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1. Geschichtstabellen zum Auswendiglernen - S. 37

1880 - Leipzig : Arnoldi
Iii. Die Neuere Geschichte 1517—1871. 1. Von der Reformation 1517 bis auf den westfälischen Frieden 1648 und die Selbstregierung Ludwigs 14, 1661. 2. Bis auf den Tod Friedrichs des Gr of sen 1786 und die französische Revolution 1789. 3. Bis zur Wiederaufrichtung des deutschen Reiches 1871. 1. Von der Reformation 1517 bis auf den westfälischen Frieden 1648 und die Selbstregierung Ludwigs 14, 1661. 1517 Okt. 31. D. Martin Luthexs Thesen gegen daa_ablafs-—~ Leo 1(T Ttnrfiirst Friedrich der Weise von Sachsen (7 1525). 1519 | K. Max; sem~Enkel Karl 5 wird Kaiser. Übermacht der spanischen Monarchie. — Ferdinand Cortez in Mexico. Ulrich Zwingli Reformator zu Zürich. 1 59 I Luther vor de mr eich stage zu ^orihs (18 April), Erneuerung der’italienisch-burgundischen Kriege (—1559). Sultan Suleiman 2 erobert Belgrad und Rhodos. Gustav Wasa befreit Schweden von den Dänen. 1523 Franz von Sickingen und Ulrich von Hutten -J-. 1525 Schlacht bei Pavia. König Franz 1 gefangen. Bauernkrieg in Deutschland. Thomas Münzer. Herzogtum Preußen unter Albrecht von Brandenburg. 1526 Niederlage der Ungarn vor den Türken bei Mohacz. Ferdi- nand v. Österreich wird König von Böhmen und Ungarn. 1527 Rom von den Kaiserlichen erstürmt; Karl von Bourbon f. P. Clemens 7 gefangen. — Andr. Doria, Doge von Genua. 1529 die Lutheraner protestieren auf dem Reichstage zu Speier gegen ~die Beschlüsse der Mehrheit (19 April). Sultan Suleiman belagert Wien. 1530 Kaiserkrönung zu Bologna. — Reichstag zu Augsburg: augsburgische Konfession der Protestanten (25 Juni). Phil. Melanchthon. Kurfürst Johann der Beständige von Sachsen (f 1532).

2. Geschichtstabellen zum Auswendiglernen - S. 38

1880 - Leipzig : Arnoldi
38 Zweiter Kursus. Iii. Die neuere Geschichte. 1531 Schmalkaldischer Bund. — Zwingli f bei Cappel (11 Okt) *ranz Pizarro erobert Peru. 1534 die Biirgermeisterfehde. Georg Wullenweber von Lübeck. 1535 die Wiedertäufer in Münster. — Karl 5 erobert Tunis. Heinrich 8 Oberhaupt der englischen Kirche. 1540 der Jesuitenorden gestiftet von Ignatius Loyola. 1541 Karl 5 vor Algier. - Jo. Calvin, Reformator zu Genf. 1544 Karl 5 mit dem Reichsheere in Frankreich. Friede zu Crespy. 1545 das Tridentiner Konzil wird eröffnet. 1^4^j^Uth|r^Schmalkaldischer Krieg. Kurfürst Johann .b nednch der Grofsmüthige von Sachsen, Landgraf Philipp von Hessen. — Herzog Moriz von Sachsen. ^ 5”*^ ' Heinrich 8 u. Franz 1. Höhestand der osmanischen Macht. Schlacht bei Mühlberg. Kurfürst Jo. Friedrich gefangen. 15r>2 Kurfürst Moriz erzwingt den Passauer Vertrag (f 1553). Heinrich 2 von Frankreich besetzt Metz, Toul und Verdun! 1555 Augsburger Religionsfriede. Geistlich er Vorbehalt. 1556 Karl 5 legt die Regierung nieder. König Philipp 2 erbt die spanischen und die burgundischen Lande (—1598). 1558 Kaiser Ferdinand 1 (—1564). Karl 5 f im Kloster Yuste' Elisabeth, Königin von England (—1603j.-*' 1559 Friede zu Gateau-Cambresis: Ende der italienisch-burgun- dischen Kriege zwischen Spanien und Frankreich. Heinrich 2 von Frankreich f. Seine Wittwe Katharina Medici und deren Söhne Franz 2 —1560 (Gemahl der Maria Stuart), Karl 9 —1574, Heinrich 3 -1589. Die Guisen und Bourbonen. Hugenottenkriege. 156.» fechlufs des Tridentiner Konzils. Gegenreformationen. 1564 f Calvin. Kaiser Maximilian 2 —1576. Seine fürstlichen Freunde August von Sachsen, Christoph von Württemberg, Friedrich 3 von der Pfalz. 1565 die Johanniter vertheidigen Malta gegen die Türken. Der Grofsmeister la Valette. 1566 f Sultan Suleiman 2 vor Szigeth. Zriny. 1568 Egmont und Hoorn f. Herzog von Alba, spanischer Statthalter in den Niederlanden. — Don Carlos f. Königin Maria Stuart v. Schottland als Gefangene in England. 1571 Niederlage der Türken in der Seeschlacht bei Lepanto. Don Johann von Österreich (f 1578). 1572 Aug. 24. Pariser Bluthochzeit. Coligny f. — Aufstand derniederlande. Wilhelm von Oranien. — Polenwahlreich.

3. Geschichtstabellen zum Auswendiglernen - S. 59

1880 - Leipzig : Arnoldi
Dritter Kursus. Die Kulturgeschichte. 59 154:! 7 Copernicus, der Gründer des wissenschaftlichen Weltsystems. Vesalius der Anatom. — Das sächsische Schulwesen : Phil. Melanchthon ‘praeceptor Germaniae‘(-j- 1560); die Fürstenschulen Pforte, Meissen, Grimma. J. Sturm Rektor zu Strafsburg (f 1589). Der Maler Luk. Kranach. 1555 Augsburger Religionsfriede. 1556 Laynez General der Jesuiten. — Der Geschichtschreiber Sleidanus f. — Universität Jena (1558). 1563 Schlufs des Tridentiner Konzils. Gegenreformation. — Palestrina’s Kirchenmusik. Heidelberger Katechismus der Reformierten. Theologischer Zwiespalt unter den Protestanten. 1564 Shakspere und Galilei geboren. 1566 römischer Katechismus durch P. Pius 5. 1572 die Pariser Bluthochzeit. — Französische Philologie: des Buchdruckers H. Stephanus Thesaurus linguae graecae. Joseph Scaliger ‘der Fürst der Philologen* (-f 1609). — Die Lusiaden von Camoes. 1575 Torquato Tasso’s befreites Jerusalem. — Der Satiriker Fischart (Gargantua). — Stiftung der Universität Leyden. 1580 das Konkordienbnch der lutherischen Kirche. 1582 Gregorianischer Kalender. 1585 P. Sixtus 5. Aquaviva’s Studienordnung der Jesuiten. Verfall der Wissenschaften in Italien. 1596 W. Shaksperes Hamlet und historische Dramen. — Indischer Handel der Holländer. 1598 das Edikt von Nantes zum Schutze der Hugenotten. Der Geschichtschreiber Thuanus (de Thou); der Philolog Casaubonus (f 1614). 1608 Erfindung des Fernrohrs. Der Astronom Galilei. 1616 y Shakspere und Cervantes (Don Quixote). Blüte des spanischen Dramas: Lope de Vega. Calderon. — Flämische Malerschule; Peter Paul Rubens 7 1640; van Dyk. 1618 der dreifsigjährige Krieg. — J. Kepler entdeckt die Gesetze planetarischer Bewegung (f 1630). 1620 Franc. Bacon: ‘novum organon seientiarum*. 1624 Martin Opitz: ‘Büchlein von der deutschen Poeterei*. Die Sprachgesellschaften und gelehrten Poeten. 1625 Hugo Grotius’ ‘de jure belli ac pacis‘ (f 1645). Salmasius der Polyhistor. 1631 der Jesuit Friedrich von Spee bekämpft die Hexenprozesse.

4. Geschichtstabellen zum Auswendiglernen - S. 60

1880 - Leipzig : Arnoldi
60 Dritter Kursus. Die Kulturgeschichte. 1635 Kardinal Richelieu stiftet die französische Akademie. Der Cid von Corneille. 1640 die .Tansenisten von Port-Royal. Der Philosoph Descartes. — Holländische Malerschule: Rembrand vanrijn; van der Heist. Blüte der Landschaftsmalerei: Nie. Poussin, Claude Lorrain, Jac. Ruysdael. 1642 *j- Galilei. Isaak Newton geboren. 1648 westfalischer Friede. Herrschaft der französischen Sprache und Hofsitte. 1656 die Provinzialbriefe von Pascal (gegen die Jesuiten). — Holländische Philologie; J. F. Gronovius. 1661 Sam. Pufendorf, Professor des Natur- und Völkerrechts zu Heidelberg. Hobbes’ Theorie der absoluten Staatsgewalt. 1666 Colbert stiftet die Akademie der Wissenschaften zu Paris.— Newtons Gravitations- und Farbenlehre. 1667 Paul Gerhardts Haus- und Kirchenlieder. ‘Das verlorene Paradies' von John Milton (f 1674). 1673 f Moliere der Lustspieldichter. Das Zeitalter Ludwigs 14: die klassische Hofpoesie; Tragödien von Racine (f 1699). Boileau’s art poetique. Lafontaine’s Fabeln. Bossuet’s geistliche Beredsamkeit. 1675 G. W. Leibniz, der größte Gelehrte seiner Zeit, Begründer der deutschen Philosophie, erfindet die Differentialrechnung (-j- 1716). — Der Philosoph Spinoza j 1676. 1682 William Penn der Quäker gründet Philadelphia. 1685 Aufhebung des Edikts von Nantes. Verfolgung und Flucht der französischen Protestanten. 1694 Stiftung der Universität Halle. Ch. Thomasius hält deutsche Vorlesungen und bekämpft die Hexenprozesse. Ph. Spener und Aug. Herrn. Francke ‘die Pietisten*. Evangelische Heidenmission. — Dictionnaire de l’academie fran9aise. Fenelon’s Telemaque. 1697 Bayle’s dictionnaire historique et critique. John Locke; die Schule der materialistischen Philosophen. — Rich. Bentley’s philologische Kritik. — Peter der Große verpflanzt europäische Kultur nach Russland. 1700 Einführung des verbesserten Kalenders bei den Protestanten. — Stiftung der Akademie der Wissenschaften zu Berlin. 1708 Boerhave zu Leyden, Begründer der neueren Heilkunde. 1727 Zinzendorf stiftet die Herrnhuter Brüdergemeinde. Methodisten in England. — Protestantische Kirchenmusik des Kantors Jo. Sebast. Bach zu Leipzig.

5. Geschichtstabellen zum Auswendiglernen - S. 5

1880 - Leipzig : Arnoldi
Erster Kursus. Iii. Die neuere Zeit 1517—1871. 5 Iii. Die neuere Zeit 1517—1871. 1517 Oct. 31. D. Martin Luthers Thesen gegen den Ablafshandel._ Anfang der Reformation. Papst Leo 10. 1519 Karl 5 von Spanien wird als Kaiser erwählt. König Franz 1 von Frankreich. Suleiman, Sultan der Osmanen. Ulrich Zwingli, Reformator in Zürich. 1521 Luther vor dem_reichstage zu Worms. Kurfürst Friedrich der Weise von Sachsen. 1530 Augsburgische Konfession der Protestanten. Philipp Me-lanchthon. Kurfürst Johann der Beständige von Sachsen. 1540 Ignatius Loyola stiftet den Jesuitenorden. — Jo. Calvin, Reformator zu Genf. 1546 f Luther. Schmalkaldischer Krieg. Moriz wird Kurfürst von Sachsen. 1555 Augsburger Religionsfriede. 1558 f Kaiser Karl 5 im Kloster. Sein Sohn Philipp 2 folgt ihm in Spanien und den Niederlanden, sein Bruder Ferdinand 1 von Österreich als Kaiser. Königin Elisabeth von England. 1563 Schlufs des katholischen Konzils zu Trient. 1572 die Pariser Bluthochzeit. — Aufstand der Vereinigten Niederlande. Wilhelm von Oranien. 1588 die ‘unbesiegliche* spanische Armada geht an den britischen Küsten zu Grunde. 1589 Heinrich 4 Bourbon, König von Frankreich. 1618 der dreifsigj äh ri g^ Krjeg. — Kaiser Ferdinand 2. Kurfürst Maximilian von Baiern. 1631 Gustav Adolf, König von Schweden, schlägt den Tilly bei * ~Breitenfeld. 1632 Gustav Adolf.fällt in der Schlacht bei Lützen. Wallenstein. 1634 Wallensteins Tod za Eger. 1648 westfälischer Friede. Lutheraner und Reformierte erhalten freie Religionsübung. Franzosen und Schweden werden mit deutschen Reichslanden entschädigt. 1661—1715 Ludwig 14, regierender König von Frankreich. 1675 der große Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg schlägt die Schweden bei Fehrbellin. 1683 Niederlage der Türken vor Wien. Karl von Lothringen. Johann Sobieski, König von Polen. — Prinz Eugen.

6. Praktisches Lehrbuch der Sächsischen Geschichte - S. 124

1907 - Leipzig : Wunderlich
— 124 — lutherische Reichsstände die Eintrachtsschrift an, aber der Zwiespalt zwischen Lutheranern und Kalvinisten verschärfte sich dadurch nur noch mehr, und das gereichte nur der katholisch-jesuitischen Gegenreformation zum Vorteile. Die Konkordienformel bildet das sechste und letzte symbolische Buch der evangelischen Kirche. 3. Vater August als Weiser Gesetzgeber seines Landes. So groß sein Bruder Moritz als Kriegsheld war, so groß war Vater August als Friedensherrscher. Vor allem lag ihm daran, dem Lande eine festere Ordnung zu verschaffen. Darum gab er ihm eine Menge Gesetze. Er hat mehr Gesetze und Verordnungen erlassen als ein Fürst vor und nach ihm. Die Verwaltung Sachsens erhielt bestimmte Formen. Die Stünde bekamen ihre gewissen Rechte und übten durch ihr Obersteuerkollegium großen Einfluß auf die Verwaltung der Steuern aus. Es gab seitdem drei Stände. Den ersten Stand bildeten die Prälaten, Grafen und Herren; den zweiten die Ritter und den dritten die Städte, während das Landvolk nnvertreten blieb. Neben den Ständen gab es die kurfürstliche Kammerverwaltung für die Domänen mit einem Kammermeister an der Spitze. Ein neues Gesetzbuch erließ er 1572, das sogenannte sächsische Recht (die Konstitutionen). Wie seine Vorgänger gab er Vorschriften gegen übertriebenen Kleideraufwand, Spiel und Gelage sowie gegen Bettelei und die Zigeuner, welche allerlei abscheuliche Gotteslästerung und Zauberei treiben sollten. Er gab jedoch nicht bloß Gesetze, sondern drang auch darauf, daß diese streng innegehalten wurden. Wehe dem nachlässigen Beamten, der seine Pflicht nicht pünktlich erfüllte! Der unermüdliche Kurfürst kam oft unverhofft und spähte mit feinen klugen Augen überall hin und strafte streng, wenn er etwas Strafwürdiges entdeckte. 4. Vater August als kluger Staats- und Volkswirt seines Landes. Wie als Gesetzgeber, so leistete er auch als Staats- und Volkswirt Vorzügliches, ja, man muß ihn als ersten deutschen Staats- und Volkswirt seiner Zeit rühmen. Die bedeutende Schuldenlast, die fein kriegslustiger Bruder Moritz hinterlassen hatte, tilgte er durch feine Sparsamkeit sehr bald, ja, er machte fortwährend infolge feiner streng geordneten Staatshaushaltung namhafte Überschüsse und sammelte so einen großen Barbestand. Dieses Wachstum des Staatsvermögens und der Staatseinkünfte verdankte er vor allen Dingen feiner Fürsorge für feine Kammergüter. Diese vermehrte er planmäßig und unablässig durch große Ankäufe (Oftra bei Dresden u. a.) und überwachte in Gemeinschaft mit Mutter Anna, die ihn in der Hebung der Volkswohlfahrt getreulich und verständnisvoll unterstützte, deren

7. Praktisches Lehrbuch der Sächsischen Geschichte - S. 127

1907 - Leipzig : Wunderlich
— 127 — Während Vater August nachmals ein abgesagter Feind der Reformierten war und die Kryptokalvinisten hart verfolgt hatte, waren Christian und Krell diesen zugeneigt. Sie erkannten die große Gefahr, die den Protestanten durch die Katholiken und den Papst drohten. Wie die Spanier in den Niederlanden die Protestanten mit Gewalt unterdrückt hatten, so sollte es nach ihrem Plane auch in ganz Deutschland geschehen. Um dieser Gefahr begegnen zu können, erstrebte Christian auf den Rat seines klugen Kanzlers die Gründung eines protestantischen Fürstenbundes, und Christian unterhandelte auch schon mit einigen Fürsten darüber und überreichte im Verein mit diesen dem Kaiser eine Beschwerdeschrift wegen der Gewalttätigkeiten, welche die Spanier im Reiche verübt hatten. Doch mußte er auch schon über die Zaghaftigkeit, Zerfahrenheit und Unentschlossenheit der protestantischen Fürsten klagen und äußerte einst voll Unmut: „Ich sehe wohl ein, daß eine Vereinigung der Protestanten nicht eher zustande kommen wird, als bis sie durch die höchste Not dazu gezwungen werden." Doch brachte er kurz vor seinem 1591 erfolgten Tode noch das Bündnis mit der Kurpfalz zustande. Sein frühzeitiger Tod war ein schwerer Verlust für die protestantische Sache Deutschlands. Im Innern wandelten Christian und Krell andere Wege als Vater August und begünstigten bald offen die Reformierten; ja, Dr. Krell trat in die Fußtapfen der Kryptokalvinisten und suchte die strenggläubigen Lutheraner zu unterdrücken. Zuerst hob er die Verpflichtung auf die Konkordienformel auf, weil er in dieser Eintrachtsschrift das Haupthindernis der Verständigung mit den Reformierten erblickte. Sodann verbot er den Geistlichen, von der Kanzel herab gegen die Kalvinisten zu eifern. Danach bestimmte er, daß alle theologischen Schriften vor ihrer Drucklegung ihm erst zur Begutachtung eingesandt werden mußten. Bei dieser Zensur strich er namentlich alle Angriffe auf die Kalvinisten weg. Um Luthers Bibelübersetzung und Katechismus aus der Kirche zu verdrängen, ließ er eine neue Bibelübersetzung anfertigen und einen reformierten Katechismus ausarbeiten. Am meisten Anstoß erregte jedoch die Änderung der Tausformel. Diese enthielt die Worte: .Entsagst du dem Teufel und allem seinem Wesen?" Damit sollte gleichsam der in jedem ungetansten Kinde wohnhafte Teufel ausgetrieben werden, weshalb man dies den Exorzismus nannte. Das Volk glaubte damals samt vielen Geistlichen noch fest an die Teufelbesessenheit und wollte deshalb nicht den Teufelsbann weglassen. Aber Krell gewann den Kurfürsten dafür. Christian ließ selbst seine Tochter nach der neuen Tanfformel taufen, und selbst viele Geistliche stimmten der Weglassung bei. Nun ward diese amtlich anbefohlen. Aber dem widerfetzten sich viele Geistliche und wählten lieber Amtsentsetzung. Viele erschienen vor dem Kurfürsten und baten ihn fußfällig, den Exorzismus beizubehalten. Das

8. Praktisches Lehrbuch der Sächsischen Geschichte - S. 129

1907 - Leipzig : Wunderlich
— 129 — vinismus verdächtig waren, mit Gewalt entsetzt und vertrieben worden. So kannte man damals keine Duldung und keine Glaubens- und Gewissensfreiheit, ja, die Bekenntnisse, welche einander am nächsten standen, verfolgten sich am erbittertsten. So ward in Sachsen zum zweitenmale der Kalvinismus ausgerottet und so gelangte zum zweiten Male das strenggläubige Luthertum zur alleinigen Herrschaft. Für die weitere Entwicklung Sachsens war dies von großer Wichtigkeit, denn nunmehr wandte sich Sachsen von den süddeutschen Protestanten, welche zumeist das reformierte Glaubensbekenntnis angenommen hatten, ab und schloß sich wieder mehr an das katholische Kaiserhaus an, obgleich dieses die Protestanten auszurotten suchte. Die sächsische Ritterschaft war deswegen ein so grimmiger Feind Krells gewesen, weil dieser als ein bürgerlicher Emporkömmling es gewagt hatte, die adligen Räte zu überflügeln und die Vorrechte des Adels anzutasten, weil sie im rechtgläubigen Luthertum einen Verbündeten ihrer Standesvorrechte, im bürgerlichen Kalvinismus aber einen Gegner ihrer Vorrechte erblickten. So ist also Dr. Krell ein Opfer weltlicher Rachsucht und beschränkten Glaubenshasses geworden. Er selbst aber hatte auch Glaubenszwang ausgeübt, ohne den man in jenen Zeiten nun einmal nicht auszukommen meinte. b) Christians Ii. schwache Regierung. Hatte sich schon Christian I. von seinem klugen Kanzler lenken und leiten lassen, so war Christian Ii. erst recht unfähig, ein kräftiges und selbständiges Regiment zu führen. Zwar war er großen und starken Leibes, aber matten Geistes, und er bekannte selbst, daß er mit fremden Augen sehen, mit fremden Ohren hören und mit fremdem Munde reden müsse. Wegen seiner schwächlichen Nachgiebigkeit und Gutmütigkeit nannten ihn seine Zeitgenossen nur das „fromme Herz". Am liebsten vergnügte er sich auf der Jagd, auf Turnieren und Festen. Bei diesen prachtvollen Hofsesten kamen unter anderem auch schon große Feuerwerke vor; am meisten erregten jedoch die auf der Elbe schwimmenden Walfische, welche Feuer spien, das Aufsehen und den Beifall der Menge. Bei einem dieser Feste fiel Christians Bruder, Johann Georg I., ins Wasser und wurde nur mit Mühe vom Schiffer gerettet, wofür dieser zehn Taler erhielt. Da Christian dem Trnnke stark ergeben war, so machte er sich erst recht untüchtig zum Regieren. Zu seiner Zeit stand in Stadt und Land bei hoch und niedrig der Trunk in hoher Blüte. Den Lehensleuten ward zur Pflicht gemacht, einen gewaltigen Lehensbecher zu leeren, um zu zeigen, ob sie gut deutsch und von Adel geboren und dem Vaterlande gute Dienste leisten könnten. Wilde tolle Zech-turuiere wurden veranstaltet. Ungeheure Triukgeschirre bildeten den geschütztesten Zimmerschmuck. Man trank aus Stiefeln, Schuhen, Franke, Sächsische Geschichte. 2. Aufl. 9

9. Praktisches Lehrbuch der Sächsischen Geschichte - S. 132

1907 - Leipzig : Wunderlich
— 132 — dm Besitz der Wettiner gelangt, nachdem sie schon Konrad von Wettin einmal (1136 und 1144) erworben hatte. Eigentümlicherweise erfolgte der Verlust und der nachmalige Erwerb aus gleichen Gründen, sie wurden nämlich von den Wettinern an Brandenburg verpfändet, und durch Verpfändung gelangten sie wiederum an die Wettiner. So machte gleichsam Johann Georg wieder gut, was Diezmann und Friedrich der Freidige einst aus Not dahingegeben hatten. 2. Warum Johann Georg!, mißtrauisch gegen den Kaiser wurde. Ferdinand Ii., der Zögling der Jesuiten, war kein Freund von Geradheit, Offenheit und Ehrlichkeit. Es kam ihm auf keinen Wortbruch und keine Tücke an, wenn er nur damit sein Ziel erreichte. So hatte er dem Kurfürsten versprochen, die Evangelischen nicht zu bedrücken, aber dennoch verübte Ferdinand die größten Bedrückungen, obgleich sich Johann Georg mehrfach darüber beschwerte. So widersprach Johann Georg auch der Ächtung Friedrichs, sowie der Erhebung Maximilians in den Kurfürstenstand und mancher anderer Gewaltmaßregel des herrfchfüchtigen Kaisers; aber dieser wußte den nachgiebigen Kurfürsten immer wieder zu beschwichtigen und verlieh ihm z. B. zur Beruhigung einige Titel, wie z. B. Durchlauchtig statt Gnaden und Euer Liebden statt Deine Liebden, sowie die Anwartschaft auf einige Gebiete (Grafschaft Hanau, Schwarzburg usw.). Ferdinand wollte eben den sorglosen Kurfürsten so lange hinhalten, bis ihm ganz Deutschland ohnmächtig auf Gnade und Ungnade zu Füßen lag, denn dann mußte sich auch der „Meißner" ohne Gnade und Erbarmen unter seinen Willen beugen. Je mehr aber der Kaiser mit seinen ehrgeizigen und herrschsüchtigen Plänen heraustrat und ohne Scheu die Rechte der Reichsfürsten verletzte, je mehr er auch den Kurfürsten von Sachsen willkürlich behandelte, desto mehr schwand dessen Vertrauen zu des Kaisers Treue. Langsam wandte er sich von diesem ab und suchte nun wieder das beinahe völlig verscherzte Zutrauen seiner Glaubensgenossen zu erlangen, indem er in Leipzig von seinen vornehmsten Theologen eine notwendige Verteidigung der evangelischen Kurfürsten und Stände des heiligen römischen Reiches ausarbeiten ließ, ja, er erklärte selbst, daß man bisher sie in ihrer Glaubensfreiheit antaste und sie da angreife, wo keine Geduld am Platze sei. Leider hatte er schon zu lange mit dem gewalttätigen Vorgehen des Kaisers und der Liga Nachsicht geübt. Darum machten seine Worte auch keinen Eindruck, zumal man wußte, daß er es doch nur bei Erklärungen bewenden lasse. Da kam das Wiederherstellungsgesetz (Restitutionsedikt) im Jahre 1629. Zwar hatte Ferdinand Ii. ausdrücklich erklärt, daß Kursachsen davon ausgenommen sei, aber selbst Johann Georg I. merkte nun doch, daß er auf die Dauer dem Kaiser und den Jesuiten nicht trauen könne, daß auch Sachsen früher oder

10. Praktisches Lehrbuch der Sächsischen Geschichte - S. 133

1907 - Leipzig : Wunderlich
— 133 — später der Bedrückung ausgesetzt wäre. Trotzdem konnte er sich nicht entschließen, mit Waffengewalt seine Rechte zu verteidigen und sich an die Spitze der Protestanten zu stellen, sondern suchte immer noch bloß mit ernstlichen Vorstellungen den Kaiser zur Zurücknahme des Wiederherstellungsgesetzes zu bewegen. 3. Johann Georgs I. Verhalten im Schwedischen Kriege. a) Das Bündnis mit Gustav Adols. Als Gustav Adols am 24. Juni 1630 auf Deutschlands Grund und Boden erschien, um die bedrohte Glaubensfreiheit der Evangelischen zu retten, hoffte er, daß die protestantischen Kursürsten von Brandenburg und Sachsen sich zum Kampfe gegen den Kaiser aufraffen würden. Doch davon wollte Johann Georg nichts wissen und riet sogar den Magdeburgern, die sich an Gustav Adolf anschließen wollten, sich der „untertänigsten gehorsamsten Devotion (Unterordnung) gegen Kaiser und Reich gebührlich zu erinnern." Da jedoch der Kaiser allen seinen Mahnungen gegenüber taub blieb, so berief endlich Johann Georg 1631 die evangelischen Reichsstände nach Leipzig, um zu beraten, wie man der Bedrückung der Protestanten abhelfen könne. Doch zeigte sich auch auf dem Leipziger Konvente Johann Georg noch sehr zaghaft und unentschlossen. Es siel ihm ungeheuer schwer, sich zu einem entscheidenden Schritte auszuraffen und die schwebenden Fragen mit Blut und Eisen zu lösen, was ja der einzig mögliche Weg war. Statt dessen ließ er sich nur dazu bewegen, ein Heer zum Schutze der protestantischen Lehre aufzustellen. Aber auch schon dieser schwache Versuch, seine Rechte zu wahren, erregte des Kaisers Zorn im höchsten Maße. Kurz und bündig verlangte man in Wien von dem Kurfürsten, den Leipziger Bund sofort aufzugeben und seine angeworbenen Scharen dem Kaiser zu übergeben. Selbst Magdeburgs Fall brachte ihn noch nicht dazu, sich offen an Gustav Adolf anzuschließen. Es empörte sein deutsches Herz, sich an einen Fremden zu wenden, von einem Ausländer Hilfe zu verlangen; leider übersah er aber, daß das Habsburgische Kaiserhaus trotz seiner deutschen Abstammung doch ganz und gar undeutsch dachte und handelte, nicht der Hort und Hüter deutscher Macht und Größe, sondern nur auf seinen eigenen Vorteil bedacht war. Gustav Adolf gab sich alle erdenkliche Mühe, den zaghaften Kurfürsten zu sich herüberzuziehen, doch beharrte dieser streng auf den Beschlüssen des Leipziger Konvents und vermied jede Verbindung mit dem Auslande. Da führte Tilly eine Wendung herbei. Gern Hütte er sich nach Magdeburgs Fall auf Sachsen geworfen, um dem Kurfürsten dasselbe Schicksal zu bereiten wie Friedrich von der Pfalz und das Land durch die Jesuiten katholisch zu machen. Aber auf des Kaisers Befehl mußte er sich gegen Gustav Adolf wenden. Da jedoch Tillys Sturm auf das feste Lager der
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