Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Geschichte der Römer - S. 390

1836 - Leipzig : Baumgärtner
390 Zufuhr; jetzt lassen wir Afrika und Aegypten für uns umpflügen, und des römischen Volkes Leben ist den Zufallen der Schifffahrt preisgege- den. « So wie es in Italien seit den letzten Zeiten der Republik kei- nen freien Bauernstand mehr gab, so fehlte auch ein fleißiger, betrieb- samer Mittelstand, denn fast alle Handwerke wurden von Sklaven oder von Freigelassenen betrieben, denn ein freigeborner römischer Bürger war viel zu stolz, als daß er von dem Ertrage eines Handwerks ge- lebt hatte. Die Industrie und das Fabrikwesen unserer Zeit fehlte dem alten Rom gänzlich. Die Ausbreitung des Reiches vom Rhein und der Donau bis an den Euphrat, und die treffliche Einrichtung der Heerstraßen (viae mi- liiares), welche durch alle Provinzen der drei Welttheile führten, er? öffnete aber dem Handel ein weites Feld und erleichterte seine Unter- nehmungen. Römische Handelsschiffe besuchten alle Küsten des mittel- ländischen und schwarzen Meeres, und vom südlichen Arabien und Aegypten aus wurden zur See Handelsreisen bis nach Indien unter- nommen, um Elfenbein, Schildplatt, seine Hölzer, Perlen, Edelsteine, baumwollene und seidene Stoffe, Gewürze und andere Luxusartikel zu holen, die dann durch Karawanen nach Alerandria, dem wichtigsten Handelsplätze des römischen Reiches, oder nach den kleinasiatischen Küstenstädten gebracht und von da zu Schiffe nach Rom befördert wurden. An der Küste von Kolchis war Dioskurias, nachher Sebasto- polis genannt, ein wichtiger Sklavenmarkt und Handelsplatz für die kaukasischen Völker. Für den syrischen Karawanenhandel waren An- tiochien und Seleucia bedeutende Stapelplätze. Marseille, Cadir, Byzanz, Rhodos und viele andere Insel- und Küstenstädte hatten einen ausgebreiteten Handel. Der verdorbene Zustand der römischen Sitten ging aus der re- publikanischen in die Kaiserzeit über und verschlimmerte sich in's Un- glaubliche. Rom wurde der Mittel- und Anziehungspunkt der Laster und Vergnügungen der besiegten Völker. Spanien, zumal Cadir, Aegypten, Syrien, das übrige Asien, und Griechenland schickten alle Werkzeuge und Erfindungen der Ueppigkeit und Schwelgerei nach der Hauptstadt der Welt, in welche Alles, was verderben und verdorben werden konnte, wie in einen Pfuhl zusammenfloß. Wer sich von jener ungemesscnen Verschwendung und frechen Prachtliebe, jener unnatürli- chen Ueppigkeit und unsinnigen Schlemmerei, jener üppigen Grausamkeit und ekelhaften Verweichlichung eine genaue Vorstellung verschaffen will, den verweisen wir auf die Schriften, worin aus gleichzeitigen Schrift- stellern die Sitten der ersten Jahrhunderte der Kaiserherrschaft treu

2. Geschichte der Römer - S. 384

1836 - Leipzig : Baumgärtner
384 i ) von Gold und bunten Edelsteinen, unter Flöten- und Trompetenschall öffentlich auftrat, seinem Gotte einen Tempel erbauete und den Opfer- dienst selbst verrichtete. Lins Karthago ließ er das Bild der Urania oder Mondgottin holen und feierte mit vieler Pracht das Fest der Ver- mählung jener Göttin mit seinem Sonnengotre, dessen Bild er selbst in der Stadt herumfuhr, wobei die Straßen mit Goldsand bestreut waren. Unsinnig und zwecklos war des Kaisers Verschwendung, denn seine Wagen, Kleider, Waffen, Betten und andere Gerathschaften mußten mit Golde beschlagen, mit Perlen und Edelsteinen besetzt seyn; er zerriß oder zerschnitt oft die prächtigsten Kleider und versenkte reich beladene Schiffe in's Meer, weil er dieses für den Beweis königlicher Gesinnung hielt. An seiner Tafel herrschte die größte Schwelgerei. Bisweilen aß er die Fersen von Kameelen, Hahnenkamme, Pfauen- und Nachtigallenzungen, die Eingeweide oder Barte der theuern Meerbar- den, das Gehirn von Flamingo's; er selbst erfand neue Gerichte und Getränke, z. B. Wein mit Poley und Mastir angesetzt. Seine Abend- tafel kostete nie weniger als 30 Pfund Silber, zuweilen dreimal so viel. Ging er über den Markt, dann beklagte er die allgemeine Dürf- tigkeit. Oft ließ er durch Maschinen in der Decke des Speisesaales die Gaste mit Rosen, Veilchen und andern Blumen so überschütten, daß einige erstickten, weil sie sich aus den Bergen von Blumen nicht herausarbeiten konnten. Auch pstegte er Loose von Geschenken an seine Tischgenossen auszutheilen, wobei der eine durch sein Loos zehn Ka- meele, der andere zehn Fliegen, oder eben so viel Baren und Fleder- mäuse erhielt, der eine zehn Pfund Gold, der andere zehn Pfund Blei, der eine zehn Strauße, der andere zehn Hühnereier oder Salar- köpfe. Wahrend der Tafel ließ er bisweilen Löwen und Leoparden hereinkommen, um die Gaste, welche nicht wußten, daß diese Thiere gezähmt und entwaffnet waren, in ein lächerliches Schrecken zu setzen. Wir übergehen die übrigen unsinnigen Streiche und unwürdigen Aus- brüche seines kindischen oder boshaften Muthwillens, die sein Biograph Lampridius erzählt, und bemerken nur, daß seine Großmutter, eine gewandte und kluge Frau, ihn überredete, seinen jungen Vetter Aleria- nus an Kindes Statt anzunehmen und ihn zum Cäsar zu erklären. Sofort mußte dieser, etwas über zwölf Jahr alte Knabe den Namen Alexander annehmen, später wegen seiner strengen Lebensweise auch Severus genannt, und der Senat erklärte ihn für den Sohn des kaum sechszehnjährigen Kaisers. Gegen des Kaisers Willen ließ ihn seine Mntter Mammäa nach römischer Weise erziehen und zu seinem künftigen Berufe ausbilden. Daher faßten die Soldaten, denen des

3. Teil 3 - S. 76

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 76 — Theater, dem Museum — hinter dem Theater der Schwanenteich, umgeben von schattigen Promenaden (Linden!) mit Ruhebänken, b. Sie ist umgeben von grünem Laubwalde (Rosenthal!), von fruchtbaren Feldern, (Weizen, Roggen, Gerste, Hafer, Rübsen u. f. w.), von grünen Wiesen (Schlüsselblumen im Frühlinge in großer Menge) und wohlgepflegten Gärten (Kohlgärten!). 2. Leipzig ist eine große Handelsstadt. Viele Leute be- suchen sie, um zu kaufen oder zu verkaufen. Besonders wird mit Ranchwaren (Leder, Pelzwaren) und Büchern gehandelt. Diese Bücher werden meist in Leipzig selbst hergestellt: Ver- fasser, Setzer, Buchbiuder, Buchhändler. — Unser Lesebuch stammt aus Leipzig!) Ausführlich werde geschildert: a. Das tägliche Leben in Leipzig. (Kausläden mit großen Niederlagen. — Droschken, Pferdebahn, Schubkarren und Rollwagen mit Kisten und Ballen. — Güterzüge.) b. Das Leben zur Zeit der Messe. In Leipzig finden alljährlich zu Ostern und zu Michaelis (Also?) große Messen (Jahrmärkten ähnlich!) statt. Schon wochenlang vorher rasseln die schweren Rollwagen von den Bahnhöfen zur inneren Stadt, hochbeladen mit Kisten, Ballen und Fässern. Giebt es doch mehr als 209000 Centner Meß- guter, die aus allen Ländern der Welt, zum großen Teile aber auch aus Sachsen selbst, anlangen, an Ort und Stelle zu bringen. Da haben die Rollknechte, Aufläder Packer und Markthelser tüchtg zu thun. Alles, was der Gewerbfleiß des Menschen schafft, ist aus der Messe zu finden, das feinste Seidenzeug wie der geringste Kattun, die zarteste Spitze wie die gröbste Leinwand, außerdem Spielwaren, Porzellan, Gläser, Geschirre — kurz alles, was das Menschenherz begehrt. Tie größte Rolle spielen aber die Tuche, die Rauchwaren und das Leder. Dazu haben unzählige Tiere ihre Wolle, ihren Pelz und ihre Haare hergeben müssen, vom heimischen Schafe bis zum fernen Kamele, vom heimischen Kaninchen bis zum russischen Zobel, vom heimischen Zicklein bis zum amerikanischen Büffel. Wer noch nie eine Messe sah, kann sich keine Vorstellung von der Menge der Waren machen. Die erste Woche ist dem Großhandel gewidmet. Da füllen sich die Straßen, Höse und Durchgänge der Häuser mit Menschen; jeder Winkel wird mit Waren besetzt; überall hängen fremde Firmen. Mancher Leipziger Kauf-

4. Teil 3 - S. 91

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 91 — silbernen Knöpfen besetzt. Auf dem Kopfe sitzt ein hoher, cylinderaräger Hut. An den Füßen bemerkt man rote Strümpfe und Schuhe mit großen silbernen Schnallen. Die Mädchen tragen einen kurzen Rock und ein Mieder, aus dem ein blendend Weißes Hemd hervorquillt. Den Kopf schmückt ein breitrandiger, bandloser Strohhut. Rote Strümpfe und kleine zierliche Schuhe vollenden die hübsche Tracht. (Bild vorzeigen!) In dieser Tracht bieten die Vierländer und Vierländerinnen das, was der Boden ihrer Heimat bietet, auf den Promenaden und in den Straßen Hamburgs aus. Im Frühlinge kommen sie z. B. mit Veilchen und Schneeglöckchen, im Sommer mit duftenden Rosen, im Herbste mit rot- wangigen Äpfeln, süßen Pfirsichen und Aprikosen zur Stadt. 3. Zuletzt werseu wir noch einen Blick auf Bremen. Bestimme die Lage. (Bremen liegt an beiden Seiten der Weser und ist ungefähr eben so weit vom offenen Meere entfernt wie Hamburg.) Bremen ist, wie wir bereits früher erwähnt haben, eine bedeutende Handelsstadt. Bedeutend ist besonders der Handel mit Amerika. Schließe daraus auf die Ladung der ankommenden Schiffe! (Tabak, Baumwolle, Reis. Petroleum!) Schließe daraus weiter auf die Industrie Bremens! (Bremen besitzt großartige Spinnereien, in denen die eingeführte Baumwolle, ausgedehnte Ciggarrenfabriken, in denen der Tabak verarbeitet wird, zahlreiche Reismühlen, in denen die Reiskörner von ihren Schalen be- freit werden.) — Allerdings können, wie wir schon bei der Besprechung der Weser (S. 68) erfahren haben, nur kleinere Schisse bis Bremen stromaufwärts fahren. Was weißt du noch hierüber? (In der unteren Weser bringen zahlreiche Sand- und Schlammbänke den größeren Schiffen Gefahr.) Darum hat sich Bremen einen Hafen in der Nähe des Meeres angelegt. Er liegt am Südostende der erweiterten Wesermündung und heißt Bremerhasen. Hier entwickelt sich ein ähnliches Leben wie am Hamburger Hasen. Schildre es! — Ein besonderes Gepräge erhält Bremerhafen aber durch die zahlreichen Auswanderer, die sich hier nach Amerika einschiffen, um dort ihr Glück zu versucheu. Die Deutschstunde wird uns darüber Ausführliches bringen. (Besprechung des Gedichts „Die Auswanderer" von Freiligrath!) Wer nach Bremen kommt, versäumt nicht, das Rathaus zu besichtigen. Schon vor dem Rathause ist etwas Merkwürdiges zu sehen. Dort steht nämlich das älteste Denkmal der Stadt, die Rolandssäule. Das Bildwerk (Abbildung!) stellt einen geharnischten Mann dar. Von seinen Schultern Walt ein farbiger Mantel herab und seine Rechte hält steif aufgerichtet das Schwert. Das Schild hält er an die Brust. Auf diesem Schilde ist eine Ausschrift, die besagt, daß die Bürger von Bremen Gott für die Freiheit danken sollen, die ihnen Karl der Große einst verliehen hat. („des danket gode is min radt"). Im Rathause selbst ist der berühmte Bremer Ratskeller. In ihm wird in riesigen Fässern Wein aufbewahrt, der zum Teil über 200 Jahre alt ist. Von ihm bekommen aber nur

5. Teil 3 - S. 36

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 36 - In Schönebeck wird die Sole zunächst über hohe Wände von Dornenreisigbündeln (Schwarz- oder Weißdorn!) geleitet, an denen sie unter fortwährender Verdunstung des Wassers herabtropft. Die weitere Behandlung der Sole ist dann dieselbe wie in Halle. Also? In Staßsnrt gewinnt man das Salz auf andere Weise. Hier liegt nämlich das Salz als harte Masse im Schoß der Erde begraben und wird durch Bergwerke ans Tageslicht befördert. Zur sachlichen Besprechung. a. Warum läßt man das Salzwasser über Reisig lausen? (Wenn das Salzwasser langsam über das Reisig tröpfelt, so verdunstet ein großer Teil des Wassers. Die Sole, die unten ankommt, ist dann viel salzreicher und lohnt die Mühe und die Kosten des Siedens besser.) b. Was vertritt in Halle die Stelle der Reisigwände? (Die ge- gewundenen Kanäle! — Nachweis!) c. Warum nennt man das Salz, welches in Schönebeck und Halle gefunden wird, „Quellsalz" und dasiu Staßfurtgefundene „Steinsalz"? d. Wie wird das Salz verwendet? (Würzen der Speisen, Salzen der Butter, Einsalzen von Fleisch und Fischen, Zusatz zum Futter vieler Haustiere, z. B. der Ziegen, Schafe u. s. w., Solbäder, Glasur der Thon- geschirre, Seifenbereitung u. s. w.) In Deutschland werden jährlich 1 Mill. Tonnen Salz gewonnen. 3. Die Provinz Sachsen verarbeitet geschickt, was der Boden bietet. Aus dem Kraut, das auf deu Feldern wächst, die sich in Magdeburgs Umgebung ausbreiten, wird — wie uns schon bekannt ist — das berühmte Magdednrger Sauerkraut gemacht. Aus den Zuckerrüben gewinnt man — ebenfalls meist in Magdeburg — durch Pressen und Wässern, durch Filtrieren, Einkochen und Abdampfen den Rübenzucker (Vergl. S. 26, 2. Teil). Aus einem Teile des Getreides, welches die goldene Aue hervorbringt, stellt man in Nordhausen (Zeige!) eine Branntweinsorte her, die unter dem Namen „Nordhäuser" überall bekannt ist. In Suhl endlich (Zeige!) verarbeitet man das Eisen des Harzes zu mancherlei Waffen, z. B. zu Jagdsliuten, Pistolen, Jagdmessern, Hirschfängern, Säbeln u. f. w. % Iii. Welche geschichtlichen Crinnernngen knüpfen sich an den Boden der Provinz Sachsen? Die Kinder geben die ihnen bereits aus dem übrigen Unterrichte bekannten Orte an, bestimmen ihre Lage und ordnen sie zuletzt zu folgender, vom Lehrer an der Wandtafel fixierten Übersicht: a. Merseburg. (An der Saale — In der Nähe dieses Ortes Sieg Heinrichs. I. über die Ungarn im Jahre 933.) b. Eisleben. (Geburts- und Todesstadt Luthers. 1483—1546.) c. Mansfeld. (Am Abhänge des Harzes. — Luthers Eltern.) d. Wittenberg. (Elbe — Luther als Professor und Prediger.)

6. Außereuropäische Erdteile - S. 6

1896 - Leipzig : Wunderlich
sie einige Tage liegen, bis das süßliche, schleimige Fleisch der Beeren durch die Einwirkung der Sonne in Fäulnis übergegangen ist und sich nun leicht von den Samen loslösen läßt. Sind die Kaffeebohnen vom Fleische befreit und genügend getrocknet so sortiert man sie mit Hilfe großer Siebe. (Auslesen der zerbrochenen, der schwarzen Kerne n. s. w.) Zuletzt füllt man sie in große Säcke und verschickt sie so in alle Welt. — Manche Kaffeeplantagen umfassen 2—3000 Kaffeebäumchen und haben einen Umfang von 1—2 Meilen. (Veranschauliche!) Die wich- tigsten Pflanzungen finden sich auf Porto Rico und Haiti. Zur sachlichen Besprechung: a) Wie ist denn der Kaffeebaum nach Westindien gekommen? Die Entdecker sanden doch keine Kaffeebüume vor! — Der erste Kaffeebaum, der in Westindien seine Zweige ausbreitete, stammte aus Ostindien. Dort besaßen die Holländer große Kaffepflanzun- gen und wachten sorgfältig darüber, daß niemand^ eine Kaffeepflanze entwendete, denn sie wollten den kostbaren Handelsartikel gern allein behalten. Trotz aller Vorsicht wußte sich aber ein Fran- zose ein Kaffeebäumchen zu verschaffen. Er eilte mit seinem Schatze auf ein Schiff und fuhr mit ihm nach Westindien, um dort eine Kaffeepflanzung anzulegen. Fast wäre sein Plan nicht geglückt, denn auf dem Schiffe, das ihn und seinen Schatz trug, trat Wassermangel ein, und das Bäumchen wäre verdorrt, wenn der Franzose nicht täglich seine kleine Portion Wasser mit seinem Zöglinge, dem kleinen Kassebaume, geteilt hätte. So brachte er ihn glücklich nach der Insel Martinique, wo das Bäumchen sich so vermehrte, daß schon nach wenigen Jahren nicht nur auf Mar- tiniqne sondern auch auf den übrigen westindischen Inseln große Kasfeepslanzungen zu finden waren. b) Welchen Wert hat der Kaffee? — Er ist eines der besten Ge- nußmittel. Er unterstützt die Verdauung (Kaffee nach dem Essen!) und vertreibt die Ermüdung. (Der deutsche Soldat führt auf Märschen schwarzen Kaffee mit sich!) Zu starker Kaffee schadet. c) Wie bereitet man aus den Bohnen das Getränk? (Rösten, Mahlen, Übergießen, Zusatz von Milch und Zucker.) b. Besuchen wir nun eine westindische Zuckerpflmtzuttg. Ein Zuckerfeld ist oft über eine Meile lang und ist durch Bewässerungsgräben in große Beete geteilt. Auf jedem dieser Beete stehen 8—10 Reihen Zuckerpstanzen. Diese haben Ähnlichkeit mit hohem Schilfe (Fingerstarker Halm, durch Knoten gegliedert, schmale, den Stengel umfassende Blätter, lange Rispe, lockeres Mark.) und erreichen eine Höhe von 3—4 Metern. Ist das Zuckerrohr reif, so werden die Stengel zunächst ihrer Blätter beraubt und dann durch wuchtige Messerschläge dicht an der Wurzel abgehauen. Hierauf befreit man die umgehauenen Halme von der unreifen

7. Europa in natürlichen Landschaftsgebieten - S. 31

1898 - Leipzig : Wunderlich
— 31 — Anlegung von Dämmen und Reisfeldern); besonders sind die Hügel- gelände der oberitalienischen Seen, die ja viel Geröll und unfruchtbaren Boden abgelagert haben, durch die Kunst in blühende Landschaften um- gewandelt worden. Wie werden die Rohprodukte verwendet? Aus dem Mehle des Maiskornes, der Maisgrütze, wird die Polenta, die Nationalspeise der Italiener, bereitet. Das Maisstroh wird besonders in der Um- gegend von Mailand zu Strohslechtereien benützt. Mit den Blättern des Maulbeerbaumes füttern die Bewohner die Seidenraupe; ihr Ge- spiust verweben sie zu seidenen Stoffen. Die Kalk- und Quarzsteine brauchen sie zur Glasbereitung. Woher kommt das viele Wasser der Poebene? Die Alpen bilden eine Wetter- und Wasserscheide. Die warmen Strahlen der Sonne verwandeln das Wasser des Mittelmeeres in Nebel (die Sonne zieht Wasser), der warme Südwind, Sirocco genannt, treibt sie an die Alpen; hier verdichten sie sich zu Tropfen, und in den höhern Regionen gefrieren sie zu Firnschnee. Vom Föhn in die Schluchten geweht, bildet er die Gletscher, die auch im Sommer ausdauernden Wasserreservoirs der Flüsse. Hieraus werden die fließenden Gewässer jahraus und jahrein gespeist. Infolge ihres starken Gefälles im Oberlaufe reißeu sie viel Geröll und Schlamm mit sich fort, was sie in den und um die Seen ablagern. So bilden dieselben Läuterungsbecken. Warum trotz des Hochgebirges zwischen Italien einer- seits und Frankreich, Schweiz und Österreich andrerseits ein reger Verkehr? — viele Querthäler und Pässe in den Alpen (Suche sie!) — Sie erleichterten die Anlegung von Kunst- (Gebirgs-)straßen (im Zickzack), Eisenbahnen mit Tunnel (Aussuchen!) Warum ließen sich in der Poebene leicht Kanäle und Eisenbahnen anlegen? Inwiefern ist der steile Abfall der Alpen nach der Poebene für Italien ungünstig? Von Frankreich, von der Schweiz und Österreich erheben sich die Alpen allmählich, so daß die Nachbarvölker (Karthager- unter Hannibal, Cimbern, Westgoten, Franzosen unter Napoleon I.) die Kämme beqnemer übersteigen konnten als die Bewohner Italiens, denen die Alpenzüge mit ihren steilen Abhängen wie unübersteigliche Riesen- mauern erscheinen. 3. Po — an, bei (Pommern) —an der Ebene (Poreber —am Berge, poree = am Flusse). Dora Baltea v. Dor —Fluß und Laltea — umgürtend. Lombardia v. Langobardia od. Longobardia (Langbärte?) — kriegerische Männer, welche mit langen Hellebarden (Streitäxten) v. barda — Beil, bewaffnet waren.

8. Europa in natürlichen Landschaftsgebieten - S. 89

1898 - Leipzig : Wunderlich
— 89 — b. saftige Wiesen (in den Thälern der Tiefebenen und Hochebenen des Riesengebirges, des Böhmer Waldes u. s. w., Wiesenbanden, c. üppige Getreide- und Rübenfelder (Mährische Stufenland, ans den sanften Abhängen der Randgebirge) und Flachsfelder (am Riesenge- birge), Landwirtschaft, d. Wein-, Obst- und Gemüsegärten (Böhm. Tiefebene n. f. w.), Wein- und Gemüsebau. e. Hopfenfelder (Saaz, Pilsen). B. Ausgebreitete Industrie: 1. Bodenschätze: a. Eisen- und Kohlenlager am Südsnße des Erzgebirges, in der Um- gegend von Prag, b. Kalk und Qnarze. 2. Arten der Industrie: a. Holz- und Glasindustrie (Gablonz), b. Leinen- und Baumwollenindustrie (Trautenan, Reichenberg), c. Bierbrauerei (Saaz, Pilsen) und Zuckerfabrikation, ä. Eisenindustrie, Kohlenbergwerke, Kalkbrennerei u. s. w. (Egergebiet). C. Handel und Verkehr: 1. Ausfuhr: Holz, Braunkohlen, Bier, Glas, Obst, Gemüse, Wein, 2. Einfuhr: Maschinen, Salz, Kleiderstoffe. 3. Verkehrsstraßen: Elb-, Eger-, Jser- und Marchthal, Pässe (Taus, Waldsassen, Glatzer Neiße, Pässe des Erzgebirges), Eisenbahnen (Prag. Kommotau u. s. w., als Eisenbahnknotenpunkte), Schisfahrts- linien (Moldau, Elbe). Das ungarische Tiefland (Mittellauf der Donau). I- Zur Zeit der Völkerwanderung ließen sich in der ungarischen Tiefebene die Hunnen, ein Hirtenvolk ans Asien, dauernd nieder. Warum? Sie fanden hier reiche Weide für ihre Pferde und Rinder. Wie waren sie hierher gelangt? — dnrch das untere Donauthal. Die Ungarn fielen zur Zeit Heinrich I. durch das obere Donauthal und durch das Marchthal in Deutschland ein. Sie waren sehr gewandte Reiter und hatten flinke Rosse. Heinrich schlug sie 933 bei Merseburg und Otto I. 955 auf dem Lechfelde (Aufsuchen!). Was erhalten wir aus Ungarn? — Getreide, Weine und Pferde. Wie wird» Ungarn demnach fein? — fruchtbar. Warum? — Tiefland, geschützte Lage, reiche Bewässerung. Wodurch wird wohl die Tiefebene geschützt und bewässert? Randgebirge im N und 0. Wovon werden wir demnach zu sprechen haben? — 1. von dem Randgebirge (Name?), 2. von der fruchtbaren Tiefebene und 3. von dem Mittellaufe der Donau und ihren Nebenflüssen.

9. Europa in natürlichen Landschaftsgebieten - S. 99

1898 - Leipzig : Wunderlich
— 99 — Kulturbild: Weite Polder (Fruchtebenen) von Deichen eingeschlossen, belebt von Herden wohlgenährter Rinder, zahllose Kanäle von raschen Dampfern und malerischen Segelschiffen und Kähnen be- fahren — Windmühlen mit den weitausgebreiteten Flügeln, verein- zelte Höfe, grün und rot bemalt — kleine buschige Gehölze. Noch ein Fünftel des Landes ist Ödland. Welche Bodenschätze fehlen hier? — Steine, Eisen und Kohlen. Folge? — keine Eisen- industrie — Hauptindustrie Niederbelgiens (Gent, Brügge) Lein- und Baumwollenweberei, Spitzenfabrikation (Brabanter Spitzen). Künstliche und natürliche Wasserstraßen durchziehen das Niederland und führen an das Meer. Folge? Fischfang, Schiff- fahrt, Schiffsbau — Handel mit Fischen (Heringen) und Ko- lonialwaren (Kaffee, Zucker, Vanille, Cacao, Thee, Reis, Tabak Baumwolle u. f. w. aus Indien, Java). Warum? — weil sie dort Colonien haben. Handelsstädte und Häfen? Amsterdam (500000 Einw.) ruht zum großen Teil auf Pfählen („Das nordische Venedig"), steht durch den Nordseekanal direkt mit der Nordsee in Verbindung — Aus- fuhrort nach Amerika (Auswanderer). Rotterdam (240000 Einw.) am Leck, ist der eigentliche Rheinmündungs- Hafen. Dortrecht ist der Stapelplatz des Holzhandels vom Rheine her. Antwerpen (270000 Einwohner) liegt an jenem Punkt der Schelde, bis wohin die größten Seeschiffe gelangen können und ist der wichtigste Seehafen Belgiens, Festung — Schiffswerft. Ostende ist Hafen und Bad. Universitätsstädte? Lehden, Groningen, Amsterdam in Holland, Gent in Belgien. Hauptstädte? Gravenhag oder Haag (des Grafen Gehege) und Brüssel. Warum ist die Tiefebene ohne kräftige Terrainerhebung und plastische Durchbildung des Bodens? Das vulkanische Gebilde, das anstehende Gestein fehlt hier vollständig. Die weite Ebene ist nur von Geröll, Schotter und Sand bedeckt. Diese Ablagerungen geschahen durch die Überschwemmungen der Flüsse und des Meeres. Diluvium ist das alte Schwemmland aus Lehm und Letten, Löß, Sand, erotischen Blöcken, Resten ausgestorbener Landsäugetiere. Alluvium bedeutet die jüngste Ablagerung hauptsächlich durch Überflutung der Flüsse. Es ent- hält erdige mit Pflanzen- und Tierstoffen vermengte Bestandteile, meist fruchtbaren Schlamm- und Marschboden. Wie sind die Inseln, Watten und Busen an der Küste der Nordsee entstanden? (Siehe Deutschland, S. 40!) Wie entstehen die Gezeiten? Die Gezeiten treten an der Nord- see, weil sie ein Teil des Atlantischen Ozeans ist, besonders bei Sturm- fluten sehr stark auf. Die Flut erfolgt nach gewissen Zeiten (alle 12

10. Europa in natürlichen Landschaftsgebieten - S. 115

1898 - Leipzig : Wunderlich
— 115 — Nordrussischem Landrücken über Moskau, Twer nach Petersburg und Sibirien Eisenbahnen — zwischen Wolga, Düna, Dnjepr Kanäle (aufsuchen) — nach Asien Straßen. Welche Waren werden aus diesem „Weltjahrmarkt" feilgeboten? — Pelz- und Metallwaren, Tuche, Leinwand, Zucker, Honig, Perlen, Edelsteine, Teppiche und Shawls. Moskau, die alte Hauptstadt des Reiches, der Hauptstapelplatz des russischen Binnenhandels — durch seine Universität der wissen- schaftliche .Brennpunkt des Reiches. Woher diese Vorzüge? — liegt im Herzen des Landes — ist Knotenpunkt der nach allen Richtungen ausstrahlenden Eisenbahnen — infolge der Kohlen- schätze in der Umgegeud viel Industrie (822000 Einw.) Ansicht (Bild von Moskau!) Das Stadtgebiet, auf niedrigen Hügeln aus- gebreitet, von der Moskwa durchschlängelt, 5 Meilen im Umfang, hat weitläufige Gärten, viele Paläste (des russischen Adels) und Hunderte von Kirchen mit flimmernden, vergoldeten Turmspitzen, Kuppeln und Kreuzen. Der Kremel, eine förmliche Stadt von Schlössern, ist durch hohe Mauern von der übrigen Stadt getrennt. Ii, 2. Warum kounte sich nur in Rußland der größte Strom Europas entwickeln? Rußland ist das größte Binnenland Europas; das Quellgebiet der Wolga ist weit oben im N in der Nähe des Meeres, von welchem viele Wasserbläschen aufsteigen, die infolge einer günstigen Windrichtung an die bewaldeten Höhen Nordrußlands getrieben werden und dort in großen Mengen niederfallen. Sein Lauf dehnt sich über die weite Tiefebene aus und reicht bis an die äußerste Südostecke Europas. Warum ist es im obern Wolgabecken so fruchtbar? Guter Bodeu (Schwarzerde) — reiche Bewässerung — tiefe und geschützte Lage. Warum habeu die Russen manchmal über Mißernten zu klagen? — große Hitze und Regenarmut im Sommer — zeitige Winter und starke Nachtfröste. Welches find die Produkte dieses Gebiets und welche Be- schästignngen ergeben sich hieraus? Getreide — Getreidehandel und Getreideausfuhr; Hanf — Seilerei; Flachs — Leinweberei; Wal- dungen von Linden — Bienenzucht — Honigbereitung; Zuckerrüben — — Zuckerbereitung; Kohlen und Eisenerze — Eisenindustrie. Wie gelangen die Produkte Mittelrußlauds ius Ausland? Zeige die vielen natürlichen und künstlichen Wasserstraßen (Kanäle) und Haupteiseubahuliuieu, die aus dem Innern Rußlands nach der Ostsee, nach dem Nördlichen Meere führen. Bedeutung Mosfans, Nischui-Now- gorods, Rigas für Industrie, Handel und Verkehr — Aus- und Einfuhr- artikel. Wodurch hatte das Heer der Franzosen in Rußland 1812 schwer zu leiden? — auf dem Hinmarsche unter der furchtbaren Hitze 8*
   bis 10 von 379 weiter»  »»
379 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 379 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 44
1 1
2 1
3 23
4 14
5 64
6 29
7 27
8 14
9 6
10 8
11 1
12 1
13 35
14 1
15 158
16 21
17 19
18 18
19 54
20 0
21 2
22 8
23 1
24 45
25 2
26 3
27 1
28 0
29 126
30 43
31 0
32 9
33 3
34 8
35 1
36 6
37 12
38 39
39 45
40 9
41 29
42 0
43 1
44 6
45 19
46 0
47 1
48 0
49 50

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 287
1 543
2 74
3 1070
4 725
5 347
6 448
7 71
8 193
9 707
10 320
11 379
12 442
13 264
14 153
15 195
16 1012
17 2440
18 371
19 409
20 82
21 1093
22 114
23 681
24 346
25 218
26 157
27 172
28 795
29 178
30 60
31 106
32 142
33 116
34 126
35 139
36 434
37 392
38 300
39 474
40 694
41 513
42 466
43 586
44 263
45 1966
46 221
47 144
48 504
49 557
50 276
51 209
52 337
53 330
54 672
55 383
56 124
57 112
58 70
59 280
60 348
61 449
62 150
63 158
64 246
65 252
66 314
67 72
68 392
69 175
70 800
71 401
72 458
73 90
74 177
75 330
76 779
77 1518
78 231
79 379
80 180
81 183
82 435
83 178
84 290
85 206
86 243
87 490
88 135
89 104
90 344
91 528
92 2231
93 208
94 918
95 146
96 75
97 159
98 866
99 80

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 19
1 73
2 2
3 7
4 0
5 3
6 14
7 3
8 1
9 0
10 0
11 20
12 13
13 14
14 4
15 0
16 0
17 0
18 0
19 2
20 13
21 0
22 1
23 1
24 8
25 14
26 0
27 0
28 39
29 3
30 1
31 0
32 19
33 6
34 14
35 0
36 11
37 0
38 1
39 22
40 0
41 0
42 16
43 14
44 3
45 4
46 7
47 17
48 1
49 0
50 13
51 8
52 26
53 6
54 4
55 1
56 0
57 0
58 0
59 7
60 1
61 2
62 0
63 0
64 0
65 1
66 2
67 0
68 2
69 0
70 3
71 1
72 3
73 0
74 1
75 3
76 12
77 0
78 27
79 0
80 0
81 20
82 3
83 20
84 17
85 0
86 13
87 17
88 0
89 14
90 4
91 5
92 5
93 3
94 27
95 11
96 4
97 1
98 1
99 2
100 2
101 110
102 1
103 6
104 16
105 2
106 0
107 25
108 0
109 26
110 5
111 1
112 0
113 109
114 73
115 1
116 2
117 0
118 0
119 10
120 0
121 4
122 29
123 13
124 32
125 13
126 16
127 9
128 0
129 24
130 22
131 16
132 0
133 30
134 4
135 6
136 4
137 50
138 5
139 11
140 1
141 0
142 10
143 2
144 0
145 6
146 0
147 0
148 0
149 1
150 0
151 0
152 16
153 3
154 13
155 6
156 1
157 0
158 0
159 3
160 9
161 1
162 0
163 0
164 0
165 2
166 0
167 3
168 40
169 2
170 5
171 0
172 0
173 4
174 1
175 46
176 6
177 10
178 10
179 3
180 0
181 1
182 4
183 53
184 19
185 10
186 6
187 0
188 79
189 2
190 0
191 0
192 0
193 18
194 1
195 25
196 9
197 2
198 0
199 8