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1. Teil 3 - S. 137

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 137 — 3. Steine: Sandstein (Pirna) — Kalkschiefer (Solnhofen) — Schiefer (Rhein). 4. Salz: Halle, Staßfurt, Schönebeck, Schwäbisch-Hall. Viii. Handel und Gewerbe. A. Handel. 1. Landhandel: Berlin, Leipzig, Köln, Frankfurt a. M., Breslau, Nürnberg, Augsburg, Magdeburg. 2. Seehandel: Hamburg, Bremen, Stettin, Danzig, Lübeck, Stralsund. B. Gewerbe. 1. Herstellung von Metallwaren: Rheinprovinz, (Essen, Solingen, Remscheid), Westfalen (Iserlohn), Sachsen (Chemnitz), Württemberg (Eßlingen, Aalen, Pforzheim). 2. Herstellung von Banmwoll- und Wollwaren: Rheinprovinz (Aachen, Elberfeld, Barmen), Sachsen, (Glauchau, Reichenbach, Crimmitschau), Elsaß (Mühlhausen), Bayern (Augsburg). 3. Herstellung von Leinenwaren: Westfalen (Bielefeld), Schlesien. 4. Herstellung von Holzwaren: Baden (Schwarzwald!), Sachsen (Erzgebirge), Thüringen (Sonneberg), Bayern. 5. Herstellung von Rübenzucker: Provinz Sachsen (Magdeburg), Braunschweig, Anhalt, Schlesien. 6. Herstellung von Glaswaren: Schlesien (Riesengebirge) — Baden (Schwarzwald), Thüringen. 7. Herstellung von Porzellan: Sachsen (Meißen) — Thüringen. 8. Verarbeitung von Tabak: Bremen, Hamburg, Kaisers- lautern. 9. Herstellung von Bier: Bayern (München, Kulmbach, Nürnberg, Erlangen). Ix. Verkehrswege. A. Natürliche; Meere, schiffbare Ströme. (Beispiele!) B. Künstliche: Kanäle, Straßen, Eisenbahnen. (Beispiele!) X. Bewohner: Verschieden sind in den einzelnen Gegenden: 1. Sprache: Deutsche (Friesen, Schwaben, Franken, Bayern, Thüringer), Franzosen, Dänen, Polen. 2. Religion: Protestanten, Katholiken. 3. Sitten und Gebräuche: (Alpen, Schwarzwald!) 4. Kleidung: (Alpen, Schwarzwald, Altenburg, Helgoland). 5. Anlage und Einrichtung der Wohngebäude: (Schwarzwald, Alpen, Marsch, Westfalen).

2. Europa in natürlichen Landschaftsgebieten - S. 122

1898 - Leipzig : Wunderlich
— 122 _ cc. Stromschnellen bei Durchbrüchen der Landrücken, dd. Mündungen in Biuueumeere, dereu Ausgänge in fremden Händen sind (Konstantinopel); 4. durch die gleichartige Bevölkerung, gleichartig a. nach Abstammung und Sprache: aa. Staden (Polen, Lithauer, Kosaken, eig. Russen), bb. Mongolen (Finnen, Esthen, Lappen Samojeden, Kirgisen), b. nach Religion: aa. herrschend ist die griechisch-römische Kirche, deren Oberhaupt der Zar ist — bb. Ausnahmen: Polen zur römisch-katholischen Kirche, Bewohner Finnlands und der Ostseeprovinzen zur protestantischen Kirche. — Jude», Mnhammedaner (türk. und tartar. Völker) — c. nach Beschäftigung (hauptsächlich Landwirtschaft — Ackerbaustaat). Ii. Staatliche Einheit notwendig infolge 1. der Abhängigkeit der einzelnen natürlichen Abschnitte: a. dem Tundrengebiet fehlen Holz, Getreide. Salz, allerlei Geräte, b. dem Waldgebiet Getreide, Salz und Werkzeuge, c. dem Ackerbau. Snmpf- und Steppengebiete Holz, Metalle u. f. w. 2. des niedrigen Kulturzustandes und der Uubildung vieler Völker- stamme. Iii. Formen der staatlichen Einheit. 1. Verfassung: unbeschränkte Monarchie (der Zar ist Gesetzgeber und Richter — Reichsrat, Syuode, Senat sind vom Kaiser selbstgewählte Korporationen). 2. Verwaltung: Einteilung des Landes in Gouvernements — Verwal- tungsbeamten bestechlich. Iii, 2. Rußlands Bodengestalt (Seen- und Steppenplatten, Landrücken und breite muldenartige Thalebenen), Klima (kalte, nördlich gemäßigte Zone, kontinentales und ozeanisches Klima) und Pflanzenregionen (der Moose und Flechten — des Waldes — des Ackerbaues und der Steppe). Vergleiche die russische, ungarische, französische und norddeutsche Tiefebene nach Ausdehnung, Bodenbeschaffenheit, Bewässerung! Der augeschwemmte Boden ist Marsch- und Gestland, der gnte Boden mit verwesten Pflanzenstoffen ist der Humusboden (Schwarzerde). Die Plateaus bestehen aus Grämt. Je näher dem Meere, desto Wasser- reicher der Boden. Weichbodenarten sind Sümpse, Moore, Maremmen, Tundren. Die Sümpfe haben noch einen sichtbaren Wasserspiegel, Moore, Maremmen und Tundren eine zusammenhängende Pflanzendecke. Die Moore Schwabens heißen Riede, die Bayerns Möfer und die Böhmens Filze. Ebenen mit meist trocknem Boden sind Heide, Pußte, Steppe (grasige, salzige und sandige Steppe.)

3. Europa in natürlichen Landschaftsgebieten - S. 8

1898 - Leipzig : Wunderlich
— 8 — lich. Der Verkehr ist daher nur aus wenige Übergangspunkte beschränkt, die durch die festen Plätze aus dem hohen bulgarischen (rechten) Ufer be- zeichnet sind. Warum konnte sich Bukarest zur Hauptstadt entwickeln? B. liegt an der Grenze der im W sich ausbreitenden Getreidegegenden und der östlichen Steppenlandschaften, die teilweise durch künstliche Be- Wässerung für den Ackerbau gewonnen worden sind; am Fuße der Kar- paten sind günstige Verkehrslinien (Nachweis). Warum Rustschuk Hafenstadt? — steile Ufer — an Bulgarien ein fruchtbares Hinterland. Wie ist das Delta der Donau entstanden? Die Süßwasser- fluten und die Meereswogen stauen sich an der Mündung der Donau. Schutt und Schlamm, den die Binnengewässer von den Gebirgen (Eiser- nes Thor) mitgebracht haben, senken sich hier zu Boden, weil durch die Stauung die weitere Tragkraft des Flußwassers ausgehoben wird und so bilden sich durch allmähliches Aufschichten Untiefen, Bänke und Barren, zwischen denen sich das Flußwasser mehrere Ausflüsse gebahnt hat. Welche Gefahr entsteht hieraus für die Schiffahrt und welche Pflicht für die interessierenden Handelsvölker? Keiner der Wasserarme führt einen überwiegenden Teil der Wassermasse ins Meer, und da das Gefälle ein sehr geringes ist, ist der Zugang zu dieser wichtigen Wasserstraße der Gefahr steter Versandung ausgesetzt. Die europäischen Großstaaten haben daher die Barre vor der Sulina weggeräumt und dadurch Seeschiffen den Eingang ins Innere ermöglicht. Ii, 3. Walachen v. flaw. wlach, verw. dem germanischen val^h, wälsch, welsch — fremd, ausländisch. So nannten die angrenzenden Russen und Polen die romanisierten Elemente Daciens. Die Namen Wallonen. Wales haben eine ähnliche Bedeutung. Rumänen v. Rum, der orientalischen Form für Roma. Romania, die Stadt der Romuni, verdeutscht Rumänen, eines Romanvolkes, das aus der Vermischung von römischen Kolonisten und Dakern hervor- gegangen ist. Die Morgenländer nennen die Griechen, ja überhaupt alle Europäer Rumi, daher auch der Name der Landschaft Ru- melien. Dobrudfcha (v. flav. dobr = gut) — gute Landschaft, ist zwar als Weideland geschätzt, verdient aber den Namen nicht. Transsilvanische Alpen. Siebenbürgen, wurde von den Ungarn, die im Reichstage lateinisch sprachen, Trans-silvania=Land jenseits des Waldes genannt. Balkan und Karpaten. (Siehe S. 3, 5.) Bulgaren, sinn. Bolgaren, Wolgaren, nach ihrer Hauptstadt Bolgar,

4. Europa in natürlichen Landschaftsgebieten - S. 120

1898 - Leipzig : Wunderlich
— 120 — Kirgis von kir — Steppe, Wüste und von gis = durchziehend, also Wüstenbewohner. Ukraine von krai —Rand, Grenze und von u —an, also Land an der Grenze. Politisches? Das Kaiserreich Rußland ist seiner Staatsverfassung nach eine unbeschränkte Monarchie. Der Zar ist Gesetzgeber und Richter in weltlichen wie in geistlichen Dingen; denn er ist auch Oberhaupt der griechisch-katholischen Kirche. Reichsrat, Synode, Senat sind vom Kaiser selbstgewählte Korporationen, die ihn in seinen Regierungsgeschäften unterstützen. Die russischen Be- amten sind größtenteils bestechlich, weshalb die segensreichen Neuer- uugen dem Volke wenig zustatten kommen. Die Leibeigenschaft ist zwar aufgehoben, aber das Landvolk wird von den Großgrund- besitzen! noch hart bedrückt. Hinterlist, Treulosigkeit, Habsucht, feige Rachsucht, Völlerei sind Charaktereigenschaften des Volkes. Völkerschaften? — Slaven (Polen, Lithauer, Kosaken), Mongolen Finnen, Esthen, Lappen, Samojeden, Kirgisen, Kalmücken) und Juden. Iii, 1. Rußland. Trotz seiner gewaltigen Grüfte zur staatlichen Einheit bestimmt. A. Gewaltige Größe. 1. Gewaltig a. nach Lage (zwischen 46.—70.0 nördlicher Breite und 42.—78.° östlicher Läuge), b. nach Größe (90000 [J Ml. oder 5,4 Millionen qkm, also über die Hälfte von Europas Gesamtgröße), c. nach Grenzen (an 4 Meeren mit vielen Meerbusen — aber Binnenmeeren, die am Ausgange nach den Weltmeeren von fremden Völkern besetzt sind — nur 1 Hase« im N, der 7 Monate zuge- froren ist). 2. Bedeutung dieser gewaltigen Ausdehnung a. für das Klima (Kontinentalklima, d. h. im Sommer große Hitze, Regenarmut, zeitige Winter, starke Nachtfröste. Gegensatz: Küste am Nördlichen Eismeer (Eiskeller) in der kalten Zone, Südküste sehr warm, im N viel Niederschläge), b. für die Bewohner (verschiedene Natnrreichtümer im N und S und im Innern — Verkehr erschwert, besonders im N und in den Tundren und Steppen), c. für die Geschichte (das beste Verteidigungsmittel in der großen Ausdehnung des Landes — Napoleons Kriegszug nach Rußland). B. Zur staatlichen Einheit bestimmt. I. Die staatliche Einheit begünstigt

5. Europa in natürlichen Landschaftsgebieten - S. 127

1898 - Leipzig : Wunderlich
— 127 — Dorsche genannt, laichen. Folge? — Kabeljaufang — 20000 Fischer verkehren hier zwischen Jannar und April; der getrocknete Kabeljan heißt Stockfisch, der gesalzene und ans Klippen getrocknete Klippfisch oder der nnr gesalzene Laberdan, ans dessen Leber der Leberthran bereitet wird. Im Innern des Skager Nack giebt es viele Hnmmer und Anstern. Bei Hammerfest werden Walfische gefangen. Schiffahrt und Handel: Bergen (47 000 Einw.) wegen seines lebhaften Seehandels das „nordische Hambnrg" genannt. — Ans- fuhr? — jährlich 400000 t eingesalzene Fische, 150000 t Stock- fische ans den nördlichen Häfen kommen hierher znm Verlans. Trontheim (25000 Einw.), die ehemalige Krönnngsstadt der nor- wegischen Könige, fährt Obst und Holz ans — Hanptstapelplatz für den Verkehr mit den nördlichen Provinzen, mit Christiana, der Hanptstadt Norwegens 140000 Einw.) und mit Stockholm dnrch Schienenwege verbnnden. Hammerfest (2300 Einw.) in der Nähe des Nordkaps, nördlichste Stadt der Erde, Handelsplatz für Lappen (Pelztiere) — rnfsische Schiffer holen hier engliche und dentsche Waren nach Kola und Archangel — Ausgangspunkt der Expeditionen nach Spitzbergen und ins Karische Meer — Endstation der enropäischen Telegraphenleitung 21/2 Monate Tag — Mitternachtssonne. Ein wohner? — Die ältesten Einwohner sind die Lappen, die ans Finn- leint) mit dem Renntiere eingewandert sind. Während der Völker- Wanderung kamen die Goten über die Ostsee und siedelten sich hier an. Das kalte Klima, der harte, steinigte Boden stählten den Körper, die Gefahren der Jagd und der Seefahrten weckten den Mnt und das Gottvertrauen. Sie hielten zähe an ihren alten Sitten und Gebräuchen. Angesichts der gewaltigen Naturereignisse, der mächtigen Felswände und der anstürmenden Meereswogen hielten sie lange fest an dem alten germanischen Götterglanben und an dem religiösen Naturdienst unserer Vorfahren. Gegenwärtig bekennen sich Schweden und Norweger zur evangelisch-lutherischen Religion. Die Vorsteher der Landeskirche sind Bischöfe; in Upsala wohnt der Erzbischos, der Primas des Reiches. Staatliches? Schweden und Norwegen sind zwei in eine Personal- union verbundene konstitutionelle Königreiche. Der gesetzgebende Körper ist der Reichstag in zwei Kammern. Provinzen? Gotland Svealand, Norrland, Lappland. Ii, 2. Entstehung und Nutzen der Fjorde, Qnerthäler, Schären und Losoten? Fjorde und Qnerthäler bilden oft eine durchgehende Spalte und führen aus die Vermutung, daß sie ursprünglich dnrch seit- liche Brüche der Erdrinde entstanden sind. Die Gletscher haben die

6. Außereuropäische Erdteile - S. 64

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 64 — 2. Die Indianer vernachlässigen ihre Kranken. Wird ein Indianer van einer ansteckenden Krankheit befallen, so läßt man ihn ohne jede Hilfe. Seine gesunden Nachbarn brechen ihre Zelte ab und schlagen sie aus Furcht vor Ansteckuug erst in weiter Ent- sernung vom Kranken wieder auf. Der arme Mensch ist dann in seinem elenden Wigwam mutterseelenallein der Kälte, dem Hunger und dein Durste, ja auch den wilden Tieren preisgegeben und geht gewöhnlich elend zu Grunde. 3. Die Indianer huldigen dem Branntweingenuß und be- rauschen sich oft bis zur Bewußtlosigkeit. Für „Feuerwasser" giebt der Indianer das Wertvollste und Uneut- behrlichste hin. Ist er dann betrunken, so wird er in widerlicher Weise zärtlich. Ein Reisender war z. B. Zeuge, wie ein Indianer einige Schlucke Branntwein in den Mnnd nahm, dann einen Stammesgenossen umarmte und ihm aus seinem Munde den Schnaps einflößte. Hierdurch wollte er zeigen, wie sehr er seinen Freund schätze. 4. Die Indianer führeu blutige Kämpfe untereinander. Geringer Ursachen wegen geraten benachbarte Stämme in Zwist und bekriegen sich dann manchmal jahrelang. Mit entsetzlichem Geheul stürzen sich die Kämpfer aufeinander und suchen sich mit dem Tomahawk, dem langstieligen Schlachtbeile, niederzuschlagen. Sobald ein Kämpfer stürzt, zieht sein Widersacher blitzschnell ein scharf geschliffenes Messer aus dem Gürtel und zieht dem Gefallenen die Kopfhaut samt den Haaren herunter. Diese Kopfhaut, Skalp genannt, dient dann als Siegeszeichen. Auch die Gefangenen werden nicht geschont. Man bindet sie an Baum- pfähle und peinigt sie langsam zu Tode. 5. Die Indianer vermindern durch sinnlose Jagden die Zahl der Büffel immer mehr. Zu dieseu sinnlosen Jagden werden hauptsächlich die tiefen Schluchten benutzt, deren es im westlichen Teile der Prairie viele Hunderte giebt. So oft sie nämlich an einer solchen Schlucht eiue Büsfelherde antreffen, so können sie der Versuchung nicht widerstehen, eine Jagd anzustellen, wie sie von alters her bei ihrem Volke üblich war. Sie treiben die Herde, wenn sie auch noch so groß ist, mit wildem Geschrei der Schlucht zu, und nun stürzen sich die von wahnsinnigem Schrecken er- grisfenen Tiere zu Taufenden in den Abgrund, wo die ungeheuren Körper, von einer Klippe zur andern hinabrollend, bald eine ungeheure Masse schwarzer, blutiger Leichen bilden. Ein anderes Versahren mutwilliger und massenhafter Vernichtung, dessen sich die Indianer bei der Büsfeljagd bedienen, ist folgendes. Eine lange Reihe berittener Jäger wird, wenn sie eine weidende Herde um- zingelt hat, fchuell geschlossen, man drängt die erschrockenen Tiere nach einen Mittelpunkt zusammen und macht von allen Seiten einen ungestümen

7. Außereuropäische Erdteile - S. 111

1896 - Leipzig : Wunderlich
Ich glaube, daß Jesus Christus zu jedem heidnischen Jndier, der diese Vorschriften zu befolgen sich abmühte, die Worte, die einst so tröstend ins Herz des jüdischen Schriftgelehrten *) sielen, sagen würde: „Du bist nicht ferne von dem Reiche Gottes." V. Wem gehört Indien? 1. Bewohnt wird es in der Hauptsache von den Hindu (199 Millionen). Auf diesem 93tlbe **) seht ihr im Vordergründe eine Hindufamilie der ärmeren Volksklasse. Beschreibt! (Ter Mann ist schlank und wohlgebildet vou bräunlicher Hautfarbe. Sein Gesicht ist schön und hat milde Züge. Die Backen treten nicht stark hervor, die Augen sind groß. Der Kopf ist rund, der Mund klein, Kopf- und Barthaar sind schwarz und fein. Hände und Füße sind klein und zart gebaut. Seine Kleidung besteht nur in einem um die Hüften gewundenen Tuche und einer turbanähnlichen Kopfbedeckung. — Die Frau auf der Bank vor der Bambushütte ist noch zierlicher gebaut als der Mann. Sie trägt ein weites Gewand, das von den Hüften heruntergeht, ein leichtgewebtes Tuch, das Kopf und Oberkörper bedeckt, und als Schmuck Riuge an Nase, Hand und Fuß.) — Auch vornehmere Hindus zeigt unser Bild! (Leichte Jacke, leichte Beiukleider aus Leinwand oder Seide, Sandalen). 2. Die Besatzer des alten Wunderlandes sind gegenwärtig die Engländer. Die Königin von England ist gleichzeitig Kaiserin von Indien und läßt das Land durch einen Vicekönig verwalten. Dieser Vicekönig hat seinen Wohnsitz in Calcntta (Lage!) Calcntta war noch vor huudertsüuszig Jahren ein ganz unbedeutender Ort. Seitdem es aber Sitz der englischen Regierung ist, ist es großartig emporgeblüht. Es zählt ungefähr eine Million Einwohner und hat 50 km im Um- fange. Der Handel ist jetzt von der größten Bedeutung. Ausgeführt werden besonders Zucker, Baumwolle, Indigo, Opinm***), rohe Seide und Seidenwaren. Man unterscheidet eiue^weiße" und eine „schwarze" Stadt. Erstere besteht aus den prachtvollen Palästen reicher Engländer und ist vielleicht die schönste von allen außereuropäischen Städten. Hier erhebt sich auch der Gouvernementspalast, welchen der Vicekönig Indiens bewohnt. Im Norden liegt die schwarze Stadt mit ihren engen und krummen Gassen, in denen der Unrat sich häuft. Die kleinen Holz- und Lehmhütten sind znm Teil mit Stroh oder Bambus gedeckt und machen einen recht kläglichen Eindruck. Hier ist die Wohustätte der armen Hindu; hier auch rafft die Cholera au einem heißen Sommertage nicht selten an 1000 Menschen hinweg, denn die Unreinlichkeit der Stadt *) Marc. 12, 34. **) Völkertypen von Lehmann-Leutemann. — 6 Tafeln ä 3 Mk. 20 Pfg. Bild Nr. 4 Hindufamilie mit Hütte, Hausgerät und Waffen. ***) Mohnsaft. — Genauer bei China.

8. Außereuropäische Erdteile - S. 84

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 84 — 3. Beide sind durch eine Halbinsel in zwei Teile geschieden. a. Die Apenninenhalbinsel teilt das europäische Mittelmeer in ein westliches und ein östliches Becken, d. Tie Halbinsel Ankatan teilt das amerikanische Mittelmeer in den Golf von Mexiko und das karaibische Meer. 4. Beide sind Teile des atlantischen Ozeans und stehen mit ihm durch Meeresstraßen in Verbindung. (Straße von Gibraltar. — Florida-Straße.) 5. Beide stehen durch einen künstlich gesch asfenen Weg noch mit einem anderen Weltmeere in Verbindung. (Kanal von Suez — Der int Bau begriffene Nicaragua-Schiffskanal). c. Zitl: Vergleiche die Thätigkeit der spanisch-portugie- sischen Einwanderer mit der der englisch-dentschen Einwanderer. Das Resultat lautet: 1. „Der spanisch-portngiesische Stamm hat die neue Welt ent- deckt, hat Südamerika und Mexiko besessen, aber nicht gebaut im Schweiße seines Angesichts, sondern als fremder Eindringling hat er sich mit nner- fättlicher Habgier und Grausamkeit an den edlen Metallen zu bereichern gesucht. 2. Der englisch-deutsche Stamm hat Nordamerika in Besitz genommen, hat das Blockhaus gezimmert aus den Stämmen des Ur- Wäldes, hat die Wälder gelichtet im Kampfe mit einer gewaltigen Natur und mit den wilden Eingeborenen, er hat den Boden bebaut und nutzbar gemacht. Jetzt sind Städte geworden aus einsamen Niederlassungen, die noch vor wenigen Jahren Jagdgründe des roten Mannes, Weideplatz von Büffelherden und finsterer Urwald waren. Das Dampfroß eilt durch weite Strecken, und prächtige Dampfschiffe durchfurchen die Ströme." ä. Zit!: Welche Bedeutung hat es wohl für Nordamerika, daß daselbst das Hauptgebirge ein Randgebirge und nicht ein Scheidegebirge ist? Dieser Umstand hat Bedeutung: 1 Für das Mima und zwar a. für die Menge der Niederschläge. Da sich das Felsen- gebirge von Nord nach Süd zieht, so hält es die vom stillen Ozean aussteigenden Regenwolken auf und zwiugt sie, ihre Feuchtigkeit zeitig niederzuschlagen und bewirkt so, daß hinter seinen Kämmen regenarme Landstriche liegen. — In Europa werden die vom atlantischen Ozean kommenden Regenwolken nicht vorzeitig entleert und können sich daher fast über den ganzen Erdteil gleichmäßig verteilen.

9. Außereuropäische Erdteile - S. 158

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 158 — Iii. Wem gehört das Hochland von Iran? 1. Der größere westliche Teil gehört den Persern, also den Nachkommen jenes Volkes, das einst zu Zeiten des Cyrns ibibel- knnde!) fast über ganz Borderasien herrschte. Die Perser sind von mittlerer Größe, gewandt und kräftig. Ihre Hautfarbe ist fast weiß. Ihre Züge sind meist schöu. Sie sind höflich und anschmiegend, neigen aber zur Heuchelei und Lüge. Sie lieben Glanz und Pracht und bringen das am liebsten in der Kleidung zum Ausdruck. Ihre Häuser sind sehr leicht gebaut und bestehen meist nur aus einigen Zimmern, die gewöhnlich nach der Nordseite offen, d. h. statt mit einer Wand mit einer Reihe dicht aneinander befindlicher Fenster von buntem Glas versehen sind, die man nachts aufstellt, am Tage aber wegnimmt. Die Diele besteht aus Stein und ist bei Reichen mit Teppichen, bei Armen mit Matten be- deckt. Man findet in den Zimmern weder Tisch noch Stuhl. Die Perser sitzen auf Teppichen oder niederen Polstern mit untergeschlagenen Beinen. Das Essen wird auf Präsentiertellern gebracht. Will der Hausherr schlafen, so briugt man ihm ein rundes Kissen, und schläft er auf der- selben Stelle, auf der er gegessen oder gefeffen hat. — Die Perser be- schästigen sich teils mit Ackerbau und zwar meist mit Hilfe künstlicher Bewässerung, teils mit Viehzucht. Insbesondere züchtet man Pferde und zweihöckerige Kamele, außerdem beschäftigt man sich auch mit Teppich- Weberei. Die Perser sind meist Muhamedauer. (Allah und sein Prophet Muhamed!) Eiu kleiner Teil gehört zu den Feueranbetern, d. h. er verehrt Gott unter dem Bilde des Feuers. Diese Leute treiben kein Handwerk, zu deuen Feuer erforderlich ist. (Schmiedehandwerk z. B.!) Sie löschen kein Feuer und blasen keine Kerze aus. Der Herrscher Persiens sührt den Titel Schah. Er hält Hof in Teheran. (Zeigen!) 2. In den kleineren östlichen Teil Irans teilen sich die Afghanen und die Balutscheu. a. Die Afghanen haben den nordöstlichen Teil inne. Sie sind meist Nomaden und zeichnen sich sowohl durch Tapferkeit, als auch durch Raubsucht aus. Die Hauptstädte vou Afghanista sind Herat und Kabul. Bon Herat aus führt über Kabul eine wichtige Straße ins alte Wunder- land Indien. (Kabulfluß! — Bergt S. 98.) b. Die Balutfchen besitzen den südöstlichen Teil Irans, ein Gebiet, welches zum größteu Teil Wüste ist. Sie sind Nomaden und unter- nehmen gleich ihren nördlichen Nachbarn gern Raubzüge in die Weite. Zusammenfassung und Einpräguug an der Hand der Übersicht. Iran. 1. Lage und Grenzen. 2. Bodeubefchaffenheit.

10. Außereuropäische Erdteile - S. 171

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 171 — einer Akazienart (Acacia arabica gummifer). Dieser Saft fließt von selbst aus, erhärtet an der Luft zu undurchsichtigen Perlen und wird abge- kratzt und in den Handel gebracht. Wozu verwendet man das Gummi arabicum? (Klebstoff? 0. Weiter unterrichtet uns die Karte über die Bewässerung Arabiens. Sie zeigt uns, daß Arabien sehr schlecht bewässert ist, denn auf der ganzen großen Halbinsel bemerken wir auch nicht einen einzigen Fluß. Arabien hat überhaupt gar keine Flüsse iu unserem Sinne, fügt der Lehrer hinzu: Es besitzt nur Wadis, d. s. Vergriffe, die nur zur Regenzeit Wasser führen, sonst aber völlig trocken liegen. Wie erklärst du das? (Die Randgebirge versperren den Seewinden den Weg ins Innere. — Darum, fügt der Lehrer hinzu, herrscht auch im Innern Arabiens eine schier unerträgliche trockene Hitze, die im Juni, Juli und August oft bis zu 45 " C. steigt und durch den um diese Zeit wehenden Glutwind noch lästiger und gefährlicher wird. Ii. Wer bewohnt die arabische Halbinsel? 1. Den größten Teil der Bevölkerung bilden die Beduinen (d. i. Kinder der Wüste), ein in Stämmen und Horden umherschweifendes Nomadenvolk. Die Kleidung des Beduinen besteht aus einem wollenen Hemde und einem langen Mantel, dessen weiße und braune Streifen der Haut des Zebras nachgeahmt sind. Um den Kopf windet er ein wollenes Tuch, deu Turban. Mit seinen Kamelen, Pferden und fettschwanzigen Schafen zieht er von einer Oase zur andern und schlägt bald hier, bald dort sein leichtes Zelt ans. Seine Speise sind süße und saure Kamels- milch, ungesäuertes Brot, Datteln und Trüffeln. Als Waffe dienen ihm eine lange Flinte und ein Meffer, das im Gürtel steckt. Nicht selten fällt er über vorbeiziehende Karawanen her und beraubt sie. Aber Plünderung bei Nacht und Diebstahl sind ihm ein Abscheu. Dem Be- siegteu und Beraubten giebt er Speise und Obdach. Wer sich vor der Reise seinen Schutz erkauft, dem darf kein Haar gekrümmt werden. Gegen seinen Gast ist der Beduine äußerst freigebig. Er läßt ihn aus seiner Schüssel essen, auch wenn er selbst hungrig ist. Sein gegebenes Wort hält er sogar seiuem Feinde. Mannesehre steht ihm höher als das Leben; Schande wäscht er nur mit Blut ab, und sein Feind verfällt früher oder später seiner Rache. 2. Außer diesen schweifenden Arabern giebt es auch seßhafte, die in den Städten der Küstenlandschaften oder in den Oasen des Innern ihre Wohnsitze aufgeschlagen haben. Sie stehen teils unter türkischer Herrschaft (Westküste!), teils bilden sie kleine Staaten für sich. (Im Innern z. B.) Ein kleiner Teil Arabiens steht auch unter englischer Herrschast. Englischer Besitz ist die Stadt Aden mit Umgebung. Adeu ist stark befestigt und beherrscht die Straße von Bab el Mandeb, die das rote Meer mit dem arabischen Meere verbindet. Kein Schiff kann ohne Willen der Engländer ans der wichtigen Verbindnngsstraße
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