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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Teil 3 - S. 105

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 105 — gebirges*), wo nur Kartoffeln und schlechter Hafer gedeihen, und von den dürftigen Feldern, armseligen Wiesen und kleinen Dörfern, die sich auf des Jura kahlen, öden Rücken finden. Sie sprechen weiter von den weiten Moorflächen der Hochebene**), wo trübe Wasserlachen und schwarzer, schmieriger Boden, überzogen von blaßgrünem Moose und raschelnden Binsen sich finden. Sie schildern endlich die fruchtbare Gegend zwischen Regensburg und Passau (Kornkammer Bayerns) und die herrlichen Land- schasten am Main und Rhein, wo Getreide mit schweren Ähren, zartes Gemüse, Hopfen, süßes Obst und edler Wein, ja Tabak und Edelkastanien rasen***). 3. Und wie steht es weiter um die Bewässerung des König- reichs? (Die Karte lehrt, daß Bayern sehr gut bewässert ist. Der Hauptteil wird durch die Donau, welcher Jller, Lech, Isar, Inn, Alt- mühl, Raab und Regen zuströmen, und den Main bewässert. Außerdem finden wir hier zahlreiche Seen, z. B. den Chiemsee und den Königssee. Der wichtige Fluß von Rheinbayern ist, wie schon der Name der Landschaft uns andeutet, der Rheinstrom.) Sprich über Quelle, Lauf und Mündung der bayrischen Flüsfe! Zusammenfassung. 4. Wir wenden nns nun zur Beschäftigung der Bewohner. Diese ist — wie wir längst wissen — vielfach von Bodenbeschaffenheit und Bewässerung abhängig. a. Besonders gilt dies vom Landbau. Wie steht es da wohl zunächst mit dem Ackerbau? (Der Ackerbau ist nicht überall gleich lohnend. Auf den kahlen Höhen des Jura, im rauhen Rhöngebirge und auf verschiedenen Stellen der bayrischen Hochebene liefert er nur geringen Ertrag. In besonderer Blüte steht er dagegen im Donauthale zwischen Regensburg und Passau, im Thale des Mains und in den Landschaften, die der ober- rheinischen Tiefebene angehören.) In diesen fruchtbaren Gebieten wird auch uicht allein Ackerbau getrieben! (Hier beschäftigt man sich auch mit Weinbau, Obstbau und Hopfenbau.) Gewiß! So gedeiht z. B. in der Nähe von Würzburg (Zeige und bestimme die Lage!) vorzüglicher Wein, in der Nähe von Bamberg (Zeige!) ausgezeichneter Hopfen. Daß auch viel Waldbau in Bayern zu finden ist, fagen uns schon die Namen einiger bayrischen Gebirge. (Fichtelgebirge, Böhmerwald, Bayerwald, Spessart.) b. Neben dem Landbau (Ackerbau, Wein-, Obst- und Waldbau) finden wir aber auch Viehzucht im Königreiche Bayern. Doch ist auch sie nicht überall von gleicher Bedeutung. Wo wird sie am meisten in Blüte stehen? (Im südlichen Teile, denn dort finden sich ja an den Abhängen der Alpen grüne Matten mit gewürzhaft duftenden Kräutern.) *) 1. Abt. S. 142. **) 1. Abt. S. 147. ***) 1. Abt. S. 163.

2. Teil 3 - S. 35

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 35 — Die Vorzüge der Provinz Sachsen sind folgende: 1. Ein großer Teil der Provinz ist sehr fruchtbar. Dies gilt zunächst von der Umgegend von Magdeburg. Hier gedeihen, wie wir schon im vorigen Jahre hörten (Vergl. Ii. Teil S. 31), Getreide, Kraut, Zuckerrüben und Tabak in vorzüglicher Weise. Weiter ist das Thal der Helme (Nebenfluß der Unstrnt) von seltener Fruchtbarkeit. In der „goldeuen Aue", so nennt man das herrliche Flußthal, wogt goldener Weizen mit schweren Ähren aus den Feldern, wächst Obst und Gemüse in Hülle und Fülle. Endlich ist auch die Umgegend von Erfurt (Zeige die Stadt und bestimme ihre Lage!) als besonders srucht- bar zu bezeichnen. In weiten, wohlgepflegten und sorgfältig bewässerten Gärten gedeihen da herrliche Blumen und zarte Gemüse, wie z. B. Spargel und Blumenkohl, Salat, Gurken u. s. w. 2. Die Provinz Sachsen besitzt anch wertvolle Boden- schätze, insbesondere Eisen, Braunkohle und Salz. Eisen liefern Haupt- sächlich die Harzberge. (Vergl. 2. Teil S. 67 — 70.) Braunkohlen giebt es am Abhänge des Thüringerwaldes. Salz wird besonders bei Schönebeck (Zeige und bestimme die Lage! — Linkes Elbufer in der Nähe der Saalemüuduug), bei Halle an der Saale und bei furt an der Bode gewonnen. Bei Schönebeck und bei Halle quillt Salzwasser aus der Erde. Dieses Salzwasser, auch Sole genannt, ent- springt in Halle mitten in der Stadt und wird dann in Röhren hinaus zur Vorstadt geleitet. Hier fließt die Sole zunächst in große Holzkästen. Von hier aus wird sie durch vielfach hin- und hergewuudeue Kanäle, in denen Wasser verdunsten und fremde Bestandteile (z. B. Kalk!) sich absetzen sollen, geführt, bis sie sich endlich gestärkt (Wieso?) und gereinigt (Inwiefern?) in mächtige Pfannen ergießt. Diese Pfannen sind flach (0,6 in tief), mäßig breit (5 in ungefähr), aber sehr lang (15 in und mehr!) In diesen Pfannen wird die Sole gesotten. Dichte Dampf- wölken steigen aus und werden durch ein Bretterdach, das sich über der Pfanne befindet, aufgefangen und durch eiue hölzerne Esse zum Hausdache hinausgeleitet. In diesen Pfannen setzt sich nun das Salz zu Boden als feste Masse und wird aus der Mitte der Pfanne von kräftigen Männern mit einem Rechen, der an Stelle der Zinken ein durchlöchertes Eisenblech hat, auf Haufen an den Rand gezogen. Dann wird es mit einer Schaufel, die siebartig durchlöchert ist, herausgehoben, in eiserne Kippwagen (Er- kläre!) geladen, in diesen zur Trockenpfanne gefahren und dort breit geschüttet. Ist in dieser von Feuer erhitzten Trockenpfanne das Salz vollständig getrocknet, so wird es auf dem Bodenräume aufgespeichert und von da in Säcken in den Handel gebracht*) *) Bei dieser Besprechung wird das in der Sammlung „Technologische Tafeln von Max Eschner" enthaltene große Bild „Kochsalzbereitung" vorzügliche Dienste leisten. 3*

3. Teil 3 - S. 91

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 91 — silbernen Knöpfen besetzt. Auf dem Kopfe sitzt ein hoher, cylinderaräger Hut. An den Füßen bemerkt man rote Strümpfe und Schuhe mit großen silbernen Schnallen. Die Mädchen tragen einen kurzen Rock und ein Mieder, aus dem ein blendend Weißes Hemd hervorquillt. Den Kopf schmückt ein breitrandiger, bandloser Strohhut. Rote Strümpfe und kleine zierliche Schuhe vollenden die hübsche Tracht. (Bild vorzeigen!) In dieser Tracht bieten die Vierländer und Vierländerinnen das, was der Boden ihrer Heimat bietet, auf den Promenaden und in den Straßen Hamburgs aus. Im Frühlinge kommen sie z. B. mit Veilchen und Schneeglöckchen, im Sommer mit duftenden Rosen, im Herbste mit rot- wangigen Äpfeln, süßen Pfirsichen und Aprikosen zur Stadt. 3. Zuletzt werseu wir noch einen Blick auf Bremen. Bestimme die Lage. (Bremen liegt an beiden Seiten der Weser und ist ungefähr eben so weit vom offenen Meere entfernt wie Hamburg.) Bremen ist, wie wir bereits früher erwähnt haben, eine bedeutende Handelsstadt. Bedeutend ist besonders der Handel mit Amerika. Schließe daraus auf die Ladung der ankommenden Schiffe! (Tabak, Baumwolle, Reis. Petroleum!) Schließe daraus weiter auf die Industrie Bremens! (Bremen besitzt großartige Spinnereien, in denen die eingeführte Baumwolle, ausgedehnte Ciggarrenfabriken, in denen der Tabak verarbeitet wird, zahlreiche Reismühlen, in denen die Reiskörner von ihren Schalen be- freit werden.) — Allerdings können, wie wir schon bei der Besprechung der Weser (S. 68) erfahren haben, nur kleinere Schisse bis Bremen stromaufwärts fahren. Was weißt du noch hierüber? (In der unteren Weser bringen zahlreiche Sand- und Schlammbänke den größeren Schiffen Gefahr.) Darum hat sich Bremen einen Hafen in der Nähe des Meeres angelegt. Er liegt am Südostende der erweiterten Wesermündung und heißt Bremerhasen. Hier entwickelt sich ein ähnliches Leben wie am Hamburger Hasen. Schildre es! — Ein besonderes Gepräge erhält Bremerhafen aber durch die zahlreichen Auswanderer, die sich hier nach Amerika einschiffen, um dort ihr Glück zu versucheu. Die Deutschstunde wird uns darüber Ausführliches bringen. (Besprechung des Gedichts „Die Auswanderer" von Freiligrath!) Wer nach Bremen kommt, versäumt nicht, das Rathaus zu besichtigen. Schon vor dem Rathause ist etwas Merkwürdiges zu sehen. Dort steht nämlich das älteste Denkmal der Stadt, die Rolandssäule. Das Bildwerk (Abbildung!) stellt einen geharnischten Mann dar. Von seinen Schultern Walt ein farbiger Mantel herab und seine Rechte hält steif aufgerichtet das Schwert. Das Schild hält er an die Brust. Auf diesem Schilde ist eine Ausschrift, die besagt, daß die Bürger von Bremen Gott für die Freiheit danken sollen, die ihnen Karl der Große einst verliehen hat. („des danket gode is min radt"). Im Rathause selbst ist der berühmte Bremer Ratskeller. In ihm wird in riesigen Fässern Wein aufbewahrt, der zum Teil über 200 Jahre alt ist. Von ihm bekommen aber nur

4. Europa in natürlichen Landschaftsgebieten - S. 31

1898 - Leipzig : Wunderlich
— 31 — Anlegung von Dämmen und Reisfeldern); besonders sind die Hügel- gelände der oberitalienischen Seen, die ja viel Geröll und unfruchtbaren Boden abgelagert haben, durch die Kunst in blühende Landschaften um- gewandelt worden. Wie werden die Rohprodukte verwendet? Aus dem Mehle des Maiskornes, der Maisgrütze, wird die Polenta, die Nationalspeise der Italiener, bereitet. Das Maisstroh wird besonders in der Um- gegend von Mailand zu Strohslechtereien benützt. Mit den Blättern des Maulbeerbaumes füttern die Bewohner die Seidenraupe; ihr Ge- spiust verweben sie zu seidenen Stoffen. Die Kalk- und Quarzsteine brauchen sie zur Glasbereitung. Woher kommt das viele Wasser der Poebene? Die Alpen bilden eine Wetter- und Wasserscheide. Die warmen Strahlen der Sonne verwandeln das Wasser des Mittelmeeres in Nebel (die Sonne zieht Wasser), der warme Südwind, Sirocco genannt, treibt sie an die Alpen; hier verdichten sie sich zu Tropfen, und in den höhern Regionen gefrieren sie zu Firnschnee. Vom Föhn in die Schluchten geweht, bildet er die Gletscher, die auch im Sommer ausdauernden Wasserreservoirs der Flüsse. Hieraus werden die fließenden Gewässer jahraus und jahrein gespeist. Infolge ihres starken Gefälles im Oberlaufe reißeu sie viel Geröll und Schlamm mit sich fort, was sie in den und um die Seen ablagern. So bilden dieselben Läuterungsbecken. Warum trotz des Hochgebirges zwischen Italien einer- seits und Frankreich, Schweiz und Österreich andrerseits ein reger Verkehr? — viele Querthäler und Pässe in den Alpen (Suche sie!) — Sie erleichterten die Anlegung von Kunst- (Gebirgs-)straßen (im Zickzack), Eisenbahnen mit Tunnel (Aussuchen!) Warum ließen sich in der Poebene leicht Kanäle und Eisenbahnen anlegen? Inwiefern ist der steile Abfall der Alpen nach der Poebene für Italien ungünstig? Von Frankreich, von der Schweiz und Österreich erheben sich die Alpen allmählich, so daß die Nachbarvölker (Karthager- unter Hannibal, Cimbern, Westgoten, Franzosen unter Napoleon I.) die Kämme beqnemer übersteigen konnten als die Bewohner Italiens, denen die Alpenzüge mit ihren steilen Abhängen wie unübersteigliche Riesen- mauern erscheinen. 3. Po — an, bei (Pommern) —an der Ebene (Poreber —am Berge, poree = am Flusse). Dora Baltea v. Dor —Fluß und Laltea — umgürtend. Lombardia v. Langobardia od. Longobardia (Langbärte?) — kriegerische Männer, welche mit langen Hellebarden (Streitäxten) v. barda — Beil, bewaffnet waren.

5. Europa in natürlichen Landschaftsgebieten - S. 53

1898 - Leipzig : Wunderlich
— 53 — Sevilla (150 T.) mit gotischem Dom — Gebäude mit platten Dächern — Mittelhöfe mit Säulengängen, Blumenbeeten und Spring- brnnnen — Verkehrsmittelpunkt — Königl. Cigarrenfabriken, in welchen der Tabak aus Habaua, Manila und Pnertorico verarbeitet wird. Tabakbau im Laude des Tabakmonopols wegen verboten. Jerez = Weinort (Sherry der Engländer) — Cadiz — befestigter Hafen — Palos (Columbus) — Ausfuhrort der Mineralschätze (Kupfer, Blei, Quecksilber) der S.a Moreua. Schiffahrt von Sevillu, von Cordoba aus. 2. Hochandalusien: Gestalt? — aus Bergterrassen und Hochebenen. Abdachung? — in Terrassen zum Guadalquivir, mit eiuer steileu, schroffen Gebirgskette zum Hügellande der Provinz Cadiz, steil und in wild zerklüfteten Felsen- mauern zum Mittelmeer abstürzend. Höchste Erhebung der Sa. Nevada? Mnlahacen 3638 in — Aussicht übers Meer bis nach Nordafrika (ausmalen). Pflanzenwuchs vom Meeresspiegel bis zum Gipfel? — verschie- dene Regionen: in der warmen Region (1300 in) Kastanienwäldchen, Eichenhaine, dazwischen gedeihen Wein, Feigen, Mandeln, Maulbeerbäume, Obst, Getreide, Oliven, Gemüse — in der mittelhohen Region (2300 m) Weizen und Roggen, Laubhölzer — in der alpinen Region ausgedehnte Bergwiesen — Schueeregioueu von 3000 m mit Alpenseen und ganz wenigen Gletschern. Städte? Malaga—ausfuhrort sür Wein, Seide und Südfrüchte. Granada: — guter Boden, reiche Bewässerung, südliche und geschützte Lage. Folge? — große Fruchtbarkeit (Ausmaluug) — Reichtum — Prachtgebäude (die Alhambra, den ehemaligen Königspalast der Manren nach Bild schildern). In der Umgegend von Carthagena werden Silber-, Blei- und Eisenerze gegraben und Salze ge- Wonnen. Gibraltar — britische Besitzung, die Meerenge mittels Festung und Flotte beherrschend. Ii, 2. Welche Vorzüge hat Andalusien nach mathematischer, geo- graphischer Lage, nach Bodenform und Bewässerung vor andern Provinzen Spaniens? — südliche, tiefe und geschützte Lage, (kein Winter) — die Hitze gemildert durch Seelüfte — häufige Gewitter im April und Mai, reiche Bewässerung, da von allen den im Umkreise lie- genden Höhen Bäche und Flüsse dem in der Mitte der Tiefebene sich hinschlängelnden Hauptfluffe zufließen — die glühenden Sonnenstrahlen reifen den feurigen Wein und die süßen Südfrüchte.

6. Europa in natürlichen Landschaftsgebieten - S. 10

1898 - Leipzig : Wunderlich
— 10 — kleidet — manche unangebaute versteppte Fläche in der Herzego- rvirtct, im Innern Dalmatiens, Montenegros und Jstriens. Klima im Sw? — in den niederen Gegenden warm, im fast regen- losen Sommer sogar sehr heiß. Folge? — die drückende Hitze hindert bereits das Fortkommen der mitteleuropäischen Pflanzenwelt, wie Getreidearten, Obstarten, Kastanien und Nüsse — dagegen ge- deihen in den gut bewässerten Thälern und Niedernngen (Drin- und Na- rentathal) die subtropischen Gewächse, wie Maulbeer-, Lorbeer-, Oleander-, Mandel-, Feigen-, Melonen-, Öl-, Palmenbäume und Weine. Klima im Innern, aus den Hochebenen? — im Winter oft sehr rauh, regnerisch, schneereich, windig — die Bora, ein heftiger, kalter Nordwind, schadet dem Pflanzenwuchs der Hochebene furchtbar. Folge? — wenig Gras — weidende Schafe, Ziegen — ganz wenige Ansiedelungen. Klima am Nordabhang wie bei uns in Mittel- europa. Bewässerung im Sw? (Denkt an den Kalkboden!) — Die Flüsse und Bäche werden von dem schwammartig durchlöcherten Gesteiu aufgesogen. Folge? — Bodeu trocken — Flüsse mit ober- und unterirdischer Bahn, d. h. sie fließen oft lange Strecken unterirdisch fort, bilden oft auch im Erdiunern Seen, deren Abflüffe in tieferen Regionen wieder zu Tage treten. Im Zirknitzer See wird gefischt, gesäet, gejagt und geerutet. (Erklärung siehe unten!) Schildere die Adelsberger Grotte nach dem Lehmannschen Bild! Bewässerung des steilen Sw-abhciitgs? — unbedeutende, im Som- mer versiegende Bäche — Küstenflüsse. Warum? Der größte Fluß an der Küste? — Narenta. Quelle? Lauf? Mündung? — sumpfig, verschlammt, ungesund. Warum? Pflicht? Stromregu- lierung durch den östreich. Staat. Produkte? — Tabak, Wein, Oliven, Feigen. Bewässerung des Nordostabhangs? — Drina, Bosna. Quelleu? Richtung? Länge? Thäler? — geschützt vor deu kalten Winden fruchtbarer Lößboden. Folgen? — Anbau von Korn, Weizen, Mais, Hülsenfrüchten, Obst, Tabak. Gewächfe auf den Abhängen und Gipfeln infolge der reichen Bewäffe- ruug? — viel Wälder von Nadelbäumen und Eichen (viel Eicheln — Schweinezucht) — viel Wiesen mit nahrhaften Kräutern und Gräsern. Folge? — Sennenwirtschaften — Viehzucht (Schafe, Ziegen, Rinder und Schweine). Folgen der Abholzungen? Bodenschätze? — Mineralreichtum an Eisen-, Kupfer-, Zinnerzen, an Salzen — bedeutende Kalk- und Marmorbrüche. Warum trotzdem Industrie gering? — wenige Kohlenlager und der geringe Unter- nehmungsgeist der Bewohner. Ausfuhr? Einfuhr? Häfen? Ver- kehrswege? — Thalbahnen — Kunststraße durch das Bosnathal

7. Europa in natürlichen Landschaftsgebieten - S. 50

1898 - Leipzig : Wunderlich
— 50 — den Pyrenäen kommen, zur künstlichen Bewässerung zu verwenden. Es fehlt dem Lande an Menschen, und die wenigen Bewohner scheuen sich, die mühevollen und kostspieligen Kanalbanten auszuführen; sie begnügen sich, die Ufer zu bewässern. Produkte? Getreide, Ölbaum, Maulbeer- bäum, Weinrebe, Gemüse. Pyrenäen: Lage und Richtung? Gestalt? Kammgebirge — Faltengebirge mit niedrigen, parallelen Vorketten, besonders auf der spa- nifchen Seite. Höhe? — am höchsten in der Mitte um die Quelle der Garonne, wo die Granit- und Kalkstöcke der Maladetta-Gruppe 3400 in erreichen — Hochgebirge mit Schnee und Eis. Abhänge der Kalkberge? — steil und wunderlich geformt — schroffe Felsen — tiefe Schluchten — die Cirkusthäler vou hohen förmlichen Ringmauern eingefaßt. Verkehrs- straßen? — wenig Pässe: Rolandsbresche, das Roncesvallesthal (Straße von Pampelona in Navara nach Frankreich) — die Hauptstraßen (Eisen- bahnen) führen über die niedrigen Endteile (Umgehungsbahnen) von Paris nach Madrid, Cadiz — Völkerscheide. Bewässerung? — arm (besonders im Sommer), weil geringe Gletscherentwickelung — Wasser- fälle — heiße Quellen — Pyrenäenbäder (viel besucht). — Produkte? Nur in den geschützten Thälern Wiesen, Saatfelder und Laubwälder. Bevölkerung? -- gering — nur in einigen Thälern ansehnliche Dörfer. Küstenländer? Catalonien und Valencia. Bodengestalt? Küsten- gebirge vom Ebro durchbrochen und Küstenstreifen am Mittelmeer. Boden- schätze? — Metalle, Steinkohlen, Salz, (7 Mill. Ctr. in den Berg- werken und Salinen der Strandsümpfe ohne Gradierwerk und Siederei gewonnen) — fruchtbarer Bodeu — Südfrüchte. Folge? — Industrie (das beste Industrieland Spaniens), Handel, reiche Bevölkerung — Bar- celona — Haupthandelsplatz 270 T. Einw. Banmwollenindustrie. Valencia hat durch die künstliche Berieselung, die von den Mauren eingeführt worden ist, eine tropische Fruchtbarkeit erlangt. Vom Ebro her uach 8 wird die Vegetation immer üppiger. Neben den Ölbäumen erblickt man Johannisbrot-, Äpfel- und Birnbäume; Datteln, Feigen, Maudeln, Trauben, Orangen und Citronen reifen. Die Reis- felder, Obst- und Fruchthaine gleichen großen Gärten (Hnerta) und sind anfs sorgfältigste angebaut und gepflegt. In der Umgegend von Valencia, der Hauptstadt dieser Provinz, sehen wir sehr große trefflich gehegte und künstlich bewässerte Gemüsefelder. Der üppige und reiche Pflanzen- wuchs, erzeugt und geuährt durch künstliche Bewässerung, zieht sich von der Küste weit hinein in die Thaleinschnitte der Gebirge, auf den Ge- länden und Felsengehängen rankt sich die Weinrebe an Maulbeer- und Feigenbäumen empor (sich von Stamm zu Stamm schlingend), die Ab- hänge sind bis in die Thäler der Küstenflüsse terrafsiert, mit Bäumen und allen Gemüsearten reich bepflanzt' das Getreide wogt daneben in üppiger Fülle. An den weniger günstigen Stellen breiten sich Olivenhaine aus — Anpflanzung vieler Maulbeerbäume wegen der hier stark be-

8. Außereuropäische Erdteile - S. 34

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 34 — Schutze Napoleons Iii. ein Kaiserreich aufgerichtet worden war, wurde es das, was es heute ist, eine aus 27 Staaten bestehende Bundesrepublik. Aber zur Ruhe ist es immer noch nicht gelangt. Immer wieder ent- stehen Empörungen und Ausstände und blutige Bürgerkriege. Iv. Ist Mexiko noch heute so reich an Schätzen und Produkten wie einst? 1. Noch heute birgt sein Boden wertvolle Mineralien. Viele dunkle Schächte führen hinab ins Dunkle der Erde und för- dern Gold und Silber zu Tage. Außerdem lagern noch ungeheure Mengen reinen Schwefels an den Vulkanen der Hochebene, insbesondere am Popocatepetl. 2. Noch heute bringt das Land die verschiedenartigsten Produkte hervor: a. Sehen wir uns zunächst den Küstenstrich an, wo Cortez einst landete. Er gehört zu den heißesten und ungesundesten Amerikas. Hier gedeihen Zuckerrohr, Kakao, Indigo und Baumwolle. Eine Zuckerplan- tage haben wir bereits im benachbarten Westindien kennen gelernt. (Vergl. S. —.) Kakao und Baumwolle aber sind uns noch unbekannt. 1. Der Kakaobaum*) ist im Wuchs und in der Blattsorm dem Kirschbaum ähnlich, wird aber 10—15 Meter hoch. Er trägt gurkenähnliche Früchte. Diese hängen meist an den starken Ästen, häusig auch unmittelbar am Stamme selbst. (Bild!) Sind diese Früchte reif geworden, so werden die erreichbaren abge- pflückt, die höher hängenden mit Stangen abgestoßen. Hierauf öffnet man sie mit stumpfen Messern und entfernt den Frucht- brei samt dem Samen. (Erinnere an die Gurke!) Hierauf scheidet man in einem engmaschigen Siebe den Brei von den Samen. Diese Samen haben in der Form Ähnlichkeit mit den Kürbiskernen und heißen Kakaobohnen. Sie sind mandelartig und schmecken sehr bitter. Nachdem die Kakaobohnen genügend getrocknet worden sind, werden sie ähnlich wie Getreide in die unteren Schiffsräume verladen und in alle Welt versandt. Beim Ausladen verpackt man sie in Säcke und läßt sie so ihre Reise in die Schokoladenfabriken antreten. Hier werden sie zunächst in großen eisernen Trommeln geröstet, (Ähnlich wie der Kaffee!) damit sie einen Teil ihrer Bitterkeit verlieren und leichter zer- kleinert werden können. Die gerösteten Bohnen werden in Mörsern oder mit Hilfe eisernen Walzen oder dnrch besondere Maschinen (Kakaomühlen) in Mehl verwandelt. Aus diesem *) Benutze Goering-Schmidt, Ausländische Kulturpflanzen, Bild Nr. 3 (Kakao) — 6 Tafeln in Farbendruck, Größe 88/66 ein. Preis pro Tafel 2 Mark.

9. Außereuropäische Erdteile - S. 118

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 118 — feit ist. Infolge dessen werden die hinterindischen Inseln häufig von Erdbeben heimgesucht. (Höhere Bauten ähnlich wie in Westindien nn- möglich!) Der letzte große Vulkanausbruch war im Jahre 1883. Bei diesem Ausbruche wurde ein Flächenraum größer als ganz Deutschland mit vulkanischer Asche bedeckt; 14000 Menschen verloren ihr Leben. C. Auch über die Bewässerung der Insel können wir von der Karte wenig erfahren! Wir können aber vermuten, daß die Inseln gut bewässert siud. (Hohe Gebirge — Nähe des Meeres.) Die Entstehung großer Flußsysteme ist aber natürlich ausgeschlossen. (Geringe Breite der Inseln — Herantreten der Gebirge an die Küste.) D. Was können wir aus der Lage der Juseln hinsichtlich des Klimas vermuten? Das Klima muß feucht (Meer!) und warm (Äquator!) sein. *) Ii. Iii«er welche Naturschätze verfügen diese Inseln? 1. Diese Inseln besitzen viele wertvolle Gewächse. Auf Java gedeiht Kaffee, Zucker und Reis. Sumatra liefert Pfeffer. Die Philippinen sind reich an Tabakpflanzungen. Außerdem finden sich aber auf den Inseln noch andere Nutzpflanzen. Zn diesen gehört a. D-«r Brotfruchtbaum. Dieser seltsame Baum hat eine schöne ^--^abgeruudete Kroue, ausgebreitete Äste und große, tief einge- schnittene Blätter. Seine Blüten sind klein und grünlich ge- färbt. Aus ihnen entwickeln sich melonenähnliche mit rauher Rinde versehene Früchte, von der Größe eines Kinderkopfes. Viele dieser Früchte werden unreif abgenommen. Man legt sie dann zwischen heiße Steine oder in heiße Asche und läßt sie wie Kartoffeln etwa zehn Minuten rösten. Hierbei wird die Rinde braun und platzt auf. Aus den Ritzen schimmert dann das milchweiße duftige Fleisch. Nachdem die Frucht er- kältet ist, löst sich die rauhe Schale leicht ab. Das Fleisch fällt heraus und gewährt ein sehr angenemes, süßlich schmeckendes Essen. Die Haupterute der Brotfrüchte findet aber erst statt, wenn die Früchte goldig glänzen, also reif sind. Die reifen Früchte werden geschält und vom Kerngehäuse (Denke an den Apfel!) befreit. In großen hölzernen Gefäßen stampft man sie dann zu einer teigigen Masse. Diese Masse teilt man in einzelne Teile. Jeder Teil wird mit Blättern und Bändern von starkem Bast umhüllt. Der gesainte Vorrat wird im Keller aufbewahrt. Will man von diesem Vorrat genießen, so bäckt man die Masse wie Kucheu zwischen erhitzten Steinen. Es entsteht dann ein gelbliches, dem Weizenbrote sehr ähnliches Gebäck. — Der Brotfruchtbaum trägt neun Monate lang nn- *) Die Mitteltemperatur beträgt 26—27 0 C. (Mit Ausschluß der hohen Gebirgsgegenden.)

10. Außereuropäische Erdteile - S. 101

1896 - Leipzig : Wunderlich
101 Zur sachlichen Besprechung. *) a. Welchen Wert hat der Reis? Wir essen ihn in Suppen als Zuspeise und Gemüse. Weiter stellt man aus seinen Körnern Reisstärke, Reiskleie und Reisbranntwein (Arak) her. b. Wo erbaut man bei uns in Eurapa Reis? (Poebene und Podelta — Warum gerade dort?) 2. Judieu ist weiter die Heimat der Kokospalmen (Bild und Frucht!) Kein Baum unserer Heimat gleicht ihr an Schönheit. Ihr runder Stamm erhebt sich stolz über das niedere Gewächs. Er erreicht eine Höhe von 29—30 m und wird 30—60 cm stark. Schlank und majestätisch ragt er in die blaue Luft hinein. Er ist ungemein zäh und biegsam und vermag den stärksten Orkanen Stand zu halten. An der Spitze ist er gekrönt von einem herrlichen Blätterkranze. Dieser wird von zwanzig und mehr Blättern gebildet. Ein jedes erreicht eine Länge von 5—6 m und eine Breite von 60—90 cm. Sie sind gefiedert und gleichen herrlichen Wedeln. Ihre Farbe ist ein glänzendes, schönes Dunkelgrün. Am schönsten ist die Kokospalme, wenn die milchweißen Blüten hervorbrechen. Die Blüten sind zwar klein und unscheinbar, aber sie haben sich massenweise zusammengefunden und sind gleichsam zu einem Blumenstrauße vereinigt. In der Regel trägt eine Palme ein Dutzend solcher Blumensträuße. Da diese aber nicht gleichzeitig hervor- brechen, so kommt es, daß die Palme fast ununterbrochen Blüten, junge und reife Früchte trägt und so Frühling und Herbst in einer Person vereinigt. Die Frucht (Vorzeigen!) erreicht die Größe eines Kopfes und hat eine längliche, der Melone ähnliche Form. Nicht selten belasten mehrere Hundert zugleich, in Büscheln von zwanzig und dreißig ver- einigt, den Baum. Die Umhüllung der Nuß besteht aus einer glatten Oberhaut. Unter dieser liegt eine 8 cm dicke, faferige Bastschicht. Unter der Bastschicht liegt die eigentliche Steinschale. Diese ist 5—7 mm dick und von schwarzbrauner Farbe. Sie besitzt am Grunde drei für den austretenden Keim bestimmte Löcher. Der Kern felbst enthält zu Anfang einen sänerlich-süßen Milchsaft, der unter dem Namen Kokosmilch bekannt ist. Allmählich verdickt sich dieser Saft zu einer festen weißen strahlig gefaserten Masse, deren Geschmack an süße Mandeln erinnert. Geradezu unübersehbar ist der Segen, den dieser Baum spendet. Er dient, wie ein Sprichwort der Eingeborenen Indiens sagt, neunuud- neunzig Dingen. Der seste Stamm wird zum Hausbau (Balken, Latten) und zum Schiffsbau verwendet. (Mast!) Die hohlen Stämme dienen als Wasserrinnen. Aus den Wnrzeln flicht man Körbe und Wannen. *) Wo es die Zeit erlaubt, kann auch noch der Terrassenfelder gedacht werden. (Herbeileiteu des Wassers in Bambusrohren — Anordnung der Felder auf den einzelnen Stufen des Bergabhanges — Herabträufelu des Wassers von Stufe zu Stufe u. f. w.)
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