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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Teil 3 - S. 54

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 54 — e. Beschäftigung der Bewohner. Ackerbau und Viehzucht. (Marschen!) — Bienenzucht (Heide!) — Fischfang und Schiff- fahrt (Nordsee) — Bergbau (Harz!). f. Geschichtliche Erinnerungen. Osnabrück (1648) — Gos- lar (Heinrich Iv.) — 1866. 7. Die Provinz Schleswig-Holstein. a. 3tfl: Wir lernen heute die Provinz Schleswig-Holstein kennen, die im Jahre 1864 den Dänen entrissen wurde. (Zeige!) Zunächst geben die Kinder noch einmal an, was ihnen aus dem Geschichtsunterrichte über die beiden alten Herzogtümer bekannt ist. (Zwei Herzogtümer — auf ewig ungeteilt — Dänemarks Drnck — 1864 — 1866.) I. Sodann gehen wir daran, die Lage der Provinz ge- nauer als dies im Geschichtsunterrichte geschehen war, festzustellen. Wir finden mit Hilfe der Karte: Schleswig-Holstein ist ein Teil der Halb- insel Jütland und wird begrenzt im Westen von der Nordsee, im Süden von der Elbe, im Osten von der Ostsee und im Norden von dem Flüß- chen Königsau (Grenze gegen Dänemark!) Es breitet sich also zwischen zwei Meeren und zwei Flüssen aus. Durch die Eider (Zeige und be- stimme die Richtung!) wird die Provinz in eine Nord- und eine Süd- Hälfte zerlegt (Schleswig im Norden, Holstein im Süden.) Ii. Auch über die Bodenbeschaffenheit der Provinz giebt uns die Karte einige Aufklärung. (Schleswig-Holstein ist fast völlig eben. Nur an der Ostküste bemerken wir Erhebungen. Dieselben sind gering.) Woraus schließt du dies? (Farbentöne!) Übrigens könnten wir auch aus dem Laufe der Flüffe schließen, daß der Osten höher liegen muß als der Westen. Inwiefern? (Die meisten Flüsse der Halbinsel fließen von Osten nach Westen. Der Osten muß also höher liegen, denn das Wasser fließt immer den Berg hinab. — Fasse zusammen! — Wir wollen aber die Bodenbeschaffenheit der Provinz noch näher kennen lernen! Wir unterscheiden zu diesem Zwecke drei von Norden nach Süden neben einander verlaufende Landstriche, nämlich einen Landstrich an der Nordsee, einen an der Ostsee und einen, der zwischen beiden sich erstreckt. (Zeige!) a. Der westlichste Teil ist Marsch gebiet. Schildre! (Deiche ziehen sich wie hohe Mauern an der Küste hin — banmloser Rasenteppich, durchzogen von blinkenden Wassergräben und belebt von roten Milchkühen und mutigen Pferden — frnchtbare Felder mit langhalmigem Getreide, Raps, Bohnen und Erbseu. — Bergl. 1. Abt. S. 44—47.) b) An diese fruchtbare Landschaft schließt sich, wenn wir von Osten

2. Teil 3 - S. 57

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 57 — Wohnsitze auf die Stärke der Bevölkerung in Schleswig-Holstein! —- Fasse zusammen! Vi. Die geschichtlichen Erinnerungen, die sich an Schleswig- Holstein knüpfen, haben wir schon am Eingange unserer Be- trachtung erwähnt. Stelle sie noch einmal übersichtlich zusammen! Merke, daß noch heute ein kleiner Teil der Bewohner dänisch spricht. Diese Leute wohnen im nördlichsten Teile der Provinz. (Zeigen.) Ihre Zahl nimmt nach und nach ab. Wie erklärst du dies? (Deutsche Schule — Deutscher Heeresdienst!). Fasse zusammen, was du über Schleswig-Holstein bis jetzt erfahren hast! b. Jirl: Wir sprechen heute von dem Kanal, der Nordsee und Ostsee verbindet. I. Welchen Weg nimmt der Kanal? Er nimmt seinen Anfang bei dem Orte Brunnsbüttel an der Elbmündnng. trifft dann bei Wittenbergen den Eiderfluß, folgt dem Laufe der Eider bis Rendsburg und mündet endlich bei Holtenau in die Westseite des Kieler Hafens. Ii. Wie ist der Kanal beschaffen? Die Tiefe dieses Wasserweges beträgt aus der ganzen Strecke 9 in. Die Sohle besitzt 22 m. Der Spiegel aber 65 in Breite. — Veran- schaulichung dieser Zahlen mit Hilfe bekannter Größen. (Ausdehnung des Schulzimmers, Breite einer bekannten Straße u. s. w.) und durch Wand- taselzeichnnng. 65 m 22 m Die Länge des Kanals könnt ihr auf der Handkarte mit Hilfe des Zirkels und des Maßstabes selbst ausmessen. Nehmt nach Angabe des Maßstabes 20 km in die Zirkelöffnung! Meßt die Entfernung von Brunnsbüttel bis Wittenbergen! Von Wittenbergen bis Rendsburg! Von Rendsburg bis zur Einmündung! Wie lang wird also uugefähr der Kanal? (100 km.) — Fasse zusammen! Iii. Welche Vorteile verspricht man sich von diesem Kanäle? Unter Leitung des Lehrers wird festgesetzt: 1. Der Nordseekanal soll zur Sicherung der deutschen Küste beitragen. Wenn jetzt die Dänen, die Russen oder die Schweden

3. Teil 3 - S. 56

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 56 — womit sich die Bewohner der Provinz beschäftigen! (Die Schüler führen aus: Tie fruchtbaren Landstriche im Westen Marsch! und im Osten Thon- und Lehmboden!) ermöglichen Viehzucht (Milchwirt- schaft, Butter- und Käsebereitnug!) und Ackerbau. Tie weiten Sand- flächen (Heide) im Inneren regen zu Schaf- und Bienenzucht an. Das nahe Meer veranlaßt Fischfang und Handel. Mit dem zuletzt genannten Erwerbszweige wollen wir uns noch etwas eingehender be- schäftigen. Welche Gegenstände mögen wohl von Schleswig-Holstein aus versandt werden? (Getreide, Pferde, Rinder, Butter, Käse, Fett, Felle, Wolle und Fische, z. B. Flundern, Heringe und Sprotten.) Begründe dies! — Und wo mag der Handel besonders seinen Sitz haben? Sicher- lich in den Städten, die an der Küste des Meeres liegen.) Nenne solche! (Flensburg, Schleswig, Kiel.) Warum sind wohl diese Städte ganz be- sonders zu Hafenstädten geeignet? (Tiefe Städte liegen an tief einge- fchnittenen Buchten, welche den Seeschiffen Schutz vor Sturm und Wellen bieten und gestatten, daß die Schiffe bis weit hinein ins Land gelangen können.) Besonders ausgezeichnet ist in dieser Hinficht Kiel. Es liegt an einer der schönsten Buchten der Ostsee und besitzt einen Hafen, der so viel Tiefe befitzt, daß die größten Schiffe ihn benutzen können und so geräumig ist, daß Hunderte von Fahrzeugen gleichzeitig in ihm sich auf- halten können. Von der Kieler Bucht aus führt ein Kanal zur Eider. Zeige! Welche Bedeutung hat er? (Verbindung von Ost- und Nord- fee! Wir werden diese bedeutsame Wasserstraße iu der nächsten Stunde noch genauer kennen lernen. — Wichtig ist als Handelsstadt auch ein an der Elbe gelegener Ort Altona. Zeige ihn und bestimme seine Lage! (Nähe Hamburgs!) — Großen Fabrikanlagen, wie wir sie in Westfalen, am Rhein oder auch in unserem sächsischen Vaterlande (Zwickauer Kreis- hauptmannschaft!) gefunden haben, begegnen wir in Schleswig-Holstein sehr selten. Woher mag das kommen? (Es fehlt der Halbinsel an Bodenschätzen. Sie besitzt weder Kohle noch Eisen. Anch die Wasser- kraft läßt sich wenig ausnutzen, denn die Flüsse haben ein sehr geringes Gefälle.) — Fasse das über die Beschäftigung Gesagte zusammen! V. Die Namen der Ortschaften, die wir uns merken wollen, haben wir bereits genannt. Zähle sie noch einmal auf! Diese Städte liegen, mit Ausnahme von Altona, alle an der Ostküste der Provinz. Sollten sich denn nicht auch im Innern und an der Westküste bedeutende Wohnsitze finden? Prüft die Karte! (Im Innern der Halb- infel finden wir auf unserer Karte keinen, an der Westküste nur ganz selten einen Ort verzeichnet.) Prüft die an der Westküste liegenden Ortschaften mit Hilfe der Städtezeichen aus ihre Größe! Woher rührt der Mangel an Ortschaften im Innern des Landes? (Hohe Geest!) Wie erklärst du das Fehleu der großen Städte im Westen der Provinz? (Mangel an guten Häsen, daher kein Handel — Ackerbau und Viehzucht beanspruchen weite Flächen!) Schließe aus der Zahl und der Größe der

4. Teil 3 - S. 59

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 59 — ist der Kanal um vieles breiter als es sonst ist. Wie denkst du dir nun das Ausweichen? (Warten des einen Schiffes in der Ausweichestelle usw.) b. Wieviel Schiffe benützen wohl jährlich den Kanal? (Man hat ausgerechnet, daß er jährlich von gegen 18 000 Schiffen be- sucht werden wird.) c. Ob die Herstellung des Kanals große Schwierigkeiten bereitet? (Die Schwierigkeiten waren verhältnismäßig gering, da der Boden, der ausgehoben werden mußte, meist aus Lehm und Sand, also nicht aus Felsen) bestand. Aber welch eine gewaltige Menge Boden mußte ausgehoben werden! (Gegen 80 Millionen Kubikmeter Aushub erforderten 71 Millionen Mark Arbeitslohn!) Zusammenfassung und Einprägung an der Hand der Überficht. Die Provinz Schleswig-Holstein. a. Lage. Eider — Ostsee und Nordsee. b. Bodenbeschaffenheit. Marsch, Geest, Lehm (Landrücken!). c. Bewässerung: Nordsee und Ostsee (Buchten!) — Eid er, Königsau, Elbe — Kanal. d. Ortschaften. Kiel, Schleswig, Flensburg, Altona. e. Beschäftigung der Bewohner. Ackerbau und Viehzucht, Handel, Fischfang (Heringe, Austern). f. Geschichtliche Erinnerungen. 1864, 1866. B. Vergleich. a. Jitl: Wir vergleichen heute Weser, Elbe und Oder. Zunächst werden die Vergleichungspunkte festgesetzt. (Quelle, Rich- tnng, Nebenflüsse, Gebiet, Mündung, Länge.) Dann führen die Schüler mit Hilfe der Karte möglichst selbständig aus: 1. Quelle. Alle drei Flüsse stammen aus Mittelgebirgsland- schaften, doch liegt nur die Quelle der Weser auf deutschem Boden. Elbe und Oder entspringen auf österreichischem Gebiete. 2. Richtung. Alle drei Flüffe strömen in der Hauptsache von Südost nach Nordwest. 3. Nebenflüsse. Alle drei Flüsse empfangen den bedeutendsten Zufluß von rechts und zwar ist jeder der drei Zuflüsse ein Niederuugs- ström (d. h.?). 4. Gebiet. Jeder der drei Flüsse kommt durch einen rechten Zufluß dem Stromgebiete seines Nachbarflusses sehr nahe. Die Weser berührt das Elbgebiet durch die Aller, die Elbe nähert sich dem Odergebiet durch Havel und Spree, die Oder reicht durch Warthe und Netze bis ans Weichselgebiet heran. 5. Mündung. Alle drei Flüsse haben in der Nähe ihrer Mündung

5. Geschichtstabellen zum Auswendiglernen - S. 49

1880 - Leipzig : Arnoldi
Zweiter Kursus. Iii. Die neuere Geschichte. 49 1851 die Schleswig-Holsteiner entwaffnet. Allseitige Rückkehr zum Bundestage. — Staatsstreich in Frankreich durch L. Napoleon (2 Dec.); 1852 Dec. 2. Napoleon3 Kaiser. 1853 Krieg Russlands mit der Türkei. Kriegserklärung der Westmächte an Russland 1854. Krimfeldzug. 1855 t Nikolaus von Russland. K. Alexander 2 — Sebastopol von den Verbündeten, Kars von den Russen eingenommen. Friede zu Paris 1856. 1857. 58 Aufstand der Indier gegen die britische Herrschaft. 1858 der Prinz von Preußen Regent. Ministerium Hohenzollern. 1859 italienischer Krieg Viktor Emanuels von Sardinien und Napo- leons 3 gegen Österreich. Schlachten bei Magenta und bei Solferino (4 und 24 Juni). Friede von Villafranca 11 Juli (Nov. Verträge zu Zürich). Österreich tritt die Lombardei ab. 1860 Viktor Emanuel tritt Savoyen u. Nizza an Frankreich ab und macht sich zum Könige von Italien. Garibaldi. Cavour. Bürgerkrieg in Nordamerika — 1865. Präsident Lincoln. — Die Franzosen bekriegen Mexico. Maximilian von Österreich wird als Kaiser eingesetzt 1864, hingerichtet 186 <. 1861 Wilhelm 1 König von Preußen. Ministerium Bismarck (1862). 1863 f Friedrich 7 v. Dänemark. Bundestruppen in Holstein. 1864 Österreicher und Preußen in Schleswig. Die Preußen unter dem Prinzen Friedrich Karl erstürmen die Düppeler Schanzen 18 April, die Insel Alsen unter Herwarth v. Bittenfeld 29 Juni. Friede zu Wien: Christian 9 von Dänemark verzichtet auf die Elbherzogtümer. 1865 Vertrag zu Gastein: Preußen erwirbt Lauenburg. 1866 Zwiespalt zwischen Österreich und Preußen über die schles- wig-holsteinische Angelegenheit. Preußen verbündet sich mit Italien und beantragt die Berufung eines deutschen P arlaments. Juni 1. Österreich verweist die schleswig-holsteinische Angelegenheit an den Bundestag. „ 14. der Bundestag beschliefst auf Antrag Österreichs die Mobilmachung der Bundestruppen gegen Preußen. „ 16. Einmarsch der Preußen in Sachsen, Hannover und Kurhessen. Die hannoversche Armee schlägt am 27 Juni ein preufsisches Corps bei Langensalza und kapituliert am 29 Juni. „ 23. Einmarsch der Preußen in Böhmen: die Elbarmee unter Her warth v. Bittenfeld, die I Armee unter Prinz Friedrich Karl,die Ii Armeeunterdem Kronprinzen vonpreufsen. Moltke. Die österreichische Armee unter Benedek.

6. Teil 2 - S. 167

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 167 — Zur Konzentration. 1, Lesen und Besprechen: a. Vaterland (Jütting und Weber): Der Schwarzwald — Die Donau — Nürnberg — Der Geisbub von Solnhofen. b. Muttersprache Iv. Ausgabe B.: Der Schwarzwald. S. Aussatz. Die Stadt Nürnberg. Auf der schwäbisch - fränkischen Hochebene liegt die Stadt Nürnberg. Diese Stadt hat ein altertümliches Aussehen. Sie ist von Mauern und Gräben umgeben. Ihre Straßen sind eng und winklig. Die Plätze sind mit schönen Brunnen aus Erz ge- ziert. Die Häuser bestehen nur zur Hälfte aus Stein. Der obere Teil ist aus Holz gemacht und mit Türmchen, Wappen und Sprüchen verziert. An der Hausthüre befindet sich ein metallener Thürklopfer. Nürnberg war schon in alter Zeit berühmt. Ju Nürnberg wohnte Hans Sachs. Er war ein Schuhmacher und ein Dichter. Auch Albrecht Dürer hat hier gelebt und schöne Gemälde ge- schaffen. In Nürnberg wurden ferner die Taschenuhren er- fnnden. Auch der erste Globus ist in Nürnberg hergestellt worden. Noch heilte sind die Nürnberger Pfefferkuchen, die Nürnberger Spielsachen und die Nürnberger Bleistifte überall bekannt. 3. Als Dialektprobe für die schwäbische Mundart kann folgendes echt volkstümliche Liedchen benutzt werden, welches sich in „Vom Hasel- rop e Zopfete Bloemen und Nüß" von Flaischlein findet: 1. Komm no net alleweil mit „de Leut", Des geiht blos dumme Geschichte; Weils Becke Rösle so hat gemoi't, Soll i dornoch me richte? 2. Was goht mi's Becke Rösle a', Ond's Thorwarts G'vatterschwester! Der Teufel Holl das Weiberg'schwätz Ond Alte Baseg'läster!

7. Teil 2 - S. 198

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 198 — sogar gänzlich überschwemmt; dann verheerte sie die Femarn und warf sich mit unwiderstehlicher Gewalt auf die deutsche Küste und in die tief ins Land einschneidenden Buchten hinein. Er war ein Schrecknis von unerhörter Furchtbarkeit; das Wasser stieg mehr als 3 m über seine gewöhnliche Höhe und übertraf den bisher bekannten höchsten Wasser- stand von 1694 um 60 cm, den des Jahres 1836 um 67 cm; wie ent- setzlich die hochgeschwollene See vordrang, beweist die Thatfache, daß die Stadt Oldenburg in Holstein, welche zwei Stunden von der Ostfee ent- sernt liegt, noch von dem Wasser erreicht und ein Haus in der Stadt sogar noch verwüstet wurde. Niemand war auf ein solches Naturereignis vorbereitet; denn wenn auch alte Geschichtsbücher der Hansestädte von einer wilden Flut erzählen, welche 1304 die jetzige Insel Rügen von Pommern abriß, so waren seitdem über 5 Jahrhunderte vergangen, und die Begebenheit haftete nicht mehr in der Menschen Gedächtnis; so weit beglaubigte geschichtliche Nachrichten reichen, hat man von einem solchen Wüten der Ostsee nicht gehört. Man betrachtete auch diesmal das An- schwellen des Wassers allgemein als eine der sonst wohl vorkommenden Sturmfluten, die gewisse Grenzen nicht überstiegen; daher überraschte der Eintritt der wirklichen Überschwemmung, die gegen 9 Uhr abends ihren Höhepunkt erreichte, fast überall iu dem Maße, daß die Bevölkerung an der seichten, durch Deiche nicht geschützten Küste sich kaum zu retteu ver- mochte. Von den Städten wurden Stralsund, Rostock, Warnemünde, Kiel, Apenrade schwer beschädigt; am schwersten litt Eckernförde an Schleswigs Küste. Die kleine Stadt liegt aus einer schmalen, von S. nach N. hinlaufenden Landzunge, welche östlich von der Ostsee, westlich von einem Einschnitt derselben, dem Windebyer Noor, begrenzt wird; ein etwa 9 m breiter, starker Damm verbindet die Stadt mit dem kleinen Badeorte Borby. In der Frühe des 13. Novembers rollte die Sturm- flut an dem Strande empor, fegte die nahe gelegene Häuserreihe weg und drang in die Straßen der Stadt; alsdann wühlte das Waffer binnen anderthalb Stunden den mächtigen Tamm hinweg und füllte das Noor, bis es auch aus diesem wie aus einer überfließenden Schale in die Straßen sich ergoß. Nur wenige Stunden noch — und die ganze Stadt wäre hinweggeschwemmt worden; aber glücklicherweise sprang der Wind nach Südost um, und das Wasser strömte rasch ab. Aber eine Stadt in Trümmern blieb zurück; denn gegen drittehalb hundert Häuser waren zer- stört oder beschädigt, über 160 Familien obdachlos geworden. Niemand vermag das Elend zu beschreiben, das diese Flut an dem einem Unglückstage von der Insel Usedom an Pommerns Küste bis nach Jütland entlang getragen hat. Wer möchte auch allen Spuren des Ver- derbens leidtragend nachgehen? Es genüge, um das entsetzliche Unglück zu fassen, ein Blick auf die holsteinische Küste. Das Seebad Travemünde wurde arg verheert, iu dem nahegelegenen kleinen Badeorte Niendorf ver- loren 38 Familien ihr Obdach; die Insel Femarn wurde fast ganz über-

8. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht - S. 73

1879 - Leipzig : Merseburger
— 73 — nur durch des Königs fürsorgliche Nachgiebigkeit vermieden; Olmütz (28., 29. Nov.). Kämpfe für Recht und Ordnung. Die preußischen Truppen besiegen die Revolution in Dresden, Rheinbaiern 1849. und Baden (unter dem Prinzen von Preußen) und die übermüthigen Dänen. Erster dänischer Krieg. Unterdrückung der Deutschen in 1848-1850. Schleswig-Holstein durch die Dänen. Aufstand derselben, unterstützt durch deutsche Krieger unter dem preußischen General Wrangel. Ihr siegreiches Vordringen gehemmt durch den Waffenstillstand zu Malmö (Neid Englands und Rußlands). Erneuerung der Feindseligkeiten 1849. Baien: und Sachsen erobern die Düppeler Schanzen; preußischer General Bonin siegt bei Kolding; da 1850 Friede zu Malmö. Die Herzogthümer kämpfen weiter, werden bei Jdstädt besiegt; ein österreichisches Heer hilft 1851 die dänische Regierung wieder einsetzen. Iii. Krankheit und Tod des Königs. 1857 über-giebt der schwer erkrankte Monarch die Leitung der Staatsgeschäfte feinem Bruder Wilhelm auf je drei Monate; dann die Regentschaft des Landes 1858. Tod des Königs, 2. Januar 1861. Wilhelm I. besteigt Preußens Thron. 1861. . Anhang. 28. Ereignisse in außerdeutschen Ländern. 1. Frankreich. Die Julirevolution. Ludwig Xviii. besteigt den französischen Thron (1815); giebt ein freisinniges Staatsgrundgesetz (Charte). Sein Nachfolger, Karl X. (1824—1830), beschränkt die Volksfreiheit, daher Revolution (Juli 1830), nun Louis Philipp König bis 1848; da Februarrevolution. Frankreich eine Republik; Louis 1848. Napoleon Bonaparte zum ersten Präsidenten derselben erwählt. Er ist der dritte Sohn des ehemaligen Königs Louis von Holland und der Stieftochter Napoleons I., Hortensie; geb. 1808 zu Paris. Nach Napoleons 1. Sturze lebt er in der Verbannung in Deutschland, der Schweiz, Italien und England; versucht dreimal (1830, 1836 und 1840) vergebens Frankreich sich zu erkämpfen: Attentat zu Straßburg (1836); Landung zu Boulogue (1840); gefangen auf Schloß Ham 5 Jahre, Flucht nach England, kommt 1848 wieder nach Frankreich.

9. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht - S. 76

1879 - Leipzig : Merseburger
76 1864. 1866. Staatsbürger. Nach geleisteter Bürgschaft ziehen sich England und Spamen zuruck. Napoleon Iii. beginnt ohne Grund Krieg (1862—63) Festung Puebla und Hauptstadt Mexiko erobert. Mexiko nun ein Kaiserreich unter Maximilian I. (Erzherzog Ferdinand Max von Oesterreich) 1864—1867; im Kriege mit Juarez gefangen und in Vera Cruz (1867) erschossen. Mexiko Republik. Krieg in Nordamerika. Die dortigen englischen Kolonien machen sich durch den nordamerikanischen Befreiungskrieg (1775—83) im Frieden zu Versailles (1783) von der englischen Herrschaft frei. Feldherr Georg Washington und Staatsmann Benjamin Franklin. Diese Freistaaten spalten sich wegen der Sklavensrage bei der Erwählung des Präsidenten Lincoln (1860) in die nördlichen und in die südlichen Staaten: 1861—1865 wüthet zwischen beiden ein entsetzlicher Krieg; die Nordstaaten siegen. Gleichstellung zwischen Weißen und Negern ausgesprochen. 29. Die neuesten^Ereignisse in Deutschland. König Wilhelm I. von Preußen will neben freisinniger Durchführung der Verfassung eine Armeereorganisation. (Kein Olmütz wieder!) Daraus Zwiespalt mit dem Abgeordnetenhause. Nun 1862 v. Bismarck zum Ministerpräsidenten, v. Roon zum Kriegsminister berufen. Heftige parlamentarische Kämpfe, in denen die Regierung siegt. 1. Der zweite dänische Krieg 1864. Die Herzogtümer Schleswig-Holstein sollen dänische Provinzen werden. Da Oesterreich und Preußen (unter Prinz Friedrich Karl) gegen Dänemark (Febr. 1864). 10. April Erstürmung der Düppeler Schanzen. Jütland erobert. 29. Juni Uebergang nach Alsen. Den 30. Okt. Friede: Dänemark tritt die Herzogthümer Schleswig-Holstein und Lauenburg an Preußen und Oesterreich ab. Trotz des Vertrages von Gastein (1865), der das Besitzrecht regelt, immer größere Spannung zwischen beiden, bis zum offenen Bruche im Bundesrathe zu Frankfurt (14. Juni 1866). 2. Der deutsche Krieg. Preußens Anerbieten eines Bündnisses von Sachsen, Hannover und Kurhessen abgelehnt, alle drei Staaten besetzt. Des Königs Aufruf an sein Volk (18. Juni). Die sächsische Armee (23,000 Mann) vereinigt sich in Böhmen mit der österreichischen Nordarmee (250,000 Mann, 800 Kanonen), die hessische am Main mit dem Bundesheere; die hannoversche (20,000 Mann, 52 Geschütze), mit ihrem Könige Georg an der Spitze, ergiebt sich nach

10. Kurzgefaßtes Lehrbuch der Erdkunde - S. 245

1872 - Leipzig : Merseburger
245 stadt des Regierungsbezirkes, in reizender Lage am nördl. Endrande des Meerbusens Schley, hat 13,000 E., die Spitzenklöppelei, Fabrikthätigkeit und Handel treiben. Im Nw. der Stadt das Schloß Gottorp und der alte Graben und Wall Dane- wirke oder Danewerk. Im S. die kleine Handelsstadt Eckernförde mit einem ge- räumigen Hafen (Sieg der Deutschen 1849). Zu Schleswig gehört noch die an der Nordostspitze Holsteins gelegene, ganz flache und kornreiche Insel Fehmarn, durch die Treue, Einfalt und Biederkeit ihrer Bewohner bekannt. — Auf der Westküste von Schleswig liegen Husum, große Viehmärkte und Austernzucht, Tondern, berühmt durch seine Spitzen, und Tönning, lebhafter Handelsverkehr mit England, große Viehtransporte dahin auf Dampfschiffen von London und Hull. An der Westküste liegen die Inseln Sylt, Föhr mir Seebad, Ausiernbänke, und die Halligen, eine Anzahl kleiner, unbedachter Eilande, die Ueberreste der durch Sturmfluten zer- risienen Küste des Festlandes. d. Herzogthum Holstein, 152 nm. mit 580,000 Einw., der südliche Theil der Halbinsel. Ein besonders fetter und reicher Strich Holsteins sind die Ditmarschen im W. Derselbe ist von einem besonders derbkräftigen, seine Frei- heit über alles liebenden Völkchen bewohnt, das noch 1500 bei Hemmingstadt einen glänzenden Sieg über die Dänen errang. Rendsburg, früher Hauptfestung Schles- wigs, an der Eider belegen, da wo der schleswig-holsteinsche Kanal mündet, lebhafter Handel. Kiel, lebhafte Handels- und Universitätsstadt, 24,000 E. Der Hafen gilt für den vorzüglichsten in ganz Europa und ist zum Bundes-Kriegshafen bestimmt. Nicht unwichtig ist der kieler Umschlag, d. i. die Messe im Januar. Bedeutender Fischfang (Sprotten). An der Elbe liegen: der Freihafen Glücksstadt, das große Dorf Blankenefe, von Schiffern, Fischern und Lootsen bewohnt, und Altona, die größte Stadt Holsteins, dicht bei Hamburg, eine schöne und wichtige Handels- und Fabrikstadt von 95,000 E., Freihafen. In der Vorstadt Ottensee, Klopstocks Grab. e. Herzogthum Lauenburg, 21 mm. mit 50,000 Einw., ein wohlhabendes, fruchtbares und waldreiches Ländchen, dessen Herzog der König von Preußen ist. Hauptstadt Ratzeburg, 4000 E., auf einer Insel im gleichnamigen See; ein Theil davon gehört zu Mecklenburg-Strelitz. Lauenburg, a. d. Elbe, etwas größer. Schifffahrt. In Mölln Till Eulenspiegels Grab, 1- 1350. 8. Provinz (Königreich) Hannover und das Jadcgebiet. Grenzen. Hannover grenzt im N. an das deutsche Meer, Hol- stein, Lauenburg und Mecklenburg, im O. an Sachsen, im S. an Sachsen und Hessen und im W. an Westfalen und die Niederlande. Das Jadege- biet wird von Oldenburg und dem Jadebusen umschlossen. Boden. Die Provinz besteht aus einer größeren nördlichen und einer kleineren südlichen, von der ersten durch das Braunschweigische ge- trennten Hälfte, und einem Theile am Harze. Die Beschaffenheit des Lan- des ist sehr verschieden. Der ganze südl. Theil, welcher 3/ö des Harzes begreift, ist gebirgig. Von der nördl. Hälfte ist nur der südl. Rand 'ge- birgig, alles übrige ist durchaus eben. Unter den Gebirgen, den metall- reichsten in Deutschland, sind der Harz, der Sollingerwald, Süntel und Deister die wichtigsten. In der Tiefebene ziehen nur niedere Hügel- reihen. Sie hat zwar höchst fruchtbare Marschen, aber auch viel Geest- land, d. h. höher liegendes, meist sandiges Land, sowie sehr ausgedehnte Haiden, z. B. die lüneburger, die aber von Jahr zu Jahr mehr kultivirt wird. Wieder andere Gegenden sind moorig und reich an Tors. Gewässer. Der Hauptfluß des Landes ist die Weser, welche die Aller mit der Ocker und Leine ausnimmt. Die nördl. Grenze berührt die Elbe. Den Westen durchströmen die Hunte und die Ems mit der Hase, welche in den Dollart mündet. Produkte. Viel Silber im Harze, ebenso Eisen und Blei, Salz und Steinkohlen, Torf; viel und guter Flachs, Buchweizen und wilde
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