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1. Europa in natürlichen Landschaftsgebieten - S. 133

1898 - Leipzig : Wunderlich
— 133 — ©lieberung?— Die Westküsten als Ozean- und Wetterseiten am meisten gegliedert, besonders im Nw Fjordenküste und Jnselbildnug. Ost- küste? — flach, Häfen nur au den breiten Mündungen der Flüsse, weil durch die Flut die Wassermenge erhöht wird. Gestalt? — mehrere auf einander stehende rhombensörmige Landmassen — das Postament dieser Figur bildet Südengland bis zum Bristol- und Themsekanal mit den halbinselsörmigen Ausläufern Cornwall und Kent; den Sockel bilden Wales und das englische Flachland bis zur Mersey- und Humbermüuduug. Darauf steht eiue büstenähnliche Figur; der Hals derselben ist bis 14 Meilen zusammengeschnürt, Schottland ist der Kopf, mit geöffnetem Rachen (Clyde Busen) nach W gerichtet, zwischen Clyde und Forth-Busen einen fruchtbaren Landstreifen von 8 Meilen lassend. Bergland von Cornvall: Höhe? Abhänge? — Malerische Steilküste — Grauitselseu vou deu Meereswogen umbrandet. Gestalt? — wellenförmige Hochebene mit kleinen Hügeln — Pflanzen? — auf der Hochebene Heide (Moore), Gräser — (Weide- plätze), an den Abhängen Getreide — in den nach 8 gelegenen Thälern, immergrüne Pflanzen (Myrte, Lorbeer, Fuchsien). Bodenschätze? — Eisen- Zinn-, Kupfererze (Phönizier) im Granit ein- gelagert — englische Schiefer. Die Insel Portland liefert Bau- steiue für London. Ansiedelungen und Städte? — auf der Hochebene Einzelgehöfte (Pachthöfe der englischen Lords) — an der Südküste Portsmouth — Kriegshafen mit großartigen Arsenalen und Docks für den Bau von Panzerschiffe«. Dover ist Überfahrtsort nach Calais. Das englische Flachland mit den umgrenzenden Gebirgen: Bodengestalt? Tiefebene von einzelnen Hügeln und Hügelreihen unter- Krochen — Ostküste flach und fumpfig. Folge? (Siehe oben!) — im W erhebt sich die Tiefebene allmählich zum Hochlau de vou Wales (Siehe Lauf des Severn!) Vom N her ragt das Penni- nische Gebirge mit seinen Ausläufern in die Tiefebene. Schil- dernng der Ebene nach Bild: Infolge der baumumkränzten, saftigen Wiesen sieht das englische Flachland wie eine reiche Gartenlandschaft aus. Nur vereinzelte Getreidefelder ziehen sich an den sanften Ab- hängen hinauf. Die Tiefebene eignet sich mehr für die Viehzucht als für den Getreidebau; darum muß in England viel Getreide eingefahren werden. Inmitten der meilenweiten englischen Parks erblicken wir die Herrschaftshäuser der englischen Lords. Bodenschätze? Ein ans Jnrakalk bestehender niedriger Höhenzug im Kw bildet die Wasserscheide zwischeu Severu und Themse. Hier

2. Europa in natürlichen Landschaftsgebieten - S. 134

1898 - Leipzig : Wunderlich
— 134 — am Südabhange des Walesgebirges und am Ostabhange und West- abhange des Penninischen Gebirges sind reiche Fundgruben au Kohlen und Eiseu — nördlich von Wales Schieferbrüche. Beschäftigung? — besonders feit Erfindung der Dampfmaschine Eisen- industrie, Spinnerei, Weberei. Industrie- und Hafenstädte? Wollindustrie Leeds, Eifeufchmiederei vou Sheffield, Baumwoll- industrie vou Manchester und Tuchfabrikation in der Umgegend von Liverpool, da hier Baumwolle ans Westindien, Schafwolle aus Australien eingefahren wird. Liverpool ist auch Auswanderer- Hasen. Wegen der Sandbänke (Woher?) und der Flachküste ist der Hafen mit allen Kunstmitteln hergestellt, da das indnstriereiche Hinterland einen großen Hafen nötig macht. Birmingham — Hauptstadt der Metallindustrie aller Art; alle Eisenware» voil der Nadel und Stahlfeder bis zur Kanone lind zum Dampfschiffe werden in zahlreichen Fabriken gefertigt. Die ganze Umgegend gleicht einem Cyklopenlande voll Fener, Rauch und Hammergetöse. Der Himmel ist vom Sonnenauf- bis zum Sonnenuntergang verdüstert, rote Glutfäuleu durchleuchten die sternenlose Nacht. London: Lage? Größe? — 5 bis 6 Ml. im Umfang und 4^/z Mill. Einwohner. Viele Geschäftsleute wohnen in Landhäusern stunden- weit von der innern Stadt entfernt. Die großen weiten Docks des geräumigen Hafens, von langen Warenlagern und Magazinen um- gebe», fiud vou deu größten Schiffen mit Colonialprodukten aus aller Herreu Länder erfüllt. Viele englische Schiffe fahren von hier aus alle Erzeugnisse des Laiides aus. Ju dem innern Stadt- teil, City genannt, stehen die großen Geschäftshäuser mit den Kon- toren der reichen Kaufleute, das Bankhaus, die Börse, die Post- und Parlameutsgebäude und Paläste der englischen Aristokratie. Der Tower ist ein Komplex von Gebäuden mit altersgrauen, sesteu Türmen, von riesigen Mauern umgeben; er war einst die Residenz, später das Staatsgesängnis und bergt gegenwärtig in seinen Mauern das Archiv und die historischen Sammlungen. Die Westmünster- abtei enthält eine große Kirche, die Gräber der Könige und Woh- nungen der Behörden. Brücken und Tunnel verbinden die beiden Ufer der Themse. Verkehrswege? — eiu reiches Kanalsystem und das ausgebreiteste Eisenbahnnetz verbindet die Industrie- und Hasenplätze Bristol, London, Hnll und Liverpool. Schottland: Bode n ge st alt? — durch die Ebene zwischen Förth- und Clyde-Bnsen in das niederschottische Bergland und das schottische Hochland — beide Bnsen durch einen Kanal verbunden, da die Ebene nur 24 m über dem Meeresspiegel liegt und 2 Ml. breit ist.

3. Europa in natürlichen Landschaftsgebieten - S. 135

1898 - Leipzig : Wunderlich
— 135 — Bodenschätze? — zwischen Edinburg und Glasgow reiche Kohlenlager und Eisenflöhe — guter Boden. Folge? — Eisenindustrie — gut angebaut — reich bevölkert (die Hälfte der Einwohnerzahl von ganz Schottland). Städte? Edinburg, Hauptstadt, Sitz des englischen Vicekönigs, in der Nähe des Forth-Bnsens malerisch gelegen, 330 000 Einw. Glasgow, wichtigste Industrie- (Weberei, Eisen- indnstrie und Schiffsbau), Handels- und Hafenstadt Schottlands, am Clyde-Buseu, mit deu Vorstädten 700000 Eiuw. Ii, 2. Wie sind die Busen, Kanäle, Halbinseln und Inseln der West-, Süd- und Nordküste entstanden? — durch eiue Reihe älterer und jüngerer Verwerfung — ältere Bruchspalteu siud zwischen Förth- und Clyde-Buseu und der englische Kanal (als Fortsetzung des Seinebeckens) — jüngere Einbrüche haben den Zusammenhang mit den umliegenden Inseln gelöst — die Flutwellen des freien Ozeans und die heftigen Stürme uageu an einer Stelle los und lagern an einer anderen wieder ab (Hafen von Liverpool) — die trichterförmigen Mündungen der Flüsse sind durch die täglich zweimal einstürmenden Fluten von 10 bis 20 m Höhe ausgefeilt worden. Warum sind die vorherrschenden West- und Südwinde sehr feucht und mild, dagegen die Ostwinde trocken? — Die West- und Südwinde kommen über dem weiten Ozean her, streichen über den warmen Golfstrom und werden daher reichlich mit Wasserdämpfen gesättigt, die Ostwinde streichen über Festländer. Warum wird im britischen Reiche mehr die Viehzucht als der Ackerbau betrieben? — durch die reichen Niederschläge entsteht ein feuchter Boden — weniger kleinere Bauerngüter, Großgrundbesitz vor- herrschend — Auswanderung der Landbewohner nach den Jndustriege- bieten — infolge des Freihandels und der billigen Fahrgelegenheiten billiges Angebot der landwirtschaftlichen Erzeugnisse von den Nachbar- ländern. Warum die Forstwirtschaft von geringer, dagegen die Eisen- und Textilindustrie und der Handel von so hoher Be- dentung? — infolge der Ausbreitung der Industrie starke Abholzung — Abschwemmung des guten Bodens an den Abhängen durch die zahlreichen Regengüsse — die mächtigen Eisenlager und Kohlenflöze förderten die Eisenindustrie, welche wieder die Textilindustrie zur Folge hatte, umso- mehr, da aus deu englischen Kolonien leicht Baumwolle und Wolle her- beigeschafft werden konnte. Die vielen Kolonien gewähren reiche Aus- beute an Rohprodukten (Erzen, Baumwolle, Schafwolle, Tabak, Kaffee, Thee, Zucker, Getreide u. f. w.) und dienen als Absatzgebiete für die in England und Schottland gefertigten Eisen- und Textilwaren.

4. Europa in natürlichen Landschaftsgebieten - S. 136

1898 - Leipzig : Wunderlich
— 136 — Warum eignen sich die englischen Flüsse znr Schisfahrt? — geringes Gefälle — ruhiger Lanf — breite Mündung — Eindringen der hohen Flutwellen. Bedeutung Londons? Haupthandelsplatz der Welt; denn hier gelangen die Naturprodukte aller Zonen, die gewerblichen Erzeugnisse aller Völker zum Angebot und Kauf — Hauptherd der Industrie und Mittelpunkt der Wissenschaften. Warum? Siebe Lage des britischen Reiches S. 132. Ii, 3. England — Land der Angeln. Bristol von Bricgstow = Brücken ort, passend für die halbinsnläre Lage, so daß die Stadt uach mehreren Seiten hin der Brücken bedurfte. Cambridge wegen der Brücken über die Cam. Cornwall von com (6rit) = Horn, passend wegen der hornartig ans- laufenden und beiderseits mit Felsenvorsprüngen gehörnten Halb- insel und wall = welsch, fremd, also die von Fremden (Kelten, die Ureinwohner, die sich vor den Angelsachsen hierher und uach Wales — Land der Fremden zurückziehen mußten) bewohnte Halbinsel. Kant von keiit, cant, kanton = Winkel, Vorsprung (auf der Ostseite). Canterbury — Burg von Kent. Greenwich — grüne Bucht. Wolwich — Wolldorf. Wiudsor von windan — winden und ofer — Ufer, also „krummes Ufer." Oxford — Ochfeufurt. Nordhampton — Nordheimstadt. Tower — Tnrm, Beste. Einst Königsbnrg, dann Staatsgefängnis, jetzt Zeughaus und Schatzkammer. Suffolk und Norfolk — Süd- und Nordvolk. Sheffield — Feld am Sheaf (ein Bach.) Edinbnrg — Edwins Burg. Stassa — Säuleninsel (Basaltsäulen). Shetland von list — Basalt, also Basaltland. Fingalshöhle nach dem schottischen Könige Fingal, dessen Heldenthaten sein Sohn Ossian besungen hat, benannt. Orkney-Jnseln von orkn — Delphin und ey = Insel, also Delphin- inseln. Firth — Fjord (Meerbusen) — Förth — Stärke. Portsmanth = Mündung des Hafens. Penninisches Gebirge von pen (feit.) = Berg, penninus = Berg- hauvt, Bergkuppe. Manchester von eaestei- (angs.), easti-uin (lat.) — Beste und ist in caster, cester, schester übergegangen und von maen — Stein,

5. Außereuropäische Erdteile - S. 220

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 220 — und schließlich das Schutzgebiet zu der oben bezeichneten Ausdehnung erweiterten. Der Sultan von Sansibar behauptete zwar zunächst, Eigentums- reckt auf jene Länder zu haben, schließlich erkannte er aber doch die deutsche Hoheit an, und 1886 kam ein Vertrag zustande, in welchem dem Sultan längs des deutschen Schutzgebietes ein 10 km breiter Küsten- strich zugesprochen wurde, den dieser jedoch im Jahre 1888 an die oft- afrikanische Gesellschaft Perpachtete. Die Gesellschaft legte nun überall Stationen mit Anpflanzungen und Handelsfaktoreien an, sie erhob für ein- und ausgeführte Wareu, be- sonders für Waffen und Munition, Zölle und war auf dem besten Wege, den Arabern den Handel aus den Händen zu ringen. Besonders fürchteten die Letzteren, daß die Lebensader ihres Reichtums, der blühende Haudel mit Menschensleisch, uuterbnuden würde, wenn das deutsche Unternehmen Fortschritte mache. Die Araber hetzten deshalb die zum Teil unwissen- den und harmlosen, zum Teil aber nach Blut und Raub dürstenden Stämme der Eingebornen auf, und es brach ein Aufstand los, der all die schönen Anfänge der Kultur im Sturm hinwegfegte. Fast alle Stationen fielen in die Hände der Rebellen; wo früher blühende Ort- schaften waren, rauchten jetzt wüste Trümmerhaufen; die Missionäre wurden gefangen, gemißhandelt und getötet und die deutschen Beamten verjagt. Unter den Empörern that sich besonders der Araber Bnschiri herpor, um welchen sich schließlich alles aufständische Gesindel sammelte. Das Reich konnte die deutschen Reichsangehörigen nicht schutzlos lassen. Im Januar 1889 bewilligte es zwei Millionen „zur Unter- drückung des Sklavenhandels und zum Schutz der deutschen Interessen in Deutsch-Ostasrika" und beauftragte den Hauptmann Wißmann mit der Unterdrückung des Anfstaudes. Dieser eilte sofort mit einer Anzahl deutscher Offiziere und Unteroffiziere nach Ostafrika, warb Sudanesen, Zulus und Neger zu einer Schutztruppe an und schlug mit Hilfe dieser und mit Unterstützung von sechs deutschen Kriegsschissen in kurzer Zeit den Aufstand nieder. Bnschiri wurde nach mehreren Niederlagen gefangen genommen und in Pangam gehängt. Freilich fiel mancher treue Soldat der afrikanischen Truppe, und mancher tapfere Offizier starb den Heldentod. Im deutsch-englischen Vertrage vom 1. Juli 1890 wurden die Grenzen des deutschen Schutzgebietes endgültig festgesetzt. Der oben- bezeichnete Küstenstrich wurde der ostafrikanischen Gesellschaft gegen eine Entschädigung überlasten. An Deutschland fiel damals bekanntlich auch die Felseninsel Helgoland." Iii. Wie ist es um den Wert unserer Kolonien bestellt? 1. Die wertvollste deutsche Kolonie ist Deutsch-Ostafrika. Denn a. Sie ist die größte Kolonie. Sie ist noch einmal so groß wie das gesamte Deutsche Reich, hat also über 1 Mill. qkm.

6. Außereuropäische Erdteile - S. 242

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 242 — den Bismark-Archipel die Salomons-Jnfeln, die neuen Hebriden, Neu- Kaledonien und Nen-Seeland. 2. Der äußere Jnselgürtel. Er bildet einen nach Nordosten ge- öffneten Bogen und umfaßt die Mariannen, Karolinen, Marschall-Inseln, Gilbert-Inseln, Fidschi-Juseln, Freundschafts-Jnfeln, Samoa-Jnfeln, Gesell- schafts-Jnseln, Parmotn-Jnseln und Marqueses-Juselu. 3. Die zerstreuten Inseln. Sie liegen außerhalb dieser beiden Gürtel. Zu ihnen rechnen wir z. B. die Saudwich-Jnseln und die ent- legene Osterinsel. Die meisten dieser Inseln liegen südlich vom Äquator. Die südlichste Lage hat Neu-Seeland, die nördlichste der Sandwich- Archipel. Sämtliche Inseln werden von dem großen Ozean, der hier Südsee heißt, umflutet. B. Weiter befragen wir die Karte über die Größe der Inseln. Wir sehen, daß sich unter den unzähligen Inseln nur zwei größere be- sinden: Neu Guinea (So groß wie Skandinavien — die größte Insel der Welt!) und Neu-Seeland. (So groß wie Großbritannien!) Daher hat die gesamte Inselwelt trotz ihrer riesigen Ausdehnung (Miß die Ent- fernung zwischen den Marianen und den Marquesas-Inseln!) noch nicht ganz 1 i/2 Million qkm. Flächenraum und weniger Einwohner als das Königreich Sachsen. C. Nun prüfen wir, was die Karte über die Bodenbeschaffen- heit lehrt und setzen fest: Die größeren Inseln sind alle gebirgig. Neu-Guinea, Neu-Seeland und die Sandwich-Jnseln tragen sogar Berge, die, wie die auf der Karte stehenden Zahlen beweisen, bedeutend höher sind als der höchste Berg Deutschlands, als die Zugspitze. — Über die kleineren Inseln können wir von der Karte, da sie auf ihr nur als Punkte angegeben sind, nichts er- fahren. Ter größte Teil, fügt der Lehrer hinzu, ist ebenfalls gebirgig, manche besitzen sogar Vulkane, die sich bis zur Alpeuhöhe erheben. Viele sind aber auch korallischen Ursprungs und als solche meist „niedere Inseln". Sie ragen als länglichrunde, ja kreisförmige Riffe über dem Meeres- spiegel empor und umschließen im Inneren eine stille, hellgrüne Lagune, die gewöhnlich von einem Kranze hochstämmiger Kokospalmen umgeben ist. Sie sind meist von geringem Umfange.*) Diese Inseln, auch Atolle ge- nannt sind von den Korallentierchen gebaut die zu Millionen in der Südsee wohnen und in engen Kalkröhren leben, die aus der Absonderung ihrer fadenförmigen, schleimigen Körperchen entstehen und im Laufe der Zeit mehr und mehr versteinern. Tausend und abertausend Jahre mögen vergangen seiu, ehe aus solch winzigen Kalkabsonderungen ganze Inseln vom Grunde des Meeres bis zum Sonnenlichte emporwuchsen.**) Jahr- *) Hirts Bilderschatz 13 h. **) Ein Korallenriff nimmt erst in 800 Jahren um 1 Meter durch eigenes Wachstum an Höhe zu!

7. Außereuropäische Erdteile - S. 247

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 247 — Inseln werden, fügt der Lehrer hinzu, sämtlich von gewaltigen Bergen durchzogen. Einige besitzen sogar Vulkane, deren Ausbrüche die See oft viele Meilen weit aufregen und Sturzwellen verursachen, die ganze Küstengebiete, ja ganze Inseln verschlingen. Die Pflanzenwelt ist wie auf Neu-Guiuea außerordentlich üppig. Ein Reisender*) schreibt darüber : „Die Landschaft am Holmesfluß war im höchsten Grade schön. Palmen und Farrenkrünter tauchten ihre schön geformten Wedel in den Wasser- spiegel. Vou anderen Bäumen hingen Schlingpflanzen mit glänzenden Blüten herab. Die kleineren Büsche und Stauden waren förmlich in strahlende Farbenpracht getaucht. Buute Vögel aller Arten wiegten sich von einem Baume zum auderu: weiße und blaue Königsfischer (Erkläre!) kreischende Papageien u. s. w. Bei jeder Drehung des Muffes entdeckte unser Auge neueu Reiz. Es war mir, als könnte ich nicht sprechen, fondern nur mit trunkenem Auge den herrlichen Anblick genießen." — Was schließt du aus dieser üppigen Pflanzenwelt für die Bewässerung der Inseln? (Sie muß eine sehr gute sein.) Gewiß. Hunderte von Bächen und Quellen bewässern die Thäler. Flüsse giebt es allerdings nur wenige. Warum? (Geringe Ausdehnung der Inseln!) 4. Die Salomo-Jnseln schließen sich im Süden an den Bis- mark-Archipel an und bilden eine von Nordwest nach Südost ziehende Inselkette, die aus sieben größeren und vielen kleineren Inseln besteht. Nur die drei großen nordwestlichen und die ihnen benachbarten kleineren Inseln sind deutsch. Die übrigen sind englisches Besitztum. Die Inseln sind alle lang, schmal und gebirgig. Auf einigen von ihnen, fügt der Lehrer hinzu, sind thätige Vulkane zu finden. Daher werden sie auch häufig von Erdbeben heimgesucht. Die Inseln sind gut bewässert und daher auch sehr fruchtbar. Besonders reich ist die Inselgruppe an Palmen. Zur sachlichen Besprechung. a. Erkläre die Namen der betrachteten Gebiete! (Die Namen Kaiser-Wilhelmsland und Bismark-Archipel sind leicht zu erklären. Man taufte die Inseln so zur Erinnerung an die großen Männer, die das deutsche Reich neuaufgerichtet und Deutschlands Herrschaft in der Fremde begründet haben — die beiden anderen Namen wissen wir uns nicht zu erklären. Die Marschall-Jnseln tragen den Namen des Mannes, der sie vor 100 Jahren entdeckte. Die Salomo-Jnseln erhielten ihren Namen von ihrem Entdecker, einem Spanier.**) Dieser hielt sie nämlich für goldreich und glaubte in ihnen das Land Ophir gefunden zu haben, nach dem Salomo seine Schiffe sandte. *) Powell. **) 1562. Mendana.

8. Außereuropäische Erdteile - S. 249

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 249 — Kompanie" das alleinige Recht, Grund und Boden zu erwerben, und übt auch die Laudeshoheit und Regierung im Namen des deutschen Kaisers aus. Zu diesem Zwecke hat die Gesellschaft einen Landeshaupt- mann angestellt, der in Friedrich-Wilhelmshasen wohnt und mit einer ganzen Anzahl von Beamten sowohl die wirtschaftlichen, als auch die politischen Geschäfte besorgt." Auf einer der Marschall-Inseln hatten die Deutschen bereits 1878 eine Kohlenstation errichtet, um dadurch die Schisfahrt zu unterstützen. Im Jahre 1885 wurde dann in aller Form von der ganzen Gruppe Besitz genommen. Seit 1888 wohnt auch ein kaiserlicher Kommissar hier. Derselbe bereist jährlich mehrere Inseln, um Streitigkeiten der Eingebornen zu schlichten. Vor der deutschen Besitzergreifung wurden dieselben von den Häuptlingen nach Gutdünken erledigt und Vergehen willkürlich bestraft. Jetzt bringen die Eingeborenen jeden Streit vor den kaiserlichen Kommissar. Auf den größten der Inseln, auf Jaluit befindet sich auch eine kaiserliche Postagentur. Zusammenfassung und Einpräguug. B. Vergleich. a. 3tri: Wir vergleichen heute das Festland von Australien und Afrika. Gemeinsam werden gefunden I. Ähnlichkeiten. 1. Beide Kontinente sind wenig gegliedert, doch haben beide a. einen tief einschneidenden Meerbusen im Norden (Carpentari- Golf — Syrten.) b. einen flachen Busen im Süden (Anstral-Bai, — Busen von Gninea.) c. eine Spitze im Süden (Südostspitze Australiens mit Tasmania — Südspitze Afrikas.) 2. Beide haben ausgedehnte, von Randgebirgen begrenzte Tafel- länder aufzuweisen. 3. Bei beiden entspringt der Hauptfluß im Osten, doch wendet sich der Murray nach Süden, der Nil nach Norden. 4. Beide sind reich an Seen, wenn auch die australischen Seen hinter denen Afrikas an Größe weit zurückstehen. 5. Beide haben Pflanzen und Tiere aufzuweisen, die sonst nirgends vorkommen. a. Australien. Encalypten — Känguruh, Schuabeltier, Emu, schwarzer Schwan. b. Afrika. Baobab, — Giraffe, Zebra, Nilpferd, Strauß, Ibis

9. Außereuropäische Erdteile - S. 216

1896 - Leipzig : Wunderlich
Deutschlands Kolonieen. Jbtri: Wir lernen hente die Gebiete Afrikas kennen, die znm deutschen Reiche gehören. I. Welche Gebiete besitzt Deutschland iu Afrika, und was lehrt die Karte über sie? Die Karte zeigt uns, daß Dentschland in Afrika vier Besitzungen hat, nämlich Tagoland, Kamerun, Südwest-Afrika und Dentsch-Ostafrika. — Werfen wir zunächst einen Blick auf 1. Togoland liegt in Ober-Guinea und wird also im Süden vom atlantischen Ozean bespült. Im Westen stößt es an englisches, im Osten an französisches Gebiet. Seine Nordgrenze ist noch nicht genau bestimmt. — Uber seine Bodenbeschassenheit giebt uns sein Name etwas Ansschlnß. Togo heißt „hinter der Lagune." Wenn man nämlich vom Meere ans sich dem Inneren znwendet, so hat man zunächst einen schmalen Küstenstrich zu passieren, hinter dem sich (Erinnere an die Hasfbildnng der Ostsee!) eine seichte Lagnne ausdehnt. Jenseits der Lagnne finden wir dann eine sanft aufsteigende Ebene, die nach Norden zu von einem der von Südwest nach Nordost ziehendem Gebirge abge- schlössen ist, welches sich in seinen höchsten Gipfeln bis 1600 in (Schnee- koppe!) erhebt. 2. Kamerun liegt an der Westküste Afrikas und zwar am Meer- buseu von Guiuea. Im Westen grenzt es an den atlantischen Ozean, im Nordwesten an englisches, im Süden an französisches Gebiet. Nach dem Innern zu find anch hier die Grenzen noch nicht bestimmt. Nicht weit von der Küste erhebt sich das Kamerungebirge. Es steigt von Nord nach Süd allmählich ans und fällt dann, nachdem es eine Höhe von 4000 in erreicht hat, steil ab. — Dieses Gebirge, fügt der Lehrer hinzu, hat manche Schönheiten. An feinen Abhängen rauschen mächtige Palmen-, Akazien-, Eichen- und Bananenwälder, weiter hinaus breiten sich schöne Grasflächen aus! Die höchsten Gipfel sind zuweilen mit einer leichten Schneedecke belegt und bieten, wenn der Schnee im Abendrot blitzt und funkelt, während die Thäler schon im tiefsten Dunkel liegen, einen wundersamen Anblick. — Über die Bewässerung lehrt unsere Karte nichts. Doch können wir ans Lage und Bodenbeschassen- heit schließen, daß Kamerun gnt bewässert ist. (Nähe des Meeres — hohes Gebirge, an dem die Seewinde ihre Feuchtigkeit niederschlagen!) Und so ist es auch. Kamerun wird von zahlreichen Flüssen bewässert, die besonders zur Regenzeit mächtige, gelbe Fluten dem Ozean zuwälzen. 3. Sttdweft-Asrika liegt wie schon sein Name sagt, an der Südwestküste des Erdteils. Seine natürliche Westküste bildet der at- lantische Ozean. Im Norden stößt es an portugiesische Besitzungen im Süden und Osten an englisches Gebiet. (Oranjefluß!) Wenn wir das Land von West nach Ost durchwandern wollten, so haben wir erst einen

10. Außereuropäische Erdteile - S. 219

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 219 — einen größeren Flnß bemerken wir. — Außerdem, fügt der Lehrer hinzn, rauschen vom Küstengebirge zahlreiche Bäche und Flüsse dem Meere zu. Das Innere freilich ist wasserarm. Es besitzt nnr Regenströme. (D. h.?) Ii. Auf welche Weise ist Deutschland in den Besitz seiner Kolonien gelangt? „Schon vor 200 Jahren wurde dentscherseits einmal der Versuch gemacht, Kolonien in Afrika zu erwerben. Der große Kurfürst schickte im Jahre 1681 ein Schiff seiner neugegründeten Flotte nach der asri- kanifchen Sklavenküste (Zeigen!), ließ in den Gebieten einiger Neger- stamme die preußische Flagge hissen und nahm dadurch von dem Lande Besitz. Zum Schntze der kleinen Kolonie ließ er dann in den folgenden Jahren die kleine Festnng „Groß-Friedrichsburg" anlegen. Allein schon unter Friedrich Wilhelm I. wurde die Kolonie für 6000 Gulden wieder verkauft. — Erst in unserem Jahrhunderte richteten sich die Blicke Teutschlands wieder auf Afrika und zwar zunächst auf die Westküste. Deutsche Kausleute ließen sich an verschiedenen Stellen der Westküste nieder, um mit den eingeborenen Völkern Handel zu treiben. Sie hatten jedoch unter Feindseligkeit fremder Händler und unter den Räubereien und Gewaltthaten der wilden Eingeborenen so zu leiben, daß sie den Schutz ihres Mutterlandes, des nengegründeten Reiches, anriefen. In- folgedeffen schickte die deutsche Reichsregieruug Kriegsschiffe an die West- afrikanische Küste, ließ im Jahre 1884 an verschiedenen Stellen des- selben die deutsche Flagge hisseu und dieselben dadurch unter den Schutz des Reiches stellen. Die Besitzungen an der Ostkttste sind später erworben worden. Im März 1884 bildete sich in Deutschland die „Gesellschaft für deutsche Kolonisation", welche sich die Aufgabe stellte, außereuropäische Länder für Deutschland zu erwerben und wirtschaftlich nutzbar zu- machen. Diese Gesellschaft rüstete im Oktober desselben Jahres eine Expedition, die unter Dr. Peters stand, aus, welche an der der Insel Sansibar gegen- überliegenden Küste Ostafrikas Ländergebiete erwerben sollte. Dr. Peters und seine Begleiter schlössen nun in den folgenden Monaten eine Reihe von Verträgen mit den Häuptlingen jener Küste, in welchen dieselben ihr Land für einige Husarenjacken, Perlen und bunte Taschentücher sür ewige Zeiten an die deutsche Gesellschaft verkauften. Am 27. Februar wurde der Gesellschaft ein kaiserlicher Schutzbrief erteilt, durch welchen diese Länder unter die Oberhoheit des Deutschen Reiches gestellt wurden. Deutschland hatte dadurch binnen weniger Wochen eine Kolonie von der Größe Bayerns erworben. Aus der genannten Kolonial-Gesellschast ging im Jahre 1885 „die ostafrikanische Gesellschaft" hervor. Dieselbe rüstete nun Expeditionen aus, die in den verschiedensten Landesteilen die deutsche Flagge hißten
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