Außereuropäische Erdteile - S. 101

1896 - Leipzig : Wunderlich
101 Zur sachlichen Besprechung. *) a. Welchen Wert hat der Reis? Wir essen ihn in Suppen als Zuspeise und Gemüse. Weiter stellt man aus seinen Körnern Reisstärke, Reiskleie und Reisbranntwein (Arak) her. b. Wo erbaut man bei uns in Eurapa Reis? (Poebene und Podelta — Warum gerade dort?) 2. Judieu ist weiter die Heimat der Kokospalmen (Bild und Frucht!) Kein Baum unserer Heimat gleicht ihr an Schönheit. Ihr runder Stamm erhebt sich stolz über das niedere Gewächs. Er erreicht eine Höhe von 29—30 m und wird 30—60 cm stark. Schlank und majestätisch ragt er in die blaue Luft hinein. Er ist ungemein zäh und biegsam und vermag den stärksten Orkanen Stand zu halten. An der Spitze ist er gekrönt von einem herrlichen Blätterkranze. Dieser wird von zwanzig und mehr Blättern gebildet. Ein jedes erreicht eine Länge von 5—6 m und eine Breite von 60—90 cm. Sie sind gefiedert und gleichen herrlichen Wedeln. Ihre Farbe ist ein glänzendes, schönes Dunkelgrün. Am schönsten ist die Kokospalme, wenn die milchweißen Blüten hervorbrechen. Die Blüten sind zwar klein und unscheinbar, aber sie haben sich massenweise zusammengefunden und sind gleichsam zu einem Blumenstrauße vereinigt. In der Regel trägt eine Palme ein Dutzend solcher Blumensträuße. Da diese aber nicht gleichzeitig hervor- brechen, so kommt es, daß die Palme fast ununterbrochen Blüten, junge und reife Früchte trägt und so Frühling und Herbst in einer Person vereinigt. Die Frucht (Vorzeigen!) erreicht die Größe eines Kopfes und hat eine längliche, der Melone ähnliche Form. Nicht selten belasten mehrere Hundert zugleich, in Büscheln von zwanzig und dreißig ver- einigt, den Baum. Die Umhüllung der Nuß besteht aus einer glatten Oberhaut. Unter dieser liegt eine 8 cm dicke, faferige Bastschicht. Unter der Bastschicht liegt die eigentliche Steinschale. Diese ist 5—7 mm dick und von schwarzbrauner Farbe. Sie besitzt am Grunde drei für den austretenden Keim bestimmte Löcher. Der Kern felbst enthält zu Anfang einen sänerlich-süßen Milchsaft, der unter dem Namen Kokosmilch bekannt ist. Allmählich verdickt sich dieser Saft zu einer festen weißen strahlig gefaserten Masse, deren Geschmack an süße Mandeln erinnert. Geradezu unübersehbar ist der Segen, den dieser Baum spendet. Er dient, wie ein Sprichwort der Eingeborenen Indiens sagt, neunuud- neunzig Dingen. Der seste Stamm wird zum Hausbau (Balken, Latten) und zum Schiffsbau verwendet. (Mast!) Die hohlen Stämme dienen als Wasserrinnen. Aus den Wnrzeln flicht man Körbe und Wannen. *) Wo es die Zeit erlaubt, kann auch noch der Terrassenfelder gedacht werden. (Herbeileiteu des Wassers in Bambusrohren — Anordnung der Felder auf den einzelnen Stufen des Bergabhanges — Herabträufelu des Wassers von Stufe zu Stufe u. f. w.)

5. Außereuropäische Erdteile - S. 231

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 231 — In Kamerun wohnen bereits gegen zweihundert Deutsche. Sie haben entweder Faktoreien oder Plantagen angelegt. Jede Faktorei besteht ans einem Wohnhause und mehreren Lager- räumen. Hierher bringen die Eingeborenen die Erzeugnisse ihres Landes, besonders Elfenbein, Palmöl, Palmkern und Kautschuk und tauschen dafür europäische Waren ein. Plan- tagen bat man besonders am Kameruugebirge angelegt. Man baut hier vorzüglichen Kaffee, Kakao, Baumwolle und Tabak. 3. Diktat. Die Sahara. (das und daß.) Die Sahara ist das größte Wüstengebiet der Erde. Man weiß es noch nicht lange, daß in ihr mit ebenen, sand- oder steinbedeckten Gegenden lange Parallelzüge von Dünen und düstere, fast schwarz aussehende Felsengebirge wechseln. Das Klima ist heiß und trocken. In gewissen Teilen steigt das Thermometer an jedem Nachmittage im Schatten auf mehr als 50 o E., und es giebt Gegenden, wo oft Jahre, ja Jahrzehnte vergehen, ohne daß auch nur ein Regentropfen fällt. Daraus erklärt sich, daß der Boden nur spärlich mit Pflanzen be- deckt ist, und daß nur wenige Tiere in der Wüste wohnen. Eine liebliche Abwechselung bieten die Oasen. Das sind beckenartige Vertiefungen, in denen das aus Thonlagern herge- sickerte Grundwasser entweder als lebendiger Quell oder durch künstlichen Aufschluß hervortritt und auf das gewissenhafteste verteilt wird. Dadurch wird ihr Boden so befruchtet, daß das Land einem fruchtbaren Garten gleicht. Unter dem schattigen Laubdache hochstämmiger Dattelpalmen gedeihen die Südfrüchte aller Art und breiten sich oftmals noch Getreidefelder oder Gemüsebeete aus. Das Reisen durch die Wüste ermöglicht das Kamel, das Schiff der Wüste. Mit ihm gelangt man von Oase zu Oase, weil es auch bei größter Hitze tagelang das Wasser entbehren kann. (Aus Hermann, Diktatstoffe.) 4. Zum Besprechen und Lernen. Löwenritt. 1. Wüstenkönig ist der Löwe; will er sein Gebiet durchfliegen, wandelt er nach der Luguue, in dem hohen Schils zu liegen. Wo Gazellen und Giraffen trinken, kauert er im Rohre. Zitternd über dem Gewalt'gen rauscht das Laub der Sykomore*). *) Maulbeerfeigenbaum.

6. Teil 2 - S. 174

1897 - Leipzig : Wunderlich
Zur sachlichen Besprechung: a. Woher mag es kommen, daß der Bodensee im Sommer am wasserreichsten ist? Bei unseren Gewässern ist doch gerade in der heißen Jahreszeit eine Abnahme des Wassers zu beobachten? (Der Bodensee erhält sein Wasser hauptsächlich vom Rhein und seinen Nebenflüssen. Diese aber führen int Sommer die größte Wassermenge, weil in dieser Zeit Eis und Schnee auf den hohen Bergen schmilzt. Im Herbst wo Schnee und Eis nicht mehr so sehr tauen, sind die Zuflüsse nicht mehr so stark und können darum auch dem Bodensee nur wenig Wasser zuführen.) b. Woher kommt es wohl, daß der Südteil des Sees weniger tief ist? (Daran ist der Rhein schuld. Er bringt eine große Menge Geröll und Sand mit und lagert diese Massen auf dem Seegrnnde ab. Ii. Der Bodensee wird aber auch seiner Schönheit wegen der König der deutschen Seen genannt. Obstgärten (Kirschen und Pflaumen am Nordufer, Birnen und Äpfel am Südufer) und Rebenhügel ziehen sich am Rande des Sees hin. Prächtige Personendampfer mit rußigen Schornsteinen, schwer- beladene Segelbote, Fischerkähne mit weißen, vom Winde aufgeblähten Segeln beleben die fischreiche Flut. Ein Kranz schmucker Dörfer, stolzer Schlösser und alter Städte umgiebt das Gestade, darunter Konstanz, das [alte Kostnitz, wo einst — vor nun bald fünfhundert Jahren — Johann Hnß den Tod auf dem Scheiterhaufen erlitten hat. Aus der Ferne aber grüßen die stolzen Bergriesen der Alpen herüber mit ihren schneeglänzenden, weithin schimmernden Gipfeln. Zur sachlichen Besprechung: a. Welchen Fischen mögen die Fischer nachstellen, die anf ihren kleinen Segelboten hinaus auf den blauen See fahren? Sie fangen Blaufelchen*) (Oberleib bläulich, Unter- leib weiß. — „Was der Hering für die nordischen Völker ist, das ist dieser Fisch für die Umwohner des Bodensees), Maränen (Schwärzlicher Rücken, silberfarbener Leib. — Im Herbste und im Anfange des Winters gefangen, weil sie zu dieser Zeit am fettesten sind — frisch gegessen, geräuchert und mariniert), Grundforellen (Bis zu 40 Pfund schwer!), Karpfen und Welse. (Der Wels oder Weller ist der größte Süßwasserfisch Europas, der bis zu 300 Pfund schwer und gegen 2 Meter lang werden kann. — 6 Bartfäden. — Sein Fleisch ist weiß und fett und schmeckt süßlich.) b. Ob der See auch manchmal zugefriert, fodaß man zu *) Natürlich werden die hier aufgeführten Fische nur erwähnt, wenn Ab- bildungen oder dergl. zur Verfügung stehen.

7. Europa - S. 62

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 62 — jene kleinen, blutroten Steine, die man Granaten*) nennt und zu allerlei Schmucksachen verarbeitet, z. B. zu Armbändern, Broschen, Ohrringen und Halsketten. Die meisten dieser Edelsteine findet man bei Bilm. Zeige! 4. Die berühmten Mineralquellen. Heiße Quellen von ab- sonderlichen: Geschmacke strömen in dicken, dampfenden Strahlen aus der Erde. Dem klaren Wasser sieht man es nicht an, daß es wertvolle Salze und andere Bestandteile enthält, die im stände sind, so manchem armen, mit Krankheit geplagten Menschenkinde die verlorene Gesundheit zurück- zugebeu. Die bedeutendsten Quellen sprudeln in der Nähe von Karlsbad und Teplitz aus der Erde. Karlsbad liegt ziemlich an der Eger, Teplitz zwischen dem Erzgebirge und dem Mittelgebirge, westlich von der Elbe. a. In der Nähe von Karlsbad allein springen 17 heilsame Quellen aus dem Boden. Die berühmteste Quelle Karlsbads ist der Sprudel. Der Sprudel wirst sein 60° R heißes Wasser in starken Strahlen hoch in die Luft. Er gleicht einer mächtigen Fontäne. Die herabfallenden Wassermassen fängt ein großes, rundes Becken auf, aus dem die Kur- gäste sich ihre Becher füllen. b. Die Teplitzer Quellen sind nicht so warm wie die von Karlsbad. Ihr Wafser wird auch meist zu Bädern, selten zum Trinken verwendet. Jährlich kommen Tausende nach den Badeorten Böhmens, um dort Gesundheit oder wenigstens Linderung der Leiden zu suchen. Aus allen Teilen Europas, ja von jenseits des Meeres, aus Amerika und aus dem fernen Indien ziehen Kranke zu der großen Heilstätte, die die Natur Zum Segen der Menschheit geschaffen hat. Viele gehen frohen Herzens geheilt von dannen. Zur sachlichen Besprechung: Woher mögen die heißen Quellen stammen, die bei Karlsbad und Teplitz aus der Erde sprudeln? — Man nimmt an, daß sie ver- fchiedene Mündungen eines heißen Stromes sind, dessen Kessel in jenen tiefen Erdräumen liegt, wo der Erdkörper sich noch im glü- henden Zustande befindet. 5. Die betriebsame Bevölkernng. Sorgfältig wird das, was der Boden bietet, verarbeitet. Aus den Zuckerrüben wird in großen Fabriken Zucker gesotten. Ans den grünlichen Blüten des Hopfens, der sich in ausgebreiteten Gärten bei Saaz und Pilsen an langen Stangen in verschlungenen Ranken emporwindet, wird Bier gebraut. Das Pilsener Bier und Saazer Bier z. B. ist weltberühmt. Der erbaute Flachs wird besonders am Fuße des Riesengebirges zu Leinenwaren verarbeitet. Aus dem Eisen, das der Boden in reichem Maße birgt, stellt man unter Mit- Wirkung der böhmischen Kohle tausenderlei Metallwaren her. Im *) Der Name Granat hängt zusammen mit granatum-Grcmatapfel. Die Färbung des Steines hat Ähnlichkeit mit der der Blüten und Samenkörner des Granatapfels.

8. Europa - S. 203

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 203 — 2. Merkwürdig ist das Leben, das die Bewohner der ein- samen Absiedlungen im Innern der Insel führen. Die aus Lavablöcken und Erde errichteten Hütten, welche ein Gehöft bilden, siud von einer Schneemauer umwallt. Im Innern der Be- hausung giebt es keinen Ofen und keine Herdfeuer. Holz fehlt oder ist zu kostbar, um zur Feuerung verwendet zu werden; Kohle läßt sich wegen der hohen Beförderungskosten nicht beschaffen. Freilich hat man schlechten Torf, d. h. notdürftig getrockneten Rasen, aber nur so viel, daß man ab und zu ein Gericht dabei kochen kann. Geht auch dieses elende Brennmittel aus, dann verwendet man Mist, Schafsknochen und eine Art fetter, ungenießbarer Möwen zur Feuerung. Glücklicherweise ist aber der isländische Winter dank der Einwirkung des Golfstromes nicht so kalt, als manche glauben. Selten steht im Winter das Thermometer tiefer als 5 ° (X, und nur, wenn der rauhe Nordwind vom Pole her heult und im April oder Mai die Eismaffen von Spitzbergen (Zeigen!) flott zu werden beginnen, herrscht hier für wenige Wochen eine empfind-- liche Kälte. Die Nahrung der Isländer ist im Winter die denkbar elendeste. Skyr (saure Milch) giebt es nur im Sommer, weshalb man sich jetzt mit geräuchertem Lammfleische (Hangi) und Stockfischen behelfen muß. Und diese Nahrungsmittel werden nicht gekocht, sondern ohne jede Zu- bereitnng kalt verzehrt. Mehl und Zwieback giebt es nur in den Häusern der Wohlhabenden; Mus aus isländischem Moose, sowie Kuchen aus Sandhafermehl werden nur an Feiertagen genoffen; hingegen fehlt der Schnaps, der Ofen- und Sonnenwärme ersetzen muß, in keinem Hause. In dem engen, finsteren Wohnräume, deffen dicke Lavawand nur von einem winzigen Fenster durchbrochen wird, ist die ganze Haus-- genoffenschaft versammelt und atmet eiue nichts weniger als reine Luft ein. In demselben Räume mit den Menschen zusammen leben die Lämmer, die zu zart sind, als daß sie den Winter im Freien überstehen könnten. Hingegen sind die erwachsenen Schaft wie auch die Pferde im Wiuter sich selbst überlassen. Im ewigen Einerlei fließen die Tage des Winters dahin. Da sitzt der Familienvater auf einem großen Walsischwirbel, der ihm als Stuhl dieut, und schreibt aus einer vergilbten Handschrift eine Sage ab. Wenn die Mutter nicht gerade Netze strickt oder Tuch webt, unterweist sie die Kinder im Lesen und Schreiben. Die erwachsenen Glieder der Familie sind nnterdes mit Spinnen, Nähen oder Tabakkauen beschäftigt oder über- lassen sich, auf Schaffellen liegend, dem Schlafe. Entschließt sich der Vater, eine alte Sage zu erzählen, dann lauschen alle mit offenem Munde und geröteten Wangen. Die „Saga" ist der große Trost des isländischen Winters. Hundertmal gehört, wirken die wilden Thaten dieser nordischen Götter und Helden noch immer so gewaltig wie das erste Mal. Der Isländer erzählt die Sögur (Mehrzahl von Saga) noch heute mit den-

9. Außereuropäische Erdteile - S. 11

1914 - Leipzig : Wunderlich
— 11 — Ostindien. Dort besaßen die Holländer große Kaffeepflanzungen und wachten sorgfältig darüber, daß niemand eine Kaffeepflanze entwendete) denn sie wollten den kostbaren Handelsartikel gern allein behalten. Trotz aller Vorsicht wußte sich aber ein Franzose ein Kaffeebänmchen zu verschaffen. Er eilte mit seinem Schatz auf ein Schiff und fuhr mit ihm nach Westindien, um dort eine Kaffee- Pflanzung anzulegen. Fast wäre sein Plan nicht geglückt, denn auf dem Schiffe, das ihn und seinen Schatz trug, trat Wassermangel ein, und das Bäumchen wäre verdorrt, wenn der Franzose nicht täglich seine kleine Portion Wasser mit seinem Zöglinge, dem kleinen Kaffeebaume, geteilt hätte. So brachte er ihn glücklich nach der Insel Martinique, wo das Bäumchen sich so vermehrte, daß schon nach wenigen Jahren nicht nur auf Martinique, sondern auch auf den übrigen Westindischen Inseln Kaffeepflanzungen zu finden waren. b. Welchen Wert hat der Kaffee? — Er ist eines der besten Genuß- mittel. Er unterstützt die Verdauung (Kaffee nach dem Essen!) und vertreibt die Ermüdung. (Der deutsche Soldat führt auf Märschen schwarzen Kaffee mit sich!) Zu starker Kaffee schadet. c. Wie bereitet man aus den Bohnen das Getränk? (Rösten, Mahlen, Übergießen, Zusatz von Milch und Zucker.) Freilich ist die Bebauung der Westindischen Inseln mit vielen Schwierigkeiten verknüpft. Zerstören doch nicht selten wolkenbruchartige Regengüsse, heftige Erdbeben, Bulkanausbrüche oder furchtbare Orkane in einer Stunde alles, was fleißige Hände in jahrelanger Arbeit schufen. Wie es bei einem Orkane zugeht, soll uns ein Mann erzählen, der einen Orkan auf Euba mit erlebt hat. Er erzählt: „Der Himmel hatte eine bleierne Farbe angenommen. Die Luft war so dick, daß man kaum zu atmeu ver- mochte. Die Soune erschien wie ein dunkelglühender Feuerball von unge- heurer Größe. Die gesamte Tierwelt war in Ausruhr. Die Pferde schnauften wild und rannten mit emporgehobenem Schweife in den Wald. Die Schafe drängten sich angstvoll zusammen. Die Vögel flogen scharen- weise und mit Angstgeschrei umher. Plötzlich ertönte in den Lüften ein furchtbares Heulen. Staubwolken wirbelten auf, daß niemand einen Schritt weit sehen konnte, und der Orkan brach los. Stöße des Sturmes, welche die Erde erbeben machten, Blitze, die wie glühende Schlangen durch die Luft zischten, folgten mit Gedankenschnelle,- dann rollte der Donner, als wollte der Himmel einbrechen. Überall krachten die Bäume, und die gewaltigsten wurden geknickt, als wären es Halme, und stürzten entwurzelt und zersplittert übereinander. Nach einer Weile machte der Sturm eine Pause, aber er schien nur neue Kräfte sammeln zu wollen. Bald brüllte er wieder, wie wenn das Ende der Tage da wäre. Plötzlich prasselte ein Regenguß vom Himmel, wie ich ihn noch nie erlebt hatte. Der Name „Regen" reicht nicht aus, die Ströme zu bezeichnen, die vom Himmel stürzten. In wenigen Augenblicken war die ganze Umgegend einem See

10. Außereuropäische Erdteile - S. 80

1914 - Leipzig : Wunderlich
— 80 — Wunderbar ist auch der Anblick der Fälle selbst. Die Massen gefrorenen Wasserdampfes fallen in das Wasser und bildeu große Eisschollen. Diese wachsen rasch zu Hügeln und dann zu Bergen aus, schließen sich aneinander und ermöglichen es den Besuchern oft, auf einer aus seltsam geformten Eis- bogen gebildeten Brücke den Strom unterhalb des Falles zu überschreiten. Viele dieser Eisberge sind hohl und bei Tage mit einem wunderbaren blauen Lichte erfüllt. Vou den angrenzenden Felswänden hängen dabei Eiszapfen von riesenhafter Größe herab. Sie sind oft stärker als der stärkste Baum und 6 — 10 Meter lang. In der neuesten Zeit hat man begonnen, die Riesenkräfte des Falles nutzbar zu machen. Man hat an seinen Ufern große Elektrizitätswerke errichtet, welche Licht und Kraft in weite Ferne, z. B. bis New-Aork, senden. 13. Nach Chicago, der Königin des Westens. Ziel: Wir reisen heute nach Chicago, der Königin des Westens. I. Wo liegt Chicago? Chicago liegt am Südende des Michigansees. Wir erreichen die Stadt von unserem letzten Aufenthaltsort (Buffalo) aus mit der Bahn, welche sich am Südufer des Eriesees hinzieht und dann hinüber zum Michigausee leitet. Ii. Mit welchem Rechte nennt man Chicago die „Königin des Westens"? 1. Chicago ist die zweitgrößte Stadt Amerikas. Es zählt 2185 000 Einwohner (Darunter über 500 000 Deutsche!) und bedeckt einen Raum von 50 qkm. 2. Chicago ist der wichtigste Stapelplatz für die Waren und Produkte, die nach dem Westen gehen oder aus dem Westen kommen, und darum ein gewaltiger Handelsplatz. Die Hanpteinsuhrartikel siud Vieh, Getreide, Mehl, Kohle und Bau- holz, die Hauptaussuhrartikel Getreide, Fleisch, Speck, Schmalz, Häute und Wolle. Jährlich werden in Chicago über 4 Millionen Rinder, 3 Millionen Schase, 8 Millionen Schweine und 100000 Pferde auf den Markt gebracht und mehr als 25 Millionen Scheffel Getreide oft- wärts verladen. 3. Chicago verarbeitet einen großen Teil der ihm zu- gehenden Rohprodukte selbst und ist daher eine großartige Industriestadt. a. Am großartigsten sind die Schlachtanstalten. 1900 wurden in Chicago 8016 675 Schweine, 3075 548 Schafe und 1795 354 Rinder ge- schlachtet. Es gibt hier Schlachthäuser, in denen täglich 5 —6000 Schweine ihr Leben lassen müssen. Tausende von Schweinen werden nur deshalb
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