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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Teil 3 - S. 3

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 3 — nur ein kleiner unbedeutender Ort. Neune sie und bestimme ihre Lage? (Potsdam an der Havel — Havelseen.) Potsdam war noch vor 300 Jahren ein Fischerdorf. Jetzt ist es eine große, schöne Stadt, um- geben von rauschenden Eichenwäldern und verziert durch herrliche Schlösser, deren Namen uns später die Geschichte lehren wird.*) Wenn wir von Potsdam stromaufwärts fahren, so gelangen wir bald in eine andere wichtige Stadt. Nenne sie! «Spandau an der Einmündung der Spree.) Spandan ist eine Festung. Woran erkennt man dies wohl sofort? (Hohe Mauern mit Schießscharten, feste Türme und Thore — Soldaten auf den Straßen.) In dieser Festung finden wir eine ganze Reihe Fabriken, in denen Gegenstände sür den Krieg hergestellt werden. Da giebt es z. B. eine große Pulverfabrik, wo aus dem weißen Salpeter, der schwarzen Holzkohle und dem gelben Schwefel Schießpulver (Vorzeigen!) hergestellt wird. Weiter finden wir in Spandau Werkstätten, in denen man — ähnlich wie in Essen (Vergl. Ii. Teil S.) — Kanonen herstellt für die Artillerie. Endlich fertigt man anch die für Kanonen nötigen Geschosse, nämlich Kanonenkugeln, Granaten (Anzeichnen!) und Kartätschen. — In der Nähe von Spandau liegt eine uns allen bekannte Stadt, die größte des ganzen deutschen Reiches! «Berlin an der Spree.) Von dieser Stadt werden wir in der nächsten Stunde ausführlich zu sprechen haben. Heute wollen wir nur noch zwei im Osten der Provinz gelegene Städte kennen lernen: Frankfurt und Kilstrin. Bestimme die Lage dieser Orte! (Frankfurt liegt an der Oder und zwar zwischen der Mündung der Neiße und der Mündung der Warthe. — Küstriu liegt dort, wo die Warthe sich in die Oder ergießt.) Frankfurt hat Ähn- lichkeit mit dem uns bekannten Leipzig. Es ist eine große Handelsstadt, die jährlich drei Meffen abhält. Auf diesen Messen wird besonders mit Pelzwaren, Tuch und Leder gehandelt. Schildre das Leben zur Zeit einer Messe!**) (Ankunft der Güterzüge — Ankunft der Meßfremden — Schubkarren und Rollwagen mit Kisten und Ballen auf allen Straßen — Selbst Hausflur und Stockwerke zu Geschäften eingerichtet — Buden- reihen auf Plätzen und Straßen — Kunstreiter, Tierbuden, Affentheater) — Küstrin ist eine Festung wie Spandau. Also? (Feste Mauern, Türme, Thore, Soldaten auf den Straßen n. f. w.) Zusammenfassung des erworbenen Stoffes. Zur sachlichen Besprechung. 1. Wie t)at man es angefangen, um den sumpfigen Oder- bruch in eine fruchtbare Gegend zu verwandeln? Kanäle wurden gegraben, in denen das überflüssige Wasser abgeleitet und den Flüssen *) Sanssouci (d. h. Sorgenfrei), das Lieblingsschloß Friedrichs Ii. mit Gärten und Wasserwerken. — Das neue Palais, wo Friedrich Iii. nach langem Schmerzenslager starb. — Babelsberg, wo Wilhelm I. so gern weilte. **) Vergl. Tischendorf, Präparationen 1. Teil (Sachsen) S. 145. 1*

2. Teil 3 - S. 6

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 6 — Steinmetzen aus einem jener Wanderblöcke hergestellt worden, die einst- mals durch die sich aus Norden verschiebenden Gletscher zu uns kamen. (Vergl. 1. Abteilung S. 79.) Nachdem wir die Schale bewundert haben, wandern wir weiter. Wir gehen über die Schloßbrücke (Einzeichnen — Woher der Name?) und gelangen bald zu der prächtigsten Straße Berlins. Diese Straße sührt den Namen „Unter den Linden". (Warum wohl?) Sie zerfällt iu mehrere Teile. In der Mitte läuft eine breite, nur für Fußgänger bestimmte Allee. Neben dieser befindet sich zu beiden Seiten ein Reitweg, deu ebenfalls Baumreihen einfassen. Alsdann folgt auf jeder Seite eine Fahrstraße und ein breites Trottoir. Diese Straße ist eingefaßt von prächtigen Gebäuden. Zu diesen gehört die Universität, das Opernhaus (D. i.?) und das Palais des Kaisers. (Einzeichnen!) Unter den Linden herrscht von früh bis zum späten Abend ein reges Leben. Droschken, Omnibusse und Pferdebahnen fahren in langen Reihen dahin. Offiziere in glänzenden Uniformen, Studenten mit der Bücher- mappe unter dem Arm, Arbeiter, die zur Fabrik oder nach ihrer Wohnnng eilen, vornehm gekleidete Herren und Damen, die zu ihrem Vergnügen die lange prächtige Allee entlang gehen, Blumenmädchen, Zeitungsträger, Dienstmänner mit Packeten und Koffern drängen sich an uns vorüber. — Am westlichen Ende dieser prächtigen, belebten Straße erhebt sich ein herrlicher Sandsteinbau. Es ist das berühmte Brandenburger Thor mit füns durch Säulen geschiedenen Durchgängen. (Bild vorzeigen!) Auf der Höhe dieses Bauwerks thront die Siegesgöttin. Sie steht in einem von vier Rossen gezogenen Wagen. Das ganze Kunstwerk ist aus Kupfer hergestellt. Wir gehen im Geiste durch das Thor hindurch und gelangen nun aus dem Geräusch und Gewühl der Stadt in eine ruhigere und freiere Gegend, in den Tiergarten. Tiefer Park hat Ähnlichkeit mit dem uns bekannten „großen Garten" in Dresden. Beschreibe ihn! (Schattige Alleen — Reit- und Fahrzeuge — weite Grasplätze — Blumen- beete — kiesbestreute Fußwege — Teiche mit Schwänen und Gondeln — Ruhebänke unter alten Bäumen — Marmorbilder — Gastwirtschaften, in denen öfters Konzerte stattfinden.) An schönen Frühlings- und Sommer- tagen wandern Tausende, die das Geräusch und den Staub der Straßen satt haben, in diese grünen Hallen, um sich zu erholen und neue Kräfte zu sammeln. Wir könnten noch viele Straßen und Plätze, Gebäude und Denk- mäler in Berlin aufsuchen. Wir wollen uns aber mit den: begnügen, was wir bis jetzt gesehen haben. Gieb es noch einmal an! Zur sachlichen Besprechung. a. Wieviel Leute wohnen wohl in Berlin? In Berlin wohnen mehr Lente, als in allen Städten unseres Baterlandes zusammen, nämlich über 1v2 Million.*) Vergleiche die Einwohnerzahl Berlins *) Berlin umfaßt 63 qkm und hat über 1 700 000 Bewohner.

3. Teil 3 - S. 7

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 7 — mit der unseres Vaterlandes! Vergleiche sie mit der unserer Vaterstadt! b. Ist Berlin immer eine so große Stadt gewesen? O nein! Einstmals war Berlin ein armseliges Fischerdorf. Dort, wo heute prächtige Paläste stehen, befanden sich ärmliche Hütten aus Holz und Lehm gebaut. Noch vor fünfhundert Jahren war Berlin nicht viel größer, als es unsere Vaterstadt war. Zur Zeit des großen Kurfürsten, also vor ungefähr 250 Jahren, besaß es gegen 6000 Einwohners) c. Wie ist es gekommen, daß Berlin eine so große und prächtige Stadt geworden ist? Das hat Berlin weniger seiner Lage (Weit vom Meere — nicht an einem großen Flusse gelegen!) als viel- mehr der Fürsorge seiner Fürsten zu danken. So ließ der große Kur- fürst „die wüsten Plätze mit neuen Häusern besetzen, aus dem wilden Dickicht auf der Spreeinsel einen großen Lustgarten schaffen, die Straßen pflastern und mit Laternen versehen. Seine Gemahlin, die Kurfürstin Dorethea, sorgte mit ihm für eine Erweiterung der Stadt und legte westlich vom Schlosse die nach ihr benannte „Doretheenstraße" an. Diese prächtige Straße führt von der Spreeinsel aus westlich, der Straße unter den Linden parallel, und mündet in den Tiergarten. — (Einzeichnen in den Plan.) Die schon vorhandene Hanpstraße der Stadt aber bepflanzte sie mit vier Reihen schöner Linden, weshalb diese heutigen Tages noch „Unter den Linden" heißt, obgleich an Stelle dieser Bäume mehrfach Kastanien getreten sind." (Schreper.) Auch Friedrich Wilhelm I., der Soldatenkönig, und sein großer Sohn Friedrich Ii. haben viel für Berlin gethan. Am meisten aber hat Berlin an Nmfang, Bevölkerung und Schönheit unter der Regierung unseres Heldenkaisers Wilhelm I. ge- Wonnen. Nene Stadtteile mit prächtigen, palastähnlichen Häusern sind entstanden, ältere unansehnliche Häuser sind eingerissen worden n. s. w. d. Wie ist dafür gesorgt, daß Berlin, das doch keine besonders günstige Lage hat, von allen Seiten bequem zu erreichen ist? Verbindungen zu Wasser und zu Lande sind hergestellt worden. Zahl- reiche Eisenbahnlinien ziehen von Berlin aus nach allen Himmels- gegenden. Durch Kanäle ist die Spree mit der Oder verbunden, sodaß Berlin durch Wasserwege sowohl mit der Ostsee (Spree, Friedrich-Wilhelms- kaual, Oder) als auch mit der Nordsee (Spree, Havel, Elbe) iu Ver- biudung steht. Zusammenfassung und Einprägung des Materials an der Hand folgender Übersicht. Die Kaiserstadt Berlin. 1. Lage und Größe Berlius. (Vergleiche!) 2. Entwicklung Berlins (Fischerdorf, der große Kurfürst, Friedrich Ii., Kaiser Wilhelm.) 3. Sehenswürdigkeiten Berlins. *) 1820 hatte Berlin 200 000, 1850 schon 400 000, 1870 800 000 Bewohner.

4. Teil 3 - S. 76

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 76 — Theater, dem Museum — hinter dem Theater der Schwanenteich, umgeben von schattigen Promenaden (Linden!) mit Ruhebänken, b. Sie ist umgeben von grünem Laubwalde (Rosenthal!), von fruchtbaren Feldern, (Weizen, Roggen, Gerste, Hafer, Rübsen u. f. w.), von grünen Wiesen (Schlüsselblumen im Frühlinge in großer Menge) und wohlgepflegten Gärten (Kohlgärten!). 2. Leipzig ist eine große Handelsstadt. Viele Leute be- suchen sie, um zu kaufen oder zu verkaufen. Besonders wird mit Ranchwaren (Leder, Pelzwaren) und Büchern gehandelt. Diese Bücher werden meist in Leipzig selbst hergestellt: Ver- fasser, Setzer, Buchbiuder, Buchhändler. — Unser Lesebuch stammt aus Leipzig!) Ausführlich werde geschildert: a. Das tägliche Leben in Leipzig. (Kausläden mit großen Niederlagen. — Droschken, Pferdebahn, Schubkarren und Rollwagen mit Kisten und Ballen. — Güterzüge.) b. Das Leben zur Zeit der Messe. In Leipzig finden alljährlich zu Ostern und zu Michaelis (Also?) große Messen (Jahrmärkten ähnlich!) statt. Schon wochenlang vorher rasseln die schweren Rollwagen von den Bahnhöfen zur inneren Stadt, hochbeladen mit Kisten, Ballen und Fässern. Giebt es doch mehr als 209000 Centner Meß- guter, die aus allen Ländern der Welt, zum großen Teile aber auch aus Sachsen selbst, anlangen, an Ort und Stelle zu bringen. Da haben die Rollknechte, Aufläder Packer und Markthelser tüchtg zu thun. Alles, was der Gewerbfleiß des Menschen schafft, ist aus der Messe zu finden, das feinste Seidenzeug wie der geringste Kattun, die zarteste Spitze wie die gröbste Leinwand, außerdem Spielwaren, Porzellan, Gläser, Geschirre — kurz alles, was das Menschenherz begehrt. Tie größte Rolle spielen aber die Tuche, die Rauchwaren und das Leder. Dazu haben unzählige Tiere ihre Wolle, ihren Pelz und ihre Haare hergeben müssen, vom heimischen Schafe bis zum fernen Kamele, vom heimischen Kaninchen bis zum russischen Zobel, vom heimischen Zicklein bis zum amerikanischen Büffel. Wer noch nie eine Messe sah, kann sich keine Vorstellung von der Menge der Waren machen. Die erste Woche ist dem Großhandel gewidmet. Da füllen sich die Straßen, Höse und Durchgänge der Häuser mit Menschen; jeder Winkel wird mit Waren besetzt; überall hängen fremde Firmen. Mancher Leipziger Kauf-

5. Teil 3 - S. 13

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 13 — d. Sie bietet viel Gelegenheit, um auf redliche Weise das tägliche Brot zu erwerben. Mancher, der in der kleinen Stadt der- geblich Arbeit suchte, findet leicht lohnende Beschäftigung in der Großstadt — Große Anzahl der Fabriken, Geschäfte n. s. w.) 2. Die Großstadt hat aber auch eine Reihe Nachteile. a. Das Leben in der Großstadt ist meist teurer als das in der Kleinstadt. (Preis der Wohnungen — Preis vieler Lebensmittel — Höhe der Arbeitslöhne n. s. w.) b. Das Leben in der Großstadt ist unruhig und geräusch- voll. (Das Wagengerassel auf den Straßen.) c. Das Leben in der Großstadt ist weniger gesellig. („Jeder treibt sich an dem andern rasch und fremd vorüber und fraget nicht nach seinem Schmerz." In der Großstadt kennen sich oft nicht einmal die Bewohner eines Hauses. — Beispiele anführen, wie in der kleinen Stadt ein Bewohner den andern kennt, wie sich die Nachbarn unterstützen u. s. w.) ä. Das Leben in der Großstadt ist meist weniger gesund, als das in einer kleinen Stadt. (Staub aus den Straßen — Rauch der Fabriken — Mangel an schönen Spaziergängen. Wer Berg und Thal, Wald und Feld sehen will, muß gewöhnlich stundenweit laufen — In Berlin giebt es Tausende von Kindern, die nie in einem Walde, nie auf einem Berge gewesen find und niemals einen Sonnenaufgang ge- sehen habend) C. Ergebnisse. In gemeinsamer Arbeit wird folgende Übersicht gewonnen; Die Provinz Brandenburg. 1. Lage der Provinz. 2. Bodenbeschaffenheit der Provinz. a. Einst („Des deutschen Reiches Streusandbüchse"). b. Jetzt. (Ackerland — Wiese — Wald — Moor — Sand- flächen.) 3. Bewäfferuug. a. Havel. (Richtung des Laufes — Havelsee.) b. Spree. (Lage des Spreewaldes — Wohnungen im Spree- walde — Wiese und Wald im Spreewalde — Bewohner — Verkehr im Spreewalde.) o. Oder. (Oderbruch.) 4. Städte. a. Berlin (Lage und Größe — Entwicklung — Sehenswürdig- keiten). *) Vergl. Bartholomäi Ausführungen im V. Jahrbuche des Vereins für wissenschaftliche Pädagogik.

6. Teil 3 - S. 15

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 15 — Berlin. Die Hauptstadt des deutschen Reiches heißt Berlin. Diese große Stadt liegt an beiden Ufern der Spree und hat mehr als 11/2 Million Einwohner. Berlin ist reich an herrlichen Bauwerken aller Art. Auf der Spreeinsel steht das königliche Schloß. Große Feste und wichtige Versammlungen werden in den prächtigen Sälen dieses Gebäudes abgehalten. An der berühmten Straße „Unter den Linden" bemerken wir das kaiserliche Palais, das Opernhaus und die Universität. In der Nähe des Tiergartens befindet sich das Brandenburger Thor. Auf den Straßen und Plätzen er- heben sich Denkmäler aus Marmor oder Gußeisen. Sie erinnern an die großen Helden vergangener Zeiten. Berlin besitzt auch eine Anzahl Vergnügungsplätze. Der be- kannteste dieser Plätze ist der Tiergarten. Dieser herrliche Park hat schattige Laubgänge, kleine Seen, prächtige Rasenplätze und Denkmäler aufzuweisen. An schönen Sommertagen wandern Tausende zum Tiergarten. Wenn wir Berlin besuchen wollten, so würden wir die Bahnlinie Dresden-Röderau-Berlin benutzen. Von Dresden aus ist Berlin in vier Stunden zu erreichen.

7. Teil 3 - S. 101

1895 - Leipzig : Wunderlich
Endlich besitzt Dresden auch eine herrliche Umgebung. In der nächsten Nähe der Stadt befindet sich der „große Garten". Er hat Ähnlichkeit mit dem Tiergarten Berlins, denn er hat wie jener schattige Alleen, kleine Seen, schöne Bildsäulen und prächtige Grasplätze aufzuweisen. Schön ist auch die weitere Umgebung der Stadt. Wer das nicht glauben will, der mag nur einal eine Fahrt in das nahe Elbsandsteingebirge oder nach dem Städtchen Meißen antreten. Dresden wird jährlich von Tausenden von Fremden besucht. Könnte doch auch ich einmal die schöne Stadt in Augenschein nehmen! 3. Rechnen. Der Rechenunterricht nimmt — vielleicht als Wiederholung der Division im unbegrenzten Zahlenraume — Gelegenheit, festzustellen, wie viel Einwohner in den einzelnen Staaten auf 1 qkm*) kommen, und klärt so den Schüler über die Dichtigkeit der Bevölkerung auf. — Auf Grund der Ergebnisse der Berechnung ordnen dann die Schüler die Staaten selbst nach der Dichtigkeit der Bevölkerung. (Hausaufgabe.) *) Unterlagen dazu im Anhange.

8. Teil 3 - S. 115

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 115 — über 500 Burg- und Klosterruinen krönen die Abhänge des Gebirges und erinnern den Wanderer an kühne Ritter oder gelehrte Mönche. Eine der schönsten dieser Ruinen ist die Hochkönigsburg.*) Wer sie besuchen will, darf eine zweistündige Bergfahrt nicht scheuen. Zwischen Weinbergen und Kastanienwaldnngen geht es aufwärts, bis dunkler Wald den Wanderer in seinen Schatten nimmt. Hoch oben auf einer Lichtung erheben sich dann die alten Gemäuer und Türme, die mit dem roten Sandsteinfelsen wie verwachsen erscheinen. Epheu umrankt das Steinge- trümmer. Aus allen Ecken und Spalten der bröckelnden Mauern lugen Sträucher und Bäumchen hervor, und selbst droben auf den Zinnen, wo einst der Wächter Ausschau hielt, haben sich ein paar junge Tannen an- gesiedelt. Viele Ritter und Herren hausten einst hier. Auch eine Bande Raubritter hatte sich vor Zeiten hier eingenistet, um die nach Basel oder Frankfurt ziehenden Kaufleute zu überfallen und zu plündern. Nun ist alles öde und stumm zwischen den Trümmern der einst so stolzen Burg. „Ihre Zeit ging aus."**) 2. Elsaß-Lothringen ist ein fruchtbares Land. In der Ebene zwischen Wasgenwald und Rhein und am unteren Fuße des Gebirges gedeihen Getreide, Wein, Obst, Tabak und Hopfen in üppigster Fülle. Das Gebirge und die lothringische Hochebene tragen herrliche Waldungen und saftige Wiesen. Auch das Moselthal — ein- gefaßt von Waldhöhen und Rebenhügeln — ist ausgezeichnet durch frucht- bares Acker- und Gartenland. 3. In Elsaß-Lothringen blühen Handel und Gewerbe. Als Handelsstadt ist besonders Straßburg wichtig, denn hier treffen eine Reihe nichtiger Straßen, Eisenbahnen und Kanäle zusammen. Besonders kommen drei Straßen und zwei Kanäle in Betracht. Die erste Straße führt von Paris durch ein Thal des Wasgenwaldes (Paß von Zabern!) nach Straßburg. Die zweite leitet aus Südfrankreich zwischen Wasgen- wald und Jura hindurch zur Rheinebene. Die dritte geht von Straß- bürg aus über Pforzheim ins Donanthal. Diese drei Straßen sind von Eisenbahnen begleitet. Die beiden Kanäle verbinden den Rhein mit anderen Strömen. Suche Anfang, Richtung und Ende jedes Kanals. Erkläre ihre Namen! (Rhein-Rhonekanal — Rhein-Marnekanal.) Die Industrie ist hauptsächlich in den Städten Mühlhausen (Zeige und be- stimme die Lage! — Jll!) und Metz (Mosel!) zu Hause. In und bei Mühlhausen werden aus Schaswolle, Baumwolle und Seide Kleiderstoffe aller Art gefertigt, auch gefärbt, gebleicht oder bedruckt. Tausende von Arbeitern sind in den Fabriken beschäftigt. — Metz ist ebenfalls eine blühende Stadt. In seiner Nähe finden sich zahlreiche große Eisenhütten, in denen das Eisenerz, welches der Boden Lothringens bietet, aefchmolzen und verarbeitet wird. *) Bei dem Städtchen St. Pitt. **) Nach „Umschau in Heimat und Fremde". 8*

9. Teil 3 - S. 75

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 75 — gepflügt und gesäet wird, wird im Erzgebirge, im Vogtland (Zeige!) und in der Lausitz (Zeige!) geklöppelt und gestickt, gewebt und gesponnen, ge- drechselt, geschnitzt und geleimt. Über einige der Erwerbszweige ist bereits im vorigen Jahre gesprochen worden. Sprich über die Herstellung der Musikinstrumente! (Markneukirchen und Klingenthal — Vergl. Deutsch- land 1. Abt. S. 98.) Sprich über die Herstellung der Spielwaren! (Geissen und Olbernhau — Vergl. 1. Abt. S. 99.) Erzähle vom Klöppeln und von der Herstellung der Posamenten. (Vergl. Deutschland 1. Abt. S. 100—101.) Berichte über die Verarbeitung von Eisen. (Maschinenbau in Chemnitz — Deutschland 1. Abt. S. 97.) Am meisten verbreitet aber ist die Verarbeitung von Flachs, Baumwolle und Schas- wolle. Tausende sind in den weiten Sälen der Fabriken oder daheim im niedrigen Häuschen thätig, um Tuch, Kattuu, Flanell, Leinwand, Gardinen, wollene Handschuhe, Strümpfe u. s. w. herzustellen. Welt- berühmt sind z. B. die Lausitzer Leinwand und die Vogtländischen Gardinen (Plauen!) Zur sachlichen Besprechung. Wie verwendet man die hergestellten Waren? — Sachsen treibt lebhaften Handel. Sächsische Waren gehen sogar bis nach Rußlaud, und uach Amerika. Tie größte Handelsstadt ist Leipzig. (Zeige!) Wir werden sie in der nächsten Stunde näher kennen lernen. Der Handel Sachsens wird durch deu schiffbaren Strom (Elbe) und durch die zahl- reichen Eisenbahnlinien besonders gefördert. 3. Die Stadt Leipzig. 3icl: Wir lernen heute die größte Stadt Sachsens kennen. Wir reisen im Geiste nach dem vielbesuchten Leipzig. I Wo liegt denn die Stadt Leipzig, die wir besuchen wollen? Mit Hilfe der Karte wird festgestellt: 1. Leipzig liegt an der Westgrenze (Preußeu!) Sachsens und zwar dort, wo drei Flüsse (Elster, Parthe und Pleiße) zu- sammenströmen. 2. Leipzig liegt in einer weiten Ebene, ans der nur wenige, niedrige Hügel emporragen. Ii. Wie gelangen wir von unserer Heimat aus nach Leipzig? Die Reise wird in ähnlicher Weise behandelt, wie die S. 18 dar- gestellte Fahrt nach Berlik Iii. Warnm wird Leipzig von so vielen Leuten besucht? 1. Leipzig ist eine schöne Stadt. a. Leipzig hat prächtige Plätze, Gebäude und Denkmäler (Angustusplatz mit dem herrlichen Mendebruunen, dem

10. Teil 3 - S. 79

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 79 aus dem der italienische Maler Raphael die Mutter Maria dargestellt hat, wie sie das Christkind im Arme hält, von Engeln umgeben und von Heiligen verehrt. 3. Dresden hat eine schöne Umgebung. Ganz in der Nähe der Stadt liegt der „Große Garten". Er hat Ähnlichkeit mit dem Tiergarten in Berlin (Schattige Alleen — Reit- und Fahrwege — weite Grasplätze — Blumenbeete — kiesbestreute Fußwege — Teiche mit Schwänen und Gondeln — Ruhebänke unter alten Bäumen — Mar- in orbild er — Gastwirtschaften, in denen öfters Konzerte stattfinden.) Tausende suchen hier an schönen Frühlings- und Sommertagen im Schatten der alten Bäume Erholung und Erheiterung. Nicht weit von Dresden liegt ja auch das Elbsandsteing ebirge. In wenigen Stunden trägt das Dampfschiff den fröhlichen Wanderer in diese Herr- liche Gegend. (Schildern nach S. 70.) Auch eine Fahrt nach dem altertümlichen Städtchen Meißen bietet viel des Schönen. Vorbei an Weinbergen und Obsthainen, an freundlichen Dörfern mit roten Ziegel- dächern, au Schlössern und Landhäusern trägt uns das Schiff, bis end- lich die alte Stadt auftaucht, in deren Mauern das berühmte Meißuer Porzellan bereitet wird. Zusammenfassung und Einprägung an der Hand der Ubersicht. Die Stadt Dresden. 1. Tie Lage der Stadt. 2. Die Bauwerke der Stadt. 3. Die Kunstschätze der Stadt. 4. Tie Umgebung der Stadt. 4. Thüringische Staatengruppe. a 3ifl: Wir verschaffen nns einen Überblick über diestaaten, die noch den Namen Sachsen führen. Die Kinder weisen zunächst darauf hin, daß der Name Sachsen schon mehrfach iu Geschichte und Geographie aufgetreten ist. Sie nennen und zeigen das alte Sachsenland zwischen Nordsee, Harz, Elbe und Ems, dessen Heide-, Moor- und Marschlandschaften wir im vorigen Jahre besprochen haben. Sie erinnern weiter an das Königreich Sachsen, dessen Naturschönheiten, Fruchtbarkeit, Bodenschätze und betrieb- same Bevölkerung wir erst kürzlich kennen lernten, und an die Provinz Sachsen, die einstmals einen Teil des Königreiches bildete, seit 1815 aber zum preußischen Staate gehört. — Hierauf werdeu von den Kindern im Hinblick auf das Ziel und die bis jetzt stattgefnndene Besprechung,
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