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1. Teil 3 - S. 76

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 76 — Theater, dem Museum — hinter dem Theater der Schwanenteich, umgeben von schattigen Promenaden (Linden!) mit Ruhebänken, b. Sie ist umgeben von grünem Laubwalde (Rosenthal!), von fruchtbaren Feldern, (Weizen, Roggen, Gerste, Hafer, Rübsen u. f. w.), von grünen Wiesen (Schlüsselblumen im Frühlinge in großer Menge) und wohlgepflegten Gärten (Kohlgärten!). 2. Leipzig ist eine große Handelsstadt. Viele Leute be- suchen sie, um zu kaufen oder zu verkaufen. Besonders wird mit Ranchwaren (Leder, Pelzwaren) und Büchern gehandelt. Diese Bücher werden meist in Leipzig selbst hergestellt: Ver- fasser, Setzer, Buchbiuder, Buchhändler. — Unser Lesebuch stammt aus Leipzig!) Ausführlich werde geschildert: a. Das tägliche Leben in Leipzig. (Kausläden mit großen Niederlagen. — Droschken, Pferdebahn, Schubkarren und Rollwagen mit Kisten und Ballen. — Güterzüge.) b. Das Leben zur Zeit der Messe. In Leipzig finden alljährlich zu Ostern und zu Michaelis (Also?) große Messen (Jahrmärkten ähnlich!) statt. Schon wochenlang vorher rasseln die schweren Rollwagen von den Bahnhöfen zur inneren Stadt, hochbeladen mit Kisten, Ballen und Fässern. Giebt es doch mehr als 209000 Centner Meß- guter, die aus allen Ländern der Welt, zum großen Teile aber auch aus Sachsen selbst, anlangen, an Ort und Stelle zu bringen. Da haben die Rollknechte, Aufläder Packer und Markthelser tüchtg zu thun. Alles, was der Gewerbfleiß des Menschen schafft, ist aus der Messe zu finden, das feinste Seidenzeug wie der geringste Kattun, die zarteste Spitze wie die gröbste Leinwand, außerdem Spielwaren, Porzellan, Gläser, Geschirre — kurz alles, was das Menschenherz begehrt. Tie größte Rolle spielen aber die Tuche, die Rauchwaren und das Leder. Dazu haben unzählige Tiere ihre Wolle, ihren Pelz und ihre Haare hergeben müssen, vom heimischen Schafe bis zum fernen Kamele, vom heimischen Kaninchen bis zum russischen Zobel, vom heimischen Zicklein bis zum amerikanischen Büffel. Wer noch nie eine Messe sah, kann sich keine Vorstellung von der Menge der Waren machen. Die erste Woche ist dem Großhandel gewidmet. Da füllen sich die Straßen, Höse und Durchgänge der Häuser mit Menschen; jeder Winkel wird mit Waren besetzt; überall hängen fremde Firmen. Mancher Leipziger Kauf-

2. Teil 3 - S. 149

1895 - Leipzig : Wunderlich
Deutsche Sagen, die im Anschluß an vorstehende Präparationen dargeboten werden können. 1. Wie die Insel Hiddensee entstand.^) An der Westseite der Insel Rügen liegt die schmale Insel Hidden- see. Sie sollen beide früher miteinander verbunden gewesen, aber der Sage nach durch folgende Begebenheit getrennt worden sein. An einem Novemberabend war es, als der Sturm über die Felder und durch die entlaubten Eichenwälder der Insel Rügen sauste. Namentlich litt unter der Wut des Sturmes ein kleines Fischerdörfchen auf der nordwestlichen Spitze der Insel; gewiß wären die Strohhütten fortgeführt worden, hätte man nicht die Dächer mit schweren Steinen beschwert. Nur eine der Hütten war in etwas besserem Zustande; sie gehörte einer Witwe, Mutter Hidden, die, abgeschlossen von den Nach- barn, mit ihrer Kuh allein lebte. Mutter Hidden war nicht arm, denn ihr verstorbener Mann hatte ihr Geld und Sachen hinterlassen, aber sie gab niemandem etwas davon, ja sie verstieß sogar ihren einzigen Sohn, weil dieser ein armes Mädchen zur Frau genommen hatte. Während draußen noch der Sturm wütete, saß Frau Hidden vor einem düsterm Torffeuer auf der Ofenbank. Da klopfte es an die Thür. Anfänglich stellte sich die Alte als höre sie nichts; da aber das Klopfen nicht nachließ, öffnete sie die Thür; sie erblickte einen alten Mann in grauer Kutte, der sie befcheideutlich um ein Nachtlager und um etwas Abeudbrot bat. Da kam er aber recht an. Frau Hidden schlug ihm die Thür vor der Nase zu und rief hinaus, sie habe selber nichts und könne das Wenige nicht noch mit Bettlern teilen. Trotz Sturm und Wetter wanderte der Alte weiter, gelangte an das Ende des Dorfes und pochte an die Thür des letzten Hauses. Gleich kam eine junge Frau heraus, der er seine Bitte um Abendbrot und Nachtlager ebenfalls vortrug. *) Zu Pommern S. 16.

3. Teil 3 - S. 91

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 91 — silbernen Knöpfen besetzt. Auf dem Kopfe sitzt ein hoher, cylinderaräger Hut. An den Füßen bemerkt man rote Strümpfe und Schuhe mit großen silbernen Schnallen. Die Mädchen tragen einen kurzen Rock und ein Mieder, aus dem ein blendend Weißes Hemd hervorquillt. Den Kopf schmückt ein breitrandiger, bandloser Strohhut. Rote Strümpfe und kleine zierliche Schuhe vollenden die hübsche Tracht. (Bild vorzeigen!) In dieser Tracht bieten die Vierländer und Vierländerinnen das, was der Boden ihrer Heimat bietet, auf den Promenaden und in den Straßen Hamburgs aus. Im Frühlinge kommen sie z. B. mit Veilchen und Schneeglöckchen, im Sommer mit duftenden Rosen, im Herbste mit rot- wangigen Äpfeln, süßen Pfirsichen und Aprikosen zur Stadt. 3. Zuletzt werseu wir noch einen Blick auf Bremen. Bestimme die Lage. (Bremen liegt an beiden Seiten der Weser und ist ungefähr eben so weit vom offenen Meere entfernt wie Hamburg.) Bremen ist, wie wir bereits früher erwähnt haben, eine bedeutende Handelsstadt. Bedeutend ist besonders der Handel mit Amerika. Schließe daraus auf die Ladung der ankommenden Schiffe! (Tabak, Baumwolle, Reis. Petroleum!) Schließe daraus weiter auf die Industrie Bremens! (Bremen besitzt großartige Spinnereien, in denen die eingeführte Baumwolle, ausgedehnte Ciggarrenfabriken, in denen der Tabak verarbeitet wird, zahlreiche Reismühlen, in denen die Reiskörner von ihren Schalen be- freit werden.) — Allerdings können, wie wir schon bei der Besprechung der Weser (S. 68) erfahren haben, nur kleinere Schisse bis Bremen stromaufwärts fahren. Was weißt du noch hierüber? (In der unteren Weser bringen zahlreiche Sand- und Schlammbänke den größeren Schiffen Gefahr.) Darum hat sich Bremen einen Hafen in der Nähe des Meeres angelegt. Er liegt am Südostende der erweiterten Wesermündung und heißt Bremerhasen. Hier entwickelt sich ein ähnliches Leben wie am Hamburger Hasen. Schildre es! — Ein besonderes Gepräge erhält Bremerhafen aber durch die zahlreichen Auswanderer, die sich hier nach Amerika einschiffen, um dort ihr Glück zu versucheu. Die Deutschstunde wird uns darüber Ausführliches bringen. (Besprechung des Gedichts „Die Auswanderer" von Freiligrath!) Wer nach Bremen kommt, versäumt nicht, das Rathaus zu besichtigen. Schon vor dem Rathause ist etwas Merkwürdiges zu sehen. Dort steht nämlich das älteste Denkmal der Stadt, die Rolandssäule. Das Bildwerk (Abbildung!) stellt einen geharnischten Mann dar. Von seinen Schultern Walt ein farbiger Mantel herab und seine Rechte hält steif aufgerichtet das Schwert. Das Schild hält er an die Brust. Auf diesem Schilde ist eine Ausschrift, die besagt, daß die Bürger von Bremen Gott für die Freiheit danken sollen, die ihnen Karl der Große einst verliehen hat. („des danket gode is min radt"). Im Rathause selbst ist der berühmte Bremer Ratskeller. In ihm wird in riesigen Fässern Wein aufbewahrt, der zum Teil über 200 Jahre alt ist. Von ihm bekommen aber nur

4. Teil 3 - S. 36

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 36 - In Schönebeck wird die Sole zunächst über hohe Wände von Dornenreisigbündeln (Schwarz- oder Weißdorn!) geleitet, an denen sie unter fortwährender Verdunstung des Wassers herabtropft. Die weitere Behandlung der Sole ist dann dieselbe wie in Halle. Also? In Staßsnrt gewinnt man das Salz auf andere Weise. Hier liegt nämlich das Salz als harte Masse im Schoß der Erde begraben und wird durch Bergwerke ans Tageslicht befördert. Zur sachlichen Besprechung. a. Warum läßt man das Salzwasser über Reisig lausen? (Wenn das Salzwasser langsam über das Reisig tröpfelt, so verdunstet ein großer Teil des Wassers. Die Sole, die unten ankommt, ist dann viel salzreicher und lohnt die Mühe und die Kosten des Siedens besser.) b. Was vertritt in Halle die Stelle der Reisigwände? (Die ge- gewundenen Kanäle! — Nachweis!) c. Warum nennt man das Salz, welches in Schönebeck und Halle gefunden wird, „Quellsalz" und dasiu Staßfurtgefundene „Steinsalz"? d. Wie wird das Salz verwendet? (Würzen der Speisen, Salzen der Butter, Einsalzen von Fleisch und Fischen, Zusatz zum Futter vieler Haustiere, z. B. der Ziegen, Schafe u. s. w., Solbäder, Glasur der Thon- geschirre, Seifenbereitung u. s. w.) In Deutschland werden jährlich 1 Mill. Tonnen Salz gewonnen. 3. Die Provinz Sachsen verarbeitet geschickt, was der Boden bietet. Aus dem Kraut, das auf deu Feldern wächst, die sich in Magdeburgs Umgebung ausbreiten, wird — wie uns schon bekannt ist — das berühmte Magdednrger Sauerkraut gemacht. Aus den Zuckerrüben gewinnt man — ebenfalls meist in Magdeburg — durch Pressen und Wässern, durch Filtrieren, Einkochen und Abdampfen den Rübenzucker (Vergl. S. 26, 2. Teil). Aus einem Teile des Getreides, welches die goldene Aue hervorbringt, stellt man in Nordhausen (Zeige!) eine Branntweinsorte her, die unter dem Namen „Nordhäuser" überall bekannt ist. In Suhl endlich (Zeige!) verarbeitet man das Eisen des Harzes zu mancherlei Waffen, z. B. zu Jagdsliuten, Pistolen, Jagdmessern, Hirschfängern, Säbeln u. f. w. % Iii. Welche geschichtlichen Crinnernngen knüpfen sich an den Boden der Provinz Sachsen? Die Kinder geben die ihnen bereits aus dem übrigen Unterrichte bekannten Orte an, bestimmen ihre Lage und ordnen sie zuletzt zu folgender, vom Lehrer an der Wandtafel fixierten Übersicht: a. Merseburg. (An der Saale — In der Nähe dieses Ortes Sieg Heinrichs. I. über die Ungarn im Jahre 933.) b. Eisleben. (Geburts- und Todesstadt Luthers. 1483—1546.) c. Mansfeld. (Am Abhänge des Harzes. — Luthers Eltern.) d. Wittenberg. (Elbe — Luther als Professor und Prediger.)

5. Außereuropäische Erdteile - S. 6

1896 - Leipzig : Wunderlich
sie einige Tage liegen, bis das süßliche, schleimige Fleisch der Beeren durch die Einwirkung der Sonne in Fäulnis übergegangen ist und sich nun leicht von den Samen loslösen läßt. Sind die Kaffeebohnen vom Fleische befreit und genügend getrocknet so sortiert man sie mit Hilfe großer Siebe. (Auslesen der zerbrochenen, der schwarzen Kerne n. s. w.) Zuletzt füllt man sie in große Säcke und verschickt sie so in alle Welt. — Manche Kaffeeplantagen umfassen 2—3000 Kaffeebäumchen und haben einen Umfang von 1—2 Meilen. (Veranschauliche!) Die wich- tigsten Pflanzungen finden sich auf Porto Rico und Haiti. Zur sachlichen Besprechung: a) Wie ist denn der Kaffeebaum nach Westindien gekommen? Die Entdecker sanden doch keine Kaffeebüume vor! — Der erste Kaffeebaum, der in Westindien seine Zweige ausbreitete, stammte aus Ostindien. Dort besaßen die Holländer große Kaffepflanzun- gen und wachten sorgfältig darüber, daß niemand^ eine Kaffeepflanze entwendete, denn sie wollten den kostbaren Handelsartikel gern allein behalten. Trotz aller Vorsicht wußte sich aber ein Fran- zose ein Kaffeebäumchen zu verschaffen. Er eilte mit seinem Schatze auf ein Schiff und fuhr mit ihm nach Westindien, um dort eine Kaffeepflanzung anzulegen. Fast wäre sein Plan nicht geglückt, denn auf dem Schiffe, das ihn und seinen Schatz trug, trat Wassermangel ein, und das Bäumchen wäre verdorrt, wenn der Franzose nicht täglich seine kleine Portion Wasser mit seinem Zöglinge, dem kleinen Kassebaume, geteilt hätte. So brachte er ihn glücklich nach der Insel Martinique, wo das Bäumchen sich so vermehrte, daß schon nach wenigen Jahren nicht nur auf Mar- tiniqne sondern auch auf den übrigen westindischen Inseln große Kasfeepslanzungen zu finden waren. b) Welchen Wert hat der Kaffee? — Er ist eines der besten Ge- nußmittel. Er unterstützt die Verdauung (Kaffee nach dem Essen!) und vertreibt die Ermüdung. (Der deutsche Soldat führt auf Märschen schwarzen Kaffee mit sich!) Zu starker Kaffee schadet. c) Wie bereitet man aus den Bohnen das Getränk? (Rösten, Mahlen, Übergießen, Zusatz von Milch und Zucker.) b. Besuchen wir nun eine westindische Zuckerpflmtzuttg. Ein Zuckerfeld ist oft über eine Meile lang und ist durch Bewässerungsgräben in große Beete geteilt. Auf jedem dieser Beete stehen 8—10 Reihen Zuckerpstanzen. Diese haben Ähnlichkeit mit hohem Schilfe (Fingerstarker Halm, durch Knoten gegliedert, schmale, den Stengel umfassende Blätter, lange Rispe, lockeres Mark.) und erreichen eine Höhe von 3—4 Metern. Ist das Zuckerrohr reif, so werden die Stengel zunächst ihrer Blätter beraubt und dann durch wuchtige Messerschläge dicht an der Wurzel abgehauen. Hierauf befreit man die umgehauenen Halme von der unreifen

6. Außereuropäische Erdteile - S. 48

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 48 — führt die Gewässer des Athabaskasees, des Gr. Sklavensees und des Gr. Bärensees dein nördlichen Eismeere zu. 2. Die Ströme im Gebiete des atlantischen Ozeans: ki) Der St. Lorenzstrom. Er ist der Abfluß der fünf kanadischen Seen und wälzt seine Wassermasse durch eine schlanchartig erweiterte Mündung dein schon erwähnten St. Lorenzbnsen zu. b. Der Hudson (spr. hadßn). Er durchbricht die Alleghanies und mündet bei New-Jork in den atlantischen Ozean. Diese Stadt werden wir in der nächsten Stnnde besuchen. c) Der Mississippi. Er entspringt östlich von den fünf kana- dischen Seen, fließt erst nach Südosten, dann nach Süden, dann wieder nach Südosten und bildet bei seiner Einmündung in den Busen von Mexiko ein Delta. An dem Ufer seines Oberlaufes rauschen gewaltige Urwälder, am Mittellaufe breiten sich die Prairien ans. Gewaltige Nebenflüsse strömen ihm zu. Von rechts kommen der Missouri und der Arkansas. Beide entspringen auf dem Felsengebirge. Beide fließen in nordöst- licher Richtung dem Hnuptstrome zu. (Parallelströme.) Von links führt der Ohio (spr. oheio) seine Wassermassen heran. Er entspringt am Nordwestabhange des Alleghaniegebirges, fließt in südwestlicher Richtung und mündet zwischen Missouri und Arkansas in den Mississippi. d. Der Rio Grande del Norte. Seine Quelle liegt im Felsen- gebirge, in der Nähe der Arkansasquelle. In vielfach gewun- denem Laufe strömt er dem Busen von Mexiko zu. 3. Ströme im Gebiete des großen Ozeans: a. Der Colorado. Er entspringt auf dem Felsengebirge und fließt erst in südwestlicher, dann in südlicher Richtung dem Golf von Kalifornien zu. b) Der Columbia. Er hat seinen Ursprung im Felsengebirge und fließt in gewundenem Lauf erst nach Norden, dann nach Südwesten und bahnt sich endlich durch das Kaskadengebirge hindurch den Weg zum großen Ozean. Zur sachlichen Besprechung. a. Miß mit Hilft des Zirkels die Länge der wichtigsten Ströme Südamerikas! b. Erkläre mit Hilft der Karte, woher es kommt, daß dem großen Ozean nur wenige Ströme zufließen. c. Mississippi heißt „großer Fluß", Missouri bedeutet „Schlamm- ström". Erkläre diese Namen! B. Seen. Nordamerika ist reich an Seen. Die wichtigsten folgen in ziemlich gerader Linie von Nordosten nach Südosten auseinander und heißen:

7. Europa in natürlichen Landschaftsgebieten - S. 31

1898 - Leipzig : Wunderlich
— 31 — Anlegung von Dämmen und Reisfeldern); besonders sind die Hügel- gelände der oberitalienischen Seen, die ja viel Geröll und unfruchtbaren Boden abgelagert haben, durch die Kunst in blühende Landschaften um- gewandelt worden. Wie werden die Rohprodukte verwendet? Aus dem Mehle des Maiskornes, der Maisgrütze, wird die Polenta, die Nationalspeise der Italiener, bereitet. Das Maisstroh wird besonders in der Um- gegend von Mailand zu Strohslechtereien benützt. Mit den Blättern des Maulbeerbaumes füttern die Bewohner die Seidenraupe; ihr Ge- spiust verweben sie zu seidenen Stoffen. Die Kalk- und Quarzsteine brauchen sie zur Glasbereitung. Woher kommt das viele Wasser der Poebene? Die Alpen bilden eine Wetter- und Wasserscheide. Die warmen Strahlen der Sonne verwandeln das Wasser des Mittelmeeres in Nebel (die Sonne zieht Wasser), der warme Südwind, Sirocco genannt, treibt sie an die Alpen; hier verdichten sie sich zu Tropfen, und in den höhern Regionen gefrieren sie zu Firnschnee. Vom Föhn in die Schluchten geweht, bildet er die Gletscher, die auch im Sommer ausdauernden Wasserreservoirs der Flüsse. Hieraus werden die fließenden Gewässer jahraus und jahrein gespeist. Infolge ihres starken Gefälles im Oberlaufe reißeu sie viel Geröll und Schlamm mit sich fort, was sie in den und um die Seen ablagern. So bilden dieselben Läuterungsbecken. Warum trotz des Hochgebirges zwischen Italien einer- seits und Frankreich, Schweiz und Österreich andrerseits ein reger Verkehr? — viele Querthäler und Pässe in den Alpen (Suche sie!) — Sie erleichterten die Anlegung von Kunst- (Gebirgs-)straßen (im Zickzack), Eisenbahnen mit Tunnel (Aussuchen!) Warum ließen sich in der Poebene leicht Kanäle und Eisenbahnen anlegen? Inwiefern ist der steile Abfall der Alpen nach der Poebene für Italien ungünstig? Von Frankreich, von der Schweiz und Österreich erheben sich die Alpen allmählich, so daß die Nachbarvölker (Karthager- unter Hannibal, Cimbern, Westgoten, Franzosen unter Napoleon I.) die Kämme beqnemer übersteigen konnten als die Bewohner Italiens, denen die Alpenzüge mit ihren steilen Abhängen wie unübersteigliche Riesen- mauern erscheinen. 3. Po — an, bei (Pommern) —an der Ebene (Poreber —am Berge, poree = am Flusse). Dora Baltea v. Dor —Fluß und Laltea — umgürtend. Lombardia v. Langobardia od. Longobardia (Langbärte?) — kriegerische Männer, welche mit langen Hellebarden (Streitäxten) v. barda — Beil, bewaffnet waren.

8. Europa in natürlichen Landschaftsgebieten - S. 89

1898 - Leipzig : Wunderlich
— 89 — b. saftige Wiesen (in den Thälern der Tiefebenen und Hochebenen des Riesengebirges, des Böhmer Waldes u. s. w., Wiesenbanden, c. üppige Getreide- und Rübenfelder (Mährische Stufenland, ans den sanften Abhängen der Randgebirge) und Flachsfelder (am Riesenge- birge), Landwirtschaft, d. Wein-, Obst- und Gemüsegärten (Böhm. Tiefebene n. f. w.), Wein- und Gemüsebau. e. Hopfenfelder (Saaz, Pilsen). B. Ausgebreitete Industrie: 1. Bodenschätze: a. Eisen- und Kohlenlager am Südsnße des Erzgebirges, in der Um- gegend von Prag, b. Kalk und Qnarze. 2. Arten der Industrie: a. Holz- und Glasindustrie (Gablonz), b. Leinen- und Baumwollenindustrie (Trautenan, Reichenberg), c. Bierbrauerei (Saaz, Pilsen) und Zuckerfabrikation, ä. Eisenindustrie, Kohlenbergwerke, Kalkbrennerei u. s. w. (Egergebiet). C. Handel und Verkehr: 1. Ausfuhr: Holz, Braunkohlen, Bier, Glas, Obst, Gemüse, Wein, 2. Einfuhr: Maschinen, Salz, Kleiderstoffe. 3. Verkehrsstraßen: Elb-, Eger-, Jser- und Marchthal, Pässe (Taus, Waldsassen, Glatzer Neiße, Pässe des Erzgebirges), Eisenbahnen (Prag. Kommotau u. s. w., als Eisenbahnknotenpunkte), Schisfahrts- linien (Moldau, Elbe). Das ungarische Tiefland (Mittellauf der Donau). I- Zur Zeit der Völkerwanderung ließen sich in der ungarischen Tiefebene die Hunnen, ein Hirtenvolk ans Asien, dauernd nieder. Warum? Sie fanden hier reiche Weide für ihre Pferde und Rinder. Wie waren sie hierher gelangt? — dnrch das untere Donauthal. Die Ungarn fielen zur Zeit Heinrich I. durch das obere Donauthal und durch das Marchthal in Deutschland ein. Sie waren sehr gewandte Reiter und hatten flinke Rosse. Heinrich schlug sie 933 bei Merseburg und Otto I. 955 auf dem Lechfelde (Aufsuchen!). Was erhalten wir aus Ungarn? — Getreide, Weine und Pferde. Wie wird» Ungarn demnach fein? — fruchtbar. Warum? — Tiefland, geschützte Lage, reiche Bewässerung. Wodurch wird wohl die Tiefebene geschützt und bewässert? Randgebirge im N und 0. Wovon werden wir demnach zu sprechen haben? — 1. von dem Randgebirge (Name?), 2. von der fruchtbaren Tiefebene und 3. von dem Mittellaufe der Donau und ihren Nebenflüssen.

9. Europa in natürlichen Landschaftsgebieten - S. 99

1898 - Leipzig : Wunderlich
— 99 — Kulturbild: Weite Polder (Fruchtebenen) von Deichen eingeschlossen, belebt von Herden wohlgenährter Rinder, zahllose Kanäle von raschen Dampfern und malerischen Segelschiffen und Kähnen be- fahren — Windmühlen mit den weitausgebreiteten Flügeln, verein- zelte Höfe, grün und rot bemalt — kleine buschige Gehölze. Noch ein Fünftel des Landes ist Ödland. Welche Bodenschätze fehlen hier? — Steine, Eisen und Kohlen. Folge? — keine Eisen- industrie — Hauptindustrie Niederbelgiens (Gent, Brügge) Lein- und Baumwollenweberei, Spitzenfabrikation (Brabanter Spitzen). Künstliche und natürliche Wasserstraßen durchziehen das Niederland und führen an das Meer. Folge? Fischfang, Schiff- fahrt, Schiffsbau — Handel mit Fischen (Heringen) und Ko- lonialwaren (Kaffee, Zucker, Vanille, Cacao, Thee, Reis, Tabak Baumwolle u. f. w. aus Indien, Java). Warum? — weil sie dort Colonien haben. Handelsstädte und Häfen? Amsterdam (500000 Einw.) ruht zum großen Teil auf Pfählen („Das nordische Venedig"), steht durch den Nordseekanal direkt mit der Nordsee in Verbindung — Aus- fuhrort nach Amerika (Auswanderer). Rotterdam (240000 Einw.) am Leck, ist der eigentliche Rheinmündungs- Hafen. Dortrecht ist der Stapelplatz des Holzhandels vom Rheine her. Antwerpen (270000 Einwohner) liegt an jenem Punkt der Schelde, bis wohin die größten Seeschiffe gelangen können und ist der wichtigste Seehafen Belgiens, Festung — Schiffswerft. Ostende ist Hafen und Bad. Universitätsstädte? Lehden, Groningen, Amsterdam in Holland, Gent in Belgien. Hauptstädte? Gravenhag oder Haag (des Grafen Gehege) und Brüssel. Warum ist die Tiefebene ohne kräftige Terrainerhebung und plastische Durchbildung des Bodens? Das vulkanische Gebilde, das anstehende Gestein fehlt hier vollständig. Die weite Ebene ist nur von Geröll, Schotter und Sand bedeckt. Diese Ablagerungen geschahen durch die Überschwemmungen der Flüsse und des Meeres. Diluvium ist das alte Schwemmland aus Lehm und Letten, Löß, Sand, erotischen Blöcken, Resten ausgestorbener Landsäugetiere. Alluvium bedeutet die jüngste Ablagerung hauptsächlich durch Überflutung der Flüsse. Es ent- hält erdige mit Pflanzen- und Tierstoffen vermengte Bestandteile, meist fruchtbaren Schlamm- und Marschboden. Wie sind die Inseln, Watten und Busen an der Küste der Nordsee entstanden? (Siehe Deutschland, S. 40!) Wie entstehen die Gezeiten? Die Gezeiten treten an der Nord- see, weil sie ein Teil des Atlantischen Ozeans ist, besonders bei Sturm- fluten sehr stark auf. Die Flut erfolgt nach gewissen Zeiten (alle 12

10. Europa in natürlichen Landschaftsgebieten - S. 107

1898 - Leipzig : Wunderlich
— 107 — Heidelandschaften von Mooren und Sümpfen durchzogen, dürftig bebaut (Felder von Buchweizen, Hafer, Roggen) und spärlich be- wohnt. Der Westrand im dänischen Nordteil, eine der ausge- prägtesten Dünenküsten, wird von mehreren Ketten schneeweißer Sandhügel gebildet, von Strandseen und Mündungskanälen unter- krochen, von Thälern und Schluchten durchzogen. Folge? — seichtes Meer (Wattenmeer) — als „eiserne" Küste von Schiffern ge- fürchtet (an der Nordspitze eine versandete Kirchturmspitze) — un- bebaut und unbewohnt. Woher die Dünen der Westküste? (Siehe die Landes in Frank- reich, Deutschland S. 85!) B. Der Archipel in der Ostsee. . Inseln? Bodengestalt? — Die niedrigen Ebenen aus Schwemm- land steigen nur in der Richtung ihrer Steilküsten an, die aus Kreidefelsen bestehen und Klint genannt werden (Rügen) — die Ufer sind vielfach zerklüftet. Anbau? — fruchtbare Äcker von Steinmauern aus erotischen Blöcken eingefaßt — auf saftig grünen Wiesen weiden wohlgenährte Rinder und Pferde — viele Gehöfte mit großen Stallungen und weitläufigen Wirtschaftsgebäuden sind ein charakteristischer Zug der dänischen Landschaft. Ganz Seeland ist ein köstlicher Park (Wiesen-, Ackerflächen, Buchenwälder, See- spiegel, Kreideküste und Meer.). Kopenhagen (— Kaufmannshafen), Hauptstadt, vortrefflicher Hafen, 300000 Einwohner — x/6 der ganzen Bevölkerung, daher maß- gebend fürs ganze Land (wie Paris), Universität, Thorwaldsen- Museum. Wasserstraßen? — Sund, großer und kleiner Belt. Herrschaft über den Verkehr zwischen Nord- und Ostsee (Sundzoll!) Wodurch diese Herrschaft eingebüßt? — Nordostseekanal. Beschäftigung? Landwirtschaft, besonders Flachsbau durch das ozea- nische Klima begünstigt — Viehzucht, Fischfang und Seehandel. Ans- fuhr? — Vieh, Butter, Käse, Fische. C. Nebenländer. 1. Die Faröer (Schafinseln). Lage? — nördlich von Großbritanien. Beschaffenheit? — schwarze Basaltmassen springen jäh, maner- und säulenartig bis zu 500 m aus dem Meere — von den Wogen ewig umbrandet — zwischeu den steilen Wänden und Felsenvor- sprüngen winden sich Kanäle hindurch. Oberfläche der Inseln? — dünner Rasenteppich — das Wasser der Bäche stürzt sich schäumend in das Meer.
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