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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Teil 3 - S. 16

1895 - Leipzig : Wunderlich
J Zweite metkodische Einheit. klarheitsstuft. 1. Die Provinz Pommern. Jit!: Wir betrachten nun diejenigen Provinzen des Hohenzollern- staates, die sich an der Ostsee ausbreiten, und redeu da zuerst von der Landschaft, die sich einstmals in den Händen der Schweden befand, von Pommern. (Zeigen!) Die Kinder geben nun zunächst wieder möglichst selbständig an, wie sich nach ihrer Meinung der Gang der Unterredung — im Hinblick auf das gestellte Ziel — zu gestalten hat. Sie kommen, vom Lehrer mir im Notfalle unterstützt, zu dem Resultate: Wollen wir unserer Aufgabe gerecht werden, so müssen wir unsere Aufmerksamkeit aus vier Punkte richten. Wir fragen daher: 1. Wo liegt diese Landschaft? 2. Wie gelangte diese Landschaft in die Hände der Schweden? 3. Auf welche Weise wurde Pommern von den Hohenzollern erworben? 4. Hat denn Pommern einen Wert für Preußen? Die Schüler stellen darauf hin fest, daß sie aus Grund des voraus- gegangenen Unterrichts (Geschichte!) und mit Hilfe der Karte die drei ersten Fragen allein beantworten können. Sie legen — vom Lehrer nur durch kurze Hinweise unterstützt — dar: 1. Wo liegt Pommern? Pommern wird begrenzt von der Ostsee, von Mecklenburg, Bran- denburg und Preußen. Es wird von der Oder in zwei Flügel, einen westlichen und einen östlichen, zerlegt und von einem Teile des baltischen Landrückens, von der pommerschen Seenplatte, durchzogen. Zu Pommern gehört auch die Insel Rügen, die wir im vorigen Jahre kennen lernten. (Vergl. Deutschland I, S. 53.)j 2. Wie kam Pommer»? in die Hand der Schweden? Ans dem Geschichtsunterrichte wissen wir, daß Gustav Adolf, der den bedrängten Protestanten zu Hilse eilen wollte, im Jahre 1639 an Pommerns Küste landete und sich in kurzer Zeit und ohne viele Mühe in den Besitz ganz Pommerns setzte, denn die kaiserlichen Truppen, die

2. Teil 3 - S. 130

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 130 — 5. Er hat das Recht, den Krieg zu erklären, wenn ein Angriff auf das Reich (Landesgrenze) erfolgt. 6. Er hat das Recht, Bündnisfe und Verträge mit anderen Staaten einzugehen. (Dreibund!) Ii. Wer den Kaiser in der Regierung unterstützt. 1. Die Reichsbeamten. (Reichskanzler — Gesandte — Reichs- gericht in Leipzig.) 2. Der Bundesrat. Er wird gebildet durch die Vertreter der 25 deutschen Staaten.*) Preußen sendet 17, Bayern 6, Württemberg und Sachsen je 4, Baden und Hessen je 3, Mecklenburg-Schwerin und Braunschweig je 2, die übrigen Staaten je 1 Vertreter. Der Bundes- rat wirkt bei der Reichsgesetzgebung mit. Ohne Jeiite Zustimmung ist kein Reichsgesetz giltig. 3. Der Reichstag. Er besteht aus den Vertretern des deutschen Volkes. Auf je 100 000 Einwohner wird ein Reichstagsabgeordneter gewählt. Jeder Deutsche, der das 25. Lebensjahr überschritten hat, darf sich an der Wahl beteiligen. Aller fünf Jahre findet eine Reichstags- wähl statt. Die Wahl geschieht durch Stimmzettel und ist geheim. Gegen- wärtig giebt es über 400 Reichstagsabgeordnete. Diese versammeln sich in Berlin zu gemeinsamer Beratung (Reichsgesetze, Zölle, Reichssteuern.) Iii. Woher das Geld kommt, welches das Reich braucht für Heer, Flotte u. f. w. Es kommt 1. aus den Erträgen der Zölle, 2. aus deu Erträgen der Steuern (Salz, Branntwein!), 3. aus den Überschüssen des Post- und Telegraphenwesens, 4. aus den Beiträgen, die jeder einzelne Staat aus seiner Kasse zu leisten hat. Zur sachlichen Besprechung. a. Zähle die Staaten auf, die den Buudesftaat Deutsch- land bilden! (4 Königreiche, 6 Großherzogtümer, 5 Herzogtümer, 7 Fürstentümer und 3 sreie Städte.) b. Warum entsendet Preußen mehr Vertreter in den Bundesrat als die übrigen Staaten? (Größe!) c. Woran erkennen wir, daß Post- und Telegraphenwesen Reichsangelegenheiten sind? (Wappen mit der Überschrift „Kaiser- liches Postamt" — Kaiseradler auf Briefmarken, z. B. auf Zehnpfennig- marken — Kopf der Depefchenformulare!) 6. Was erkennst du daraus, daß uach dem Tode Wilhelmsi. sein Sohu Friedrich Iii. und sodann sein Enkel Wilhelm Ii. auf den Kaiserthron gelangte? (Die Kaiserwürde ist erblich im Hohenzollerngeschlecht.) *) Elsaß-Lothringen ist kein selbständiger Staat.

3. Teil 3 - S. 131

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 131 — B. Vergleich. Zur weiteren Klärung und Befestigung -des ^Stoffes werden nun noch einmal das engere und das weitere Vaterland verglichen. Es wird festgesetzt: 1. Beide haben ein Oberhaupt. a. Das Oberhaupt des Reiches ^führt den Titel „Kaiser" — Hohenzollern. b. Das Oberhaupt des engeren Vaterlandes führt den Titel „König" — Wettin. 2. In beiden kann das Oberhaupt nicht allein regieren. Z a. Der Kaiser wird unterstützt durch den Bundesrat, den Reichs- tag und die Reichsbeamten. d. Unser König wird unterstützt durch den Landtag und die Staatsbeamten. 3. Beide brauchen Geld, um Beamte zu bezahlen u. s. w, Dieses Geld wird aufgebracht a. beim Reiche durch Zölle, Steuern (Salz, Branntwein!), Überschüsse des Post- und Telegraphenwesens und Beiträge der Einzelstaaten. b. bei unserem Vaterlande durch Besitzungen (Eisenbahnen, Bergwerke, Wälder, Güter) und Steuern (Einkommensteuer!) 4. Beide habeu eine Volksvertretung. a. Der Landtag wird vom sächsischen Volke gewählt, ver- sammelt sich in Dresden und beschäftigt sich nur mit sächsischen Angelegenheiten. d. Der Reichstag wird vom gesamten deutschen Volke gewählt, versammelt sich in Berlin und beschäftigt sich mit Reichs- angelegenheiten. 5. Beide haben ein Wappen. a. Das sächsische Wappen zeigt ein von zwei Löwen ge- haltenes, mit der Krone geschmücktes Schild. b. Das Reichswappen zeigt einen einköpfigen schwarzen Adler mit rotem Schnabel und roten Füßen. Er hat den preußischen Adler im Brustschild. Über dem Haupte des Adlers schwebt die Kaiserkrone. 6. Beide haben eine Flagge. a. Die sächsische Flagge zeigt die Farben weiß und grün. b. Die Reichsflagge zeigt die Farben schwarz, weiß und rot.

4. Teil 3 - S. 152

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 152 — Schon meinten die Gesellen, ihr letztes Stündlein sei erschienen, da kam einer von ihnen auf den glücklichen Einfall, beherzt zu antworten: „Mächtiger Höllenfürst, halte ein und höre mich an! Wir versprechen dir zu Willen sein und in der Nähe des Domes ein Wirtshaus zu bauen." „Gut," sprach der Teufel, „ich bin damit einverstanden, doch rate ich euch, haltet Wort, sonst wird euer Bau niemals beendet werden. Und damit ihr des Versprechens eingedenk bleibt, schleudre ich diesen Stein auf den Platz herab." Krachend stürzte der Stein auf den Platz vor der Kirche; dort liegt er heute noch. — Die Gesellen hielten Wort. Sie bauten an der be- stimmten Stelle ein Haus mit mehreren großen Kellern. Dieses Haus nannte man den Domkeller. Auch der Tom wurde vollendet und am 9. November 859 feierlich eingeweiht. Nach Pfeil. 3 Die Keule vom Thore zu Jüterbogk. In Jüterbogk hängt an einem Thorflügel eine hölzerne Keule von mehreren Fuß Länge. Darunter ist eine Tafel befestigt, aus der ge- schrieben steht: „Wer seinen Kindern giebt das Brot und leidet nachher selber Not, den schlagt mit dieser Keule tot." Davon wird erzählt, es sei einmal ein reicher Mann gewesen, der habe drei Söhne gehabt, denen er bereits bei Lebzeiten all sein Vermögen gegeben, sodaß er nachher selbst habe darben müssen, da ihn keines seiner Kinder habe unterstützen wollen. Als er nun gestorben, sind seine Kinder gekommen, um zu sehen, ob nicht noch etwas zu erben übrig sei, aber da haben sie nichts als einen grvßen schweren Kasten gefunden, und als man ihn geöffnet, ist er mit schweren Steinen angefüllt gewesen und darunter hat die Keule mit der Tafel gelegen und eine Verordnung, daß man beides am Stadtthore aufhängen solle. Und das ist denn auch geschehen. W. Schwarz. 4. Der Rabe zu Merseburg. Au vielen Häusern der alten Stadt Merseburg sieht nian noch hente einen Raben über den Thüren in Stein gehauen, der einen Ring im Schnabel hält. Den Gruud zu diesen Bildern soll folgende Begeben- heit gegeben haben. In den Jahren 1466 bis 1514 war Thilo von Throtha Bischof von Merseburg. Ties war ein strenger, jähzorniger Mann, der sich zu seinem Vergnügen einen Raben hielt, welcher ihm durch sein lustiges Ge- bahren und Schwatzen viel Spaß machte. Einst war dem Bischof ein

5. Außereuropäische Erdteile - S. 16

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 16 — 4 In den Cordilleren von Südamerika. Iiel: Wir unternehmen heute in Gedanken eine Fahrt über die Cordilleren und zwar von Lima aus. (Zeigen!) Zunächst geben die Schüler noch einmal im Zusammenhange an, was ihnen bis jetzt über dieses gewaltige Gebirge bekannt ist (Vergl. S. 11). Sodann schreitet der Unterricht fort an der Hand zweier Fragen: I. Wie rüsten wir uns aus zur Reise? Wer in die Anden reisen will, erzählt der Lehrer, muß nicht nur eigene Pferde bei sich haben, sondern alles mit sich nehmen, was er zum Leben braucht, sein Bett, wenn er nicht auf dem nackten Boden schlafen will, sein Brot, seinen Wein, ja selbst seine Kerzen, wenn er abend nicht ohne Licht zu bleiben Lust hat. Ein Indianer dient als Führe und Bedienter zugleich. Er versorgt die Pferde und führt das Maultier welches das Gepäck (Also?) trägt. Die Ausrüstung des Reisenden ist folgende: Ein Strohhut mit med- rigem Kopf und breitem Rande wird nnter dem Kinn durch ein starkes Band befestigt. Eine dunkelblaue Brille schützt die Augen vor den Sonnen- strahlen, die von den Schneeflächen blendend zurückgestrahlt werden. Von den Schultern hängt ein faltiger Mantel herab. Dieser Mantel, Poncho genannt, ist nichts als ein längliches, viereckiges Stück Zeug, mit einem Schlitz znm Durchstecken des Kopfes. Große Ledergamaschen, mit Riemen über dem Knie festgebunden, schützen die Beine. Auf den Sattel wird ein auf der Innenseite gegerbtes, auf der Außenseite noch mit der Wolle versehenes Hammelfell gelegt. Ungeheure Steigbügel schließen den ganzen Fuß ein. Zur sachlichen Besprechung. Ist es denn nötig, so viel Gepäck mit sich zu führen?' Gewiß! Die Landstriche, durch welche die Reise geht, sind völlig wüst. Außer wenigen Jndianerhütten, die hier und da aus den Bergen zerstreut liegen, giebt es oft meilenbreit keine menschliche Behausung. Der Reisende kann von Glück sagen, wenn er abends, nachdem er den ganzen Tag aus dem Pferde zugebracht hat, ein Posthaus findet, in dem er übernachten kann. Diese „Posthäuser" sind schlechte, mit Stroh gedeckte Hütten, an denen eine Ochsenhaut, die man über ein Gestell ausgespannt hat, als Thüre dient. Im Innern läuft rings herum eine niedere Bank von Erde, die als Schlafplatz dient. In der Mitte vertritt eine andere etwas höhere Erdbank die Stelle des Tisches. Auf ihm legt jeder seine mitgebrachten Lebensmittel nieder. Wer nichts mitgebracht hat und nichts von einem anderen Reisenden geschenkt erhält, muß gewöhnlich hungern, denn nur selten kann man von den Indianern, welche das Posthaus bewachen, etwas erhalten und dann auch nur eiuige Kartoffeln und etwas getrocknetes Fleisch.

6. Außereuropäische Erdteile - S. 215

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 215 — auch wirklich das Glück hold gewesen. Andere haben wochenlang Steine gekarrt und Erde ausgewaschen, ohne etwas zu finden. Ein Schotte grub monatelang vom Morgen bis in die späte Nacht und fand nichts. Ein anderer, der wenige Meter von ihm die Erde durchwühlte, fand einen Stein im Werte von 190 000 Mark. 5. Das Kapland hat ein sehr gesundes Klima. Es wird daher auch von den Engländern dazu benutzt, die eng- tischen Soldaten, die in Indien infolge des mörderischen Klimas erkrankt sind, wieder herzustellen, und die Truppen, die aus der Reise von Eng- land nach Indien (Zweck?) begriffen sind und durch die lange Seereise gelitten haben, neu zu kräftigen. Iii. Wie sind die Engländer in den Besitz des wichtigen Landes gelangt? Sie haben es den Holländern abgenommen, die sich ums Jahr 1650 hier niedergelassen und die Ureinwohner, die häßlichen Hottentotten, bereits weit zurückgedrängt hatten. Als die Engländer sich festsetzten, wanderten die holländischen Ansiedler, die sich Boers (spr. Buhrs) nannten aus und gründeten im Norden des Oranjeflusfes zwei Republiken, die sie noch heute behaupten, den Oranjesreistaat und die südafrikanische Republik. Nun hatten es die Engländer nur mit den Hottentotten zu thuu. Diese wurden schnell völlig unterworfen, und heute ist dieser Stamm sehr zusammengeschmolzen. Es giebt im Kaplande nur noch wenige, aus bienenkorbartigen Wohnungen zusammengesetzte Hottentotten- dörser oder Kraals. (Bild!) Zur sachlichen Besprechung. a. Welches sind die bedeutsamsten Ortschaften des Kap- landes? Unfere Karte weist deren zwei auf, nämlich die Kapstadt und Port Elisabeth. — Die Kapstadt liegt am Fuße des Tafel- berges (Gestalt!) und ist bedeutsam durch ihren Handelsverkehr. Sie bildet den Ausfuhrhafen für Kapwein, Wolle und Kupfer. — Port Elisabeth, an der Südostküste gelegen, ist ebenfalls ein wichtiger Handelsplatz und Wollmarkt. Hierher bringt man außer Wolle und Vieh besonders Stranßenfedern und Diamanten auf den Markt, d. Wem gehört das Gebiet jenseits des Oranjeslusses? Der größte Teil gehört auch den Engländern. Sie haben ihn in blutigen Kämpfen dem Volke der Kaffern abgenommen und so ihre Herrschaft bis über den Sambesi hinaus ausge- dehnt. Außerdem finden wir auf dem rechten Ufer des Oranje- flnffes nochdie beiden vorhin genannten Freistaaten und die deutsche Kolonie Südwest-Asrika. — Von ihr werden wir in der nächsten Stunde hören.

7. Außereuropäische Erdteile - S. 19

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 19 — unsere Maultiere wieder und setzen unsere Reise sort. Lange noch führt die Straße durch öde und nackte Gegenden. Endlich aber werden die Schafe und Lamaherden immer zahlreicher, und das Auge wird erfreut durch zahlreiche Dörfer, deren Bewohner von Viehzucht sich nähren. Unsere Reise ist zu Ende. Wir haben die Cordilleren überschritten und vor uns breitet sich nun die gewaltige Ebene aus, die erst am atlan- tischen Ozean ihr Ende findet. Wir werden auch sie noch durchwandern. Zur sachlichen Besprechung. a. Wie sind die Tiere beschaffen, denen wir auf unserer Reise begegneten? 1. Wir sehen zunächst den Condor. Er erregt unsere Bewunde- rung, wenn wir ihn mit ausgebreiteten, fast bewegungslosen Schwingen in den Lüften sich wiegen oder auf einer hohen Felsenspitze nach Beute ausspähen bemerken. Ist er doch der größte fliegende Vogel der Welt, denn er klaftert (d. h.?) 3l/2—4 m. Und doch ist dieser gewaltige Vogel nur ein ekelhafter Aasgaier. Mit unsäglicher Gier würgt er große Fetzen von Aas hinunter und kauert dann, vollgefressen, kaum noch einer Bewegung fähig, neben den Resten seines scheußlichen Mahles. Tie Leichen gefallener Tiere bilden seine Hauptnahrung. Doch raubt er auch lebende Tiere, nämlich Schafe, Kälber und junge Lamas. Mit scharfem Geficht erspäht er aus schwiudelu- der Höhe seine Beute, und stürzt sich blitzschnell auf sie herab. (Nach Twiehausen.) 2. Weiter bemerkten wir das Lama. Wir sahen es in großen Herden im Gebirge weiden. Es ist mit dem Kamel verwandt, hat aber nur die Größe eines Esels und besitzt keinen Höcker. Sein langes wolliges Haarkleid hat verschiedene Färbuug. Bei manchen Tieren sieht es weiß, bei anderen grau, wieder bei anderen brauu aus. Das Lama kann leicht gezähmt werden und wird dann wie das Kamel zum Tragen von Lasten ver- wendet. Vor der Entdeckung Amerikas war es das einzige nutz- bare Haustier des Erdteils. Es liefert Fleisch und Milch, Wolle und Haut zur Kleidung. 3. Endlich bemerkten wir auch einzelne Vicunnas; diese Tiere haben Schassgröße, sind also kleiner als die Lamas und besitzen branngelbe, sehr feine Wolle, die nur zu den feinsten Zeugen Verwendung findet. b. Unser Weg führte oft au den Überresten von Maul- tieren vorüber, und wir hörten, daß diese Tiere unter der schweren Last, die sie zu tragen hatten, zusammengebrochen waren. Was mögen sie getragen haben? Sie trugen wertvolle Erze. Die Cordilleren enthalten nämlich einen ungeheuren Reichtum an 2*

8. Außereuropäische Erdteile - S. 27

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 27 — Ozean vom atlantischen scheidet. Columbia wird von einem Teile der Cordilleren durchzogen und vom Magdalenenstrom bewässert. Die wich- tigste Stadt ist Panama. (Lage!) Zur sachlichen Besprechung: a. Woran erinnert der Name des Staates? (An den großen Ent- decker der neuen Welt.) d. Die Lage des Staates ist überaus günstig. (An 2 Ozeanen, im Besitze des Verbindungsgliedes zwischen Nord- und Südamerika, durch einen schiffbaren Strom mit dem atlantischen Ozean verbunden!) Und trotzdem hat Columbia sast keine Bedeutung. Woher mag das kommen? (Trägheit der Bewohner — Vernachlässigung des Wegbans!) 3. Die Republik Ecuador. Der Name des Staates weist schon ans die Lage des Gebietes hiu. Ecuador liegt zu beiden Seiten des Äquators, doch so, daß der größere Teil südlich vom Äquator sich aus- breitet. Das Land grenzt im Westen an den atlantischen Ozean. Es wird durchzogen von dem Teile der Cordilleren, der seines Reichtums an Vulkanen wegen bekannt ist. Zur sachlichen Besprechung. Man köunte denken, Ecuador hätte ein sehr heißes Klima. Warum? (Am Äquator!) Dem ist aber nicht so. Gerade Ecuador besitzt ein so mildes Klima*), daß man sagt, auf ihm liege eiu ewiger Frühling. Wie erklärst du das? (Nähe des Meeres — Schneeberge der Cordilleren**). 4. Die Republik Peru. Dieser Staat liegt ebenfalls an der Westküste des Erdteils. Er reicht vom Amazonenstrom bis zum Titicaca- see. Als größte Stadt läßt uns die Karte Lima erkennen. Zu Peru gehören auch drei kleine Inseln, die Chinchainseln (spr. tschintscha). Sie sind, fügt der Lehrer hinzu, bekannt wegen des dort massenhaft gefnn- denen Guanos. „Denn — sehr bezeichnend für die Dürre des Klimas — der Kot der Seevögel wurde von ihren Nistorten nicht weggespült, sondern erstarrte zu steinharten, oft viele Meter hohen Schichten". Man baut ihn ab und versendet ihn als Düngemittel. 5. Die Republik Bolivia. Sie liegt östlich von Peru und gehört zu den wenigen Staaten Südamerikas, die nicht vom Meere bespült werden. Zur sachlichen Besprechung. Bolivia ist uicht arm an Bodenschätzen. Es hat z. B. noch heute bedeutungsvolle Kupferbergwerke und reiche Silberminen. Trotzdem sind Industrie und Handel ganz gering. Woran mag das liegen? (Das Land ist schwer zugänglich. Von der Küste des atlantischen Ozeans ist es durch *) Es besitzt eine nur wenig schwankende Durchschnittstemperatur von 13° R. **) Die kalte, von Süden aus andringende Meeresströmung trägt auch zur Abkühlung des Klimas bei.

9. Außereuropäische Erdteile - S. 28

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 28 — Urwälder getrennt, von den Ufern des großen Ozeans dnrch die Cordil- leren geschieden. Dazn leidet es noch mehr als z. B. Columbia nnter dem Mangel an Verkehrswegen. Fahrbare Straßen giebt es fast gar nicht.) 6. Die Republik Chile. Dieser Staat zieht sich langgestreckt an der Westküste hin, ist also ein schmales Küstenland. Seine Hauptstadt heißt Santiago. Zur sachlichen Besprechung. Chile wird oft der Garten der neuen Welt genannt. Warum wohl? (Es besitzt überaus fruchtbare Landstriche. Alle europäischen Getreide- forteu, Gemüse und Obstarteu gedeihen vortrefflich. Außerdem erntet man auch Tabak, Südfrüchte und Wallnüsse.) Man könnte es auch die „Schatz- kammer Südamerikas" nennen, denn sein Boden birgt Gold, Silber, Kupfer, Kohlen und Schwefel in Menge. 7. Die Republik Argentinien. Sie umfaßt deu größten Teil der Pampas (Vergl. S. 25) und reicht im Westen bis zum Uruguay, im Süden bis zum Kap Horn. Die Hauptstadt liegt am La Plata und heißt Buenos Ayres. Zur sachlichen Besprechung. a. Womit mögen sich die Bewohner von Argentinien hauptsächlich beschäftigen? Mit Viehzucht. Die Gauchos bilden den Hauptteil der Bevölkerung. Ter Viehstand wurde 1886 auf 16 Millionen Rinder,. 31/2 Millionen Pferde und 90 Millionen Schafe geschätzt. b. Buenos-Ayres bedeutet „gute Lüste". Wie erklärst du diesen Namen? (Gestmdes Klima der Stadt!) c. Wie breit mag wohl der La Plata bei Bnenos-Ayres sein? Miß mit Hülfe des Zirkels und des Maßstabes! (Ungefähr 70 Kilometer, also so breit wie die Entfernung zwischen Hamburg und Lübeck!) 8. Die Republik Uruguay. Das Gebiet dieses Staates liegt nördlich vom Rio de la Plata und ist von drei Seiten von Wasser um- gebeu. Wir finden im Süden den atlantischen Ozean, im Osten den atlantischen Ozean, im Westen den Uruguay. Die Hauptstadt heißt Montevideo. Es liegt am Ausgange des La Platabeckens. Zur sachlichen Besprechung. Womit beschäftigt man sich wohl in diesem Staate? Da auch er im Gebiete der Pampas liegt, so sindet sich hauptsächlich Viehzucht hier. Daher führt man auch von hier aus Häute, Wolle, Talg und Fleisch- extrakt (Erkläre!) in großen Mengen aus. 9. Die Republik Paraguay. Sie liegt in der Gabel von Pa- rana und Paraguay und ist wie Bolivia ein Binnenstaat.

10. Außereuropäische Erdteile - S. 68

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 68 — ausfüllten. Sobald die Ausfüller die Geleise verlassen hatten, wurden die Wohnungswagen wieder nachgeschoben. So stellte man in rastloser Arbeit ein Stück nach dem anderen fertig, bis endlich am 10. Mai 1869, als die Uhren in San Franzisco 11 Uhr 40 Minuten vormittags zeigten, der letzte Hammerschlag gethan war. In derselben Minute brachte der Telegraph die Nachricht nach New-Dork. Iii. Wie sind die Züge beschaffen, in denen man die weite Reise zurücklegt? Sie sind so beschaffen, daß sie den Reisenden, die ja mehrere Tage in ihnen zubringen müssen, möglichst viel Bequemlichkeit gewähren. Sie enthalten Schlafwagen, Restaurationen, Rauch- und Lesekabinette und Salonwagen und sind so eingerichtet, daß man während der Fahrt aus einem Wagen in den andern gehen kann. Besonders die Salonwagen sind mit großer Pracht ausgestattet. Möbel aus schwarzem Wallnußholz und mit Sammet gepolstert, reiche Vergoldung an den Wänden, flimmernde Spiegel, ein Klavier, ein Kronleuchter lasseu den Reisenden fast ver- gessen, daß er sich auf der Eisenbahn befindet. Selbst ein Druckerei- wagen begleitet jeden Zug. In ihm werden täglich 2 Zeitungen herge- stellt, die den Reisenden das mitteilen, was der Telegraph von West oder Ost den Stationen gemeldet hat, die der Zug passiert. Auch sonst ist für Lesestoff gesorgt. Jeden Morgen gegen 9 Uhr geht ein Bücher- händler durch den ganzen Zug hindurch und legt jedem Mitfahrenden ein Buch in den Schoß. Nach einer halben Stunde kommt er wieder, um seine Bücher einzusammeln. Mancher hat mittlerweile eine Geschichte angefangen und kauft deshalb das Buch. Öfters schreitet auch der Agent einer Versicherungsgesellschaft durch den Wagen und fordert die Reisenden auf, ihr Leben gegen Unfälle aller Art zu versichern. „3000 Dollar für 10 Cents per Tag!" ruft er, Gentlemens, versichern Sie ihr Leben! Wenn die Frühstücks- oder Mittagszeit herannaht, begeben sich die meisten Reisenden in die Speisewagen. Jeder Speisewagen bietet für ungefähr 20 Personen Platz. Für einen Dollar ä Person erhält man hier auf kleinen Platten alles, was man wünscht: Schweinefleisch, Brat- Wurst, Schinken, Kartoffeln u. s. w. Auch Kaffee und Thee sind zu haben. Abends suchen die meisten Reisenden einen Schlafwagen auf, um dort für 1 Dollar ein Bett zu erwerben, in dem sie sorglos ruhen, während der Zug durch .einsame Prairien, über dunkle Abgründe oder reißende Ströme dahinbraust seiuem fernen Ziele zu. Iv. Welche Bedeutimg hat dieser Schienenweg? 1. Diebahn besitzt eine wirtschaftliche (sociale) Bedeutung. Durch sie sind fruchtbare Landstriche für Ackerbau und Viehzucht er- schlössen worden, denn seitdem die Bahn die weiten Einöden in der Mitte des Erdteils mit den bevölkerten Landschaften im Westen und Osten ver-
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