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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Teil 3 - S. 64

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 64 — 2. Der Süden hat zahlreiche Gebirge aufzuweisen. (Das Riesengebirge mit Schneekoppe — ein Teil des Thüringer- waldes — ein Teil des Harzes mit dem Brocken — der Hundsrück, das Eiselgebirge, das hohe Veen, der Taunus, der Westerwald, der Teutoburgerwald. Iii. Bewässerung: 1. Die Hauptströme Preußens sind Rhein, Ems, Weser, Elbe, Oder und Weichsel mit zahlreichen Nebenflüssen. 2. Bedeutende Seen finden wir in Pommern und in West- und Ostpreußen. (Beispiele.) Iv. Beschäftigung der Bewohner: 1. Ackerbau treiben alle Provinzen, am meisten Posen, Sachsen, (Magdeburg — Güldne Aue), Schleswig - Holstein und Hannover (Marschen!) 2. Wein- und Obstbau. (Rheinprovinz.) 3. Viehzucht. a. Pferdezucht: Hannover, Schleswig-Holstein, Preußen. b. Rindviehzucht: Schleswig-Holstein, Hannover. c. Schafzucht: Pommern, Posen, Schlesien, Hannover. 6. Schweinezucht: Westfalen, Posen. e. Bienenzucht: Schleswig-Holstein, Hannover (Heide!) 4. Bergbau: a. Steinkohlen: Rheinprovinz, Westfalen. d. Eisen: Rheinprovinz, Westfalen. c. Zink: Schlesien. d. Blei: Schlesien und Harz. e. Silber: Harz. f. Salz: Provinz Sachsen (Halle, Schönebeck, Staßfurt) — Hannover (Lüueburg.) g. Mineralquellen: Hessen-Nassau (Taunus!) und Rhein- Provinz (Aachen!) h. Bernstein: West- und Ostpreußen. 5. Gewerbe: a. Eisenwarenfabrikation: Rheinprovinz und Westfalen (Solingen, Remscheid, Essen!) b. Herstellung von Wollwaren und Baumwoll- waren: Rheinprovinz (Elberfeld und Barmen.) c. Herstellung von Leinenwaren: Westfalen (Bielefeld) und Schlesien. 6. Herstellung von Rübenzucker: Provinz Sachsen (Magdeburg!) und Schlesien, e. Herstellung von Glaswaren: Schlesien.

2. Teil 3 - S. 80

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 80 — die Fragen aufgeworfen, an deren Hand der Unterricht fortschreiten soll. Wir werden uns zuerst darüber klar I. Welche Staaten fuhren noch den Namen Sachsen und wo liegen sie? Die Namen der Staaten haben wir schon erwähnt, als wir uns einen Überblick über die Staaten verschafften, die einstmals den nord- deutschen Bund bildeten. Nenne die Namen! (Sachsen-Weimar-Eisenach, Sachsen-Koburg Gotha, Sachsen-Meiningen, Sachsen-Altenburg.) Auch die Lage der Staateu haben wir damals schon — wenn auch nur ganz allgemein — bestimmt. (Diese Staaten gehören alle zu Thüringen, also zu der Landschaft, die sich zwischen Harz und Thüringerwald aus- breitet.) Nun gilt es aber, die einzelnen Staaten ins Auge zu fassen. Wir wenden uns zunächst dem größten Staate zu. Welcher ist das? 1. Sachsen-Weimar-Eisenach. Zeige ihn und bestimme seine Lage! (Sachsen-Weimar-Eisenach ist mehrfach zerstückelt. Wir können drei Hauptteile unterscheiden. Den einen Teil treffen wir ganz im Westen des Thüringerwaldes an, an der Werra und Hörsel. Hier liegt Eiseuach mit der Wartburg, auf der eiust Luther die Bibelüber- setzuug begann. Der zweite Teil des Großherzogtums liegt im Osten. Er teilt die reußischen Lande in zwei Stücke und reicht bis an die Grenze des Königreichs Sachsen. Der dritte Teil endlich, der größte, liegt in der Mitte Thüringens und wird von Saale und Ilm durchflössen. Hier finden wir die Städte Weimar und Jena. 2. Wir wenden uns weiter zu dem Herzogtums Sachsen-Koburg- Gotha. Was lehrt die Karte über die Lage des Staates? (Dieser Staat zerfällt in zwei Hauptteile. Der eine liegt am Nordabhange, der andere am Südabhange des Thüringerwaldes. Im nördlichen Teile liegt die Stadt Gotha, im südlichen die Stadt Koburg, auf deren Feste Luther während des Reichstages zu Augsburg weilte und das herrliche Lied: „Ein feste Burg ist unser Gott" gedichtet haben soll.) 3. An dritter Stelle suchen wir das Herzogtum Sachseu-Mei- ningen auf. Zeige und bestimme seine Lage! (Meiningen erstreckt sich sichelförmig am Südfuße des Thüringerwaldes hin und wird vom Ober- lauf der Werra durchströmt. An der Werra liegt auch die Hauptstadt des Landes, Meiningen.) 4. Endlich werfen wir noch einen Blick aus das Herzogtum Sachfeu-Alteuburg. Zeige es und bestimme seine Lage! (Es zer- fällt in zwei Teile, einen westlichen und einen östlichen Teil. Der öst- liche Teil wird von der Pleiße durchströmt und liegt dort, wo die Grenze des Königreichs Sachsen den noch Westen offenen Bogen macht. In diesem Teile befindet sich auch die Hauptstadt des Laudes, Altenburg. Der westliche Teil des Herzogtums wird von der Saale durchflössen. Beide Teile sind durch das Fürstentum Reuß j. Liuie von einander getrennt.

3. Teil 3 - S. 104

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 104 — a. Der östliche Teil breitet sich zu beiden Seiten der Donau aus und wird begrenzt von Österreich, Württemberg, Baden, Hessen, Preußen, Thüringen und Sachsen. b. Der westliche Teil liegt auf dem linken Rheinufer und ist umschlossen von Baden, Hessen, Preußen und Elsaß-Lothringen. 2. Über die Bodenbeschafsenheit dieser Gebiete kannst du dich auf Grund des früheren Unterrichts (Bergl. 1. Abt. S. 120 ff., 142 ff.) und mit Hilfe der Karte selbständig aussprechen. Sprich zunächst über das Hauptland! Das Hauptland hat drei Hauptbodenformen aufzuweisen. a. Im Süden finden wir Teile der Alpen, also Teile eines Hochgebirges. Hier liegt ja der höchste Berg des deutschen Vaterlandes, die Zugspitze, die sich 3000 in hoch erhebt. Hier ragt auch der finstere Watzmann empor. (Vergl. 1. Abt. S. 120 und 124.) b. Der mittlere Teil Bayerns gehört der süddeutschen Hoch- ebene an, die von den Alpen im Süden, von dem deutschen Jura im Nordwesten und von dem Böhmer- und Bayer- wald im Nordosten begrenzt wird. e. Der nördliche Teil Bayerns endlich ist ein Teil des schwäbisch-sränkischen Stufenlandes, das sich zwischen Jura, Fichtelgebirge, Thüringerwald, Rhön, Spessart, Odenwald und Schwarzwald ausdehnt.) Welche deutscheu Mittelgebirge kommen demnach für den Hauptteil Bayerns in Betracht? (Böhmerwald, Bayerwald, Fichtelgebirge, Thüringerwald, Rhön, Spessart, Jura.) Sprich nun weiter über die Bodenbeschaffenheit Rheinbayerns! — Hier können wir zwei Teile unterscheiden. a. Der westliche Teil gehört dem Hardtgebirge und seinen Ausläufern an. b. Der östlichere Teil gehört zur oberrheinischen Tiefebene. Fasse zusammen, was wir bis jetzt über Bayerns Bodenbeschaffenheit gesagt haben! (Wir finden in Bayern die verschiedensten Bodenformen. Zu Bayern gehören Teile eines Hochgebirges, einer Hochebene, eines Stufenlandes und einer Tiefebene, ferner ganz oder teilweise mehrere der deutschen Mittelgebirge.) Schildere diese Bodeusormeu! (Die Schüler wiederholen in zusammenhängender Rede, was sie im Vorjahre gelernt haben. Sie erzählen von den aussichtsreichen Bergen, von den blauen Seen, grünen Matten und wildreichen Wäldern, von den Lawinen und Wetterwassern, von den Dörfern und von den Sennhütten der Alpen.*) Sie berichten von den rauschenden Wäldern des Böhmerwaldes, Fichtel- gebirges und Spessarts, von den Sumpf- und Moorflächen des Rhön- *) 1. Abt. S. 127.

4. Teil 3 - S. 105

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 105 — gebirges*), wo nur Kartoffeln und schlechter Hafer gedeihen, und von den dürftigen Feldern, armseligen Wiesen und kleinen Dörfern, die sich auf des Jura kahlen, öden Rücken finden. Sie sprechen weiter von den weiten Moorflächen der Hochebene**), wo trübe Wasserlachen und schwarzer, schmieriger Boden, überzogen von blaßgrünem Moose und raschelnden Binsen sich finden. Sie schildern endlich die fruchtbare Gegend zwischen Regensburg und Passau (Kornkammer Bayerns) und die herrlichen Land- schasten am Main und Rhein, wo Getreide mit schweren Ähren, zartes Gemüse, Hopfen, süßes Obst und edler Wein, ja Tabak und Edelkastanien rasen***). 3. Und wie steht es weiter um die Bewässerung des König- reichs? (Die Karte lehrt, daß Bayern sehr gut bewässert ist. Der Hauptteil wird durch die Donau, welcher Jller, Lech, Isar, Inn, Alt- mühl, Raab und Regen zuströmen, und den Main bewässert. Außerdem finden wir hier zahlreiche Seen, z. B. den Chiemsee und den Königssee. Der wichtige Fluß von Rheinbayern ist, wie schon der Name der Landschaft uns andeutet, der Rheinstrom.) Sprich über Quelle, Lauf und Mündung der bayrischen Flüsfe! Zusammenfassung. 4. Wir wenden nns nun zur Beschäftigung der Bewohner. Diese ist — wie wir längst wissen — vielfach von Bodenbeschaffenheit und Bewässerung abhängig. a. Besonders gilt dies vom Landbau. Wie steht es da wohl zunächst mit dem Ackerbau? (Der Ackerbau ist nicht überall gleich lohnend. Auf den kahlen Höhen des Jura, im rauhen Rhöngebirge und auf verschiedenen Stellen der bayrischen Hochebene liefert er nur geringen Ertrag. In besonderer Blüte steht er dagegen im Donauthale zwischen Regensburg und Passau, im Thale des Mains und in den Landschaften, die der ober- rheinischen Tiefebene angehören.) In diesen fruchtbaren Gebieten wird auch uicht allein Ackerbau getrieben! (Hier beschäftigt man sich auch mit Weinbau, Obstbau und Hopfenbau.) Gewiß! So gedeiht z. B. in der Nähe von Würzburg (Zeige und bestimme die Lage!) vorzüglicher Wein, in der Nähe von Bamberg (Zeige!) ausgezeichneter Hopfen. Daß auch viel Waldbau in Bayern zu finden ist, fagen uns schon die Namen einiger bayrischen Gebirge. (Fichtelgebirge, Böhmerwald, Bayerwald, Spessart.) b. Neben dem Landbau (Ackerbau, Wein-, Obst- und Waldbau) finden wir aber auch Viehzucht im Königreiche Bayern. Doch ist auch sie nicht überall von gleicher Bedeutung. Wo wird sie am meisten in Blüte stehen? (Im südlichen Teile, denn dort finden sich ja an den Abhängen der Alpen grüne Matten mit gewürzhaft duftenden Kräutern.) *) 1. Abt. S. 142. **) 1. Abt. S. 147. ***) 1. Abt. S. 163.

5. Teil 3 - S. 110

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 110 — 1. Württemberg ist reich bewässert. Außer Neckar, Donau und Jller durchziehen noch, wie unsere Hand- karte lehrt, eine überaus große Anzahl kleiner Gewässer das Land. Die- selben bewässern nicht allein Felder und Wiesen, sondern tragen auch die Stämme, die von den Holzhauern auf den Höhen des Schwarzwaldes gefällt und von Rinde und Ästen befreit worden sind, hinab zum Neckar und treiben weiter die Räder zahlreicher Schneidemühlen, Pochwerke und Fabriken. — Bodensee. 2. Württemberg ist auch reich an landschaftlichen Schönheiten. Besonders schön ist das Neckarthal, wo in lieblichem Wechsel Laub- Wälder rauschen, Rebenpflanzungen mit schmucken Winzerhäuschen sich finden und Kapellen und Schlösser von den Höhen niederschauen ins grüne Thal, wo — umgeben von obstreichen Gärten und wohlbewässerten Wiesen — freundliche Städtchen sich ausbreiten, so z. B. Tübingen, wo sich seit vielen hundert Jahren eine Universität befindet, wie in Jena oder in Leipzig. 3. Württemberg hat einen fruchtbaren Boden. Fast im ganzen Lande, sowohl im Stufenlande als auch auf der Hochebene, gedeihen Getreide, Gemüse und Hopfen vorzüglich. An vielen Orten rauscht herrlicher Wald. Im Neckarthale reift sogar Wein in Hülle und Fülle. Nur auf den Höhen des Juragebirges finden wir geringe Fruchtbarkeit. Wir wissen warum! (Schlechter Boden — Wassermangel — Witterung. — Vergl. 1. Abt. S. 143.) 4. Württemberg hat auch Bodenschätze. Es ist reich an Eisen, Salz und heilsamen Quellen. Eisen wird im Juragebirge gesunden. Salz gewinnt man hauptsächlich bei Schwäbisch - Hall. (Bestimme die Lage!) Heilsames Wasser sprudelt z. B. bei Wildbad (Westlich von Stuttgart) aus der Erde. Einst floß auch zu Heilbronn (Name der Stadt!) ein heilsamer Quell. Jetzt ist er versiegt. — Kohlen besitzt Württemberg nicht. Um so wichtiger sind die zahlreichen Flüßchen und Bäche des Landes. Warum. (Wasser- kraft!) 5. Württemberg hat auch eine sehr betriebsame Be- völkerung. Auf der Hochebene und im Tonauthale beschäftigt man sich Vorzugs- weise mit Ackerbau; im geschützten Neckarthale außerdem noch mit Weinbau, Obstbau und Hopfenbau. Im Süden des Landes finden wir blühende Viehzucht. Besonders bedeutend ist die Rinder- und Pferdezucht. Im Juragebirge ist der Bergbau (Eisen) zu Hause. Im Schwarzwalde blühen Holzhandel (Flößerei) und Holzverarbeitung. Auch in den größeren Städten herrscht reges Leben. In Eßlingen und Aalen (Bestimme die Lage!) wird das Eisen des Jnragebirges zu Maschinen, Blechwaren n. s. w. verarbeitet. In Heilbronn (Lage!) treffen wir große Papierfabriken an. In Stuttgart hat — ähnlich wie in Leipzig — der Buchhandel seinen Sitz. Außerdem finden hier

6. Teil 3 - S. 112

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 112 — Königen neu und prächtig wiederhergestellt worden. Stolz schaut sie nun mif ihren ragenden Türmen und festen Mauern in die schöne Landschaft hinaus. (Vergl. auch 1. Abt. S. 146.) 5, Das Groftherzogtum Baden. 3ifl: Wir betrachten heute deu Staat, dessen Gebiet teils in der oberrheinischen Tiefebene teils im Schwarzwalde liegt. Wir reden vom Großherzogtume Baden. I. Bestimme zunächst die Lage und Gestalt des Staates genauer! (Baden erstreckt sich wie ein langes, schmales Band vom Bodensee und von der Schweizer Grenze bis zum Neckar und zum Mainviereck. Es wird begrenzt vom Reichsland Elsaß-Lothringen, vom Königreich Bayern, vom Großherzogtum Hessen, vom Königreich Württemberg, vom Fürsten- tum Hohenzollern und von der Schweiz.) Ii. Auf die Bodenbeschaffenheit wies schon unser Ziel hin! (Baden gehört teilweise der oberrheinischen Tiesebene, teilweise dem Schwarzwalde an.) Ihr kennt diese Gebiete von früher her. Beschreibt sie! (Die oberrheinische Tiefebene ist überans fruchtbar. Hier bringt der Boden alles hervor, was des Menschen Herz begehrt: Getreide und Obst, Tabak und edlen Wein. Ja selbst edle Kastanien- und Mandelbäume sieht man an den Abbängen der Berge, die die Ebene begrenzen. Hier kehrt der Frühling eher ein als im übrigen Deutschland. Blühen doch die Kirschen, Pslanmen und Aprikosen schon in der ersten Hälfte des April. — Der Schwarzwald ist ein Waldgebirge. Dunkle Tannenwälder oder grasreiche Matten bedecken Höhen und Abhänge. In engen Thälern rauschen kleine Bäche über Felsgestein und durch Farrenkraut dahin, vorüber an schmücke» Dörfern oder einsamen Schneidemühlen und Köhler- hütten.) Auch die Gegend am Bodensee ist uns bereits bekannt. Schildere sie. (Obstgärten — Rebeuhügel — schmucke Dörfer, umgeben von fruchtbaren Feldern und saftigen Wiesen.) Ihr könnt auf Grund dieser Kenntnisse leicht ein Urteil über die Fruchtbarkeit Badens abgeben! (Baden ist ein gesegnetes Land, besitzt es doch nicht nur fruchtbares Ackerland, sondern anch ausgedehnte Weinberge und Obstgärten, stattliche Waldungen und grasreiche Matten. Iii. Diese große Fruchtbarkeit des Landes hängt zum Teil mit der reichen Beiväffernng zusammen. Was lehrt die Karte? (Baden wird nicht allein durch deu Rhein und den Neckar bewässert, sondern auch — wie Württemberg — von einer überaus großen Zahl kleinerer Flüsse. Dieselben entspringen fast alle auf dem Schwarzwalde und fließen meist dem Rheine zu.) Es ist sehr erklärlich, daß gerade der Schwarzwald der Ursprung so vieler Gewässer ist? Inwiefern? (Reiche Waldungen

7. Teil 3 - S. 113

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 113 — und — der Wald ist der Ernährer der Quellen.*) Auch ein großer Strom hat hier seine Wiege. Welcher? (Donau). Was lehrt die Karte über seinen Ursprung? (Südostabhaug des Schwarzwaldes — zwei Quellbäche.) — Nicht vergessen wollen wir, daß auch zahlreiche heilsame Wasser dem Boden Badens entströmen. Die berühmteste Heilquelle ist uns bereits bekannt. Wo sprudelt sie? (Stadt Baden.) Iv. Wir werfen nun einen Blick auf die Erwerbszweige, die wir im Großherzogtum finden. Dieselben knüpfen sich in der Hauptsache wieder an den Boden. Womit beschäftigt man sich hauptsächlich iu der fruchtbaren Rheinebene und im Neckarthale? (Ackerbau, Weinbau, Obst- bau, Tabakbau.) Welche Erwerbszweige ermöglicht der Schwarzwald?**) ^Flößerei, Köhlerei, Herstellung von Musikinstrumenten, Holzgeräten, hölzernen Uhren und Glaswaren — Viehzucht.) Weise uach, wie diese Erwerbszweise durch die Natur des Gebirges hervorgerufen und unter- stützt werden! (Der Holzreichtum — Die Bäche als wertvolle Wasser- kraft zum Treiben der Maschinen und als Beförderer des Holzes. — Die grasreichen Abhänge!) Aber nicht allein im Schwarzwalde finden wir Gewerbfleiß. Auch mehrere große Städte siud als Industriestädte zu nennen, so z. B. die Hauptstadt Karlsruhe, wo es große Maschinen- fabriken giebt, und die Stadt Pforzheim, wo man die verschiedensten Gold- und Silberwaren herstellt, z. B. Broschen, Ohrringe, Armbänder, Halsketten u. s. w. — Zeige diese Städte und bestimme ihre Lage! — Neben Landbau, Viehzucht und Industrie wird iu Baden auch etwas Handel getrieben. Die Haupthandelsstadt ist Mannheim. Zeige und be- stimme ihre Lage! (Neckarmündung!) Mannheim handelt in der Haupt- fache mit den Landesprodukten. Womit also? (Getreide, Wein, Obst, Holz.) Fasse nun zusammen, was wir über die Beschäftigung der Be- wohner Badens gesagt haben! Zur sachlichen Besprechung. a. Wie erklärst du es, das gerade Mannheim sich zur Haupthandelsstadt aufgeschwungen hat? (Günstige Lage am Zusammenfluß des. Neckars und Rheines — Vermittlerin zwischen Neckar und Rheinland.) b. Ob Mannheim nur Ausfuhrhafen ist? (Rhein!) Zuletzt werfen wir noch einen Blick auf die Ortschaften des Großherzogtums. Die Namen der wichtigsten sind bereits erwähnt worden. Nenne sie und gieb an, warum wir sie merken! (Karlsruhe, Mannheim, Heidelberg, Pforzheim, Baden, Konstanz.) Und welche geschieht- lichen Erinnerungen rufen einige dieser Namen in uns wach? (Die Ruine zu Heidelberg! — Franzosen in Mannheim — Hnß in Kostnitz!) Zusammenfassung und Einprägung. *) Vergl. 1. Abt. S. 113. **) Vergl, 1. Abt. S. 154 ff. Teschendorf, Deutschland. 2. Abt. 2. Aufl. 8

8. Teil 3 - S. 115

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 115 — über 500 Burg- und Klosterruinen krönen die Abhänge des Gebirges und erinnern den Wanderer an kühne Ritter oder gelehrte Mönche. Eine der schönsten dieser Ruinen ist die Hochkönigsburg.*) Wer sie besuchen will, darf eine zweistündige Bergfahrt nicht scheuen. Zwischen Weinbergen und Kastanienwaldnngen geht es aufwärts, bis dunkler Wald den Wanderer in seinen Schatten nimmt. Hoch oben auf einer Lichtung erheben sich dann die alten Gemäuer und Türme, die mit dem roten Sandsteinfelsen wie verwachsen erscheinen. Epheu umrankt das Steinge- trümmer. Aus allen Ecken und Spalten der bröckelnden Mauern lugen Sträucher und Bäumchen hervor, und selbst droben auf den Zinnen, wo einst der Wächter Ausschau hielt, haben sich ein paar junge Tannen an- gesiedelt. Viele Ritter und Herren hausten einst hier. Auch eine Bande Raubritter hatte sich vor Zeiten hier eingenistet, um die nach Basel oder Frankfurt ziehenden Kaufleute zu überfallen und zu plündern. Nun ist alles öde und stumm zwischen den Trümmern der einst so stolzen Burg. „Ihre Zeit ging aus."**) 2. Elsaß-Lothringen ist ein fruchtbares Land. In der Ebene zwischen Wasgenwald und Rhein und am unteren Fuße des Gebirges gedeihen Getreide, Wein, Obst, Tabak und Hopfen in üppigster Fülle. Das Gebirge und die lothringische Hochebene tragen herrliche Waldungen und saftige Wiesen. Auch das Moselthal — ein- gefaßt von Waldhöhen und Rebenhügeln — ist ausgezeichnet durch frucht- bares Acker- und Gartenland. 3. In Elsaß-Lothringen blühen Handel und Gewerbe. Als Handelsstadt ist besonders Straßburg wichtig, denn hier treffen eine Reihe nichtiger Straßen, Eisenbahnen und Kanäle zusammen. Besonders kommen drei Straßen und zwei Kanäle in Betracht. Die erste Straße führt von Paris durch ein Thal des Wasgenwaldes (Paß von Zabern!) nach Straßburg. Die zweite leitet aus Südfrankreich zwischen Wasgen- wald und Jura hindurch zur Rheinebene. Die dritte geht von Straß- bürg aus über Pforzheim ins Donanthal. Diese drei Straßen sind von Eisenbahnen begleitet. Die beiden Kanäle verbinden den Rhein mit anderen Strömen. Suche Anfang, Richtung und Ende jedes Kanals. Erkläre ihre Namen! (Rhein-Rhonekanal — Rhein-Marnekanal.) Die Industrie ist hauptsächlich in den Städten Mühlhausen (Zeige und be- stimme die Lage! — Jll!) und Metz (Mosel!) zu Hause. In und bei Mühlhausen werden aus Schaswolle, Baumwolle und Seide Kleiderstoffe aller Art gefertigt, auch gefärbt, gebleicht oder bedruckt. Tausende von Arbeitern sind in den Fabriken beschäftigt. — Metz ist ebenfalls eine blühende Stadt. In seiner Nähe finden sich zahlreiche große Eisenhütten, in denen das Eisenerz, welches der Boden Lothringens bietet, aefchmolzen und verarbeitet wird. *) Bei dem Städtchen St. Pitt. **) Nach „Umschau in Heimat und Fremde". 8*

9. Teil 3 - S. 46

1895 - Leipzig : Wunderlich
Im Anschluß an dieses Ziel wiederholen die Kinder zunächst, welche bedeutsamen geschichtlichen Erinnerungen sich an den Weserstrom knüpfen. (Kämpfe zwischen Römern und Germanen — Kämpfe zwischen Karl dem Großen und den alten Sachsen u. s. w.) und stellen dann die Punkte fest, über die die Unterredung unter steter Benutzung der Karte Aufschluß geben soll. (Quelle, Lauf, Mündung, Zuflüsse.) Die Lehrstuude würde also an der Hand folgender, von den Kindern aufgeworfener Fragen fortschreiten. 1. Wo entspringt die Weser? Die K'inder lesen von der Karte ab, daß die Weser auf dem Südwestabhange des Thüringer Waldes entspringt und auf ihrem Oberlause den Namen Werra führt*). Sie schildern sodann dieses Gebirge auf Grund des früheren Unterrichts. (Lage, Wälder, Thäler, Burgen, Berge, Beschäftigung der Bewohner des Thüringer Waldes.) — (Vergl. 1. Abteilung S. 107 ff.) 2. Was lehrt die Karte über den Laus der Weser? Gemeinsam wird festgestellt: Die Werra fließt zunächst in jnord- westlicher Richtung am Abhange des Thüringer Waldes hin. Später wendet sie sich nach Nordosten, umfließt das Nordwesteude des Gebirges, nimmt aber bald darauf die nordwestliche Richtung wieder auf. Sie strömt nun vorüber an den waldigen Höhen des Meißners und des Kaufunger Waldes und vereinigt sich bei Münden mit der Fulda. Von da ab tritt der Name Weser auf. Von Münden bis Minden begleiten schön bewaldete Bergzüge und Hügellandschaften 'den Lauf des Stromes, die man zusammen als Wesergebirge bezeichnet. Bei Minden durchbricht die Weser einen dieser Bergzüge. Zeige ihn! Bestimme seine Richtung! (Von Südost nach Südwest.) Die Durchbruchsstelle führt deu Namen Westfälische Pforte. Diese Pforte ist keine zu beiden Seiten steil zum Fluffe abfallende Schlucht (Zeichnen!), sie ist ein freundliches Quer- thal, welches so breit ist, daß sich Wiesen und Äcker zu beiden Seiten des Stromes ausbreiten können und man außerdem zwei Straßen und eine Eisenbahn anzulegen vermochte. Zeige diese Eisenbahn! (Köln — lind als mit fester Eisenhand Da hörte man des Kreuzes Ruf Held Karl das deutscher Zepter führle, mit Hellem Klang von den Gestaden *) In mittleren Volksschulen kann hinzugefügt werden, daß Werra und Weser nur verschiedene Abkürzungen eines Wortes sind. Die älteste Namensform des Stromes (Wisaraha) ist in Oberdeutschland schon frühzeitig in Wirraha und Wirra zusammengezogen worden. da war es, wo im Weserland sich manche Stimme mächtig rührte. und sah der Franlenrosse Huf sich in den nord'schen Wellen baden. Dingelstedt.

10. Teil 3 - S. 123

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 123 — 7. Geschichtliche Erinnerungen: Heidelberg — Mannheim Konstanz (Kostnitz!) Iv. Das Groszherzogtnm Hessen. (Darmstadt.) 1. Lage: Nördlicher und südlicher Teil. (Main!) 2. Größe: 7700 qkm — 1 Mill. Einwohner. 3. Bodenbeschafsenheit: Vogelsgebirge, Odenwald — ober- rheinichse Tiefebene. 4. Bewässerung: Rhein mit Lahn und Main. (Wetter!) 5. Beschäftigung: Ackerbau, Obstbau, Weinbau (Tiefebene und Wetteraue!) — Viehzucht — Waldbau — Gewerbe (Darm- stadt und Offenbach!) — Handel (Mainz). 6. Ortschaften: Darmstadt, Offenbach, Mainz, Worms, Bingen. 7. Geschichtliche Erinnerungen: Worms. V. Das Reichsland Elsaß-Lothringen. (Straßbnrg.) 1. Lage: a. Elsaß: Zwischen Wasgenwald und Oberrhein. b. Lothringen: Vom Wasgenwald bis zur Mosel. 2. Größe: 14500 qkm und 1 600000 Einwohner. 3. Bodenbeschaffenheit: Oberrheinische Tiefebene— Wasgen- wald — Lothringer Stufenland. 4. Bewässerung: Rhein mit Jll und Mosel — Rhein- Rhone-Kanal und Rhein-Marne-Kanal. 5. Beschäftigung der Bewohner: Landbau (Getreide, Wein, Obst, Tabak, Hopfen) — Viehzucht — Bergbau (Metz!) — Gewerbe (Mühlhausen!) — Handel (Straßburg). 6. Ortschaften: Straßburg, Mühlhausen, Zabern, Metz — Wörth. Weißenburg, Gravelotte.*) 7. Geschichtliche Erinnerungen: Straßburg — Schlachten- orte 1870. Weiter haben wir wieder zwei Sätze gewonnen. Sie lauten: 1. Industriestaaten sind dichter bevölkert als Ackerbau- staaten. 2. Festungen sollen dem Feinde die Straßen versperren und ihm so den Einfall in unser Vaterland erschweren. — Festungen in Flnßthälern und in Grenzlanden. D. Anwendung. 1. Weise die Richtigkeit der von uns aufgestellten Sätze nach! 2. Welche preußischen Provinzen müssen, wenn das 1. Gesetz richtig *) Im Geschichtsunterrichte aufgetreten.
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