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1. Teil 3 - S. 76

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 76 — Theater, dem Museum — hinter dem Theater der Schwanenteich, umgeben von schattigen Promenaden (Linden!) mit Ruhebänken, b. Sie ist umgeben von grünem Laubwalde (Rosenthal!), von fruchtbaren Feldern, (Weizen, Roggen, Gerste, Hafer, Rübsen u. f. w.), von grünen Wiesen (Schlüsselblumen im Frühlinge in großer Menge) und wohlgepflegten Gärten (Kohlgärten!). 2. Leipzig ist eine große Handelsstadt. Viele Leute be- suchen sie, um zu kaufen oder zu verkaufen. Besonders wird mit Ranchwaren (Leder, Pelzwaren) und Büchern gehandelt. Diese Bücher werden meist in Leipzig selbst hergestellt: Ver- fasser, Setzer, Buchbiuder, Buchhändler. — Unser Lesebuch stammt aus Leipzig!) Ausführlich werde geschildert: a. Das tägliche Leben in Leipzig. (Kausläden mit großen Niederlagen. — Droschken, Pferdebahn, Schubkarren und Rollwagen mit Kisten und Ballen. — Güterzüge.) b. Das Leben zur Zeit der Messe. In Leipzig finden alljährlich zu Ostern und zu Michaelis (Also?) große Messen (Jahrmärkten ähnlich!) statt. Schon wochenlang vorher rasseln die schweren Rollwagen von den Bahnhöfen zur inneren Stadt, hochbeladen mit Kisten, Ballen und Fässern. Giebt es doch mehr als 209000 Centner Meß- guter, die aus allen Ländern der Welt, zum großen Teile aber auch aus Sachsen selbst, anlangen, an Ort und Stelle zu bringen. Da haben die Rollknechte, Aufläder Packer und Markthelser tüchtg zu thun. Alles, was der Gewerbfleiß des Menschen schafft, ist aus der Messe zu finden, das feinste Seidenzeug wie der geringste Kattun, die zarteste Spitze wie die gröbste Leinwand, außerdem Spielwaren, Porzellan, Gläser, Geschirre — kurz alles, was das Menschenherz begehrt. Tie größte Rolle spielen aber die Tuche, die Rauchwaren und das Leder. Dazu haben unzählige Tiere ihre Wolle, ihren Pelz und ihre Haare hergeben müssen, vom heimischen Schafe bis zum fernen Kamele, vom heimischen Kaninchen bis zum russischen Zobel, vom heimischen Zicklein bis zum amerikanischen Büffel. Wer noch nie eine Messe sah, kann sich keine Vorstellung von der Menge der Waren machen. Die erste Woche ist dem Großhandel gewidmet. Da füllen sich die Straßen, Höse und Durchgänge der Häuser mit Menschen; jeder Winkel wird mit Waren besetzt; überall hängen fremde Firmen. Mancher Leipziger Kauf-

2. Teil 3 - S. 151

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 151 — Schnell griff sie nach dem Eimer, um Wasser aus dem Brunnen zu schöpfen, aber — sonderbar! — das Wasser strömte fort und fort aus dem Brunnen, so daß sie bald bis über die Knie im Wasser stand. Sie rief um Hilft, aber niemand hörte den Ruf. Das Wasser stieg immer höher, und immer höher kletterte die Alte in Todesangst, bis sie endlich ans der Spitze ihres Hauses stand. Da ging die Sonne unter und der Bann war gelöst. Aber nun entstand ein See, der immer größer und Zuletzt so groß ward, daß er das Land überschwemmte und von Rügen das Stück Land abtrennte, welches jetzt nach Frau Hidden heißt: Hiddensee. Nach Pfeil. 2. Der Lügenstein in Halberstadt. In Halberstadt aus dem Domplatze befindet sich ein großer runder Fels. Man nennt diesen Stein Lügenstein, und zwar auf Grund einer Sage. Hildegrim, der erste Bischos von Halberstadt, wollte in dieser Stadt einen Dom bauen lassen, und dazu berief er einen tüchtigen Baumeister, der einen Plan zu dem Bauwerke entwerfen mußte. Das ging freilich nicht so schnell, denn der Bischof hatte an dem Plane bald dies bald das auszusetzen. Endlich fand der Plan die Genehmigung des Auftrag- gebers. Nun ließ der Baumeister geschickte Gesellen kommen und ver- sprach diesen einen hohen Lohn, wenn sie es fertig brächten, den Bau in kurzer Zeit zu vollenden. Die Gesellen gingen ans Werk. Bevor der Grundstein gelegt wurde, hielt der Baumeister eine Rede, in welcher er sagte, daß das zu bauende Hans dazu ausersehen sei, dem Herrn zu dienen und den durstenden Seelen aus dem Born der ewigen Wahrheit Labung zu bieten. Als der Meister von den durstenden Seelen sprach, glaubte der fernstehende Teusel es handle sich um den Bau eines Wirtshauses, und da ein solches seinen vollen Beifall fand, weil er da manche Seele zu gewinnen hoffte, so nahm er sich vor, den Bau zu fördern; er legte deshalb selbst Hand ans Werk und trug das Baumaterial mit herbei. Kamen die Gesellen früh zum Bauplatz, waren sie nicht wenig verwundert, denn der Bau hatte während der Nacht ersichtlich zugenommen. So vergingen einige Wochen. Da merkte der Teufel endlich, daß er an der Errichtung eiues Gotteshauses mit gearbeitet habe, und er beschloß, den Bau samt den Arbeitern zu vernichten. Als eines Morgens der Baumeister der Arbeit seiner fleißigen Gesellen zuschaute, erschien hoch oben in der Luft der Teufel mit einem großen, mächtigen Felssteine und rief den Arbeitern zu: „Ich habe euren Bau gefördert, weil ich glaubte, daß ihr ein Wirtshaus schaffen wolltet; jetzt sehe ich, daß meine Arbeit vergebens gewesen ist, nun will ich mich rächen und euch unter den Trümmern eures Baues begraben!"

3. Teil 3 - S. 35

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 35 — Die Vorzüge der Provinz Sachsen sind folgende: 1. Ein großer Teil der Provinz ist sehr fruchtbar. Dies gilt zunächst von der Umgegend von Magdeburg. Hier gedeihen, wie wir schon im vorigen Jahre hörten (Vergl. Ii. Teil S. 31), Getreide, Kraut, Zuckerrüben und Tabak in vorzüglicher Weise. Weiter ist das Thal der Helme (Nebenfluß der Unstrnt) von seltener Fruchtbarkeit. In der „goldeuen Aue", so nennt man das herrliche Flußthal, wogt goldener Weizen mit schweren Ähren aus den Feldern, wächst Obst und Gemüse in Hülle und Fülle. Endlich ist auch die Umgegend von Erfurt (Zeige die Stadt und bestimme ihre Lage!) als besonders srucht- bar zu bezeichnen. In weiten, wohlgepflegten und sorgfältig bewässerten Gärten gedeihen da herrliche Blumen und zarte Gemüse, wie z. B. Spargel und Blumenkohl, Salat, Gurken u. s. w. 2. Die Provinz Sachsen besitzt anch wertvolle Boden- schätze, insbesondere Eisen, Braunkohle und Salz. Eisen liefern Haupt- sächlich die Harzberge. (Vergl. 2. Teil S. 67 — 70.) Braunkohlen giebt es am Abhänge des Thüringerwaldes. Salz wird besonders bei Schönebeck (Zeige und bestimme die Lage! — Linkes Elbufer in der Nähe der Saalemüuduug), bei Halle an der Saale und bei furt an der Bode gewonnen. Bei Schönebeck und bei Halle quillt Salzwasser aus der Erde. Dieses Salzwasser, auch Sole genannt, ent- springt in Halle mitten in der Stadt und wird dann in Röhren hinaus zur Vorstadt geleitet. Hier fließt die Sole zunächst in große Holzkästen. Von hier aus wird sie durch vielfach hin- und hergewuudeue Kanäle, in denen Wasser verdunsten und fremde Bestandteile (z. B. Kalk!) sich absetzen sollen, geführt, bis sie sich endlich gestärkt (Wieso?) und gereinigt (Inwiefern?) in mächtige Pfannen ergießt. Diese Pfannen sind flach (0,6 in tief), mäßig breit (5 in ungefähr), aber sehr lang (15 in und mehr!) In diesen Pfannen wird die Sole gesotten. Dichte Dampf- wölken steigen aus und werden durch ein Bretterdach, das sich über der Pfanne befindet, aufgefangen und durch eiue hölzerne Esse zum Hausdache hinausgeleitet. In diesen Pfannen setzt sich nun das Salz zu Boden als feste Masse und wird aus der Mitte der Pfanne von kräftigen Männern mit einem Rechen, der an Stelle der Zinken ein durchlöchertes Eisenblech hat, auf Haufen an den Rand gezogen. Dann wird es mit einer Schaufel, die siebartig durchlöchert ist, herausgehoben, in eiserne Kippwagen (Er- kläre!) geladen, in diesen zur Trockenpfanne gefahren und dort breit geschüttet. Ist in dieser von Feuer erhitzten Trockenpfanne das Salz vollständig getrocknet, so wird es auf dem Bodenräume aufgespeichert und von da in Säcken in den Handel gebracht*) *) Bei dieser Besprechung wird das in der Sammlung „Technologische Tafeln von Max Eschner" enthaltene große Bild „Kochsalzbereitung" vorzügliche Dienste leisten. 3*

4. Teil 3 - S. 91

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 91 — silbernen Knöpfen besetzt. Auf dem Kopfe sitzt ein hoher, cylinderaräger Hut. An den Füßen bemerkt man rote Strümpfe und Schuhe mit großen silbernen Schnallen. Die Mädchen tragen einen kurzen Rock und ein Mieder, aus dem ein blendend Weißes Hemd hervorquillt. Den Kopf schmückt ein breitrandiger, bandloser Strohhut. Rote Strümpfe und kleine zierliche Schuhe vollenden die hübsche Tracht. (Bild vorzeigen!) In dieser Tracht bieten die Vierländer und Vierländerinnen das, was der Boden ihrer Heimat bietet, auf den Promenaden und in den Straßen Hamburgs aus. Im Frühlinge kommen sie z. B. mit Veilchen und Schneeglöckchen, im Sommer mit duftenden Rosen, im Herbste mit rot- wangigen Äpfeln, süßen Pfirsichen und Aprikosen zur Stadt. 3. Zuletzt werseu wir noch einen Blick auf Bremen. Bestimme die Lage. (Bremen liegt an beiden Seiten der Weser und ist ungefähr eben so weit vom offenen Meere entfernt wie Hamburg.) Bremen ist, wie wir bereits früher erwähnt haben, eine bedeutende Handelsstadt. Bedeutend ist besonders der Handel mit Amerika. Schließe daraus auf die Ladung der ankommenden Schiffe! (Tabak, Baumwolle, Reis. Petroleum!) Schließe daraus weiter auf die Industrie Bremens! (Bremen besitzt großartige Spinnereien, in denen die eingeführte Baumwolle, ausgedehnte Ciggarrenfabriken, in denen der Tabak verarbeitet wird, zahlreiche Reismühlen, in denen die Reiskörner von ihren Schalen be- freit werden.) — Allerdings können, wie wir schon bei der Besprechung der Weser (S. 68) erfahren haben, nur kleinere Schisse bis Bremen stromaufwärts fahren. Was weißt du noch hierüber? (In der unteren Weser bringen zahlreiche Sand- und Schlammbänke den größeren Schiffen Gefahr.) Darum hat sich Bremen einen Hafen in der Nähe des Meeres angelegt. Er liegt am Südostende der erweiterten Wesermündung und heißt Bremerhasen. Hier entwickelt sich ein ähnliches Leben wie am Hamburger Hasen. Schildre es! — Ein besonderes Gepräge erhält Bremerhafen aber durch die zahlreichen Auswanderer, die sich hier nach Amerika einschiffen, um dort ihr Glück zu versucheu. Die Deutschstunde wird uns darüber Ausführliches bringen. (Besprechung des Gedichts „Die Auswanderer" von Freiligrath!) Wer nach Bremen kommt, versäumt nicht, das Rathaus zu besichtigen. Schon vor dem Rathause ist etwas Merkwürdiges zu sehen. Dort steht nämlich das älteste Denkmal der Stadt, die Rolandssäule. Das Bildwerk (Abbildung!) stellt einen geharnischten Mann dar. Von seinen Schultern Walt ein farbiger Mantel herab und seine Rechte hält steif aufgerichtet das Schwert. Das Schild hält er an die Brust. Auf diesem Schilde ist eine Ausschrift, die besagt, daß die Bürger von Bremen Gott für die Freiheit danken sollen, die ihnen Karl der Große einst verliehen hat. („des danket gode is min radt"). Im Rathause selbst ist der berühmte Bremer Ratskeller. In ihm wird in riesigen Fässern Wein aufbewahrt, der zum Teil über 200 Jahre alt ist. Von ihm bekommen aber nur

5. Teil 3 - S. 36

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 36 - In Schönebeck wird die Sole zunächst über hohe Wände von Dornenreisigbündeln (Schwarz- oder Weißdorn!) geleitet, an denen sie unter fortwährender Verdunstung des Wassers herabtropft. Die weitere Behandlung der Sole ist dann dieselbe wie in Halle. Also? In Staßsnrt gewinnt man das Salz auf andere Weise. Hier liegt nämlich das Salz als harte Masse im Schoß der Erde begraben und wird durch Bergwerke ans Tageslicht befördert. Zur sachlichen Besprechung. a. Warum läßt man das Salzwasser über Reisig lausen? (Wenn das Salzwasser langsam über das Reisig tröpfelt, so verdunstet ein großer Teil des Wassers. Die Sole, die unten ankommt, ist dann viel salzreicher und lohnt die Mühe und die Kosten des Siedens besser.) b. Was vertritt in Halle die Stelle der Reisigwände? (Die ge- gewundenen Kanäle! — Nachweis!) c. Warum nennt man das Salz, welches in Schönebeck und Halle gefunden wird, „Quellsalz" und dasiu Staßfurtgefundene „Steinsalz"? d. Wie wird das Salz verwendet? (Würzen der Speisen, Salzen der Butter, Einsalzen von Fleisch und Fischen, Zusatz zum Futter vieler Haustiere, z. B. der Ziegen, Schafe u. s. w., Solbäder, Glasur der Thon- geschirre, Seifenbereitung u. s. w.) In Deutschland werden jährlich 1 Mill. Tonnen Salz gewonnen. 3. Die Provinz Sachsen verarbeitet geschickt, was der Boden bietet. Aus dem Kraut, das auf deu Feldern wächst, die sich in Magdeburgs Umgebung ausbreiten, wird — wie uns schon bekannt ist — das berühmte Magdednrger Sauerkraut gemacht. Aus den Zuckerrüben gewinnt man — ebenfalls meist in Magdeburg — durch Pressen und Wässern, durch Filtrieren, Einkochen und Abdampfen den Rübenzucker (Vergl. S. 26, 2. Teil). Aus einem Teile des Getreides, welches die goldene Aue hervorbringt, stellt man in Nordhausen (Zeige!) eine Branntweinsorte her, die unter dem Namen „Nordhäuser" überall bekannt ist. In Suhl endlich (Zeige!) verarbeitet man das Eisen des Harzes zu mancherlei Waffen, z. B. zu Jagdsliuten, Pistolen, Jagdmessern, Hirschfängern, Säbeln u. f. w. % Iii. Welche geschichtlichen Crinnernngen knüpfen sich an den Boden der Provinz Sachsen? Die Kinder geben die ihnen bereits aus dem übrigen Unterrichte bekannten Orte an, bestimmen ihre Lage und ordnen sie zuletzt zu folgender, vom Lehrer an der Wandtafel fixierten Übersicht: a. Merseburg. (An der Saale — In der Nähe dieses Ortes Sieg Heinrichs. I. über die Ungarn im Jahre 933.) b. Eisleben. (Geburts- und Todesstadt Luthers. 1483—1546.) c. Mansfeld. (Am Abhänge des Harzes. — Luthers Eltern.) d. Wittenberg. (Elbe — Luther als Professor und Prediger.)

6. Außereuropäische Erdteile - S. 6

1896 - Leipzig : Wunderlich
sie einige Tage liegen, bis das süßliche, schleimige Fleisch der Beeren durch die Einwirkung der Sonne in Fäulnis übergegangen ist und sich nun leicht von den Samen loslösen läßt. Sind die Kaffeebohnen vom Fleische befreit und genügend getrocknet so sortiert man sie mit Hilfe großer Siebe. (Auslesen der zerbrochenen, der schwarzen Kerne n. s. w.) Zuletzt füllt man sie in große Säcke und verschickt sie so in alle Welt. — Manche Kaffeeplantagen umfassen 2—3000 Kaffeebäumchen und haben einen Umfang von 1—2 Meilen. (Veranschauliche!) Die wich- tigsten Pflanzungen finden sich auf Porto Rico und Haiti. Zur sachlichen Besprechung: a) Wie ist denn der Kaffeebaum nach Westindien gekommen? Die Entdecker sanden doch keine Kaffeebüume vor! — Der erste Kaffeebaum, der in Westindien seine Zweige ausbreitete, stammte aus Ostindien. Dort besaßen die Holländer große Kaffepflanzun- gen und wachten sorgfältig darüber, daß niemand^ eine Kaffeepflanze entwendete, denn sie wollten den kostbaren Handelsartikel gern allein behalten. Trotz aller Vorsicht wußte sich aber ein Fran- zose ein Kaffeebäumchen zu verschaffen. Er eilte mit seinem Schatze auf ein Schiff und fuhr mit ihm nach Westindien, um dort eine Kaffeepflanzung anzulegen. Fast wäre sein Plan nicht geglückt, denn auf dem Schiffe, das ihn und seinen Schatz trug, trat Wassermangel ein, und das Bäumchen wäre verdorrt, wenn der Franzose nicht täglich seine kleine Portion Wasser mit seinem Zöglinge, dem kleinen Kassebaume, geteilt hätte. So brachte er ihn glücklich nach der Insel Martinique, wo das Bäumchen sich so vermehrte, daß schon nach wenigen Jahren nicht nur auf Mar- tiniqne sondern auch auf den übrigen westindischen Inseln große Kasfeepslanzungen zu finden waren. b) Welchen Wert hat der Kaffee? — Er ist eines der besten Ge- nußmittel. Er unterstützt die Verdauung (Kaffee nach dem Essen!) und vertreibt die Ermüdung. (Der deutsche Soldat führt auf Märschen schwarzen Kaffee mit sich!) Zu starker Kaffee schadet. c) Wie bereitet man aus den Bohnen das Getränk? (Rösten, Mahlen, Übergießen, Zusatz von Milch und Zucker.) b. Besuchen wir nun eine westindische Zuckerpflmtzuttg. Ein Zuckerfeld ist oft über eine Meile lang und ist durch Bewässerungsgräben in große Beete geteilt. Auf jedem dieser Beete stehen 8—10 Reihen Zuckerpstanzen. Diese haben Ähnlichkeit mit hohem Schilfe (Fingerstarker Halm, durch Knoten gegliedert, schmale, den Stengel umfassende Blätter, lange Rispe, lockeres Mark.) und erreichen eine Höhe von 3—4 Metern. Ist das Zuckerrohr reif, so werden die Stengel zunächst ihrer Blätter beraubt und dann durch wuchtige Messerschläge dicht an der Wurzel abgehauen. Hierauf befreit man die umgehauenen Halme von der unreifen

7. Europa in natürlichen Landschaftsgebieten - S. 31

1898 - Leipzig : Wunderlich
— 31 — Anlegung von Dämmen und Reisfeldern); besonders sind die Hügel- gelände der oberitalienischen Seen, die ja viel Geröll und unfruchtbaren Boden abgelagert haben, durch die Kunst in blühende Landschaften um- gewandelt worden. Wie werden die Rohprodukte verwendet? Aus dem Mehle des Maiskornes, der Maisgrütze, wird die Polenta, die Nationalspeise der Italiener, bereitet. Das Maisstroh wird besonders in der Um- gegend von Mailand zu Strohslechtereien benützt. Mit den Blättern des Maulbeerbaumes füttern die Bewohner die Seidenraupe; ihr Ge- spiust verweben sie zu seidenen Stoffen. Die Kalk- und Quarzsteine brauchen sie zur Glasbereitung. Woher kommt das viele Wasser der Poebene? Die Alpen bilden eine Wetter- und Wasserscheide. Die warmen Strahlen der Sonne verwandeln das Wasser des Mittelmeeres in Nebel (die Sonne zieht Wasser), der warme Südwind, Sirocco genannt, treibt sie an die Alpen; hier verdichten sie sich zu Tropfen, und in den höhern Regionen gefrieren sie zu Firnschnee. Vom Föhn in die Schluchten geweht, bildet er die Gletscher, die auch im Sommer ausdauernden Wasserreservoirs der Flüsse. Hieraus werden die fließenden Gewässer jahraus und jahrein gespeist. Infolge ihres starken Gefälles im Oberlaufe reißeu sie viel Geröll und Schlamm mit sich fort, was sie in den und um die Seen ablagern. So bilden dieselben Läuterungsbecken. Warum trotz des Hochgebirges zwischen Italien einer- seits und Frankreich, Schweiz und Österreich andrerseits ein reger Verkehr? — viele Querthäler und Pässe in den Alpen (Suche sie!) — Sie erleichterten die Anlegung von Kunst- (Gebirgs-)straßen (im Zickzack), Eisenbahnen mit Tunnel (Aussuchen!) Warum ließen sich in der Poebene leicht Kanäle und Eisenbahnen anlegen? Inwiefern ist der steile Abfall der Alpen nach der Poebene für Italien ungünstig? Von Frankreich, von der Schweiz und Österreich erheben sich die Alpen allmählich, so daß die Nachbarvölker (Karthager- unter Hannibal, Cimbern, Westgoten, Franzosen unter Napoleon I.) die Kämme beqnemer übersteigen konnten als die Bewohner Italiens, denen die Alpenzüge mit ihren steilen Abhängen wie unübersteigliche Riesen- mauern erscheinen. 3. Po — an, bei (Pommern) —an der Ebene (Poreber —am Berge, poree = am Flusse). Dora Baltea v. Dor —Fluß und Laltea — umgürtend. Lombardia v. Langobardia od. Longobardia (Langbärte?) — kriegerische Männer, welche mit langen Hellebarden (Streitäxten) v. barda — Beil, bewaffnet waren.

8. Europa in natürlichen Landschaftsgebieten - S. 89

1898 - Leipzig : Wunderlich
— 89 — b. saftige Wiesen (in den Thälern der Tiefebenen und Hochebenen des Riesengebirges, des Böhmer Waldes u. s. w., Wiesenbanden, c. üppige Getreide- und Rübenfelder (Mährische Stufenland, ans den sanften Abhängen der Randgebirge) und Flachsfelder (am Riesenge- birge), Landwirtschaft, d. Wein-, Obst- und Gemüsegärten (Böhm. Tiefebene n. f. w.), Wein- und Gemüsebau. e. Hopfenfelder (Saaz, Pilsen). B. Ausgebreitete Industrie: 1. Bodenschätze: a. Eisen- und Kohlenlager am Südsnße des Erzgebirges, in der Um- gegend von Prag, b. Kalk und Qnarze. 2. Arten der Industrie: a. Holz- und Glasindustrie (Gablonz), b. Leinen- und Baumwollenindustrie (Trautenan, Reichenberg), c. Bierbrauerei (Saaz, Pilsen) und Zuckerfabrikation, ä. Eisenindustrie, Kohlenbergwerke, Kalkbrennerei u. s. w. (Egergebiet). C. Handel und Verkehr: 1. Ausfuhr: Holz, Braunkohlen, Bier, Glas, Obst, Gemüse, Wein, 2. Einfuhr: Maschinen, Salz, Kleiderstoffe. 3. Verkehrsstraßen: Elb-, Eger-, Jser- und Marchthal, Pässe (Taus, Waldsassen, Glatzer Neiße, Pässe des Erzgebirges), Eisenbahnen (Prag. Kommotau u. s. w., als Eisenbahnknotenpunkte), Schisfahrts- linien (Moldau, Elbe). Das ungarische Tiefland (Mittellauf der Donau). I- Zur Zeit der Völkerwanderung ließen sich in der ungarischen Tiefebene die Hunnen, ein Hirtenvolk ans Asien, dauernd nieder. Warum? Sie fanden hier reiche Weide für ihre Pferde und Rinder. Wie waren sie hierher gelangt? — dnrch das untere Donauthal. Die Ungarn fielen zur Zeit Heinrich I. durch das obere Donauthal und durch das Marchthal in Deutschland ein. Sie waren sehr gewandte Reiter und hatten flinke Rosse. Heinrich schlug sie 933 bei Merseburg und Otto I. 955 auf dem Lechfelde (Aufsuchen!). Was erhalten wir aus Ungarn? — Getreide, Weine und Pferde. Wie wird» Ungarn demnach fein? — fruchtbar. Warum? — Tiefland, geschützte Lage, reiche Bewässerung. Wodurch wird wohl die Tiefebene geschützt und bewässert? Randgebirge im N und 0. Wovon werden wir demnach zu sprechen haben? — 1. von dem Randgebirge (Name?), 2. von der fruchtbaren Tiefebene und 3. von dem Mittellaufe der Donau und ihren Nebenflüssen.

9. Europa in natürlichen Landschaftsgebieten - S. 99

1898 - Leipzig : Wunderlich
— 99 — Kulturbild: Weite Polder (Fruchtebenen) von Deichen eingeschlossen, belebt von Herden wohlgenährter Rinder, zahllose Kanäle von raschen Dampfern und malerischen Segelschiffen und Kähnen be- fahren — Windmühlen mit den weitausgebreiteten Flügeln, verein- zelte Höfe, grün und rot bemalt — kleine buschige Gehölze. Noch ein Fünftel des Landes ist Ödland. Welche Bodenschätze fehlen hier? — Steine, Eisen und Kohlen. Folge? — keine Eisen- industrie — Hauptindustrie Niederbelgiens (Gent, Brügge) Lein- und Baumwollenweberei, Spitzenfabrikation (Brabanter Spitzen). Künstliche und natürliche Wasserstraßen durchziehen das Niederland und führen an das Meer. Folge? Fischfang, Schiff- fahrt, Schiffsbau — Handel mit Fischen (Heringen) und Ko- lonialwaren (Kaffee, Zucker, Vanille, Cacao, Thee, Reis, Tabak Baumwolle u. f. w. aus Indien, Java). Warum? — weil sie dort Colonien haben. Handelsstädte und Häfen? Amsterdam (500000 Einw.) ruht zum großen Teil auf Pfählen („Das nordische Venedig"), steht durch den Nordseekanal direkt mit der Nordsee in Verbindung — Aus- fuhrort nach Amerika (Auswanderer). Rotterdam (240000 Einw.) am Leck, ist der eigentliche Rheinmündungs- Hafen. Dortrecht ist der Stapelplatz des Holzhandels vom Rheine her. Antwerpen (270000 Einwohner) liegt an jenem Punkt der Schelde, bis wohin die größten Seeschiffe gelangen können und ist der wichtigste Seehafen Belgiens, Festung — Schiffswerft. Ostende ist Hafen und Bad. Universitätsstädte? Lehden, Groningen, Amsterdam in Holland, Gent in Belgien. Hauptstädte? Gravenhag oder Haag (des Grafen Gehege) und Brüssel. Warum ist die Tiefebene ohne kräftige Terrainerhebung und plastische Durchbildung des Bodens? Das vulkanische Gebilde, das anstehende Gestein fehlt hier vollständig. Die weite Ebene ist nur von Geröll, Schotter und Sand bedeckt. Diese Ablagerungen geschahen durch die Überschwemmungen der Flüsse und des Meeres. Diluvium ist das alte Schwemmland aus Lehm und Letten, Löß, Sand, erotischen Blöcken, Resten ausgestorbener Landsäugetiere. Alluvium bedeutet die jüngste Ablagerung hauptsächlich durch Überflutung der Flüsse. Es ent- hält erdige mit Pflanzen- und Tierstoffen vermengte Bestandteile, meist fruchtbaren Schlamm- und Marschboden. Wie sind die Inseln, Watten und Busen an der Küste der Nordsee entstanden? (Siehe Deutschland, S. 40!) Wie entstehen die Gezeiten? Die Gezeiten treten an der Nord- see, weil sie ein Teil des Atlantischen Ozeans ist, besonders bei Sturm- fluten sehr stark auf. Die Flut erfolgt nach gewissen Zeiten (alle 12

10. Europa in natürlichen Landschaftsgebieten - S. 51

1898 - Leipzig : Wunderlich
— 51 — triebenen Seidenraupenzucht. Folge? Seidenindustrie in Valencia. Die wohlangebauten Gefilde sind von durch Tunnel und ans Brücken gelei- teten Kanälen durchzogen, von welchen das Wasser durch ein Netz von Gräben mittelst Schleusen auf alle Felder und Terrassen verteilt wird. Diese kunstvoll angelegten Gärten und Gefilde heißen „Huerta." Nach Murcia und Karthagena zu sind die schön geformten Fels- gebirge wegen der allgemeinen Regenarmut meist kahl und die Küsten- ebene gleicht einer Steppe. Eine Ausnahme bildet der Palmenwald von Elche. Ii, 2. Warum ist der Ebro wenig zur Schiffahrt geeignet? Im Oberläufe reißend, im Mittellauf Stromschnellen wegen der steilen Ufer, im Ebrobecken ist der Fluß voll Saudbänke und Untiefen — daher Kanäle — im Sommer niedriger Wasserstand — Seeschiffe nur bei hohem Wasserstande im Delta sichtbar. Warum das Ebrobeckeu und stellenweise auch die Mittel- meerprovinzen unfruchtbar? Hier in der Ebene hat der Ebro den Sand aus dem kantabrischen Gebirge infolge des ruhigeren Laufes ab- gelagert. Dem Sand ist viel Salz beigemengt, das durch Regengüsse nach und nach ausgewaschen worden ist. Die vielen Salzteiche und Salz- steppen sind jedenfalls Reste eines Binnensees — Regenarmut. Die Fruchtbarkeit zeigt sich besonders in den Thalern und im Marschland der Küsten, aber in den Gebirgen und Ebenen nur da, wo sie künstlich bewässert werden, da sie meist Kalkboden haben, der alle Feuchtigkeit gierig einsaugt. Auf dem unbewaldeten Boden fließt anch das Regen- Wasser schnell ab. Was thuu die Spanier zur Hebung der Fruchtbarkeit? — Auffangen des Regenwassers in Cisternen — Zuleitung des Wassers auf die Fluren, wie es die Mauren aus Arabien und Palästina eingeführt hatten. Woher rührt der tiefblaue Himmel und die Regenarmut au der spanischen Südküste trotz der Meeresnähe? Das Klima der Südküste und der augreuzeudeu Tiefländer ist afrikanisch, d. h. im Sommer heiß und trocken, im Winter mild. Die Luft besitzt hier den nur der spanischen Südküste eigentümlichen Hitzeduust, der die Wolkenbildung verhindert. Je weniger Wasserbläschen die Luft erfüllen, desto klarer und reiner erscheint uns das Blau des Himmels. In dem Maße, als die Feuchtigkeit der Luft wächst, uehmeu die vorhandenen Bläschen an Dicke zu, so daß das Blau allmählich iu Weiß übergehen muß. Je ge- ringer die relative Lustfeuchtigkeit, um so reiner und tieser ist das Blau des Himmels, weil in diesem Falle die Dampfbläschen am kleinsten find. Der Feuchtigkeitsgehalt der Luft nimmt von den Polen nach dem Äquator zu ab und ist in den Binnenländern geringer als am Meere. 4*
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TM Hauptwörter (200)200

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