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1. Teil 3 - S. 36

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 36 - In Schönebeck wird die Sole zunächst über hohe Wände von Dornenreisigbündeln (Schwarz- oder Weißdorn!) geleitet, an denen sie unter fortwährender Verdunstung des Wassers herabtropft. Die weitere Behandlung der Sole ist dann dieselbe wie in Halle. Also? In Staßsnrt gewinnt man das Salz auf andere Weise. Hier liegt nämlich das Salz als harte Masse im Schoß der Erde begraben und wird durch Bergwerke ans Tageslicht befördert. Zur sachlichen Besprechung. a. Warum läßt man das Salzwasser über Reisig lausen? (Wenn das Salzwasser langsam über das Reisig tröpfelt, so verdunstet ein großer Teil des Wassers. Die Sole, die unten ankommt, ist dann viel salzreicher und lohnt die Mühe und die Kosten des Siedens besser.) b. Was vertritt in Halle die Stelle der Reisigwände? (Die ge- gewundenen Kanäle! — Nachweis!) c. Warum nennt man das Salz, welches in Schönebeck und Halle gefunden wird, „Quellsalz" und dasiu Staßfurtgefundene „Steinsalz"? d. Wie wird das Salz verwendet? (Würzen der Speisen, Salzen der Butter, Einsalzen von Fleisch und Fischen, Zusatz zum Futter vieler Haustiere, z. B. der Ziegen, Schafe u. s. w., Solbäder, Glasur der Thon- geschirre, Seifenbereitung u. s. w.) In Deutschland werden jährlich 1 Mill. Tonnen Salz gewonnen. 3. Die Provinz Sachsen verarbeitet geschickt, was der Boden bietet. Aus dem Kraut, das auf deu Feldern wächst, die sich in Magdeburgs Umgebung ausbreiten, wird — wie uns schon bekannt ist — das berühmte Magdednrger Sauerkraut gemacht. Aus den Zuckerrüben gewinnt man — ebenfalls meist in Magdeburg — durch Pressen und Wässern, durch Filtrieren, Einkochen und Abdampfen den Rübenzucker (Vergl. S. 26, 2. Teil). Aus einem Teile des Getreides, welches die goldene Aue hervorbringt, stellt man in Nordhausen (Zeige!) eine Branntweinsorte her, die unter dem Namen „Nordhäuser" überall bekannt ist. In Suhl endlich (Zeige!) verarbeitet man das Eisen des Harzes zu mancherlei Waffen, z. B. zu Jagdsliuten, Pistolen, Jagdmessern, Hirschfängern, Säbeln u. f. w. % Iii. Welche geschichtlichen Crinnernngen knüpfen sich an den Boden der Provinz Sachsen? Die Kinder geben die ihnen bereits aus dem übrigen Unterrichte bekannten Orte an, bestimmen ihre Lage und ordnen sie zuletzt zu folgender, vom Lehrer an der Wandtafel fixierten Übersicht: a. Merseburg. (An der Saale — In der Nähe dieses Ortes Sieg Heinrichs. I. über die Ungarn im Jahre 933.) b. Eisleben. (Geburts- und Todesstadt Luthers. 1483—1546.) c. Mansfeld. (Am Abhänge des Harzes. — Luthers Eltern.) d. Wittenberg. (Elbe — Luther als Professor und Prediger.)

2. Geschichtstabellen zum Auswendiglernen - S. 37

1880 - Leipzig : Arnoldi
Iii. Die Neuere Geschichte 1517—1871. 1. Von der Reformation 1517 bis auf den westfälischen Frieden 1648 und die Selbstregierung Ludwigs 14, 1661. 2. Bis auf den Tod Friedrichs des Gr of sen 1786 und die französische Revolution 1789. 3. Bis zur Wiederaufrichtung des deutschen Reiches 1871. 1. Von der Reformation 1517 bis auf den westfälischen Frieden 1648 und die Selbstregierung Ludwigs 14, 1661. 1517 Okt. 31. D. Martin Luthexs Thesen gegen daa_ablafs-—~ Leo 1(T Ttnrfiirst Friedrich der Weise von Sachsen (7 1525). 1519 | K. Max; sem~Enkel Karl 5 wird Kaiser. Übermacht der spanischen Monarchie. — Ferdinand Cortez in Mexico. Ulrich Zwingli Reformator zu Zürich. 1 59 I Luther vor de mr eich stage zu ^orihs (18 April), Erneuerung der’italienisch-burgundischen Kriege (—1559). Sultan Suleiman 2 erobert Belgrad und Rhodos. Gustav Wasa befreit Schweden von den Dänen. 1523 Franz von Sickingen und Ulrich von Hutten -J-. 1525 Schlacht bei Pavia. König Franz 1 gefangen. Bauernkrieg in Deutschland. Thomas Münzer. Herzogtum Preußen unter Albrecht von Brandenburg. 1526 Niederlage der Ungarn vor den Türken bei Mohacz. Ferdi- nand v. Österreich wird König von Böhmen und Ungarn. 1527 Rom von den Kaiserlichen erstürmt; Karl von Bourbon f. P. Clemens 7 gefangen. — Andr. Doria, Doge von Genua. 1529 die Lutheraner protestieren auf dem Reichstage zu Speier gegen ~die Beschlüsse der Mehrheit (19 April). Sultan Suleiman belagert Wien. 1530 Kaiserkrönung zu Bologna. — Reichstag zu Augsburg: augsburgische Konfession der Protestanten (25 Juni). Phil. Melanchthon. Kurfürst Johann der Beständige von Sachsen (f 1532).

3. Geschichtstabellen zum Auswendiglernen - S. 59

1880 - Leipzig : Arnoldi
Dritter Kursus. Die Kulturgeschichte. 59 154:! 7 Copernicus, der Gründer des wissenschaftlichen Weltsystems. Vesalius der Anatom. — Das sächsische Schulwesen : Phil. Melanchthon ‘praeceptor Germaniae‘(-j- 1560); die Fürstenschulen Pforte, Meissen, Grimma. J. Sturm Rektor zu Strafsburg (f 1589). Der Maler Luk. Kranach. 1555 Augsburger Religionsfriede. 1556 Laynez General der Jesuiten. — Der Geschichtschreiber Sleidanus f. — Universität Jena (1558). 1563 Schlufs des Tridentiner Konzils. Gegenreformation. — Palestrina’s Kirchenmusik. Heidelberger Katechismus der Reformierten. Theologischer Zwiespalt unter den Protestanten. 1564 Shakspere und Galilei geboren. 1566 römischer Katechismus durch P. Pius 5. 1572 die Pariser Bluthochzeit. — Französische Philologie: des Buchdruckers H. Stephanus Thesaurus linguae graecae. Joseph Scaliger ‘der Fürst der Philologen* (-f 1609). — Die Lusiaden von Camoes. 1575 Torquato Tasso’s befreites Jerusalem. — Der Satiriker Fischart (Gargantua). — Stiftung der Universität Leyden. 1580 das Konkordienbnch der lutherischen Kirche. 1582 Gregorianischer Kalender. 1585 P. Sixtus 5. Aquaviva’s Studienordnung der Jesuiten. Verfall der Wissenschaften in Italien. 1596 W. Shaksperes Hamlet und historische Dramen. — Indischer Handel der Holländer. 1598 das Edikt von Nantes zum Schutze der Hugenotten. Der Geschichtschreiber Thuanus (de Thou); der Philolog Casaubonus (f 1614). 1608 Erfindung des Fernrohrs. Der Astronom Galilei. 1616 y Shakspere und Cervantes (Don Quixote). Blüte des spanischen Dramas: Lope de Vega. Calderon. — Flämische Malerschule; Peter Paul Rubens 7 1640; van Dyk. 1618 der dreifsigjährige Krieg. — J. Kepler entdeckt die Gesetze planetarischer Bewegung (f 1630). 1620 Franc. Bacon: ‘novum organon seientiarum*. 1624 Martin Opitz: ‘Büchlein von der deutschen Poeterei*. Die Sprachgesellschaften und gelehrten Poeten. 1625 Hugo Grotius’ ‘de jure belli ac pacis‘ (f 1645). Salmasius der Polyhistor. 1631 der Jesuit Friedrich von Spee bekämpft die Hexenprozesse.

4. Geschichtstabellen zum Auswendiglernen - S. 58

1880 - Leipzig : Arnoldi
58 Dritter Kursus. Die Kulturgeschichte. 1415 Jo. Hufs wird auf dem Konzil zu Constanz verbrannt. Die Hussiten. — Entdeckungsfahrten der Portugiesen. 1431 Konzil zu Basel. Aeneas Sylvius. 1450 Johann Gutenberg erfindet die Buchdruckerkunst. — Holzschnitte. Kupferstiche. 1453 Constantinopel von den Türken erobert. Pflege der Wissenschaften und Künste durch die Medici zu Florenz (Lorenzo der Prächtige 1478 —1492). Die Renaissance. 1478 spanische Inquisition. — Hexenprozesse in Deutschland. 1492 Christoph Columbus entdeckt die neue Welt (*j* 1506). Des Nürnbergers Martin Behaim Erdglobus. 1498 Yasco da Gama entdeckt den Seeweg nach Ostindien. 1502 Kurfürst Friedrich der Weise von Sachsen stiftet die Universität Wittenberg. — Die klassischen Studien in Deutschland: J. Reuchlin j* 1522, Desid. Erasmus f 1536. Die Ciceronianer in Italien. 1513 P. Leo 10. Bau der Peterskirche. Blüte der italienischen Kunst. Michel Angelo j-1564. Rafael f 1520. Florenti-nische Schule: Leonardo da Vinci f 1519. Lombardische Schule: Correggio f 1534. Yenetianische Schule: Tizian (•j* 1576). — Albrecht Dürer zu Nürnberg, Meister der deutschen Kunst f 1528. Hans Holbein. 1516 des Florentiner Geschichtschreibers Machiavelli Buch ‘vom Fürsten1. Das Söldnerwesen. — Lud. Ariosto’s rasender Roland. Epistolae obscurorum virorum. Ulrich von Hutten. — Erasmus’ Ausgabe des neuen Testaments. Iii. Die neuere Zeit. 1517 Okt. 31. D. Martin Luthers Thesen gegen den Ablafshandel. Die deutsche Reformation. 1519 Ulrich Zwingli Reformator zu Zürich (f 11 Okt. 1531). — Die erste Erdumsegelung durch Ferd. Magalhaes. 1522—1534 die deutsche Bibel durch Luther (geb. 10 Nov. 1483, f 18 Febr. 1546), den Schöpfer der deutschen Prosa. Lutherischer Katechismus. Das evangelische Kirchenlied. — Der Dichter Hans Sachs zu Nürnberg. 1530 augsburgische Konfession der Protestanten. Ausbreitung der Reformation im nördlichen germanischen Europa. 1540 Ignatius Loyola stiftet den Jesuitenorden. Xavers Heiden- mission. — Römische Inquisition 1542. 1541 J. Calvins Kirchenordnung in Genf (f 1564).

5. Geschichtstabellen zum Auswendiglernen - S. 5

1880 - Leipzig : Arnoldi
Erster Kursus. Iii. Die neuere Zeit 1517—1871. 5 Iii. Die neuere Zeit 1517—1871. 1517 Oct. 31. D. Martin Luthers Thesen gegen den Ablafshandel._ Anfang der Reformation. Papst Leo 10. 1519 Karl 5 von Spanien wird als Kaiser erwählt. König Franz 1 von Frankreich. Suleiman, Sultan der Osmanen. Ulrich Zwingli, Reformator in Zürich. 1521 Luther vor dem_reichstage zu Worms. Kurfürst Friedrich der Weise von Sachsen. 1530 Augsburgische Konfession der Protestanten. Philipp Me-lanchthon. Kurfürst Johann der Beständige von Sachsen. 1540 Ignatius Loyola stiftet den Jesuitenorden. — Jo. Calvin, Reformator zu Genf. 1546 f Luther. Schmalkaldischer Krieg. Moriz wird Kurfürst von Sachsen. 1555 Augsburger Religionsfriede. 1558 f Kaiser Karl 5 im Kloster. Sein Sohn Philipp 2 folgt ihm in Spanien und den Niederlanden, sein Bruder Ferdinand 1 von Österreich als Kaiser. Königin Elisabeth von England. 1563 Schlufs des katholischen Konzils zu Trient. 1572 die Pariser Bluthochzeit. — Aufstand der Vereinigten Niederlande. Wilhelm von Oranien. 1588 die ‘unbesiegliche* spanische Armada geht an den britischen Küsten zu Grunde. 1589 Heinrich 4 Bourbon, König von Frankreich. 1618 der dreifsigj äh ri g^ Krjeg. — Kaiser Ferdinand 2. Kurfürst Maximilian von Baiern. 1631 Gustav Adolf, König von Schweden, schlägt den Tilly bei * ~Breitenfeld. 1632 Gustav Adolf.fällt in der Schlacht bei Lützen. Wallenstein. 1634 Wallensteins Tod za Eger. 1648 westfälischer Friede. Lutheraner und Reformierte erhalten freie Religionsübung. Franzosen und Schweden werden mit deutschen Reichslanden entschädigt. 1661—1715 Ludwig 14, regierender König von Frankreich. 1675 der große Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg schlägt die Schweden bei Fehrbellin. 1683 Niederlage der Türken vor Wien. Karl von Lothringen. Johann Sobieski, König von Polen. — Prinz Eugen.

6. Praktisches Lehrbuch der Sächsischen Geschichte - S. 127

1907 - Leipzig : Wunderlich
— 127 — Während Vater August nachmals ein abgesagter Feind der Reformierten war und die Kryptokalvinisten hart verfolgt hatte, waren Christian und Krell diesen zugeneigt. Sie erkannten die große Gefahr, die den Protestanten durch die Katholiken und den Papst drohten. Wie die Spanier in den Niederlanden die Protestanten mit Gewalt unterdrückt hatten, so sollte es nach ihrem Plane auch in ganz Deutschland geschehen. Um dieser Gefahr begegnen zu können, erstrebte Christian auf den Rat seines klugen Kanzlers die Gründung eines protestantischen Fürstenbundes, und Christian unterhandelte auch schon mit einigen Fürsten darüber und überreichte im Verein mit diesen dem Kaiser eine Beschwerdeschrift wegen der Gewalttätigkeiten, welche die Spanier im Reiche verübt hatten. Doch mußte er auch schon über die Zaghaftigkeit, Zerfahrenheit und Unentschlossenheit der protestantischen Fürsten klagen und äußerte einst voll Unmut: „Ich sehe wohl ein, daß eine Vereinigung der Protestanten nicht eher zustande kommen wird, als bis sie durch die höchste Not dazu gezwungen werden." Doch brachte er kurz vor seinem 1591 erfolgten Tode noch das Bündnis mit der Kurpfalz zustande. Sein frühzeitiger Tod war ein schwerer Verlust für die protestantische Sache Deutschlands. Im Innern wandelten Christian und Krell andere Wege als Vater August und begünstigten bald offen die Reformierten; ja, Dr. Krell trat in die Fußtapfen der Kryptokalvinisten und suchte die strenggläubigen Lutheraner zu unterdrücken. Zuerst hob er die Verpflichtung auf die Konkordienformel auf, weil er in dieser Eintrachtsschrift das Haupthindernis der Verständigung mit den Reformierten erblickte. Sodann verbot er den Geistlichen, von der Kanzel herab gegen die Kalvinisten zu eifern. Danach bestimmte er, daß alle theologischen Schriften vor ihrer Drucklegung ihm erst zur Begutachtung eingesandt werden mußten. Bei dieser Zensur strich er namentlich alle Angriffe auf die Kalvinisten weg. Um Luthers Bibelübersetzung und Katechismus aus der Kirche zu verdrängen, ließ er eine neue Bibelübersetzung anfertigen und einen reformierten Katechismus ausarbeiten. Am meisten Anstoß erregte jedoch die Änderung der Tausformel. Diese enthielt die Worte: .Entsagst du dem Teufel und allem seinem Wesen?" Damit sollte gleichsam der in jedem ungetansten Kinde wohnhafte Teufel ausgetrieben werden, weshalb man dies den Exorzismus nannte. Das Volk glaubte damals samt vielen Geistlichen noch fest an die Teufelbesessenheit und wollte deshalb nicht den Teufelsbann weglassen. Aber Krell gewann den Kurfürsten dafür. Christian ließ selbst seine Tochter nach der neuen Tanfformel taufen, und selbst viele Geistliche stimmten der Weglassung bei. Nun ward diese amtlich anbefohlen. Aber dem widerfetzten sich viele Geistliche und wählten lieber Amtsentsetzung. Viele erschienen vor dem Kurfürsten und baten ihn fußfällig, den Exorzismus beizubehalten. Das

7. Praktisches Lehrbuch der Sächsischen Geschichte - S. 21

1907 - Leipzig : Wunderlich
— 21 — beim Papste verklagt. Dieser verbot ihm nun zu lehren und zu predigen. Aber Johann Hus kehrte sich nicht daran und sagte, er ließe sich nicht vom Papste richten. Zu jener Zeit war in Konstanz am Bodensee eine große Kirchenversammlung, auf der sehr viele Bischöfe, Geistliche und Fürsten anwesend waren. Vor dieser Versammlung sollte sich Hus verteidigen und rechtfertigen. Der damalige Kaiser Sigismund versprach ihm auch in einem Briefe sicheres Geleit, damit Hus ohne Sorge nach Konstanz und wieder zurück reisen könnte. Nichts sollte ihm an seiner Freiheit und an seinem Leben geschehen, so stand in dem kaiserlichen Geleitsbriefe. Hus reiste frohen Mutes ab. Als er aber nach Konstanz kam, warf man ihn in den Kerker und verlangte, daß er öffentlich verkünden sollte: alles wäre falsch, was er bisher gelehrt hätte. Aber Hus widerrief nicht und ward deswegen zum Feuertode verurteilt. Der Kaiser Sigismund wollte zuerst nicht zulassen, daß man Hus in Konstanz verbrenne, weil er ihm einen Geleitsbrief ausgestellt hatte; aber da sagten die Bischöfe, einem Ketzer wie Hus brauche man sein Versprechen nicht zu hatten. Sigismund ließ sich auch zum Wortbruche bewegen, und so ward Hus 1415 auf einem Scheiterhaufen verbrannt; dann streute man feine Asche in den Rhein, damit feine Anhänger keine Andenken oder Überbleibsel von ihm besäßen. In Böhmen hatte aber Hus viele Anhänger. Als diese erfuhren, wie man ihren Lehrer und Prediger verbrannt hatte, da empörten sie sich und griffen zu den Waffen. Alle Anhänger des Hus hießen Hussiten und die Kriege, die die Hussiten führten, nannte man Hussitenkriege. Die Verbrennung des Hus ist die Ursache der Hussitenkriege. 2. Warum Friedrich der Streitbare gegen die Hussiten kämpfte. Über Meißen herrschte damals ein tapferer Markgraf, nämlich Friedrich der Streitbare. Dieser hielt treu zu feinem Kaiser Sigismund und half ihm gegen feine Feinde. Dafür schenkte ihm der Kaiser auch ein Land. In jener Zeit waren nämlich die Kurfürsten von Sachsen ausgestorben. Früher hatten alle Fürsten den neuen König oder Kaiser gewählt. Dies wurde aber später anders; denn es wählten nur noch sieben Fürsten den König. Diese Fürsten nannte man Kurfürsten, d. h. Wahlfürsten. Es gab drei geistliche und vier weltliche Kurfürsten; nämlich die Erzbischöfe von Mainz, Trier und Köln, der König von Böhmen, der Pfalzgraf vom Rhein, der Markgraf von Brandenburg und der Herzog von Sachsen wählten nur noch den neuen König. Das Herzogtum Sachsen war aber nicht mehr so groß wie unter Heinrich I. Kaiser Friedrich Rotbart hatte es geteilt, und nur der kleinere Teil an der Elbe mit Wittenberg hieß seitdem das Herzogtum Sachsen. Dieses Land erhielt 1423

8. Praktisches Lehrbuch der Sächsischen Geschichte - S. 107

1907 - Leipzig : Wunderlich
— 107 — Er hatte mit Luther nur wenig verkehrt und war in seiner Milde und Sanftmut burchaus fein Freunb von Luthers Heftigkeit und stürmischem Wesen. Aber er ehrte auch hinwieberum dessen Unerschrockenheit und Glaubensfreiheit. Zuwider war ihm ja Tetzels Ablaßkram gewesen, weswegen er denselben in seinem Lanbe verbot. Einen tiefen Einbruck aus ihn machte Luthers Lehre und Predigt von der Gnade Gottes in Christo und er forschte gleich den frommen Christen zu Beröa fleißig in der Schrift, ob es sich also verhielte. Darum suhlte er sich als Landesvater auch verpflichtet, sich seines Landeskindes, das nach bestem Wissen und Gewissen das Gute wollte und die unverkennbaren kirchlichen Übelstände bekämpfte, anzunehmen. Darum setzte es Friedrich der Weise durch, daß Luther sich nicht in Rom, sondern in Augsburg verteidigen mußte. „Lieber wollte er mit einem Stecken ans seinem Lande gehen, als Gottes Wort verfolgen oder auch nur dulden, daß es von andern verfolgt werde." Da er sich immer mehr davon überzeugte, daß Luthers Sache gerecht und in der Heiligen Schrift begründet war, da schützte er ihn und ließ sich darin nicht von den päpstlichen Freunden irre machen. Als Luther vom Papste in den Bann getan war, da hielt er seine schützende Hand über ihm und berief auch Melauchthon, den gelehrtesten und treuesten Freund und Mitarbeiter Luthers, an die Universität zu Wittenberg. Ans dem Reichstage zu Worms setzte er es mit Mühe durch, daß sich Luther nochmals vor den Fürsten verteidigen durste. Zwar gelang es nicht, Karl V. umzustimmen; aber dennoch war gerade der Reichstag zu Worms von entscheidender Bedeutung für die Reformation. Luther war nicht nur standhaft geblieben, sondern hatte sich auch viele Freunde erworben. Karl V. ächtete zwar den kühnen Mönch, aber damit brachte er nur das Kaisertum in Widerspruch mit der Mehrheit des deutschen Volkes. Da er nicht imstande war, die Reichsacht an Luther zu vollstrecken, wurde das Ansehen des Kaisers nur noch mehr erschüttert. Friedrich der Weise aber sorgte für Luthers Sicherheit, indem er diesen auf der Rückreise bei Eisenach aushebert und unerkannt auf die Wartburg bringen ließ. Daß hier Luther nicht bloß geborgen war vor der Tücke Roms, sondern in aller Muße die Bibelübersetzung beginnen konnte, wodurch die Reformation in hohem Maße gefördert wurde, das verdanken wir Friedrich dem Weifen. Seinem mannhaften Eintreten für den Gebannten und Geächteten ist es zu danken, daß Sachsen zur Wiege der Reformation wurde, daß überhaupt nicht diese vom Papst und vom Kaiser unterdrückt werden konnte. So ist Friedrich der Weise der größte Wohltäter, Schirmherr und Förderer der Reformation gewesen, ohne den Luther nicht das geworden wäre, was er unter dem Schutze seines mächtigen Gönners geworden ist. Obgleich er bis an fein Lebensende an den Sitten und Gebräuchen, der römischen Kirche festgehalten hatte,

9. Praktisches Lehrbuch der Sächsischen Geschichte - S. 110

1907 - Leipzig : Wunderlich
— 110 — legt sein Wort: „Ich kann des göttlichen Wortes ebenso wenig entbehren als des Essens und Trinkens," beredtes Zeugnis ab. Alltäglich las er oft mehrere Stunden lang in der Heiligen Schrift oder ließ sich daraus vorlesen. So war Johann der Beständige aus innerster Überzeugung ein echter Anhänger der neuen Lehre, für die er sogar seinen Kurhut zu opfern bereit war. Iii. Johann Friedrich der Großmütige. 1. Johann Friedrich der Großmütige als Kurfürst von Sachsen. Johann Friedrich (1532—1547) hatte eine sorgfältige Erziehung genossen und wurde frühzeitig ein begeisterter Verehrer Luthers und Melanchthons. Sein Vater Johann machte ihn schon im Jünglingsalter mit den Regierungsgeschüften vertraut und nahm ihn auch mit auf die Reichstage zu Worms, Speier und Augsburg. Doch hatte sein Vater erkannt, daß sich sein geistig wie leiblich schwerfälliger Sohn leicht von anderen Leuten leiten ließ, daß ihm Festigkeit, Scharfblick und kluge Selbständigkeit fehlten; denn er schrieb in seinem Testamente: „Gott wird seine Lieb' behüten, daß sie nicht von teuflischen Räten verführt werde." Auf den Wunsch seines Vaters nahm er sich der Universität Wittenberg sehr an und vergrößerte nicht bloß deren Bücherei, sondern erhöhte auch die niedrigen Gehälter der Professoren. Leider verstand es Johann Friedrich nicht, sich die Bundesgenossenschaft und Hilfe des evangelischen Herzogs Moritz von Sachsen zu erwerben und zu erhalten, obgleich ihm diese von großer Wichtigkeit sein mußte, da ja die päpstlich-kaiserliche Gegenpartei immer drohender ihr Haupt gegen den Schmalkadischen Bund erhob. Vielmehr erzürnte Johann Friedrich den Herzog Moritz aus mehrfache Weise. In eigenmächtiger Weise versuchte er, in der meißnischen Stiftsstadt Wurzen, die unter der Schutzherrschaft der Erneftiner und Albertiner stand, die Reformation einzuführen und besetzte sogar das Amt Wurzen. Herzog Moritz wollte zwar fein Recht mit dem Schwerte verteidigen; aber Philipp von Hessen, sein Schwiegervater, stiftete Frieden. Diese unblutige Fehde hat den Namen Fladenkrieg erhalten, weil sie in die Zeit der Osterfladen siel. So verscherzte sich Johann Friedrich der Großmütige die Freundschaft des klugen und ehrgeizigen jungen Albertiners, der sogar nachher aus dem Schmalkaldischen Bunde austrat und sich an den Kaiser anschloß, obgleich dieser die Reformation zu unterdrücken suchte. 2. Johann Friedrichs Niederlage, Entthronung und Gefangenschaft. Als endlich Kaiser Karl V. die auswärtigen Kriege mit den Franzosen und Türken beendet hatte, bewog er den Papst zur Ab-

10. Praktisches Lehrbuch der Sächsischen Geschichte - S. 20

1907 - Leipzig : Wunderlich
— 20 — ließ er eine hölzerne Brücke mit steinernen Pfeilern erbauen. So hat Dresden sehr viel dem Markgrafen Heinrich dem Erlauchten zu verdanken. B. Besprechung. Welche Bedeutung hat Heinrich der Erlauchte für Sachsen? Heinrich der Erlauchte hat wie sein Urahn Konrad von Wettin seine Länder bedeutend vergrößert. Er erwarb die Landgrafschaft Thüringen und das Pleißner Land. Dadurch wurden die Wettiner mächtige und berühmte Fürsten in Deutschland. Da man unter ihm noch mehr Silberstufen entdeckte, fo stieg sein Reichtum gewaltig. Man sagte deswegen damals von reichen Leuten in Deutschland, sie wären so reich wie der Markgraf von Meißen. Den Bergfegen verwandte er gleich Otto dem Reichen zum Wohle feines Landes, indem er namentlich Dresden, Leipzig und Freiberg verschönerte oder vergrößerte. Den Beinamen der Erlauchte verdiente er mit Recht, denn wie seine Zeitgenossen liebte er den Glanz und die Pracht, gab ein prächtiges Ritterfest und stiftete manches schöne Bauwerk. Konrad der Große verschaffte den Wettinern den erblichen Besitz von Meißen. Otto der Reiche erschloß ihnen den Silberreichtum des Erzgebirges und Heinrich der Erlauchte erwarb ihnen das fruchtbare Pleißnerlaud sowie die schöne Landschaft Thüringen. Die Hussitenkriege. A. Darbietung. Wie einst die Böhmen unser Vaterland schrecklich verwüsteten, l. Ursache der Hussitenkriege. In Böhmens Hauptstadt Prag lebte um das Jahr 1400 ein gelehrter Mann namens Johann Hu s. Dieser trat gegen den Papst in Rom aus. Der Papst hatte nämlich verkünden lassen, er sei das Oberhaupt der Kirche. Aber Hus lehrte, nicht der Papst, sondern Christus fei das Oberhaupt der Kirche. Ferner sagte er, es wäre nicht recht, daß man beim Abendmahle den Kelch nicht darreiche; jedermann müßte den Kelch bekommen, weil ihn auch Jesus feinen Jüngern gereicht habe. Wegen dieser Lehren wurde Johann Hus
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