Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Geschichtstabellen zum Auswendiglernen - S. 38

1880 - Leipzig : Arnoldi
38 Zweiter Kursus. Iii. Die neuere Geschichte. 1531 Schmalkaldischer Bund. — Zwingli f bei Cappel (11 Okt) *ranz Pizarro erobert Peru. 1534 die Biirgermeisterfehde. Georg Wullenweber von Lübeck. 1535 die Wiedertäufer in Münster. — Karl 5 erobert Tunis. Heinrich 8 Oberhaupt der englischen Kirche. 1540 der Jesuitenorden gestiftet von Ignatius Loyola. 1541 Karl 5 vor Algier. - Jo. Calvin, Reformator zu Genf. 1544 Karl 5 mit dem Reichsheere in Frankreich. Friede zu Crespy. 1545 das Tridentiner Konzil wird eröffnet. 1^4^j^Uth|r^Schmalkaldischer Krieg. Kurfürst Johann .b nednch der Grofsmüthige von Sachsen, Landgraf Philipp von Hessen. — Herzog Moriz von Sachsen. ^ 5”*^ ' Heinrich 8 u. Franz 1. Höhestand der osmanischen Macht. Schlacht bei Mühlberg. Kurfürst Jo. Friedrich gefangen. 15r>2 Kurfürst Moriz erzwingt den Passauer Vertrag (f 1553). Heinrich 2 von Frankreich besetzt Metz, Toul und Verdun! 1555 Augsburger Religionsfriede. Geistlich er Vorbehalt. 1556 Karl 5 legt die Regierung nieder. König Philipp 2 erbt die spanischen und die burgundischen Lande (—1598). 1558 Kaiser Ferdinand 1 (—1564). Karl 5 f im Kloster Yuste' Elisabeth, Königin von England (—1603j.-*' 1559 Friede zu Gateau-Cambresis: Ende der italienisch-burgun- dischen Kriege zwischen Spanien und Frankreich. Heinrich 2 von Frankreich f. Seine Wittwe Katharina Medici und deren Söhne Franz 2 —1560 (Gemahl der Maria Stuart), Karl 9 —1574, Heinrich 3 -1589. Die Guisen und Bourbonen. Hugenottenkriege. 156.» fechlufs des Tridentiner Konzils. Gegenreformationen. 1564 f Calvin. Kaiser Maximilian 2 —1576. Seine fürstlichen Freunde August von Sachsen, Christoph von Württemberg, Friedrich 3 von der Pfalz. 1565 die Johanniter vertheidigen Malta gegen die Türken. Der Grofsmeister la Valette. 1566 f Sultan Suleiman 2 vor Szigeth. Zriny. 1568 Egmont und Hoorn f. Herzog von Alba, spanischer Statthalter in den Niederlanden. — Don Carlos f. Königin Maria Stuart v. Schottland als Gefangene in England. 1571 Niederlage der Türken in der Seeschlacht bei Lepanto. Don Johann von Österreich (f 1578). 1572 Aug. 24. Pariser Bluthochzeit. Coligny f. — Aufstand derniederlande. Wilhelm von Oranien. — Polenwahlreich.

2. Geschichtstabellen zum Auswendiglernen - S. 40

1880 - Leipzig : Arnoldi
40 Zweiter Kursus. Iii. Die neuere Geschichte. 1629 kaiserliches Restitutionsedikt gegen die Protestanten. Lübecker Friede des Kaisers mit König Christian 4. 1630.Reichstag zu Regensburg: Wallenstein wird entlassen. — Letzter Hansetag: Verfall der deutschtitstaster^” 16^0 16;tö,gch wedisch-deutscher Krieg. Guatg.y Adolf Königv. Schweden^Schutzher7det?iilfehen Protestasfenl 1631 Brand Magdeburgs. Tilly. Pappenheim. — ßmcgtohd^T von -Brandenburg mid Jphaailjreorg von Sachsen ver-Qjind^n sich mit Gustav Adolf. ^ r Segt. 7/17_Schlacht bei Breitenfeld. Tilly geschlagen. äs1 -Lech. Vgallflnstpiin und Gustay Adolf"lagern bei Nürnberg. 1 —^-= Schlacht beplützen: Gustav Adolf f. Pappenheim Wallensteins "tüickzug nach^Böhmen. 1634 Wlüastßins Tod zueger.~^- Sieg~der Kai^lichen bei .^oidlingen über Bernhard von Sachsen-Weimar und den Schwede^ Horn. ^” "* -*■ ----- 1635 Prager Friede des Kaisers mit Kursachsen; die Lausitzen sächsisch. Brandenburg u. a. Reichsstände treten dem Frieden bei. 1635 1648 schwedisch-französischereroberungskrie0'. Axel Oxenstjerna. Richelieu. 1637 f Ferdinand 2. Kaiser Ferdinand 3 ( — Iit.:)T). — Da^ herzogliche Haus von Pommern stirbt aus. ' 1639 Bernhard von Weimar f am Oberrhein. Conde. Turenne. __________ Baner, schwedischer Oberfeldherr (f 1641). :l640 Friedrich Wilhelm v.brandenburg, der grofsekurfürst (—1688). — Portugal reifst sich von Spanien los. Das lange Parlament; englische Revolution. 1642 f Richelieu. — Piccolomini -wird bei Leipzig von dem Schweden Torstenson geschlagen. 1643 1715 Ludwig 14 (fünfjährig) König von Frankreich. Kardinal Mazarin. 1645 Sieg Torstensons bei Jankau in Böhmen. Karl 1 von England wird bei Naseby von dem Parlaments-■ heere besiegt. 1648 wes11 ä 1 ischer Friede zu Münster und Osnabrück. Lutheranern und Reformierten wird freie Religionsübun0, im ganzen Reiche zugesichert (1624 Normaljahr. Säkularisationen). Die Schweiz und die Niederlande werden als unabhängige Freistaaten anerkannt. Frankreich erhält den österreichischen Eisass, Schweden Vorpommern und Rügen, Wismar, Herzogtum Bremen und Verden.

3. Geschichtstabellen zum Auswendiglernen - S. 41

1880 - Leipzig : Arnoldi
Zweiter Kursus. Iii. Die neuere Geschichte. 41 1649 König Karl 1 wird enthauptet; Republik Grofsbritannien. Oliver Cromwell, Protektor 1653 —1658. — Englische Navigationsakte (1651; aufgehoben 1849). 1654 Christine von Schweden verzichtet auf die Krone und wird katholisch. Karl 10 Gustav (von Pfalz-Zweibrücken). 1655—1660 nordischer Krieg Karls 10 Gustav gegen Polen und Dänemark. Höhestand der schwedischen Macht. — Leopold 1 wird als Kaiser gewählt (1658 — 1705). 1659 pyrenäischer Friede zwischen Spanien und Frankreich. 1660 Restauration der Stuarts in England. Monk. K. Karl 2. — Karl 10 Grustav f. Friedenschlüsse zu Oliva und Kopenhagen. Das Herzogtum Preußen souverän. 1661 y Mazarin. Ludwig 14 Selbstherrscher. 2. Bis auf den Tod Friedrichs des Grofsen 1786 und die französische Revolution 1789. 1661 Ludwig 14 Selbstherrscher. Colbert (f 1683). Louvois. 1663 ständiger Reichstag zu Regensburg (—1806). 1667—68 erster (Devolutions-) Krieg Ludwigs 14 gegen die spanischen Niederlande. Tripelallianz von Holland (Jan de Witt), England, Schweden. Aachener Friede. 1672—1678 zweiter Krieg Ludwigs 14 gegen die Vereinigten Niederlande (Spanien und Deutschland). Wilhelm 3 von Oranien Erbstatthalter. 1615 der große Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg schlägt die Schweden bei Fehrbellin. — Turenne f. 1678 Friede zu Nymwegen (die Franche Comte an Frankreich). 1681 Strafsburg von den Franzosen besetzt. — Die Reunionen. 1683 Wiens zweite Belagerung durch die Türken unter Kara Mu-stapha. Schlacht vor Wien (12 Sept.): Karl v. Lothringen und das Reichsheer; Johann Sobieski, König von Polen. 1685 Ludwig 14 hebt das Edikt von Nantes auf; Dragonaden. Die Maintenon. — Karl 2 f. Jakob 2 (kath.) König v. England. 1088 dritter Krieg Ludwigs 14. — Verwüstung der Pfalz durch die Franzosen (Heidelberg, Mannheim, Speier, Worms). Zweite englische Revolution. Wilhelm 3 von Oranien. Jakob 2 flüchtet nach Frankreich. 1689 König Wilhelm 3 und Maria von England. Bill of Rights. Grofser Bund gegen Ludwig 14. System des politischen Gleichgewichts. — Czar Peter der Große erhebt Russland zur europäischen (irofsmacht.

4. Geschichtstabellen zum Auswendiglernen - S. 59

1880 - Leipzig : Arnoldi
Dritter Kursus. Die Kulturgeschichte. 59 154:! 7 Copernicus, der Gründer des wissenschaftlichen Weltsystems. Vesalius der Anatom. — Das sächsische Schulwesen : Phil. Melanchthon ‘praeceptor Germaniae‘(-j- 1560); die Fürstenschulen Pforte, Meissen, Grimma. J. Sturm Rektor zu Strafsburg (f 1589). Der Maler Luk. Kranach. 1555 Augsburger Religionsfriede. 1556 Laynez General der Jesuiten. — Der Geschichtschreiber Sleidanus f. — Universität Jena (1558). 1563 Schlufs des Tridentiner Konzils. Gegenreformation. — Palestrina’s Kirchenmusik. Heidelberger Katechismus der Reformierten. Theologischer Zwiespalt unter den Protestanten. 1564 Shakspere und Galilei geboren. 1566 römischer Katechismus durch P. Pius 5. 1572 die Pariser Bluthochzeit. — Französische Philologie: des Buchdruckers H. Stephanus Thesaurus linguae graecae. Joseph Scaliger ‘der Fürst der Philologen* (-f 1609). — Die Lusiaden von Camoes. 1575 Torquato Tasso’s befreites Jerusalem. — Der Satiriker Fischart (Gargantua). — Stiftung der Universität Leyden. 1580 das Konkordienbnch der lutherischen Kirche. 1582 Gregorianischer Kalender. 1585 P. Sixtus 5. Aquaviva’s Studienordnung der Jesuiten. Verfall der Wissenschaften in Italien. 1596 W. Shaksperes Hamlet und historische Dramen. — Indischer Handel der Holländer. 1598 das Edikt von Nantes zum Schutze der Hugenotten. Der Geschichtschreiber Thuanus (de Thou); der Philolog Casaubonus (f 1614). 1608 Erfindung des Fernrohrs. Der Astronom Galilei. 1616 y Shakspere und Cervantes (Don Quixote). Blüte des spanischen Dramas: Lope de Vega. Calderon. — Flämische Malerschule; Peter Paul Rubens 7 1640; van Dyk. 1618 der dreifsigjährige Krieg. — J. Kepler entdeckt die Gesetze planetarischer Bewegung (f 1630). 1620 Franc. Bacon: ‘novum organon seientiarum*. 1624 Martin Opitz: ‘Büchlein von der deutschen Poeterei*. Die Sprachgesellschaften und gelehrten Poeten. 1625 Hugo Grotius’ ‘de jure belli ac pacis‘ (f 1645). Salmasius der Polyhistor. 1631 der Jesuit Friedrich von Spee bekämpft die Hexenprozesse.

5. Geschichtstabellen zum Auswendiglernen - S. 5

1880 - Leipzig : Arnoldi
Erster Kursus. Iii. Die neuere Zeit 1517—1871. 5 Iii. Die neuere Zeit 1517—1871. 1517 Oct. 31. D. Martin Luthers Thesen gegen den Ablafshandel._ Anfang der Reformation. Papst Leo 10. 1519 Karl 5 von Spanien wird als Kaiser erwählt. König Franz 1 von Frankreich. Suleiman, Sultan der Osmanen. Ulrich Zwingli, Reformator in Zürich. 1521 Luther vor dem_reichstage zu Worms. Kurfürst Friedrich der Weise von Sachsen. 1530 Augsburgische Konfession der Protestanten. Philipp Me-lanchthon. Kurfürst Johann der Beständige von Sachsen. 1540 Ignatius Loyola stiftet den Jesuitenorden. — Jo. Calvin, Reformator zu Genf. 1546 f Luther. Schmalkaldischer Krieg. Moriz wird Kurfürst von Sachsen. 1555 Augsburger Religionsfriede. 1558 f Kaiser Karl 5 im Kloster. Sein Sohn Philipp 2 folgt ihm in Spanien und den Niederlanden, sein Bruder Ferdinand 1 von Österreich als Kaiser. Königin Elisabeth von England. 1563 Schlufs des katholischen Konzils zu Trient. 1572 die Pariser Bluthochzeit. — Aufstand der Vereinigten Niederlande. Wilhelm von Oranien. 1588 die ‘unbesiegliche* spanische Armada geht an den britischen Küsten zu Grunde. 1589 Heinrich 4 Bourbon, König von Frankreich. 1618 der dreifsigj äh ri g^ Krjeg. — Kaiser Ferdinand 2. Kurfürst Maximilian von Baiern. 1631 Gustav Adolf, König von Schweden, schlägt den Tilly bei * ~Breitenfeld. 1632 Gustav Adolf.fällt in der Schlacht bei Lützen. Wallenstein. 1634 Wallensteins Tod za Eger. 1648 westfälischer Friede. Lutheraner und Reformierte erhalten freie Religionsübung. Franzosen und Schweden werden mit deutschen Reichslanden entschädigt. 1661—1715 Ludwig 14, regierender König von Frankreich. 1675 der große Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg schlägt die Schweden bei Fehrbellin. 1683 Niederlage der Türken vor Wien. Karl von Lothringen. Johann Sobieski, König von Polen. — Prinz Eugen.

6. Praktisches Lehrbuch der Sächsischen Geschichte - S. 111

1907 - Leipzig : Wunderlich
— 111 — Haltung der allgemeinen Kirchenversammlung, welche die Religions-streitigkeiten schlichten sollte. Da jedoch die Protestanten sich weigerten, das Konzil zu Trident zu beschicken, begann der Kaiser 1546 den Schmalkaldischen Krieg. Johann Friedrich der Großmütige ward in die Reichsacht erklärt. Herzog Moritz sollte diese vollstrecken und dafür die Schirmherrschaft über Magdeburg und Halberstadt erhalten. Aber er verhielt sich zunächst untätig. Unterdessen führte der Schmalkaldische Bund in Süddeutschland'einen nutzlosen Aampf gegen die schwachen kaiserlichen Truppen. Währenddessen sicherte König Ferdinand dem Herzog Moritz sowohl die Kurwürde als auch die Lande Johann Friedrichs zu und nun besetzte Moritz mit Hilfe böhmischer Krieger Kursachsen in wenigen Wochen. Auf diese Nach. richt hin zog Johann Friedrich mit seinem Heere eiligst von Süddeutschland nach seinem Stammlande und säuberte es auch in kurzer Zeit von den Truppen Moritzens und rückte sogar in das albertinische Sachsen ein. Wäre er kühn und rasch entschlossen gewesen, so hätte er mit seinem schlagfertigen Heere sowohl den Herzog Moritz als auch den Kaiser in die Enge treiben können: aber in seiner unentschiedenen, zaghaften Haltung ließ er die kostbare Zeit verstreichen. Da unterdeffen Karl V. mit seinem Heere heranrückte, zog sich Johann Friedrich auf das rechte Elbufer zurück, wo er bei Mühlberg sein Lager aufschlug. Hier kam es 1547 auf der Lochauer Heide zur L-chlacht. Der Kurfürst hörte in seiner Sorglosigkeit noch die Predigt, der er gerade beiwohnte, bis ans Ende zu, ehe er aufbrach. Er ward bald geschlagen und gefangen genommen. Blutenden Antlitzes näherte sich der Gefangene dem stolzen Sieger, der schon von weitem dem Kurfürsten zurief: „Erkennt Ihr mich nun für einen römischen Kaiser?" Johann Friedrich äußerte demütig: „Ich bin ein armer Gefangener. Kaiserliche Majestät wolle sich gegen mich als einen geborenen Fürsten gnädig halten." Doch der gestrenge Kaiser erwiderte: „Ich will mich so gegen Euch halten, wie Ihr es verdient." Hierauf antwortete gefaßt und würdevoll der Kurfürst: „Ich bin in Ew. Majestät Gewalt: darum tut mir wie es Euch beliebt und Gott gefüllt!" Karl V. ließ ein Kriegsgericht niedersetzen, das über Johann Friedrich das Todesurteil fällte. Die Nachricht davon erhielt dieser, als er gerade mit feinen Mitgefangenen Schach spielte. Ruhig setzte er das Spiel fort. Der Kaiser nahm das Todesurteil zurück; doch mußten sich Wittenberg und die übrigen Festungen Kursachsens ergeben, und Johann Friedrich mußte für sich und seine Nachkommen auf die Kurwürde und einen Teil feiner Sande verzichten, er selbst aber als des Kaisers ewiger Gesungener bleiben. Das war die sogenannte Wittenberger Kapitulation. Das Kurland nebst dem Gebiete östlich der Weißen Elster fiel an die Albertiner und das Vogtland als böhmisches Lehen an das Haus

7. Praktisches Lehrbuch der Sächsischen Geschichte - S. 124

1907 - Leipzig : Wunderlich
— 124 — lutherische Reichsstände die Eintrachtsschrift an, aber der Zwiespalt zwischen Lutheranern und Kalvinisten verschärfte sich dadurch nur noch mehr, und das gereichte nur der katholisch-jesuitischen Gegenreformation zum Vorteile. Die Konkordienformel bildet das sechste und letzte symbolische Buch der evangelischen Kirche. 3. Vater August als Weiser Gesetzgeber seines Landes. So groß sein Bruder Moritz als Kriegsheld war, so groß war Vater August als Friedensherrscher. Vor allem lag ihm daran, dem Lande eine festere Ordnung zu verschaffen. Darum gab er ihm eine Menge Gesetze. Er hat mehr Gesetze und Verordnungen erlassen als ein Fürst vor und nach ihm. Die Verwaltung Sachsens erhielt bestimmte Formen. Die Stünde bekamen ihre gewissen Rechte und übten durch ihr Obersteuerkollegium großen Einfluß auf die Verwaltung der Steuern aus. Es gab seitdem drei Stände. Den ersten Stand bildeten die Prälaten, Grafen und Herren; den zweiten die Ritter und den dritten die Städte, während das Landvolk nnvertreten blieb. Neben den Ständen gab es die kurfürstliche Kammerverwaltung für die Domänen mit einem Kammermeister an der Spitze. Ein neues Gesetzbuch erließ er 1572, das sogenannte sächsische Recht (die Konstitutionen). Wie seine Vorgänger gab er Vorschriften gegen übertriebenen Kleideraufwand, Spiel und Gelage sowie gegen Bettelei und die Zigeuner, welche allerlei abscheuliche Gotteslästerung und Zauberei treiben sollten. Er gab jedoch nicht bloß Gesetze, sondern drang auch darauf, daß diese streng innegehalten wurden. Wehe dem nachlässigen Beamten, der seine Pflicht nicht pünktlich erfüllte! Der unermüdliche Kurfürst kam oft unverhofft und spähte mit feinen klugen Augen überall hin und strafte streng, wenn er etwas Strafwürdiges entdeckte. 4. Vater August als kluger Staats- und Volkswirt seines Landes. Wie als Gesetzgeber, so leistete er auch als Staats- und Volkswirt Vorzügliches, ja, man muß ihn als ersten deutschen Staats- und Volkswirt seiner Zeit rühmen. Die bedeutende Schuldenlast, die fein kriegslustiger Bruder Moritz hinterlassen hatte, tilgte er durch feine Sparsamkeit sehr bald, ja, er machte fortwährend infolge feiner streng geordneten Staatshaushaltung namhafte Überschüsse und sammelte so einen großen Barbestand. Dieses Wachstum des Staatsvermögens und der Staatseinkünfte verdankte er vor allen Dingen feiner Fürsorge für feine Kammergüter. Diese vermehrte er planmäßig und unablässig durch große Ankäufe (Oftra bei Dresden u. a.) und überwachte in Gemeinschaft mit Mutter Anna, die ihn in der Hebung der Volkswohlfahrt getreulich und verständnisvoll unterstützte, deren

8. Praktisches Lehrbuch der Sächsischen Geschichte - S. 127

1907 - Leipzig : Wunderlich
— 127 — Während Vater August nachmals ein abgesagter Feind der Reformierten war und die Kryptokalvinisten hart verfolgt hatte, waren Christian und Krell diesen zugeneigt. Sie erkannten die große Gefahr, die den Protestanten durch die Katholiken und den Papst drohten. Wie die Spanier in den Niederlanden die Protestanten mit Gewalt unterdrückt hatten, so sollte es nach ihrem Plane auch in ganz Deutschland geschehen. Um dieser Gefahr begegnen zu können, erstrebte Christian auf den Rat seines klugen Kanzlers die Gründung eines protestantischen Fürstenbundes, und Christian unterhandelte auch schon mit einigen Fürsten darüber und überreichte im Verein mit diesen dem Kaiser eine Beschwerdeschrift wegen der Gewalttätigkeiten, welche die Spanier im Reiche verübt hatten. Doch mußte er auch schon über die Zaghaftigkeit, Zerfahrenheit und Unentschlossenheit der protestantischen Fürsten klagen und äußerte einst voll Unmut: „Ich sehe wohl ein, daß eine Vereinigung der Protestanten nicht eher zustande kommen wird, als bis sie durch die höchste Not dazu gezwungen werden." Doch brachte er kurz vor seinem 1591 erfolgten Tode noch das Bündnis mit der Kurpfalz zustande. Sein frühzeitiger Tod war ein schwerer Verlust für die protestantische Sache Deutschlands. Im Innern wandelten Christian und Krell andere Wege als Vater August und begünstigten bald offen die Reformierten; ja, Dr. Krell trat in die Fußtapfen der Kryptokalvinisten und suchte die strenggläubigen Lutheraner zu unterdrücken. Zuerst hob er die Verpflichtung auf die Konkordienformel auf, weil er in dieser Eintrachtsschrift das Haupthindernis der Verständigung mit den Reformierten erblickte. Sodann verbot er den Geistlichen, von der Kanzel herab gegen die Kalvinisten zu eifern. Danach bestimmte er, daß alle theologischen Schriften vor ihrer Drucklegung ihm erst zur Begutachtung eingesandt werden mußten. Bei dieser Zensur strich er namentlich alle Angriffe auf die Kalvinisten weg. Um Luthers Bibelübersetzung und Katechismus aus der Kirche zu verdrängen, ließ er eine neue Bibelübersetzung anfertigen und einen reformierten Katechismus ausarbeiten. Am meisten Anstoß erregte jedoch die Änderung der Tausformel. Diese enthielt die Worte: .Entsagst du dem Teufel und allem seinem Wesen?" Damit sollte gleichsam der in jedem ungetansten Kinde wohnhafte Teufel ausgetrieben werden, weshalb man dies den Exorzismus nannte. Das Volk glaubte damals samt vielen Geistlichen noch fest an die Teufelbesessenheit und wollte deshalb nicht den Teufelsbann weglassen. Aber Krell gewann den Kurfürsten dafür. Christian ließ selbst seine Tochter nach der neuen Tanfformel taufen, und selbst viele Geistliche stimmten der Weglassung bei. Nun ward diese amtlich anbefohlen. Aber dem widerfetzten sich viele Geistliche und wählten lieber Amtsentsetzung. Viele erschienen vor dem Kurfürsten und baten ihn fußfällig, den Exorzismus beizubehalten. Das

9. Praktisches Lehrbuch der Sächsischen Geschichte - S. 129

1907 - Leipzig : Wunderlich
— 129 — vinismus verdächtig waren, mit Gewalt entsetzt und vertrieben worden. So kannte man damals keine Duldung und keine Glaubens- und Gewissensfreiheit, ja, die Bekenntnisse, welche einander am nächsten standen, verfolgten sich am erbittertsten. So ward in Sachsen zum zweitenmale der Kalvinismus ausgerottet und so gelangte zum zweiten Male das strenggläubige Luthertum zur alleinigen Herrschaft. Für die weitere Entwicklung Sachsens war dies von großer Wichtigkeit, denn nunmehr wandte sich Sachsen von den süddeutschen Protestanten, welche zumeist das reformierte Glaubensbekenntnis angenommen hatten, ab und schloß sich wieder mehr an das katholische Kaiserhaus an, obgleich dieses die Protestanten auszurotten suchte. Die sächsische Ritterschaft war deswegen ein so grimmiger Feind Krells gewesen, weil dieser als ein bürgerlicher Emporkömmling es gewagt hatte, die adligen Räte zu überflügeln und die Vorrechte des Adels anzutasten, weil sie im rechtgläubigen Luthertum einen Verbündeten ihrer Standesvorrechte, im bürgerlichen Kalvinismus aber einen Gegner ihrer Vorrechte erblickten. So ist also Dr. Krell ein Opfer weltlicher Rachsucht und beschränkten Glaubenshasses geworden. Er selbst aber hatte auch Glaubenszwang ausgeübt, ohne den man in jenen Zeiten nun einmal nicht auszukommen meinte. b) Christians Ii. schwache Regierung. Hatte sich schon Christian I. von seinem klugen Kanzler lenken und leiten lassen, so war Christian Ii. erst recht unfähig, ein kräftiges und selbständiges Regiment zu führen. Zwar war er großen und starken Leibes, aber matten Geistes, und er bekannte selbst, daß er mit fremden Augen sehen, mit fremden Ohren hören und mit fremdem Munde reden müsse. Wegen seiner schwächlichen Nachgiebigkeit und Gutmütigkeit nannten ihn seine Zeitgenossen nur das „fromme Herz". Am liebsten vergnügte er sich auf der Jagd, auf Turnieren und Festen. Bei diesen prachtvollen Hofsesten kamen unter anderem auch schon große Feuerwerke vor; am meisten erregten jedoch die auf der Elbe schwimmenden Walfische, welche Feuer spien, das Aufsehen und den Beifall der Menge. Bei einem dieser Feste fiel Christians Bruder, Johann Georg I., ins Wasser und wurde nur mit Mühe vom Schiffer gerettet, wofür dieser zehn Taler erhielt. Da Christian dem Trnnke stark ergeben war, so machte er sich erst recht untüchtig zum Regieren. Zu seiner Zeit stand in Stadt und Land bei hoch und niedrig der Trunk in hoher Blüte. Den Lehensleuten ward zur Pflicht gemacht, einen gewaltigen Lehensbecher zu leeren, um zu zeigen, ob sie gut deutsch und von Adel geboren und dem Vaterlande gute Dienste leisten könnten. Wilde tolle Zech-turuiere wurden veranstaltet. Ungeheure Triukgeschirre bildeten den geschütztesten Zimmerschmuck. Man trank aus Stiefeln, Schuhen, Franke, Sächsische Geschichte. 2. Aufl. 9

10. Praktisches Lehrbuch der Sächsischen Geschichte - S. 190

1907 - Leipzig : Wunderlich
— 190 — Sachsen, denn sie war der Grund, daß hauptsächlich Preußen und Rußland in ein feindliches Verhältnis zu Sachsen traten und 1815 am liebsten Sachsen ganz eingezogen hätten, wenn es nicht Österreich im Bunde mit England und Frankreich verhindert Hütten. Zu Frankreich ist Sachsen mehrfach teils in freundliche, teils in feindliche Beziehungen getreten. Solange Sachsen keine selbständige Politik trieb, so lange nahm es nur als Reichsstaat teil an den Feldzügen gegen den eroberungslustigen westlichen Nachbar. Zum ersten Male entschied sich Friedrich der Weise offen gegen Frankreich, als sich Franz I. nach Maximilians I. Tode nebst Karl I. von Spanien um die erledigte deutsche Kaiserkrone bewarb. Er lenkte die Wahl aus Maximilians Enkel und verschmähte das französische Geld. Kurfürst Moritz jedoch knüpfte freundliche Beziehungen zu Heinrich Ii. an; jemehr sich ihm die Notwendigkeit aufdrängte, allein gegen den Kaiser aufzutreten, destomehr ward er gezwungen, sich auf Frankreich zu stützen. Im Vertrage zu Lochau gewann er 1551 die Hilfe des westlichen Reiches, des großen Nebenbuhlers der Habsburger, indem er dem Könige Heinrich Ii. gestattete, die lothringischen Stifter Metz, Toul und Verdun zu besetzen und über sie das Reichsvikariat zu übernehmen. So sehr es uns auch als Deutsche von unserem jetzigen Standpunkte aus betrübt, ja beinahe verletzt, daß Moritz, einer der größten Wettiner, sich mit Frankreich gegen seinen Kaiser verband und das Reich zerstückeln hals, so müssen wir doch erwägen, daß Moritz durch die damaligen Zeitverhältnisse dazu gezwungen wurde. Die Stellung der Reichsfürsten zum Reichsoberhaupte war durchaus noch nicht fo gesichert und scharf umgrenzt als heute, vielmehr erlaubten sich viele Kaiser mancherlei Übergriffe und Verletzungen der gesetzlichen Bestimmungen und waren stets geneigt, ihre Macht zum Nachteile der Fürsten auszubeuten. Alle diese Verhältnisse und Zustände befanden sich noch in stetem Flusse und waren noch lange nicht festgelegt und vor gewaltsamen Abänderungen gefeit. Zum andern mußte Karl V. als ebenso undeutsch und reichsfeindlich gelten als Heinrich Ii. Zum dritten war es nichts Ungewöhnliches, wenn ein ausländischer Herrscher Deutscher Reichsfürst wurde. Zum vierten war damals das Vaterlandsgefühl noch nicht so geschärft und der deutsche Sinn noch nicht so ausgeprägt und verfeinert wie jetzt; zum letzten hatte eben Moritz seine Einwilligung nur dazu erteilt, daß Heinrich Ii. über die genannten Bistümer die Schirmvogtei ausübte, sie also nicht vom Reiche losriß und seinem Lande einverleibte. Daß dies in der Folge dennoch geschah, war nicht Moritzens Schuld. Vater August hingegen zog sich von Frankreich zurück und lehnte es beharrlich ab, sich in die französischen Religionsangelegenheiten zu mischen. Christian I. aber sandte dem Könige Heinrich Iv. zum Schutze der Hugenotten ein Hilssheer von 11000 Mann, das jedoch bald zurück-
   bis 10 von 249 weiter»  »»
249 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 249 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 5
2 62
3 4
4 34
5 2
6 0
7 1
8 1
9 0
10 70
11 0
12 1
13 3
14 0
15 1
16 0
17 0
18 3
19 0
20 0
21 0
22 3
23 0
24 0
25 90
26 8
27 80
28 8
29 5
30 1
31 19
32 0
33 2
34 27
35 3
36 9
37 88
38 0
39 9
40 2
41 0
42 5
43 0
44 0
45 14
46 4
47 83
48 2
49 1

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 327
1 524
2 68
3 1081
4 746
5 371
6 420
7 75
8 192
9 711
10 336
11 429
12 336
13 247
14 110
15 181
16 871
17 2312
18 391
19 397
20 84
21 1055
22 104
23 557
24 344
25 190
26 155
27 167
28 713
29 189
30 47
31 110
32 134
33 96
34 135
35 131
36 393
37 398
38 308
39 461
40 696
41 513
42 451
43 574
44 283
45 1928
46 220
47 168
48 535
49 565
50 336
51 217
52 316
53 293
54 668
55 131
56 128
57 123
58 74
59 262
60 358
61 465
62 159
63 79
64 273
65 180
66 310
67 77
68 363
69 182
70 862
71 380
72 446
73 94
74 184
75 312
76 752
77 1477
78 241
79 386
80 190
81 144
82 385
83 183
84 292
85 216
86 249
87 465
88 45
89 86
90 348
91 472
92 2101
93 213
94 883
95 194
96 81
97 183
98 743
99 85

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 1
3 5
4 1
5 3
6 0
7 12
8 0
9 14
10 5
11 1
12 0
13 0
14 1
15 0
16 7
17 0
18 5
19 8
20 0
21 1
22 0
23 0
24 0
25 0
26 26
27 0
28 0
29 1
30 43
31 0
32 0
33 41
34 0
35 2
36 0
37 0
38 0
39 16
40 152
41 0
42 0
43 1
44 9
45 0
46 1
47 1
48 0
49 10
50 5
51 1
52 6
53 0
54 15
55 103
56 0
57 1
58 11
59 42
60 1
61 3
62 5
63 0
64 3
65 2
66 0
67 5
68 3
69 0
70 1
71 11
72 2
73 1
74 3
75 7
76 0
77 3
78 4
79 7
80 13
81 20
82 1
83 0
84 0
85 0
86 0
87 0
88 7
89 0
90 0
91 3
92 1
93 0
94 5
95 0
96 0
97 1
98 1
99 4
100 23
101 0
102 5
103 7
104 0
105 2
106 4
107 0
108 0
109 0
110 4
111 1
112 0
113 0
114 2
115 0
116 0
117 0
118 0
119 0
120 0
121 6
122 0
123 0
124 2
125 0
126 1
127 3
128 0
129 0
130 5
131 6
132 0
133 1
134 0
135 0
136 23
137 0
138 0
139 3
140 3
141 0
142 0
143 5
144 10
145 4
146 0
147 1
148 29
149 0
150 8
151 4
152 0
153 0
154 0
155 7
156 5
157 5
158 7
159 2
160 0
161 17
162 0
163 0
164 0
165 2
166 16
167 0
168 0
169 0
170 1
171 0
172 7
173 4
174 2
175 12
176 10
177 38
178 0
179 13
180 0
181 0
182 20
183 19
184 1
185 0
186 0
187 1
188 1
189 0
190 0
191 7
192 2
193 0
194 13
195 2
196 4
197 0
198 1
199 8