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1. Europa in natürlichen Landschaftsgebieten - S. 1

1898 - Leipzig : Wunderlich
Aatkanhalöwset. Ziel: Das Land der alten Griechen und Mazedonier. I. Anknüpfungspunkte. A. Geschichtliches: 1. aus dem trojan. Kriege? Viele griech. Könige fuhren vom Hafen Anlis ab, durchs ägäische Meer, an die Westküste von Kleinasien nach Troja. Odysseus war König von Jthaka. 2. aus dem Leben der alten Griechen? Die isthmischen Spiele wurden auf der Landenge von Korinth, die olympischen am Fuße des Götterberges Olymp abgehalten; 3. aus den persischen Kriegen? Der pers. König Xerxes ließ eine Brücke über den Hellespont schlagen und das Vorgebirge Athos durch- stechen. Themistokles befragte das Orakel zu Delphi, und Leonidas stellte sich am Engpaß von Thermopylä am Ötageb. aus. Die Athener flohen auf die Insel Salamis; 4. aus den mazedonischen Kriegen? Philipp war König von Maze- donien, dieses Land lag nördlich von Griechenland. Er drang immer weiter nach Süden und gründete Philippopel. Sein Sohn Alexander eroberte ganz Griechenland; in Korinth sah er Diogenes, in Theben den Dichter Pindar; 5. aus der Geschichte v. d. christl. Kirche? Paulus predigte in Philippi, Thessalonich (Saloniki), Athen, Korinth, wo er viele Griechen und Juden zum Christentums bekehrte; 6. aus der römischen Herrschaft? Konstantin dem Großen zu Ehren wurde das alte Byzauz Konstantinopel, d. i. Konstantinsstadt genannt. Die Westgoten schlugen den römischen Kaiser Valens bei Adrianopel. Barbarossa 1189. 1453 bemächtigten sich die Türken der Balkanhalb- infel. (Die gen. Orte aufsuchen!) B. Naturkundliches und Gewerbliches: Griechische Weine und Korinthen — der Ölbaum — Türkischer Tabak, Mais, türkische Shawls und Teppiche. Diese Lehrstoffe sind be- reits in Geschichte, bez. Naturkunde besprochen, die Orte auf der Karte Prüll, Europa. 1

2. Europa in natürlichen Landschaftsgebieten - S. 4

1898 - Leipzig : Wunderlich
— 4 — von Kreta!), benannt. Der Name bedeutet auch die Wasserwogen, das wellende Meer, Aegina (gr.) — Jnselland, Seeland, Wellen- fand; verwandt mit aqua — Wasser. Aegaeopelago, Arcipelago, Archipelagus, Archipel —inselreiches Meer, später Inselwelt. Straße von Konstantinopel — die Stadt Konstantins. K. d. Gr. erhob das alte Byzanz zu seiner Residenz, die später von den Tür- ken Stantinopel, gek. Stambul genannt wurde. Die Straße hieß früher Bosporus — Rinderfurt. (Jo soll als Kuh die Straße durch- schwömmen haben.) Marmara-Meer. In der Mitte desselben die Insel Marmara, welche den weißen, schwärzlich gestreiften, schon im Altertum zu Bauten gesuchten Marmor besitzt. Propontis — Vormeer des Pontus (des Schwarzen Meeres). Dardanellen-Straße. Dardania hießen die alten Schlösser an beiden Ufern der 1300 in br. Meerenge, die Sultan Muhamed Ii. zum Schuh der Hauptstadt erbauen ließ. Dardanellia ist gegen- würtig der Gesamtname für alle Ortschaften an der Wasserstraße. Hellespont — Brücke der Helle, die Tochter eines boöt. Königs, die ihrer Stiefmutter durch die Flucht nach Kolchis entgehen wollte und im Meere ertrank. Salonichi (lat. Thessalonica), früher Therme — Warmbrunn nach den heißen Quellen, die 71/2 km füdl. von der Stadt liegen, 315 durch Alexander des Großen Schwager Kassander erneuert und nach dessen Gemahlin Thessalonika umgetauft. Thermopylä v. Therme = Warmbrutm und Sylai = Thor, Engpaß — also Paß der warmen Quellen, die in gerader Linie von W nach 0, vom (kontinente nach Euböa ziehen und deren mittlere Gruppe hier zu Tage tritt. Es sind Salzquellen, die aus der steilen östlichen Felswand treten und als Heilquellen benützt werden. Heutigen Tages ist die Wegenge verschwunden und durch Anschwem- mungen der Küstenflüsse mindestens 1 Stunde breite, stellenweis sumpfige Ebene entstanden. In dieser einförmigen Küstenebene und hafenlosen Gegend liegt am Fuße eiuer gebietenden Burghöhe eine große, durch eine vorgelagerte Insel geschützte Bucht. Die Burg- höhe mit den steil abfallenden Felswänden ist der beherrschende Punkt der ganzen Küste; sie wird so zum Thor, Schlüssel, des rückliegenden Hafens, weshalb sie die alten Griechen Pylos = Thor nannten. Chaleidike, verwandt mit Eh al c is ^ Knpfergrnben. Chalcis ist eine Stadt Enböas. Die Halbinsel Chaleidike besaß einst Bergwerke in Kupfer. Euböa — Land guter Rinderzucht (Bullheim), jetzt Negroponte v. niger = schwarz (Neger) und pontus = Brücke, so genannt nach der über den Sund führenden, fünfbogigen, 66 m langen Steinbrücke,

3. Außereuropäische Erdteile - S. 160

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 160 — 1. Hier blühten im Altertums die uns aus der heiligen Geschichte her bekannten Weltreiche Assyrien und Babylon. Damals waren die Euphrat- und Tigrisländer vorzüglich angebaut. Durch Rieseudämme hatte man die beiden Ströme, die häufig über ihre Ufer traten, gezähmt und durch ein verzweigtes Kanalnetz das Land so fruchtbar gemacht, daß der Weizen 200—300 fältig trug und handbreite Blätter hatte. Das Land war dichtbevölkert und reich an großen Städten. Die wichtigsten waren Ninive und Babylon. Ninive lag am Tigris und Zwar dort, wo heute die Stadt Mosul liegt. a. Ninive war viele Jahrhunderte hindurch die große, zahlreich bevöl- kerte Hauptstadt des assyrischen Reiches. Die Mauern waren etwa 30 Meter hoch und hatten einen Umfang von zwölf deutschen Meilen (90 km). Fünfhundert Türme erhoben sich auf ihnen, und jeder derselben war 65 Meter hoch. Ihren Untergang fand diese stolze Stadt durch die Meder, welche drei Jahre sie belagerten. Endlich wurde ihnen der Eingang in die Stadt durch eine Überschwemmung des Tigris geöffnet, durch welche ein Teil der Mauer niedergeworfen wurde. Während eines Festes, an welchem sich in der Stadt alles der Freude hingegeben hatte, überfielen sie das affyrifche Heer und hieben den größten Teil desselben nieder. Der König ließ, als er sich verloren sah, einen ungeheuren Scheiterhaufen errichten und auf demselben sich samt seinem ganzen Hause, allen seinen Schätzen und Gütern verbrennen. So ging das Wort der Weissagung des Propheten Nahum in Erfüllung: „Mit Überströmeuder Flut macht er ihrem Ort ein Ende." „Ninive ist wie ein Teich voll Wassers von jeher." „Diethore deines Landes sollen deinen Feinden geöffnet werden; Feuer soll deiue Riegel verzehren." „Und die fröhliche Stadt, die so sicher wohnte und sprach: Ich biu's, und keine mehr! wie ist sie so wüste geworden, daß Herden darin lagern und allerlei Tiere, auch Käuze und Igel in ihren Schutthaufen übernachten!" (Zeph. 2, 13—15.) Ninive war von der Erde verschwunden; man kannte nicht einmal die Stätte mehr, wo es gestanden; erst in der jüngsten Zeit hat man die Trümmer der Stadt entdeckt und von den ehemaligen königlichen Prachtgebäudeu das untere Stockwerk ausgegraben. b. Babylon lag am Euphrat. Sein Umfang betrug etwa 60 Kilo- meter. Es war von einer 10—13 Meter starken und 60 Meter hohen Stadtmauer umgeben, die mit 250 Türmen und 100 ehernen Thoren versehen und durch eiueu tiefen Wassergraben geschützt war. Mitten durch die Stadt floß der Euphrat, und eine mächtige Brücke verband die beiden Stadtteile miteinander. In jedem Stadtteile lagen Tausende von drei- und vierstöckigen Häusern in rechtwinklig sich durch- kreuzenden Straßeu. Es wohnte eine halbe Million Menschen in der Stadt. Es hätten noch viel mehr in ihr wohnen können, allein sie um-

4. Außereuropäische Erdteile - S. 161

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 161 — schloß zur Zierde und auch der Verteidigung wegen (Belagerung!) eine Menge der schönsten Gärten, lustige Obstwälder, grünende Wiesen und fruchttragende Felder. Auch Gewerbe, Kunstfleiß und Handel blühten zu der damaligen Zeit in Mesopotamien. Man hatte schon 1000 Jahre vor Christi Ge-- burt Tische und andere Möbel von Holz oder Metall, oft mit Elfenbein verziert. Schmuck von Gold und Silber wurde zierlich gearbeitet. Be- souders schön pflegte man die Waffen, insbesondere die Schilde und die Dolch- und Schwertgriffe zu verzieren. Auch die Weberei blühte. Man fertigte kostbare, vielfarbige Teppiche, Gewänder und Decken. Babylonische Mäntel waren ihrer Schönheit wegen weit und breit berühmt. (Achans Diebstahl — Josna 7, 21.) Jetzt liegt Babylon so wie Ninive in Trümmern. Cyrns belagerte mit Medern und Persern die „herrliche Pracht der Chaldäer," „die schönste unter den Königreichen," und bemächtigte sich ihrer dadurch, daß er den Euphrat, der mitten durch die Stadt floß, in ein anderes Bett leitete und durch das trockene Flußbett bei Nacht durch die wenig ver- wahrten Thore eindrang. Er überrumpelte die Bewohner an einem großen Jahresfeste, wo die Fürsten, Herren, Hauptleute und Helden sämt- lich betrunken waren. Mitten in ihrem Taumel wurden sie niederge- macht, zu schlafen den ewigen Schlaf. Schon war der Feind mitten in der Stadt, als der Köuig noch nicht das geringste davon ahnte. Er saß mit den Großen ebenfalls bei einem Gelage, als eine unsichtbare Hand ihm das hereinbrechende Strafgericht an die Wand schrieb. (Dan. Kap. 5.) 2. Hier bestand im Mittelalter das Reich der Kalifen. Seine höchste Blüte erreichte es unter der Regierung des Kalifen*) Harun al Radfchid, der uns allen aus den „Märchen aus 1001 Nacht" und aus dem Geschichtsunterricht (Gesandtschaft an Karl den Großen!) bekannt ist. Die glänzende Hauptstadt des Kalifenreiches war Bagdad am Tigris. (Lage!) Es soll damals 100000 Paläste mit Gärten und Springbrunnen, 10000 Moscheen, 10000 öffentliche Bäde, 105 Brücken und 2 Millionen Einwohner gehabt haben. Dabei war es der Sitz eines großartigen Handels und einer hochentwickelten Industrie. Seine Bazare bargen Hermelin-, Zobel-, Biberfelle und kostbare Seiden- stoffe, die Perlen und Edelsteine Indiens, die Elefantenzähne, Löwen- und Leopardenfelle und das Gold Afrikas. Eine große Poststraße ver- band Bagdad mit dem gewerbreichen Damaskus. (Zeigen.) An dieser Handelsstraße fehlte es zu der Zeit, da Karl der Große iu Deutschland regierte, nicht an Herbergen, Meilenzeigern und Sicherheitswachen. — Aber auch diese Herrlichkeit ist versunken und zerstoben, und wir könnten *) „Kalifen" war der Titel der Nachfolger Muhameds. Tischendorf, Fremde Erdteile.

5. Außereuropäische Erdteile - S. 174

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 174 — 2. Beide Halbinseln haben eine vielgestaltige Pflanzenwelt. a. Auf der Pyrenäenhalbinsel finden wir vorzüglichen Wein; (Malaga, Jerez, Porto!) verschiedene Südfrüchte (Oliven, Mandeln, Feigen, Orangen) und Korkeichen. b. Auf Kleinasien erzengt man ebenfalls feurigen Wein und, Südfrüchte und außerdem noch Tabak, Baumwolle und Opium. 3. Beide Halbinseln haben eigenartige Tiere aufzuweisen. a. Auf der Pyrenäenhalbinsel finden wir Merinoschafe Maultiere und ausgezeichnete Pferde. (Andalusien!) b. Kleinasien besitzt Tiere mit seidenartiger Beharung. (Angoraziege!) Vii. Geschichtliche Erinnerungen. 1. Jede der beiden Halbinseln hat eine große Vergangenheit. a. Auf der Pyrenäenhalbinsel bestand einst das Mauren- reich mit seinen durch künstliche Bewässerung fruchtreichen Gefilden und feinen glänzenden Städten. (Granada und die Alhambra) — Sie gelangte weiter im Mittelalter zu hohem Glänze und großer Macht. Von ihr gingen ja die großen Entdeckungen aus. b. Auf Kleinasien stand einst das mächtige Troja, um das zehn Jahre lang gestritten wnrde. Hier bestand das mächtige Reich der Lydier, dessen König Krösus sich für den Glück- lichsten der Sterblichen hielt. Hier lagen weiter die blühenden griechischen Kolonien mit ihren volkreichen Städten. (Milet, Ephefus!) 2. Beide Halbinseln sind noch heute reich an Ruinen und Denk- mälern. a. Auf der Pyrenäenhalbinsel finden wir noch heute die Reste der herrlichen Paläste (Alhambra!) und großartigen Kanalanlagen. b. Auf Kleinasien hat man die Ruinen von Troja sreige- legt. Außerdem finden sich noch an der Nord- und West- küste zahlreiche Spuren einstiger Herrlichkeit. 3. Beide Halbinseln sind vielfach ein Zankapfel zwischen den ver- schiedensten Völkern gewesen. a. Auf der Pyrenäenhalbinsel haben Deutsche und Mauren Reiche gegründet und eine Zeit lang behauptet. b. Kleinasien. Um die Kolonien an der Westküste entbrannte de? Streit zwischen Persern und Griechen. — — Später kämpften die Römer um die Halbinsel. — Im Mittelalter stritten hier Türken und Kreuzfahrer.

6. Außereuropäische Erdteile - S. 192

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 192 — von Gebirgen begleitet." Warum? (Die Höhen, die vom Nilthale aus als Gebirgszüge erscheinen, sind nur die Abfallränder der angrenzenden Hochflächen!) 2. Der nördliche Teil Ägyptens ist Ebene. Dieser Teil, fügt der Lehrer hinzu, hat ungefähr die Größe des Königreichs Württemberg und ist ein ganz ebener, völlig steinloser Landstrich. Er ist früher ohne Zweifel Meeresboden gewesen und nur durch deu vom Nil abgelagerten Schlamm und durch den vom Winde herbeigeführten Sand in Festland umgewandelt worden. 0. Und was lehrt die Karte über d.ie Bewässerung Ägyptens? Der Hauptfluß Ägyptens ist der nns bekannte Nil. Dieser gewal- tige Strom tritt als weißer Nil aus dem Nordostende des Ukerewe-Sees (Äquator!) und durchfließt dauu den nördlichsten Teil des Albert-Njanfa. In nördlich gerichtetem Laufe strömt er sodann dnrch den östlichen Sudsn. Bei ©Hartum vereinigt er sich mit dem blauen Nil, der aus dem Alpen- lande von Habesch entspringt. Hieraus fließt der Nil, erst einen nach Westen, dann einen nach Osten offenen Bogen bildend, durch die nubifche Wüste. Zuletzt durchströmt er, ohne einen einzigen Nebenfluß weiter aufzunehmen, das eigentliche Ägypten und bildet dort bei seiner Mündung ins Mittel- meer ein großes Delta. Zur sachlichen Besprechung. a. Wie lang ist wohl der Nil? Mit Hilfe des Zirkels und des auf der Karte angegebenen Maßstabes stellen wir fest, daß er über 5000 km lang ist, also zu den größten Strömen der Erde gehört. d. Welche Größe haben die Seen, die im Quellgebiet des Nils liegen? — Miß ihre Länge und Breite mit dem Zirkel! — Der Ukerewe-See ist ungefähr so groß wie das Königreich Bayern. Der Albert-Njanfa hat fast die Größe des Groß- Herzogtums Oldenburg. Ii. Welches Bild gewährte Ägypten einst? 1. Schon vor 3 Jahrtausenden herrschten hier Fürsten, (Pharaonen) die über ein Weltreich geboten. Zu diesen gehört Sesostris der Große (Ramses ll.), der 1300 Jahre vor Christi Gebnrt lebte. Gleich nach seinem Regierungsantritte bereitete er sich zu einem großen Kriegszuge vor, um die Welt zu erobern. Mit einem Heere von 600000 Fußsoldaten, 24000 Reitern und 27 000 Kriegswagen, drang er bis zur Straße Bab-el-Mandeb vor. Hier er- kannte er, daß sein Landheer nicht ausreichen würde, die geplanten Er- oberungen auszuführen. Darum erbaute er eiue Flotte. Eiu Teil der- selben befuhr das Mittelmeer, eroberte die Insel Eypern und Phönizien. Vierhundert Schiffe schlugen den Weg nach Indien ein. Das größte dieser Schiffe soll über 150 Meter lang, ganz aus Eedernholz gebaut

7. Außereuropäische Erdteile - S. 167

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 167 — unversehrt. Später kam auch noch eine Menge Altertümer aus Stein, Horn, Knochen, Kupfer und Bronze zum Vorschein. Auch ein Keller mit ungeheuren Krügen, wahrscheinlich die Niederlage eines Weinhändlers, wurde freigelegt. — Die Kosten der Ausgrabungen — sie betrugen monatlich gegen 7000 Mk. — trug Schliemann, fast ganz allein. Ehre einem Manne, der seinen Reichtum in so hochherziger Weise verwendet! 2. In Kleinasien bestand in alten Zeiten das Reich des Krösus, der sich für den reichsten und daher auch für deu glücklichsten Menschen der Welt hielt. Bei ihm war einst der weise Solon aus Griechenland zu Gaste. Ihm zeigte Krösus all seine Schätze und fragte ihn dann: „Wen halst du für den Glücklichsten auf Erden". Als Solon auf diese Frage hin Menschen nannte, die dem Krösus ganz unbekannt und auch bereits gestorben waren, wunderte sich Krösus und sagte: Sonderbar! Du zählst die Toten zu den Glücklichen? Aber unter den Lebenden dächte ich doch wohl auch Anspruch auf vorzügliche Glückselig- keit machen zu können. Solon aber erwiderte ihm ernst: „Meiner Meinung nach ist's mit dem Glücke eine eigene Sache, und man sollte wohl diesseits des Grabes niemanden glücklich preisen, er habe denn glücklich vollendet:" Krösus schüttelte damals den Kopf, aber bald hatte er Gelegenheit, die Vergänglichkeit irdischen Glücks an sich selbst kennen zu lernen. Der Perserkönig Cyrus eroberte die Hauptstadt, raubte alle Schätze, nahm den König selbst gefangen, ließ einen Scheiterhaufen bauen und den „Glücklichsten aller Menschen" darauf setzen. Da dachte Krösus an Solon, und rief auf seinem schon knisternden Todesthrone laut: „O Solon!" Cyrus forschte nach der Bedeutung des Ausrufes. Als er alles erfahren hatte, schenkte er dem gestürzten König das Leben, denn er hörte wohl in sich eine Stimme, die ihm sagte, daß auch er ein dem Wechsel des Schicksals unterworfener Mensch sei. 3. Kleinasien ist reich an Erinnerungen aus der heiligen Geschichte. Hier liegt im östlichsten Winkel des Mittelmeers Tarsus, die Jugendheimat des Apostels Paulus, wo er am Webstuhle gesessen und unter einförmiger Arbeit den Geheimnissen Gottes nachgedacht hat. Hier liegen auch viele der Städte, die er später auf seinen Missionsreisen als ein „Botschafter an Christi Statt" besuchte, wo er im Judeuviertel in der Syuagoge oder auch auf dem volkreichen Markte die Ohnmacht des Judentums und den Verfall der heidnischen Welt kennzeichnete und Gottes Gnade in Christo pries. Hier lag Lystra, wo er wegen der Heilung eines Lahmen erst fast vergöttert und dann beinahe zu Tode gesteinigt wurde. Hier stand die schon genannte glänzende Handelsstadt Ephesns, wo er zwei Jahre lang mit so großem Erfolge wirkte, daß sich eine außerordentliche Menge von Christen um den kühnen Apostel scharten und die heidnischen Priester und die Verfertiger der Götzen- Bilder Einbuße in ihren Einnahmen spürten. (Aufruhr in Ephefus!)

8. Römische Geschichte - S. 72

1893 - Dresden : Ehlermann
72 Dritter Zeitraum. — § 26. Pompejus’ Glanzzeit. Die bisher gegen sie entsandten römischen Feldherrn waren trotz einzelner glücklicher Züge nicht imstande gewesen, ihre Macht zu brechen. Der Antrag des Tribunen Gab in i us, Pompejus mit ausserordentlicher Macht gegen die Seeräuber auszurüsten, 67 geht 67 trotz heftigen Widerstandes seitens des Senats durch. Pompejus erhält den alleinigen Oberbefehl über das ganze Mittelmeer und dessen Küsten bis 10 Meilen ins Land hinein; 500 Schiffe, 120000 Fusssoldaten, 5000 Reiter und 6000 Talente (27 Mill. Mark) werden ihm zur Verfügung gestellt. Einteilung des gesamten Gebietes in 13 Bezirke durch Pompejus und Veranstaltung gleichzeitigen Jagens innerhalb dieser. Dadurch Säuberung des westlichen Meeres in 40, des östlichen in 49 Tagen. Die Raubschiffe werden verbrannt, die nicht im Kampfe gefallenen Seeräuber menschlicher- und klugerweise angesiedelt, besonders in Cilicien (Soli erhält den Namen Pompejopolis). 74—64 Ii. Der dritte*) Mithridatische Krieg. 74—64-Bithynien wird durch Testament des Königs Nikomedes an die Römer vererbt. Wiederaufleben der Pläne Mithridats. Verbindung mit Sertorius und den Seeräubern. Der Konsul Lucullus, 74 gegen ihn gesandt, entsetzt das belagerte Cyzikus und vertreibt in längerem Kriege den König aus Pontus. 69 Flucht des Mithridat zu seinem Schwiegersohn T i g r a n e s nach Armenien. Lucullus überschreitet den Euphrat und Tigris, nimmt nach einem glanzvollen Siege die westliche Hauptstadt Armeniens Tigranocerta und rückt durch die rauhen armenischen Berge auf die östliche Artaxata los. Meuterei im Heere (darin viele Soldaten des Fimbria, die zur Strafe 10 Jahr in Asien zurückgehalten waren) nötigt den auch hier siegreichen Feldherrn sich zurückzuziehen. Das besetzte armenische Gebiet geht verloren, Mithridat erobert sein Land zurück. Lucullus zieht nach Mesopotamien. Der Misserfolg und das Murren der römischen Ritter wegen Beeinträchtigung ihrer Geschäfte in Asien**) bewirken Lucullus’ Abberufung.***) *) Das Vordringen des Proprätors Murena in das Gebiet des Mithri-dates, dem durch Sulla 8l Einhalt geboten wurde, wird gewöhnlich als der „zweite“ bezeichnet. **) Lucullus verbot mehr als 12 °/0 Zinsen und Zinseszins zu erheben. ***) Einführung der Kirsche in Europa durch ihn.

9. Römische Geschichte - S. 39

1893 - Dresden : Ehlermann
Zweiter Zeitraum. — § 13. Der erste macedonische Krieg. 39 Die Karthager brechen ein neues Ausfahrtsthor für die Flotte. Unentschiedener Seekampf; doch Verlust der Karthager bei ungeordnetem Rückzuge. Das karthagische Aussen-lager wird erstürmt. Furchtbare Hungersnot in der aller Zufuhr beraubten Stadt! Endlich im Frühjahr 146 Eindringen der Römer in die Stadt. Besetzung des Hafenufers und des Marktes. Sechstägiger schwerer Kampf beim Vordringen durch die engen Strassen bis zur Burg (S. 27). 50000 Mann der Besatzung ergeben sich, unter ihnen Hasdrubal; 900, unter ihnen die ihrem Gatten fluchende Gemahlin Hasdrubals, stürzen sich in die Flammen des von ihnen angezündeten Äskulaptempels (vgl. Sardanapal Abt. I, S- 37)- Karthago wird von Grund aus zerstört; der Pflug unter Verwünschungen über seine Stätte gezogen. Ausruf des Siegers Scipio auf den rauchenden Trümmern (Horn. Ii. Iv, 164 f.): „Einst wird kommen- der Tag, wo die heilige Ilios hinsinkt, Priamos auch und das Volk des lanzenkundigen Königs.“ Scipio erhält, wie der erste gleichnamige Besieger Karthagos, den Beinamen Africanus (minor). Zweiter Abschnitt. Der Kampf gegen den arischen Osten. 200 —146 v. Chr.. § 13. Der erste macedonische Krieg. 200—197. Über die Diadochenreiche s. Abt. I, S. 98. Das Eingreifen der Römer in die Verhältnisse des Ostens, in dem sie schon durch den illyrischen Krieg (§ 10, I. b) Fuss gefasst haben, wird durch die Vergrösserungsgelüste Philipps V. von Macedonien, des ehemaligen Bundesgenossen Hannibals, herbeigeführt und treibt in notwendiger Folge zu immer weiterer Einmischung. In berechnender Politik nehmen sie sich der Schwächeren gegen die Stärkeren an. Egypten unter den Ptolemäern (Lagiden) der blühendste der Diadochenstaaten. Alexandria Musensitz! Besitzungen in Kleinasien und Thracien. Der Tod Ptolemäus’ Iv. (Philopator) weckt angesichts der Thronfolge seines unmündigen Erben die Begehrlichkeit

10. Römische Geschichte - S. 41

1893 - Dresden : Ehlermann
Zweiter Zeitraum. — § 14 Der syrische Krieg. 41 2) Er nimmt den Hannibal an seinem Hofe auf, der seine unter ihm auf blühende Vaterstadt durch freiwillige Auswanderung vor der Schmach, ihn den Römern ausliefern zu müssen, bewahrt hatte. 3) Er nimmt die Wahl der mit der Dankbarkeit Roms unzufriedenen Ätoler zum Bundesfeldherrn an. Gegen den Rat Hannibals, der den Krieg im grossen Stile geführt und nach Italien hinübergespielt wissen will, setzt er mit einem Heer von nur 10000 Mann zu Fuss und 500 Reitern nach Griechenland über, wo 4000 Mann Ätoler zu ihm stossen. Rom sendet ein fast doppelt so grosses Heer unter Acilius Glabrio. Die Achäer und die bedrohten Kleinasiaten Rho du s und Pergamum fallen ihm zu. 191. Bei den Thermopylen Sieg des römischen Feldherrn, dessen Legat M. Porcius Cato auf dem einst von Ephialtes gezeigten Schleichwege (s. Abt. I, S. 45) den Ätolern in den Rücken fällt. Antiochus flüchtet aus Europa. L. Cornelius Scipio, Bruder cies älteren Africanus, der ihn als Legat begleitet, setzt, nachdem die römische Flotte die syrische zurückgedrängt, ungehindert über den Hellespont. Antiochus stellt sich an der Spitze eines grossen Heeres mit morgenländischer Kriegsrüstung (Sichelwagen, Elefanten, Kamelreiter u. a.) am Sipylus ihm entgegen. 190. L. Scipio schlägt mit Beihilfe des Eumenes von Pergamum den Antiochus entscheidend bei Magnesia. Antiochus muss alles Land diesseits des Taurus herausgeben, die Flotte bis auf 10 Schiffe ausliefern und Kriegsentschädigung zahlen. Mit dem abgetretenen Gebiet werden Eumenes von Pergamum und die Rhodier für geleistete Bundeshilfe belohnt, zugleich wird Eumenes durch Niederwerfung der Galater vor einem bedrohlichen Feinde gesichert. 189 werden die Ätoler gezüchtigt und der Botmässig-keit Roms unterworfen. L. Cornelius Scipio erhält den Namen „Asiaticus“. Hannibal flieht zum König Prusias von Bithynien und nimmt 183, um nicht von diesem an Rom ausgeliefert zu werden, Gift. In demselben Jahre stirbt auch sein grosser Gegner P. Cornelius Scipio Africanus, fern seiner undankbaren Vaterstadt, wo er von seinen Neidern wegen
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