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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Teil 3 - S. 81

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 81 — Ii. Woraus erklärt es sich, das? diese Länder ebenfalls den Namen Sachsen führen? Diese Herzogtümer sind Teile des Länderbesitzes, der einst in der Hand des Kurfürsten Johann Friedrich von Sachsen vereinigt war. Nach der Schlacht bei Mühlberg (1547) mußte — wie uns aus der Geschichte bekannt ist — Johann Friedrich der Großmütige die Kurwürde und den größten Teil seines Landes an den Herzog Moritz, denbnndes- genossen Karls V., abtreten. Er behielt für seine Söhne nur einige Landstriche in Thüringen. Aus diesen Landstrichen sind durch Erbtei- lung u. s. w. die jetzigen Herzogtümer entstanden. b. Ziel: Von den Staaten, die noch zwischen Harz und Thüringerwald liegen. Mit Hilfe der Karte wird gemeinsam festgestellt: Im Thüringer Berglande breiten sich noch aus: 1. Die schwarzbnrgischen Fürstentümer. Der Besitz der schwarzburgischeu Fürsten zerfällt in zwei völlig von einander getrennte Teile. Der eine Teil breitet sich zwischen Harz und Unstrut aus und führt den Namen Unterherrschaft. (Erklärung des Namens!) Der andre Teil liegt südlich von Erfurt auf den Höhen und am Nordabhange des Thüringerwaldes. Es heißt Oberherrschaft. (Grund!) Das Fürsten- tum Schwarzburg-Rudolstadt (Hauptstadt Rudolstadt!) umfaßt nun den größten Teil der Oberherrschaft und ein Stück (das östlichste!) der Unterherrschaft. Zum Fürstentum Schwarzburg-Sondershausen (Hauptstadt (Sondershausen!) gehört dagegen die größere Hälfte der Unterherrschaft und ein Teil (der westlichste!) der Oberherrschaft. — Dies wird — um größere Klarheit zu erzielen — schematisch an der Wandtafel dargestellt. Unterherrschaft. Oberherrschaft. Zi Ichendorf. Deutschland. 2. 9jbt. 2. Aufl.

2. Geschichtstabellen zum Auswendiglernen - S. 37

1880 - Leipzig : Arnoldi
Iii. Die Neuere Geschichte 1517—1871. 1. Von der Reformation 1517 bis auf den westfälischen Frieden 1648 und die Selbstregierung Ludwigs 14, 1661. 2. Bis auf den Tod Friedrichs des Gr of sen 1786 und die französische Revolution 1789. 3. Bis zur Wiederaufrichtung des deutschen Reiches 1871. 1. Von der Reformation 1517 bis auf den westfälischen Frieden 1648 und die Selbstregierung Ludwigs 14, 1661. 1517 Okt. 31. D. Martin Luthexs Thesen gegen daa_ablafs-—~ Leo 1(T Ttnrfiirst Friedrich der Weise von Sachsen (7 1525). 1519 | K. Max; sem~Enkel Karl 5 wird Kaiser. Übermacht der spanischen Monarchie. — Ferdinand Cortez in Mexico. Ulrich Zwingli Reformator zu Zürich. 1 59 I Luther vor de mr eich stage zu ^orihs (18 April), Erneuerung der’italienisch-burgundischen Kriege (—1559). Sultan Suleiman 2 erobert Belgrad und Rhodos. Gustav Wasa befreit Schweden von den Dänen. 1523 Franz von Sickingen und Ulrich von Hutten -J-. 1525 Schlacht bei Pavia. König Franz 1 gefangen. Bauernkrieg in Deutschland. Thomas Münzer. Herzogtum Preußen unter Albrecht von Brandenburg. 1526 Niederlage der Ungarn vor den Türken bei Mohacz. Ferdi- nand v. Österreich wird König von Böhmen und Ungarn. 1527 Rom von den Kaiserlichen erstürmt; Karl von Bourbon f. P. Clemens 7 gefangen. — Andr. Doria, Doge von Genua. 1529 die Lutheraner protestieren auf dem Reichstage zu Speier gegen ~die Beschlüsse der Mehrheit (19 April). Sultan Suleiman belagert Wien. 1530 Kaiserkrönung zu Bologna. — Reichstag zu Augsburg: augsburgische Konfession der Protestanten (25 Juni). Phil. Melanchthon. Kurfürst Johann der Beständige von Sachsen (f 1532).

3. Geschichtstabellen zum Auswendiglernen - S. 38

1880 - Leipzig : Arnoldi
38 Zweiter Kursus. Iii. Die neuere Geschichte. 1531 Schmalkaldischer Bund. — Zwingli f bei Cappel (11 Okt) *ranz Pizarro erobert Peru. 1534 die Biirgermeisterfehde. Georg Wullenweber von Lübeck. 1535 die Wiedertäufer in Münster. — Karl 5 erobert Tunis. Heinrich 8 Oberhaupt der englischen Kirche. 1540 der Jesuitenorden gestiftet von Ignatius Loyola. 1541 Karl 5 vor Algier. - Jo. Calvin, Reformator zu Genf. 1544 Karl 5 mit dem Reichsheere in Frankreich. Friede zu Crespy. 1545 das Tridentiner Konzil wird eröffnet. 1^4^j^Uth|r^Schmalkaldischer Krieg. Kurfürst Johann .b nednch der Grofsmüthige von Sachsen, Landgraf Philipp von Hessen. — Herzog Moriz von Sachsen. ^ 5”*^ ' Heinrich 8 u. Franz 1. Höhestand der osmanischen Macht. Schlacht bei Mühlberg. Kurfürst Jo. Friedrich gefangen. 15r>2 Kurfürst Moriz erzwingt den Passauer Vertrag (f 1553). Heinrich 2 von Frankreich besetzt Metz, Toul und Verdun! 1555 Augsburger Religionsfriede. Geistlich er Vorbehalt. 1556 Karl 5 legt die Regierung nieder. König Philipp 2 erbt die spanischen und die burgundischen Lande (—1598). 1558 Kaiser Ferdinand 1 (—1564). Karl 5 f im Kloster Yuste' Elisabeth, Königin von England (—1603j.-*' 1559 Friede zu Gateau-Cambresis: Ende der italienisch-burgun- dischen Kriege zwischen Spanien und Frankreich. Heinrich 2 von Frankreich f. Seine Wittwe Katharina Medici und deren Söhne Franz 2 —1560 (Gemahl der Maria Stuart), Karl 9 —1574, Heinrich 3 -1589. Die Guisen und Bourbonen. Hugenottenkriege. 156.» fechlufs des Tridentiner Konzils. Gegenreformationen. 1564 f Calvin. Kaiser Maximilian 2 —1576. Seine fürstlichen Freunde August von Sachsen, Christoph von Württemberg, Friedrich 3 von der Pfalz. 1565 die Johanniter vertheidigen Malta gegen die Türken. Der Grofsmeister la Valette. 1566 f Sultan Suleiman 2 vor Szigeth. Zriny. 1568 Egmont und Hoorn f. Herzog von Alba, spanischer Statthalter in den Niederlanden. — Don Carlos f. Königin Maria Stuart v. Schottland als Gefangene in England. 1571 Niederlage der Türken in der Seeschlacht bei Lepanto. Don Johann von Österreich (f 1578). 1572 Aug. 24. Pariser Bluthochzeit. Coligny f. — Aufstand derniederlande. Wilhelm von Oranien. — Polenwahlreich.

4. Geschichtstabellen zum Auswendiglernen - S. 42

1880 - Leipzig : Arnoldi
42 Zweiter Kursus. Iii. Die neuere Geschichte. 1697 Friede zu Ryswijk (Lothringen wird hergestellt, Strafsburg bleibt bei Frankreich). Prinz Eugen von Savoyen schlägt die Türken bei Zenta. Karl 12 König von Schweden. Anglist 2 den Starke von Sachsen wird katholisch und König von Polen. lli.u Friede zu Carlowitz mit den Türken. Siebenbürgen und Ungarn verbleiben bei Österreich. 1700 grofser nordischer Krieg Karls 12 wider Dänemark, Peter den Grofsen, August 2. Schlacht bei Narwa. 7 Karl 2 von Spanien (der letzte Habsburger). Sein Erbe Philipp 5 von Anjou. Anrecht Karls von Österreich. 1701 Friedrich 1 als König in Preußen gekrönt (18 Jan.). 1702 f Wilhelm 3 von England. Königin Anna—1714. Ver- einigte ostindische Compagnie in England (—1858). 1702-1714 der spanische Erbfolgekrieg. 1704 Niederlage der Franzosen bei Hochstätt. Prinz Eugen und Marlborough. — Stanislaus Leszczynski durch Karl 12 König von Polen. Petersburg wird erbaut. 1705—1711 Kaiser Joseph 1. 1708 K&rl 12 in Sachsen. Friede von Altranstädt. — Marlborough siegt bei Ramillies, Prinz Eugen bei Turin. 1 < 09 Schlacht bei Malplaquet; Yillars gegen Eugen u. Marlborough. Karls 12 Niederlage bei Poltawa und Flucht zu den Türken. 1<1j Kaiser Karl 6 —1740. — Marlborough abberufen. Ffiedr Wilhelm^! König von Mimiken —-1740: ordnet den Staatshaushalt und das Heerwesen. Leopold von Dessau. 1713. 1714 Friedenschlüsse zu Utrecht und zu Rastatt u. Baden. Ludwigs 14 Enkel Philipp 5 wird als König von Spanien nebst den Kolonien anerkannt. Österreich erhält Neapel und Mailand und die spanischen Niederlande. 1714 Georg 1, Kurfürst v. Hannover, wird König von England. 1715 f Ludwig 14. Sein Urenkel Ludwig 15 (fünfjährig), König von Frankreich —1774. Philipp von Orleans Regent. 1716 Prinz Eugen schlägt die Türken bei Peterwardein, 1717 bei Belgrad. Friede zu Passarowitz 1718. Belgrad bleibt österreichisch —1739. 1 i J 8 f Karl 12. Schwedens Herrschaft über die Ostsee geht an Russland über (1721 Friede zu Nystad). Alberoni’s Intriguen zur Herstellung der spanischen Herrschaft in Italien. — Königreich Sardinien. 1«25 -j- Kaiser Peter 1. — Herrschaft russischer Günstlinge.

5. Geschichtstabellen zum Auswendiglernen - S. 5

1880 - Leipzig : Arnoldi
Erster Kursus. Iii. Die neuere Zeit 1517—1871. 5 Iii. Die neuere Zeit 1517—1871. 1517 Oct. 31. D. Martin Luthers Thesen gegen den Ablafshandel._ Anfang der Reformation. Papst Leo 10. 1519 Karl 5 von Spanien wird als Kaiser erwählt. König Franz 1 von Frankreich. Suleiman, Sultan der Osmanen. Ulrich Zwingli, Reformator in Zürich. 1521 Luther vor dem_reichstage zu Worms. Kurfürst Friedrich der Weise von Sachsen. 1530 Augsburgische Konfession der Protestanten. Philipp Me-lanchthon. Kurfürst Johann der Beständige von Sachsen. 1540 Ignatius Loyola stiftet den Jesuitenorden. — Jo. Calvin, Reformator zu Genf. 1546 f Luther. Schmalkaldischer Krieg. Moriz wird Kurfürst von Sachsen. 1555 Augsburger Religionsfriede. 1558 f Kaiser Karl 5 im Kloster. Sein Sohn Philipp 2 folgt ihm in Spanien und den Niederlanden, sein Bruder Ferdinand 1 von Österreich als Kaiser. Königin Elisabeth von England. 1563 Schlufs des katholischen Konzils zu Trient. 1572 die Pariser Bluthochzeit. — Aufstand der Vereinigten Niederlande. Wilhelm von Oranien. 1588 die ‘unbesiegliche* spanische Armada geht an den britischen Küsten zu Grunde. 1589 Heinrich 4 Bourbon, König von Frankreich. 1618 der dreifsigj äh ri g^ Krjeg. — Kaiser Ferdinand 2. Kurfürst Maximilian von Baiern. 1631 Gustav Adolf, König von Schweden, schlägt den Tilly bei * ~Breitenfeld. 1632 Gustav Adolf.fällt in der Schlacht bei Lützen. Wallenstein. 1634 Wallensteins Tod za Eger. 1648 westfälischer Friede. Lutheraner und Reformierte erhalten freie Religionsübung. Franzosen und Schweden werden mit deutschen Reichslanden entschädigt. 1661—1715 Ludwig 14, regierender König von Frankreich. 1675 der große Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg schlägt die Schweden bei Fehrbellin. 1683 Niederlage der Türken vor Wien. Karl von Lothringen. Johann Sobieski, König von Polen. — Prinz Eugen.

6. Praktisches Lehrbuch der Sächsischen Geschichte - S. 94

1907 - Leipzig : Wunderlich
— 94 — der höhern Würde. So traten die Namen Markgraf von Meißen und Landgraf von Thüringen bei den regierenden Kurfürsten mehr und mehr zurück. Zwar waren Meißen und Thüringen bedeutend größer als das Kurfürstentum Sachsen; aber dennoch bildete es das Hauptland, während Meißen zu einem Nebenlande herabsank. Infolgedessen trat auch der Name Mark Meißen mehr und mehr zurück, während man sich daran gewöhnte, mit dem Namen Sachsen alle wettmachen Länder zu bezeichnen, obwohl deren Bewohner überwiegend aus thüringisch-fränkisch-bayrisch-slawischer Bevölkerung bestanden. So wanderte der Name Sachsen von Norden nach Süden und er ward die Bezeichnung sür einen nichtsächsischen Volksstamm. Daher kommt es, daß diese Länder, welche nachmals geteilt wurden, noch heute den Namen Sachsen tragen, wie das Königreich Sachsen, die Provinz Sachsen und die sächsisch-thüringischen Herzogtümer. c) Ihre Bedeutung für die Wettiner. Die Wettiner nahmen zu dem meißnischen schwarzen Löwen im goldenen Felde auch das Wappen der Askanier an. Da diese zugleich Herren von Ballenstedt, d. h. Balkenstadt, am Harze waren, so zeigte ihr Wappen fünf schwarze Querbalken im goldenen Felde und einen Schrägbalken mit einer grünen Raute schräg darüber, dazu die gekreuzten roten Schwerter des Reichsmarschallamtes im schwarz-weißen Felde. Das neue kurfürstliche Wappen verdrängte nun die alten wettmachen Hausfarben, die blauen Pfähle im goldnen Felde. Seitdem grünt der Rautenkranz ununterbrochen in dem Wappen der Wettiner, obschon so manches Unwetter darüber hingebraust ist. Möge es fernerhin frisch bleiben, dieses teure und unzerstörbare Sinnbild und Kleinod Sachsens. Mit dieser neuen Würde traten die Wettiner in den höchsten Adel des Reiches ein, erhoben sich zu Kurfürsten und übernahmen bei der Erledigung der Kaiserkrone die Reichsverweserschaft in Norddeutschland, in den Ländern, in denen das sächsische Recht galt. 4. Die Schlacht bei Autzig (1426). Durch die neue Belehnung verpflichtete Kaiser Sigismund den Kurfürsten Friedrich den Streitbaren zu neuem Kampfe wider die Hussiten, gegen welche er allein nichts ausrichten konnte. Nachdem die Hussiten ihren Feldherrn Ziska an der Pest verloren hatten, drangen sie unter dem neuen Anführer Prokop vor und suchten Außig, welches die Sachsen besetzt hatten, zu erobern. Leider befand sich Friedrich der Streitbare gerade auf dem Fürstentage zu Nürnberg, um die saumseligen Fürsten zu kräftigern Widerstände gegen die Hussiten aufzufordern. Da große Gefahr im Verzüge war, so entbot die Kurfürstin die Grafen, Mannen, Städte und Bauern zum Zuge nach Außig und rückte selbst an der Spitze der gesammelten 15000

7. Praktisches Lehrbuch der Sächsischen Geschichte - S. 105

1907 - Leipzig : Wunderlich
— 105 — feinem hohen Alter nicht gewachsen glaubte. Darum lenkte er die Wahl auf den jungen Enkel Maximilians, auf Karl von Gent, dessen Haupt schon brei Kronen zierten. 4. Friedrich der Weise als treuforgender Landesvater. Friedrich der Weise gehörte zu den besten und berühmtesten Fürsten Sachsens. Mit rastlosem Eifer wachte er über das Wohl feines Laubes. In seinem Schlafgemache staub der schöne Spruch: „Der soll nicht die ganze Nacht schlafen, welcher über Laub und Leute zu wachen hat." Selbst auf feinen Reifen mußten ihm feine Rate Bericht erstatten und Rechnung ablegen. Oft sagte er abenbs zuletzt noch zu benfelben: „Denkt dem Handel nach; ich will ihm auch nach-benken." Die Gerechtigkeit war ein Grundzug feines Wesens und feiner Regierung. Von Recht und Billigkeit war zu feiner Zeit wenig zu spüren, denn noch immer galt die Macht mehr als das Recht. Deswegen suchte Friedrich gleich im Anfange feiner Regierung in feinem Lande ein wohlgeordnetes Gerichtswesen zu schassen. Er errichtete mit Albrecht für die sächsischen Länder das Oberhofgericht. Jeder Richter sollte nicht bloß unabhängig fein von der Gunst und Ungunst der Parteien und Stäube, fonbern auch sogar von der Person des Lanbesherrn. Ohne Ansehen der Person sollte Recht gesprochen werben für jebennann in üerftänbigem Deutsch. Als ihn einst eine arme Witwe bat, ihr zu ihrem Rechte zu verhelfen, ba fragte er entrüstet die Richter, ob sie boppeltes Recht hätten, eins für die Armen und eins für die Reichen. Da zu feiner Zeit von der Tobesstrafe ein allzu ausgiebiger Gebrauch gemacht würde, schränkte er bereu Anwenbung ein. Das Wohl aller seiner Untertanen lag ihm am Herzen, mochten sie hoch ober niebrig stehen, arm ober reich sein. Niemanb sollte ein Unrecht geschehen. Einer feiner Junker ritt einst gewissenlos durch ein blühenbes Kornfelb. Voll Zorn bemerkte bies der Kurfürst. Doch sagte er nichts; beim er wollte den rohen, übermütigen Ebelmann auf anbere Weise strafen. Beim Abenbeffen warb diesem auf Friebrichs Geheiß kein Brot aufgetragen. Voll Ver- legenheit suchte der Junker nach dem Brote. Als der Kurfürst bies sah, sagte er: „Sehet Ihr nun, was es für eine herrliche Sache um das liebe Brot ist? Ein anbermal reitet das betreibe nicht wieber nieber, sonst feib Ihr nicht wert, daß Ihr das liebe Brot eßt!" Seine Gerechtigkeit war mit Milbe und Friebfertigkeit gepaart. Schwer fiel es ihm, ein Tobesurteil zu unterzeichnen. Als am Ende feines Lebens die Bauernunruhen begannen, als schon fein Bruder Johann mit einem Heere nach Thüringen gegen Thomas Münzer vorgerückt war, ba ermahnte er biefen noch, die Unruhen wenn möglich boch im guten zu schlichten, bertn die armen Leute feien ja

8. Praktisches Lehrbuch der Sächsischen Geschichte - S. 51

1907 - Leipzig : Wunderlich
— 51 — Prinz Albert verstand es, sich die Liebe und Achtung seiner Soldaten zu erwerben. Darum folgte man gern seinem Befehle. Dies schildert ein anderes Gedicht: „Soldat, das ist mein Leben, Soldat ist meine Lust, Der Kronprinz kommandieret, Trägt Sterne auf der Brust. Er schaut auf uns hernieder, Er reitet uns voran, Es kennet unser Albert Wohl einen jeden Mann. Er tut mit uns kampieren Im Biwak auf dem Feld: ,Guten Morgen, Kameraden!^ Das Leben uns gefällt." Zum Lohne für seinen Mut und sein Geschick erhielt Albert hohe Auszeichnungen und wurde ferner zum Major befördert. So hatte sich Albert seine ersten Sporen als Kriegsheld verdient. 3. Kronprinz Albert als Führer des sächsischen Heeres im preußisch-österreichischen Kriege. Im Jahre 1854 wurde Alberts Vater Johann König von Sachsen. Von der Zeit an hieß Albert Kronprinz von Sachsen. Auch im Frieden widmete er sich mit aller Hingabe dem Heereswesen und bildete sich so zum obersten Heerführer aus. Sein Feldherrngeschick an den Tag zu legen, ward ihm im Jahre 1866 Gelegenheit geboten. In diesem Jahre entstand ein Kriegs zwischen Preußen und Österreich. Der König Johann hielt zu Österreich. Deswegen erklärte Preußen auch an Sachsen den Krieg. Die sächsische Armee war zu schwach, sich allein den Preußen entgegenzustellen. Darum zog Johann mit derselben nach Böhmen. Zuvor wurden die Elbbrücken bei Riesa und Meißen gesprengt, um die Preußen am Vordringen zu hindern. Aber diese besetzten trotzdem rasch ganz Sachsen mit Ausnahme der Festung Königstein. König Johann übertrug den Oberbesehl seines Heeres dem Kronprinzen Albert. Die sächsische Armee wurde dann der österreichischen untergeordnet. Zum ersten Male kämpften die Sachsen bei Gitschin mit. Obgleich sie tapfer fochten, mußten sie doch mit den Österreichern vor den siegreichen Preußen zurückweichen. Dann kämpften sie bei Koniggrätz mit, wo die Entscheidung stattfand. Einen ganzen Tag stritten die Sachsen an der Seite der Österreicher gegen die Preußen. 4*

9. Praktisches Lehrbuch der Sächsischen Geschichte - S. 111

1907 - Leipzig : Wunderlich
— 111 — Haltung der allgemeinen Kirchenversammlung, welche die Religions-streitigkeiten schlichten sollte. Da jedoch die Protestanten sich weigerten, das Konzil zu Trident zu beschicken, begann der Kaiser 1546 den Schmalkaldischen Krieg. Johann Friedrich der Großmütige ward in die Reichsacht erklärt. Herzog Moritz sollte diese vollstrecken und dafür die Schirmherrschaft über Magdeburg und Halberstadt erhalten. Aber er verhielt sich zunächst untätig. Unterdessen führte der Schmalkaldische Bund in Süddeutschland'einen nutzlosen Aampf gegen die schwachen kaiserlichen Truppen. Währenddessen sicherte König Ferdinand dem Herzog Moritz sowohl die Kurwürde als auch die Lande Johann Friedrichs zu und nun besetzte Moritz mit Hilfe böhmischer Krieger Kursachsen in wenigen Wochen. Auf diese Nach. richt hin zog Johann Friedrich mit seinem Heere eiligst von Süddeutschland nach seinem Stammlande und säuberte es auch in kurzer Zeit von den Truppen Moritzens und rückte sogar in das albertinische Sachsen ein. Wäre er kühn und rasch entschlossen gewesen, so hätte er mit seinem schlagfertigen Heere sowohl den Herzog Moritz als auch den Kaiser in die Enge treiben können: aber in seiner unentschiedenen, zaghaften Haltung ließ er die kostbare Zeit verstreichen. Da unterdeffen Karl V. mit seinem Heere heranrückte, zog sich Johann Friedrich auf das rechte Elbufer zurück, wo er bei Mühlberg sein Lager aufschlug. Hier kam es 1547 auf der Lochauer Heide zur L-chlacht. Der Kurfürst hörte in seiner Sorglosigkeit noch die Predigt, der er gerade beiwohnte, bis ans Ende zu, ehe er aufbrach. Er ward bald geschlagen und gefangen genommen. Blutenden Antlitzes näherte sich der Gefangene dem stolzen Sieger, der schon von weitem dem Kurfürsten zurief: „Erkennt Ihr mich nun für einen römischen Kaiser?" Johann Friedrich äußerte demütig: „Ich bin ein armer Gefangener. Kaiserliche Majestät wolle sich gegen mich als einen geborenen Fürsten gnädig halten." Doch der gestrenge Kaiser erwiderte: „Ich will mich so gegen Euch halten, wie Ihr es verdient." Hierauf antwortete gefaßt und würdevoll der Kurfürst: „Ich bin in Ew. Majestät Gewalt: darum tut mir wie es Euch beliebt und Gott gefüllt!" Karl V. ließ ein Kriegsgericht niedersetzen, das über Johann Friedrich das Todesurteil fällte. Die Nachricht davon erhielt dieser, als er gerade mit feinen Mitgefangenen Schach spielte. Ruhig setzte er das Spiel fort. Der Kaiser nahm das Todesurteil zurück; doch mußten sich Wittenberg und die übrigen Festungen Kursachsens ergeben, und Johann Friedrich mußte für sich und seine Nachkommen auf die Kurwürde und einen Teil feiner Sande verzichten, er selbst aber als des Kaisers ewiger Gesungener bleiben. Das war die sogenannte Wittenberger Kapitulation. Das Kurland nebst dem Gebiete östlich der Weißen Elster fiel an die Albertiner und das Vogtland als böhmisches Lehen an das Haus

10. Praktisches Lehrbuch der Sächsischen Geschichte - S. 190

1907 - Leipzig : Wunderlich
— 190 — Sachsen, denn sie war der Grund, daß hauptsächlich Preußen und Rußland in ein feindliches Verhältnis zu Sachsen traten und 1815 am liebsten Sachsen ganz eingezogen hätten, wenn es nicht Österreich im Bunde mit England und Frankreich verhindert Hütten. Zu Frankreich ist Sachsen mehrfach teils in freundliche, teils in feindliche Beziehungen getreten. Solange Sachsen keine selbständige Politik trieb, so lange nahm es nur als Reichsstaat teil an den Feldzügen gegen den eroberungslustigen westlichen Nachbar. Zum ersten Male entschied sich Friedrich der Weise offen gegen Frankreich, als sich Franz I. nach Maximilians I. Tode nebst Karl I. von Spanien um die erledigte deutsche Kaiserkrone bewarb. Er lenkte die Wahl aus Maximilians Enkel und verschmähte das französische Geld. Kurfürst Moritz jedoch knüpfte freundliche Beziehungen zu Heinrich Ii. an; jemehr sich ihm die Notwendigkeit aufdrängte, allein gegen den Kaiser aufzutreten, destomehr ward er gezwungen, sich auf Frankreich zu stützen. Im Vertrage zu Lochau gewann er 1551 die Hilfe des westlichen Reiches, des großen Nebenbuhlers der Habsburger, indem er dem Könige Heinrich Ii. gestattete, die lothringischen Stifter Metz, Toul und Verdun zu besetzen und über sie das Reichsvikariat zu übernehmen. So sehr es uns auch als Deutsche von unserem jetzigen Standpunkte aus betrübt, ja beinahe verletzt, daß Moritz, einer der größten Wettiner, sich mit Frankreich gegen seinen Kaiser verband und das Reich zerstückeln hals, so müssen wir doch erwägen, daß Moritz durch die damaligen Zeitverhältnisse dazu gezwungen wurde. Die Stellung der Reichsfürsten zum Reichsoberhaupte war durchaus noch nicht fo gesichert und scharf umgrenzt als heute, vielmehr erlaubten sich viele Kaiser mancherlei Übergriffe und Verletzungen der gesetzlichen Bestimmungen und waren stets geneigt, ihre Macht zum Nachteile der Fürsten auszubeuten. Alle diese Verhältnisse und Zustände befanden sich noch in stetem Flusse und waren noch lange nicht festgelegt und vor gewaltsamen Abänderungen gefeit. Zum andern mußte Karl V. als ebenso undeutsch und reichsfeindlich gelten als Heinrich Ii. Zum dritten war es nichts Ungewöhnliches, wenn ein ausländischer Herrscher Deutscher Reichsfürst wurde. Zum vierten war damals das Vaterlandsgefühl noch nicht so geschärft und der deutsche Sinn noch nicht so ausgeprägt und verfeinert wie jetzt; zum letzten hatte eben Moritz seine Einwilligung nur dazu erteilt, daß Heinrich Ii. über die genannten Bistümer die Schirmvogtei ausübte, sie also nicht vom Reiche losriß und seinem Lande einverleibte. Daß dies in der Folge dennoch geschah, war nicht Moritzens Schuld. Vater August hingegen zog sich von Frankreich zurück und lehnte es beharrlich ab, sich in die französischen Religionsangelegenheiten zu mischen. Christian I. aber sandte dem Könige Heinrich Iv. zum Schutze der Hugenotten ein Hilssheer von 11000 Mann, das jedoch bald zurück-
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