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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Teil 3 - S. 110

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 110 — 1. Württemberg ist reich bewässert. Außer Neckar, Donau und Jller durchziehen noch, wie unsere Hand- karte lehrt, eine überaus große Anzahl kleiner Gewässer das Land. Die- selben bewässern nicht allein Felder und Wiesen, sondern tragen auch die Stämme, die von den Holzhauern auf den Höhen des Schwarzwaldes gefällt und von Rinde und Ästen befreit worden sind, hinab zum Neckar und treiben weiter die Räder zahlreicher Schneidemühlen, Pochwerke und Fabriken. — Bodensee. 2. Württemberg ist auch reich an landschaftlichen Schönheiten. Besonders schön ist das Neckarthal, wo in lieblichem Wechsel Laub- Wälder rauschen, Rebenpflanzungen mit schmucken Winzerhäuschen sich finden und Kapellen und Schlösser von den Höhen niederschauen ins grüne Thal, wo — umgeben von obstreichen Gärten und wohlbewässerten Wiesen — freundliche Städtchen sich ausbreiten, so z. B. Tübingen, wo sich seit vielen hundert Jahren eine Universität befindet, wie in Jena oder in Leipzig. 3. Württemberg hat einen fruchtbaren Boden. Fast im ganzen Lande, sowohl im Stufenlande als auch auf der Hochebene, gedeihen Getreide, Gemüse und Hopfen vorzüglich. An vielen Orten rauscht herrlicher Wald. Im Neckarthale reift sogar Wein in Hülle und Fülle. Nur auf den Höhen des Juragebirges finden wir geringe Fruchtbarkeit. Wir wissen warum! (Schlechter Boden — Wassermangel — Witterung. — Vergl. 1. Abt. S. 143.) 4. Württemberg hat auch Bodenschätze. Es ist reich an Eisen, Salz und heilsamen Quellen. Eisen wird im Juragebirge gesunden. Salz gewinnt man hauptsächlich bei Schwäbisch - Hall. (Bestimme die Lage!) Heilsames Wasser sprudelt z. B. bei Wildbad (Westlich von Stuttgart) aus der Erde. Einst floß auch zu Heilbronn (Name der Stadt!) ein heilsamer Quell. Jetzt ist er versiegt. — Kohlen besitzt Württemberg nicht. Um so wichtiger sind die zahlreichen Flüßchen und Bäche des Landes. Warum. (Wasser- kraft!) 5. Württemberg hat auch eine sehr betriebsame Be- völkerung. Auf der Hochebene und im Tonauthale beschäftigt man sich Vorzugs- weise mit Ackerbau; im geschützten Neckarthale außerdem noch mit Weinbau, Obstbau und Hopfenbau. Im Süden des Landes finden wir blühende Viehzucht. Besonders bedeutend ist die Rinder- und Pferdezucht. Im Juragebirge ist der Bergbau (Eisen) zu Hause. Im Schwarzwalde blühen Holzhandel (Flößerei) und Holzverarbeitung. Auch in den größeren Städten herrscht reges Leben. In Eßlingen und Aalen (Bestimme die Lage!) wird das Eisen des Jnragebirges zu Maschinen, Blechwaren n. s. w. verarbeitet. In Heilbronn (Lage!) treffen wir große Papierfabriken an. In Stuttgart hat — ähnlich wie in Leipzig — der Buchhandel seinen Sitz. Außerdem finden hier

2. Teil 3 - S. 151

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 151 — Schnell griff sie nach dem Eimer, um Wasser aus dem Brunnen zu schöpfen, aber — sonderbar! — das Wasser strömte fort und fort aus dem Brunnen, so daß sie bald bis über die Knie im Wasser stand. Sie rief um Hilft, aber niemand hörte den Ruf. Das Wasser stieg immer höher, und immer höher kletterte die Alte in Todesangst, bis sie endlich ans der Spitze ihres Hauses stand. Da ging die Sonne unter und der Bann war gelöst. Aber nun entstand ein See, der immer größer und Zuletzt so groß ward, daß er das Land überschwemmte und von Rügen das Stück Land abtrennte, welches jetzt nach Frau Hidden heißt: Hiddensee. Nach Pfeil. 2. Der Lügenstein in Halberstadt. In Halberstadt aus dem Domplatze befindet sich ein großer runder Fels. Man nennt diesen Stein Lügenstein, und zwar auf Grund einer Sage. Hildegrim, der erste Bischos von Halberstadt, wollte in dieser Stadt einen Dom bauen lassen, und dazu berief er einen tüchtigen Baumeister, der einen Plan zu dem Bauwerke entwerfen mußte. Das ging freilich nicht so schnell, denn der Bischof hatte an dem Plane bald dies bald das auszusetzen. Endlich fand der Plan die Genehmigung des Auftrag- gebers. Nun ließ der Baumeister geschickte Gesellen kommen und ver- sprach diesen einen hohen Lohn, wenn sie es fertig brächten, den Bau in kurzer Zeit zu vollenden. Die Gesellen gingen ans Werk. Bevor der Grundstein gelegt wurde, hielt der Baumeister eine Rede, in welcher er sagte, daß das zu bauende Hans dazu ausersehen sei, dem Herrn zu dienen und den durstenden Seelen aus dem Born der ewigen Wahrheit Labung zu bieten. Als der Meister von den durstenden Seelen sprach, glaubte der fernstehende Teusel es handle sich um den Bau eines Wirtshauses, und da ein solches seinen vollen Beifall fand, weil er da manche Seele zu gewinnen hoffte, so nahm er sich vor, den Bau zu fördern; er legte deshalb selbst Hand ans Werk und trug das Baumaterial mit herbei. Kamen die Gesellen früh zum Bauplatz, waren sie nicht wenig verwundert, denn der Bau hatte während der Nacht ersichtlich zugenommen. So vergingen einige Wochen. Da merkte der Teufel endlich, daß er an der Errichtung eiues Gotteshauses mit gearbeitet habe, und er beschloß, den Bau samt den Arbeitern zu vernichten. Als eines Morgens der Baumeister der Arbeit seiner fleißigen Gesellen zuschaute, erschien hoch oben in der Luft der Teufel mit einem großen, mächtigen Felssteine und rief den Arbeitern zu: „Ich habe euren Bau gefördert, weil ich glaubte, daß ihr ein Wirtshaus schaffen wolltet; jetzt sehe ich, daß meine Arbeit vergebens gewesen ist, nun will ich mich rächen und euch unter den Trümmern eures Baues begraben!"

3. Teil 3 - S. 70

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 70 — Schandau in Sachsen eintritt und etwas unterhalb von Riesa das König- reich wieder verläßt. Den Elbstrom nmgiebt — wie die Karte lehrt — eine große Anzahl Flüsse und Bäche, die er — wenn auch manche erst im Auslande — in sein Bett aufnimmt. Der größte der Neben- flüsse ist die Mulde. Was lehrt die Karte über ihre Entstehung? (Sie entspringt auf dem Erzgebirge und zwar entsteht sie aus zwei Quell- flüssen- der östlichere heißt Freiberger Mulde, der westlichere Zwickauer Mulde.) Erkläre diese Namen! Wichtig ist weiter die weiße Elster. Suche ihre Quelle! (Im westlichen Erzgebirge!) Bestimme die Rich- tung ihres Lauses! (Tie Elster fließt vornehmlich nach Norden, macht aber mehrere nach Westen gerichtete Bogen.) Was lehrt die Karte weiter über den Lauf der Elster? (Austritt — Lauf durch Thüringen und Preußen — Eintritt.) Sprich über ihre Mündung! (Saale — zwischen Halle und Merseburg, also auf preußischem Gebiete.) Zur sachlichen Besprechung. Welcher Segeu erwächst denn aus einer reichen Bewässerung? — Die Flüsse bewässern Wiesen und Felder. Sie unterstützen den Menschen bei der Arbeit. (Mühle und Fabriken!) Sie ermöglichen den Verkehr. (Auf dem Rücken der Elbe schaukeln Gondeln, brausen Dampfschisse und ziehen Segelschiffe mit schwellenden Segeln dahin!) Sie gewähren Nah- rnng (Fischfang) und dienen der Gesundheitspflege (Baden, Schwimmen). 2. Sachsen ist reich an landschaftlichen Schönheiten. Ganz besonders schön ist a. Das Elbsandsteingebirge. Zeige es und bestimme seine Lage! (Keilförmig zwischen Erzgebirge und Lausitzer Ge- birge eingeschoben. — Ende des Gebirges in der Nähe von Pirna.) Erkläre den Namen des Gebirges! Jährlich reisen Tausende in diese Gegend, um die Berge zu erklimmen, von denen man weit hin über die Lande schauen kann, oder um die seltsamen Felsgebilde (Türmen, Säulen, Nadelu u. s. w. vergleichbar!), großartigen Felsbrücken, tiefen Schluchten und Höhlen zu besichtigen, die sich im Gebirge so zahlreich finden, oder um die schattigen Thäler zu durchwandern, in denen klare, forellenreiche Bäche dahinschäumen, oder um die freund- lichen Städtchen und Dörfer zu besuchen, die sich — umgeben von fruchtbaren Feldern, Wiesen und Obstbäumen — ausbreiten am rauschenden Strome. Am meisten besucht wird die Bastei, ein Felsen, der 196 Meter hoch und fast senkrecht vom Elbufer emporsteigt. Von seiner Höhe aus erblickt das Auge ties unten die Elbe, die sich wie ein Silberband dahinschlängelt, und weiterhin mir Berge und Sandsteinfelsen. Unter ihnen ragt besonders der Königstein (Zeigen!) hervor, der auf seiner Höhe eine kleine Festung trägt. s7

4. Teil 3 - S. 72

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 72 — wurden von den Feinden erschlagen. Er selbst mußte fliehen. Auf schnellem Rosse sprengte er durch Wald und Dickicht seinem Schlosse zu. Hinter ihm her jagten die Feinde. Plötzlich bäumte sich das Roß des fliehenden Ritters hoch auf. Es stand am Rande eines hohen Felsens. Am Fuße des Felsens brauste die Zschopau. Wohl blinkten am andern Ufer des Flusses die Türme der Burg, aber Harras konnte nicht zu ihr gelangen. Er befand sich in einer schrecklichen Lage. Inwiefern? (Sprengte er vorwärts, so stürzten Roß und Reiter in den Abgrund, blieb er stehen, so verlor er sein Leben durch das Schwert der Feinde.) Was sollte er thnn? Immer näher kamen die Feinde. Schon sah er ihre Rüstungen durch die Zweige blinken. Da sandte er ein kurzes Gebet zu Gott empor, gab seinem Rosse die Sporen und — sprengte hinab in den brausenden Fluß. — Der kühne, gräßliche Sprung gelang. Das Roß versank aller- dings zerschmettert in den Fluten, aber der Ritter tauchte wieder empor. Er teilte mit kräftiger Hand die Wogen und erreichte wohlbehalten das Ufer. — Ein eisernes Kreuz be- zeichnet noch heute die Stelle des Felsens, von der Harras in die Tiefe hinabgesprungen sein soll. Der Felsen trägt den Namen Harrasfelsen. — Wiedergabe. Zur sachlichen Besprechung. Welche Vorteile erwachsen den Bewohnern Sachsens daraus, daß ihr Land so reich ist an landschaftlichen Reizen? — Reger Fremdenver- kehr. (Vermieten von Sommerwohnungen, Führerlöhne, größerer Ver- brauch von Lebensmitteln n. f. w.) 3. Sachsen hat einen fruchtbaren Boden. Die fruchtbarsten und gesegnetsten Strecken finden wir im Norden und in den Flußthälern. Im Norden, in der Nähe der Stadt Leipzig, breitet sich eine weite Ebene aus, auf deren lehmigen Boden Korn und Gerste, Weizen und Hafer in üppigster Fülle prangen. Im Elbthale gedeihen sogar Wein, zarte Gemüse und köstliche Obstsorten, wie Apri- kosen, Pfirsichen u. s. w. Auf den Höhen der Gebirge aber und an den Thalabhängen breiten sich herrliche Wälder und grasreiche Matten aus. In den Wäldern wächst unter den hohen grünenden Tannen die Heidel- und Preiselbeere in Hülle und Fülle. Moos zieht sich wie ein schwellen- des Polster über die vorstehenden Baumwurzeln. In den Zweigen der Bäume haben kleine Singvögel ihr Nest gebaut, Finken, Meisen und Zeisige. In ihr Lied tönt von fern das Rufen des Kuckucks oder das Klopfen des Waldzimmermannes, des Spechts. Rehe und Hirsche durch- streifen den Wald und kommen abends zum Bache, der murmelnd durch Fichtendickicht hinabrinnt zum Thale. — Die Wälder wechseln ab mit Wiesen, mit Wiesen, welche durchströmt werden von dem Bache, dem

5. Teil 3 - S. 74

1895 - Leipzig : Wunderlich
-- 74 — wärmen, zündete er ein Feuer an. Da aber ein heftiger Wind es immer wieder auslöschte, so trug er eine Menge Steine zusammen und baute damit eine Art Mauer gegen den Blasaus. Aber wie erstaunte er. als auch seine Mauer in Brand geriet und fast gänzlich vom Feuer verzehrt wurde! Doch merkwürdigerweise verbrannten nur die schwarzen Steine, die das mutige Pferd mit deu Hufen aus der Erde herausgescharrt hatte, und die auf dem Felde zerstreut umher- lagen. Der Hirt, der sich dieses Wunder nicht erklären konnte, erzählte das Erlebte sogleich seinem Herrn. Allein dieser, dem so etwas noch nicht vorgekommen, lachte ihn aus. Am andern Tage wiederholte der Hirt den Versuch und warf abermals schwarze Steine in das Feuer, und siehe, sie verbrannten ebenso gut, wie die am Tage vorher. Nun nahm er einige solcher Steine mit nach Hanse und zündete sie in Gegenwart seines Herrn an. Jetzt wußte anch dieser, daß es schwarze Steine gäbe, die eben so gut wie Holz brennen. Doch es vergingen noch viele, viele Jahre, ehe man den großen Wert der Steinkohle erkannte, c. Sachsen hat endlich auch heilsame Quellen aufzuweisen. Tie wichtigsten befinden sich in der Nähe von Elster. Zeige und bestimme die Lage! (In der Südwestecke des König- reichs. — Elstersluß.) Hier sprudeln elf Quellen aus der Erde. Jede Quelle ist ähnlich wie ein Schöpfbrunnen ein- gemauert und mit einem Eisengitter versehen. Mädchen in hübscher, sauberer Kleidung stehen dabei und füllen die Gläser der Leute, welche von dem heilsamen Wasser trinken wollen. Das Quellwasser wird durch Röhren auch iu Badestuben geleitet, damit man es dort in Wannen lassen und in ihm baden kann. Wer getrunken oder gebadet hat. kann schöne Spaziergänge machen, hinaus in den duftenden Nadelwald oder hinauf auf die Höhen, die den Badeort umgeben. — Woraus erklärt sich die Heilwirkung dieser Quellen? (Iu ihrem Wasser sind Mineralien oder Gase aufgelöst, z. B. Schwefel, Eisen, Kohlensäure u. s. w.) Zur sachlichen Besprechung. Inwiefern sind diese Bodenschätze wirklich ein Segen für das Land? Tausende erhalten in Bergwerken. Pochmühlen und Schmelzhütten Arbeit. — Durch die Erträge der Staatsbergwerke werden die Staatseinnahmen vermehrt. (Weniger Steuern! — Vergl. 1. Band S. 105). — Fremden- verkehr (Bäder.) 5. Sachsen hat eine überaus betriebsame Bevölkerung. Während im Niederlande (Zeige!) oder in den fruchtbaren Thälern in den Gärten und Weinbergen gegraben und gehackt und auf den Feldern

6. Teil 3 - S. 49

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 49 — c. Hier giebt es endlich ausgedehnte Waldungen.*) Welchen Nutzen spenden sie? (Wildstand — Holz.) 2. Hessen-Nassau hat eine Reihe bedeutender Orte. Diese Ortschaften sind uns alle schon aus dem früheren Unterrichte her bekannt. (Deutschland. 1. Abteilung!) Wir nennen: a. Wiesbaden, Selters und Ems. Bestimme die Lage dieser Städte! (Wiesbaden liegt am Südabhange des Taunus, Selters am Nordabhange des Taunus, Ems im Thale der Lahn.) Worin besteht die Bedeutung dieser Orte? (Es sind berühmte Badeorte. Hier ent- strömen der Erde heilsame Quellen, deren Wasser schon Tausenden Kraft und Gesundheit wiedergab. Dieses Wasser wird nicht allein an Ort und Stelle zum Trinken und Baden verwendet, sondern auch versandt. So gehen z. B. von Selters aus jährlich mehr als zwei Millionen Thonkrüge in alle Welt, die sämmtlich mit Mineralwasser gefüllt sind.) b. Weiter ist uus die Hauptstadt der Provinz bekannt, Kassel. Zeige diese Stadt und bestimme ihre Lage! (Fulda — Habichtswald und Kaufuugerwald.) Woher keuuen wir sie? (Aus dem Geschichte unterrichte! Bei Kassel liegt ja Schloß Wilhelmshöhe, wo einstmals der König von Westfalen, Hieronymus, genannt „König Lustik", Hof hielt und im Jahre 1870 Kaiser Napoleon Iii. als Gefangener wohnte.) Wilhelmshöhe ist ein wundervolles Schloß. Es wird seiner Schönheit wegen jährlich von Tausenden besucht.**) c. Endlich kennen wir auch Frankfurt. Zeige und bestimme die Lage! (Am Main — in der Mitte des letzten nach Süden zu offenen Bogens.) Woher kennst du diesen Ort? (Aus der Geschichte. Im Dome zu Frankfurt ist ja so mancher deutsche Kaiser gekrönt oder ge- wählt worden. Im altertümlichen Saale des Römers haben oft die deutschen Fürsten beim festlichen Krönungsmahle gesessen, so wie einst in Aachen. Wir wissen auch, daß Frankfurt bis zum Jahre 1866 der Ort war, wo die Vertreter des deutschen Bundes, der im Jahre 1815 nach Abwerfung des französischen Jochs geschlossen worden war, zusammen- kamen.) Aber nicht nur die geschichtlichen Erinnerungen, die sich an die alte Stadt knüpfen, sind es, die Frankfurt bekannt gemacht haben in aller Welt. Frankfurt ist auch — ähnlich wie Leipzig — berühmt als Handels- und Meßstadt. Schildre das Leben zur Zeit der Messe! An- *) In Hessen sind ungefähr 40% des Bodens mit Wald bedeckt. — Nassau ist das waldreichste Gebiet Deutschlands. **) Stehen Abbildungen zur Verfügung, so kann auf diese Schönheiten näher eingegangen werden. Der Lehrer kann erzählen vom Riesen schloß, das von der Mitte des Habichtswaldes niederblickt und auf seiner Plattform die kupferne Bil d- sänle des Herkules trägt (In der Keule des Riesen haben 5 bis 6 Personen Platz!), von den künstlichen Wasserfällen (Die Kaskaden sind 12 Meter breit, haben 36 Absätze und eine Länge von 250 Meter), den mächtigen Fontänen, die^ ihre Wasser hoch in die Lust senden und dann in weite Becken niederfallen lassen, von den Tempeln, Grotten, Teichen und Bildsäulen, die den Herr- lichen Park schmücken u. s. w. Tischeudorf, Zxutjchland. 2. Abt. 2. Aufl. 4

7. Teil 3 - S. 160

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 160 — 10 m nach allen Seiten hin ausbreitet. Alljährlich prangt er im vollsten Blütenschmucke und niemand sieht ihm sein hohes Alter an. Manche Leute schreiben seinen Blättern und Blüten heilsame Kräfte zu. Emil Schneider. 10. Lied von Schleswig-Holstein. Schleswig-Holstein meerumschlungen, Gott ist stark auch in den Schwachen, deutscher Sitte hohe Wacht! wenn sie gläubig ihm vertrau'»' Wahre treu, was schwer errungen, zage nimmer, und dein Nachen bis ein schön'rer Morgen tagt! wird trotz Sturm den Hafen schau'n Schleswig-Holstein stammverwandt, Schleswig-Holstein stammverwandt, wanke nicht, mein Baterland, harre aus, mein Vaterland, dir reich ich die Brudershand! hoffe auf das Vaterland! Ob auch wild die Brandung tose, Von der Woge, die sich bäumet Flut auf Flut von Bai zu Bai — läugs dem Belt am Ostseestrand, o laß blüh'n in deinem Schöße bis zur Flut, die ruhlos schäumet deutsche Tugeud, deutsche Treu'! an der Düne flücht'gem Sand: Schleswig-Holstein stammverwandt, Schleswig-Holstein stammverwandt, bleibe treu, mein Vaterland, stehe fest, mein Vaterland, treu dem deutschen Vaterland! dich hält fest die Bruderhand! Doch wenn inn're Stürme wüten, Und wo an des Landes Marken drohend sich der Nord erhebt, sinnend bückt die Königsau, schütze Gott die Heldenblüten, und wo rauschend stolze Barken die ein milder Süd belebt! elbwärts zieh'n zum Holsteingau: Schleswig-Holstein stammverwandt, Schleswig-Holstein stammverwandt stehe fest, mein Vaterland, bleibe treu, mein Vaterland, dich hält deutscher Treue Band! dort ist auch das deutsche Band! Teures Laud, du Doppeleiche unter einer Krone Dach, stehe fest und nimmer weiche, wie der Feind auch dräuen mag! Schleswig-Halstein, stammverwandt, wanke nicht, mein Vaterland, uus verbindet deutsches Baud! M. F. Chemnitz. 11. Dr. Johann Faust in Le'pzig. Johann Faust, der nach der Meinung der Leute einen Bnnd mit dem Teufel gemacht hatte, so daß er mit des Teusets Hilfe Thateu ver- richten konnte, die ihm kein anderes Menschenkind nachzumachen vermochte, schlenderte einmal mit mehreren Freunden zur Meßz^it durch die Straßen Leipzigs. Sie gelangten da auch in die Nähe des Marktes an Auer- bachs Keller, aus dem vier Männer ein großes Faß heraufzufchroten sich abmühten. Aber wie sehr die Knechte auch sich anst engten, das Faß in die Höhe zu bringen, es wollte nicht gelingen.

8. Außereuropäische Erdteile - S. 48

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 48 — führt die Gewässer des Athabaskasees, des Gr. Sklavensees und des Gr. Bärensees dein nördlichen Eismeere zu. 2. Die Ströme im Gebiete des atlantischen Ozeans: ki) Der St. Lorenzstrom. Er ist der Abfluß der fünf kanadischen Seen und wälzt seine Wassermasse durch eine schlanchartig erweiterte Mündung dein schon erwähnten St. Lorenzbnsen zu. b. Der Hudson (spr. hadßn). Er durchbricht die Alleghanies und mündet bei New-Jork in den atlantischen Ozean. Diese Stadt werden wir in der nächsten Stnnde besuchen. c) Der Mississippi. Er entspringt östlich von den fünf kana- dischen Seen, fließt erst nach Südosten, dann nach Süden, dann wieder nach Südosten und bildet bei seiner Einmündung in den Busen von Mexiko ein Delta. An dem Ufer seines Oberlaufes rauschen gewaltige Urwälder, am Mittellaufe breiten sich die Prairien ans. Gewaltige Nebenflüsse strömen ihm zu. Von rechts kommen der Missouri und der Arkansas. Beide entspringen auf dem Felsengebirge. Beide fließen in nordöst- licher Richtung dem Hnuptstrome zu. (Parallelströme.) Von links führt der Ohio (spr. oheio) seine Wassermassen heran. Er entspringt am Nordwestabhange des Alleghaniegebirges, fließt in südwestlicher Richtung und mündet zwischen Missouri und Arkansas in den Mississippi. d. Der Rio Grande del Norte. Seine Quelle liegt im Felsen- gebirge, in der Nähe der Arkansasquelle. In vielfach gewun- denem Laufe strömt er dem Busen von Mexiko zu. 3. Ströme im Gebiete des großen Ozeans: a. Der Colorado. Er entspringt auf dem Felsengebirge und fließt erst in südwestlicher, dann in südlicher Richtung dem Golf von Kalifornien zu. b) Der Columbia. Er hat seinen Ursprung im Felsengebirge und fließt in gewundenem Lauf erst nach Norden, dann nach Südwesten und bahnt sich endlich durch das Kaskadengebirge hindurch den Weg zum großen Ozean. Zur sachlichen Besprechung. a. Miß mit Hilft des Zirkels die Länge der wichtigsten Ströme Südamerikas! b. Erkläre mit Hilft der Karte, woher es kommt, daß dem großen Ozean nur wenige Ströme zufließen. c. Mississippi heißt „großer Fluß", Missouri bedeutet „Schlamm- ström". Erkläre diese Namen! B. Seen. Nordamerika ist reich an Seen. Die wichtigsten folgen in ziemlich gerader Linie von Nordosten nach Südosten auseinander und heißen:

9. Außereuropäische Erdteile - S. 24

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 24 — Wenn durch Zufall ein Funke auf die ausgedörrte Ebene fällt, so verbreitet sich mit Windeseile eine Feuersbrunst meilenweit von Fluß zu Fluß, die tausend Tieren den Tod bereitet und einen ziegelartig gebrannten Boden hinterläßt. Ii. Die Llanos als Grasmeer. Tritt endlich nach langer Dürre die wohlthätige Regenszeit ein, so verändert sich die Steppe gar wundersam. Kaum ist die Oberfläche der Erde benetzt, so überzieht sich die weite Ebene mit duftenden Kräutern und herrlichen Gräsern. Pferde und Rinder weiden nun im frohen Ge- nufse des Lebens. Im hochaufschießenden Grase verbirgt sich der schön- gefleckte Jaguar und sucht, die Weite des nötigen Sprunges sorgfältig messend, die vorüberziehenden Tiere zu erhaschen. Bisweilen sieht man,, wie an den Ufern der Sümpfe der befeuchtete Boden sich langsam und schollenweise hebt und dann mit heftigem Getöse in die Luft geschleudert wird. Wer des Anblickes kundig ist, flieht den Ort, denn er weiß, daß. dort eine riesenhafte Wasserschlange oder ein Krokodil, das die Zeit der Trockenheit uuter dem znsanimengetrockneten Schlamm verbrachte, hervor- zusteigen in Begriff ist. Iii. Die Llanos als Wasserfläche. Infolge des anhaltenden Regens schwellen nun allmählich die Flüsse, die die Ebene begrenzen*), an, sie treten aus ihren Ufern und setzen die ganze unermeßliche Ebene nnter Wasser, aus dem nun die höher gelegenen Stellen wie Inseln hervorragen und den Pferden, Maultieren und Rindern eine enge Zufluchtsstätte bieten. Ans Mangel an Weide schwimmen dann die zusammengedrängten Tiere oft stundenlang umher und nähren sich kärglich von der blühenden Grasrispe, die sich über dem trüben brauugefarbten Wasserspiegel erhebt. Viele Füllen ertrinken, viele werden von den Krokodilen erhascht, mit dem zackigen Schwänze zer- schmettert und verschlungen. Nicht selten bemerkt man Pferde und Rinder, die, dem Rachen der blutgierigen, riesenhaften Eidechsen entschlüpft, die Spur des spitzen Zahnes am Schenkel tragen. Aber nicht nur die Krokodile stellen den Pferden nach. Auch unter den Fischen haben sie einen gefährlichen Feind. Tie sumpfigen Lachen die noch lange zurückbleiben, wenn die Ströme wieder in ihr altes Bett zurückgetreten sind, sind nämlich mit zahllosen elektrischen Aalen gefüllt, deren schleimiger, gelbgefleckter Körper ans jedem Teile elektrische Schläge aussenden kann. (Denke an die Leydener Flasche und den Schlag, den man erhält, wenn man, um sie zu entladen, ihren Knopf berührt.) Diese elektrischen Aale, auch Zitteraale genannt, erreichen eine Länge von 1— und sind imstande, die größten Tiere zu betäuben oder gar zu töten. *) Z. B. der Arauca, der Apura, der Payra.

10. Europa in natürlichen Landschaftsgebieten - S. 36

1898 - Leipzig : Wunderlich
— 36 — verbringen. In der guten Jahreszeit arbeiten die Handwerker vor den Thören ans der Straße bis tief in die Nacht hinein. Hier wird ge- hämmert, gehobelt, geseilt und gesägt — herüber und hinüber geschwatzt und gelacht. Schreiber fertigen für die Leute Briefe, Kontrakte u. f. w. Gärtner fahren frühmorgens mit Salat, Gemüse und Früchten durch die Straßen. Lazzaroni, die Armen, Besitzlosen Neapels, lungern auf den Plätzen am Hafen herum. Ihre Ansprüche ans Leben sind die denkbar mäßigsten und in dem reichgesegneten Lande mit wenig Kosten zu be- friedigen. Macearoni und eine Art Wassermelone befriedigen den leckersten Appetit. Einer Wohnung bedarf es in der lauen Sommerluft nicht; zum Übernachten giebt es Brücken, Thorbogen genug. Harte Arbeit ver- richtet der Lazzaroni nicht; er ist Bote und Bettler. — An der öst- lichen Küstenbahn liegt Bari, die größte Stadt Apuliens, und Brindisi, als Anschlußpunkt ostmittelmeerischer Dampfschiffahrtslinie nach Griechenland. Kosenza liegt an dem nach dem Buchsbaum benannten Bufento in Ca- labrien. Ii, 2. Warum besitzt das Apennineulaud viel Ödland? Im Alter- tum auf das sorgfältigste angebaut, verfielen seit dem Untergange des freien Bauernstandes und zur Zeit der Völkerwanderung die Dämme und Kanäle, so daß die beckenartigen Gebirgsthäler und die Küstenebenen infolge mangelnden Abslnsses der Verwilderung und der Versumpsuug auheim fielen. In der sommerlichen Hitze steigen aus den Morästen und Lachen giftige Dünste auf, die den Bauer zwangen, seinen Wohnsitz aus dem Flachland weg auf deu erhöhten Stellen, an den Thalwänden und auf deu Bergvorsprüngen anzulegen. Trotzdem finden hier immer noch viele Arbeiter einen frühen Tod. Wegen der früheren Unsicherheit (Räuberweseu) und wegen der viel Kapital erfordernden Wasserbauten bildete sich der Riesengüterbesitz aus. Die Grundherren wohnten einst in den Städten, besonders in Uuteritalieu oft stunden-, ja meilenweit von der nur zur Saat- und Erntezeit vorübergehend umwohuten Feldflur entfernt. Durch die gemieteten Arbeiter kommt nur eine oberflächliche Feld- bestelluug zu stände. Fernere Ursachen find die Gegensätze von Regen- Überfluß im Winter und Regenarmut im Sommer infolge des trockenen, heftigen Glutwindes. Die Menschen befällt zu dieser Zeit eine Mattig- keit, Unlust; die Blätter der Bäume rollen sich zusammen und fallen nach wenigen Tagen ab. Im Frühlinge schwemmen die reißenden Ge- Wässer den srnchtbaren Boden fort, so daß viele nackte Felsen zu Tage treten. Wie könnte dieser Übelstand beseitigt werden? Die Ver- ödnng des Landes würde immer mehr eingeschränkt, wenn der Bauer Herr des Bodens wäre, so daß der Grundbesitz in kleinere Bauerngüter
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