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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Teil 3 - S. 28

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 28 — Boden, sondern auf österreichischem Gebiete. Die Oder entspringt auf dem Mährischen Gesenke, die Weichsel auf den Karpathen. 2. Beide Flüsse erhalten zahlreiche Nebenflüsse. Der größte Nebenfluß kommt bei beiden Flüssen von rechts (Warthe, Bug). 3. Beide Flüsse sind ungefähr gleich lang. (Die Kinderhaben, um dies festzustellen, auf der Handkarte mit einem Zirkel, in den sie Zuvor nach Maßgabe der Karte 10 Meilen aufgenommen haben, die Länge beider Flüsse ausgemessen!) 4. Beide Flüsse münden in die Ostsee und zwar in der Nähe einer großen Stadt. (Stettin und Danzig.) 5. Beide Flüsse sind wichtige Handelsstraßen. Ii. Beide Flüsse sind vielfach verschieden. 1. Die Oder fließt fast ausschließlich durch deutsches Gebiet, während die Weichsel nur mit ihrem Unterlaufe dem deutschen Vaterlande angehört. 2. Die Laufrichtung beider Flüsse ist verschieden. Die Oder hat die Hauptrichtung von 80 nach Nw, die Weichsel aber macht eine be- deutende Ausbiegung nach Osten. 3. Die Mündungen beider Flüsse sind auch verschieden gestaltet. Die Oder mündet in das Stettiner Haff, aus dem ihre Waffer durch drei Ausgänge, Pene, Swine und Divenow genannt, ins offene Meer ab- fließen.*) Die Weichsel aber bildet ein großes Delta. Der rechte Hauptarm ergießt sich in ein Haff (Frisches Haff), der linke in das offene Meer. (Danziger Bucht.) b. 3icl: Wir vergleichen die Provinzen Posen und Preußen hinsichtlich ihrer Beschaffenheit in Vergangenheit und Gegen- wart. Gemeinsam wird festgesetzt: 1. Beide Provinzen waren früher wenig wert. Preußeu besaß einstmals dichte Wälder, einsame Heiden und stundenlange Sümpfe und Moore. Es war bewohnt von einem wilden, heidnischen Volke. Posen hatte fast durchgängig versumpfte Wiesen, schlecht bestellte Felder, elende Dörfer und träge, schmutzige und ungebildete Bewohner. 2. Beide Provinzen haben sich bedeutend zu ihrem Vor- teile verändert. Beide Provinzen haben jetzt viel fruchtbares und sorgfältig angebautes Gebiet. Beide besitzen große und blühende Städte (Danzig, Königsberg — Posen, Bromberg). In beiden haben Bildung und Christentum ihren Einzug gehalten. *) „Ganz mißbräuchlich nennt man die entstehenden drei Meerlücken Mündungen der Oder." (Daniel.)

2. Teil 3 - S. 87

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 87 — 2. Was kannst du weiter über die Bodenbeschaffenheit Mecklen- burgs von deiner Karte ablesen? Mecklenburg wird von einem Teile des baltischen Landrückens, von der Mecklenburger Seenplatte, durchzogen. Dieser Höhenzug steigt allmählich aus der Ostseeebene aus, bildet sodann einen breiten, flachen Rücken und fällt dann wieder nach und nach zur Ebene ab. Der Südwestabhang des Höhenzuges ist unfruchtbares Heidegebiet. Schildre es! (Sandflächen — Heidekraut — Kiefern — einsame Gehöfte.) Der größte Teil des Rückens dagegen ist fruchtbares Ackerland. Am Nordostabhange und in der Ebene am Meere finden wir ausgedehnte Wiesen. 3. Woher mag es kommen, daß Rücken und Nordostabhang des Höhenzuges so fruchtbar sind? (Sicherlich gut bewässert.) Prüft, ob eure Vermutung richtig ist! (Aus dem Rücken des Höhenzuges finden wir zahlreiche Seen, z. B. den Schweriner See, an dem die Hauptstadt des größeren Großherzogtums liegt. Aus vielen dieser Seen entwickeln sich ferner kleine Flüsse, die den Nordostabhang und die Ebene am Meere bewässern.) Wie wird es um das Gefälle dieser Flüsse bestellt sein? (Geringes Gefälle, denn allmählicher Abfall des Landrückens!) 4. Schließe aus Bodeubeschaffenheit und Lage auf die Beschäftigung der Bewohner Mecklenburgs! (Diejenigen, die auf dem Rücken des Höhenzuges wohueu, werden sich vorzugsweise mit Ackerbau beschäftigen. Diejenigen, die am Nordostabhange und in der grasreichen Ebene ihren Sitz haben, werden Viehzucht treiben. Die Küstenbewohner aber werden sich von Fischfang, Schiffahrt und Handel nähren.) Richtig! Die be- dentendste Handelsstadt heißt Rostock. Zeige und bestimme ihre Lage! Von hier aus «geht ein großer Teil des Getreides, welches auf den fruchtbaren Gefilden Mecklenburgs reift, hinaus in andere Länder, z. B. nach England. Gieb den Weg an, den die Schiffe nehmen, um nach England zu gelangen! (Kanal!) Wie mußten sie vor Vollendung des Nordostseekanals fahren? (Skager Rack!) Welche Vorteile bringt der Kanal der Stadt? Rostock ist die größte Stadt in Mecklenburg. Selbst die beideu Hauptstädte (Nenne und zeige sie!) sind kleiner. Wie erklärst du das! (Lage!) Fasse zusammen, was wir über Lage, Bodenbeschaffenheit und Bewässerung der beiden Staaten und über die Beschäftigung ihrer Bewohner gewonnen haben. Nenne und zeige die erwähnten Städte! (Rostock, Schwerin, Strelitz!) 7. Das Groftherzogtum Oldenburg. Ziel: Wir betrachten heute das Großherzogtum, dessen Hauptland au der Nordseeküste gelegen ist. (Zeigen!) A. Das Großherzogtum Oldenburg besteht, wie unser Ziel sagt, aus mehreren Teilen. Wir wollen aber zunächst nur das Hauptland

3. Teil 3 - S. 19

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 19 — Rußland und von Westpreußen. Zwei uns bereits bekannte Flüsse durch- ziehen die Landschaft, die Memel, die sich ins kurische Haff ergießt, und der Pregel, der ins frische Hasf mündet. Im Süden der Provinz zieht sich ein Teil des baltischen Landrückens hin, die preußische Seen- platte. (Zeigen!) B. Westpreußen breitet sich zu beiden Seiten der Weichsel aus und wird im Norden von der Ostsee (Danziger Bucht, frisches Haff), im Westen von Pommern, im Süden von Rußland (Polen!) und im Osten von Ostpreußen begrenzt. Ii. Wie sah es einst in diesen Provinzen aus? Noch zur Zeit des Schwabenkaisers Rotbart war Preußen ein ranhes -und nnwirtsames Land. Dichte Wälder, einsame Heiden und stundenlange Moore und Sümpfe bedeckten die weiten Ebenen und weder Weg noch Steg führte durch die Wildnis. Wer sich in diesem Lande niederlassen wollte, mußte sich erst Pfade bahnen durch die finstern Wälder, in denen Auerochsen und Bären, Wölfe und Elentiere, Hirsche und Rehe in großer Menge hausten. Ein wildes, heidnisches Volk hatte hier seine Wohnsitze aufgeschlagen. Es führte den Namen Preußen. Die Preußen beschäftigten sich hauptsächlich mit Jagd und Fischfang, trieben aber auch etwas Acker- bau und Viehzucht. Für das kostbare Pelzwerk der erlegten Bären und Wolfe und für den Bernstein, den sie am Strande des Meeres sammelten, tauschten sie von andern Völkern metallene Waffen und Gold- und Silbermünzen ein. Aus ihrem Getreide bereiteten sie nicht allein Brot und Kuchen, sondern auch Bier. Iii. Wie sieht es heute in den Provinzen aus? 1. Ein großer Teil der Provinzen ist in fruchtbares Land verwandelt. Besonders fruchtbar ist in Westpreußen jetzt das Thal der Weichsel. Hier breiten sich schöne Felder aus, auf denen Weizen mit schweren Ähren wogt oder Raps mit goldgelben Blüten gedeiht. Hier finden wir fette Wiesen, auf denen stattliche Pferde und Rinder grasen. Hier schauen wir schmucke Dörfer, umgeben von sorgsam gepflegten Ge- müse- und Obstgärten. 2. Auch die Heiden, Wälder und Grasebenen Ostpreußens werden jetzt sorgfältig benutzt. „Auf sandiger Heide schwärmen die Bienen, um köstlichen Honig zu suchen. Schafherden weiden dort, wo muntere Quellen und Bäche frisches Gras aus dem dürren Boden hervorgelockt haben. Auch stattliche Rinder strecken sich auf grasreichen Matten und füllen die Ställe der großen Bauerngüter, die wohlschmeckende Butter bis zu uns versenden. Vor allem aber werden edle Pferde ge- züchtet, die, wenn sie kräftig genug sind, dem Marstalle unseres Kaisers oder den Schwadronen unserer Reiter eingereiht werden. So treffen wir z. B. in dem Orte Trakehnen (Zeige!) ein königliches Gestüt id. i. ?) an, dem feurige, schöngebaute Pferde für den Stall des Kaisers und seine Armee entstammen." (Schreher.) 2*

4. Teil 3 - S. 27

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 27 — einem Nebenflusse der Oder, an der Neiße und am Fuße eines Berges, der Landeskrone. — Breslau liegt in der Mitte der Provinz an der Oder.) In Görlitz wird besonders mit Leinewand und Tuch, mit Glas und Porzellan gehandelt, während Breslau Handel treibt mit allem, was die Provinz erzeugt. (Also?) Berühmt sind z. B. die Wollmärkte Breslaus. Der größte Wollmarkt beginnt Anfang Juni und dauert 3—4 Wochen. Gegen 40 000 Centner Wolle werden da nach Breslau geschafft und dort auf einem großen Platze unter Zelten oder in nahen Häusern zum Verkaufe ausgeboten. Weniger bedeutend ist der Herbst- wollmarkt, doch werden auch da für Hunderttausende von Mk. Wolle verkauft. Zur sachlichen Besprechung. a. Warum haben wir wohl ausdrücklich hervorgehoben, daß in Schlesien sogar der Weinstock gedeiht? (Östliche^Lage!^ b. Woher kommt es, daß Schlesien so stark bevölkert ist? (Fabrikgegenden!) c. Woher mag es kommen, daß gerade Breslau sich zu einer so großen Handelsstadt entwickelt hat? (Günstige Lage: am schiff- baren Flusse, in der Mitte der Provinz, in der Nähe einer kohlen- und erzreichen Gegend — Straßen und Eisenbahnen.) Zusammenfassung und Einprägung an der Hand der Übersicht: Die Provinz Schlesien. 1. Lage der Provinz. 2. Bodenbeschaffenheit. 3. Bewässerung. 4. Beschäftigung der Bewohner. 5. Ortschaften. Vergleiche hierzu auch die im Anhang verzeichneten Sagen u. s. w. B. vergleich. a. 3tfl: Auf unserer Wanderung durch die Provinzen Brandenburg, Pommern, Preußen, Posen und Schlesien haben wir wiederum zwei große deutsche Ströme kennen gelernt, Oder und Weichsel. Wir wollen dieselben jetzt miteinander vergleichen. Zunächst werden die Vergleichungspunkte (Quelle, Stromlänge, Neben- flüsse, Mündung, Gebiete u. s. w.) festgestellt. Dann führen die Kinder mit Hilfe der Karte möglichst selbständig aus: I. Beide Flüsse sind sich vielfach ähnlich. 1. Die Quellen beider Flüsse liegen nicht auf deutschem

5. Teil 3 - S. 30

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 30 — 5. Ortschaften im Odergebiet: a. An der Oder selbst: Breslau, Frankfurt, Küstrin, Stettin. b. An Nebenflüssen: Liegnitz, Görlitz, Posen. Ii. Die Weichsel. 1. Quelle der Weichsel: Karpathen (Österreich!). 2. Lauf der Weichsel: Weiter Bogen nach Osten, zuletzt nördliche Richtung — Lauf durch Österreich, Rußland (Polen) und Deutsch- land (Preußen). 3. Mündung der Weichsel: Delta. — Der eine Hauptarm - mündet in das frische Haff, der andere in die Danziger Bucht. 4. Zuflüsse der Weichsel: Bug und Brahe. (Kanal!) 5. Ortschaften im Weichselgebiet: a. An der Weichsel selbst: Thorn, Marienburg, Danzig. b. An Nebenflüssen: Bromberg. (Brahe.) Iii. Fünf preußische Provinzen. 1. Die Provinz Pommern. a. Lage der Provinz. (Oder!) b. Bodenbeschaffenheit der Provinz. (Unterschied zwischen West- und Ostflügel!) c. Bewässerung. (Oder — Küstenflüsse.) d. Städte. (Stettin, Stralsund, Kolberg.) e. Beschäftigung der Bewohner. Ackerbau, Viehzucht (Gänse und Schafe), Fischfang, Handel. f. Geschichtliche Erinnerungen. (Gustav Adolf — Wallenstein!) 2. Die Provinz Westprenken. a. Lage der Provinz. (Weichsel!) b. Bodenbeschaffenheit. (Fruchtbarkeit der Weichselniederung!) c. Bewässerung. (Die Weichsel und ihre Gefahren!) 6. Städte. (Danzig, Marienburg, Thorn.) e. Beschäftigung der Bewohner. Ackerbau, Viehzucht, Handel, Gewinnung und Verarbeitung des Bernsteins. f. Geschichtliche Erinnerungen. (Schloß Marienburg!) 3. Die Provinz Ostpreußen. a. Lage. (Ostlichste Provinz — Pregelprovinz.) b. Bodenbeschaffenheit. (Einst und jetzt!) c. Bewässerung. (Memel und Pregel, Seen.) d. Ortschaften. (Königsberg, Trakehnen.) e. Beschäftigung der Bewohner. Ackerbau, Viehzucht (Schafe, Riuder, Pferde), Bienenzucht, Gewinnung und Verarbeitung von Bernstein, Handel (Königsberg). f. Geschichtliche Erinnerungen. (Der Deutschorden — Der 18. Januar 1701.)

6. Teil 3 - S. 46

1895 - Leipzig : Wunderlich
Im Anschluß an dieses Ziel wiederholen die Kinder zunächst, welche bedeutsamen geschichtlichen Erinnerungen sich an den Weserstrom knüpfen. (Kämpfe zwischen Römern und Germanen — Kämpfe zwischen Karl dem Großen und den alten Sachsen u. s. w.) und stellen dann die Punkte fest, über die die Unterredung unter steter Benutzung der Karte Aufschluß geben soll. (Quelle, Lauf, Mündung, Zuflüsse.) Die Lehrstuude würde also an der Hand folgender, von den Kindern aufgeworfener Fragen fortschreiten. 1. Wo entspringt die Weser? Die K'inder lesen von der Karte ab, daß die Weser auf dem Südwestabhange des Thüringer Waldes entspringt und auf ihrem Oberlause den Namen Werra führt*). Sie schildern sodann dieses Gebirge auf Grund des früheren Unterrichts. (Lage, Wälder, Thäler, Burgen, Berge, Beschäftigung der Bewohner des Thüringer Waldes.) — (Vergl. 1. Abteilung S. 107 ff.) 2. Was lehrt die Karte über den Laus der Weser? Gemeinsam wird festgestellt: Die Werra fließt zunächst in jnord- westlicher Richtung am Abhange des Thüringer Waldes hin. Später wendet sie sich nach Nordosten, umfließt das Nordwesteude des Gebirges, nimmt aber bald darauf die nordwestliche Richtung wieder auf. Sie strömt nun vorüber an den waldigen Höhen des Meißners und des Kaufunger Waldes und vereinigt sich bei Münden mit der Fulda. Von da ab tritt der Name Weser auf. Von Münden bis Minden begleiten schön bewaldete Bergzüge und Hügellandschaften 'den Lauf des Stromes, die man zusammen als Wesergebirge bezeichnet. Bei Minden durchbricht die Weser einen dieser Bergzüge. Zeige ihn! Bestimme seine Richtung! (Von Südost nach Südwest.) Die Durchbruchsstelle führt deu Namen Westfälische Pforte. Diese Pforte ist keine zu beiden Seiten steil zum Fluffe abfallende Schlucht (Zeichnen!), sie ist ein freundliches Quer- thal, welches so breit ist, daß sich Wiesen und Äcker zu beiden Seiten des Stromes ausbreiten können und man außerdem zwei Straßen und eine Eisenbahn anzulegen vermochte. Zeige diese Eisenbahn! (Köln — lind als mit fester Eisenhand Da hörte man des Kreuzes Ruf Held Karl das deutscher Zepter führle, mit Hellem Klang von den Gestaden *) In mittleren Volksschulen kann hinzugefügt werden, daß Werra und Weser nur verschiedene Abkürzungen eines Wortes sind. Die älteste Namensform des Stromes (Wisaraha) ist in Oberdeutschland schon frühzeitig in Wirraha und Wirra zusammengezogen worden. da war es, wo im Weserland sich manche Stimme mächtig rührte. und sah der Franlenrosse Huf sich in den nord'schen Wellen baden. Dingelstedt.

7. Teil 3 - S. 128

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 128 — Stettiner Haff und Elbsandsteingebirge, Danziger Bucht und Ostende von Schlesien. b. zwischen Ost- und Westgrenze: Dollart und Südgrenze von Ostpreußen — Nordgrenze von Schleswig und Mündung der Memel. Die Zeichnung selbst beginnt mit der Nordgrenze. An diese schließt sich die Westgrenze u. s. w. Über das Karteuzeichnen verql. den theore- tischen Teil. (1. Abt. S. 17.) B. Vergleich. Ziel: Wir vergleichen heute die Grenzen Deutschlands untereinander. Durch den Vergleich wird gefunden: 1. Deutschland hat Land- und Wasfergrenzen. (Nord- und Ostsee!) Die Landgrenzen sind um vieles länger als die Wassergrenzen. 2. Deutschland hat natürliche und künstliche Grenzen. Zu den natürlichen Grenzen gehören die Ostsee, die Nordsee, der Rhein, der Bodensee, die Alpen, der Böhmerwald, das Erzgebirge, der Sudetenzug. 3. Deutschland hat offene (Westen und Osten!) und geschützte Grenzen (Süden!) Die offenen Grenzen haben a. ihre Vorteile: Sie erleichtern den Verkehr mit den Nachbar- ländern (Handel, Reisende.) b. ihre Nachteile: Sie ermöglichen den Feinden einen leichten Einfall in das Reich (Festungen an der West- und Ostgrenze.) C. Ergebnisse. Wir haben kennen gelernt: 1. Wie groß unser Vaterland ist (540 000 qkm — 50 Mill. Einwohner.) 2. Welches die Grenzen und die Nachbarstaaten nnseres Vaterlandes sind. Dabei sind wir uns klar geworden auch über die Arten der Grenzen. (Land- und Wassergrenzen — offene und geschützte Grenzen — künstliche und natürliche Grenzen.)

8. Teil 3 - S. 52

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 52 — Nenne die Gewässer, die wir bereits kennen! (Weser mit Aller die Ems und Haase.) Sieh dir die Ems genauer an! (Die Ems entspringt auf dem Südostabhange des Teutoburger Waldes und fließt erst in nord- westlicher, später in nördlicher Richtung der Nordsee zu.) Betrachte das Gebiet, das sie durchfließt und schließe daraus auf die Schnelligkeit ihres Laufes! (Sie fließt nur durch Tiesland, wird also nur ein ganz geringes Gesälle haben.) Dafür ist sie ziemlich breit. Wie erklärst du das? (Raum zum Ausbreiten.) Daher ist auch ihre Tiefe so gering, daß sie nur zur Flößerei benutzt werden kann. Der Unterlauf freilich trägt See- schiffe. Wie erklärst du das? — Werft nun einen Blick auf die Hunte! ((Sie entspringt nördlich vom Teutoburger Walde, fließt erst uach Norden dann nach Nordwesten und mündet nach kurzem Lause iu die Weser. Auch die Hunte ist ein Tieflandsstrom.) Und was lehrt die Karte end- lich über die Aller? (Sie entspringt einige Meilen westlich von Magde- bürg und fließt in nordwestlicher Richtung. Auf der linken Seite erhält sie zwei bedeutende Nebenflüsse, die Oker und die Leine. Die Aller ist ein Kind des Tieflandes, ihre beiden Nebenflüsse aber stammen aus dem Oberlande.) — Fasse zusammen. Iv. Aus der Bodenbeschaffenheit können wir mit Leichtig- keit ans die Beschäftigung der Bewohner schließen. Thue das? (Die Bewohner der Marschen beschäftigen sich mit Getreidebau und Viehzucht,) Gewiß! Besonders an den Usern der Ems ist die Pferde- und Rindviehzucht sehr bedeutend; ostfriesische Butter und Emdener Käse (Lage von Emden!) werden weithin verkauft. Und nun denke an Heide und Moor! (In der Lüneburger Heide finden wir vorzugsweise Bienen- und Schafzucht. In den Moorlandschaften werden uuge- heure Mengen Torf gestochen und dann als Brennmaterial versandt. Im Harz wird Bergbau getrieben. Die uns bereits bekannten Berg- städte Goslar, Zellerfeld, Klausthal und Andreasberg gehören ja, wie die Karte zeigt, zu Hannover. Hier finden wir die Schächte, die Pochmühleu und Schmelzöfen, von denen wir im vorigen Jahre ausführlich sprachen. — (Bergt. 1. Abt. S. 82—86). Aber, fügt der Lehrer hinzu, nicht allein im Harz wird Bergbau getrieben. Auch im westlichen Teile der Provinz birgt der Boden wertvolle Schätze. Bei Osnabrück (Zeige und bestimme die Lage! — Haase, Nebenfluß der Ems!) findet sich ein großes Steinkohlenlager, welches jährlich weit über eine Million Eeittrter Kohle liefert. Welche Bedeutung hat wohl das Steinkohlenlager für die Stadt Osnabrück? (Fabriken — Wohlstand — Wachstum.) — Nicht uner- wähnt wollen wir lassen, daß Hannover auch reich au Salz ist. Die Saline (d. i.) bei Lüneburg ist eine der größten Deutschlands. Sie wurde — so wird erzählt—vor mehr denn 790 Jahren von einem Schweine entdeckt, welches sich in einer Psütze herumgewälzt und, nachdem es wieder trocken geworden war, das klare, weiße Salz an seinen Borsten hangen hatte. V. Daß die Provinz Hannover auch eine Reihe bedeu-

9. Teil 3 - S. 54

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 54 — e. Beschäftigung der Bewohner. Ackerbau und Viehzucht. (Marschen!) — Bienenzucht (Heide!) — Fischfang und Schiff- fahrt (Nordsee) — Bergbau (Harz!). f. Geschichtliche Erinnerungen. Osnabrück (1648) — Gos- lar (Heinrich Iv.) — 1866. 7. Die Provinz Schleswig-Holstein. a. 3tfl: Wir lernen heute die Provinz Schleswig-Holstein kennen, die im Jahre 1864 den Dänen entrissen wurde. (Zeige!) Zunächst geben die Kinder noch einmal an, was ihnen aus dem Geschichtsunterrichte über die beiden alten Herzogtümer bekannt ist. (Zwei Herzogtümer — auf ewig ungeteilt — Dänemarks Drnck — 1864 — 1866.) I. Sodann gehen wir daran, die Lage der Provinz ge- nauer als dies im Geschichtsunterrichte geschehen war, festzustellen. Wir finden mit Hilfe der Karte: Schleswig-Holstein ist ein Teil der Halb- insel Jütland und wird begrenzt im Westen von der Nordsee, im Süden von der Elbe, im Osten von der Ostsee und im Norden von dem Flüß- chen Königsau (Grenze gegen Dänemark!) Es breitet sich also zwischen zwei Meeren und zwei Flüssen aus. Durch die Eider (Zeige und be- stimme die Richtung!) wird die Provinz in eine Nord- und eine Süd- Hälfte zerlegt (Schleswig im Norden, Holstein im Süden.) Ii. Auch über die Bodenbeschaffenheit der Provinz giebt uns die Karte einige Aufklärung. (Schleswig-Holstein ist fast völlig eben. Nur an der Ostküste bemerken wir Erhebungen. Dieselben sind gering.) Woraus schließt du dies? (Farbentöne!) Übrigens könnten wir auch aus dem Laufe der Flüffe schließen, daß der Osten höher liegen muß als der Westen. Inwiefern? (Die meisten Flüsse der Halbinsel fließen von Osten nach Westen. Der Osten muß also höher liegen, denn das Wasser fließt immer den Berg hinab. — Fasse zusammen! — Wir wollen aber die Bodenbeschaffenheit der Provinz noch näher kennen lernen! Wir unterscheiden zu diesem Zwecke drei von Norden nach Süden neben einander verlaufende Landstriche, nämlich einen Landstrich an der Nordsee, einen an der Ostsee und einen, der zwischen beiden sich erstreckt. (Zeige!) a. Der westlichste Teil ist Marsch gebiet. Schildre! (Deiche ziehen sich wie hohe Mauern an der Küste hin — banmloser Rasenteppich, durchzogen von blinkenden Wassergräben und belebt von roten Milchkühen und mutigen Pferden — frnchtbare Felder mit langhalmigem Getreide, Raps, Bohnen und Erbseu. — Bergl. 1. Abt. S. 44—47.) b) An diese fruchtbare Landschaft schließt sich, wenn wir von Osten

10. Teil 3 - S. 55

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 55 — nach Westen zu wandern, ein unfruchtbares Sandland an, genannt die ^ „Hohe Geest". Diese Landschaft gleicht der Lüneburger Heide. Be- - y schreibe! (Meist bäum- und schattenlos — weite mit Heidekraut bewach- sene Flächen — Hünengräber — zerstreutliegende Gehöfte, umgeben von dürftigen Äckern.) Nur wenige und dabei noch schlechte Wege führen durch die Geest. Gar oft wird der Wanderer, der auf ihnen fortschreitet, durch hohe Sandwehen aufgehalten, die der heftige und kalte Nordwest- wind aus dem feinen Flugsande der Heide ausgebaut hat. c. Der dritte Landstreifen besitzt fruchtbaren Thon- und Lehm- bodeu. Er zieht sich an der Küste der Ostsee entlang und wird von tiefen, oft weit ins Land hineinreichenden Buchten in eine Anzahl kleiner Halbinseln zerlegt. Zeige solche! Zeige die Buchten! Er trügt, ähnlich wie der westliche Teil der Halbinsel, ein freundliches Gepräge. Hier er- blickt das Auge bewaldete Hügel, blaue Seen, (Zeige!) fruchtbare Äcker und grüne Matten, auf denen große Herden Milchkühe grasen. Die Felder und Wiesen sind fast überall von Erdwällen umgeben. Auf diesen Erdwällen ziehen sich Hecken von Buchenstrauchwerk, Haselnußsträuchern, Flieder oder Schlehdorn hin. — Wiedergabe. Zur sachlichen Besprechung. a. Ordne die drei Landstriche nach ihrem Werte! (West- rand, Ostrand, Mitte.) b. Welchen Zweck haben die Deiche der Westküste? c. Welchen Zweck haben die mit Hecken geschmückten Erd- wälle der Ostküste? (Schutz vor Versandung. — Die Hecken liefern Holz.) Iii. Wie aber steht es weiter um die Bewässerung der Provinz? Die Karte giebt uns genügend Aufschluß. Was lehrt sie? {Sie zeigt, .daß die Bewässerung Schleswig-Holsteins eine sehr gute ist. Die Provinz wird ja im Osten und Westen vom Meere bespült. Im Osten reicht das Meer sogar in zahlreichen Buchten bis tief in das Land hinein. Weiter hat Schleswig-Holstein eine bedeutende Anzahl Seen auf- zuweisen. Die meisten derselben liegen im Osten der Halbinsel. Endlich besitzt die Provinz auch zahlreiche Flüsse. Allerdings haben die aller- meisten derselben nur einen kurzen Lauf und wenig Wasser. Der be- deutendste Fluß ist die schon vorhin erwähnte Eider.) Woher mag es kommen, daß die Flüsse der Halbinsel so kurz sind? (Geringe Breite der Halbinsel, daher wenig Raum zur Entwicklung!) Vergleiche die Flüsse, die in die Nordsee münden, mit denen, die zur Ostsee strömen! (Die in die Ostsee mündenden Flüsse sind weniger zahlreich und fast durchgängig kürzer.) Wie erklärst du dir dieses? (Der Landrücken im Osten der Halbinsel!) — Fasse zusammen, was wir über die Bewässerung der Halbinsel gefunden haben! Iv. Nachdem ihr Bodenbeschasfenheit und Bewässerung Schleswig- Holsteins kennen gelernt habt, könnt ihr mit Leichtigkeit selbst angeben.
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